LEG-Wohnungsmarktreport. Mit Wohnkostenatlas. LEG-Wohnungsmarktreport NRW

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2 012 Mit Wohnkostenatlas LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 1 Sehr geehrte Damen und Herren, wer einem kleinen Kind be...
Author: Anna Bäcker
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LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2 012 Mit Wohnkostenatlas

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 1

Sehr geehrte Damen und Herren, wer einem kleinen Kind beim Wachsen zusieht, weiß, dass drei Jahre eine halbe Ewigkeit sind und viele Veränderungen mit sich bringen. Auch seit unserem ersten LEG-Wohnungsmarktreport NRW sind drei Jahre ins Land gezogen. Die Wohnungsmärkte des bevölkerungsreichsten Bundeslandes haben sich seitdem stark gewandelt. Zu diesem Ergebnis kommt die dritte Ausgabe unseres Reports, die wir Ihnen hiermit präsentieren dürfen. Auf mehr als 260 Seiten haben wir für Sie alles Wissenswerte über die zwölf großen und 42 kleinen Wohnungsmarktregionen Nordrhein-Westfalens zusammengetragen und analysiert.

Die LEG-Geschäftsleitung von links: Holger Hentschel (HOO), Thomas Hegel (CEO) und Eckhard Schultz (CFO).

Wie schon in den beiden vorangegangenen Studien informieren wir Sie ausführlich über die neuesten wirtschaftlichen und demografischen Trends, über die Veränderungen der Mieten, Wohnkosten und Kaufpreise sowie die Entwicklung der Fertigstellungs- und Genehmigungszahlen von Wohnungen. Erstmals haben wir außerdem ein eigenständiges Kapitel zur Neubautätigkeit in den zwölf Top-Städten Nordrhein-Westfalens integriert. Der vorliegende Datenpool aus nunmehr drei Jahren erlaubt uns außerdem, erste Trendaussagen über die Preisentwicklungen in den 864 Postleitzahlgebieten abzuleiten. Nur noch in einigen wenigen ländlichen Regionen ist dies aufgrund fehlender Datensätze angesichts des geringen Mietwohnungsangebotes nicht möglich. Keine andere wohnungswirtschaftliche Publikation setzt sich vergleichbar detailliert mit der Entwicklung der 54 Wohnungsmarktregionen Nordrhein-Westfalens auseinander. Und schon die ersten beiden Ausgaben fanden bei Städten, Verbänden, Marktbeobachtern, Analysten, Fondsmanagern und nicht zuletzt bei Fachmedien und Tageszeitungen großes Interesse und fachliche Anerkennung. So greifen mehr und mehr Gutachterausschüsse und kommunale Wohnungsunternehmen auf die ersten beiden Ausgaben zurück, Marktforscher setzen sie in der täglichen Arbeit ein, Zahlen und Analysen werden in Printmedien und Hörfunkberichten umfangreich zitiert. Die Ende 2011 durchgeführte Medienresonanzanalyse ergab, dass mit 110 erschie­ nenen Print- und Wortbeiträgen eine Reichweite von rund 57 Millionen Lesern bzw. Hörern erzielt wurde. Das große positive Echo hat uns zusätzlich darin bestärkt, den Bericht fortzuführen. Der LEGWohnungsmarktreport NRW 2012 stellt unsere Marktkenntnis des nordrhein-westfälischen Wohnungsmarktes einmal mehr unter Beweis. Unser Research-Partner CBRE hat alle Daten gewohnt akribisch zusammengetragen und in Abstimmung mit unseren Regionalbereichs- und Niederlassungsleitern ausgewertet. Ihm gilt unser besonderer Dank. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre Spaß macht und Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützt. International agierende Analysten und Fondsmanager können auch die dritte Ausgabe in englischer Sprache beziehen. Mit besten Grüßen

Thomas Hegel Sprecher der Geschäftsführung, CEO

Eckhard Schultz Geschäftsführer, CFO

Holger Hentschel Mitglied der Geschäftsleitung, HOO

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 1

Dortmund

Score

23

von max.

48

Neubauprojekte beflügeln die Kaufpreise im oberen Eigentumssegment

D

er Dortmunder Wohneigentumsmarkt sorgte 2011 für eine kleine Sensation: Die inserierten Kaufpreise für Wohnungen des oberen Segments stiegen um 12,9 Prozent und damit ebenso stark wie im teuren Markt Düsseldorf. Die Angst vor einer Inflation sowie einige Neubauprojekte haben die Nachfrage beflügelt und die Angebotspreise steigen lassen. Vor al-

lem rund um den künstlich angelegten PhoenixSee klettern Grundstücks- und Immobilienpreise in ungeahnte Höhen. Auf dem Gesamtmarkt hingegen stiegen die Angebotspreise nur leicht. Die Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser und die Mieten blieben insgesamt stabil. Allerdings werden hochwertige Mietwohnungen nun etwas günstiger angeboten als im Jahr zuvor.

Makroökonomische Kennzahlen Dortmund

NRW Deutschland

Jahr

Einwohner 17.845.154 81.751.600 580.444

2010

Bevölkerungsdichte (Einwohner/km²) 2.068

523

229

2010

Bevölkerungsentwicklung in % –1,5

–0,9

–0,6

2000–2010

Bevölkerungsprognose in % –1,2

–2,2

–3,4

2010–2025

Haushalte 8.562.837 39.708.452 294.545

2010

Haushaltsentwicklung in % –0,1

3,0

3,9

2000–2010

Haushaltsprognose in % –2,4

1,3

0,9

2010–2020

Kaufkraftkennziffer 101,1 100,0 2011 93,1 Kaufkraft pro Kopf in € 18.769

20.368

20.154

2011

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVP) 200.352

5.820.035

27.710.487

2010

Entwicklung SVP-Beschäftigte in % 1,6

–1,5

–0,4

2000–2010

Quelle: Statistisches Landesamt NRW, Statistisches Bundesamt/CBRE (Haushaltsprognose), Michael Bauer Research (Kaufkraft), Bearbeitung CBRE

Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigen in €

Arbeitslosenquote in % aller zivilen Erwerbspersonen

80.000

18,0

70.000

60.356

17,0

12,8

16,0

60.000 50.000

15,0

40.000

14,0

30.000

13,0

20.000

12,0

10.000

11,0 10,0

0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: Statistisches Landesamt NRW, Bearbeitung CBRE

66 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Bearbeitung CBRE

Miete auf Postleitzahlebene für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in €/m2/Monat 6,10 – 6,82 5,91 – 6,09 5,63 – 5,90 5,30 – 5,62 5,08 – 5,29 5,01 – 5,07 5,00 – 5,00 4,59 – 4,99

Wirtschaftsstruktur Unternehmen mit dem Zielort Dortmund können im Prinzip im gesamten Stadtgebiet heimisch werden. Die besten Bürolagen sind nicht an einem Ort konzentriert, sondern es gibt drei Schwerpunkte. Die bekannteste Lage ist die City nebst ihrer Ausfallstraßen. Ausgebaut wurde in den vergangenen Jahren der Büroboulevard an der B 1. An der Achse, die das Stadtgebiet von Westen nach Osten durchquert, sind vor allem Dienstleistungsunternehmen und Versicherungen ansässig. Größere Ansiedlungserfolge verzeichnen die jüngeren Standorte südlich der B 1: der Technologiepark, das Gebiet Stadt-

krone-Ost und die neuen Stadtviertel rund um den Phoenix-See. Insbesondere Firmen aus den Zukunftsbranchen Informations-, Mikro- und Nanotechnologie wurden hier ansässig. Aber auch Logistikfirmen und Unternehmen aus den Bereichen Biomedizin und Robotik wissen Lage- und Infrastrukturmerkmale dieser Quartiere zu schätzen. Für Impulse sorgt derzeit der Phoenix-See, der immer mehr Firmen anlockt. In diesem Jahr sollen auf dem Grundstück neben der Hörder Burg zwei weitere Bauabschnitte mit dem Projektnamen „Hafen-tor“ in die Entwicklung gehen. Im nördlichen Areal von

Phoenix-West entstehen derzeit zwei Bürobauten, die Sortwarefirmen nutzen wollen. In einer ehemaligen Industriehalle sollen zudem 5.000 Quadratmeter neue Büroflächen errichtet werden. Trotz Bauboom bleiben die Spuren des Strukturwandels weiterhin sichtbar. 2011 hatten noch immer 12,8 Prozent der erwerbsfähigen Dortmunder keine Beschäftigung. Jedoch ist die Arbeitslosenquote seit 2005 (18,1 Prozent) kontinuierlich rückläufig. Die Stadt leidet unter Abwanderung und wird auch künftig schrumpfen – trotz des jüngst gemeldeten Bewohnerplus im Jahr 2011. LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 67

Dortmund

Wohnungsmarkt profitiert von der Anziehungskraft des Phoenix-Sees

I

m April dieses Jahres hieß es „Leinen los!“. Auf dem künstlich angelegten Phoenix-See in Dortmund-Hörde darf seitdem gesegelt werden. Wer auf einen der 45 Liegeplätze im Hafen spekuliert, muss mit Gebühren von 400 Euro im Jahr rechnen. Auch die Grundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen rund um den See haben ihren Preis. Die verantwortliche Entwicklungsgesellschaft ist vom Vermarktungserfolg selbst ein wenig überrascht und hat die Kaufpreise für die verbliebenen 200 Ufergrundstücke südlich des Sees kurzerhand angehoben. Makler berichten, dass Wohneigentum am Phoenix-See inzwischen schon das teuerste in der ganzen Stadt sei. Selbst aus den traditionellen Nobellagen wie Kirchhörde und Lücklemberg kämen die Käufer hierher – an einen Standort, der vor dem Umbau alles andere als hochattraktiv war. Hörde ist ein typischer Arbeiterbezirk mit dem früheren Stahlwerk als wirtschaftlichem Zentrum. Genau hier findet man heute den See, an den Anwohner und Besucher unter anderem zum Fahrradfahren und Joggen kommen. Ob die neu zugezogenen Immobilienbesitzer nun einen Gentrifizierungseffekt in Gang setzen, bleibt abzuwarten. Teile der Stadt würden eine weitere Aufwertung des Viertels im Zuge der Entwicklung des Areals sicherlich begrüßen. Statistisch gesehen schlagen sich die aktuellen Projekte aber noch nicht signifikant nieder. Angebotsmieten, Haushaltskaufkraft und Wohnkosten im Bezirk Hörde (PLZ 44263) stiegen jeweils nur leicht. Auch insgesamt zeigte der Dort-

munder Wohnungsmarkt 2011 keine größeren Ausschläge. Die inserierten Preise für Mietwohnungen blieben über alle Lagen und Qualitätsklassen hinweg annähernd stabil. Lediglich Eigentumswohnungen des oberen Marktsegments legten mit einem Plus von 12,9 Prozent überraschend stark zu.

in den vergangenen drei Jahren wenig geändert. Das monatliche Haushaltsbudget reicht von 2.259 Euro im Bezirk Innenstadt-Nord (PLZ 44145) bis zu 4.832 Euro im Postleitzahlgebiet 44229 (Kirchhörde, Lücklemberg, Bittermark). Die postleitzahlbezogene Analyse zeigt aber, dass nur in 7 von 27 Postleitzahlbezirken Kaltmieten von mehr als 8 Euro pro Quadratmeter Eine Wohnung wird in Dortmund heute im oberen Marktsegment verlangt werden. für im Schnitt 5,21 Euro pro Quadratme- Die 10-Euro-Marke wird nur in zwei Teilter und Monat angeboten. Sie kostet da- märkten übertroffen, in Kirchhörde, Lümit 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. cklemberg, Bittermark (PLZ 44229, 11,04 Dortmund gehört somit unverändert zu Euro) und in Wellinghofen, Wichlinghofen, den preiswerten Wohnungsmärkten in Buchholz, Syburg (PLZ 44265, 11,36 Euro). Nordrhein-Westfalen. Günstiger sind nur Gelsenkirchen (4,75 Euro pro Quadrat- Demgegenüber müssen preisbewusste meter) und Duisburg (5 Euro). Nur leicht Mietergruppen seit Anfang dieses Jahres über dem Dortmunder Niveau liegen die etwas tiefer in die Tasche greifen als ein Angebotsmieten in Wuppertal (5,36 Euro Jahr zuvor. 4 Euro pro Quadratmeter und pro Quadratmeter und Monat) und Bo- Monat werden nun für eine Wohnung im chum (5,47 Euro). Wie in beinahe allen unteren Marktsegment verlangt, 0,8 ProTop-12-Städten wurden Wohnungen im zent mehr als vor einem Jahr. Ein Blick auf oberen Marktsegment günstiger angebo- die Trends in den größeren nordrheinten als 2010. Nach dem deutlichen Vorjah- westfälischen Städten zeigt, dass preisresrückgang in Höhe von minus 5,4 Pro- werter Wohnraum nur noch in zwei von zent, gab das Preisniveau hier nochmals zwölf Großstädten für weniger als 4 Euro um 1,4 Prozent nach. Damit dürfen Dort- pro Quadratmeter und Monat angeboten munds Vermieter selbst für eine Spitzen- wird: in Gelsenkirchen (3,81 Euro) und in wohnung nicht mehr als durchschnittlich Duisburg (3,95 Euro). Für sparsamere Mie7,52 Euro pro Quadratmeter und Mo- ter ist Dortmund damit der drittgünstigste nat erwarten. Der Grund: Nur in wenigen Ballungsraum in Nordrhein-Westfalen. Vierteln können sich die Haushalte größere und kostspieligere Wohnungen leis- Wie die Preisverteilung auf Postleitzahl­ ten. Zwar ging die Arbeitslosenquote zwi- ebene zeigt, ist Dortmund von einem Südschen 2010 und 2011 leicht von 13 auf Nord-Gefälle geprägt: Die preiswertesten 12,8 Prozent zurück. Auch hat sich an der Wohnungen finden sich in den nördlichen, Verteilung des Wohlstandes in Dortmund zumeist stark industriell geprägten Bezir-

Kennzahlen Wohnbestand

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Leerstandsquote in %



Wohnungsbaugenehmigungen

916

3,4

855

Wohnungsbaufertigstellungen

1.299

902

Wohnungsbestand gesamt

305.718

davon Bestand in Mehrfamilienhäusern in %

77,7

Quelle: empirica (Leerstand), Statistisches Landesamt NRW, Bearbeitung CBRE

68 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

3,9

306.577 77,5

2,6

2,8

1.451

3,3

989

499

1.331

957

750

307.765 77,4

308.447 77,3

309.084 77,2

3,1 1.077 884 309.817 77,1

k.  A . 899 1.104 310.814 77,1

ken. Grüner und teurer wird es dagegen im Süden. In insgesamt 14 von 27 Postleitzahlbezirken können wirtschaftlich schwächer gestellte Haushalte für 4 Euro pro Quadratmeter und Monat und weniger eine Wohnung des unteren Marktsegments mieten. Die meisten dieser Teilmärkte liegen nördlich und nordwestlich der Innenstadt. Die geringen Mieten korrelieren mit dem Angebot, das in diesen Quartieren besonders groß ist. Im Postleitzahlbezirk 44145 (Innenstadt-Nord) standen im Berichtszeitraum 1.355 Wohnungen zur Vermietung an, im Postleitzahlbezirk 44339 (Holthausen, Brechten, Eving, Lindenhorst, Kemminghausen) waren es 1.302 Wohnungen. In allen übrigen Bezirken lag die Anzahl der angebotenen Wohnungen deutlich unter 1.000 Einheiten. Kaufpreise: Top-Immobilien steigen so stark wie in Düsseldorf

vor. Nur im teuren Düsseldorf mussten die Käufer mit einem Plus von ebenfalls 12,9 Prozent einen ebenso starken Preisschub hinnehmen – eine kleine Sensation. Inflationsängste aufgrund der immer noch nicht ausgestandenen Eurokrise könnten die Dortmunder Käufer ins Hochpreissegment getrieben haben. Dieses gilt als krisensicher und ist daher bei Eigennutzern und Anlegern gleichermaßen begehrt. Aber auch das gewachsene Angebot an hochwertigen Immobilien – vor allem rund um den Phoenix-See – könnte einen Einfluss auf die Kaufpreise gehabt haben. Makler berichten zudem, dass die Käufer bei modernen und energetisch erstklassigen Wohnungen höhere Kaufpreise akzeptieren. Das Rundum-sorglos-Paket ist gefragt. Dies mag auch das schlechte Abschneiden einfacher Wohnungen erklären, mit denen sich die Erwerber immer ein Stück Risiko einkaufen. Die Preise für Wohnungen des unteren Marktsegments fielen 2011 deutlich. Mit gerade einmal 353 Euro pro Quadratmeter dürfen Verkäufer in diesem Segment derzeit rechnen, das sind 7,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Botschaft der Dortmunder Käufer ist eindeutig: Der Preis darf gerne ein wenig höher sein, wenn Lage und Qualität stimmen. Der Kaufmarkt für einfache Wohnungen gerät dagegen verstärkt unter Druck.

Der Dortmunder Markt für Eigentumswohnungen entwickelte sich in den vergangenen Monaten uneinheitlich. Über alle Lagen und Qualitätsklassen hinweg stiegen die Quadratmeterpreise nur leicht um 1,6 Prozent. Im Schnitt verlangen die Verkäufer für eine Wohnung nunmehr 1.112 Euro pro Quadratmeter. Überraschend kräftig fiel jedoch der Preisanstieg für inserierte Wohnungen des oberen Marktsegments aus. 2.357 Euro pro Quadrat- Überraschendes Einwohnerplus meter werden für ein sehr gut gelegenes neues oder top-saniertes Eigentums­objekt Völlig anders entwickelte sich der Markt verlangt, 12,9 Prozent mehr als im Jahr zu- für Mehrfamilienhäuser. Zwar betrug die

Teuerungsrate über alle Marktsegmente hinweg plus 0,8 Prozent. Damit ist ein Haus nunmehr für im Schnitt 688 Euro pro Quadratmeter zu bekommen. Im Vergleich zum Niveau in anderen nordrheinwestfälischen Großstädten ist das immer noch sehr günstig. Nur in Gelsenkirchen (542 Euro), Duisburg (597 Euro), Wuppertal (656 Euro) und Bochum (672 Euro) erzielen Mehrparteienhäuser noch geringere Preise. Allerdings gab es in Dortmund sowohl im unteren wie im oberen Segment stärkere Preissteigerungen. Für einfach gelegene Häuser verlangen die Verkäufer heute 315 Euro pro Quadratmeter und damit 8,4 Prozent mehr als Anfang 2011. Der vorangegangene Preisrückgang von 3,4 Prozent wurde in den vergangenen Monaten damit wieder ausgeglichen. Exklusiv gelegene und gut erhaltene Mehrfamilienhäuser holten ihren Preisabschlag aus dem Vorjahr (minus 4,6 Prozent) ebenfalls wieder auf. 1.620 Euro pro Quadratmeter können für solche Immobilien nun erzielt werden, 4,8 Prozent mehr als Anfang 2011. Phoenix-See im Süden und Hohenbuschei im Norden: Die beiden größten Neubaugebiete der Stadt sind populär, dank ausführlicher Medienberichterstattung kennt sie in Dortmund beinahe jedes Kind. Statistisch gesehen spiegeln sie sich auch in den Fertigstellungen wider. Gegenüber 2009 stieg die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten um ein Fünftel von 884 auf 1.104 an. Die Wohnungsbaugenehmigungen sanken im selben Zeitraum von 1.077 auf 899.

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 69

Dortmund

Wohnmarktdaten, Wohnkosten und Wohnkostenquote nach Postleitzahlen Wohnkosten

Wohnmarktdaten PLZ

44135

Anzahl Kaltmiete Kaltmiete Kaltmiete Leerstand der Miet- unteres MarktMedian in oberes Markt2009 angebote segment in €/m2/Monat segment in in %1) €/m2/Monat €/m2/Monat

505

4,65

6,06

9,17

Wohnungsgröße Ø in m2

WohnWohnkosten kosten kalt Ø in warm 2) Ø €/Monat in €/Monat

4,9

67

408

Kaufkraft Kaltmiete Warmmiete je Hausin % der in % der halt Ø in Haushalts- Haushalts€/Monat kaufkraft kaufkraft

609

2.867

14,2

21,3

44137

476

4,70

6,10

8,60

3,1

63

383

571

2.344

16,3

24,3

44139

471

4,94

6,42

8,72

3,5

67

431

632

2.665

16,2

23,7

44141

433

4,00

6,00

9,62

3,2

74

441

662

3.844

11,5

17,2

44143

504

4,52

5,59

7,50

1,8

64

355

545

2.571

13,8

21,2

44145

1.355

4,00

5,00

6,67

7,9

64

322

516

2.259

14,3

22,8

44147

676

4,00

5,00

6,98

4,6

61

304

486

2.509

12,1

19,4

44149

458

4,00

5,14

7,12

1,9

65

335

531

2.828

11,9

18,8

44225

685

4,50

5,82

7,34

3,0

65

380

576

3.063

12,4

18,8

44227

329

4,42

5,75

7,81

6,7

69

397

604

3.524

11,3

17,1

44229

364

5,07

6,82

11,04

[1,9]

78

532

766

4.832

11,0

15,8

44263

694

4,44

5,36

7,23

2,3

65

348

542

2.590

13,4

20,9

44265

295

4,84

6,11

11,36

2,0

74

451

672

3.806

11,8

17,7

44267

261

4,59

5,98

8,50

[1,4]

77

459

689

4.347

10,6

15,8

44269

444

4,00

5,29

7,64

1,9

72

381

596

3.042

12,5

19,6

44287

560

3,94

5,10

7,65

1,8

70

357

568

3.405

10,5

16,7

44289

310

4,66

5,74

7,50

[2,3]

70

404

615

3.725

10,8

16,5

44309

589

4,27

5,39

6,70

1,2

66

354

551

3.150

11,2

17,5

44319

803

3,84

5,05

7,00

2,3

70

352

561

3.110

11,3

18,0

44328

384

3,55

4,59

5,50

1,3

69

317

524

2.860

11,1

18,3

44329

267

3,77

5,00

6,32

[2,1]

72

362

580

2.943

12,3

19,7

44339

1.302

3,89

4,94

6,22

1,5

59

293

470

2.848

10,3

16,5

44357

696

4,35

4,99

6,07

2,0

66

331

530

3.047

10,9

17,4

44359

804

3,52

4,80

6,06

[1,9]

66

318

516

2.671

11,9

19,3

44369

833

3,98

5,08

6,23

[2,8]

60

306

486

2.641

11,6

18,4

44379

743

3,97

5,00

6,27

2,2

62

312

500

2.789

11,2

17,9

44388

738

4,00

5,00

6,71

3,7

66

332

532

2.992

11,1

17,8

Ø 15.9793)

4,00

5,21

7,52

3,1

66 344 542 3.006 11,4

18,0

469.3183)

4,12

5,73

9,90

3,6

72 412 628 3.494 11,8

18,0

Ø NRW

1) [Fallzahl bedingt aussagefähig] 2) enthält 3,00 € Betriebskosten/m2 (DMB-Betriebskostenspiegel 2010) 3) Summe der Angebote Quelle: CBRE; Datengrundlage: IDN Immodaten, Michael Bauer Research (Kaufkraft), empirica (Leerstand)

70 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

Warmmiete in % der Haushaltskaufkraft 21,8 – 36,0 20,2 – 21,7 19,0 – 20,1 18,2 – 18,9 17,6 – 18,1 16,9 – 17,5 16,0 – 16,8 11,1 – 15,9

Räumliche Zuordnung der PLZ-Gebiete 44135 Innenstadt, 44137 Innenstadt-West, Dorstfeld, 44139 Innenstadt-Süd, 44141 Innenstadt-Ost, 44143 Körne, Wambel, 44145 Innenstadt-Nord, 44147 Huckarde, InnenstadtNord, 44149 Somborn, Kley, Oespel, Wischlingen, 44225 Hombruch, Renninghausen, Kleinholthausen, 44227 Eichlinghofen, Menglinghausen, Grossholthausen, Krukel, Schneeschanze, 44229 Kirchhörde, Lücklemberg, Bittermark, 44263 Hörde, 44265 Wellinghofen, Wichlinghofen, Buchholz, Syburg, 44267 Loh, Niederhofen, Höchsten, Sommerberg, 44269 Benninghofen, Schüren, 44287 Aplerbeck, Aplerbeckermark, Berghofen, 44289 Sölde, Sölderholz, Lichtendorf, 44309 Wambel, Brackel, 44319 Husen, Fleier, Asseln, Wickede, 44328 Scharnhorst, 44329 Lanstrop, Hostedde, Derne, 44339 Holthausen, Brechten, Eving, Lindenhorst, Kemminghausen, 44357 Brünninghausen, Oestrich, Bodelschwingh, Kolonie Westhausen, 44359 Mengede, Heide-Mengede, Nette, Groppenbruch, 44369 Deusen, Huckarde, Jungferntal, 44379 Marten, Kirchlinde, Rahm, 44388 Lütgendortmund, Böwinghausen, Holte, Dellwig

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 71

QUELLENVERZEICHNIS Bundesagentur für Arbeit Capital 6/2012 DekaBank Städte-Rating, 2011 Grundstücksmarktbericht der Stadt Hagen, 2011 Gutachterausschuss der Stadt Münster Kölner IW Consult GmbH Phoenix-See-Entwicklungsgesellschaft, 2012 Stadt Dortmund Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen Wirtschaftsförderung Kreis Minden-Lübbecke www.derwesten.de www.duesseldorf.de www.it.nrw.de/statistik/g/daten/eckdaten/r523baugenehm.html www.muenster.de

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GLOSSAR Scoring: Rangfolge der 54 Landkreise und kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens sowie der elf weiteren einwohnerstärksten Städte Deutschlands nach ihrer Immobilienmarktattraktivität Bevölkerungsprognose: Vorausberechnung der Bevölkerungszahl durch das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen. Basis dieser Modellrechnung sind die Annahmen zur Entwicklung von Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Außenwanderungssaldo. Haushaltsprognose: Vorausberechnung der Haushaltszahl durch das Statistische Bundesamt. Basis dieser Modellrechnung sind die Angaben des Mikrozensus zur Entwicklung der Privathaushalte in den Jahren 1991 bis 2010. Berücksichtigt werden die Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. Haushaltskaufkraft: Das in privaten Haushalten verfügbare Einkommen aus selbständiger und unselbständiger Arbeit inklusive Transferleistungen (Arbeitslosen-, Kindergeld, Familienbeihilfe, Pensionen, Renten, BAföG, Einkommen aus Kapitalerträgen, aus Land- und Forstwirtschaft, aus Vermietung und Verpachtung etc.). Quelle: Michael Bauer Research GmbH Kaufkraftkennziffer: Kaufkraftniveau des Kreises oder der Stadt pro Einwohner im Vergleich zum nationalen Durchschnitt (Deutschland = 100). Quelle: Michael Bauer Research GmbH

Vervielfältiger: Kaufpreis (exklusive Erwerbsnebenkosten)/Bruttomietertrag (vor Abzug der nicht umlagefähigen Bewirtschaftungskosten) Median: Der Wert, der eine Stichprobe in zwei gleich große Werteintervalle teilt. Unterhalb wie oberhalb des Medians liegen somit jeweils 50 Prozent der Stichprobenwerte. Unteres Marktsegment: Das Segment, das die günstigsten 10 Prozent der Wohnungsangebote der gesamten Stichprobe umfasst Oberes Marktsegment: Das Segment, das die teuersten 10 Prozent der Wohnungsangebote der gesamten Stichprobe umfasst Gesamtes Marktsegment: Sämtliche über IDN Immodaten erfasste Wohnungsangebote im Bezugszeitraum, bereinigt um Doppelungen Preisspanne mittleres Marktsegment: Spanne der Angebotsmieten, in der 80 Prozent der erfassten Angebote liegen Wohnkostenbelastung: Anteil der monatlichen Kaufkraft eines Haushaltes, der für die Kalt- bzw. Warmmiete aufgebracht werden muss. Berechnung: Wohnkosten (kalt bzw. warm) x 100/monatliche Haushaltskaufkraft

Leerstandsquote: Der Anteil des marktaktiven Wohnungsbestandes im Geschosswohnungsbau, für den keine Miete gezahlt wird, am entsprechenden Gesamtbestand. empirica berechnet den Leerstand anhand der Abrechnung von Betriebskosten durch Techem. Wohnungsbaugenehmigungen: Genehmigte Baumaßnahmen für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Maßnahmen im Bestand. Quelle: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen Wohnungsbaufertigstellungen: Fertiggestellte Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Maßnahmen im Bestand. Quelle: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen Wohnungsbestand: Gesamtzahl der Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden IDN Immodaten: Deutschlandweite Datenbank zu Miet- und Kaufangeboten, in die pro Quartal rund 2 Mio. Wohnungsanzeigen aus mehr als 100 Quellen einfließen Wohnkosten (kalt): durchschnittliche Wohnungsgröße x Kaltmiete pro Quadratmeter (Median) Wohnkosten (warm): durchschnittliche Wohnungsgröße x (Kaltmiete pro Quadratmeter (Median) + 3 Euro Betriebskosten)

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IMPRESSUM Herausgeber: LEG Management GmbH Hans-Böckler-Straße 38 40476 Düsseldorf Tel. 0211 / 45 68-329 Fax 0211 / 45 68-500 [email protected] www.leg-nrw.de (hier auch Teile des LEG-Wohnungsmarktreports NRW als Download) Redaktion: Jens Schönhorst (V. i. S. d. P.), Miriam Beul-Ramacher Marktdaten: Dr. Henrik Baumunk, Kristina Kröger, Michael Schlatterer MRICS (Residential Valuation, CBRE) Grafik/Layout: Storkan Informationsdesign Umschlag: Gornig Design Wohnkostenkarten: Baumgardt Consultants, Gesellschaft für Marketing und Kommunikation bR Fotos: Umschlag: Max Hampel, Düsseldorf (Montage: Gornig Design); Seite 1: Ansgar M. van Treeck, Düsseldorf Konzeption und Projektmanagement: Katja Binnyus, Heiko Imiela, Thomas Rücker (RUECKERCONSULT GmbH)

HAFTUNGSAUSSCHLUSS 2012 LEG/CBRE Die in diesem Marktbericht verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen (ggf. nur gegen Honorar erhältlichen) Quellen. Obwohl wir von der Richtigkeit der verwendeten Daten ausgehen, weisen wir darauf hin, dass wir diese im Einzelfall nicht nachgeprüft haben und dafür keine Gewähr übernehmen, ausgenommen bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Es ist die Verantwortlichkeit des Lesers, die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen zu prüfen. Die weitere Verwendung, Vervielfältigung oder Veröffentlichung der im Marktbericht verwendeten Informationen bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der LEG und von CBRE.

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