LEG-Wohnungsmarktreport. Mit Wohnkostenatlas. LEG-Wohnungsmarktreport NRW

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2 012 Mit Wohnkostenatlas LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 1 Sehr geehrte Damen und Herren, wer einem kleinen Kind be...
Author: Claus Brandt
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LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2 012 Mit Wohnkostenatlas

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 1

Sehr geehrte Damen und Herren, wer einem kleinen Kind beim Wachsen zusieht, weiß, dass drei Jahre eine halbe Ewigkeit sind und viele Veränderungen mit sich bringen. Auch seit unserem ersten LEG-Wohnungsmarktreport NRW sind drei Jahre ins Land gezogen. Die Wohnungsmärkte des bevölkerungsreichsten Bundeslandes haben sich seitdem stark gewandelt. Zu diesem Ergebnis kommt die dritte Ausgabe unseres Reports, die wir Ihnen hiermit präsentieren dürfen. Auf mehr als 260 Seiten haben wir für Sie alles Wissenswerte über die zwölf großen und 42 kleinen Wohnungsmarktregionen Nordrhein-Westfalens zusammengetragen und analysiert.

Die LEG-Geschäftsleitung von links: Holger Hentschel (HOO), Thomas Hegel (CEO) und Eckhard Schultz (CFO).

Wie schon in den beiden vorangegangenen Studien informieren wir Sie ausführlich über die neuesten wirtschaftlichen und demografischen Trends, über die Veränderungen der Mieten, Wohnkosten und Kaufpreise sowie die Entwicklung der Fertigstellungs- und Genehmigungszahlen von Wohnungen. Erstmals haben wir außerdem ein eigenständiges Kapitel zur Neubautätigkeit in den zwölf Top-Städten Nordrhein-Westfalens integriert. Der vorliegende Datenpool aus nunmehr drei Jahren erlaubt uns außerdem, erste Trendaussagen über die Preisentwicklungen in den 864 Postleitzahlgebieten abzuleiten. Nur noch in einigen wenigen ländlichen Regionen ist dies aufgrund fehlender Datensätze angesichts des geringen Mietwohnungsangebotes nicht möglich. Keine andere wohnungswirtschaftliche Publikation setzt sich vergleichbar detailliert mit der Entwicklung der 54 Wohnungsmarktregionen Nordrhein-Westfalens auseinander. Und schon die ersten beiden Ausgaben fanden bei Städten, Verbänden, Marktbeobachtern, Analysten, Fondsmanagern und nicht zuletzt bei Fachmedien und Tageszeitungen großes Interesse und fachliche Anerkennung. So greifen mehr und mehr Gutachterausschüsse und kommunale Wohnungsunternehmen auf die ersten beiden Ausgaben zurück, Marktforscher setzen sie in der täglichen Arbeit ein, Zahlen und Analysen werden in Printmedien und Hörfunkberichten umfangreich zitiert. Die Ende 2011 durchgeführte Medienresonanzanalyse ergab, dass mit 110 erschie­ nenen Print- und Wortbeiträgen eine Reichweite von rund 57 Millionen Lesern bzw. Hörern erzielt wurde. Das große positive Echo hat uns zusätzlich darin bestärkt, den Bericht fortzuführen. Der LEGWohnungsmarktreport NRW 2012 stellt unsere Marktkenntnis des nordrhein-westfälischen Wohnungsmarktes einmal mehr unter Beweis. Unser Research-Partner CBRE hat alle Daten gewohnt akribisch zusammengetragen und in Abstimmung mit unseren Regionalbereichs- und Niederlassungsleitern ausgewertet. Ihm gilt unser besonderer Dank. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre Spaß macht und Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützt. International agierende Analysten und Fondsmanager können auch die dritte Ausgabe in englischer Sprache beziehen. Mit besten Grüßen

Thomas Hegel Sprecher der Geschäftsführung, CEO

Eckhard Schultz Geschäftsführer, CFO

Holger Hentschel Mitglied der Geschäftsleitung, HOO

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 1

Aachen

Score

30

von max.

48

Haushalte werden dank stabiler Mieten leicht entlastet

D

ie Neubauquote in Aachen entwickelte sich 2011 weiter rückläufig. Dabei könnte die Domstadt einen quantitativen und qualitativen Wohnungsnachschub durchaus gebrauchen. Die Beschäftigungslage hat sich verbessert, die Zahl der Bewohner und Haushalte wird bis zum Jahr 2020 spürbar wachsen. Vorbereitet ist die nordrhein-westfälische Single-Hochburg auf die

künftige Nachfrage nicht. Und schon heute zeigt der Wohnungsmarkt leichte Verwerfungen. Die Preise für einfache Immobilien geraten überall unter Druck. Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser in diesem Marktsegment kosten jetzt weniger als vor einem Jahr. Für die rund 40.000 Studenten und für mutige Investoren ist dies sicher eine gute Nachricht.

Makroökonomische Kennzahlen Aachen

NRW Deutschland

Jahr

Einwohner 17.845.154 81.751.600 258.664

2010

Bevölkerungsdichte (Einwohner/km²) 1.608

523

229

2010

Bevölkerungsentwicklung in % 5,8

–0,9

–0,6

2000–2010

Bevölkerungsprognose in % 2,6

–2,2

–3,4

2010–2025

Haushalte 8.562.837 39.708.452 147.301

2010

Haushaltsentwicklung in % 4,7

3,0

3,9

2000–2010

Haushaltsprognose in % 4,6

1,3

0,9

2010–2020

Kaufkraftkennziffer 101,1 100,0 2011 94,9 Kaufkraft pro Kopf in € 19.135

20.368

20.154

2011

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVP) 112.038

5.820.035

27.710.487

2010

Entwicklung SVP-Beschäftigte in % –0,4

–1,5

–0,4

2000–2010

Quelle: Statistisches Landesamt NRW, Statistisches Bundesamt/CBRE (Haushaltsprognose), Michael Bauer Research (Kaufkraft), Bearbeitung CBRE

Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigen in €

Arbeitslosenquote in % aller zivilen Erwerbspersonen

80.000

15,0

70.000

55.016

14,0

60.000

13,0

50.000

12,0

40.000

11,0

30.000

10,0

20.000

9,0

10.000

8,0

10,3

7,0

0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quelle: Statistisches Landesamt NRW, Bearbeitung CBRE

48 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Bearbeitung CBRE

Miete auf Postleitzahlebene für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in €/m2/Monat 7,72 – 8,00 7,57 – 7,71 7,39 – 7,56 6,86 – 7,38 6,51 – 6,85 6,39 – 6,50 6,24 – 6,38 5,54 – 6,23

Wirtschaftstruktur Die Region Aachen setzt verstärkt auf den Wissensaustausch zwischen lokalen Wirtschaftsunternehmen und den örtlichen Universitäts-, Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Eine eigens für diesen Zweck gestartete Veranstaltungsreihe möchte vor allem in Aachen ansässige Unternehmen dazu animieren, frühzeitig Kontakt zu den Studierenden aufzunehmen. Das Ziel: Die gut ausgebildeten Fachkräfte sollen in der Region bleiben und die ansässigen Firmen somit von ihnen profitieren. Eine klassische Win-win-Situation verspricht sich Oberbürgermeister Marcel Philipp davon. Damit

liegt er richtig, denn allein rund 40.000 Studierende kommen in Aachen auf gerade einmal 258.380 Einwohner. Und damit diese nach ihrem Universitätsabschluss nicht wieder fortziehen, setzt die Stadt alles daran, den Bereich Forschung weiter zu stärken. So wird derzeit die renommierte Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) zum größten Campus Europas ausgebaut. Das fast 55 Hektar große Gelände im Nordwesten der Stadt soll Raum für 150 Firmen und rund 10.000 Arbeitsplätze bieten. Doch schon heute spiegelt die örtliche Wirtschaftsstruktur die Ausbildungs-

schwerpunkte der Aachener Universitäten und Fachhochschulen wider. So haben zahlreiche namhafte Unternehmen aus den Bereichen Elektronik und Automotive ihren Sitz in Aachen. Dazu zählen unter anderem Ericsson, Ford, Philips und Mitsubishi. Die frühere Kaiserstadt liegt im Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien. Die Autobahnen A 44 und A 4 sowie die Bahnlinie Paris-Köln-Ruhrgebiet binden Aachen ins europäische Wegenetz ein. Der nächstgelegene Flughafen Maastricht-Aachen (Niederlande) liegt 45 Fahrminuten entfernt. LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 49

Aachen

Keine signifikanten Mietveränderungen zum Vorjahr

O

bwohl die Zahl der Bewohner und Haushalte seit dem Jahr 2000 um immerhin 5,8 Prozent bzw. 4,7 Prozent zugenommen hat, sorgt sich Aachen um seine demografische Zukunft. Der Grund dafür ist der hohe Anteil der Einpersonenhaushalte. Mehr als die Hälfte der Aachener lebt allein in ihren vier Wänden. Nur in Düsseldorf und Köln fällt der Anteil der Einpersonenhaushalte ähnlich hoch aus. Während landesweit vor allem Senioren zu den allein lebenden Menschen zählen, gehören in Aachen auch viele der insgesamt 40.000 Studierenden dazu. Es verwundert daher nicht, dass die Stadt familienfreundliche Programme und Initiativen unterstützt. Sie profitiert nicht von den vielen gut ausgebildeten Menschen, wenn diese zwecks Jobsuche und Familiengründung nach Abschluss ihrer Ausbildung wieder aus Aachen fortziehen. Auch 2012 durften Bürger, Unternehmen und Institutionen daher erneut am Wettbewerb „Prädikat familienfreundlich“ teilnehmen. Ausgezeichnet wurde bisher unter anderem eine Firma, die es ihren Mitarbeitern besonders gut ermöglichte, Familie und Beruf zu vereinbaren. Auch eine Schülerlotsin, die seit Jahrzehnten Kinder sicher auf ihrem Schulweg begleitet, zählte zu den Preisträgern. Auf besondere Wohnbauprogramme oder monetäre Förderungen für Familien mit Kindern, mit denen etwa Münster einkommensschwächere Haushalte zum Bauen ermuntern will, setzt Aachen offenbar nicht. Auch insgesamt gibt es nur wenig Bewegung im Neubausegment. 547 neue Wohneinheiten wurden 2010 genehmigt, noch einmal 21 weniger als im

Jahr zuvor. Die Zahl der Fertigstellungen sank von 370 Einheiten in 2009 auf 231 in 2010. Der Gesamtbestand erhöhte sich im entsprechenden Zeitraum nur leicht von 129.181 auf 129.345 Wohnungen. Rein rechnerisch leben damit knapp zwei Aachener in einer Wohnung. Dabei erwarten Statistiker, dass die frühere Kaiserstadt mit steigenden Bewohner- und Haushaltszahlen rechnen muss. Bis 2025 soll die Einwohnerzahl in Aachen zwar nicht dramatisch, aber doch immerhin um 2,6 Prozent steigen. Auch die Zahl der Haushalte, die für den künftigen Wohnraumbedarf relevantere Größe, soll bis 2020 um 4,6 Prozent anwachsen. Für die Aachener Mieterhaushalte gibt es in diesem Jahr Entwarnung. Der Preisaufschwung aus dem vorangegangenen Jahr setzte sich 2011 nicht fort. Über alle Stadtlagen und Qualitätsklassen hinweg waren die bei Neuabschluss geforderten Quadratmetermieten nahezu konstant zum Vorjahr (plus 0,2 Prozent). Im Schnitt ist eine Wohnung für 6,25 Euro pro Quadratmeter und Monat zu bekommen. Damit ist Aachen für Mieter wie schon im Vorjahr die fünftteuerste Großstadt in ganz Nordrhein-Westfalen. Nur in Düsseldorf und Köln (jeweils 8,33 Euro), Münster (8,16 Euro) und Bonn (7,97 Euro) bezahlen die Haushalte für eine qualitativ gleichwertige Wohnung noch mehr Geld. Auch im oberen Marktsegment blieben die Preise weitgehend stabil. Um nur 0,8 Prozent legten die Quadratmetermieten im Luxussegment innerhalb eines Jahres zu. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatten sich hochwertige Wohnungen noch um 1,8

Kennzahlen Wohnbestand

Prozent verteuert. Der aktuelle Trend legt den Schluss nahe, dass das Ende der Fahnenstange bei den Spitzenmieten in Aachen vorerst erreicht ist. 10,40 Euro werden nun für eine Luxuswohnung pro Quadratmeter und Monat verlangt. Damit folgt Aachen auch hier den Erstplatzierten Düsseldorf (13,54 Euro), Köln (12,52 Euro), Münster (12,06 Euro) und Bonn (11,98 Euro). Viele Aachener wohnen preiswerter als im Vorjahr Vermieter von Wohnungen des unteren Marktsegments müssen bei den Preisen dagegen Abstriche machen. Im Schnitt werden dafür nun 4,40 Euro pro Quadratmeter und Monat verlangt, 2,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dass einfache Wohnungen in Aachen wieder günstiger werden, dürfte die vielen Einpersonenhaushalte – vorrangig Senioren und Studierende – zwar erfreuen. Dennoch ist der Trend bemerkenswert. Zum einen, weil unter den zwölf größten Städten Nordrhein-Westfalens nur Bonn (minus 8,1 Prozent), Köln (minus 0,2 Prozent) und Wuppertal (minus 0,8 Prozent) ebenfalls negative Preistrends zu verzeichnen hatten. In allen anderen Großstädten zogen die Mieten für einfachen Wohnraum an. Zum anderen, weil der Rückgang bei den Wohnungsmieten mit der Kaufpreisentwicklung in Aachen korreliert: Auch hier entpuppten sich Wohnungen des unteren Marktsegments als Ladenhüter. Die Kaufpreise gingen für entsprechende Immobilien 2011 zurück. Ob in den vergan-

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Leerstandsquote in %



Wohnungsbaugenehmigungen

412

2,2

Wohnungsbaufertigstellungen

278

Wohnungsbestand gesamt

127.214

davon Bestand in Mehrfamilienhäusern in %

76,0 76,0 75,9 75,9 75,8 75,7 75,7

Quelle: empirica (Leerstand), Statistisches Landesamt NRW, Bearbeitung CBRE

50 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

1,8

1,8

426

557

452

443

530

333

332

548

127.741

128.052

2,1

128.345

1,9

128.836

2,8

k.  A .

568

547

370 129.181

231 129.345

genen Monaten Übertreibungen aus den Vorjahren zurückgenommen wurden oder Aachen grundsätzlich ein Problem mit bestimmten Lagen sowie der Qualität des Gebäudebestandes hat, werden erst die Entwicklungen der nächsten Jahre zeigen.

von der hohen Kaufkraft (3.537 Euro), die jahr bezahlen mussten, konnten sie einfain Aachen nur im Postleitzahlgebiet 52076 che Wohnungen für 12,3 Prozent weniger (Brand, Sief, Hahn, Waldheim) überschrit- erwerben. Die geforderten Quadratmeterten wird (3.621 Euro). Eine deutlich höhere preise im Hochpreissegment verteuerten Belastung tragen hingegen Haushalte in sich auf 2.885 Euro, während sie im unteHanbuch und Ronheide (PLZ 52064). Von ren Marktsegment auf 698 Euro fielen. Der monatlich 2.328 Euro Kaufkraft nimmt die Preisrutsch bei einfachen EigentumswohDer Drei-Jahres-Trend zeigt, dass Wohl- Warmmiete hier 28,4 Prozent ein. nungen lässt sich allerdings nur bedingt als stand und Wohnkostenbelastung im StadtKorrektur des Vorjahrestrends interpretiegebiet von Aachen nach wie vor recht ren. Damals waren Wohnungen des untegleichmäßig verteilt sind. Ablesbar ist aber Eigentumswohnungsmarkt: Größter ren Marktsegments um 8,5 Prozent teurer auch, dass die Belastung, die den Haus- Preissprung in Nordrhein-Westfalen geworden. Bezogen auf die aktuelle Enthalten durch das Wohnen entsteht, seit wicklung bleibt aber immer noch eine Ne2010 nicht zwangsläufig überall zugenom- Der Aachner Markt für Eigentumswoh- gativbilanz von 3,8 Prozentpunkten. Der men hat, so wie es in den meisten anderen nungen entwickelte sich 2011 positiv. Über Jahresvergleich in absoluten Zahlen belegt Großstädten der Fall war. Ein Beispiel da- alle Lagen und Qualitätsklassen stiegen die deutlich, dass Anleger diesem Teilsegment für ist der Postleitzahlbezirk 52070 (Haa- Kaufpreise um 7,7 Prozent. Der Preisrück- derzeit nur wenig Vertrauen schenken: Der ren, Laurensberg). Mussten die Haushalte gang aus dem Vorjahr von minus 3,6 Pro- Kaufpreis für eine einfache Aachener Wohdieses Teilmarktes im vergangenen Jahr zent wurde damit kompensiert. Auch zeigt nung liegt heute 98 Euro pro Quadratmenoch durchschnittlich 26,5 Prozent ihres ein Blick auf die Liste der Top-12-Städte, ter unter dem Niveau des Vorjahres. monatlichen Haushaltsnettos fürs Woh- dass Aachen in diesem Jahr der Wohnungsnen aufbringen, so liegt dieser Anteil in die- markt mit den größten Kaufpreiszuwäch- Der Aachener Markt für Mehrfamilienhäusem Jahr bei „nur“ noch 22 Prozent. Zwar sen war. Nur in Düsseldorf mussten die ser ist wie der in Münster durch ein geringes sind die Kaltmieten mit 476 Euro in die- Käufer mit einem Plus von 6,4 Prozent ei- Angebot gekennzeichnet. Mit 70 inserierten sem Teil Aachens zwischen 2011 und 2012 nen ähnlich kräftigen Aufschlag akzeptie- Objekten wurden nochmals weniger Häugleich geblieben. Jedoch waren die ange- ren. Eine Wohnung wird in Aachen nun ser zum Kauf angeboten als im Vorjahr (79 botenen Wohnungen 2011 durchschnitt- im Mittel für 1.466 Euro pro Quadrat- Objekte). Aufgrund der geringen Angebotslich kleiner als ein Jahr zuvor, wodurch die meter angeboten. Im Ranking nach Kauf- zahl lassen sich keine eindeutigen Trendauswarmen Wohnkosten von 682 auf 675 Euro preishöhen rangiert die westlichste Dom- sagen ableiten. Fest steht jedoch, dass Versanken. Zudem konnten die Haushalte die- stadt Deutschlands hinter Düsseldorf, Köln, käufer im Durchschnitt 1.112 Euro für ein ses Postleitzahlgebietes ihre Einkommens- Münster und Bonn damit auf Platz 5. Ana- Mehrfamilienhaus verlangt haben. Aachen situation verbessern. Die geringste Wohn- log zum Geschehen auf dem Aachener liegt damit wie auch bei den Kaufpreisen kostenquote in Aachen haben die Bewohner Vermietungsmarkt wird auch bei Kaufim- für Eigentumswohnungen an fünfter Stelle des Postleitzahlgebiets 52074 (Laurensberg, mobilien die Kluft zwischen Top und Flop unter den Top-12-Städten in NordrheinVaalserquartier, Orsbach). Weniger als 20 immer größer. Teures wurde abermals teu- Westfalen. Höhere Preise für MehrfamiliProzent des monatlichen Haushaltsnet- rer, preiswerte Immobilien verloren an Zu- enhäuser wurden nur in Bonn (1.610 Euro), tos müssen hier für die Warmmiete aufge- spruch und Wert. Während die Käufer für Düsseldorf (1.516 Euro), Köln (1.466 Euro) bracht werden. Dabei profitiert das Gebiet Luxusobjekte 5,6 Prozent mehr als im Vor- und Münster (1.388 Euro) aufgerufen.

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 51

Aachen

Wohnmarktdaten, Wohnkosten und Wohnkostenquote nach Postleitzahlen Wohnkosten

Wohnmarktdaten PLZ

Anzahl Kaltmiete Kaltmiete Kaltmiete Leerstand der Miet- unteres MarktMedian in oberes Markt2009 angebote segment in €/m2/Monat segment in in %1) €/m2/Monat €/m2/Monat

52062

409

52064 52066

Wohnungsgröße Ø in m2

WohnWohnkosten kosten kalt Ø in warm 2) Ø €/Monat in €/Monat

520

Kaufkraft Kaltmiete Warmmiete je Hausin % der in % der halt Ø in Haushalts- Haushalts€/Monat kaufkraft kaufkraft

27,7

5,43

8,00

12,17

5,1

65

715

2.582

20,1

434

5,00

7,58

10,38

[2,4]

62

577

5,28

7,50

11,57

2,0

65

473

661

2.328

20,3

28,4

490

686

2.856

17,2

24,0

52068

2.677

4,26

5,54

8,06

[2,8]

69

383

590

2.117

18,1

27,8

52070

385

4,77

7,19

10,75

3,0

66

476

675

3.062

15,5

22,0

52072

313

4,95

7,73

12,31

[1,3]

66

512

711

3.497

14,7

20,3

52074

499

3,98

6,21

11,25

[1,5]

74

460

682

3.537

13,0

19,3

52076

286

4,93

6,49

10,40

[3,1]

83

540

789

3.621

14,9

21,8

52078

293

4,39

6,34

8,38

[0,8]

74

472

695

2.704

17,4

25,7

52080

384

4,92

6,52

9,08

1,4

72

470

686

2.956

15,9

23,2

Ø 6.2573)

4,40

6,25

10,40

2,8

69 432 640 3.163 13,7

20,2

469.3183)

4,12

5,73

9,90

3,6

72 412 628 3.494 11,8

18,0

Ø NRW

1) [Fallzahl bedingt aussagefähig] 2) enthält 3,00 € Betriebskosten/m2 (DMB-Betriebskostenspiegel 2010) 3) Summe der Angebote Quelle: CBRE; Datengrundlage: IDN Immodaten, Michael Bauer Research (Kaufkraft), empirica (Leerstand)

Räumliche Zuordnung der PLZ-Gebiete 52062 Aachen-Mitte, 52064 Hanbruch, Ronheide, 52066 Burtscheid, 52068 Rothe Erde, Forst, 52070 Haaren, Laurensberg, 52072 Richterich, Laurensberg, Horbach, 52074 Laurensberg, Vaalserquartier, Orsbach, 52076 Brand, Sief, Hahn, Waldheim, 52078 Brand, Mitte, Frost, Krummerück, 52080 Eilendorf, Haaren

52 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

Warmmiete in % der Haushaltskaufkraft 21,8 – 36,0 20,2 – 21,7 19,0 – 20,1 18,2 – 18,9 17,6 – 18,1 16,9 – 17,5 16,0 – 16,8 11,1 – 15,9

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 53

QUELLENVERZEICHNIS Bundesagentur für Arbeit Capital 6/2012 DekaBank Städte-Rating, 2011 Grundstücksmarktbericht der Stadt Hagen, 2011 Gutachterausschuss der Stadt Münster Kölner IW Consult GmbH Phoenix-See-Entwicklungsgesellschaft, 2012 Stadt Dortmund Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen Wirtschaftsförderung Kreis Minden-Lübbecke www.derwesten.de www.duesseldorf.de www.it.nrw.de/statistik/g/daten/eckdaten/r523baugenehm.html www.muenster.de

268 | LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012

GLOSSAR Scoring: Rangfolge der 54 Landkreise und kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens sowie der elf weiteren einwohnerstärksten Städte Deutschlands nach ihrer Immobilienmarktattraktivität Bevölkerungsprognose: Vorausberechnung der Bevölkerungszahl durch das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen. Basis dieser Modellrechnung sind die Annahmen zur Entwicklung von Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Außenwanderungssaldo. Haushaltsprognose: Vorausberechnung der Haushaltszahl durch das Statistische Bundesamt. Basis dieser Modellrechnung sind die Angaben des Mikrozensus zur Entwicklung der Privathaushalte in den Jahren 1991 bis 2010. Berücksichtigt werden die Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. Haushaltskaufkraft: Das in privaten Haushalten verfügbare Einkommen aus selbständiger und unselbständiger Arbeit inklusive Transferleistungen (Arbeitslosen-, Kindergeld, Familienbeihilfe, Pensionen, Renten, BAföG, Einkommen aus Kapitalerträgen, aus Land- und Forstwirtschaft, aus Vermietung und Verpachtung etc.). Quelle: Michael Bauer Research GmbH Kaufkraftkennziffer: Kaufkraftniveau des Kreises oder der Stadt pro Einwohner im Vergleich zum nationalen Durchschnitt (Deutschland = 100). Quelle: Michael Bauer Research GmbH

Vervielfältiger: Kaufpreis (exklusive Erwerbsnebenkosten)/Bruttomietertrag (vor Abzug der nicht umlagefähigen Bewirtschaftungskosten) Median: Der Wert, der eine Stichprobe in zwei gleich große Werteintervalle teilt. Unterhalb wie oberhalb des Medians liegen somit jeweils 50 Prozent der Stichprobenwerte. Unteres Marktsegment: Das Segment, das die günstigsten 10 Prozent der Wohnungsangebote der gesamten Stichprobe umfasst Oberes Marktsegment: Das Segment, das die teuersten 10 Prozent der Wohnungsangebote der gesamten Stichprobe umfasst Gesamtes Marktsegment: Sämtliche über IDN Immodaten erfasste Wohnungsangebote im Bezugszeitraum, bereinigt um Doppelungen Preisspanne mittleres Marktsegment: Spanne der Angebotsmieten, in der 80 Prozent der erfassten Angebote liegen Wohnkostenbelastung: Anteil der monatlichen Kaufkraft eines Haushaltes, der für die Kalt- bzw. Warmmiete aufgebracht werden muss. Berechnung: Wohnkosten (kalt bzw. warm) x 100/monatliche Haushaltskaufkraft

Leerstandsquote: Der Anteil des marktaktiven Wohnungsbestandes im Geschosswohnungsbau, für den keine Miete gezahlt wird, am entsprechenden Gesamtbestand. empirica berechnet den Leerstand anhand der Abrechnung von Betriebskosten durch Techem. Wohnungsbaugenehmigungen: Genehmigte Baumaßnahmen für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Maßnahmen im Bestand. Quelle: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen Wohnungsbaufertigstellungen: Fertiggestellte Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Maßnahmen im Bestand. Quelle: Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen Wohnungsbestand: Gesamtzahl der Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden IDN Immodaten: Deutschlandweite Datenbank zu Miet- und Kaufangeboten, in die pro Quartal rund 2 Mio. Wohnungsanzeigen aus mehr als 100 Quellen einfließen Wohnkosten (kalt): durchschnittliche Wohnungsgröße x Kaltmiete pro Quadratmeter (Median) Wohnkosten (warm): durchschnittliche Wohnungsgröße x (Kaltmiete pro Quadratmeter (Median) + 3 Euro Betriebskosten)

LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2012 | 269

IMPRESSUM Herausgeber: LEG Management GmbH Hans-Böckler-Straße 38 40476 Düsseldorf Tel. 0211 / 45 68-329 Fax 0211 / 45 68-500 [email protected] www.leg-nrw.de (hier auch Teile des LEG-Wohnungsmarktreports NRW als Download) Redaktion: Jens Schönhorst (V. i. S. d. P.), Miriam Beul-Ramacher Marktdaten: Dr. Henrik Baumunk, Kristina Kröger, Michael Schlatterer MRICS (Residential Valuation, CBRE) Grafik/Layout: Storkan Informationsdesign Umschlag: Gornig Design Wohnkostenkarten: Baumgardt Consultants, Gesellschaft für Marketing und Kommunikation bR Fotos: Umschlag: Max Hampel, Düsseldorf (Montage: Gornig Design); Seite 1: Ansgar M. van Treeck, Düsseldorf Konzeption und Projektmanagement: Katja Binnyus, Heiko Imiela, Thomas Rücker (RUECKERCONSULT GmbH)

HAFTUNGSAUSSCHLUSS 2012 LEG/CBRE Die in diesem Marktbericht verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen (ggf. nur gegen Honorar erhältlichen) Quellen. Obwohl wir von der Richtigkeit der verwendeten Daten ausgehen, weisen wir darauf hin, dass wir diese im Einzelfall nicht nachgeprüft haben und dafür keine Gewähr übernehmen, ausgenommen bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Es ist die Verantwortlichkeit des Lesers, die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen zu prüfen. Die weitere Verwendung, Vervielfältigung oder Veröffentlichung der im Marktbericht verwendeten Informationen bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der LEG und von CBRE.

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