Leitfaden wissenschaftliches Arbeiten

Liebe Studierende am Institut für Berufsbildung,

mit diesem Leitfaden möchten wir Ihnen einige Hinweise zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten geben. Sie finden Ratschläge zur Erstellung wissenschaftlicher Hausarbeiten, Abschlussarbeiten und Exposees. Unsere Angaben stellen einschlägige Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten in den Sozialwissenschaften dar. Einige Aspekte (z.B. das Bibliografierprogramm CITAVI) beziehen sich auf das Studieren an der Universität Kassel. In anderen Fächern und an anderen Universitäten können einige Details anders gehandhabt werden. Bitte lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern. Allgemein gültig sind in jedem Fall folgende Regeln: -

Schreiben Sie selbst, d.h. entwenden Sie Ihre Text nicht anderen Personen ohne diese namentlich zu benennen.

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Wenn Sie sich auf Texte anderer beziehen, zitieren Sie stets so, dass die Quellen von Dritten zweifelsfrei aufgefunden werden können.

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Welchen Zitierstil Sie auch verwenden: Verwenden Sie ihn innerhalb eines Textes einheitlich.

Bitte zögern Sie nicht, sich bei Fragen an die Lehrenden im Institut zu wenden! Wir hoffen, dass Ihnen unsere Hinweise das Handwerkszeug vermitteln, mit dem Sie dann formal korrekt und inhaltlich umso freier und selbstbestimmter arbeiten können. Wir danken ganz herzlich Frau Prof. Dr. Martina Deckert, Frau Esther Tiedtke und Frau Janet Harland vom Institut für Wirtschaftsrecht, die uns ihren Leitfaden zur Verfügung gestellt haben. Unser Text baut auf dieser Broschüre auf.

Prof. Dr. Ute Clement

Impressum Leitfaden wissenschaftliches Schreiben

Stand 25. Januar 2010

Herausgeber: Universität Kassel Institut für Berufsbildung Heinrich-Plett-Straße 40 34132 - Kassel www.ibb.uni-kassel.de

Redaktion: Herr Christian Reichold Frau Prof. Ute Clement auf der Grundlage einer Handreichung des Instituts für Wirtschaftsrecht der Universität Kassel

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................... I 1. Einführung und Bestandteile der Arbeit ....................................................................................... 3 2. Bestandteile der Arbeit ................................................................................................................. 3 2.1 Aufbau .................................................................................................................................... 3 2.2 Titelblatt ................................................................................................................................. 3 2.3 Gliederung und Inhaltsverzeichnis ......................................................................................... 4 2.4 Literaturverzeichnis ................................................................................................................ 5 2.4.1 Wesentliche Angaben zum Autor und Titel des Werks .................................................. 5 2.4.2 Zitieren elektronischer Medien ...................................................................................... 6 2.4.3 Was nicht zitierfähig ist .................................................................................................. 7 2.5 Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................... 7 2.6 AbbildungsVerzeichnis ........................................................................................................... 8 2.7 TabellenVerzeichnis................................................................................................................ 8 3. Formale Anforderungen ................................................................................................................ 9 3.1 Form und Layout .................................................................................................................... 9 3.2 Zitierweise .............................................................................................................................. 9 3.2.1 Wörtliche Zitate .............................................................................................................. 9 3.2.2 Sinngemäße Zitate / Paraphrasierungen ...................................................................... 11 4. Besonderheiten der Universität Kassel ....................................................................................... 12 4.1 Referate mit schriftlicher Ausarbeitung / Hausarbeiten ...................................................... 12 4.2 Exposé .................................................................................................................................. 13 4.3 Bachelor- und Masterarbeiten ............................................................................................. 16 4.4 Plagiate ................................................................................................................................. 16 5. Inhaltliche Hinweise und weitere Tipps ...................................................................................... 18 5.1 Zum Inhalt der Arbeit ........................................................................................................... 18 5.2 Literaturrecherche................................................................................................................ 18 5.3 Literaturverwaltung mit „Citavi“ .......................................................................................... 19 5.4 Zeitmanagement .................................................................................................................. 21 I

5.6 Verwenden von Logos .......................................................................................................... 21 6. Weiterführende Literatur ............................................................................................................ 22 7. Anhang ........................................................................................................................................ 23 7.1. Beispiel Titelseite................................................................................................................. 23 7.2. Beispiel eidesstattliche Versicherung .................................................................................. 24

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1. EINFÜHRUNG UND BESTANDTEILE DER ARBEIT Seminararbeiten, Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten etc. sind selbstständige wissenschaftliche Arbeiten und stellen die schriftliche Auseinandersetzung mit einem ausgewählten Problemkreis dar. Von den Bearbeitern wird eine wissenschaftliche Auseinandersetzung verlangt, die eine klar strukturierte Darstellung des Problems, die Verarbeitung relevanter und aktueller Literatur, die Diskussion unterschiedlicher Meinungen und einen etwaigen eigenen Lösungsansatz umfasst.

2. BESTANDTEILE DER ARBEIT 2.1 AUFBAU Für die schriftlichen Ausarbeitungen ist folgender allgemeiner Aufbau einzuhalten: 1.

Titelblatt

2.

Inhaltsverzeichnis (mit Seitenzahlen)

3.

Abkürzungsverzeichnis

4.

Ggfs. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

5.

Text

6.

Literaturverzeichnis

7.

Schlusserklärung/Versicherung (vgl. Anhang 2) mit Unterschrift

2.2 TITELBLATT Als Titelblatt oder Titelseite wird die Deckseite einer Arbeit bezeichnet. Auf dem Titelblatt sind die wichtigsten bibliographischen Daten aufgeführt. Neben dem Haupt- und ggfs. Untertitel der Arbeit sollte die Verfasserin bzw. der Verfasser mit vollem Namen angegeben werden. Das Titelblatt der schriftlichen Ausarbeitungen am IBB muss folgende Angaben enthalten: −

Name, Adresse und Email-Adresse sowie Matrikelnummer der Verfasserin bzw. des Verfassers



Angabe des Fachsemesters und Studiengangs



Titel der Arbeit



Lehrveranstaltung, in deren Rahmen die Arbeit angefertigt wurde und Name der Seminarleiterin bzw. des Seminarleiters 3



nähere Bezeichnung der Arbeit

Ein Beispiel für ein Titelblatt findet sich im Anhang.

2.3 GLIEDERUNG UND INHALTSVERZEICHNIS Die Gliederung soll einen Überblick über den Inhalt und die Schwerpunkte der Arbeit geben, indem sie die Gliederungspunkte der Ausarbeitung mit den jeweiligen Seitenangaben wiedergibt. Aus diesem Grund muss ein Gliederungspunkt inhaltlich aussagefähig, verständlich und logisch nachvollziehbar sein. Die Gliederungstiefe hängt von der Länge, dem Thema und der konkreten Problemstellung der Arbeit ab. Die Unterteilung der Ausarbeitung in zu viele Gliederungsebenen kann dazu führen, dass die Argumentationslinie nicht mehr nachvollziehbar ist. Deshalb: Gliedern Sie nichts, wo es nichts zu gliedern gibt. Grundsätzlich gilt: Einem Gliederungspunkt a) muss auch ein b) folgen, einem 1. auch ein 2. Im Inhaltsverzeichnis wird die Gliederung wiedergegeben. Für die Gliederungspunkte kann ein „dekadisches“ oder ein „gemischtes“ System verwendet werden. Das dekadische System wird empfohlen. In keinem Fall dürfen beide Gliederungssysteme kombiniert werden. Beispiele für ein dekadisches System: 1.

Beispiel für ein gemischtes System: 1.

1.1.

a)

1.2.

b) 1.2.1. 1.2.2.

i. 2.

2.

a) 2.1. b)

2.2.

i.

2.2.1.

ii.

Beispiel für ein gemischtes System: 2.2.2. 3. 4.

3. 4.

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2.4 LITERATURVERZEICHNIS Das Literaturverzeichnis hat eine Informations- und eine Abkürzungsfunktion. Es informiert über alle Titel und Quellen, die in der Arbeit verwertet und erwähnt wurden. Daher müssen alle zitierten Titel im Literaturverzeichnis enthalten sein, und andererseits dürfen dort auch nur solche Titel angeführt werden, die auch tatsächlich im Text zitiert sind. In das Literaturverzeichnis ist demnach die gesamte zitierte Literatur aufzunehmen. Die einzelnen Titel sind alphabetisch nach den Namen der VerfasserInnen bzw. HerausgeberInnen zu ordnen. Möglich ist auch eine tabellarische Anordnung, indem jeweils links die Namen der AutorInnen/HerausgeberInnen und rechts die übrigen Angaben eingetragen werden. Eine Trennung nach Lehrbüchern und Aufsätzen ist nicht empfehlenswert.

2.4.1 WESENTLICHE ANGABEN ZUM AUTOR UND TITEL DES WERKS Die folgenden Hinweise sollen als Leitfaden dienen und enthalten die wesentlichen Punkte, die zwingend im Literaturverzeichnis aufzuführen sind: −

Name(n), Vorname(n) (aller VerfasserInnen). Der Vorname kann auch mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben abgekürzt werden. Beides ist möglich, man sollte es jedoch einheitlich verwenden.



Titel der AutorInnen (Prof., Dr. etc.) werden nicht angegeben

Beispiel: Kaiser, F.-J., Pätzold, G. (Hrsg.)… Rebmann, K., Tenfelde, W., Uhe, E. (Hrsg.)… −

vollständiger Titel des Werkes (wenn das zitierte Werk nicht ohne Weiteres zuzuordnen ist, weil in der Bearbeitung z. B. mehrere Werke eines Autors zitiert werden, oder wenn der Titel zu lang für eine vollständige Aufführung im Text ist, ergänzt man die Jahreszahl um eine Kennzeichnung, z.B. 2000a oder 2000b. In diesem Fall sollte diese Kennzeichnung im Literaturverzeichnis mit angegeben werden) .



ab der zweiten Auflage Angabe der Auflagenzahl



Erscheinungsort, Erscheinungsjahr



Besonderheiten für Aufsätze: •

Angabe des Titels der Zeitschrift, in der der Aufsatz erschienen ist

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Angabe der Jahreszahl der Zeitschrift und die Anfangsseite



Angabe der Nummer, wenn die Zeitschrift nach Nummern erscheint



soweit der Aufsatz einer Festschrift entstammt, sind der Titel der Festschrift und die Fundstelle des Aufsatzes anzugeben.

Beispiele: Kaiser, F.-J., Pätzold, G. (Hrsg.), Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bad Heilbrunn, 2. Auflage, 2006 Büchter, Karin/ Kipp, Martin, Werkzeitungen als Erziehungsinstrumente in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 98. Jg, 2002, S. 225-232 Harney, Klaus, Erwachsene in der Berufsbildung, in: Arnold, R./ Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung, Opladen, 2. Auflage, 2006, S. 84-94

2.4.2 ZITIEREN ELEKTRONISCHER MEDIEN Verweise auf elektronische Datenbanken und Internetseiten sollten möglichst nur verwendet werden, soweit entsprechende zitierfähige Printveröffentlichungen nicht vorhanden sind. Oftmals sind für den Verfasser die elektronischen Quellen jedoch wesentlich leichter zugänglich. In diesen Fällen kann zum Zitieren zusätzlich auch auf die Internetquelle zurückgegriffen werden. Es empfiehlt sich dann folgende Zitierweise:

Beispiel: Patricia Arnold: Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus didaktischer Sicht. 12. Januar 2005, URL: http://www.e-teaching.org/didaktik/theorie/lerntheorie/arnold.pdf (Abruf am 3. November 2008)

Im Übrigen gibt es zur Zitierweise aus elektronischen Medien keine pauschale Vorgabe. Grundsätzlich gilt, dass möglichst viele und präzise Informationen über den Fundort angegeben werden müssen. Dazu zählen bei Aufsätzen aus dem Internet insbesondere: −

Name, Vorname der Autorin bzw. des Autors



Erscheinungsjahr

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Titel des Beitrages



URL



Datum der Recherche

In Fällen, in denen kein Aufsatz aus dem Netz zitiert wird, sondern das Internet lediglich als Informationsquelle gedient hat, sind zumindest die URL und das letzte Abrufdatum anzugeben. Es wird jedoch empfohlen, auf solche „flüchtigen“ Quellen, deren wissenschaftlicher Wert zweifelhaft sein kann, weitestgehend zu verzichten.

2.4.3 WAS NICHT ZITIERFÄHIG IST Obwohl oben ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass in das Literaturverzeichnis sämtliche in der Arbeit verwendete Literatur aufgenommen werden muss, gibt es doch einige wenige - aber wichtige - Ausnahmen. Folgende Angaben bzw. Informationsquellen sind generell nicht zitierfähig und sollten daher in Ihrer Arbeit nicht verwendet werden: −

Wikipedia bzw. andere Wikis!!!



Mitschriften aus Vorlesungen und Seminaren



andere Hausarbeiten

2.5 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Ein Abkürzungsverzeichnis ist nicht verpflichtend für eine wissenschaftliche Arbeit; generell gilt, dass alle verwendeten Abkürzungen außer den allgemein üblichen, wie z.B., u.a., a.a.O., usw. (ohne innere Leerzeichen!), mindestens im laufenden Text explizit definiert werden. Optional und zur besseren Übersicht kann bei Verwendung diverser Abkürzungen ein Verzeichnis vorangestellt werden. Dort müssen dann alle in der Arbeit gebrauchten Abkürzungen einheitlich (!) in ihrer Kurzform und ausgeschrieben aufgeführt werden. Beispiele: BIBB: Bundesinstitut für Berufsbildung oder LO = Lernende Organisation oder PE.................................................Personalentwicklung

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2.6 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Das Abbildungsverzeichnis listet alle im Text dargestellten Abbildungen in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf. Dabei ist die im Fließtext genannte Unterschrift inklusive Nummer einheitlich und mit identischem Wortlaut aufzulisten. Beispiel: Abbildung 1: Struktur des Berufsgrundbildungsjahrs, entnommen aus: Pahl, J. (2007): Die berufsbildende Schule, Bielefeld, S. 223

2.7 TABELLENVERZEICHNIS Ähnlich wie bei Abbildungen listet das Tabellenverzeichnis alle im Text gezeigten Tabellen chronologisch auf. Im Text werden Tabellen bereits durchnummeriert und mit Überschrift versehen; die verwendete Nummer und Überschrift gleicht der Bezeichnung im Verzeichnis, das eine einheitliche Formatierung aufweist. Beispiel: Tabelle 3: [Tabellenüberschrift ggf. mit Quelle]................................................S. 14

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3. FORMALE ANFORDERUNGEN 3.1 FORM UND LAYOUT −

Weißes Papier im DIN A 4-Format, das nur einseitig beschriftet wird.



Bitte halten Sie auf der linken Blattseite einen Rand von 2,5 cm frei, auf der rechten Blattseite einen Rand von 4,5 cm. Am Seitenanfang und am Seitenende sind jeweils 2,0 cm frei zu halten. Bei der Verwendung von Kopf- und Fußzeilen kann sich der Abstand vergrößern.



Standard-Text: Times New Roman oder Arial, 12 pt., 1,5-facher Zeilenabstand.



Fußnoten-Text: Times New Roman oder Arial, 10 pt., einfacher Zeilenabstand (Hinweis: Fußnoten an Überschriften sind unüblich).



Textausrichtung: Blocksatz.



Automatische Silbentrennung sollte aktiviert sein.



Überschriften sind im Text durch größere Abstände und durch Fettdruck hervorzuheben.



Die Seiten sind fortlaufend mit Seitenzahlen zu versehen. Es bleibt dem Verfasser überlassen, an welcher Stelle die Seitenzahlen eingefügt werden. Das Deckblatt soll keine Seitenzahl enthalten. Vor Beginn des Haupttextes (ggf. Vorwort, Inhaltsverzeichnis, ggf. Tabellenund Abbildungsverzeichnis) werden römischen Seitenzahlen verwendet - der Haupttext und das Literaturverzeichnis werden mit arabischen Ziffern, beginnend mit 1, gezählt.

3.2 ZITIERWEISE Das Wort „Zitat“ wird aus dem lateinischen Wort citare (= herbeirufen) hergeleitet und hat die Bedeutung einer wörtlich oder sinngemäß übernommenen Stelle aus einem Text oder eines Hinweises auf eine bestimmte Textstelle. Ein Zitat ist also ein expliziter Hinweis auf einen anderen Autor und dient damit als Beleg für die wissenschaftliche Arbeit. Aus diesem Grund müssen Zitate nachprüfbar sein und sollten grundsätzlich als Primärzitate verwendet werden (also keine Fundstellen, in denen auf die Originalaussage nur verwiesen wird). Mehrere Verweise in einer Zitationsstelle werden durch Semikola voneinander getrennt (z.B. Tippelt 2006; Pätzold 2006)

3.2.1 WÖRTLICHE ZITATE Wörtliche (direkte) Zitate werden in Anführungszeichen gesetzt und erfordern grundsätzlich buchstabengenaue Wiedergabe. Ein wörtliches Zitat muss formal und inhaltlich völlig mit dem Original übereinstimmen. Dies gilt auch für Hervorhebungen (Unterstreichungen, gesperrt Gedrucktes u. Ä.) und eigenwillige Zeichensetzung innerhalb des Originals. Wird ein längeres wörtli9

ches Zitat in eine eigene Arbeit eingebaut, so erfolgt die Kennzeichnung zusätzlich durch Einrücken des Textes. Ist es nötig, eigene Hervorhebungen einzufügen, so sind diese unmittelbar nach dem das Zitat beendenden Anführungszeichen als solche zu kennzeichnen. Beispiel: "zu kennzeichnen" (meine Unterstreichung) Hervorhebungen und Unterstreichungen, die auch im Original vorhanden sind, können entsprechend gekennzeichnet werden: Beispiel: "entsprechend gekennzeichnet werden" (Hervorhebung im Original) Ist es nötig, einzelne Wörter in einem Zitat zu verändern, zu ergänzen, zu ersetzen oder auszulassen, sind die eigene Worte bzw. die das ausgelassene Wort ersetzenden drei Punkte in eckige Klammern zu setzen. Beispiel: „entsprechend [von mir] gekennzeichnet werden“ Beispiel: „[…] gekennzeichnet werden“ (ausgelassenes Wort durch 3 Punkte in eckigen Klammern ersetzt)

Wörtliche Zitate sollten in der Regel sparsam und nur dann eingesetzt werden, wenn nicht nur der Inhalt der Aussage, sondern auch deren Formulierung von Bedeutung ist. Ist das nicht der Fall, ist eine sinngemäße Wiedergabe in Form eines indirekten Zitats vorzuziehen. Alle Zitate müssen durch einen genauen Quellennachweis ergänzt werden. Die Quellenangabe sollte in Form eines Vollbelegs unmittelbar hinter dem Zitat oder in der Fußnote erfolgen. Beispiel: „Das deutsche Berufsbildungssystem galt lange Zeit international – und gilt hierzulande vielen auch jetzt noch – als das beste der Welt.“ (Baethge 2007: 23) oder „Das deutsche Berufsbildungssystem galt lange Zeit international – und gilt hierzulande vielen auch jetzt noch – als das beste der Welt.“

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Baethge, M., 2007, S. 23 10

Wörtliche Zitate aus englischen Quellen müssen nicht übersetzt werden. Wörtliche Zitate aus anderen Sprachen sollten in Originalsprache in den Text eingefügt und in einer Fußnote übersetzt werden.

3.2.2 SINNGEMÄßE ZITATE / PARAPHRASIERUNGEN Werden Gedanken nicht wörtlich übernommen, liegt ein sinngemäßes (indirektes) Zitieren vor. Die sinngemäße Wiedergabe fremder Äußerungen erfolgt zur Abgrenzung von eigenen Aussagen im Konjunktiv. Sie kann zusätzlich durch den Namen des Verfassers und/oder Anmerkungen wie: „in Anlehnung an“; „sinngemäß nach“; „vgl. hierzu: …“ gekennzeichnet werden.

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4. BESONDERHEITEN DER UNIVERSITÄT KASSEL 4.1 REFERATE MIT SCHRIFTLICHER AUSARBEITUNG / HAUSARBEITEN Der Umfang für die schriftliche Ausarbeitung von Referaten soll in der Regel für ein Teilmodul im Umfang von 2 SWS (3 Credits) 10 bis 12 Seiten und für ein komplettes Modul im Umfang von 4 SWS (6 Credits) 15 bis 20 Seiten betragen. Diese Seitenzahlangaben beziehen sich auf die reine inhaltliche Ausarbeitung (ohne Vorwort, Inhalts-, Abkürzungs-, Literaturverzeichnis).

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In einigen Fällen wird der Umfang von der jeweiligen Seminarleiterin bzw. dem Seminarleiter individuell vorgegeben. In jedem Fall gilt jedoch, dass eine Seminararbeit eine eigenständige wissenschaftliche Bearbeitung einer Fragestellung liefern soll. Die Fragestellung, also das zu untersuchende Problem, ist zunächst darzustellen. Im Anschluss daran sind diskussionswürdige Punkte herauszuarbeiten. In diesem Zusammenhang besteht eine zentrale Aufgabe darin, den Meinungsstand in der wissenschaftlichen und ggf. auch in der politischen Diskussion zu ermitteln und konzentriert darzustellen, natürlich stets unter Angabe der jeweiligen Fundstellen. Wissenschaftliche Diskussion 3

meint in erster Linie die Diskussion, wie sie in einschlägigen Fachzeitschriften , Monographien oder Festschriften stattfindet. Für die Bearbeitung reichen Internet-Recherchen allein nicht aus. Bitte beziehen Sie ihre wissenschaftliche Arbeit in erster Linie immer auf Zeitschriftenartikel, Bücher und andere schriftlich verfügbare Dokumente. Ihre Aufgabe ist, die Literatur insbesondere auf Klarheit, Konsistenz und Relevanz der Aussagen zu prüfen. Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht unbesehen im Schrifttum enthaltene Konzepte und Kritikpunkte in Ihre Arbeit übernehmen. Besonders wichtig ist darüber hinaus, dass Sie über den aktuellen Diskussionsstand berichten, also inzwischen eingetretene Änderungen berücksichtigen, und dass Sie möglichst das „Pro und Contra“ zu den referierten Vorschlägen wiedergeben. Schließlich soll in Auseinandersetzung mit den in der Literatur vertretenen Standpunkten eine

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Gliederung, Vorwort u.ä. stehen vor Beginn des Haupttextes und sind ggfs. mit römischen Seitenzahlen zu kennzeichnen, vgl. oben Punkt 3.1. 3

z.B. Berufs- und Wirtschaftspädagogik (BWP), Zeitschrift für Pädagogik (ZfPäd), Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (ZfE), Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (ZBW), Die Berufliche Schule 12

begründete eigene Position bezogen werden. Überhaupt sind gut bzw. wissenschaftlich begründete eigene Gedanken erstrebenswert und steigern die Qualität Ihrer Arbeit.

4.2 EXPOSÉ Ein Exposé wird ausschließlich im Kontext größerer wissenschaftlicher Arbeiten, wie Abschlussoder Doktorarbeiten, verfasst. Es dient der Eingrenzung des zu bearbeitenden Themas und der Planung des wissenschaftlichen Vorgehens. Darüber hinaus hilft es bei der Selbstvergewisserung über das geplante Vorhaben. Verfasst wird ein Exposé im Anschluss an eine erste Orientierungsphase, in der es gelungen ist, ein Thema zu finden und einzugrenzen und die vorherrschende Material- und Forschungslage gut (≠ vollständig) zu recherchieren. Des Weiteren ist die Entscheidung zur Art der Arbeit gefallen (Literatur- vs. Empiriearbeit) und sowohl eine Fragestellung entwickelt als auch das dazu notwendige methodische Vorgehen reflektiert worden. Ein Exposé hat auf dieser Grundlage das Potenzial, frühzeitig logische und/ oder konzeptionelle Schwächen aufzudecken und damit mögliche Probleme bei der weiteren Bearbeitung zu minimieren. Die „Sprache“ eines Exposés entspricht der von wissenschaftlichen Arbeiten inklusive des dazugehörigen Umgangs mit Zitaten, Abkürzungen u.ä.. Formal sollte ein Exposé zur Anmeldung einer Arbeit vorliegen, einen Textumfang von 3-5 Seiten (Diplomarbeit) bzw. 10-20 Seiten (Promotion) haben und neben den oben aufgelisteten Punkten mindestens Angaben zur Person, dem Prüfungszeitraum und dem/der potenziellen Betreuer/in machen. Insgesamt sollte ein Exposé Ihnen selbst und dem/der Betreuer/in einen Überblick über folgende Punkte geben: Thema/ Arbeitstitel Das Thema der Arbeit ist entweder vom verantwortlichen Lehrenden vorgegeben (vorgeschlagen) oder kann selbständig oder in Kooperation mit einer Institution erarbeitet und einem/-r potenziellen Betreuer/in angeboten werden. Kontext der Arbeit bzgl. Problemstellung, Forschungsstand und Erkenntnisinteresse Zum Kontext der Arbeit gilt es, das eigene Erkenntnisinteresse begründet darzulegen, zu erläutern, welche übergeordnete (gesellschaftliche, wissenschaftliche, ökonomische etc.) Relevanz die Beantwortung der Fragestellung beinhaltet und den aktuellen Forschungsstand zum Thema zu präzisieren. 13

Fragen:



Thema/ Arbeitstitel



Kontext der Arbeit bzgl. Problemstellung, Forschungsstand und Erkenntnisinteresse



Fragestellung/ Leitfrage/ Untersuchungsgegenstand



Zielsetzung/ erwartete Ergebnisse



methodisches Vorgehen/ Auswertungsgesichtspunkte/ Auswahl der Analyseebenen



Zeitplan/ Arbeitsschritte/ -plan/ Projektdesign



wichtige Literatur/ Literaturüberblick/ Quellenlage



Warum ist das Thema relevant?



Was interessiert an der Fragestellung?



Wozu ist bereits in welchem Umfang geforscht worden, wo sind Potenziale/ Defizite in Bezug auf das Forschungsobjekt vorhanden?

Fragestellung/ erwartete Ergebnisse Die Leitfrage ergibt sich aus dem Thema bzw. der Zielsetzung der Arbeit und bestimmt den roten Faden, entlang dessen die Untersuchung entwickelt wird.



methodisches Vorgehen/ Auswertungsgesichtspunkte/ Auswahl der Analyseebenen



Das Forschungsdesign leitet sich aus der Zielsetzung ab und beschreibt die Schritte zu ihrer Erreichung.

Fragen:

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Was soll nach Fertigstellung der Arbeit an zusätzlichem Wissen über das bearbeitete Forschungsobjekt bereit stehen?



Ist die Beantwortung der Frage mit zur Verfügung stehenden Mitteln möglich?



Inwiefern dürften sich die Ergebnisse der Arbeit von bisherigen Forschungsergebnissen unterscheiden?



Was dürfte die Studie zu zentralen Fragen der wirtschafts-/ berufspädagogischen Diskussion beitragen?



Ist das erwartete Ergebnis potenziell durch andere Untersuchungen falsifizierbar?



Wie soll das Ziel erreicht werden?

für die theoretische Auseinandersetzung Welche (neueren) Theorieansätze erhellen den Untersuchungsgegenstand (neu)?

bei empirischen Studien •

Welche Hypothesen sollen überprüft werden?



Welche Daten werden benötigt?



Welche Methode wird angewandt?



Wie groß ist der gewählte Stichprobenumfang und welche Eingrenzungen werden vorgenommen und warum?



Wie sollen die Daten analysiert werden?

Zeitplan/ Arbeitsschritte/ -plan/ Projektdesign Der Arbeits- und Zeitplan skizziert die in dem gegebenen Zeitrahmen vorzunehmenden Arbeitsschritte zur Erreichung des gesteckten Ziels. Fragen: wichtige Literatur/ Literaturüberblick/ Quellenlage (bei empirischen Arbeiten) 15



In welchen Schritten soll das Forschungsziel erreicht werden?



Welche Aktivitäten werden in welchem Zeitfenster abgeschlossen?

Ein abschließender Literaturüberblick dient dazu, den aktuellen Stand der Diskussion bzw. Forschung auf dem Zielgebiet abzubilden und die wichtigsten bis zu diesem Zeitpunkt identifizierten Quellen aufzulisten (Sekundärliteratur, Interviews, Archivdokumente u.ä.).

4.3 BACHELOR- UND MASTERARBEITEN Bachelorarbeiten sollen einen Umfang zwischen 30 und 40 Seiten, Masterarbeiten einen Umfang von 60 bis 80 Seiten haben. Diese Seitenzahlangaben beziehen sich auf die reine inhaltliche Aus4

arbeitung (ohne Vorwort, Inhalts-, Abkürzungs-, Literaturverzeichnis). Für Bachelor- und Masterarbeiten gelten im Grundsatz dieselben Regeln wie für Seminararbeiten. Allerdings kann in diesen Arbeiten angesichts des größeren Umfangs eine gründlichere Darstellung des jeweiligen Themas erfolgen. Dabei wird eine Bachelorarbeit in der Regel über den jeweiligen Gegenstand einen Überblick und eine kritische Analyse geben sowie eine eigene Wertung enthalten. Bei Masterarbeiten sind darüber hinaus eigene originelle und innovative Ansätze gewünscht.

4.4 PLAGIATE An dieser Stelle ist noch einmal besonders hervorzuheben, dass sämtliche schriftlichen Ausarbeitungen eigenständige Leistungen des Autors oder der Autorin sein müssen. Die Vorlage eines fremden Werkes als eigenes oder die Wiedergabe von Texten, die ohne Nachweis von anderen übernommen werden, werden als Plagiat angesehen und sind verboten. Dies gilt sowohl für eine exakte Kopie, für Textelemente, die von anderen stammen und nunmehr umformuliert werden, als auch für eine Nacherzählung (Strukturübernahme). Die Versuchung, fremde Texte zu übernehmen, ist insbesondere bei der Verwendung von Internetquellen groß. Es wird hier besondere Vorsicht empfohlen, denn alle schriftlichen Arbeiten sind auch als Datei (Word) vorzulegen und werden mit Hilfe einer Plagiatsoftware untersucht. Besonders schwere Plagiatsfälle können eine Exmatrikulation nach sich ziehen.

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Gliederung, Vorwort u.ä. stehen vor Beginn des Haupttextes und sind ggfs. mit römischen Seitenzahlen zu kennzeichnen, vgl. oben Punkt 3.1. 16

Ebenfalls keine eigene Leistung ist es im Allgemeinen, die „eigene“ Arbeit zu großen Teilen aus einfach nur umformulierten Passagen fremder Texte zusammenzusetzen, selbst wenn die Quellen nachgewiesen werden.

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5. INHALTLICHE HINWEISE UND WEITERE TIPPS 5.1 ZUM INHALT DER ARBEIT Seminararbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten sollten mit einer kurzen Einleitung beginnen und mit einer Schlussbemerkung enden. Die Einleitung soll die Problemstellung, möglicherweise in Abgrenzung zu benachbarten Themen, sowie die Zielsetzung der Arbeit erläutern. Darüber hinaus empfiehlt es sich, bereits hier auf die Relevanz der Arbeit einzugehen, sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht. Ferner ist die Vorgehensweise bei der Bearbeitung des Themas kurz darzustellen und hinsichtlich der einzelnen Teilprobleme auf die entsprechenden Kapitel zu verweisen, um dem Leser eine Orientierung für die Lektüre zu geben. Im Schlussteil sollen die Ergebnisse präsentiert werden. Dazu sind die gefundenen Ergebnisse kurz zusammenzufassen, die eigene Arbeit kritisch zu würdigen und – sofern es das Thema erlaubt oder auch verlangt – ein Ausblick auf die weitere Entwicklung oder auf Konsequenzen für weitere Fragestellungen in Wissenschaft und/oder Praxis zu wagen. Über den Aufbau des Hauptteils der Arbeit lassen sich keine klaren und verbindlichen Aussagen treffen. Er ist abhängig vom konkreten Thema. Stets gilt jedoch: Eine schriftliche, wissenschaftliche Ausarbeitung ist keine Kommentierung oder ähnliches, die einfach mehr oder weniger willkürlich die einzelnen Aussagen zum Thema hintereinander reiht. Eine wissenschaftliche Arbeit ist eine eigenständig formulierte und eigenständig gegliederte Darstellung, in welcher der Aufbau des Gedankenganges selbst entwickelt wurde. Die einzelnen Aspekte sollten aufeinander aufbauen und zum Ergebnis oder den Ergebnissen des Arbeit hinführen, so dass ein geschlossener Text entsteht, in dem die Überschriften und Gliederungspunkte lediglich der Orientierung dienen. Aus der Gliederung des Hauptteils soll erkennbar sein, welche Schwerpunkte in der Arbeit gesetzt werden. Ziel ist es, dass der Aufbau in sich geschlossen und logisch stringent ist.

5.2 LITERATURRECHERCHE Bei der Literaturrecherche hilft zunächst die beim Einstieg in das Thema geleistete Vorarbeit: In den Lehrbüchern und Überblicksaufsätzen finden sich in der Regel eine Fülle von weitergehenden Hinweisen aus dem Schrifttum. Geht man diesen Nachweisen nach, finden sich wiederum viele weitere Hinweise. Mittels dieses „Schneeballsystems“ ist es ein Leichtes, eine umfangreiche und ausführliche Literaturliste zu erstellen. Auf der so gefundenen und ausgewerteten Literatur baut die wissenschaftliche Arbeit auf und berücksichtigt sie in einem qualitativ und quantitativ angemessenen Umfang. Qualitativ angemessene Literaturauswahl bedeutet: 18



Verwendung aktueller wissenschaftlicher Zeitschriften und Monographien



Verwendung themenspezifischer Fachliteratur



Einarbeitung der jeweils aktuellsten Auflage



grundsätzlich Verwendung von Primärquellen; Sekundärzitation ist nur zulässig, wenn das zitierte Werk auch über die Fernleihe nicht in angemessener Zeit zu beschaffen ist



Die Zitatstelle muss sich exakt auf das im Text Erklärte beziehen.

Eine quantitativ angemessene Literaturauswahl ist abhängig vom gewählten Thema. Für aktuelle oder sehr spezifische Themen ist Literatur nicht in einem solchen Maß vorhanden wie für bekannte oder allgemeine Themen. Als Faustregel gilt: Die Anzahl der verwendeten Quellen sollte mindestens der Seitenzahl entsprechen. Die verwendete Literatur sollte nicht unkritisch übernommen werden, sondern etwaige Widersprüche sollten aufgedeckt und im Text herausgearbeitet werden. Abhängig von der Bedeutung entsprechender Literaturhinweise für das Thema hat der Bearbeiter selbst zu den Abweichungen Stellung nehmen.

5.3 LITERATURVERWALTUNG MIT „CITAVI“ An der Universität Kassel besteht die Möglichkeit, kostenlos auf das Literaturverwaltungsprogramm „Citavi“ zurückzugreifen. Mit Hilfe von „Citavi“ können Literaturlisten unter Windows komfortabel verwaltet werden. Dabei unterscheidet das Programm zwischen drei verschiedenen Programmteilen: Literaturverwaltung, Wissensorganisation und Aufgabenplanung. In der Literaturverwaltung können Informationen zu einzelnen Titeln (Autor, Titel, Jahr, Verlag usw.) beispielsweise per Eingabe der ISBN aus den für Citavi zugänglichen Datenbanken heruntergeladen werden, statt diese selber per Hand eingeben zu müssen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, jedem Titel eine eigene Beschreibung hinzuzufügen, eine Auswahl an Zitaten aus dem jeweiligen Titel zu verwalten, den jeweiligen Titel betreffende Aufgaben zu definieren (z. B. „Lesen“), Standorte zu vermerken („Wo und unter welcher Signatur ist der Titel erhältlich“) und weitere Zusätze (z. B. Sprache, Preis oder Anzahl an Seiten) zu ergänzen. Darüber hinaus können jedem Titel eigene Gedanken zugeordnet werden. Die Wissensorganisation besteht darin, diese ausformulierten Gedanken und die einzelnen Zitate in selbst definierbare Kategorien einzusortieren und sie somit z. B. an die Gliederung Ihrer Haus-, Studien-, Diplom- oder Doktorarbeit anzupassen. Dadurch behalten Sie stets den Überblick, an welcher Stelle Sie welches Zitat einbinden wollten.

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Die den einzelnen Titeln in der Literaturverwaltung zugewiesenen Aufgaben werden in der Aufgabenplanung aufgelistet. Sie können die Aufgaben nach bestimmten Kriterien (Aufgabentyp, Wichtigkeit, Arbeitsstand usw.) filtern oder sortieren und diese bearbeiten, ergänzen oder löschen. Die Vorteile des Programms liegen dabei insbesondere in folgenden Möglichkeiten der Nutzung: –

umfangreicher Datenimport: Direktimport aus ca. 300 Buchhandels- und Bibliothekskatalogen, außerdem Import aus Fachdatenbanken, anderen Literaturverwaltungsprogrammen (LiteRat, EndNote, Bibliographix, Visual Composer) und weiteren Formaten (z. B. BibTeX, Microsoft Access und Excel, OpenOffice Calc) möglich



Literatur-Recherche in Online-Datenbanken



Such- und Auswahlfunktionen zum schnellen Auffinden von Titeln in umfangreicheren Literaturlisten



einzelnen Einträgen können spezielle Aufgabentypen (Ausleihen, Bewerten usw.), Zusätze und Gedanken zugewiesen bzw. hinzugefügt werden



literarische Werke können u.a. aus dem Programm heraus bei selbst ausgewählten OnlineBuchhandlungen bestellt werden



automatische Erstellung von Literaturverzeichnissen für Dokumente aus Microsoft Word und OpenOffice Writer

Die Vorteile der Nutzung eines solchen Literaturverwaltungsprogramms bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten liegen also klar auf der Hand, weil es die aufwändige Literaturverwaltung (Aktualisierung, manuelle Erstellung von Literaturverzeichnissen etc.) ersetzt und systematisch überprüft. Da Citavi sehr intuitiv zu bedienen ist und zudem eine umfangreiche, illustrative Hilfefunktion beinhaltet, hält sich die Einarbeitungszeit in Grenzen. Deshalb ist es durchaus lohnenswert, das Literaturverwaltungsprogramm bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten zu benutzen. Technisch erfordert das Programm unter Windows folgende Voraussetzungen: –

Microsoft Windows 98 SE, ME, 2000 (ab Service Pack 3), XP (ab Service Pack 2) oder Server 2003



Betriebssystem: Windows XP ab SP 2, Vista, Windows Server 2003



Framework: Microsoft .NET Framework 2.0 (wird ggf. automatisch mitinstalliert) oder .NET Framework 3.0



Prozessor Pentium IV; Arbeitsspeicher mind. 192 MB



Speicherplatz: ca. 50 MB für das Programm; zusätzlicher Speicherplatz für Projektdatenbanken mind. 20 MB

Sie können die Software hier kostenlos downloaden: http://educampus.uni-kassel.de/?p=348 20

5.4 ZEITMANAGEMENT Das Zeitmanagement ist bei einer wissenschaftlichen Ausarbeitung besonders wichtig. Das sorgfältige Recherchieren und Bibliografieren von Quellen und Sekundärliteratur nimmt einige Tage in Anspruch. Hier liegt schon die erste Verzögerungsmöglichkeit: Bücher können ausgeliehen oder gar nicht in der Bibliothek vorhanden sein. Im ersten Fall merkt man sie vor, im zweiten Fall schickt man eine Fernleihbestellung los – in beiden Fällen muss man warten. Ist die Literatur dann vorhanden, ist das Lesen, Verarbeiten und Ordnen der Information der nächste und wohl zeitintensivste Schritt. Hier bestimmt das individuelle Lesetempo den Zeitaufwand, der auch mangels Abschätzung nicht vernachlässigt werden darf. Das eigentliche Schreiben selbst braucht dann in der Regel am wenigsten Zeit, aber auch hier gilt: langsam und sorgfältig zu arbeiten bringt mehr. Mehr als zwei bis vier Seiten Text pro Tag sind auch für geübte Schreiber meist nicht erreichbar. Sinnvoll ist es häufig, nicht mit der Einleitung zu beginnen, da diese einen Überblick über den Gesamttext erfordert (den es zu Beginn ja noch gar nicht gibt). Außerdem hilft die Strategie, die Einleitung erst zum Schluss zu verfassen, über die Schwierigkeit des 1. Satzes hinweg – häufig scheint der Anfang eines Textes besonders schwer zu formulieren zu sein. Dann fangen Sie einfach mit dem zweiten Absatz an! Wichtig ist außerdem, sich für die Endkorrekturen nochmals genug Zeit zu nehmen. Das gilt zum einen für die formalen Vorgaben der Arbeit; aber auch der Text (und natürlich die Fußnoten!) selbst sollte nochmals sorgfältig überarbeitet und ggf. verbessert werden, wenn die Arbeit inhaltlich fertig gestellt ist. Diese Aufgaben benötigen etwa zwei bis drei Tage. Sinnvoll ist es schließlich auch, vor der Abgabe z.B. von einem Dritten die fertige Arbeit lesen zu lassen (und gegebenenfalls Korrekturen nachzutragen), da man zur eigenen Arbeit oft die erforderliche Distanz nicht mehr aufbauen kann. Lesen Sie die Arbeit in jedem Fall zweimal Korrektur: Einmal strikt unter formalen, einmal strikt unter inhaltlichen Kriterien.

5.6 VERWENDEN VON LOGOS Die Verwendung der Logos der Universität Kassel und des Instituts für Berufs- und Wirtschaftspädagogik ist, z.B. auf Titel- oder Deckblättern, grundsätzlich erlaubt. Logos können allerdings den Eindruck entstehen lassen, dass es sich bei der Arbeit z. B. um ein offizielles Dokument der Universität oder des Instituts handelt. Deshalb muss bei der Verwendung von Logos etc. in jedem Fall deutlich gemacht werden, dass es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine studentische Arbeit handelt, die im Rahmen einer Vorlesung oder eines Seminars erstellt worden ist.

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6. WEITERFÜHRENDE LITERATUR −

Boeglin, Martha, Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt: gelassen und effektiv studieren, Paderborn 2007, ISBN 978-3-8252-2927-6



Eco, Umberto, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt: Doktor-, Diplomund Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften, 12. Auflage, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8252-1512-5



Franck, Norbert / Stary, Joachim, Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens: eine praktische Anleitung, 14. Auflage, Stuttgart 2008, ISBN 978-3825207243



Theisen, Manual René, Wissenschaftliches Arbeiten: Technik - Methodik - Form, 13. Auflage, München 2006, ISBN 978-3-8006-3358-6

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7. ANHANG 7.1. BEISPIEL TITELSEITE

Universität Kassel Fachbereich 7 Institut für Berufsbildung Name des Seminars Seminarverantwortlicher

Thema der Arbeit

Eingereicht von: Name, Vorname Anschrift Matrikelnummer Abgabedatum

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7.2. BEISPIEL EIDESSTATTLICHE VERSICHERUNG

Eidesstattliche Versicherung: "Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit ohne Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel verfasst und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Diese Arbeit hat meines Wissens in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen.

(Kassel, den

)

(Unterschrift)

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