Leben und Arbeiten in fremden Kulturen ist erlernbar

B 04654 AUSLANDSAUFENTHALT DR.W. FÜRNISS, CLF-KURATORIUM: „Leben und Arbeiten in fremden Kulturen ist erlernbar“ Weitere Themen: Verfahrenstechnik...
Author: Liese Becke
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B 04654

AUSLANDSAUFENTHALT

DR.W. FÜRNISS, CLF-KURATORIUM:

„Leben und Arbeiten in fremden Kulturen ist erlernbar“ Weitere Themen:

Verfahrenstechnik Energieversorgung Klimatechnik Elektrische Baugruppen C-Technik, Software, Kommunikation Management Messe: Productronica MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

Nr. 43

25. Oktober 1999

DM 8,50

Das IndustrieMagazin

INHALT Leitartikel

Auslandsaufenthalt Vorsitzender des CLF-Kuratoriums, Dr. Wolfgang Fürniß „Interkulturelles Lernen ist für CLF ein interaktiver Prozeß.“ Seite 16

Bernhard Kuttkat Auf kleiner Flamme

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Unternehmen und Branchen Zugang nach Asien erleichtert 6 Photovoltaikmarkt wächst 7 Kommentar: Alles ganz einfach 7 Im Blickpunkt: Edscha in Remscheid 8 Personen 11 Steno 12 Europa 14

Hintergrund Führungskräfte im Ausland

Solare Systeme Über eine Kuppel mit Außenlinse läßt sich Tageslicht für eine natürliche Beleuchtung in Innenräume lenken. Seite 32

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Prozeßbänder Vielfältige Anwendung bieten Prozeßbänder. Je nach Einsatzgebiet bestehen sie aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination aus beiden Seite 22

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Innovation Technologien und Konzepte

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Produktion und Betrieb Verfahrenstechnik

In der Industrie werden unterschiedliche Prozeßbänder in nahezu allen Fertigungsbereichen eingesetzt. Je nach Anwendungsfall nutzt man dabei Sieb-, Preß- und Transportbänder für diese Aufgaben. 22 Energieversorgung

Druckluft Diese Steuerung erhöht die Druckluft-Verfügbarkeit und verringert den Energiebedarf und die Wartungskosten eines Kompressors. Seite 28

Die technische Entwicklung bei Kompressoren war in letzter Zeit von effizienten Steuerungssystemen geprägt. Es zeigt sich, daß weitere bedeutende Potentiale vorhanden sind, deren Nutzung zu Leistungssteigerungs- oder Einspareffekten im zweistelligen Prozentbereich führen kann. 28 Klimatechnik

Wärme, Luft und Licht am Arbeitsplatz sind wesentliche Einflußfaktoren auf die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern. Ein kombiniertes System aus Strahlungsheizung, solarem Frischluft- und Tageslichtsystem schafft ein gutes Arbeitsplatzklima. 32

Entwicklung und Konstruktion Elektrische Baugruppen

Bei der Auswahl eines Sicherheitsrelais sollte der Konstrukteur auch an Sicherheitsrelais in schmaler Bauweise denken. Sie erfüllen alle Sicherheitsanforderungen der breiten Baureihe, und darüber hinaus sind sie platzsparend. 36 Sicherheitsrelais Alle 24-V-GleichspannungsModule dieser Relaisbaureihe haben die gleiche Baubreite und finden in einem 22,5-mm-Gehäuse Platz. Seite 36

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C-Technik, Software, Kommunikation Themen und Trends

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IT-Investitionen

In vielen Unternehmen wird moderne Informationstechnik eingesetzt, ohne veraltete Organisationsstrukturen an die neuen Abläufe anzupassen. Je weiter die Lücke zwischen beiden auseinanderklafft, desto niedriger ist die Rendite von IT-Investitionen. 44

Management und Organisation Sicherheitsmanagement

Der Abfluß sensibler Daten kann ein Unternehmen in seinen Grundfesten erschüttern. Punktuelle Schutzmaßnahmen sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Aber nur ein integriertes Geheimnisschutzsystem schafft völlige Sicherheit. 48

Marktspiegel Produkte und Verfahren

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Rubriken Dokumentation Termine Bücher Impressum Vorschau, MM im Internet

50 65 I II III

Leserfax In dieser Ausgabe bietet Ihnen der »Maschinenmarkt« den Direktkontakt zu Anbietern. Nutzen Sie für nähere Informationen bitte das Leserfax auf Seite 66.

aktuell

Europa Seit September 1997 haben über 530 Mittelständler am 2. EU-Pogramm „Gateway to Japan“ teilgenommen. Seite 14

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN Das IndustrieMagazin

Allgaier erweitert Werkzeugbau Rund 8 Mio. DM investiert die Allgaier Werke GmbH, Uhingen, in die Erweiterung ihres Werkzeugbaus. Das entspricht fast der Hälfte des in diesem Jahr geplanten Investitionsvolumens von rund 18 Mio. DM. Nach einer Bauzeit von weniger als sieben Monaten wird der rund 2000 m2 große Hallenneubau Mitte Oktober in Betrieb genommen. Der Werkzeugbau mit einem Umsatz von weit über 50 Mio. DM stellt hauptsächlich Großwerkzeuge zur Umformung von Stahl- und Aluminiumblechen zu Karosseriebauteilen für die Automobilindustrie her.

Fördergebiet Ost Mehr als 38 Milliarden DM wird die Bundesregierung nächstes Jahr in den Aufbau Ost stecken – etwa drei Milliarden DM weniger als dieses Jahr, etwa drei Milliarden DM mehr als ihre Vorgänger im Wahljahr 1998. Niemand wird bestreiten, daß die Koalition damit der fast formelhaften Forderung nach einer Förderung auf hohem Niveau nachkommt. Seit einem Jahr wird aber auch betont, man wolle effektiver und zielgenauer fördern: ein lobenswertes Ziel.

Ohne Rückhalt Findet der Bergbau keinen Mittelweg, droht ihm der Rückhalt in der Politik vollends verloren zu gehen. Angesichts des Personalüberhangs, der sich für 2000 abzeichnet, werden die Bergleute jetzt nachhaltig gedrängt, sich selbst neue Arbeitsplätze zu suchen. Von Betroffenheit ist die Rede, die bei den Kumpeln geweckt werden soll. Jeder soll erkennen, daß er sich selbst bewegen muß, um Alternativen im Berufsleben zu entwickeln.

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Eine Test- und Vorführanlage zur Kopplung des sicheren Bussystems Safetybus p mit dem Standardfeldbus Interbus hat die Dürr Systems GmbH, Stuttgart – eine von drei Unternehmensbereichen des Lackieranlagenkonzerns Dürr AG (Jahresumsatz 2,2 Mrd. DM) – in Betrieb genommen.

Zugang zum asiatischen Umweltmarkt soll für Mittelständler einfacher werden Vom 27. bis zum 29. September fand der „Working Event: European Companies - How to invest more efficiently in Asia“ - Roundtable on Financing Environmental Investment in Asia“ als Kooperationsveranstaltung des RKW NRW, Düsseldorf, des Forschungsinstituts für Wasser- und Abfallwirtschaft GmbH (FIW), Köln, und dem Regional Institute of Environmental Technology, Singapore (RIET) in Düsseldorf statt. Vertreter mittelständischer Unternehmen, von Ministerien, Institutionen und Kreditinstituten aus europäischen und asiatischen Ländern diskutierten über Finanzierungsmöglichkeiten für europäische KMU, die sich in Asien im Umweltbereich engagieren wollen. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Zielländer China, Indien und Thailand. Seitens der asiatischen Regierungsvertreter wurde versichert, daß man die gesetzlichen Rahmenbedingungen entweder fen oder falls schon vorhanden, anpassen wolle. Die Vertreter der Ministerien (BMU und BMZ) und der Fachbehörden bekräftigten die Bedeutung einer Unter-

SAP revidiert die Erwartungen

stützung im Problembereich Umwelt in den asiatischen Ländern, was die staatsnahen Finanzinstitutionen eindrucksvoll mit entsprechenden Finanzierungsprogrammen und Beispielen belegten. Allerdings sind die privaten Banken nicht ohne weiteres bereit, das Risiko für Auslandsinvestitionen zu übernehmen. Jedoch würden sie inländische Unternehmen unterstützen, wenn sich die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Projekte glaubhaft belegen lasse. Der Tagungsband zum Düsseldorfer „Working Event“ kann über das FIW in Köln bezogen werden.

Die SAP AG erwartet für das Geschäftsjahr 1999 einen geringeren Umsatzanstieg als zunächst angenommen. Nach der Analyse der vorläufigen Geschäftszahlen für das dritte Quartal hält der Vorstand nicht mehr an der bisherigen Prognose fest, den Umsatz um 20 bis 25% und die Rendite vor Ertragsteuern um bis zu 1 Prozentpunkt steigern zu können. Trotz des Umsatzwachstums im dritten Quartal von rund 7% geht der Vorstand davon aus, für 1999 eine Umsatzsteigerung von 15 bis 20% erreichen zu können.

Messeplatz Deutschland Auslandische Besucher 1998 Überregionale Veranstaltungen

übriges Europa

Europäische Union (EU) 61%

Total 1,78 Mio.

21,5% 1%

Australien und Ozeanien

7,5%

Asien

6,5%

Amerika

2%

Afrika

MM

Grafik

Quelle:Auma

Langsam, aber sicher müssen sich die Verfechter einer wirklich „Großen“ Steuerreform, die das System vereinfacht und die Bürger entlastet, auf eine veränderte Lage einstellen. Mit dem bevorstehenden Ausscheiden des zuständigen Berichterstatters im zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts wird wohl ein neuer Geist die höchstrichterlichen Urteile inspirieren, der da lauten könnte: geringerer Gestaltungswille, mehr richterliche Selbstbeschränkung.

Bild: Schäfer

Neuer Besen

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KOMMENTAR

Alles ganz einfach

W

as nichts kostet, ist auch nichts wert: Doch in Deutschland, dem Land der Schnäppchenjäger, scheint dieses Sprichwort zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten zu sein. In der Schweiz gehen die Uhren offenbar anders: Dort zählt Qualität und nicht der Preis. Wie sonst sollte man die neuen Handreichungen des Schweizerischen Gewerbeverbandes interpretieren, die Verkäufer in die Lage versetzen sollen, ihren Kunden auch Hochpreisiges anzudienen, ohne dabei rot zu werden. So habe der Preis einer Ware oder Dienstleistung eine „wertende Funktion“. Erfahrungsgemäß sei Billiges meist schlechter als Teures. Dies und die offenkundigen Vorzüge des Angebotenen machten es dann überflüssig, die Höhe des Preises rechtfertigen zu wollen. Im Gegenteil: Das schade sogar. „Wer verklemmt auftritt, zögert und zaudert oder mit leiser Stimme spricht, erweckt den Eindruck, daß mit dem Preis etwas nicht stimmt.“ Schulung tut also not – auch in Sachen Kalkulation. Denn erst das Wissen um den Wert des eigenen Produkts erlaube es, dessen Preis „mit unveränderter, fester und klarer Stimme“ vorzutragen und das Geschäft perfekt zu machen. Schade, daß nicht alles im Leben so einfach ist, wie das boh Verkaufen!

Investitions-Förderverband Edmonton wirbt um deutsche Unternehmen Um ausländische, speziell deutsche Unternehmen noch gezielter auf die Standortvorteile der Wirtschaftsregion Edmonton in der westkanadischen Provinz Alberta hinzuweisen und ihnen den Zugang zu erleichtern, wurde jetzt der Investitions-Förderverband Edmonton und Umgebung (IFEU) ins Leben gerufen. Gründungsmitglieder sind neben zahlreichen Unternehmen der Hauptstadtregion Edmonton Vertreter des deutsch-kanadischen Wirtschaftsverbandes, der Provinzregierung von Alberta und der kanadischen Bundesregierung. „Deutschen Unternehmern, die ihre Produktion nach Edmonton oder Umgebung verlagern möchten, bietet sich eine ganze Reihe von äußerst interessanten Vorzügen“, betont der Bill Smith, IFEU-Präsident und Oberbürgermeister der Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Stadt Edmonton: „Nennen möchte ich hier als erstes den direkten Zugang zu allen Märkten Kanadas, zum nordwestamerikanischen sowie zum asiatischen Markt.“ Im Rahmen der Nafta-Zone ist der Handel mit den USA und Mexiko zollfrei. Smith hebt ferner die günstigen Produktionskosten vor Ort hervor, „die in Edmonton und Umgebung im internationalen Vergleich zu den niedrigsten überhaupt gehören.“ Dennoch gibt es bei der Akquisition qualifizierter Arbeitskräfte keine Probleme. Die in Edmonton beheimatete University of Alberta sorgt mit neuen Entwicklungen in vielen Technologiebereichen immer wieder für internationale Schlagzeilen. Weitere Infos: IFEU Edmonton, Tel. (00 17 80) 4 4873 80, Fax 00 17 80) 4 2956 57, E-mail [email protected].

Bank Sarasin sieht den Photovoltaikmarkt in einer Phase kräftigen Wachstums Seit 1990 ist der weltweite Photovoltaikmarkt um mehr als 100% gewachsen, und auch in Zukunft wird dieses Wachstum anhalten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Photovoltaik am Ende des 20. Jahrhunderts“ der Baseler Bank Sarasin. Angesichts günstiger technologischer und politischer Rahmenbedingungen prognostiziert der Autor Christoph Butz für den Solarstrommarkt jährliche Wachstumsraten von durchschnittlich 17% bis zum Jahr 2010. Auch Anleger können an dieser Wachstumsdynamik teilhaben, da der Markt hohe Renditen biete. Die Studie läßt keinen Zweifel daran, daß die Photovoltaik zur Lösung der weltweiten Energieprobleme beitragen kann und dem Ziel nachhaltiger Entwicklung entspricht. Die direkte Erzeugung von Strom durch Sonnenlicht ist nicht nur umwelt- und ressourcenschonend, sie ist auch unter sozialen Gesichtspunkten sinnvoll, denn die erneuerbaren Energien schaffen im Verhältnis zur traditionellen Energiewirtschaft mehr Arbeitsplätze. Für die USA

wurde berechnet, daß jede in die Produktion von Solarzellen investierte Dollar-Million indirekt für 17 dauerhafte Arbeitsplätze verantwortlich ist. In der Öl- und Gasförderung konnten mit der gleichen Investitionssumme nur 1,5 Stellen geschaffen werden. Schätzungen gehen davon aus, daß in Deutschland in den nächsten zehn Jahren bis zu 300 000 neue Jobs im Solarbereich entstehen können. Innerhalb der verschiedenen Anwendungsbereiche der Photovoltatik räumt die Studie dem Bereich der an die lokale Elektrizitätsversorgung angeschlossenen Solarlagen die besten Wachstumspotentiale ein. Zu rechnen sei mit einer Verzehnfachung des gegenwärtigen Marktvolumens von 35 MW und jährlichen Wachstumsraten von über 25% bis zum Jahr 2010. Eine ähnliche Entwicklung wird von der Bank Sarasin für den Markt der Solarstromkraftwerke vorhergesagt. Die Studie prognostiziert eine Expansion des Marktvolumens von gegenwärtig 2 MW Kraftwerksleistung auf 170 MW bis zum Jahr 2010.

TRENDS Deutschland exportierte im 1. Halbjahr 1999 Maschinenbauerzeugnisse im Wert von 71 Mrd. DM. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts 3,2% weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der weltweite Bedarf an Primäraluminium wird nach Prognosen der European Aluminium Association im laufenden Jahr um mehr als 3% auf 23 Mio. t steigen. Die deutschen Hüttenwerke erzeugten laut Statistischem Bundesamt im 1. Halbjahr 1999 20,68 Mio. t Roheisen (minus 12,5%) und 31,21 Mio. t Rohstahl (minus 9,3%). 1998 haben in Deutschland 44 441 Prüflinge ihr Ingenieurstudium erfolgreich abgeschlossen. Das waren 9,4% weniger als 1997.

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Der Umsatz der DTM Corp. stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres 1999 um 17%. „Wir sind sehr zufrieden mit unserem zweiten Quartalsergebnis“, so John Murchison, President und Ceo der DTM Corp.: „Die Ertragssteigerung ist eine Folge der bereits im vierten Quartal 1998 eingeführten Restrukturierungsmaßnahmen. Das zweite Quartalsergebnis ist nunmehr unser drittes profitables Quartal in Folge. Das ist ein Rekordergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens.“

Dronco Abrasiv gründet Tochter Die Dronco Abrasiv GmbH & Co. KG mit Sitz im oberfränkischen Wunsiedel hat jetzt im schwedischen Karlstad eine vollständige Tochter gegründet. Die Dronco Scandinavia AB beschäftigt derzeit fünf Mitarbeiter und ist in der Rechtsform einer AG mit einem Stammkapital von rund einer halben Million Mark ausgestattet. Bedient werden soll mit den Markenartikeln aus der Dronco-Familie vor allem der skandinavische Raum.

Navision Software wächst kräftig Der dänische Hersteller von ERP-Lösungen, Navision Software AS, hat sein Geschäftsjahr 1998/99 (30. Juni) mit einer Gewinnverdreifachung und einem Umsatzrekord beendet. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 92,6 Mio. DM auf 160,7 Mio. DM. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg die Zahl der weltweiten Navision-Anwender auf 34 000. Die Navision Software-Gruppe generiert einen zunehmend hohen Anteil ihrer Umsätze außerhalb ihres Heimatmarktes Dänemark.

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KORRESPONDENTENBERICHT

Edscha weiter auf Wachstumskurs VON DR. HANS DIEBALL, NEUSS Vor zwei Jahren als ManagementBuyout neu entstanden, von der GmbH zur AG „aufgestiegen“ und seit März 1999 an der Frankfurter Börse notiert, zeigt die Entwicklung des Unternehmens kontinuierlich nach oben. „Unsere Strategie geht auf“, freut sich Vorstandsvorsitzer Horst Kuschetzki. Hatte man 1996/97 noch in den roten Zahlen gesteckt, so meldet der weltweit tätige Automobilzulieferer Edscha AG, Remscheid, für das Geschäftsjahr 1998/99 (1. Juli bis 30. Juni) ein um 35% gestiegenes Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen von knapp 52 Mio. DM. Der Jahresüberschuß von 5,9 Mio. DM verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings um knapp 76%. Hier machten sich nach Aussgen Kutschetzkis der Anstieg des Ertragsteueraufwandes infolge des vollständigen Verbrauchs von steuerlichen Verlustvorträgen im vorangegangenen Geschäftsjahr, aber auch Belastungen aus dem Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/ 2001 sowie die Kosten des Börsengangs bemerkbar. Mit einem Umsatzzuwachs um satte 11% wurde die neue Rekordmarke von 962 Mio. DM erreicht. Größter Umsatzträger ist nach wie vor der Geschäftsbereich Karosserieprodukte mit 796 Mio. DM (plus 10%) und einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 40,3 Mio. DM. In den dabei wichtigsten Marktsegmenten Türscharniere und -feststeller hält das Unternehmen weltweit einen Marktanteil von 30%, in Westeuropa sogar von 70%. Ansehnlich ist auch der Umsatzzuwachs im Bereich der Cabrio-Verdecksysteme um 17% auf knapp 129 Mio. DM, was zu einem EBIT von 7,6 Mio. DM beitrug. Maßgeblich für dieses Ergebnis waren nicht zuletzt Neuanläufe von Fahrzeugtypen wie Volvo C 70, Audi TT Roadster und der Geländewagen Rover Freelander. Kleinster, dennoch aber profitabelster Bereich mit einer Umsatzrendite von über 13% vor Steuern und Zinsen sind die Lkw-Schiebeverdecke, mit denen ein Anteil von 4,1 Mio. DM am gesamten EBIT erwirtschaftet wurde. Der Umsatz dieser Sparte legte um 26% auf über 37 Mio. DM zu. In diesen 37 Mio. DM sind erstmals auch die Umsätze der im Dezember akquirierten Mafca Industries, inzwi-

EdschaVorstandschef Horst Kuschetzki kann rückblickend auf das Geschäftsjahr 1998/99 verkünden: „Unsere Strategie geht auf.“ Bild: Edscha

DTM erhöht den Gewinn

schen in Edscha Mafca Components SAS umfirmiert, enthalten. Auch die Bilanzstruktur von Edscha hat sich durch das „going public“ nicht unerheblich verbessert: mit einem Anstieg des Grundkapitals um knapp 45% auf 36,2 Mio. DM und einer Verdoppelung des Konzerneigenkapitals auf nunmehr 217 Mio. DM. Die Eigenkapitalquote stieg auf 34,5%. „Mit dem Börsengang“, resümiert Finanzvorstand Dr. Erich Bischoff, „haben wir die notwendige Basis für ein weiteres substantielles und weltweites Wachstum unseres Unternehmens geschaffen.“ Als „spannend, voller Turbulenzen und schließlich erfolgreich“ charakterisiert Vorstandschef Horst Kuschetzki das abgelaufene Geschäftsjahr 1998/99: mit dem Gang an die Börse, sechs Wochen Streik bei General Motors in Nordamerika, der im kanadischen Werk die gesamte Produktion lahmlegte, und die anschließende Aufholjagd, die unter extremen Sonderanstrengungen gelang. Als „globaler Nischenplayer“ versteht sich Edscha: neben den drei deutschen Standorten mit inzwischen 15 im Ausland angesiedelten Produktionsstätten. Das bedeutet nicht nur größere Marktnähe durch Produktion vor Ort, sondern zugleich auch Risikostreuung in den sich oftmals unterschiedlich entwickelnden Märkten der Welt. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen im abgelaufenen Geschäftsjahr aber zeugen wiederum von der anspruchsvollen Unternehmensphilosophie, auf den drei Geschäftsfeldern zugleich auch „best in class“ zu sein.

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Starkes Quartal für Grohe-Gruppe Im dritten Quartal konnte die Grohe-Gruppe den Umsatz um 10% gegenüber dem Vorjahr steigern. In Deutschland verbesserte sich das Marktumfeld geringfügig, während im Ausland die Nachfrage deutlich anzog. Insgesamt erreichte das Umsatzwachstum zum 30. September fast 6%. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Konzernumsatz um 5,8% auf 1,15 Mrd. DM (Vorjahr: 1,09 Mrd. DM). Der Inlandsumsatz erhöhte sich um 1,2%. Dabei wirkten sich die zu Jahresbeginn eingeführten Produktneuheiten besonders positiv aus.

ALD und IVA arbeiten zusammen Die ALD Vacuum Technologies GmbH, Hersteller von Vakuum-Wärmebehandlungs- und Sinteranlagen, und IVA, Hersteller von Schutzgas- und VakuumWärmebehandlungsanlagen, haben eine vertriebliche und fertigungstechnische Zusammenarbeit vereinbart. Beide Unternehmen sind an einer marktorientierten Komplettierung ihres Produkt- und Verfahrensprogrammes auf dem Gebiet der Wärmebehandlung interessiert. Vereinbart wurde eine Anpassung der jeweiligen Angebotspalette und eine zusammengefaßte Vermarktung beider Produktprogramme.

Batterieindustrie sieht nur wenig Licht Das Produktionsvolumen der deutschen Hersteller von Geräte-, Starter- und Industriebatterien lag im Jahr 1998 mit 1,8 Mrd. DM um 4,5% unter dem des Vorjahres. Für das laufende Jahr rechnet Dr. Albrecht Leuschner, Vorsitzer des Fachverbandes Batterien im ZenMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

tralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e.V., mit stagnierenden Produktionszahlen und einer erneut leicht rückläufigen Beschäftigung. Positive Impulse konnten vorwiegend bei modernen wiederaufladbaren Gerätebatterien verzeichnet werden.

Kiefel aktiv in den USA Die Fertigung der beiden US-Tochterunternehmen Kiefel Technologies Inc., für die Bereiche Thermoformund Schweißanlagen, und die Kiefel Inc., für den Bereich Extrusionsanlagen wird zusammengelegt. Die Entscheidung für eine neue gemeinsame Produktionsstätte ist zugunsten des Standortes Exeter im Bundesstaat New Hampshire gefallen. Mit der Fertigung werden auch Vertrieb und Service unter einem Dach zusammengezogen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 5 Mio. Dollar. Die Eröffnung ist bereits für das Jahr 2000 geplant.

Rurex-Stahl feiert Jubiläum Mitte Oktober feierte die Rurex Stahl Dr. Otto Kukla GmbH ihr 50jähriges Firmenjubiläum. Gegründet 1949 in Düsseldorf von Dr.Ing. Otto Kukla und Otto Fousek, hat das Unternehmen seinen Sitz seit 25 Jahren in Erkrath. Ursprünglich als Stahlhandelsunternehmen im Inland tätig, hat sich der Schwerpunkt auf die Herstellung von Anlagen und Werkzeugen für die Flachglas- und Behälterindustrie verlagert. Heute werden mit knapp 20 Mitarbeitern etwa 6 Mio. DM umgesetzt. Rurex-Stahl liefert Messer, die flüssiges Glas für die Behälterherstellung portionieren; darüber hinaus baut Rurex Anlagen für Ornament- und Drahtglas.

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Verbrauchergruppe kauft mehr Strom

Peoplesoft übernimmt Vantive Die Peoplesoft Inc. übernimmt die Vantive Corporation, einen führenden Her-

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Ostasien-Absatz wieder interessanter Bild: Vaillant

Die deutschen Stromversorger verkauften 1998 an Kunden aus Handel und Gewerbe gut 66 (1997: 63) Mrd. kWh Strom. Diese Kundengruppe hatte damit einen Anteil von 14,5% am gesamten Absatz der Stromwirtschaft von 458 (448) Mrd. kWh. Das meldet die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), Franfurt/Main. Die 4 Mio. Kunden der Stromversorger aus Handel und Gewerbe sind die drittgrößte Verbrauchergruppe der Strombranche.

dungen vollständig integrieren. Beide Unternehmen arbeiteten bereits im Rahmen einer langfristigen, engen Partnerschaft zusammen.

Vaillant im Finale um den European Quality Award (EQA). Geschäftsführer Manfred Ahle (links) nahm in Brüssel die Auszeichnung für das Qualitätskonzept „Vaillant Exzellenz“ vom Jury-Vorsitzenden Fernando de Ybarra entgegen.

steller von Software für Customer Relationship Management (CRM) mit Sitz in Santa Clara/USA. Im Zuge

des Zusammenschlusses wird Peoplesoft die Lösungen von Vantive in seine eigenen E-Business-Anwen-

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sind die deutschen Exporte im Juli 1999 gegenüber Juli 1998 um 1,8% gestiegen. Deutliche Zuwächse gab es bei den Exporten nach Nordamerika und Ostasien. So stiegen die Ausfuhren in die USA um 19,4%. Bei den Exporten nach Fernost verzeichneten neben Japan und China die Ausfuhren nach Südkorea (plus 51,2%) und Singapur (plus 26,7%) von Juli 1998 auf Juli 1999 kräftige Zuwächse.

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PERSONEN Dipl.-Kaufmann Klaus G. Schröder ist geschäftsführender Gesellschafter der erst Ende 1998 gegründeten Kontura, Gesellschaft für Gebäudemanagement und Consulting mbH, Köln. Die Produktpalette der Kontura reicht von der Beratung in Fragen des Dienstleistungsmanagements bis zur kompletten Übernahme des Gebäudemanagements. Heiko Juckel, Leiter des Geschäftsbereichs Industriegase und Kälte bei der Westfalen AG, Münster, trat Ende September in den Ruhestand. Fast 36 Jahre war Heiko Juckel für den Münsteraner Gasehersteller tätig. Die Leitung des Geschäftsbereichs übernimmt nun Bernd Balink. Dale R. Brimeyer wurde mit sofortiger Wirkung zum Geschäftsführer der Sabo-Maschinenfabrik GmbH, Gummersbach, ernannt. Neuer Leiter der Bereiche Marketing und Vertrieb wird Carl-F. Herden. Steffen Myklebust übernimmt die Position des Direktors Document Services Group (DSG) der Xerox GmbH in Neuss. Zu seinen Aufgaben gehört die Integration der Xerox-Geschäftsbereiche Xerox Business Services und Xerox Professional Services. Donald E. Frischmann wurde von der Symantec Corp. zum Vice President Worldwide Communications and Brand Management ernannt. Mit der Gewinnung des erfahrenen IBM-Managers strebt das Softwarehaus den AusMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

bau seiner Markenbekanntheit bei Privatanwendern und Unternehmenskunden an. Helmut Henning ist zum International Sales Manager des Druckerherstellers Star Micronics ernannt worden. Seit Juli hat der japanische Druckerhersteller Star Micronics wieder eine eigene Vertretung in Deutschland. Von der Niederlassung in Frankfurt/Main aus betreut Helmut Henning neben Deutschland auch die Länder Österreich, Schweiz, Belgien und Holland. David Avrell wurde zum 1. Oktober als neuer Präsident und geschäftsführender Direktor der GE Fanuc Automation Europe SA berufen. Sein Amtssitz ist in der Europazentrale des Unternehmens in Luxemburg. Dr.-Ing. Uwe Rondé hat am 1. September seine Arbeit als technischer Leiter der Franz Kessler KG, Bad Buchau, aufgenommen. Die Franz Kessler KG hat sich während der vergangenen 50 Jahre einen Namen als Zulieferer der Werkzeugmaschinenindustrie im Bereich der Antriebstechnik gemacht. Dietrich Spiegel wird ab 1. November neuer Leiter Personalund Sozialwesen/Arbeitsdirektor der SKF GmbH in Schweinfurt. Er übernimmt diese Aufgabe zusätzlich zu seiner bisherigen Verantwortung innerhalb der SKF-Gruppe weltweit für den Geschäftsbereich „Nutzfahrzeuge“. Dietrich Spiegel ist seit Mai 1998 Geschäftsführer der SKF GmbH.

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STENO Die Only Solutions GmbH, Kassel, konnte zum dritten mal in Folge den mit 8000 DM dotierten Innovationspreis der Wirtschaftsregion Kassel einheimsen. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Infonachmittags an der Universität GH Kassel statt. Only Solutions entwickelt Softwaretools für die Bildverarbeitung, die Muster- und Texterkennung sowie die Qualitätssicherung. Krones, Neutraubling, erhielt aus Algerien einen mit rund 65 Mio. DM dotierten Großauftrag. Innerhalb der nächsten zwölf Monate erreichtet das Unternehmen für die Tango sarl in Algier eine schlüsselfertige Brauerei. Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften liefert die Krones AG die kompletten Einrichtungen von der Bierherstellung über die Abfüllung bis zur Verpackung. Die neue Brauerei ist zunächst auf eine Jahresleistung von 500 000 hl ausgelegt. Die Günzburger Steigtechnik GmbH weitet mit Auslandsvertretungen die Exportaktivitäten jetzt auch auf Israel und Dänemark aus. Am 1. Oktober sind die Handelshäuser Barkai Benny Brookstein Ltd., Ramat-Gan/Israel, und Faraone Aps in Ringssted/Dänemark offiziell zu Vertriebspartnern des Günzburger Unternehmens ernannt worden. Rexroth Indramat, Lohr, übernimmt mit Wirkung zum 1. Januar 2000 sämtliche Geschäftsanteile der REFU elektronik Gesellschaft für regelbare elektronische Frequenzumformer mbH, Metzingen. REFU entwickelt und produziert komplette Antriebseinheiten auf der Basis der Frequenzumrichtung. Das Unternehmen beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter, die einen Jahresumsatz von ungefähr 50 Mio. Euro erwirtschaften.

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DHL Worldwide Express investiert über 1 Mrd. Euro (rund 2 Mrd. DM) in 44 Frachtmaschinen vom Typ Boeing 757 F und modernisiert damit ihre Frachtflotte im europäischen und afrikanischen Netzwerk. Die neue Flotte hat entscheidende Vorteile: Sie erhöht die Frachtkapazität und fängt damit ein steigendes Frachtvolumen auf. Zudem erfüllt sie die höchsten Umweltstandards: Die B 757 ist der weltweit leiseste Jet in seiner Kategorie und glänzt zudem durch günstige Verbrauchswerte. In Europa und Afrika betreibt DHL 88 Flieger, darunter auch die Typen B 737, B 727 und DC 10. Red Hat, weltweit einer der führenden Entwickler von Linux-basierten Betriebssystemen, bietet sein gesamtes Schulungsprogramm nun auch in Deutschland an. Dazu eröffnete das Unternehmen ein Schulungscenter in Stuttgart. Der Startschuß für die erste Schulung fiel am 11. Oktober. Fujitsu Siemens Computers, Bad Homburg, sponsert diese Initiative mit 35 Professional-PC, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Battenfeld-Gruppe, Mitglied des SMS-Konzerns, zu deren Aktivitäten die Geschäftsbereiche Spritzgießtechnik , Rohr- und Profilextrusion sowie Film- und Folientechnik zählen, veräußert den Geschäftsbereich Spritzgießtechnik, um sich verstärkt auf die Extrusion zu konzentrieren. Die Sparte Spritzgießtechnik geht an die Investorengruppe Madison Capital Partners, die bereits mehrere Unternehmen der Kunststofftechnik besitzt. Die Weigel Meßgeräte GmbH, Nürnberg, hat die Vertretung des italienischen Elektronikherstellers Electrix in Deutschland übernommen. Die Electrix-Produktpalette Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

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umfaßt Systeme für das Energiemanagement, darunter Multifunktionsanzeigen, programmierbare Energiezähler, digitale Umformer, Analysatoren sowie Analysesoftware.

sowie „smart labels“, intelligente Etiketten mit integriertem Transponder.

laufende Geschäftsjahr ein Umsatz von knapp 60 Mio. Dollar angestrebt.

Smart-Tec lautet ein neuer Name in der Etikettentechnik. Die zur Rathgeber-Gruppe gehörende Unternehmensneugründung mit Sitz in Oberhaching will moderne High-Tech-Lösungen mit bewährter Erfahrung in der Etikettenherstellung verbinden. Drei Produktionslinien soll es geben: Plagiatschutz, elektronische Artikelsicherung

Die Kuka Schweißanlagen GmbH, Augsburg, eine Tochtergesellschaft der IWKA AG, Karlsruhe, übernahm am 1. Oktober 80% der Anteile an dem amerikanischen Schweißanlagenhersteller Key-Welder Corporation, Roseville/Michigan. Key-Welder liefert vorwiegend an die Automobilindustrie. Mit 165 Beschäftigten wird für das

Marks it (www.marks-it.de) in Mülheim/Ruhr vertreibt ab sofort das Dokumentenmanagement und -archivierungssystem Scanview der daa Systemhaus AG. Damit erweitert der Mülheimer Lösungsanbieter, der im Rahmen der Kooperation auch eine Anbindung von Scanview an die eigene Produkte schafft, seine Angebotspalette.

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Bild: Schreier

Die Bluhm Systeme GmbH, Unkel, hat in den letzten Monaten die komplette Betriebsorganisation auf den Kopf gestellt - und das mit Erfolg: Die Zertifizierung des QM-Systems nach ISO 9001 konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden. Bluhm Systeme bietet seinen Kunden eine Palette rund um das Thema „etikettieren, kodieren, markieren“ an. Dazu gehören Ink-Jet-Kodierer, Etikettendrucker, Foliendrucker für Verpackungsmaschinen, Laserkodierer, Barkodescanner, Verbrauchsmaterialien und Software.

Die Schreier Maschinen- und Apparatebau GmbH in Ludwigshafen feiert das 75jährige Firmenjubiläum. Das von Johann Schreier gegründete Unternehmen ist mit den Bereichen Maschinen- und Apparatebau sowie Installationstechnik gerüstet für die Herausforderungen des nächsten Jahrtausends. Ein entscheidender Durchbruch gelang seinem Sohn Hans Schreier 1971 mit der Konstruktion einer Vibrationsdosiermaschine.

Concess: Unter diesem Namen tritt jetzt eine der erfolgreichsten Unternehmensvermittlungen auf. Gegründet wurde die Concess GmbH von den ehemaligen Franchisenehmern der Aneva Gewerbebörse, Stolberg, die erst vor wenigen Wochen ihre Aktivitäten eingestellt hat. Das Unternehmen wird das bisher auf den deutschen Markt konzentrierte Mergers & Acquisitions-Geschäft internationalisieren. Die Maschinenfabrik Georg Geiss, Seßlach, konnte mit der Einweihung einer neue Produktionshalle ihr 50jährges Bestehen feiern. Begonnen hatte Firmengründer Georg Geiss zunächst mit der Fertigung von Produkten für das Holzhandwerk. Zu seinen Kunden zählten bald so bekannte Firme wie die Webstuhlhersteller Wegehenkel und Frieseke & Hoepfner. owe-Opta bezog von Geiss verleimte Holzrahmen für seine Fernseher. 1960 begann in Seßlach das Kunststoffzeitalter – ein Werkstoff, der die Geschicke der Firma bis heute bestimmt. Mittlerweile unterhält der Hersteller von Vakuumformmaschinen Geschäftsbeziehungen in 60 Länder.

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Ohne Grenzen Umfassende Wissensvermittlung

für kulturübergreifende Führungsaufgaben U RSULA H OFMANN patriates, oder kurz, Expats, so werden Führungskräfte genannt, die von der Unternehmenszentrale in ausländische Tochtergesellschaften, Verkaufsniederlassungen, Gemeinschaftsunternehmen oder auch auf Baustellen entsandt werden. Oft kehren die Expats früher als geplant aus dem Ausland zurück, zum einen wegen beruflicher Unzufriedenheit und zum anderen wegen persönlicher Anpassungsschwierigkeiten. J. Stewart Black und Hal B. Gregersen haben zehn Jahre lang das Management von Expatriates bei 750 USamerikanischen, europäischen und japanischen Unternehmen untersucht. Viele Geschäftsführer, so Black und Gregersen, gehen davon aus, die Regeln für gute Geschäfte seien überall auf der Welt gleich. „Sie wissen zwar, daß Verhandlungstaktiken und Verkaufsstrategien von Kultur zu Kultur differieren – der Unterschied wird aber nicht als so groß erachtet, um hohe Ausgaben für Auswahl oder Weiterbildung der Auslandskandidaten zu tätigen.“ Black und Gregersen haben die Unternehmen genauer betrachtet, deren Expatriates die Erwartungen ihrer Unternehmen weitgehend erfüllen. So zeigte sich, daß die erfolgreich entsendeten Führungskräfte vor allem drei Gemeinsamkeiten haben: c Sie zielen mit dem Auslandseinsatz vor allem auf die Entwicklung und den Transfer von Know-how sowie die Förderung der internationalen Kompetenz von Führungskräften.

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c Sie achten auf die inter-

kulturelle Kompetenz ihrer Auslandskandidaten mindestens ebenso stark wie auf die fachlichen Fähigkeiten. c Bei der Wiedereingliederung in die Heimat unterstützen sie ihre Expatriates. „Der Schlüssel für eine erfolgreiche Internationalisierung von Geschäftsprozessen liegt in der Fähigkeit, auch in fremden Kulturen adäquat zu handeln“, meint Dr. Wolfgang Fürniß, Vorsitzender des Kuratoriums des Cross-Cultural Leadership Forums, Heidelberg.

Die Denkfabrik entwickelt Strategien Das Cross-Cultural Leadership Forum (CLF) ist eine international ausgerichtete, unabhängige und gemeinnützige Stiftung. Sie hat sich die Entwicklung interkultureller Kompetenz für Führungskräfte zum Ziel gesetzt. CLF liegt die Erkenntnis zugrunde, daß mit der Globalisierung der Märkte keineswegs auch eine Angleichung unterschiedlicher Kulturen einhergeht. In Seminaren und Workshops, die CLF in enger Zu-

sammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt hat, können sich die Teilnehmer Wissen und interkulturelle Fertigkeiten für grenz- und kulturübergreifende Führungsaufgaben in verschiedenen Ländern und Regionen aneignen. Die wichtigsten CLFLernziele bestehen darin, die Teilnehmer zu befähigen, c relevante Informationen selbständig zu beschaffen, c eine fremde Umgebung in ihrer eigenen Logik zu analysieren und sich in Personen aus einem anderen Kulturkreis hineinzuversetzen c sowie sich über die Besonderheiten einer anderen Kultur bewußt zu werden und dieses ins Verhältnis zur eigenen Kultur zu setzen, c interkulturelle Handlungskompetenzen zu entwickeln. Mit einem regionen- und aufgabenspezifischen Angebot richtet sich CLF mit verschiedenen Veranstaltungstypen an drei Zielgruppen innerhalb international operierender Unternehmen und Organisationen. c Executive Workshops für das Top-Management aus

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Kultur; Medien, Politik und Wirtschaft unterschiedlicher Kulturkreise. c Seminare für das operative Management von international tätigen Wirtschaftsunternehmen und Non-Profit-Organisationen mit jeweiligen Schwerpunkten zu einzelnen Ländern und Regionen. c Workshops für das Management von morgen zur konkreten Vorbereitung auf den Einsatz in fremden Kulturen. CLF sei eine Dienstleistungseinrichtung für Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur, präzisiert Wolfgang Fürniß die Intention des Forums und doch sei es kein Beratungsunternehmen im herkömmlichen Sinne. „Aufgrund des non-profit Charakters“, so Fürniß weiter, „begreifen wir uns als Denkfabrik, die Strategien für den Umgang mit den Herausforderungen der Globalisierung entwickelt, und als Treffpunkt und Diskussionsforum für diejenigen, die die gestaltenden Akteure in diesem Prozeß sind.“

Gute Vorbereitung auf fremde Kulturen Das Cross-Cultural Leadership Forum wird unterstützt von der Klaus-Tschira-Stiftung. Neben der SAP AG und IBM zählt CLF zahlreiche weitere namhafte Unternehmen zu seinen Förderern. Ein mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft besetztes Kuratorium sichert die Einhaltung der Prinzipien, denen sich CLF verpflichtet hat. Der Sitz von CLF befindet sich in der Heidelberger Villa Bosch. Das Cross-Cultural Leadership Forum arbeitet eng mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen. So besteht beispielsweise bei der Entwicklung neuer Seminarprogramme eine Kooperation mit der Universität Heidelberg, die durch ihre

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HINTERGRUND

Kompetenz keine „natürliche Begabung“ ist – und somit kein Privileg darstellt, sondern daß angemessenes Handeln in fremden Kulturen und der erfolgreiche Umgang mit ihnen systematisch erlern- und trainierbar ist.“ Bild: CLF

führende Lehr- und Forschungstätigkeit im internationalen Kontext ein engmaschiges Netzwerk von Experten als Referenten für die CLF-Seminare zur Verfügung stellen kann. In Nordamerika verfügt CLF über eine eigene Repräsentanz. Aber auch in Asien hat CLF einen Partner, die Business School der Tsinghua Universität. Großunternehmen haben eigene Abteilungen, die die Entsendung von Führungskräften betreuen. Zu diesen Abteilungen sieht sich CLF nicht als Konkurrenz: „Vielmehr betrachten wir sie als unsere natürlichen Partner und als „Verbündete“, erklärt Wolfgang Fürniß. Denn nach wie vor besteht in vielen Fachabteilungen und sogar auf der Führungsebene vieler Unternehmen ein un-

„Interkulturelles Lernen ist für CLF ein interaktiver Prozeß, in dem wir gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden innovativ nach neuen und verfeinerten Methoden interkulturellen Lernens suchen,“ so Dr. Wolfgang Fürniß, Vorsitzender des Kuratoriums des Cross-Cultural Leadership Forum (CLF), mit Sitz in der Villa Bosch, Heidelberg.

zureichendes Bewußtsein für die unternehmerischen Probleme, die durch den Mangel an interkultureller Kompetenz verursacht werden. Fürniß weiter: „Die Ab-

teilungen in den Großunternehmen sind dagegen direkt mit den Schwierigkeiten des internationalen Personalmanagements vertraut und wissen, daß interkulturelle

Erfolgreiches Agieren setzt Wissen voraus Bei der Auswahl geeigneter Kandidaten für den Auslandseinsatz sollten unbedingt neben fachlichen Gesichtspunkten auch die persönliche Eignung berücksichtigt werden. „Nur wer keine Angst vor Fehlern zu Beginn einer neuen Aufgabe hat, kann die Herausforderungen einer andersartigen Kultur meistern und schnell dazulernen“, meinen die Buchautoren Gayle Porter und Judith W. Tansky. Wich-

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HINTERGRUND Das IndustrieMagazin

Seminarangebot des Cross-Cultural Leadership Forums. Basisseminare The Emerging Market Challenge – Doing Business in China, India and Latin America Regionalspezifische Seminare Doing Business in China Doing Business in France Doing Business in Germany Doing Business in India Doing Business in Japan Doing Business in Latin America Doing Business in Turkey Doing Business in the USA Themenspezifische Seminare

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China – Township and Village Enerprises China – Direct Investment or Export China – Exploring Chinese Business Culture and Law Banking in China Human Resources around the Globe Human Resources in Emerging Markets Entering the US Market

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Auf Anfrage können verschiedene Themenfelder mit den unterschiedlichen Regionen kombiniert werden: Tel. (0 62 21) 533 114, E-Mail Wolfgang.Fü[email protected]

tig ist in diesem Zusammenhang die gründliche Vorbereitung auf die neue Sprache und fremde Kultur. Muß der Expat diese Dinge erst im Ausland lernen, kostet dies Zeit – und Auslandseinsätze sind teuer; im Durchschnitt kosten sie nach Black und Gregersen zwei- bis dreimal soviel wie vergleichbare Beschäftigungen zu Hause. Bei CLF gilt: Die Dauer der Betreuung des Seminarteilnehmers bestimmt dieser selbst. Fürniß: „Wir möchten betonen, daß das klassische Vorbereitungsseminar für zu entsendende Mitarbeiter und ihre Familien nur einen Teil unseres Angebots darstellt.“ Von den Seminarteilnehmern, die im Ausland tätig sind, erhält CLF die Rückmeldung, daß oftmals nicht die neuen Märkte das zentrale Problem ihrer Arbeit darstellen. Im Gegenteil, oftmals ist es das mangelnde Verständnis in den Konzernzentralen für die Probleme vor Ort, das den Führungskräften im Ausland ein erfolgreiches Agieren erschwert. „Mit unseren Seminaren lernen auch Mitarbeiter in Deutschland, adäquat

auf die Anforderungen ihrer Auslandsmitarbeiter zu reagieren, um somit den Kampf zwischen Konzernzentrale und ausländischer Tochter zu vermeiden,“ faßt CLF-Kuratorium-Vorsitzender Fürniß seine Erfahrungen zusammen. CLF, erreichbar unter der Telefonnummer (0 62 21) 533 114, bietet langfristig angelegte Beratungs- und Betreuungsprogramme in Form von Partnerschaften. Bei Seminaren, die auf einen Auslandseinsatz vorbereiten, bietet die Heidelberger Stiftung ebenfalls eine weiterführende Betreuung der entsendeten Mitarbeiter und ihrer Familien. Auch die Betreuung und Beratung im Ausland vor Ort ist integraler Bestandteil des Angebots. So empfiehlt sich zum Beispiel die Durchführung von CLF Deutschlandseminaren in den Tochterunternehmen im Ausland. Denn – so lautet die bereits gesammelte Erfahrung von Wolfgang Fürniß – „für ausländische Mitarbeiter ist es genauso wichtig zu verstehen, was es bedeutet, für ein deutsches Unternehmen MM tätig zu sein.“ Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

INNOVATION Das IndustrieMagazin

Die Verbindung von Keramik- und Metallteilen verbessert ein neuer Werkstoff, den Wissenschaftler der Technischen Universität Chemnitz entwickelt haben. Mit Diamantkörnchen, Kohlenstoffasern und Keramikgewebe können die Forscher gezielt die Eigenschaften des herkömmlich verwendeten Aktivlots verändern, so daß die Lötstellen zwischen Bauteilen aus Metall und Keramik deutlich stabiler werden. Schon seit einigen Jahren steht die Technik des Aktivlötens zur Verbindung von Hochleistungskeramik und Metall zur Verfügung. Dem Silber- oder Kupferlot wer-

den dabei so genannte Aktivelemente beigemischt, beispielsweise Titan. Diese Aktivelemente wandeln die Keramikoberfläche um, so daß sich das Lot darauf halten kann. Vor allem Elektrotechnik und Elektronik sowie Motoren-, Reaktorund Werkzeugmaschinenbau können von dieser schnellen und wirtschaftlichen Methode profitieren. Allerdings treten auf Grund der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der Materialien leicht mechanische Spannungen in den bearbeiteten Bauteilen auf, die sogar zu Rissen in der Keramik führen können. Die beigemischten

KOMMENTAR

Kein Kleckerkram D

ie Vorteile dezentraler Steuerungen mit Hilfe der Bustechnik sind unbestreitbar: Der Aufwand an Kabeln reduziert sich, und die Kosten sinken. Bisher war es nicht möglich, die Sicherheitstechnik kostengünstig in dezentrale Steuerungen zu implementieren. Der umgekehrte Ansatz führte zum Erfolg. Für einen sicheren Bus sind bei einem einkanaligen Übertragungsmedium selbstsichere Steuerungen notwendig, die im Fehlerfall in den sicheren Zustand gehen. Dies kann nur durch ein dezentrales Ein-/Ausgabemodul garantiert werden, wenn es redundant ausgelegt ist. Ein auf LON-Basis aufgebauter Chip, der unter zehn Mark kostet, ermöglicht dies nun. Es muß aber auch sichergestellt sein, daß Übertragungsfehler über die Datenleitung ausgeschlossen werden können. Der Feldbus muß ereignisorientiert arbeiten, multimasterfähig sein sowie eine hohe Datenübertragungsgüte, Korrektur- und Wiederholmechanismen aufweisen. Der auf Basis des CAN-Bus arbeitende Safetybus p erfüllt diese Sicherheitsanforderungen und darüber hinaus die EN 954-1, Kategorie 4. Die Einsparmöglichkeiten damit sind hoch. Die Dürr AG, Stuttgart, hat bei der Ausrüstung einer neuen Lackieranlage diesen Bus verwendet. Dabei war es möglich, 10 bis 15 Prozent der Kosten für die elektrische Ausrüstung einzusparen – bei Preisen von 10 bis 15 Millionen Mark für die Elektrik je Anlage bestimmt kein RS Kleckerkram.

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Verstärkungskomponenten des neuen Aktivlots sollen das verhindern. Durch den neuen Verbundwerkstoff wird nicht nur die Qualität

der Lötverbindung deutlich verbessert, auch die Festigkeit wird höher Das Prinzip läßt sich auch auf andere Lotmaterialien übertragen.

Mikrosystemtechnik Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird die Entwicklung der Mikrosystemtechnik in den nächsten vier Jahren mit je rund 100 Mio. Mark fördern. Dies gab Bundesministerin Edelgard Bulmahn auf der Eröffnung der Veranstaltung „Mikrosystemtechnik -- Innovationen für das 21. Jahrhundert“ unlängst in Bonn bekannt. Bulmahn: „Mikrosystemtechnik ist eine Schlüsseltechnologie für das 21. Jahrhundert. Mit dem Förderprogramm wird die führende Position Deutschlands auf dem High-Tech-Markt gestärkt. Die breite Anwendung der Mikrosystemtechnik wird bei schneller Umsetzung der Entwicklungen neue Arbeitsplätze schaffen können.“ Um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, wurde das Programm inhaltlich neu ausgerichtet. Die künftige Förderung konzentriere sich vor allem auf die Bereiche Kommunikations- und Automobiltechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Chemie- und Labortechnik sowie Medizin-, Umwelt-, Lebensmittel- und Agrartechnik. Aber auch Haushalts- und Konsumeranwendungen sollten verstärkt gefördert werden. Im Mittelpunkt stehen Anwendungen, die Information und Mobilität verbessern, industrielle Produktionsverfahren optimieren und gleichzeitig Ressourcen schonen sowie Gesundheit, Lebensqualität und Sicher-

REM-Aufnahme (REM – Raster-Elektronen-Mikroskop) der Stufe eines Planetengetriebes. Die Einzelteile werden durch Mikrospritzguß hergestellt, mikromontiert und verschweißt.

heit steigern. Ein zentrales Ziel der Förderung sind Innovationen für kleinere und mittlere Unternehmen, die mehr und mehr zum Träger der Mikrosystemtechnik werden. Darüber hinaus solle die deutsche Beteiligung an internationalen Kooperationen und Projekten in Zukunft verstärkt werden. Die Mikrosystemtechnik ist schon heute für zahlreiche Branchen von strategischer Bedeutung. Ein hervorragendes Ergebnis aus deutscher Produktion sind beispielsweise der Airbagsensor. Zahlreiche andere Mikrosysteme im Automobil sind inzwischen ebenfalls unverzichtbar für die Konkurrenzfähigkeit von modernen Fahrzeugen. Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Bild: IMM Institut für Mikro

Verbessertes Aktivlot für Metall und Keramik

VERFAHRENSTECHNIK

vier verschiedene Artikelgruppen: Je nach Einsatzgebieten unterscheidet man Kunststoff-, Metall- und Nockengewebebänder sowie Gewebe für die Span- und Faserplattenherstellung. Darüber hinaus gibt es auch anwenderspezifische Sonderlösungen. Diese werden nach intensiver Beratung des Kunden und Analyse technischer wie wirtschaftlicher Voraussetzungen individuell entwickelt. Zum Produktprogramm des Dürener Unternehmens gehören außer Prozeßbändern unter anderem auch Gewebe für die Sieb- und Filtertechnik sowie für Siebdruck und Abschirmung, am internationalen Markt ebenso etablierte Bereiche.

Bild: GKD – Gebr. Kufferath

Kunststoff-Prozeßbänder sind hochflexibel und stabil

Vielfältige Anwendung bieten Prozeßbänder. Je nach Einsatzgebiet bestehen sie aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination aus beiden Werkstoffen.

Prozeßgewebebänder zum Sieben und zum Pressen sind vielseitig einsetzbar In allen Bereichen der Prozeßtechnik fallen Aufgaben an, wie Sieben, Pressen oder Transportieren, die sich mit Prozeßbändern sehr rationell lösen lassen. Je nach Anwendung unterscheidet man Kunststoff-, Metall- und Nockengewebebänder sowie Gewebe für die Holzverarbeitung. Diese Bänder decken maximale Breiten von 6 bis 8 m ab. K URT W IDDAU

Von A wie Agrarprodukt bis Z wie Zellstoff, von Das IndustrieMagazin leichten Vliesen bis zu schweren Baustoffen, von Lebensmitteln bis zu Produkten der holzverarbeitenden Industrie werden unterschiedliche Prozeßbänder in nahezu allen industriellen Fertigungsbereichen eingesetzt. Je nach Anwendungsfall nutzt man dabei Sieb-, Preß- und Transportbänder, wie sie beispielsweise die GKD --- Gebr. Kufferath GmbH & Co. KG, Düren, für die unterschiedlichen verfahrenstechnischen Aufgaben herstellt. Das Sortiment des Geschäftsbereichs Prozeßbänder der GKD umfaßt Kurt Widdau ist Geschäftsbereichsleiter Prozeßbänder bei der GKD – Gebr. Kufferath GmbH & Co. KG, 52348 Düren, Tel. (0 24 21) 8 03-0, Fax (0 24 21) 8 03-1 82, E-Mail [email protected], Internet www.gkd.de.

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Zu den Generalisten unter den Prozeßbändern zählen sämtliche Ausführungen aus Kunststoff (Bild 1). Sie sind hochflexibel, längs- und querstabil sowie chemieresistent und bieten so universelle Anwendungsmöglichkeiten. Vor allem aber sind sie in solchen Fertigungsprozessen das Mittel der Wahl, in denen es auf eine besondere Elastizität des Bandes nach oben und unten ankommt. Das ist bei maschinellen Entwässerungs- und Abscheideprozessen nach dem Preßverfahren der Fall. Hier umschlingen die dazu notwendigen Sieb- oder Filterbänder mehrere Walzen mit unterschiedlichen Durchmessern. Die Bänder unterliegen dabei sehr hohen Zugbelastungen. Kunststoffprozeßbänder sind außerdem absolut säure- oder laugenresistent sowie widerstandsfähig gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien. Damit eignen sie sich für unterschiedlichste, auch aggressive Anwendungsfälle. Sowohl die Lebensmittel- und Chemieindustrie als auch der Bergbau, die Automobil- und Textilbranche oder Betreiber kommunaler Kläranlagen profitieren davon. Als Kernbestandteil von Siebbandpressen erfüllen die Bänder ihre Funktion zum Beispiel in der Fruchtsaftherstellung oder in der Aufbereitung von Klärschlämmen. In Bandtrocknern werden mit ihrer Hilfe unter anderem Zuckerrübenschnitzel entwässert oder Instantsuppen hergestellt. Auch die Kali- und Salzindustrie nutzt diese Produkte zur Entwässerung. Im Textilbereich, Erz- und Kohlebergbau sowie in der Goldgewinnung werden die Bänder zum Waschen genutzt. Kühlschmiermittel in der Motoren- und Getriebeproduktion können mit ihrer Hilfe aufbereitet, Vliese geformt und FaserMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

VERFAHRENSTECHNIK

stoffe für die Papierherstellung zurückgewonnen werden. So flexibel die Bänder bei Zugbelastung als Bestandteil eines maschinellen Systems reagieren, so stark ist ihre Querstabilität. Unter Betriebsbedingungen halten sie bis zu 120 N/mm Bandbreite stand und überschreiten damit bei weitem die Norm. Der Grund dieser außergewöhnlichen Festigkeit: Die Kunststoffprozeßbänder werden, statt wie sonst üblich, nicht auf Textil-, sondern auf schweren Webstühlen, die für Metallgewebe konzipiert sind, hergestellt. Eine thermische Nachbehandlung des Gewebes schließt dessen spätere Dehnung unter Temperatureinfluß praktisch aus und erhöht die Stabilität weiter. Damit sind auch Einsätze bei erhöhter Temperatur problemlos möglich. Je nach Anwendungsfall variieren die Kunststoffwerkstoffe, wie Polyester, Polyamid, PPS, PEEK, die Gewebearten, Drahtstärken und Maschenöffnungen der Bänder. So gibt es beispielsweise bei GKD Bänder mit Öffnungen von 20 bis 3000 µm, einer Reißfestigkeit von 820 bis 3110 N/cm und Drahtdicken von 0,3 bis 1,2 mm. Darüber hinaus sind auch anwenderspezifische Produktentwicklungen möglich. Die Nahtverbindungen werden bei den bis zu 6 m Breite lieferbaren Kunststoffprozeßbändern ebenso fest wie sicher ausgeführt. Dabei besteht die häufigste Lösung aus Edelstahlklammern, die speziell auf das entsprechende Gewebe und die Anwendung zugeschnitten sind. Diese Klammernähte werden mit einer Spezialverdichtung zusätzlich gefestigt und gegen mechanische Einflüsse geschützt. Darüber hinaus sind diverse Spezialnähte lieferbar: markierungsfreie Endloswebnähte, markierungsarme angewebte Stecknähte, flexible handgenähte Stecknähte aus Kunststoff oder Metall, Reißverschlußnähte.

Extra-Versiegelung schützt die Ränder Wie die Nahtverbindungen, sind auch die Ränder der Prozeßbänder ein neuralgischer Punkt im maschinellen System und erfordern ebenso große Sicherheitsvorkehrungen. Die Ränder der Kunststoffbänder schützt man gegen Ausriffeln durch thermischen Schnitt und eine Extraversiegelung. Falls notwendig, können die Kanten auch zusätzlich mit einer Kunststoffrandbeschichtung versehen werden. Auf Basis einer großen Angebotsvielfalt erarbeitet der Bandhersteller in enMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

ger Kooperation mit den Kunden stets spezifische Problemlösungen. Reicht das bestehende Sortiment dafür einmal nicht aus, gehören dazu auch Neuentwicklungen von Produkten. Wo Kunststoffprozeßbänder an ihre Grenzen stoßen, ermöglichen Metallgewebe-Prozeßbänder praktisch „unendlich“ viele Biegewechsel, bieten zuverlässigen Geradeauslauf bei absoluter Planlage und sind extrem stabil (Bild 2). Diese Bänder sind damit nicht nur ein Garant für reibungslose Produktionsabläufe. Sie sind auch vielfältig einsetzbar. Nahrungsmittelhersteller nutzen die Metallgewebe-Prozeßbänder zum Beispiel für das Gefrieren von Gemüse oder Kräutern. Die Textil- und Lederindustrie setzt die Bänder zur Veredelung ein. In der Umwelttechnik erfüllen sie ihre Funktion als Trocknerband, und bei der Herstellung von Isolier- und Dämmaterialien dienen sie als Produktionsmedium.

Bild 1: Kunststoffgewebebänder sind säure- und laugenbeständig und eignen sich deshalb für Anwendungen in aggressiver Umgebung.

Metallgewebe-Prozeßbänder für beliebige Biegewechsel Bei aller Robustheit sind sämtliche Metallgewebebänder mit Konzentration aufs funktionelle Detail verarbeitet. Das zeigt sich bei Maschenöffnungen von 0,1 mm bis 24 mm mit zuverlässigen Durchströmungswerten ebenso wie bei den reißfesten Nahtverbindungen oder besonders stabilen Bandrändern. Letztere können zum Beispiel, dank spezieller Verschweißungen, Beschichtungen oder Webkanten, nicht ausfransen und den Bandlauf beeinträchtigen. Die Detailtreue zeigt sich auch in praxisorientierten Gewebekonstruktionen. Abhängig von der Bindungsform, dem Verhältnis von längslaufenden Kett- und querlaufenden Schußdrähten, unterscheidet man bei GKD verschiedene MetallgewebeProzeßbänder: © Das glatte Gewebe, das auch mit Kunststoffanteilen geliefert werden kann (Duofil), ist zum Beispiel ausgesprochen flexibel. © Das köpergebundene Gewebe mit einem Kettdraht über mindestens zwei Schußdrähten hat unter anderem eine glatte Produktseite. © Das halbdrillierte Prozeßband ist durch eine hohe Biegsamkeit in Umlaufrichtung und Stabilität in Querrichtung charakterisiert, Eigenschaften, die durch das mehrkettige Prozeßbandgewebe in Verbindung mit einer optimierten Planlage noch verstärkt werden. © Ebenfalls zu den halbdrillierten Produkten gehören die, dank Ausbuchtun-

Bild 2: Guter Geradeauslauf und praktisch unbegrenzte Biegewechsel kennzeichneneinMetallgewebe-Prozeßband.

gen an der Unterseite, selbstführenden Nocken- und Leichtnockengewebebänder. © Das Stangengewebeband ist durch massive Drähte (Stangen) für besonders schwere Anwendungsfälle wie zum Beispiel die Trocknung von Deckenplatten oder Fußbodenelementen geeignet. Die Gewebebänder können aus nahezu allen verwendbaren Metallen hergestellt werden. Die gebräuchlichsten Werkstoffe sind dabei Stahl oder Federstahl, rostfreie Edelstähle, Nichteisenmetalle, zum Beispiel Bronze oder Speziallegierungen. Die Edelstähle sind bei Bedarf hoch hitze-, -abrieboder chemiebeständig. Die Schußdrähte der Bänder sind grundsätzlich aus Metall gefertigt. Die Kettdrähte können alternativ aus Edelstahl oder den Kunststoffen PES, PPS oder PEEK bestehen. Weil jedes Band nur so stark ist wie seine Naht, wird auch hier der Sicherheit und Flexibilität durch unterschiedliche Ausführungen Rechnung

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VERFAHRENSTECHNIK Das IndustrieMagazin

getragen. Lötnähte, wiederverschließbare Stecknähte, Plasmaschweißnähte, Endloswebnähte oder Klammernähte sorgen für stabile Verbindungen der Bandelemente. In Breiten bis zu 8 m können diese zu allen produktionstechnisch geforderten Längen zusammengefügt werden.

Nockengewebebänder für reibungslosen Ablauf

Bild 3: Ausgearbeitete Nocken an der Bandunterseite sorgen beim Nockenband für Führung und Laufkorrektur.

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Die Nockenwelle ist ein Begriff aus dem Automobilbau. Wie aber verhält es sich mit dem Nockengewebeband? Verglichen mit seinem Pendant im Motorblock, erfüllt dieses speziell entwickelte halbdrillierte Transportmittel eine nicht minder wichtige Aufgabe innerhalb eines funktionierenden Systems (Bild 3). Darauf verlassen sich gleich mehrere unterschiedliche Branchen. Die Papier- und Textilindustrie gehören ebenso dazu wie Verarbeiter von Holzund Keramikwerkstoffen oder auch Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln. Auf den Gewebebändern werden zum Beispiel Nudeln oder Hunde-

futter getrocknet, Pizzen gebacken, Vliese geformt oder Stoffe veredelt. Und das alles mit der Gewißheit, daß bei sämtlichen Transporten und Prozessen das Band spurtreu und störungsfrei läuft. Diese reibungslose Selbststeuerung basiert auf Nocken an den Bandunterseiten, die in Rillen auf Antriebs-, Umlenk- oder gegebenenfalls Unterstützungswalzen laufen. Das Nockengewebeband erfährt dadurch eine fortwährende Führung oder Laufkorrektur. Die Nocken entstehen durch Prägen der starren Schußdrähte des Gewebes zur Unterseite. Die Oberseite ist absolut glatt gearbeitet. Die Maschenweiten variieren von 15 mm 3 0,1 mm bis 15 mm 3 10,0 mm. Bandbreiten von bis zu 8 m und Längen von mehr als 100 m dehnen die Anwendungsbereiche der Nockengewebebänder auch auf Großanlagen aus. Hersteller, die ein extrem luftdurchlässiges, feines Gewebe benötigen, können auf sogenannte Leichtnockengewebebänder zurückgreifen. Alle Nockengewebebänder sind in Laufrichtung ausgesprochen biegsam.

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Bild 4: Für die Holzverarbeitung kommen Schleppsiebe, Presseneinzugssiebe sowie Form-, Heiz- und Entlüftungsbänder zum Einsatz.

Bild 5: Das Metallgewebe-Prozeßband findet unter anderem in der Lebensmittelproduktion Anwendung.

Das hängt mit den in den Ausbuchtungen liegenden, flexiblen Seilen zusammen, die die starren, stabilen Schußdrähte miteinander verbinden. Dank dieser Flexibilität sind Materialermüdungen aufgrund kontinuierlicher Walzenumläufe im Produktionsprozeß nahezu ausgeschlossen oder treten, verglichen mit anderen Bandtypen, wesentlich später auf. Die Nockengewebebänder bestehen entweder aus reinem Edelstahl oder aus der Kombination aus Edelstahl mit Kunststoff (PES). Neben Belastbarkeiten innerhalb Normalparametern sind für Sonderfälle auch hochhitzebeständige Edelstähle (1.4828 und 1.4841) sowie hochabriebfeste (1.4370 und 1.4310) und chemisch resistente Werkstoffe (1.4539) lieferbar. Die Kunststoffseile in Mischbändern halten Temperaturen bis zu 130 °C stand. Spezielle Nahtausführungen in Form von Steck- oder Endlosnähten sorgen für eine sichere Verbindung einzelner Bandelemente. Spezielle Randknotenverschweißungen schützen den Anwender vor Verletzungen und das Band vor Beschädigungen. Und wer eine seitliche Materialbegrenzung zum Beispiel für den Transport von Schüttgütern benötigt, findet Nockengewebebänder mit hochgestellten Kanten, Gummi-Wellenprofilen oder Fächerscheiben.

Jahren werden in der holzverarbeitenden Industrie technische Gewebe aus Metall und Kunststoff eingesetzt. (Bild 4). Sie werden auf Basis traditioneller Erfahrungswerte hergestellt und nach neuesten Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung optimiert. Das Sortiment für den Holzverarbeiter umfaßt Schleppsiebe, Presseneinzugssiebe sowie Form-, Heiz- und Entlüftungsbänder. Bei der Herstellung von Span- und Faserplatten, Holzfurnieren und auch Laminaten erfüllen sie ihre Funktion in Ein- oder Mehretagenpressen, Dampfpressen sowie als Endlosband. Die Bänder für die Holzindustrie werden in der Regel anwenderspezifisch gefertigt und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Entsprechend vielfältig ist das Programm in punkto Oberflächenbeschaffenheit, Maschendurchlässigkeit und Größe. Für alle Gewebe gilt: Sie sind langlebig, hitze- und druckbeständig, unkompliziert auszuwechseln und gegebenenfalls leicht zu reparieren.

Holzverarbeitung nutzt Siebe und Bänder Robustheit und Langlebigkeit der Nockengewebebänder zeigen sich im Dauerbetrieb. Verschleißerscheinungen treten vergleichsweise sehr spät auf. Um diese möglichst ganz auszuschließen, empfiehlt es sich, regelmäßige Inspektionen vorzunehmen. Hier können vor allem neuralgische Punkte geprüft und gegebenenfalls verbessert werden, zum Beispiel Nähte, Ränder oder die Einstellung der Walzen. Seit Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Spannplatten fertigen mit Hilfe von Schleppsieben Zur Herstellung von Spanplatten aus mittelgroben (PB), mitteldichten (MDF) und groben Holzpartikeln (OSB) verwendet man Flexoplano-Schleppsiebe in zwei unterschiedlichen Typen. Typ 1 (452 Kp) wird mit seiner sehr glatten Oberfläche vor allem von Möbel- und Türproduzenten verwendet: Dort, wo es auf Feinheit des Materials besonders ankommt. Die Bauindustrie bevorzugt Typ 2 (163 spezial) für die Produktion von Spanplatten mit rauher Oberfläche. Diese werden zum Beispiel in den USA großflächig im Hausbau eingesetzt. Alle Schleppsiebe zeichnen sich durch Elastizität und hohe Dampfdurchlässigkeit aus. Damit sind sie

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VERFAHRENSTECHNIK

Bilder: GKD -- Gebr. Kufferath

Das IndustrieMagazin

Bild 6: Struktur eines Metallgewebebandes.

Bild 7: Verarbeitung von Holzfasern auf einem Matallgewebe-Prozeßband.

Maschinenläufen in bestmöglicher Weise angepaßt und tragen zu einer hohen Produktionskapazität bei. Die Gewebe werden sowohl mit Standardanlaschungen und -Schleppleisten als auch in Form von Sonderausführungen geliefert. Diese werden nach Vorgaben der Anlagenbauer kundenspezifisch gefertigt. Presseneinzugsgewebe dienen der Produktion von Hartfaserplatten im Naßverfahren und werden einbaufertig konfektioniert. Je nach gewünschter Oberflächenbeschaffenheit umfaßt das Sortiment Feinstgewebe, Monoplan 534/6,5 p.cm( per Zentimeter) und 7,5 p.cm, Tela Microdur 519/7,5 p.cm und 545/18 p.cm, für sehr glatte Strukturen sowie konventionelle Gewebe, die auf den Platten ein gewünschtes, maschentypisches Muster hinterlassen. Bei Bedarf bietet der Hersteller anstelle von Presseneinzugssieben auch Ausgleichsgewebe an. Diese sind, je nach Anforderungsprofil, in 13 unterschiedlichen Konstruktionen und Drahtstärken erhältlich.

den Kunden in den Mittelpunkt aller Untenehmensaktivitäten. Das gilt nicht nur für die Firmenzentrale, sondern trifft ebenso auf sämtliche Produktions- und Vertriebsstätten im In- und Ausland zu. Weil die Prozeßbänder in den verschiedensten Branchen zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Fertigungsverfahrens geworden sind, müssen sich deren Anwender auf die Sicherheit der Produkte verlassen können. Diese hängt zum einen maßgeblich mit der hohen Qualität der Bänder zusammen. Zum anderen garantieren Bandsysteme, die auf spezifische Anforderungsprofile exakt zugeschnitten sind, dauerhaft reibungslose Produktionsabläufe. Der Service fängt dementsprechend mit dem ersten Kundengespräch an. Hier werden unter Zuhilfenahme von Checklisten betriebsbedingte Anforderungen an das Prozeßband geklärt und die Besonderheiten der Fertigung analysiert (Bilder 5 bis 7). Auf dieser Basis erfolgt die genaue Planung und schrittweise Entwicklung eines ganz spezifischen Erzeugnisses. Intensive Beratungsgespräche mit dem Kunden und unternehmensinterne Kontrollinstanzen begleiten diesen Prozeß. Das Ergebnis können Komponenten für eine Neuanlage ebenso sein wie die Optimierung bereits bestehender Bandläufe oder Prozeßbandtypen. Auf Wunsch übernehmen speziell ausgebildete Montagefachkräfte den Einbau des fertiggestellten Prozeßbandes und betreuen den Probelauf vor Ort. Sollte im anschließenden Dauerbetrieb doch einmal ein Schaden auftreten, garantiert der Gewebespezialist schnelle Hilfe, wenn nötig rund um die Uhr. Eventuelle Störfälle werden möglichst vor Ort behoben. Sollte aber zum Beispiel durch Fremdkörpereinwirkung eine grundlegende Aufbereitung des Prozeßbandes notwendig sein, nimmt GKD die fachgerechte Reparatur im eigenen Werk mit MM Spezialwerkzeugen vor.

Ein Produkt ist nur so gut wie der Service Form-, Heiz- und Entlüftungsbänder sind Bestandteil des Vorpreßprozesses bei der Herstellung von Span- und Faserplatten. Sie bestehen aus hitzebeständigem, querstabilem Kunststoff wie Polyester, PPS oder PEEK. Nach Maschenöffnung und Webart unterscheidet das Unternehmen vier Bandtypen mit markierungsfreier Webnaht oder gegebenenfalls Klammernaht. Ebenso wie das Kunststoffband, sind auch die Nahtverbindungen robust ausgeführt und damit für störungsfreie Langzeitanwendungen prädestiniert. Als Hersteller eines umfangreichen Sortiments setzt GKD bereits seit vielen Jahren auf ein außergewöhnlich hohes Dienstleistungsniveau. Dieses geht über Qualitätszertifikate oder Wartungsarbeiten weit hinaus und stellt

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ENERGIEVERSORGUNG

Nutzung von Synergien bei Verdichtern verbessert die Wirtschaftlichkeit Druckluft ist dank ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit zu einem der Hauptenergieträger geworden. Deshalb gewinnen die Drucklufterzeugungskosten zunehmend an Bedeutung. Neuartige Techniken bei Antrieb und Steuerung sowie Nutzung aller Synergieeffekte erschließen den Anwendern jetzt weitere große Einsparpotentiale. In einzelnen Fällen sind sogar Kostensenkungen um bis zu 30% erreichbar. E RWIN R UPPELT

UND

M ICHAEL B AHR

Weniger Kosten durch Synergieeffekte Schon vor einigen Jahren haben übergeordnete Steuerungssysteme,beispielsweise Mikroprozessor-Verbundsteuerungen (MVS) und das AnlagenManagementsystem Vesis, der Drucklufterzeugung zu einer bis dahin undenkbar hohen Wirtschaftlichkeit verholfen. So ist es heutzutage nicht nur möglich, bis zu 16 unterschiedliche Kompressoren bei minimaler Druckschwankung höchst effizient, das heißt exakt abgestimmt auf den tatsächliDipl.-Ing. (FH) Erwin Ruppelt ist leitender Projektingenieur bei der Kaeser Kompressoren GmbH, Coburg, Michael Bahr ist Pressereferent im selben Unternehmen. Weitere Informationen: Michael Bahr, 96410 Coburg, Tel. (0 95 61) 6 40-4 52, Fax (0 95 641 6 40-1 30, E-Mail micheal.bahr@ kaeser.com.

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Bild: Kaeser Kompressoren

Die technische Entwicklung auf dem SchrauDas IndustrieMagazin benkompressorenmarkt war in letzter Zeit vor allem vom Auftauchen neuer, immer effizienterer Steuerungssysteme geprägt. Das könnte den Eindruck erwecken, die technischen Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung bei den eigentlichen Kompressoren-Komponenten seien bereits ausgeschöpft. Der folgende Beitrag zeigt, daß weitere bedeutende Potentiale vorhanden sind, deren Nutzung zu Leistungssteigerungs- oder Einspareffekten im zweistelligen Prozentbereich führen kann. Die auf Basis eines Industrie-PC entwickelte Steuerung Sigma-Control erhöht die Druckluft-Verfügbarkeit und verringert den Energiebedarf sowie die Wartungskosten des Kompressors.

chen – oft je nach Arbeitsschicht ganz unterschiedlichen – Druckluftbedarf eines Betriebes zu steuern. Die Maschinen können darüber hinaus gleichmäßiger als früher ausgelastet, einfacher gewartet, durch Einbindung in vorhandene Leittechniksysteme lückenlos überwacht und äußerst komfortabel bedient werden. Einen weiteren Meilenstein in dieser Entwicklung stellt die im Sommer 1998 präsentierte und inzwischen am Markt eingeführte interne Kompressorsteuerung SigmaControl dar. Es handelt sich dabei um einen aus millionenfach bewährten Standardbauteilen beste-

henden Industrie-PC, der selbst für extreme Betriebsbedingungen im Kompressor ausgelegt ist und sehr zuverlässig arbeitet. Gemeinsam mit einem Elektrokonzern hat man diese interne Kompressorensteuerung entwickelt. Das System verbindet zuverlässige, auf den Bedarf von Kompressoren zugeschnittene PCTechnik mit den Vorteilen der bisher in Kompressoren eingesetzten RelaisSteuerungen und moderner Kommunikationstechnik. Für den Druckluftanwender bedeutet das weitere Energieeinsparung, weniger Wartungsaufwand, problemlose EinbindungsmögMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Große Entfernungen mit Teleservice überbrücken Globale Kommunikation funktioniert heute anders als noch vor wenigen Jahren. Im Zuge der weltweiten Vernetzung sind neue Medien wie Internet oder Intranet dabei, den klassischen Informationsmedien in punkto Aktualität, Schnelligkeit und Vielseitigkeit den Rang abzulaufen. Diese Entwicklung erfaßt zunehmend auch den Maschinenbau und die Wartungstechnik. Hier sorgt zur Zeit ein Begriff für gesteigerte Aufmerksamkeit: Teleservice. Darunter ist die schnelle und Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

effektive Vernetzung von Anlagen und Maschinen über große Entfernungen zu verstehen. Hauptziel dieser neuen Kommunikationstechnik ist es, Servicekosten einzusparen und zugleich die Maschinenverfügbarkeit zu erhöhen. Als weltweit aktiver Druckluftsystemanbieter trägt Kaeser diese neue Entwicklung von Anbeginn mit: Durch die neue Software Sigma CC (SigmaControl-Center) wird es möglich sein, über PC mit allen neuen Schraubenkompressoren des Herstellers, die über das neue Steuerungssystem SigmaControl verfügen, je nach Bedarf betriebsweit oder sogar weltweit zu kommunizieren. So kann der Betreiber selbst oder eine Servicefachkraft des Herstellers direkt aus der Druckluftstation und den dort installierten, mit Sigma-Control arbeitenden Kompressoren Daten abrufen und gegebenenfalls Wartungsmaßnahmen veranlassen, auch wenn die Anlagen Hunderte oder Tausende von Kilometern entfernt sind. Fortlaufende Informationen über den Grad der Wirtschaftlichkeit, den aktuellen Betriebs- und Wartungszustand der Anlagen erlauben es, den erforderlichen Energie- und Wartungsaufwand zu reduzieren und die Verfügbarkeit der Kompressoren spürbar zu erhöhen.

7,0 kWmin m3 6,5

Block 1

6,0 5,5

Punkt optimaler Auslastung 0

0

1000 2000 min –1 500 1500 2500 3500 Drehzahl 4

9 14 19 m 3/min 34

Förderleistung

Bild 1: Spezifisches Leistungsverhältnis eines Schraubenkompressorblocks über Drehzahl und Liefermenge bei 7 bar.

Fernüberwachung auch für ältere Anlagen Doch auch Betreiber, die eine Druckluftstation mit konventionell gesteuerten Kompressoren haben, können die Vorteile des Teleservice mit Hilfe der übergeordneten Steuerung Kaeser Vesis nutzen. Dieses komfortable System koordiniert nicht nur den Betrieb der neuen Kompressoren in der Druckluftstation, es ermöglicht auch, ältere Kompressoren in das TeleserviceKommunikationsnetz einzubinden. Damit können dann auch die Betriebsdaten dieser Maschinen in ein übergeordnetes System übertragen und durch Servicefachkräfte ausgewertet werden. Darüber hinaus läßt sich leicht eine ständige Überwachung der Druckluftstation mit einer übergeordneten Leittechnik realisieren. Einen weiteren Vorteil bietet der Teleservice auch denjenigen Anwendern, die statt einer kompletten Druckluftstation lieber Druckluft zum Festpreis nutzen wollen: Der Anbieter kann mit Hilfe dieses Kommunikationssystems sämtliche Überwachungs- und Servicearbeiten, die für ein Höchstmaß an Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Drucklufterzeugung sorgen,

Bild 2: Bei einem echten Eins-zu-einsDirektantrieb befindet sich zwischen Antriebsmotor und Kompressorblock lediglich eine Kupplung. Deshalb gibt es keine Übertragungsverluste zwischen den genannten Komponenten.

Spezifische Leistung

lichkeit in vorhandene Leittechniksysteme sowie erhöhte Betriebssicherheit und Verfügbarkeit des Kompressors bei einfacher Bedienung. Aber auch Betriebe, die über keine Leittechnik verfügen, können von der neuen Steuerung profitieren: So lassen sich am Kompressor jederzeit wichtige Informationen wie Auslastungsgrad, anstehende Wartungen oder Druckkonstanz abfragen. Auch manuelles Starten oder Stillsetzen des Kompressors gehören mit Sigma-Control der Vergangenheit an: Diese Vorgänge sind jetzt leicht automatisierbar. Fünf programmierte Steuerungssysteme erlauben es, die Kompressorleistung exakt an den jeweils aktuellen Druckluftbedarf anzupassen. Durch die automatische Überwachung und Speicherung der Betriebsereignisse können teure Stillstandszeiten mittels vorbeugender Wartung minimiert und die Betriebssicherheit des Kompressors weiter erhöht werden. Mit genormten Schnittstellen, zum Beispiel über Telefonmodem/Industriebus ist der Betriebszustand des Kompressors jederzeit erfaßbar. Das heißt, Servicefachkräfte können per Datenfernübertragung direkt mit dem Kompressor kommunizieren, eventuell bestehenden Wartungsbedarf sofort erkennen und dem Betreiber umgehend entsprechende Hinweise und Informationen geben. Einfache Handhabung der Steuerung vor Ort garantiert die übersichtliche, menügesteuerte Bedienoberfläche mit Klartextanzeige. Der Industrie-PC arbeitet sehr zuverlässig. Er integriert den Kompressor erstmals voll in die moderne Kommunikationstechnik und macht dadurch seinen Betrieb für den an optimaler Wirtschaftlichkeit interessierten Anwender transparent. Darüber hinaus erschließt Sigma-Control dem Kompressor auch die vielfältigen Möglichkeiten des Teleservice.

Spezifische Leistung

ENERGIEVERSORGUNG

7,0 kWmin m3 6,5

Block 1 Block 3

6,0

Block 2

5,5 Block 4 Nutzpunkte 8

14 18 23 m 3/min 36 Förderleistung

Bild 3: Nutzungspunkte leistungsoptimierter Schraubenkompressorblöcke bei 1500 min–1 und 7 bar.

29

ENERGIEVERSORGUNG Das IndustrieMagazin

Spezifische Leistung

großer kleiner VerdichVerdichter- terblock block Block 2

100 1 bar Druckabsenkung etwa mit moderner überge6% ordneter Steuerung bei der Erzeugung %

Block 1

90

Bessere Auslastung durch optietwa male Abstimmung 10% mit interner Steuerung auf IndustriePC (IPC)-Basis

Förderleistung häufig anzutreffender Nutzungsbereich* Leistungsoptimum

Temperaturdifferenz

Bild 4: Nutzungsbereiche von Schraubenkompressoren.

105 K 80

F sklasse a t io n eB s Is o l s a l tionsk Isola EPACT

Energiekosten

optimaler Nutzungsbereich* * zu kleiner Kompressorblock → hohe Drehzahl → schlechte spezifische Leistung → niedrige Lebensdauer → niedriger Anschaffungspreis → hohe Gesamtkosten der Drucklufterzeugung

Verringerung des Druckluftverbrauchs etwa durch Minimierung der 4,5% Leckagen bei Druckabsenkung

80

Ausstattung der Kompressoren mit Einsparungsmodernen potential mit etwa Kompressormoderner 10% blöcken, effiDruckluftzienter Krafterzeugung übertragung und EPACTMotoren

70

Energiespar-Motoren senken die Kosten

60

60

Bilder: Kaeser Kompressoren

Leistung

Bild 5: Die Anforderungen der Isolationsklasse F werden von den EPACT-Motoren weit übertroffen.

effizienter und somit für den Abnehmer kostengünstiger durchführen. Wer sich einmal näher mit dem spezifischen Leistungsspektrum von Schraubenkompressoren, das heißt dem Verhältnis zwischen Förderleistung und Energiebedarf, befaßt, wird rasch feststellen, daß diese Maschinen lediglich bei einem bestimmten Druck und einer bestimmten Drehzahl ihr spezifisches Leistungsoptimum erreichen (Bild 1). Man trug dieser Tatsache schon vor Jahren durch ein weitgehend flexibles Schraubenkompressorenprogramm Rechnung. Dieses Programm erlaubte es, den jeweiligen Kompressorblock zwischen 3,5 und 15 bar in Druckstufen

30

und 455 kW Schraubenkompressoren mit Kompressorblöcken (Bild 3) an, die mit der gleichen Drehzahl laufen wie der zugehörige Antriebsmotor. Dadurch kann bei diesen Aggregaten auf ein Übertragungsverluste verursachendes Getriebe verzichtet werden. Hinzu kommt, daß die Kompressoranlagen mit sehr niedrigen Drehzahlen von 1500 oder nur 1000 min–1 laufen, was gleichbedeutend mit einer längeren Lebensdauer des Kompressorblocks und des Antriebsmotors sowie mit einem niedrigeren spezifischen Leistungsbedarf ist. Fortschrittliche Kompressorenhersteller können heute für jede Leistungsklasse niedrig drehende Kompressorblöcke bauen, die im leistungsspezifischen Optimum arbeiten. Der Vorteil besteht in einer enormen Energieersparnis gegenüber marktüblichen Kompressoren mit hohen Drehzahlen und Getriebe- oder Riemenantrieb (Bild 4). Weil der Energiekostenanteil der Drucklufterzeugung zwischen 70 und etwa 85% liegt, bedeutet das für den Betreiber zugleich eine erhebliche Kostenentlastung.

Einsparmöglichkeiten

Bild 6: Senkung der Energiekosten eines Kompressors durch Systemoptimierung.

von 0,5 bar hinsichtlich der Drehzahl in seinem spezifischen Optimum zu nutzen und somit die damals bestmögliche Leistung aus dem Block herauszuholen.

Direkter Antrieb verbessert den Wirkungsgrad Inzwischen versetzen neue Fertigungstechniken den Hersteller in die Lage, ab 75 kW Antriebsleistung und für einen Druckbereich von 5,5 bis 15 bar Kompressoren mit Direktantrieb (Bild 2) zu bauen, die im heute erreichbaren leistungsspezifischen Optimum arbeiten. So bietet Kaeser mittlerweile in den Leistungsklassen zwischen 75

Eine neue Möglichkeit, die Energiekosten moderner Schraubenkompressoren noch weiter zu reduzieren, besteht im Einsatz der sogenannten EPACT-Motoren: Schon Anfang der 70er Jahre gab es in den USA Bestrebungen, den Energiebedarf von Drehstrom-Asynchronmotoren zu verringern. Zunächst wurden im Jahr 1975 Mindestwirkungsgrade festgelegt. Das Ganze mündete schließlich 1992 im „Energy Conservation Policy Act“ (EPACT); 1997 trat dieses Gesetz dann schließlich in den USA in Kraft. Seit 1998 werden Motoren, die dieser strengen Norm entsprechen, von Kaeser auch in Deutschland angeboten. Das bringt den Kompressorenbetreibern zwei weitere Vorteile: niedrigere Betriebstemperaturen und längere Betriebsdauer. Der Elektromotor eines Kompressors gibt bekanntlich an der Welle eine mechanische Leistung ab, die im Kompressorblock zur Luftverdichtung genutzt wird. Dabei treten durch Erwärmung einzelner Bauteile und durch Reibung an den Motorlagern interne Wirkungsgradverluste auf. Bei kleineren Motoren können diese Verluste manchmal bis zu 20% der Leistungsaufnahme ausmachen, bei Motoren ab 160 kW 4 bis 5%. Die sogenannten EPACT-Motoren komMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

ENERGIETVERSORGUNG

men dagegen bei richtiger Nutzung mit einer deutlich geringeren Erwärmung und damit weniger Wärme- sprich Energieverlusten aus: Während ein konventioneller Motor bei normaler Auslastung eine Betriebstemperaturerhöhung von etwa 80 K und somit eine Temperaturreserve von 20 K gegenüber Isolationsklasse F aufweist, beträgt unter gleichen Bedingungen bei einem EPACT-Motor die Temperaturerhöhung nur etwa 65 K und die Temperaturreserve 40 K (Bild 5). Niedrigere Betriebstemperaturen bedeuten auch eine geringere thermische Belastung des

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Motors, der Lagerung und des Klemmkastens. Daraus ergibt sich für den Antriebsmotor eine verlängerte Lebensdauer.

Verringerung der Kosten um bis zu 30% möglich Durch die Bündelung der beschriebenen Maßnahmen – Optimierung des Kompressors, seines Antriebs und Ausstattung mit EPACT-Motoren – ist es heute möglich, die Förderleistungen der Schraubenkompressoren um bis zu 6% zu steigern. Dabei sind mitunter im Bereich der spezifischen Leistung

Einspareffekte von über zehn Prozent erreichbar. Werden darüber hinaus auch noch moderne Steuerungssysteme wie MVS, Vesis und Sigma-Control eingesetzt und die Vorteile einer energie- und kostenbewußten Anlagenplanung genutzt, dann können sich gegenüber herkömmlichen Kompressorenstationen Kosteneinsparungen um bis zu 30% ergeben (Bild 6). Die Anwenderbetriebe sollten folglich mehr denn je Synergien nutzen, wenn sie eine weitere spürbare Verringerung ihrer Drucklufterzeugungskosten erreichen MM wollen.

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KLIMATECHNIK

Kombisystem zum Temperieren und Beleuchten von Hallen und Büros verbessert das Arbeitsklima Wärme, Luft und Licht am Arbeitsplatz sind wesentliche Einflußfaktoren auf die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern. Ein kombiniertes System aus Strahlungsheizung, solarem Frischluftsystem und solarem Tageslichtsystem schafft ein gutes Arbeitsplatzklima bei geringsten Energiekosten und sorgt für einen niedrigen Krankenstand. Hinzu kommt eine Verkürzung der Heizperiode um etwa zwei Monate, was eine schnelle Amortisation gewährleistet. Bild: Etapart

K ARSTEN H EIDE

Über eine Kuppel mit Außenlinse läßt sich Tageslicht für eine natürliche Beleuchtung in Innenräume lenken.

Einen der größten Kostenblöcke in der Das IndustrieMagazin Industrie und im Gewerbe stellen die Energiekosten dar. Deshalb versuchen viele Unternehmen diese Kosten zu senken, anstatt den Durchsatz zu erhöhen. Den Durchsatz können sie aber am besten mit hochmotivierten Mitarbeitern erhöhen. Und genau das ist der Spagat, den viele Unternehmen versuchen. Dabei wird aber zumeist der Faktor Mensch – das human capital und die wichtigste Ressource des Unternehmens – aus den Augen verloren. Sowohl im Hallenneubau als auch in der Altbausanierung sind meistens die gleichen Probleme anzutreffen: Der Energieverbrauch und damit die Energiekosten sind gemessen an den Dipl.-Ing. Karsten Heide ist Projektingenieur bei der Etapart AG, 03253 Tröbitz, Tel. (03 53 26) 9 83-0, Fax (03 53 26) 9 83-99, E-Mail [email protected], Internet www.etapart.de.

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Gesamtkosten der Unternehmen sehr hoch. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit der Energieressourcen und der damit einhergehenden Umweltpolitik (Stichwort: Ökosteuer) wird diese Kostenbelastung immer weiter zunehmen. Doch wie kann dieser Tatsache entgegengewirkt werden? Einfach die Raumtemperaturen herunterzufahren oder die Heizungs-, Belüftungs- und Beleuchtungssysteme gar ganz auszuschalten, dürfte jedes Unternehmen unmittelbar in Schwierigkeiten bringen. Die Anlagen würden nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten. Noch schwerwiegender wären die Auswirkungen auf die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Das Unternehmen wäre kurzfristig in seinem Fortbestand gefährdet. Deshalb galt es, nach innovativen und wirtschaftlichen Lösungen zu suchen, die neben Energieeinsparungen auch die Arbeitsplatzbedingungen der Mitarbeiter verbessern. Das Wich-

tigste für die Mitarbeiter ist angenehme Wärme, ausreichende Beleuchtung und gute Luft. Doch in vielen Unternehmen sieht es heute an den Arbeitsplätzen noch ganz anders aus?

Gutes Arbeitsklima steigert Leistungsfähigkeit Mit herkömmlichen Heizungssystemem wird lediglich die Raumlufttemperatur erhöht, jedoch nicht die Umgebungstemperatur (Fußboden, Seitenwände). Dadurch wird der Mensch an seinem Arbeitsplatz vom Behaglichkeitsgefühl her immer ein Kälteempfinden haben; nach dem Motto: kalte Füße – heißer Kopf. Wer kann bei solchen Bedingungen motiviert arbeiten und sein volles Leistungsvermögen für das Wohl des Unternehmens ausschöpfen? Man braucht ja genau das Gegenteil: warme Füße – kühler Kopf! Ähnlich verhält es sich mit den Arbeitsplatzfaktoren Luft und Licht. Auch sie haben einen entscheidenden Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

KLIMATECHNIK

Tageslichtsysteme wirken motivierend Ebenfalls vernachlässigt wurde in der Vergangenheit der Faktor Licht an den Arbeitsplätzen. Oft scheint noch die Devise vorzuherrschen: „Es ist doch hell genug! Ich sehe ja die Hand vor Augen noch!“ Andererseits werden die Decken mit Lampen vollgehängt und so eine künstliche Helligkeit geschaffen. Doch wie empfinden die Mitarbeiter? Sie verlieren das Gefühl für die Reize des natürlichen Sonnenlichtes, arbeiten tagein tagaus in einer künstlichen Atmosphäre. Die Folge: Sie stumpfen ab und verlieren ihre Motivation und ihren Tatendrang, werden unkonzentriert, verursachen häufiger Fehler und ermüden schneller. Und wenn man dann noch bedenkt, daß nicht selten gerade die kreativen Köpfe in Büroräume mit kleinen Fenstern oder gänzlich innenliegend mit einer künstlichen Beleuchtung verbannt werden, fragt man sich, wie sie ihre Kreativität ausschöpfen sollen. Die zunehmende Globalisierung eröffnet den Unternehmen viele Chancen, wirft aber auch einige Problemfelder auf. Auf der Suche nach Potentialen für Produktivitätserhöhungen und Kostensenkungen müssen alle Bereiche und Möglichkeiten betrachtet werden. Dazu gehört in immer zunehmenden Maße das human capital. Von den Menschen wird immer mehr Leistung erwartet. Gleichzeitig weiß heute jeder erfolgreiche Unternehmer um die neue Situation und Problematik, welche Auswirkungen die Ausstattung am Arbeitsplatz auf die Motivation, Krankenstand und Leistung hat. Doch wer setzt es auch wirklich konsequent in seinem Unternehmen um? Wer weiß, Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

wie er die Mitarbeiter noch mehr motivieren und zu quantitativ und qualitativ besseren Leistungen veranlassen kann? Durch Geld allein, Psychologen oder Motivationskünstler ist dies mit Sicherheit nicht möglich: Der Mensch muß sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlen! Unter dieser Prämisse wurde im Hause Etapart das Konzept ETA 2000 ins Leben gerufen: „die Sonne innen und außen“. Das Prinzip der Sonne wird schon lange in den Gebäuden in Form von Dunkelstrahlungs-Heizungen angewendet, ist perfektioniert und deckt die Erfordernisse von kleinen bis sehr großen Hallen ab. Doch an diesem Punkt wollte man nicht stehen bleiben. Um den Erfordernissen des Marktes heute und auch in Zukunft gerecht zu werden, der wirtschaftlichen Belüftung und Tageslicht-Beleuchtung von Arbeitsplätzen unter Nutzung regenerativer Ressourcen. Bei den gesamten Aktivitäten steht die Sonne innen und außen und damit die Behaglichkeit und Leistungsfähigkeit der Menschen im Mittelpunkt. Doch warum das Prinzip der Sonne? Stellen Sie sich einmal vor, man entfernt das Dach einer Halle oder verlagert die Arbeitsplätze gleich nach draußen. Die Sonne kann ungehindert Wärme und Licht an die Arbeitsplätze bringen; frische Luft wäre dann ebenfalls selbstverständlich. Eine hervorragende Vorstellung, wenn, ja wenn es da nicht die Regentage, Schneefall, Wind, extreme Kälteperioden und die Nächte gäbe. Aber was wäre, wenn man diese Funktion der Sonne das ganze Jahr nutzen und in die Hallen und Räume bringen könnte? Ein Team von Experten hat hierfür ein System entwickelt, welches das Prinzip der Sonne innen und außen für die Praxis umsetzt und den Hallenbau in eine neue Dimension führen wird. Die Prämissen bei der Entwicklung dieses Systems waren vor allem: © Erhöhung der Motivation der Mitarbeiter. © Verringerung der Energiekosten. © Wirtschaftliche Investitionen. © Realisierbare Investitionssummen. © Öko-Audit-Fähigkeit und Imagegewinn. Diese Aspekte hat Etapart in ihre Etasol-Philosophie eingebunden. Das Etasolsystem sorgt für Wärme, Licht und Luft in Hallen und Gewerberäumen. Dabei spielen folgende Teilsysteme verdammt gut zusammen: Strahlungsheizung, solares Frischluftsy-

5 4 Luftwechsel

Einfluß auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Oft sind schlechte Raumluftbedingungen festzustellen. Dazu gehören Verunreinigungen, zu geringe oder zu hohe Luftfeuchte, unzureichender Sauerstoffanteil oder Zuglufterscheinungen. Diese Zustände sind einerseits von der Art der Produktion und den Tätigkeiten abhängig, liegen aber auch darin begründet, daß gerade im Neubaubereich die Hallen immer dichter gebaut werden (Bild 1). Somit können die natürlichen Luftwechselraten heute schon bis auf 0,1 gesenkt werden. In solchen Fällen ist es unausweichlich, einen künstlichen (mechanischen) Luftwechsel zu schaffen, um die erforderlichen Frischluftmengen pro Mitarbeiter zu gewährleisten.

3 2 1 0

1950 1960 1970 1980 1990 2000 Jahr

Bild 1: Entwicklung der natürlichen Luftwechselraten in Industriehallen.

Etasol-Zuluftkollektor Solartube

EtapartStrahlungsheizung

Tageslicht

solarerwärmte Frischluft

Strahlungswärme

Bild 2: Funktionsweise des Etasolsystems.

stem und solares Tageslichtsystem. Das Zusammenwirken dieser drei Komponenten ist in Bild 2 dargestellt.

Strahlungsheizungen arbeiten kostengünstig Für die Beheizung der Räume nutzt man die Vorzüge der Strahlungswärme. Die gewünschten Behaglichkeitstemperaturen werden mit geringsten Heizkosten realisiert. Dies ist durch die direkte Wärmebestrahlung von Personen und Oberflächen möglich. Das damit angewandte Prinzip der Sonne kann jeder (fast) täglich im Freien selbst erleben. Sobald die Strahlen auf die Haut auftreffen, hat man unmittelbar ein angenehmes Wärmeempfinden. Die Vorteile der Strahlungsheizung für die Mitarbeiter und die Kostensituation liegen auf der Hand: ein angenehmes Raumklima ohne Zugluft und Staubaufwirbelungen sowie geringe Heizkosten durch kurze Aufheizzeiten und höchste Wirkungsgrade. Zudem ist

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KLIMATECHNIK

1000 W/m2 800

kWh Wärmeverbrauch

Sonneneinstrahlung

Das IndustrieMagazin

600 400 200 0 Sonne bei klarem Himmel Sonne bei bewölktem Himmel Wärmebedarf Altbau-Hallen Wärmebedarf Neubau-Hallen

Bild 3: Gegenüberstellung von Sonneneinstrahlung und Wärmebedarf.

es möglich, Teilbereiche von Hallen separat zu beheizen. Die Strahlungsheizungen werden ständig weiterentwickelt. So kann man eine Reihe von Geräten vorweisen, die dann entsprechend dem konkreten Projekt zur Anwendung kommen. Die Größenordnungen der einzelnen Geräte bewegen sich von 3 bis 120 m und 10 bis 300 kW Wärmeleistung. Mit der Zuluftanlage wird der Frischluftbedarf der Mitarbeiter abgedeckt. Dabei verschwinden Feuchtigkeit, schlechte Gerüche und Luftverschmutzungen aus den Hallen. Der Kollektor

34

Aug.

Okt. Dez. Heizperiode

Etasol

Feb.

Strahlung

April Luft

Bild 4: Auswirkung des Etasolsystems auf die Heizperiode.

arbeitet mit dem Wärmeträger Luft, der ungiftig, frost- und siedesicher ist, sowie kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung steht. Die Luft gelangt über einen Quellauslaß in die Halle. Dadurch werden Zuglufterscheinungen vermieden, und die alte Luft wird von den Menschen weg nach oben transportiert und kann dort über Lüftungsöffnungen entweichen. In der Heizperiode wird die Zuluft durch die Sonneneinstrahlung kostenlos erwärmt. Weil die Sonne bei klarem Himmel mit etwa 1000 W/m2 und selbst bei bewölkten Verhältnissen noch mit

etwa 150 bis 200 W/m2 strahlt, ist – bis auf wenige Tage im Jahr – immer eine nutzenbringende Temperaturerhöhung der Zuluft realisierbar (Bild 3). Damit trägt sie neben der Frischluftversorgung noch zur Unterstützung der Strahlungsheizung bei. Für den Sommer, wenn die Zuluft nicht erwärmt zu werden braucht, sondern eher einen kühlenden Effekt bringen soll, ist die Anlage mit einem Bypass ausgerüstet. Dieser ermöglicht das Umschalten auf Sommerbetrieb. Gerade an heißen Tagen bietet sich das System zur Nachtauskühlung von Hallen an. Ein Kollektor-Modul ist 25 m lang und hat eine Fläche von 25 m≈. Damit ist eine Frischluftzufuhr für bis zu 30 Personen möglich. Des weiteren ist das System um weitere Module beliebig erweiterbar.

Werkhallen beleuchten mit einem Tageslichtsystem Die Tageslicht-Systemkomponente stellt eine sehr innovative und einzigartige Lösung zur Beleuchtung von Räumen und Hallen mit Tageslicht dar. Das Sonnenlicht wird durch eine Außenlinse auf dem Dach oder an der Seitenwand eingefangen und kann dann beispielsweise über ein Röhrensystem, das innen mit einer Spezialbeschichtung versehen ist, durch Wände und Zwischenräume hindurch transportiert werden. Selbst ein Transport über Ecken ist mit diesem System möglich. Dadurch

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Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

bisher mit Etasol

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Monate

Bild 5: Auswirkung des Etasolsystems auf den Krankenstand.

Bild 7: Solarer Frischluftkollektor mit einer Fläche von 25 m2 zur Erwärmung von Frischluft.

© Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften. © Baustein auf dem Weg zum Umweltmanagement oder Öko-Audit. © Verbessertes Unternehmensimage. © Möglichkeit der Nutzung von Fördermitteln. Aufgrund dieser Vielzahl von Vorteilen, sollte sich jeder Unternehmer zumindest einmal mit dieser Proble-

Bild 6: Strahlungsheizungen gibt es mit Heizleistungen bis 300 kW und Längen bis zu 120 m.

Bilder: Etapart

kann Sonnenlicht in innenliegende Räume und die dunkelsten Ecken und Nischen von Gebäuden Transportiert werden. Aber auch zu den herkömmlichen Lichtbändern, /-kuppeln und Dachfenstern stellt dies eine Alternative dar. Anstelle großer Dachdurchbrüche mit allen Aufwendungen und Nachteilen genügen für dieses System einfache kreisförmige Dachdurchbrüche (von 250 bis 400 mm). Außerdem ist alles einfach zu montieren. Die Mitarbeiter erfahren während ihrer Tätigkeit wieder den natürlichen Reiz des Sonnenlichts und eine neue Dimension von Lebens- und Arbeitsqualität; und das ohne jegliche Betriebskosten. Die ersten Anlagen mit diesen Systemen haben sich bereits bewährt, und die entscheidendsten Nutzeneffekte für diese Unternehmen stellten sich ein (Bilder 6 und 7). Welchen Nutzen bringt dieses neue System den Unternehmen? © Behagliche Wärme mit kühlem Kopf und warmen Füße. © Frischluft, die im Winter erwärmt wird und im Sommer erfrischt. © Nutzung von Tageslicht zu geringsten Kosten. © Verkürzung der Heizperiode um etwa zwei Monate (Bild 4). © Reduzierung der Energiekosten um 30 bis zu 70%. © Erhöhte Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. © Senkung des Krankenstandes (Bild 5) und dessen Folgekosten.

Krankenstand

KLIMATECHNIK

matik näher befassen und prüfen, wie es in seinem konkreten Fall aussieht. Ob er diese Effekte dann schließlich auch für seinen Erfolg nutzen will, liegt einzig und allein an ihm selbst. In jedem Fall ist es aber zu empfehlen, sich etwas Zeit für eine kostenlose Beratung und Analyse durch die Experten zu nehmen, um sich dann richtig entscheiden zu MM können .

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ELEKTRISCHE BAUGRUPPEN

Sicherheitsrelais in 24-V-Ausführung mit 22,5 mm-Baubreite erfüllen die Maschinenrichtlinie Zu einem runden Sortiment an SicherheitsDas IndustrieMagazin komponenten gehören neben Not-Aus-Tastern, SicherheitsPositionschaltern, Türverriegelungen und Haupt- beziehungsweise Reparaturschaltern auch Sicherheitsrelais. Denn sichere Schaltgeräte benötigen auch eine sichere Auswertung. Die neuen Sicherheitsrelais ERS 4 von Moeller runden das Sortiment an Sicherheitskomponenten ab. Und wer sagt, daß Sicherheit immer viel Platz benötigt, der kennt die Baureihe noch nicht. Alle 24-V-DC-Module haben die gleiche Baubreite und finden in 22,5mm-Gehäusen Platz. Egal welches Gerät auch zum Einsatz kommt, der Anschluß und die Verdrahtung finden immer nach dem gleichen Schema und an derselben Stelle statt.

Alle 24-V-DC-Module dieser Relaisbaureihe haben die gleiche Baubreite und finden in 22,5-mmGehäusen Platz.

Sicherheitsrelais schützen Mensch und Maschine Sicherheitsrelais dienen generell zum Schutz von Personen und Maschinen, © zur Überwachung von Not-AusAnwendungen, © zur Überwachung von Schutzgittern und Schutztüren, © als Schutzmaßnahmen in Teilbereichen, in denen Sicherheit gefordert ist, © zum unmittelbaren Abtrennen der entsprechenden Energiezufuhr (StoppKategorie 0 oder 1). An die Sicherheits-Schaltgeräte lassen sich verschiedene unterschiedliche Signalgeber anschließen. Der Anschluß kann einkanalig, zweikanalig oder zweikanalig mit Querschlußerkennung erfolgen. Die Anschlußart richtet sich nach dem jeweils verwendeten Basisgerät. Dabei ist zu beachten, daß das schwächste Glied in der Sicherheitskette die Höhe der zu erreichenden Kategorie bestimmt. Neben den Geräten ist aber auch auf die Verbindung zwischen den Signalgebern und dem Sicherheits-Schaltgerät zu achten. So kann eine falsche

Bild: Moeller

©

Geht es um die Auswahl eines Sicherheitsrelais, geht es darum, festzulegen, welchen Anspruch die Sicherheitskomponenten zu erfüllen haben. Bei der Wahl des entprechenden Sicherheitsrelais gibt die J ÜRGEN VOLBERG

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Maschinen-Richtlinie Hilfestellung. Der Konstrukteur sollte aber auch an Sicherheitsrelais in schmaler Bauweise denken, die alle Sicherheitsanforderungen erfüllen und darüber hinaus Platz sparen.

Dipl.-Ing., Techn. Betriebswirt Jürgen Volberg ist Produktmanager für Befehls- und Steuergeräte bei der Moeller GmbH in 53105 Bonn, Tel. (02 28) 6 02-23 90, Fax (02 28) 6 02-14 58, E-Mail [email protected].

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ELEKTRISCHE BAUGRUPPEN

Anschlußart oder fehlerhafte Verdrahtung trotz richtig ausgewählter Komponenten die Sicherheitskategorie mindern. Daraus resultiert letztendlich die Sicherheitskategorie, die in der europäischen Norm EN 954-1 definiert ist. Sie ist unter der MaschinenRichtlinie gelistet und damit für jede Maschine und jeden Maschinenhersteller verbindlich anzuwenden.

Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeitsunfälle

Sicherheit durch Gesetz (Maschinenrichtlinie) CE-Kennzeichnung, weitere Richtlinien

Sicherheitsrelais arbeiten mit Hilfsschützen Die Sicherheitsrelais der Baureihe ESR4 arbeiten intern mit mehreren Hilfsschützen. Die Schaltkontakte erfüllen die Forderungen der Zwangsführung entsprechend ZH 1/457. Dies bedeutet, daß der Öffnerkontakt öffnet, bevor der Schließer geschlossen ist. Eine überlappende Kontaktgabe, die zu nicht definierten Schaltzuständen und Maschinen-Funktionen führen kann, ist somit ausgeschlossen. Der grundsätzliche Aufbau eines Sicherheits-Schaltkreises besteht immer aus: © Signalgeber – hier wird das Schaltsignal erzeugt, © Sicherheits-Schaltgerät – hier erfolgt die Auswertung und Überprüfung des Schaltsignals, © Aktor – hier wird das Ergebnis der Auswertung ausgegeben, so daß die Maschine entsprechend reagiert. Doch zuerst einmal ist festzulegen, welchen Anspruch die Sicherheitskomponenten zu erfüllen haben. Welches Gerät ist mit welcher Sicherheitskategorie einzusetzen? Und welches Sicherheitsrelais ist dafür geeignet? Fragen, auf die die Maschinen-Richtlinie Antworten gibt (Bild 1). Allgemeine Gestaltungsgrundsätze für die Sicherheit von Maschinen werden in der Europanorm EN 292 (Teil 1 und 2) behandelt. In der EN 1050 erfolgt die Risikobeurteilung der Maschine. Und daraus leitet sich die Sicherheitskategorie ab, die in der EN 954-1 beschrieben ist. Sie klassifiziert die sicherheitsbezogenen Teile von Steuerungen in fünf unterschiedliche Niveaus. Jedes Niveau entspricht einer Sicherheitskategorie. Und die an der Maschine verwendeten Bauteile und Komponenten müssen dieses Niveau ebenfalls erfüllen. Denn nur dann ist sichergestellt, daß die Maschine im Sinne der Richtlinie „sicher“ ist. Dann darf sie das CE-Zeichen tragen, daß der Hersteller in Eigenverantwortung anbringt. Nimmt der Hersteller es nicht so genau mit den Vorschriften, drohen empMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Problem

Zulassung, Zertifizierung

Bedeutung der Maschinenrichtlinie Baumusterprüfing durchTÜV, BG

Hersteller-Erklärung

EN-Normen, A-,B-,C-Normen

Vorschriften, Normen

EN 1050 Sicherheitsniveau, Risikobeurteilung EN 954-1 Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen, Sicherheitskategorien EN 1088 Verriegelungseinrichtungen mit und ohne Zuhaltung

EN 418 Not-Aus-Einrichtungen

Not-Aus-Tasten

SicherheitsPositionsschalter

Produkte, Lösungen

Anwendungs- und sicherheitstechnische Begriffe

Aplikationen, Schaltungen

Schaltungstechnik

Bild1: Das Inhaltsablauf-Diagarmm zeigt die Vorgehensweise vom Problem bis zur Lösung auf.

findliche Strafen. Neben dem Zahlen einer Strafe müssen die bereits verkauften Maschinen nachgebessert werden. Und bis dies geschehen ist, ist die Herstellung weiterer Maschinen untersagt. Kurzum: Jeder Hersteller ist aufgrund dieser Folgen darauf bedacht, seine Arbeit sorgfältig zu erledigen.

Verschiedene Einzelrisiken werden analysiert Gemäß der Maschinenrichtlinie muß jede Maschine, egal ob bestehend oder neu, den einschlägigen Normen entsprechen. Es sind Maßnahmen zu treffen, die die Sicherheit garantieren und das Risiko für Personen auf ein geringes Maß reduzieren. Um dies sicherzu-

stellen, wird im ersten Schritt eine Risikobewertung durch den Projekteur durchgeführt. Als Basis dient dabei die EN 1050, die eine Anleitung zur Risikobeurteilung liefert (Bild 2). So sind beispielsweise die Umgebungsbedingungen der Maschine zu berücksichtigen. Nachdem die verschiedenen Einzelrisiken analysiert wurden, erfolgt anschließend die Beurteilung des Gesamtrisikos. Dabei ist die Risikobewertung derart durchzuführen, daß der Verfahrensweg und die daraus resultierenden Ergebnisse nachvollziehbar sind. Als Resultat werden die möglichen technischen Maßnahmen zur Gefahrenreduzierung festgelegt.

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ELEKTRISCHE BAUGRUPPEN Das IndustrieMagazin

umgesetzt werden. Erfüllt der Hersteller diese Anforderungen so wird vermutet, daß die Richtlinie eingehalten ist. Durch diese Vermutungswirkung ist dann das erforderliche Sicherheitsniveau der jeweiligen Maschine abgedeckt. Denn das Nichteinhalten oder Nichterfüllen der europäischen Maschinenrichtlinie führt zu Geldstrafen für den Hersteller, der die Maschine in Verkehr bringt.

EN 292-1,-2 Sicherheit von Maschinen: Grundbegriffe, Terminologie, Methodologie, tech. Leitsätze, Spezifikationen

EN 414 Regeln für die Abfassung und Gestaltung von Sicherheitsnormen

EN 1050 Risikobeurteilung

EN 45020 allg. Fachausdrücke und deren Definition betreffend Normung

Bilder: Moeller

EN 954-1 Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen

Bild 2: Eine Anleitung zur Risikobeurteilung liefert die EN 1050.

Die EN-Normen lassen sich in drei Gruppen unterteilen. Typ A

Typ B

Typ C

Grundlegende Sicherungsanforderungen; hier sind die Anforderungen definiert, die für alle Maschinenarten anwendbar sind. Beispiele: EN 292-1, EN 292-2 „Sicherheit von Menschen“, EN 1050 „Risikobeurteilung“

Gruppen-Normen, die für unterschiedliche MaschinenGruppen anwendbar sind. Sie behandeln konstruktive Aspekte wie Abstände und Oberflächentemperaturen, oder funktionale Aspekte wie Not-Aus- und ZweiHand-Bedienung. Beispiele: EN 294 „Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefahrenstellen“, EN 349 „Mindestabstände zur Vermeidung des Quetschens von Körperteilen“, EN 418 „Not-Aus-Einrichtungen“, EN 574 „Zweihandschaltungen“, EN 953 „Trennende Schutzeinrichtungen“, EN 60204 „Elektrische Ausrüstungen von Menschen“

Produkt-Normen beschreiben konkret die Anforderungen einzelner MaschinenArten. Mit den „C“-Normen ist die Maschinen-Sicherheit zu prüfen und nachzuweisen. Beispiele: EN 201 „Spritzgießmaschinen“ , EN 415 „Verpackungsmaschinen“, EN 691 „Holzbearbeitungsmaschinen“, EN 692 „Mechanische Pressen“, EN 693 „Hydraulische Pressen“, EN 775 „Industrieroboter“, EN 1010 „Druckund Papierverarbeitungsmaschinen“

Nachdem die Risikohöhe festgelegt ist, wird über die EN 954-1 „Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen“ die Sicherheitskategorie bestimmt. Sie legt fest welche Bauteile, Verdrahtung und Komponenten zu verwenden sind. Die Umsetzung der Maschinenrichtlinie stellt sich für die Hersteller von Maschinen immer noch als schwierig dar. Durch die Vielzahl neuer Normen herrscht teilweise Verwirrung. Nicht

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zuletzt sind die Auswirkungen der CEKennzeichnung und der damit verbundenen Pflichten vielen Produzenten unklar oder nur teilweise bekannt. Mit der Maschinenrichtlinie sind im Prinzip grundlegende Errichtungsanweisungen in europaweit gültige Normen zusammengefaßt worden. Im Amtsblatt zur Maschinen-Richtlinie sind diese EN-Normen aufgelistet, die dann in nationale Normen (DIN, VDE)

Zentrale Maschinenrichtlinie ist die EN 60204 Eine der zentralen Normen stellt dabei die EN 60204 Teil 1 dar. Denn Maschinen und Anlagen sind mit elektrischen Betriebsmitteln ausgerüstet. Diese dienen nicht nur zur Ein- und Ausgabe von Steuerungsfunktionen. Immer häufiger übernehmen sie auch sicherheitsgerichtete Funktionen. Um gewisse Spielregeln einzuhalten, sind die generellen Anforderungen in der europaweit gültigen EN 60204-1 beschrieben. Dabei handelt es sich um eine harmonisierte Norm, die im Amtsblatt der EU zur Maschinen-Richtlinie 89/ 392/EWG gelistet ist. Mit der Umsetzung in nationales Recht existiert sie als DIN VDE 0113-1. Die Norm hat den Status einer Anwendungsnorm beziehungsweise Sicherheitsgruppennorm des Typs B1. Dort werden allgemeine Anforderungen an die elektrische Ausrüstung, sowohl einer einzelnen Maschine als auch einer Maschinengruppe, spezifiziert. Der Anwendungsbereich ist nicht nur auf Industriemaschinen beschränkt. Auch solche Maschinen sind mit eingeschlossen, die von den EU-Richtlinien für die Maschinensicherheit abgedeckt werden. Für weitere Informationen finden sich Querverweise zu anderen Normen. Das Inverkehrbringen und damit die CE-Kennzeichnung, trifft für folgende Maschinen zu: © neue Maschinen, die erstmals in der EU hergestellt werden, © bestehende Maschinen, die umgebaut und/oder geändert werden, © alle Maschinen (neue und bestehende), die aus einem Drittland eingeführt und im Gebiet der EU vertrieben und/oder verwendet werden, © neue und umgebaute Maschinen, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Keine Kennzeichnungspflicht besteht bei Wartung und Reparatur einer Maschine, da hier Funktion(en) und Funktionalität(en) unverändert beibehalten werden. Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

ELEKTRISCHE BAUGRUPPEN

Und was ist mit gebrauchten Maschinen? Gebrauchte Maschinen fallen nicht unter die 9.GSGV (Verordnung zum Geräte-Sicherheitsgesetz) und damit nicht in den Geltungsbereich der Maschinen-Richtlinie. In vielen Fällen bestehen Schwierigkeiten festzustellen, ab wann eine gebrauchte Maschine als wesentlich verändert oder aufbereitet gilt. Die Unterteilung in drei Gruppen schafft hier Klarheit: © Gruppe A: gebrauchte Maschinen, die nach der Reinigung und anschließendem Probelauf wieder zum Kauf angebo-ten werden. © Gruppe B: gebrauchte Maschinen der Gruppe A, bei denen festgestellte Mängel behoben und Verschleißteile ersetzt werden. © Gruppe C: gebrauchte Maschinen der Gruppe B, bei denen Veränderungen vorgenommen werden. Schadhafte Maschinen werden fachgerecht überarbeitet, so daß sie vollwertig und gebrauchsfertig sind. Auch Änderungen der Funktion, Ausstattung und Leistungsdaten sind

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durchführbar. Darunter verstehen sich Maßnahmen wie beispielsweise: © Maschine wird mit einer SPS ausgestattet; © zusätzliche Bearbeitungsaggregate sind eingebaut; © pneumatische und/oder hydraulische Bauteile werden erneuert; © neue Schaltschränke werden errichtet; © manuelle, von Hand zu betätigende Einrichtungen sind durch Motorantriebe ersetzt. Bei Maschinen der Gruppe A und B ist zudem zwischen Maschinen aus der EU und Maschinen aus Drittländern zu unterscheiden. Stammen Maschinen von Anwendern aus Mitgliedsstaaten der EU und fallen sie unter die Gruppe A oder B, sind sie als gebrauchte Maschinen zu behandeln. Dies gilt auch für Maschinen, die in Ländern betrieben wurden, mit denen ein Abkommen über den europäischen Wirtschaftsraum existiert. Die Maschinen-Richtlinie gilt für sie nicht. Dagegen fallen Maschinen aus Drittländern unter die

Maschinen-Richtlinie. Sowohl bei neuen als auch gebrauchten Maschinen gilt die Einfuhr in die EU als erstes Inverkehrbringen. Auf Maschinen der Gruppe C treffen die Kriterien „aufbereitet“ und „wesentlich verändert“ zu. Folglich fallen sie in den Geltungsbereich der MaschinenRichtlinie. Dabei ist es unerheblich, ob die Maschinen aus den Staaten der europäischen Gemeinschaft oder einem Drittland stammen. Wie kann nun der Maschinenhersteller die festgelegten Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen erfüllen und einhalten? Dazu existieren europäische Normen, sogenannte harmonisierte Normen oder EN genannt. Sie konkretisieren den Sachverhalt und definieren genauere Anforderungen und Funktionen. In ihnen sind prüfbare und damit nachweisbare Forderungen festgeschrieben. Diese EN-Normen lassen sich in drei Gruppen unterteilen (siehe Tabelle). Die in den Normen vielfach verwendeten Fachbegriffe sind in MM der EN 45020 näher erläutert.

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THEMEN UND TRENDS Das IndustrieMagazin

Mit dem Handy bezahlen Der norwegische Mobilfunkbetreiber Netcom startet gemeinsam mit dem Siemens-Bereich Information and Communication Networks das Pilotprojekt „Zahlungsabwicklung über Mobilfunk“. In Zusammenarbeit mit einem norwegischen Getränkehersteller werden in Kürze zwei Getränkeautomaten in Oslo aufgestellt, an denen Erfrischungsgetränke bargeldlos über ein beliebiges Mobiltelefon bezahlt werden können. Der Kunde muß lediglich die auf dem Automaten angegebene Mobilfunknummer anwählen und eine Ansage abwarten. Danach kann er das Getränk in Empfang nehmen. Die Bezahlung erfolgt über einen Anruf bei dem mit einem Mobilfunkmodul ausgestatteten Automaten. Zwei intelligente Netzwerkdienste sorgen für einfache Bedienung und die Sicherheit des Bezahlvorgangs. Für den gesamten Vorgang, der weniger als eine halbe Minute dauert, spielt es keine Rolle, ob der Kunde einen Mobilfunkvertrag mit Netcom hat oder Kunde bei einem anderen internationalen Mobilfunkbetreiber ist. Der Projektbetrieb bei Netcom läuft zunächst drei Monate. Für Mobilfunkbetreiber eröffnen sich im Verbund mit Partnern wie Verkjehrsbetreibe oder Nahrungsmittelhersteller völlig neue Nutzungsarten des Mobilfunks. Siemens plant weitere Projekte, bei denen die Bezahlung kleiner Summen – sogenanntes Micoropayment – über Mobilfunk abgewickelt werden kann, so beispielsweise Fahrkarten für den Nahverkehr und Parkscheinautomaten.

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Kundenbeziehung pflegen Offene und flexible CRM-Softwarelösung unterstützt Vertrieb, Marketing und Service Der Kontakt und die Beziehung zum Kunden werden im Wettbewerb zunehmend wichtiger. Moderne Software kann alle damit verbundenen Aktivitäten unterstützen. Das Schlagwort heißt CRM – Customer Relationship Management. Eine aus zahlreichen Modulen bestehende CRM-Lösung brachte das Softwarehaus Orbis auf den Markt. H ANS D IEBALL

ls Weiterentwicklung ihrer Software Orvis bietet die 1986 gegründete Orbis GmbH aus Saarbrücken nunmehr mit iC Solutions eine umfassende Customer-Management-Lösung der neuesten Generation für das Kunden- und Beziehungsmanagement auf Basis moderner Komponententechnologie an. Zu deren Vorstellung begab sich die Orbis-Mannschaft mit einem Customer-Relationship-Management-Forum auf Rundreise durch verschiedene deutsche Großstädte. Das dabei vorgestellte Programmpaket unterstützt als offene und flexible Softwarelösung alle in einem Unternehmen vorkommenden Vertriebs-, Marketing- und Serviceaktivitäten – von unterwegs, per Telefon oder über das Internet: vom Akquisitionsprozeß über die Auftragsabwicklung bis hin zum After Sales und Kundenservice sowie zu Marketingkampagnen oder zum Partner- und Channel Management. Übersichtlich läßt sich dabei das gesamte Kundenund Beziehungsgefüge internationaler Verkaufs- und Serviceorganisationen dar-

A

stellen. Neuartige Softwarekonzepte unterstützen die Anwender auf vielfache Weise: © den Verkäufer in seinem Tagesgeschäft; © den Innendienst durch benötigte Informationen; © das Marketing zum Durchführen effizienter Aktionen und Erstellen von Analysen; © den Verkaufsleiter durch Überblick über Auftragserwartungen und deren Risiken sowie © das Management über die Gesamtsituation. Im Vordergrund der Softwarelösung steht dabei stets der Anwender, werden ihm doch jeweils genau die Informationen und Funktionen zur Verfügung gestellt, die er gerade aktuell benötigt. Die Systemkomponente IContact ist der Ausgangspunkt für das sogenannte Management von Unternehmensbeziehungen. Es umfaßt das gesamte Spektrum von Kalender- und Planungsfunktionen, wobei der vollständige Prozeß von Terminplanung, Verwaltung, To-doListen und Pflege von

Kontaktdaten integriert ist. Damit lassen sich alle Beziehungen zwischen Unternehmen und Interessenten, Kunden und Partnern planen und abbilden. Der Anwender erhält einen kompletten Überblick über das gesamte Beziehungsnetzwerk. Eine weitere Komponente für ein modernes Datenbank-Marketing ist IC-Marketing. Das Modul bietet eine umfassende Funktionalität wie elektronisch gestützte Verkaufsförderung, Zielgruppen-Analyse und Data Mining Applikationen, Kampagnen-Management einschließlich ausführlicher Response-Analyse-Funktionen, Dazu liefert die integrierte Marketing-Enzyklopädie topaktuelle und wichtige Informationen zu Produkten, Märkten und Wettbewerbern. Kernstück des Moduls ICSales ist ein leistungsfähiges Instrument zur Verwaltung wichtiger Ereignisse, Aktivitäten und Aufgaben im Hinblick auf die entsprechenden Verkaufsobjekte (beispiels-

Bild: Orbiis

SIEMENS-PILOTPROJEKT

Die CRM-Lösung wird nicht nur für die Industrie, sondern auch für die Branchen Dienstleistung, Logistik, Pharma, Konsumgüter und Finanzdienstleister angeboten.

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THEMEN UND TRENDS

FACHBEGRIFFE Data Mining softwaregestützte Suche nach Beziehungen zwischen Daten und nach auffälligen Mustern in Datenbeständen Sales Channel Management strategische Bearbeitung des Absatzes über die verschiedenen Vertriebskanäle Trichter-Analyse Qualifizierung der Interessenten-Kontakte, aus de-

weise Anfragen, Angebote, Aufträge). Der Vertriebsmitarbeiter erhält damit einen kompletten Überblick über komplexe Vertriebszyklen:

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nen Aufträge erwartet werden Back Office Innendienst beziehungsweise Zentrale Front Office Außendienst Patchmanagement Art der Kunden- oder Anwenderbedienung: Wenn etwa bei nur einmaliger Eingabe neuer Software zugleich viele vernetzte Computer erreicht werden.

©

Wer sind die Entscheider, die Partner und die Wiederverkäufer, die an dem betreffenden Geschäft beteiligt sind?

© Wie ist der aktuelle Stand des Verkaufsprozesses? © Und was ist der nächste Schritt? Die Trichter-Analyse gibt schließlich eine klare Übersicht über die Prognosesituation. Im Tagesgeschäft wird zugleich der Vertriebsbeauftragte an Follow-up-Termine erinnert, auf potentielle Risiken hingewiesen und hat jederzeit den Überblick über alle Vertriebsunterlagen wie Ausschreibungen, Preisangebote, Aufträge, Verträge sowie Unterlagen aus Back Office-Systemen (zum Beispiel Rechnungen). Das Modul zur Unterstützung des vertrieblichen und technischen Außendienstes und damit wichtige Voraussetzung für ein effektives Service-Management ist das Modul IC-Service. Neben der Verwaltung komplexer War-

tungsverträge werden dabei zugleich Informationen über gelieferte Produkte und erbrachte Dienstleistungen, bezogen auf den einzelnen Kunden, bereitgestellt. Diese Informationen stehen als Wissen allen Service- und Vertriebsmitarbeitern jederzeit zur Verfügung. I-Control schließlich stellt jedem Vertriebs- und Marketingmitarbeiter auf Knopfdruck umfassende Kundeninformationen und -kennzahlen via LAN, über das Internet oder auf dem Laptop zur Verfügung, gestattet den Datenimport in die Datenbank des CRM-Systems sowie Konsolidierung und Verarbeitung dieser Informationen. Das gesamte Wissen über Produkt- und Preisinformationen sowie Vertriebsaufträge, Produktionsaufträge,

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THEMEN UND TRENDS Das IndustrieMagazin

Preisfestsetzung, Angebote, Verträge und Grafiken zur Ausarbeitung individueller, kundenspezifscher Lösungen aber wird letztendlich im IC-Configurator vereint. Wichtige Softwarekomponente zum Aufbau eines qualifizierten Kundenbeziehungs-Managements ist auch IC-Callcenter. Seine Applikationen sind speziell auf Telemarketing, Telesales und Customer Service ausgerichtet. Das Modul für die Integration aller dieser Komponenten und Plattformen in ein Enterprise Relationship Management-Netzwerk ist IConnect, Darin sind alle Komponenten enthalten, die für Synchronisation, Datenimport und Datenexport, Datenvalidierung, Patchmanagement und vieles mehr benötigt werden, um an je-

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dem Ort eine Verbindung herzustellen. Mit den Vorteilen einer Standardsoftware ausgestattet, will IC-Solutions zugleich die Leichtigkeit und Anpassungsfähigkeit einer Individuallösung bieten: ein hohes Maß an Skalierbarkeit, Offenheit und- Flexibilität, sind doch die einzelnen Komponenten frei dimensionierbar – von der Notebook-Nutzung bis hin zu Installation mit mehreren tausend Nutzern. Gute Referenzen kann Orbis mittlerweile für seine CRM-Lösungen aufweisen. Unternehmen wie Panasonic, Minolta, Carl Schenck, Mannesmann Rexroth, Thyssen Aufzüge, Elf Oil oder Deutsche Post haben sich dafür entschieden. Und soeben startete Ratiopharm Merckle mit den ersten 120 Außendienstmitarbeitern.

FUNKMODEM

Für mobile Datenerfassung Das bidirektionale Funkmodem Digades TC 10 ist in allen Bereichen der mobilen Datenerfassung einsetzbar. Durch die Verwendung von SynthesizerTechnik kann man die Betriebsfrequenz zwischen 433,25 MHz und 434,60 MHz auf 28 Kanälen einstellen. Aufgrund seiner völlig offenen Konzeption läßt sich das Funkmodem Digades GmbH, 02763 Zittau, Tel. (0 35 83) 57 75 32, Fax (0 35 83) 70 98 74, Internet: www.digades.de.

Und bis Ende 2000 soll die gesamte Außendienstmannschaft mit 700 Mitarbeitern

laut Hersteller über die Programmierung an jede Anforderung anpassen. Das Gerät bietet folgende Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen: hohe Reichweite bis rund 600 m im freien Raum; kleine, flache und kompakte Bauform; es ist an jede beliebige Antenne anschließbar; das Gerät hat eine kleine Versorgungsspannung mit geringer Stromstärke; der Aufbau mehrerer Funkverbindungen auf verschiedenen Kanälen ist möglich.

die neue Lösung nutzen, zu der zugleich ein Notebook MM gehören wird.

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IT-INVESTITIONEN Das IndustrieMagazin

INHALTE MANAGEN

Gebot der Zeit Das Schlagwort vom Wissens- oder KnowledgeManagement ist in aller Munde. Und in vielen Unternehmen gibt es Initiativen, um Wissen zu„organisieren“. Wissen basiert auf Information. Wissen befindet sich in den Köpfen von Menschen. Aber: Köpfe kann man nicht managen. Es herrscht Informationsflut bei gleichzeitigem permanentem Informationsmangel. Der vierte Produktionsfaktor muß gemanagt werden. Wie Kapital, systematisch, professionell und konsequent. Dazu braucht es hochqualifizierte, vollamtliche Spezialisten, welche mit der Beschaffung von Information ebenso vertraut sind, wie mit den Geschäft, den Archivierungsfragen und den Informationsbedürfnissen des Unternehmens. Dazu braucht es Veränderungen in den Köpfen der Menschen. Information wird zum kostbaren Rohstoff, wenn etwa Projektdatenbanken oder Fehlerbibliotheken so angelegt werden, daß man das dort liegende Wissen auch wiederfindet. So können Wissen und Erfahrungen nicht nur wieder benutzt, sondern noch um ein x-faches vermehrt werden. Information wird zu Kapital, wo etwa Maschinengeschichten richtig verwertet werden und den Weg aus den Köpfen der Monteure in die Datenbanken finden. Dazu braucht es wiederum vermehrte Sprachschulung in technischen Berufen. Und dazu braucht es schließlich mindestens noch jemand, der weiß, wie man Inhalte in komplexen Datenbanken strukturiert, ordnet und leicht auffindbar , das heißt nutzbar macht.

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Rendite steigern Unternehmen haben zu niedrigen Nutzungsgrad bei der eingesetzten Informationstechnik IT-Verantwortliche beziffern den Nutzungsgrad ihrer Hauptprogramme zwischen 5% und bestenfalls 20%. Die Ursache dafür liegt allerdings selten in der EDV selbst begründet oder bei der Wahl falscher Programme. Die Ursachen sind vielfältiger Natur, doch es gibt Lösungen, um die Rendite von IT-Investitionen zu steigern. A NITA M. D ÜRR

ie meisten Unternehmer stellen fest: „Wir haben beschämend tiefe Renditen bei den IT-Investitionen – und außerdem viel zu tiefe Nutzungsgrade.“ Zur Bewältigung der Informations- und Datenflut sowie zur Beschleunigung der Geschäftsabläufe favorisieren Unternehmen in erster Linie technische Lösungen, und IT-Verkäufer versprechen meist alles. Doch nach der Installation der teuren EDV-Anlagen entspricht weder der ROI (Return on Investment) noch der Effizienzgewinn den Erwartungen, noch sind die Nutzer glücklich mit der Lösung.

D

Informationsstruktur bleibt unverändert Die Entwicklung der Telekommunikation und der Informatik verlief derart stürmisch und schnell, daß die Inhaltsstrukturen der Ablagen (Informationen) – oft Dr. Anita M. Dürr ist Inhaberin eines Beratungsunternehmens für Informations-Bewirtschaftung in 8192 Glattfelden /Schweiz, Tel. (00 41-1) 8 67-24 32, Fax (00 41-1) 8 67-11 09, E-Mail [email protected], Internet www.amduerr.ch.

über Jahrzehnte gewachsen – sich nicht im gleichen Tempo mitentwickelten. So stehen sich in den meisten Betrieben zweite Generation Ablagestrukturen und fünfte Generation IT gegenüber. Zwar folgen die Unternehmensstrukturendensich verändernden Notwendigkeiten der Märkte. Die Organisationsstrukturen der Information hingegen – von den ursprünglichen Ablageordnungen über die unterschiedlichen Geschäftsvorgänge bis hin zur Archivierung – bleiben strukturell meistens unverändert. Sie werden höchstens auf Drängen von ITSpezialisten punktuell angepaßt. Inzwischen klafft eine so riesige Lücke zwischen moderner IT und deren Möglichkeiten und den veralteten Inhaltsstrukturen der Information, daß innerhalb des Unternehmens eine Art „Ablagestau“ beziehungsweise ein wahrhaftes Ablagechaos entsteht. Das Vernachlässigen der Inhaltsstrukturen mindert die erhofften Effizienz- und Zeitgewinne in erheblichem Maße (Bild 1). Es kann überall beobachtet werden, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Einführung neuer Systeme ihre eigenen Datenbanken anlegen. Datenbanken nach ihrer „Denke“, nach den Notwendigkeiten ihrer Arbeit, aber immer so, daß sie selbst die Information schnell und sicher wiederfinden. Außenstehende haben aber kaum eine Chance, in solchen Datenbanken etwas zu finden, und statt einer Öffnung der Informationsflüsse bleiben die alten Abschottungen bestehen. Die Köpfe denken noch immer in den alten Ablagesy-

stemen und in alten Arbeitsweisen. Wenn heutzutage die Chefs von ihren Sekretärinnen verlangen, daß sie ihnen die E-Mails auf Papier ausgedruckt vorlegen, dann zeigt dies die alten Arbeitsgewohnheiten und das mangelhafte Bewußtsein um die Möglichkeiten der IT. Andererseits werden die Möglichkeiten moderner IT oft gewaltig überschätzt, weshalb angemessene Strukturierung und Organisation der Inhalte sträflich vernachlässigt werden.

Manche Internetseite ist Negativbeispiel Anschauungsmaterial für das mangelnde Bewußtsein um die Bedeutung von richtigen, (unternehmens-)logischen und technologieadäquaten Informationsstrukturen liefern die InternetHomepages von renommiertesten Unternehmen. Die Suche nach einer bestimmten Adresse, einem Artikel, einer Geschäftseinheit wird im Wust von „News“, „Services“, „Hilfe“, „Shops“, „Jobs“ und „Tops“ zum Lotteriespiel. Man sieht sofort, daß in erster Linie die technischen (Spiel-)Möglichkeitenberücksichtigt wurden. Es fehlen die inhaltlichen Strukturen, die dem Page-Besucher als Leitplanken dienen. Information ist ein Produktionsfaktor – wie Kapital. Und Produktionsfaktoren müssen bewirtschaftet (gemanagt) werden, systematisch, professionell und konsequent. Wenn nun in Intranets oder Datawarehouses Information im Stile des Internets, das heißt als „Basar“ eingegeben wird, wird der Zeitaufwand für die Suche von Information riesig. Zwischenzeitlich ist das alte Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

IT-INVESTITIONEN

Inhalte • alte Ablagestrukturen • persönliche Bibliotheken • Eigenbau-Datenbanken

zweite Generation bei den Organisationsstrukturen

fünfte Generation in der Informationstechnik

Bild 1: Je weiter die Schere zwischen veralteter Organisationsstruktur und moderner Informationstechnik auseinanderklafft, desto niedriger die Rendite der IT.

Suchverfahren, wo man in den berühmt-berüchtigten Papierstapeln mit Bulletins, internen Weisungen, Zeitungsartikeln, Fachaufsätzen und dergleichen gewühlt hat, geradezu effizient zu nennen. Dort wußte man wenigstens, was unter welchem „Haufen“ liegt. Ein maßgebliches süddeutsches High-Tech-Unternehmen hat gemeinsam mit der Universität Konstanz in den F&E-Abteilungen untersucht, wieviel Zeit für die Informationssuche, -verteilung und -verarbeitung verwendet wird. Bei gut qualifizierten Personen werden heute Suchzeiten von 40% der Arbeitszeit festgestellt (Bild 2). Tatsache ist, daß dieses Unternehmen bereits ein Intranet installiert hat, das technisch perfekt funktioniert. Es ist aber angebotsorientiert eingerichtet, das heißt die Notwendigkeiten der Nutzer werden nicht genügend berücksichtigt, und somit wird es auch wenig genutzt. Außerdem ist es für den gesamten Konzern eingerichtet, berücksichtigt aber die Bedürfnisse der kleineren Einheiten nicht. Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Weitere renditemindernde Umstände sind etwa: © technisch-operative Projektabwicklungen laufen parallel zur neuen Datenverwaltungs- und Übermittlungssoftware über Papier (Redundanzen, Lücken); © nicht eingebundene, „alte“ Datenbanken mit Anwendersoftware bleiben vom Netz isoliert; © Datenbanken über Produkte, Projekte, Kunden, Personal, Lieferanten, bei denen durch zu geringe Datentiefe die technischen Möglichkeiten ungenügend genutzt werden; © fehlende Datenpflege; © Unkenntnis der Informationsbedürfnisse der Nutzer sowie © die alte Machtphilosophie, nach der Information Macht ist.

Suchzeit reduzieren hat erste Priorität In solchen Netzen bewährt sich, bei der Planung auch die Inhalte und deren strukturelle Organisation zu berücksichtigen. Ganzheitliche, übergeordnete Inhaltsstrukturen und allgemein gültige Regeln für die Handhabung von Information verhindern

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IT-INVESTITIONEN

Informationsweitergabe

Informationsverarbeitung

29%

31%

40% Informationsbeschaffung Quelle: Universität Konstanz

Bild 2: Laut einer Untersuchung erreicht der Aufwand für die Informationssuche bis zu 40% der Arbeitszeit.

langwierige Suchvorgänge in unbekannten Strukturen anderer Abteilungen und Geschäftsbereichen. Im abteilungs- und geschäftsbereichsinternen „Kürzel-Wirrwarr“ finden Außenstehende kaum – oder nur unter größtem Zeitaufwand – etwas wieder. Deshalb sind Thesauri, die auf die Bedürfnisse des Unternehmens angepaßt sind, und Such- und Stichwörterkombinationen für die Volltextsuche zulassen, unabdingbar. Will man die erwarteten Effizienzgewinne realisieren, muß eine schnelle Auffindbarkeit der Information gewährleistet werden. Doch: Wie strukturiert man Information in moderner IT?

Grobstruktur für die Inhalte Vor den Entscheiden für datenverarbeitende Programme und Systeme sind die Bedürfnisse gründlich abzuklären und eine Grobstruktur für die Inhalte zu erarbeiten. Aufgrund dieser Erkenntnisse sind Konzepte für horizontale und vertikale einheitliche Strukturen zu erarbeiten. Dabei ist darauf zu achten, daß Datenbanken beziehungsweise Datawarehouses in sinnvoller Datentiefe und -struktur einge-

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richtet werden. So sind „strukturierte Daten“ (wie beispielsweise Adressen, Telefonnummern) kaum ein Problem, während „unstrukturierte Daten“ (beispielsweise Kundeninformationen wie Besuchsrapporte oder Background-Informationen) viel zu diskutieren geben. Datenbanken über Projekte und Produkte (Firmen-Knowhow) wagt man oft gar nicht erst anzurühren. Die Probleme entstehen, wenn es um Einsicht- oder Zugriffsberechtigungen, Sicherheitsund Vertraulichkeitsaspekte, Erfahrungen in Projekten und Abteilungswissen geht. In solchen Gruppen ist ein professionelles Coaching, das von einer neutralen Person durchgeführt werden muß, notwendig. Diese Person muß wissen, wie Informationen strukturiert werden, Richtlinien und Regeln aussehen müssen, damit relevante Bedürfnisse richtig abgedeckt werden. Sonst fallen suboptimale Entscheidungen, welche eben den erwarteten ROI schmälern.

Netze nachträglich strukturieren In beinahe allen Unternehmen geht es heute darum, bereits installierte und technisch auch funktionierende Netze nachträglich inhaltlich zu strukturieren, damit dieses (teure) Werkzeug auch benutzt wird. Dabei sind mindestens die folgenden Punkte zu beachten: © Von besonderer Bedeutung ist die Ausbildung und deren Timing im Rahmen der Einführung neuer Systeme und Programme. Finden die Kurse zu früh statt, gehen die erworbenen Skills verloren, erfolgt die Ausbildung zu spät, haben sich die Nutzer bereits „Macken“ angewöhnt, die nur sehr schwer zu revidieren sind. In beiden Fällen wird die neue Einrichtung gemieden; es wird geübt, „gepröbelt“; man ist frustriert, denn die tägliche Arbeit muß ja gemacht werden. Diesem Punkt fehlt in den UnternehMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

IT-INVESTITIONEN Das IndustrieMagazin

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

© Unbedingt zu vermeiden ist, daß die alten (Papier-) Informationswege bestehen bleiben. Sie laufen sonst einfach um das Intranet herum über Papier und/oder E-Mail ab. © Vollamtliche, hochqualifizierte „alte Füchse“ des Geschäfts sind für das Inhaltsmanagement und die Datenpflege freizustellen. © Die Arbeitsplätze sind (technisch) so einzurichten, daß das Tagesgeschäft zuerst, alle anderen Informationen entsprechend gestaffelt abrufbar sind (Bild 3).

Information ist Produktionsfaktor Durch die professionelle Strukturierung der Inhalte innerhalb der IT können die Suchzeiten halbiert werden, was zu einer Verdopplung der Nutzung der IT-Infrastrukturen führt. Wenn ein vollamt-

Tagesgeschäft

Unternehmen Abteilung

Geschäftsbereich

unternehmensexterne Information, Internet, Datenbanken

Bilder: Verfasserin

men oft die nötige, ernsthafte Aufmerksamkeit, was den Nutzen der Investitionen massiv mindert. © Das Netzwerk beziehungsweise Intranet darf kein Informationsbasar werden. Es muß klar und durchgehend strukturiert sein und die Bedürfnisse des Unternehmens berücksichtigen. © Zuerst ist eine sogenannte Informationpolicy zu den Inhalten zu erarbeiten und gründlich von „oben“ zu kommunizieren, damit kein Abschottungswettlauf entsteht. © Gründliche Bedürfnisabklärungen (Audit) verhindern, daß „irgendjemand“ bestimmt, wer welche Information benötigt und in welcher Form. © Die Organisationsstrukturen für das Inhalts-Management sind bedürfnisgerecht festzulegen.

Bild 3: Netzstruktur für die einzelnen Netzteilnehmer.

liches Informationsteam dann noch dafür sorgt, daß Informationsbeschaffung, Datenpflege und Archivierung den modernen Instrumenten angepaßt ablaufen, sollten die Renditen für die IT sich in jene Zonen begeben, die für Investitionen in sol-

chen Größenordnungen angemessen wären. Auch für den Produktionsfaktor Information gilt: Nur mit professionellem Management der Inhalte können im Zusammenspiel mit moderner IT maximaler Nutzen und GeMM winn erzielt werden.

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SICHERHEITSMANAGEMENT

WISSENSMANAGEMENT

Komplettpaket Zusammen mit Forschungsinstituten und Unternehmensberatern hat der Nürbnberger HypertextSpezialist Schema einen umfassenden Ansatz für Wissensmanagement entwickelt. Das Konzept umfaßt neben Software auch Seminare und Beratungsleistungen. Ab März 2000 wurd die von Schema gegründete Wissensmanagement- Akademie entsprechende Seminare anbieten. Bisher nehmen vor allem die Anbieter von Dokumentenmanagementsystemen den Begriff Knowledge Management in Anspruch. Doch sind die klassischen Archivsysteme dafür nur begrenzt geeignet, unter anderem deswegen, weil sie die Informationen in Form ganzer Dokumente verwalten. Diese starre Basis verhindert zielgenaue Zugriffe und erlaubt keine Verknüpfung der einzelnen Elemente. Solche Optionen bietet ein objektorientiertes Redaktionssystem wie SchemaText. Die Software ist aber nur ein Aspekt im SchemaKonzept. Bei der technischen Umsetzung wird der Part des Wissenserwerbs durch verschiedene Tools unterstützt, darunter ein Werkzeug zum Führen von Interviews, mit dem sich Expertenwissen in strukturierte Form bringen läßt. Die Verwaltung der Inhalte übernimmt das Redaktionssystem Schema-Text. Auf der Ebene der Wissensnutzung bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Das Redaktionssystem kann zum Beispiel HTML generieren, um das Wissen in einem Intranet zur Verfügung zu stellen. Auch die automatische Generierung von Lernsystemen ist möglich.

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Spionen keine Chance Integrierte Geheimnisschutzssysteme verhindern den Abfluß vertraulicher Informationen Geraten vertrauliche Geschäftsinformationen oder Betriebsgeheimnisse in die Hände des Wettbewerbs, hat das meist fatale Folgen. Punktuelle Schutzmaßnahmen, ob technischer oder organisatorischer Art, können zwar die eine oder andere undichte Stelle verstopfen; umfassenden Schutz gegen Ausspähung bietet aber nur ein integriertes Sicherheitsmanagement. WOLFGANG D REGER

er Fall schlug ein wie eine Bombe: Brisante Militärgeheimnisse und sensible Unterlagen über Panzerwaffen und Raketentechnik hatte ein leitender Mitarbeiter bei seinem Arbeitgeber, der Daimler-Chrysler Aerospace AG, gestohlen und über einen Komplizen an Auftraggeber in Rußland verkauft. Ganz so groß wie zunächst in der Presse kolportiert war der Schaden dann doch nicht gewesen, im Extremfall aber kann der Abfluß betrieblicher Geheimnisse erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für den „Ausgespähten“ haben. Spioniert wird dabei nicht nur in der Rüstungsindustrie, Ziel solcher Angriffe sind im Prinzip alle Unternehmen, vor allem natürlich die innovativen. Und noch etwas macht dieser Fall deutlich: Punktuelle Schutzmaßnahmen reichen im Regelfall nicht aus. Um alle Schlupflöcher zu „verstopfen“, müs-

D

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dreger leitet die Institute für Systemtechnik und Qualitätssicherung im Fachbereich Maschinentechnik der Universität Siegen, 57068 Siegen, Tel. (02 71) 7 40-46 39, Fax (02 71) 7 40-24 20.

sen die einzelnen Maßnahmen zu einem integrierten Geheimnisschutzsystem zusammengefügt werden. Was aber sind betriebliche Geheimnisse? Betriebliche Geheimnisse stellen den Teil des Wissens dar, über das eine Firma verfügt, das die Fähigkeit begründet, einen hinreichenden Kundennutzen zu produzieren und dabei einen hinreichenden Konkurrenzvorsprung zu begründen. Geheimnisse müssen ausdrücklich als solche gekennzeichnet sein. Ferner muß der Wille des Unternehmens zur Geheimhaltung begründbar sein und schließlich muß das Wissen um die Geheimnisse muß einem kleinen Personenkreis ausdrücklich anvertraut oder von diesen Personen selbst erfunden worden sein.

Schwachstelle Outsourcing Am Anfang steht die Frage: Gegen wen bestehen eigentlich Schutznotwendigkeiten? Bedrohungen der Geheimnisse können aus sehr unterschiedlichen Richtungen stammen, zum Beispiel von Konkurrenten Art, von gegnerischen Nachrichtendienste seitens der organisierten Kriminalität. Neben technischen Hilfsmitteln, die gegen ein Unternehmen eingesetzt werden, kommen als „Späher“ auch Personen zum Einsatz. Diese sind im eigenen Unternehmen beschäftigt, bei Geschäftspartnern oder Dienstleistern. Da nicht generell vorhergesagt werden kann, aus welcher konkreten Richtung die Bedrohungen stammen können, müssen Schutzsysteme eine Art Rundumsicherung bieten. Ein betriebliches System zum Geheimnisschutz umfaßt

zahlreiche Komponenten, die sehr gut miteinander zu verzahnen sind, soll ein optimaler Schutz gewährleistet sein. Dabei handelt es sich um © technische Maßnahmen (Geräte, Systeme, Einrichtungen), © organisatorische Maßnahmen (Strukturen, Abläufe, Kommunikationspolitik), © bauliche Maßnahmen und © juristische Maßnahmen (gesetzlicher und vertraglicher Art). Auch wenn die oben erwähnten Komponenten eines Systems zum Geheimnisschutz noch so gut strukturiert wurden, bleiben sie doch wirkungslos, wenn sie nicht einem einheitlichen Management unterliegen. Um das zu erreichen, müssen zahlreiche Voraussetzungen erfüllt sein: © So ist ein Verantwortlicher für das System (Beauftragter der obersten Leitung; kurz: BOL) zu bestimmen. © Es ist eine Stelle (für den BOL) nahe der Geschäftsleitung zu schaffen, die alle mit dem Geheimnisschutz verbundenen Aufgaben wahrnimmt. © Der BOL muß volle Unterstützung durch die Firmenspitze erfahren. © Es ist eine das gesamte Unternehmen durchdringende Sicherheitsorganisation zu schaffen, die dann vom BOL durchgesetzt wird. Notwendig ist, daß sich das Management hat sich von der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen überzeugt. Die passende Form dafür ist ananlog zur IS0 9000ff. ist das Audit. Das heißt, militärisch betrachtet, einen Zwei-Frontenkrieg führen: © Intern: Antrieb zur Konkurrenzanalyse (KA), © Nach außen: Abwehr gegnerischer KA-Maßnahmen Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

SICHERHEITSMANAGEMENT Das IndustrieMagazin

(Counter Intelligence), wobei das Management gleichermaßen auch eine glaubwürdige Vorbildrolle bei der Ausführung aller Aufgaben wahrzunehmen hat. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, daß Geheimnisschutzsysteme greifen, besteht in der psychologischen Kampfbereitschaft des Unternehmens und darin, daß das Management bereit ist, den Markt als „Gefechtsfeld“ aufzufassen und dafür die Kampfbereitschaft und die innere Spannung in Form von Leistungs- und Abwehrbereitschaft aufzubringen, die benötigten Daten zu sammeln und auszuwerten, sich mit möglicherweise unbequemen Erkenntnissen auseinanderzusetzen und die notwendigen Mittel bereitzustellen, um die erforderlichen Arbeiten durchführen zu können. In organisatorischer Hinsicht ist dafür zu sorgen, daß die aus Sicherheitsanalysen gewonnen Erkenntnisse zwangsläufig in die mittel- und langfristige Unternehmensplanung und den Produktplanungs- und -entstehungsprozeß einfließen. Schließlich ist das Sicherheitsdenken durch eine Risikopolitik zu flankieren.

Sicherheit beginnt beim Mitarbeiter Im folgenden sollen nun die einzelnen Systemkomponenten näher beleuchtet werden. Beginnen wir mit der personellen Komponente Diese umfaßt ein großes Spektrum einzelner Schritte, die den gesamten „Einsatzzyklus“ von Mitarbeitern umfassen müssen. Die wichtigsten Teilkomponenten der personellen Maßnahmen umfassen Fragen der Quantität (personelle, technische und kompetenzmäßige Ausstattung), der Qualifikation (fachlich, sozial), Motivation und Überwachung. Die Wirksamkeit der personellen Maßnahmen hängt allerdings stark vom jeweiligen Milieu ab, in dem die MitMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Die Sicherheitskomponenten müssen miteinander verknüpft werden. Sicherheitskomponenten

organisatorisch

technisch/baulich

Regeln zum Einsatz Information des der Technik Personals zum Einsatz der Technik Regeln zur Geheimhaltung der Technik

HaftungsRegelungen Verschwiegenheitspflicht

Qualifizierung der Mitarbeiter Einweisungen/ Belehrungen

organisatorisch



Informationen über – Regelungen –Zuständigkeiten

Verbindlichkeit von Regelungen Vertragliche Absicherung

Personelle Regelungen hinsichtlich spezieller Organisations-Belange

informationsmäßig –



Verbindlichkeit informationsmäßiger Regelungen und deren vertragliche Fixierung

Personelle Regelungen zwecks Handhabung der Informationen und ihrer Geheimhaltung

juristisch





Verpflichtungen des Personals hinsichtlich von Treue- und Schweigepflichten



arbeiter agieren. Ein typisches Umfeld, das für eine „enthemmte“ Atmosphäre sorgt, sind Kongresse oder Managerseminare. Dort werden in lockerer Unterhaltung mit „Kollegen“ (meist von der Konkurrenz) auch schützenswerte Informationen weitergegeben, oft unbewußt, manchmal leider auch, weil die betreffende Person aufschneiden will. Selbst in elitären Managerzirkeln ist man vor Ausspähung nicht sicher. So muß der vermeintliche Sportsfreund aus dem Golfclub prinzipiell nicht vertauenswürdiger sein als ein Fremder, der im ICE oder Flugzeug über Geschäftliches sprechen möchte. Um die Gefahr des Ausplauderns zu minimieren, sind kombinierte Motivations- und Qualifikationsmaßnahmen unerläßlich – und zwar auf allen Ebenen des Unternehmens. Zweiter Systembestandteil ist die technisch-bauliche Komponente. Technische und bauliche Maßnahmen sollten gewöhnlich kombiniert angewendet werden – jedoch erst dann, wenn organisatorische Vorkehrungen allein nicht ausreichen. Die Maßnahmen umfassen den Schutz von Freigeländen und

informationsmäßig juristisch

Gebäuden, etwa durch bauliche Maßnahmen oder die Überwachung von Einrichtungen. Zugangskontrollsysteme müssen aber flexibel einsetzbar sein und zudem eine gewisse Mitarbeiternähe besitzen. Sprich: Ihre Handhabung muß leicht erlernbar sein; auch der „Lästigkeitsgrad“ eines solchen Systems sollte nicht allzu hoch sein.

Alle Systemelemente sind zu vernetzen Organisatorische Maßnahmen stellen in der Regel den Kern eines Geheimnisschutzsystems dar. Sie lassen sich unterscheiden in strukturelle/vertikale und ablaufbezogene Maßnahmen innerhalb einzelner Bereiche, aber auch bereichsübergreifende oder die Grenzen der Firma überschreitende. Die informationsbezogene Komponente zum Geheimnisschutz umfaßt informationspolitische und informationstechnische Maßnahmen, die Antwort auf die Frage geben sollen: Welche betrieblichen Informationen dürfen in welcher Form an wen weitergegeben werden? Die juristische Komponente ist ungleich schwerer zu fassen als alles bisher

personell

Besprochene, da der Begriff „Geheimnis“ nicht direkt einen juristischen Tatbestand anspricht, speziell dann, wenn es sich um zivile, also privatwirtschaftliche Tatbestände – etwa zwischen Geschäftspartnern – handelt. Die einzelnen Komponenten eines Systems zum Geheimnisschutz dürfen, wie schon erwähnt, nicht beziehungslos nebeneinander stehen, sondern müssen auf vielfache Weise miteinander verknüpft sein. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, den Schnittstellen zwischen den einzelnen Systemkomponenten besondere Beachtung zu schenken. Schließlich besagt ein alter militärischer Grundsatz, daß ein Gegner grundsätzlich an der Nahtstelle zwischen zwei Truppenteilen angreift. Es liegt auf der Hand, daß bei der Einführung, Durchsetzung und Nutzung von Systemen zum Geheimnisschutz auch die psychologischen Aspekte nicht vernachlässigt werden dürfen. Intern muß eine Bewußtseinsbildung bei allen Mitarbeitern erfolgen und eine Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens hergestellt werden. Nur dann wird das System MM „gelebt“.

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DOKUMENTATION Das IndustrieMagazin

Widdau, Kurt Prozeßgewebebänder zum Sieben und zum Pressen Maschinenmarkt 105 (1999) 43, Seite 22–26 In allen Bereichen der Prozeßtechnik fallen Aufgaben an, wie Sieben, Pressen oder Transportieren, die sich mit Prozeßbändern sehr rationell lösen lassen. Je nach Anwendung unterscheidet man Kunststoff-, Metall- und Nockengewebebänder sowie Gewebe für die Holzverarbeitung. Diese Bänder decken maximale Breiten von 6 bis 8 m ab. Ruppelt, Erwin, und Michael Bahr Nutzung von Synergien bei Verdichtern verbessert die Wirtschaftlichkeit Maschinenmarkt 105 (1999) 43, Seite 28–31 Druckluft ist dank ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit zu einem der Hauptenergieträger geworden. Deshalb gewinnen die Drucklufterzeugungskosten zunehmend an Bedeutung. Neuartige Techniken bei Antrieb und Steuerung sowie Nutzung aller Synergieeffekte erschließen den Anwendern jetzt weitere große Einsparpotentiale. In einzelnen Fällen sind sogar Kostensenkungen um bis zu 30% erreichbar. Heide, Karsten Kombisystem zum Temperieren und Beleuchten von Hallen und Büros verbessert das Arbeitsklima Maschinenmarkt 105 (1999) 43, Seite 32–35 Wärme, Luft und Licht am Arbeitsplatz sind wesentliche Einflußfaktoren auf die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern. Ein kombiniertes System aus Strahlungsheizung, solarem Frischluftsystem und solarem Tageslichtsystem schafft ein gutes Arbeitsplatzklima bei geringsten Energiekosten und sorgt für einen niedrigen Krankenstand. Hinzu kommt eine Verkürzung der Heizperiode um etwa zwei Monate, was eine schnelle Amortisation gewährleistet. Vollberg, Jürgen Sicherheitsrelais in 24-V-Ausführung mit 22,5 mm Baubreite erfüllen die Maschinenrichtlinie Maschinenmarkt 105 (1999) 43, Seite 36–39 Geht es um die Auswahl eines Sicherheitsrelais, muß geklärt werden, welchen Anspruch die Sicherheitskomponenten zu erfüllen haben. Bei der Wahl des entsprechenden Sicherheitsrelais gibt die Maschinen-Richtlinie Hilfestellung. Der Konstrukteur sollte aber auch an Sicherheitsrelais in schmaler Bauweise denken, die alle Sicherheitsanforderungen erfüllen und darüber hinaus Platz sparen. Dürr, Anita M. Unternehmen haben zu niedigen Nutzungsgrad bei Investitionen in die Informationstechnik Maschinenmarkt 105 (1999) 43, Seite 44–47 IT-Verantwortliche beziffern den Nutzungsgrad ihrer Hauptprogramme zwischen 5% und bestenfalls 20%. Die Ursache dafür liegt allerdings selten in der EDV selbst begründet oder bei der Wahl falscher Programme. Die Ursachen sind vielfältiger Natur, doch es gibt Lösungen, um die Rendite von ITInvestitionen zu steigern.

Verantwortlich für Leitartikel: Bernhard Kuttkat; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann, Jürgen Schreier; Europa: Jürgen Schreier; Innovation, Verfahrenstechnik, Energieversorgung, Klimatechnik: Winfried Schröder; Elektrische Baugruppen: Reinhold Schäfer; CTechnik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger; Management und Organisation: Jürgen Schreier; Markspiegel: Winfried Schröder, Reinhold Schäfer, Ulrike Gloger; Termine: ClausMartin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlußredaktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

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DOKUMENTATION

Dreger, Wolfgang Integrierte Geheimnisschutz-Systeme verhindern den Abfluß vertraulicher Informationen Maschinenmarkt 105 (1999) 43, Seite 48–49 Geraten vertrauliche Geschäftsinformationen oder Betriebsgeheimnisse in die Hände des Wettbewerbs, hat das meist fatale Folgen. Punktuelle Schutzmaßnahmen, ob technischer oder organisatorischer Art, können zwar die eine oder andere undichte Stelle verstopfen; umfassenden Schutz gegen Ausspähung bietet aber nur ein integriertes Sicherheitsmanagement.

»Maschinenmarkt« als Volltextdatenbank Die Düsseldorfer Genios-Wirtschaftsdatenbank bietet auch den »Maschinenmarkt« an. Wie alle anderen Quellen ist die Zeitschrift im Volltext vorhanden, das heißt, gespeichert werden die vollständigen Artikel im ganzen Wortlaut, versehen mit zusätzlichen Suchfeldern. Nach folgenden Rubriken kann gesucht werden: Entwicklung und Konstruktion, Europa, Firmenschriften, Innovation, Marktspiegel, Organisation und Management, Produktion und Betrieb, Recht, Steuer, Unternehmen und Branchen. Hinzu kommt eine Seite „Außenhandel“, die in Zusammenarbeit mit der Bundesstelle für Außenhandelsinformation (BfAI) erstellt wird und die aktuelle Informationen über wichtige Investitionsgütermärkte in aller Welt vermittelt. Der Zugang zu Genios kann wahlweise erfolgen über Datex-P (Telefon, ISDN), T-Online (früher Btx im Datex-J-Netz) oder über das private I.N.A.S.-Netzwerk (Telefon) mit mehr als 50 Zugangsknoten. Für alle diejenigen, die noch nicht online arbeiten, hält Genios attraktive Startpakete bereit. Dazu gehört neben dem Programm Genios PCplus, der Software für den Informationarbeitsplatz und entsprechender Schulung, auf Wunsch auch ein schnelles Modem (bis 14 400 bps). Auch sonst wird Anwenderfreundlichkeit bei Genios ganz groß geschrieben. Hatte das Recherchieren in Datenbanken noch vor einiger Zeit den Ruch einer „Geheimwissenschaft“, so ist Genios dank einer neuen Windows-Oberfläche auch für den „normalsterblichen“ Computer-Nutzer kein Buch mit sieben Siegeln mehr. Statt der Eingabe umständlicher Befehlskürzel genügen jetzt einige Mausklicks, um in den Datenbeständen fündig zu werden. Weitere Informationen: Genios-Wirtschaftsdatenbank, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 8 87-15 24, Fax (02 11) 8 87-15 20. Vogel Marktforschung Produkteinsatz und Anschaffungsabsichten der deutschen Industrie in 16 Produktfeldern Das MM-Industrie-Panel ist eine repräsentative Befragung unter hochrangigen Entscheidungsträgern der deutschen Industrie. Es ermittelte den Produkteinsatz, die kurz- und mittelfristigen Anschaffungspläne und das längerfristige Produktinteresse in 16 ausgewählten Produktfeldern: Spanende Fertigungsmaschinen: Bohrmaschinen – Drehmaschinen – Fräsmaschinen – Sägemaschinen – Flexible Fertigungssysteme Schneid- und Schweißanlagen: Brennschneidanlagen – Laserschneidanlagen – Schweißeinrichtungen Oberflächenbehandlungsanlagen: Bürstanlagen – Gleitschleifanlagen – Lackieranlagen – Strahlanlagen Stanz- und Umformmaschinen: Blechbiegemaschinen – Blechscheren – Rohrbiegeanlagen – Stanzmaschinen. Der Ergebnisband kann kostenfrei über den Zentralen Marketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden. Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

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Videokonferenzsystem für Gruppen ist mit Fernbedienung zu steuern Mit einer ergonomischen, kabellosen Fernbedienung läßt sich ein neuentwickeltes Videokonferenzsystem steuern. Das System ist Bestandteil einer aus vier verschiedenen Videokonferenzsystemen bestehenden Modellreihe. V-Touch heißt das Kernstück für eine einfache Bedienerführung. Die Oberfläche basiert auf Windows. Der Anwender hat mit einem Joystick Zugriff auf übersichtliche Monitor-Menüs – von der Anwahl der Telefonnummer über Software-Anbindungen bis hin zu Voreinstellungen wie das selbständige, vom Konferenzablauf abhängige Einstellen der Kamera.

VTEL Deutschland GmbH, 89423 Gundelfingen, Tel. (0 90 73) 83-1 86, Fax (0 90 73) 83-1 89, Interent www.vtel.com

Software für den Kundendienst Eine deutsche Version der Front-Office-Software Eneide Conso zum Einsatz im Kundendienst und in örtlichen Call-Centers kam jetzt auf den Markt. Die Software wurde speziell für alle Bereiche des Customer Relationship Management (CRM) entwickelt, wie Kundendienst, Reklamations- und Kontaktmanagement, Außendienst, Telemarketing. Die Software ist ein universelles Tool, das dank seiner integrierten mo-

dularen und offenen Architektur leicht zu installieren ist. Sie bietet sich an für kleinere Unternehmen mit weniger als zehn Arbeitsplätzen bis hin zu großen Call Centers mit über 500 Plätzen. Sie kann auch andere Applikationen steuern und über den Server mit dem Informationssystem kommunizieren. Firma Eneide, 65189 Wiesbaden, Tel. (06 11) 73 20-1 84, Fax (06 11) 73 20-2 51, Internet www.Eneide.com

Handheld-Terminal nutzt Windows CE bei Einsatz unter Industriebedingungen will der Hersteller durch die technische Konzeption die bereits erfolgten Investitionen des Anwenders sichern. Das Gerät PNT 1800 verfügt über ein SoftwareDevelopment Kit „System E“, womit weitgehende Kompatibilität zu den vorhandenen Systemen und Schnittstellen gewährleistet werden soll. Das Terminal basiert auf Windows CE. Mit dem neuentwickelten Handheld-Terminal für die mobile Datenerfassung und Datenkommunikation auch Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Infos GmbH, 40878 Ratingen, Tel. (0 21 02) 9 10 10, Fax (0 21 02) 91 01 23, Internet www.infos-group.com

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Lichtstarker Daten-Videoprojektor

Mit 1600 ANSI Lumen ist der Video- und Datenprojektor MP 8750 laut Herstellerangaben der hellste portable DLP-Projektor, der zur Zeit erhältlich ist. Die XGA-Auflösung (1024 3 768 Bildpunkte) sorgt für eine hochwertige

Bildauflösung und optimale Farbwiedergabe. Die Keystone Korrektur ermöglicht ein verzerrungsfreies Projektionsbild im Kinoformat. Das Gerät bietet laut Hersteller besonders gute Klangeffekte. Aufgrund seiner Leistungsfähigkeit ist der Projektor für große Konferenzräume geeignet. Mit 7,2 kg ist der Projektor tragbar und mobil. 3M Deutschland GmbH, 41453 Neuss, Tel. (01 80) 3 66 33 66, Fax (0 21 31) 14-34 70, Internet www.3M.com

Software vernetzt große Datenbanken mit Westentaschen-Computern Mit kleinsten Computern auf größte Datenbestände zugreifen, diese Möglichkeit bietet die Software IBM DB2 Everywhere, die ab sofort verfügbar ist. Das Programm verbindet die neuesten Generationen sogenannter „Smart Devices“ wie Handheld- oder Palmtop-Computer mit dem Internet und mit den Servern großer Unternehmensnetzwerke. Die Software kann kostenlos über das Web bezogen werden. Mit Hilfe von DB2 Everywhere können Per-

sonal Digital Assistants – beispielsweisedas IBM Workpad oder der 3Com Palmpilot – auf DB2-Datenbanken zugreifen, auch wenn diese auf weit entfernten Servern installiert sind. E-Mail, Kalender, To-do-Listen oder Adreßbücher sind ebenfalls verfügbar durch Verbindung mit IBM Mobile Connect. IBM Deutschland GmbH, 70548 Stuttgart, Tel. (0 18 03) 31 32 33, Fax (07 11) 7 85-11 38, Internet www.software.ibm.de

Projektor arbeitet auf Polysilikon-Basis Der auf der Systems und der Infocomm erstmals präsentierte Daten-Videoprojektor Liesegang dv 340 ist das TopModell einer neuen Reihe von Projektoren, die auf Polysilikon-Basis arbeiten. Das Gerät erreicht 1400 ANSILumen. Das ist genügend Bildhelligkeit für eine Projektion unter tageslichtähnlichen Bedingungen. Das XGA-Grafikformat (1024 3 768) wird vollformatig dargestellt, andere Formate werden intelligent skaliert. Die integrierte optische Keystone-Korrektur bietet zusätzlich die Möglichkeit, eine Bildverzeichnung elektroMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

nisch auszugleichen. Der Projektor gehört zu den ersten Polysilikon-Modellen mit Gestaltungswerkzeugen wie Picture-in-Picture (VideoFenster in einer Projektion). Ed. Liesegang, 40221 Düsseldorf, Tel. (02 11) 39 01-1, Fax (02 11) 39 01-2 27, E-Mail [email protected], Internet www.liesegang.de

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Handapparat für mobile Funk-Leitzentrale

Das CT-Handset soll Funken so einfach wie Telefonieren machen: Der robuste Handapparat erlaubt die vom Telefon gewohnte Hörerkommunikation auch beim Funkeinsatz. Das Elektretmikrofon unterdrückt laut Herstel-

ler störende Umgebungsgeräusche. Handhörer und Auflage sind aus form- und temperaturbeständigem Kunststoff gefertigt. Die Bedienung der im Hörer integrierten großflächigen Sendetaste ist auch mit Arbeitshandschuhen möglich. Der Handapparat wurde entwickelt für den Einsatz in Funk-Leitzentralen oder mobilen Funkstationen bei Sicherheitskräften. CeoTronics AG, 63322 Rödermark, Tel. (0 60 74) 87 51-68, Fax (0 60 74) 87 51-76, Internet www.ceotronics.com

Maus ermöglicht Anmeldung am PC per Fingerabdruck und ohne Paßwort Eine Computermaus namens ID Mouse ermöglicht die AnmeldungamPCperFingerabdruck, Paßwörter werden überflüssig. Die Maus arbeitet mit einem biometrischen Verfahren. Um den Fingerabdruck zu erkennen, wurde das Gerät mit einem Sensor ausgestattet. 65 000 Sensorelemente erfassen auf einem 1,7 cm≈ großen Chip Details eines Fingerabdrucks. Am PC wird eine Treibersoftware für die Maus installiert. Danach wird der Abdruck eines Fingers in mehreren Varianten gespeichert. Die Fingerabdrücke

mehrerer Benutzer können in einer Datenbank abgelegt werden. Hat der Bildschirmschoner den PC gesperrt, ist wiederum Fingertip-Authentifikation notwendig. Siemens AG, 81359 München, Tel. (0 89) 722-4 94 11, Fax (0 89) 7 22-4 98 06, E-Mail [email protected]

Notebook-PC mit Celeron-Prozessor

Mit einem neuen NotebookModell für den Einsatz in kleinen und mittelständischen Unternehmen will ein Hersteller seine Notebook-Baureihe erweitern. Der Satellite Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

4090CDS/XCDT integriert den derzeit leistungsfähigsten Intel Celeron Prozessor für mobile PC mit einer Taktrate von 400 MHz. Das Gerät ist in zwei Displayvarianten erhältlich: Der Satellite 409 CDS verfügt über einen 13Zoll-DSTN-Bildschirm, während der Satellite 4090XCDT mit einem 14,1-Zoll-TFT-Display ausgestattet ist. Toshiba Europe GmbH, 41460 Neuss, Tel. (0 21 31) 1 58-1 07, Fax (0 21 31) 1 58-9 00, Internet www.toshiba.de

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Kundenspezifische Profilfrontplatten

Profilfrontplatten sind ein wichtiger Baustein in der Gestaltung EMV-dichter 19 “Einschubtechnik. Auf den Profilschenkeln angebrachte Kontaktfedern gewährleisten eine leitfähige Verbindung nebeneinander angeordneter Frontplatten, auch bei häufigem Wechsel der Einschübe.

Verschiedene mögliche Griffsysteme erleichtern das Ausund Einschieben der gesamten Einheit. Die Frontplatten werden kundenspezifisch, in CNC-gefrästen Ausführungen gefertigt. Eine anschließende transparente Chromatierung ermöglicht die Leitfähigkeit der Profilfrontplatten. Eine Eloxalschicht schützt die Frontseite vor Verkratzen. Peter Middelhoff Elektronik GmbH & Co KG, 58507 Lüdenscheid, Tel. (0 23 51) 96 89 50, Fax (0 23 51) 96 89 90

Metallisierte Polypropylenkondensatoren für Spannungsbereich von 800 bis 4000 V Deutlich höhere Stromverfügbarkeit pro Kapazitätswert in weniger als dem halben Volumen herkömmlicher Metallfilmkondensatoren, das offeriert ein führender Kondensatorenhersteller aus Monza (Italien). Ein neuartiger, patentierter Metallisierungsprozeß für Polypropylenkondensatoren ermöglicht dies. Mit seiner LNK-Serie für DC-LinkAnwendungen wendet sich der Hersteller an Entwickler und Hersteller von industriellen Antrieben, Traktionsausrüstungen und unterbrechungsfreien Stromversor-

gungen. Die Kondensatoren erfordern bis 4000 V keine Serienschaltung, zeichnen sich, auch bei sehr hohen Frequenzen, durch extrem geringe dielektrische Verluste aus und besitzen einen sehr kleinen äquivalenten Serienwiderstand (E S R), außerdem verfügen sie deshalb über eine höhere Rippelstrombeanspruchbarkeit. Die trockene, umweltfreundliche Konstruktion vermeidet jegliche Leckageprobleme. IVD GmbH, 70372 Stuttgart, Tel. (07 11) 56 16 14, Fax (07 11) 56 64 56

Portable Blitzleuchten mit Xenon-Röhren Universell und portabel einsetzbar sind die abgebildeten 220-V-Blitzleuchten. Diese Blitzleuchten ermöglichen nach Herstellerangabe eine optimale visuelle Warnung und Signalisierung von Gefahren und Störungen in allen möglichen Bereichen und Anwendungsgebieten. Sie dienen dem Schutz von Mensch und Maschinen. Durch die Flexibilität in der Anwendung – ob fest installierte Steckdose, Verlängerungskabel oder Kabeltrommel – sind diese Leuchten Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

auch im privaten Nutzungsbereich einsetzbar. BEM- Meßtechnik GmbH, 56451 Westerburg, Tel. (0 26 63) 44 37, Fax (0 26 63) 21 27

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Speicherkarten mit 256-Mbit-Flash-Memory Die CSM GmbH, autorisierter SanDisk-Distributor in Deutschland, liefert ab sofort auch die neuen SanDiskSpeicherkarten mit 256Mbit-Flash-Memory-Technologie. Diese hochintegrierte Chiptechnologie erlaubt derzeit für Compact-FlashCards eine Speichergröße bis 300 MByte und für ATA-Flash Cards eine Kapazität bis 1,6 GByte. Bei den 2,5-Zoll-FlashDrives beträgt die maximale Kapazität 440 MByte, wobei auch Speichergrößen von 1 GByte und mehr absehbar sind. Dadurch ergeben sich optimale Voraussetzungen

für den Einsatz in Industriecomputern, in denen die 2,5Zoll-Flash-Drives als Festplattenersatz verwendet werden. Die effektive Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarten wird mit dem neuen Sparta-Controller auf 1,5 GByte/s gesteigert. Erstmalig haben damit FlashSpeichermedien eine höhere Schreib-Performance als mechanische Festplatten. Alle Produkte des Herstellers sind wie bisher auch als Industrieversion lieferbar, wobei im Betrieb ein Temperaturbereich von –40 bis +850 °C garantiert wird. Mit diesen Eigenschaften sind die Flash-Karten ideale Speichermedien für industrielle Applikationen. CSM GmbH, 70794 Filderstadt-Bonlanden, Tel. (07 11) 77 96 40, Fax (07 11) 7 79 64-40, Internet www.csm-gmbh.de

Trennschaltverstärkermodul reduziert Verdrahtungsaufwand um 50% Künftig lassen sich die Signale zweier Näherungsschalter nach Namur über ein und dasselbe Adernpaar zum Schaltschrank übertragen (2:1). Ein neu entwickeltes System ist ebenso einfach wie wirkungsvoll und bereits patentiert: Schaltet man zwei 2-Draht-Näherungsschalter mit Verpolschutzfunktion antiparallel auf ein Leitungspaar, lassen sich beide Informationen gemeinsam übertragen. Die spezielle Auswerteelektronik (Trennschaltverstärker) im Schaltschrank unterscheidet die Signale anhand der Polarität und trennt sie wieder in zwei separate Ausgangskanäle. Es können alle binären Sensoren mit Signalpegeln nach Namur (EN50227) verwendet werden. Näherungsschalter vom selben Hersteller sind in der Regel bereits mit Verpolschutzdioden ausgestattet und daher direkt anschließbar; lediglich auf antiparalMaschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

lelen Anschluß muß man achten. Das neue System funktioniert ebenso mit mechanischen Kontakten, wenn man pro Kontakt eine Reihendiode zuschaltet. Hierzu bietet der Hersteller spezielle Klemmen mit integrierten Dioden an. Das System ermöglicht überall dort einfachere Lösungen mit reduziertem Verdrahtungsaufwand (bis 50% weniger), wo an einem Ort mehrere Sensorsignale anfallen, insbesondere aber in solchen Anwendungsfällen, wenn unmittelbar an einer Meßstelle binäre Signale paarweise auftreten. Einsatzmöglichkeiten finden sich daher reichlich bei Stellungsrückmeldungen an Ventilen und Schwenkantrieben oder Minimum/Maximum-Kreiszeigerinstrumenten. Pepperl+Fuchs GmbH, 68307 Mannheim, Tel. (06 21) 7 76-22 22, Fax (06 21) 7 76-27-22 22

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Vielseitiger Temperaturregler mit Drei-Draht-Funktion und drei Ausgängen

Mit dem Temperaturregler CAL 9500 erweitert das Unternehmen sein Produktangebot an PID-TemperaturReglern. Dieses 48 mm 3 48 mm große Einschleifengerät weist zusätzliche Einund Ausgabefunktionen sowie RS232- und RS485MODBUS-Kommunikationsoptionen auf und kann damit die Kosten anlagenweiter Prozeßsteuerung drastisch reduzieren. Der Regler hat drei Ausgänge, von Festkörperrelaistreibern bis zu spannungsfreien Kontaktrelais. Beim Hauptsteuerausgang kann es sich um einen Fest-

körperrelaistreiber mit 4 bis 20 mA (oder 0 bis10, 0 bis 5V) oder um ein konventionelles Relais handeln. Der zweite Ausgang kann als Alarm oder für eine PID-Heizungs-/Kühlungs-Strategie eingesetzt werden. Der dritte Ausgang kann als zweiter oder alleiniger Alarmausgang fungieren und auf verschiedene Weise konfiguriert werden. Für Prozeßsteuerungsanwendungen wie Niveau-, Durchfluß- und Drucksteuerung stehen analoge Eingabe- und Ausgabeoptionen zur Verfügung. Sensoreingänge umfassen alle neun Thermoelemente, Zweioder Drei-Draht PT100, 4 bis 20mA oder 0 bis 5 V. Cal Controls Ltd, Hertfordshire SG5 1 RT, Tel. (00 44-14 62) 43 61 61, Fax (00 44-14 62) 45 18 01 Internet www-calcontrols.co.uk, E-Mail [email protected]

In Hochsprache programmierbarer Regler hat eine Signalauflösung bis 24 bit Der direkt in Hochsprache programmierbare Regler S320 löst dezentral meß- und regelungstechnische Aufgaben. Einfach können vor Ort Meßwerte verarbeitet oder Regelungsaufgaben realisiert werden. Mit dem kompakten Schalttafeleinbaugehäuse läßt sich das Gerät in 190-Einschüben oder Kleinschaltschränken unterbringen. Die Folienfrontplatte besitzt gut ablesbare rote LED-Anzeigen zur beliebigen Darstellung von Meßwerten, physikalischen Einheiten oder ähnlichem. Einstellungen können über Folientasten vorgenommen oder verändert werden. Die Sensorik wird bedarfsgerecht an auswechselbare Slotkarten auf der Rückseite angeschlossen. Geberspeisungen werden bereitgestellt. Bis zu zehn analoge Meßsensoren aller elektrischen Ausführungen sowie weitere digitale Sensoren an seriellen Schnittstellen können Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

auf diese Weise gleichzeitig von einem Regler verarbeitet werden. Ohne Zusatzaufwand lassen sich damit Größen, wie Strom, Spannung, Druck, Kraft, Winkel, Position, Geschwindigkeit oder Frequenz, erfassen, mathematisch beliebig verarbeiten, anzeigen und über analoge oder digitale Ausgänge weiterleiten. Das Gerät basiert auf einem modernen 32-bitFließpunktprozessor. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist entsprechend hoch. Drei serielle Schnittstellen nach RS232 oder RS485 ermöglichen die Kommunikation mit der Außenwelt. Das Gerät verfügt standardmäßig über eine Echtzeituhr, FlashRom sowie SPS-kompatible digitale Ein- und Ausgänge. EP Instruments Meßtechnik + Kalibrierung GmbH, 71144 Steinenbronn, Tel. (0 71 57) 53 00-56, Fax (0 71 57) 53 00-57, E-Mail [email protected]

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Platzsparende Universal-Misch-Anlage hat einen Durchsatz von 10 000 l/h Auf engstem Raum ist diese mehrfach einsetzbare DosierMisch-Anlage GMS-Mehrstromfluidmischer unterzubringen, so der Hersteller. Man verwendet ihn für hohe Kapazitäten und schonende Mischverfahren. Er verfügt über zwei horizontal liegende Mischwerkzeuge und läßt sich verschiedenen Prozessen anpassen: Mischen von Fest-Feststoffen, Einspritzen von Flüssigkeiten, Erwärmen oder Kühlen sowie Granulieren und Beschichten. Direkt über dem Mischer befinden sich verwogene Behäl-

ter, die auf Meßdosen montiert sind. Sie werden pneumatisch beschickt und dosieren mit Austragsgeräten die Rezeptur direkt in den Mischer. Die eingesetzten Austrags- und Dosiergeräte Typ RA ermöglichen zugleich das zuverlässige Austragen selbst schwerfließender Produkte wie auch das Dosieren mit hoher Leistung und großer Genauigkeit. Die Austragsgeräte werden auch mit zwei Ausläufen geliefert, was die Entleerung einer Anlage vor der Reinigung erleichtert. Die Dosier-Mischanlage erreicht eine Leistung von 10 000 l/h und mehr. Die Anordnung der Mischwerkzeuge und die Form der Mischkammer ermöglichen gezieltes Eindüsen von Flüssigkeiten. Gericke GmbH, 78239 Rielasingen, Tel. (0 77 31) 9 29-0, Fax (0 77 31) 3-12, Internet www.gericke.net, E-Mail [email protected]

Komplett ausgestatteter Meßplatz für die volumetrische Karl-Fischer-Titration Mit dem neuen Titra-Lab 55 beginnt nach Angaben des Herstellers ein neues Zeitalter in der volumetrischen Karl-Fischer-Titration. Messungen des Wassergehaltes können wie verlautet einfacher und sicherer als je zuvor durchgeführt werden. Befüllung der Titrationszelle,Titration, Spülung des Systems und Absaugung erfolgen vollautomatischperKnopfdruck, ein Kontakt mit den Reagenzien ist für den Anwender daherausgeschlossen.Intern werden die KF-Reagenzien in einer Bibliothek verwaltet, inklusive ihrer Faktoren und Haltbarkeit. Mit dem speziellen QS-Modul können die Meßergebnisse mit der erweiterten Unsicherheit angegeben und auch statistisch ausgewertet werden. Eine Kalibration der Bürette erfolgt Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

auf Kundenwunsch, natürlich folgt die Dokumentation der GLP. Aufgrund eines neuartigen, universell einsetzbaren Titrationsalgorithmus ist die Eingabe von Titrationsparametern nicht erforderlich. Die integrierte Driftkontrolle hält die Zelle stets trocken, und mit der Autostart-Funktion erfolgt der Start der Titration automatisch nach Einspritzen der Probe. Das System beinhaltet Präzisionsbürette, Pumpe, den Titrationsstand und Tastatur. Die Reagenzienflaschen werden in festmontierten Halterungen direkt am System untergebracht. Dr. Bruno Lange GmbH, 40549 Düsseldorf, Tel. (02 11) 52 88-3 48, Fax (02 11) 52 88-3 26, Internet www.titration.com, E-Mail [email protected]

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Stellventil für Tieftemperaturtechnik hat einen Einsatzbereich bis –196 °C

Das Ventil Typ 3248 ist speziell für die extremen Bedingungen bei der Gasverflüssigung entwickelt worden. Der Einsatzbereich reicht von –196 bis 220 °C bei einem Nenndruck von 16 bis 40 bar. Das Stellventil ist in den gängigen Nennweiten von 25 bis 150 oder in den entsprechen-

den ANSI-Klassen lieferbar. Der serienmäßige, mediumnahe Faltenbalg ermöglicht nicht nur eine beliebige Einbaulage, sondern verhindert die Zirkulation im Ventilraum und schützt somit die Sicherheitsbuchse zuverlässig vor Vereisung. Das Ventilgehäuse besteht je nach Anwendung aus kaltzähem Edelstahl oder Aluminium, an dem die Tieftemperaturverlängerung angeschweißt oder angeflanscht (Aluminiumgehäuse) wird. Bei Wartungsarbeiten am Stellventil sind alle Innenteile durch die Tieftemperaturverlängerung zugänglich. Das Ventil muß bei einem Wechsel des Sitzkegels nicht ausgebaut werden. Samson AG,Meß- und Regeltechnik, 60314 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 4 00-99 38, Fax (0 69) 4 00-97 16, Internet www.samson.de, E-Mail [email protected]

Vielseitig verwendbarer Schaufelreaktor für Trocknung und Rückgewinnung Für die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen eignet sich der Schaufeltrockner ETS, zum Beispiel zur Trocknung flüssiger, pastöser, rieselfähiger und granulatförmiger Naßprodukte, zur Durchführung von Reaktionen, anschließender Trocknung und Kühlung oder zur Rückgewinnung von niedrig undhochsiedendenLösungsmitteln. Bei der Trocknung werden Endprodukte angestrebt, deren Rest-Feuchtegehalt deutlich unter 1% – oft bei 0,1% – liegt. Als schnellaufender Mischtrockner können durch Ausbildung eines dreidimensionalen turbulenten Wirbelbettes mechanisch unempfindliche Produkte energiesparend und in kürzester Zeit getrocknet werden. Für die schonende Trocknung von scherempfindlichen Produkten ist der langsam laufende klassische Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

Schaufeltrockner hervorragend geeignet. Zur Vergrößerung der Wärmeaustauschfläche und somit zur Verkürzung der Trocknungszeiten können bei Bedarf Welle und Schaufelarme beheizbar ausgeführt werden. Die Werkstoffpalette für den Schaufelreaktor umfaßt alle gängigen Edelstähle und Sonderwerkstoffe. Zettl GmbH & Co. KG, 81247 München, Tel. (0 89) 8 18 09-0, Fax (0 89) 8 18 09-55, Internet www.zettl-munich.de, E-Mail [email protected]

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Dunkelstrahler-Deckenheizung für Feuchträume und Waschhallen Waschhallen und Feuchträume sind die Anwendungsbereiche für diese Dunkelstrahler-Deckenheizung, die jetzt auf den Markt kommt. Der Hersteller erweiterte sein Produktionsprogramm dazu um Edelstahlgeräte für diese speziellen Einsatzbedingungen: Die Beheizung von Hallen mit hoher Luftfeuchtigkeit, wo Standardlösungen zur einen extrem hohen finanziellen Aufwand bedeuten. Dazu hat man drei komplette Produktfamilien in

Edelstahlausführungen entwickelt. Es gibt Lineargeräte, U-Rohrgeräte und Geräte in geräuscharmer Ausführung. Diese drei Bauarten decken nahezu den Angaben zufolge alle Anwendungsbereiche der Feuchtraumbeheizung ab. Bei den Heizungen sind Brenner, alle Strahlungsrohre und die Blenden aus Edelstahl, die Gerätehalterungen sind vollverzinkt. Die Geräte sind unempfindlich gegen Korrosion und können ihre Verbrennungsluft von außen ansaugen. Damit ist auch gewährleistet, daß die inneren Brennerkomponenten keinen Schaden nehmen. Eingesetzt hat man die Edelstahlserie bereits in Waschhallen, Großwäschereien, Gewächsund Treibhäusern sowie in Weinabfüllbetrieben. Kübler Vertriebszentrum Ges.mbH, 67065 Ludwigshafen, Tel. (06 21) 5 70 00-0, Fax (06 21) 5 70 00-57

Regler in mehrsprachiger Dialogtechnik ist funktionssicher für Jahrtausendwechsel Die leicht und in mehreren Sprachen zu bedienende Dialogregelung, Comp-Trol 5000 für Gebäudetechnik garantiert nach Angaben des Herstellers einen problemlosen Übergang zum Jahrtausendwechsel. Das Gerät ist über eine Gateway an verschiedene Systeme der Gebäudeleittechnik anschließbar. Die Simulation zeigt, daß der Klimaregler über alle Softwareversionen uneingeschränkt 2000fähig ist. Für die Regler Comp-Trol 4000 mit einer Softwareversion unter 2.9 bietet der Hersteller ein Update an. Ausnahmen können den Angaben zufolge nur dann auftreten, wenn Klimageräte mit Reglern anderer Hersteller ausgestattet oder kombiniert worden sind und innerhalb dieser Regelkomponenten eine Datumsverarbeitung erfolgt. Eine weitere Ausnahme stellt Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

eine vorhandene Anbindung der Klimageräte des Herstellers an eine übergeordnete Gebäudeleittechnik dar, wenn diese in die autarke Steuer- und Regelung des Klimagerätes eingreift. Sollten bei den Simulationen Probleme auftreten, empfiehlt man eine individuelle fachliche Beratung. Viele Unternehmen bereiten ihre Computersysteme zur Zeit mit Hochdruck auf den nächsten Jahreswechsel vor. Nicht nur EDV-Anlagen sind von der Umstellung betroffen, sondern auch viele Geräte der Peripherie. Was nutzt es, wenn die Computer fit sind, sie aber wegen Überhitzung ausfallen, weil ein Klimagerät nicht mehr funktioniert. Stulz GmbH Klimatechnik, 22457 Hamburg, Tel. (0 40) 44 23 78, Fax (0 40) 4 10 11 71, Internet www.stulz-gmbh.de

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MARKTSPIEGEL Das IndustrieMagazin

Komplette Drucklufterzeugungsstation mit allen Komponenten in einem Gehäuse

Mit dem neuen Konzept „Alles in Einem“ trägt der Hersteller den Anforderungen des Marktes Rechnung, Qualitätsluft in einer komplett ausgestatteten Station zu erzeugen, das heißt, Druckluft mit niedrigem Restölgehalt, trocken und staubfrei. Die neue GA-Baureihe mit ihrem stehenden Ölabscheidebehälter bietet mit ihrem guten Vorabscheidesystem und den großen Abscheidern einen Restölgehalt von 2 bis 2,5 mg/m3 Druckluft und das bei kleinstmöglichen Ölmengen im System. Serienmäßig eingebaute Kältetrockner garan-

tieren einen Drucktaupunkt von 3 °C. Die anfallenden Kondensatmengen werden durch die integrierten Zyklonwasserabscheider aus der Druckluft ausgeschieden und abgeleitet. Nachgeschaltete Druckluftfilter, ebenfalls unter der Schallhaube hinter dem Trockner eingebaut, halten Schmutz und Staub aus der Druckluft zurück. Damit ist das neue Konzept nicht erschöpft. Optionen wie elektronische Kondensatableiter, 01-Wassertrennapparate oder Wärmerückgewinnungssysteme können ebenfalls unter der Schallhaube in die Kompressoren eingebaut werden. Alle Aggregate sind fertig verrohrt und verdrahtet. Atlas Copco Kompressoren GmbH, 45141 Essen, Tel. (02 01) 89 19-2 55, Fax (02 01) 89 98-2 55 E-Mail [email protected]

Kinetischer Energiespeicher für Leistungen von 0,15 bis 40 MVA Um die Nachteile von Batterien zu vermeiden, setzt dieser Hersteller in seinem USV-Systemen für den Leistungsbereich von 150 kVA bis 40MVA den Energiespeicher Powerbridge ein. Moderne Produktionsanlagen, Rechenzentren und Telekommunikationseinrichtungen sind auf eine sichere und stabile Stromversorgung angewiesen. Netzstörungen und Totalausfälle werden bis zum Ausgleich der Netzfehler oder Netzersatz durch Aggregate von USV-Anlagen überbrückt, die ihre Energie gewöhnlich aus Batterien beziehen. Bei diesem Aggregat handelt es sich um kinetischen Energiespeicher, der kurzzeitige Stromausfälle überbrückt. Das Speichermodul besteht aus vertikalem Synchrongenerator mit integrierter Schwungmasse. Sie speichert eine Energie von Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

16,5 MWs. In einer Zeitspanne von 10 s kann der Energiespeicher eine Leistung von 1650 kW abgeben. Diese Zeit reicht aus, um fast alle Netzstörungen zu überbrücken oder ein Dieselaggregat schonend anzufahren, Die Bereitschaftsverluste betragen weniger als 10 kW. Alle Nachteile batteriebetriebener Systeme werden bei diesem Speicher vermieden. Er hat eine Betriebsdauer von über 20 Jahren. Piller GmbH, 37520 Osterode, Tel. (0 55 22) 3 11-0, Fax (0 55 22) 3 11-4 14, Internet www.piller.com

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TERMINE Das IndustrieMagazin

Kongresse, Kolloquien, Seminare Seminar: Personal erfolgreich beschaffen und auswählen Ifme & Seminarcentre, Lyoner Straße 26, 60528 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 50 60 44 00, Fax (0 69) 50 60 44 33 Seminar: Elektromagnetische Verträglichkeit in Anlagen und Gebäuden

Frankfurt/ 2295 DM Main 22. und 23. 11.

Regensburg 23. und 24. 11.

1230 DM

Otti-Technologie-Kolleg, Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg, Tel. (09 41) 2 96 88 20, Fax (09 41) 2 96 88 19 Seminar: Thermodynamische Stoffdaten für Synthese, Auslegung und Simulation chemischer Prozesse

Frankfurt/ 1440 DM Main 23 bis 25. 11.

Dechema e. V., Theodor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt/Main Tel. (0 69) 7 56 40, Fax (0 69) 7 56 42 01 Tagung: Prüfung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel

Frankfurt/ 720 DM Main 24. 11.

VDE Tagungen und Seminare, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 6 30 82 93, Fax (0 69) 6 30 81 43 Tagung: Elektrosmog – Emission, Wirkungsweise und MeßtechnikSeminar Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Postfach 3640, 76021 Karlsruhe, Tel. (0 72 47) 82 48 01, Fax (0 72 47) 82 48 57 Seminar: Total Quality Management – Refreshing für TQM-Auditoren

EggensteinLeopoldshafen 26. 11.

540 DM

Ulm 29. 11.

700 DM

Steinbeis-Transferzentrum TQU, Riedwiesenweg 6, 89081 Ulm, Tel. (07 31) 93 76 20, Fax (07 31) 9 37 62 62 Seminar: Moderne Produktion in Theorie und Praxis Management Circle GmbH, Postfach 56 29, 65731 Eschborn, Tel. (0 61 96) 4 72 28 00, Fax (0 61 96) 4 72 28 88 Seminar: Total Quality Management

Frankfurt/ 2595 DM Main 29. und 30. 11.

Nürnberg 29. 11. bis 1. 12.

2350 DM

Berlin 29. 11. bis 3. 12.

1820 DM

Integrata Training AG, Schleifmühleweg 68, 72070 Tübingen, Tel. (0 70 71) 40 91 00, Fax (0 70 71) 40 92 67 Seminar: Lüftungs- und Klimatechnik – Grundlagen, Berechnungen und Regelungen VDI Bildungswerk GmbH, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 6 21 42 01, Fax (02 11) 6 21 41 54

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 43

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VORSCHAU AUF MM 44 VOM 2. 11. 1999 Schraubwerkzeuge Yngve Revander, Geschäftsführer der Atlas Copco Tools GmbH, Essen: „Wir haben uns vom reinen Werkzeughersteller zum Dienstleister entwickelt.“

Das IndustrieMagazin

im Internet Aktuelles

Energiesparmotoren Energiesparmotoren sind zwar in der Anschaffung etwas teurer als Standardmotoren. Wirtschaftlichkeitsberechnungen aber zeigen, daß man mit ihnen unter dem Strich meist wesentlich günstiger fährt.

Nachrichten aus Wirtschaft und Technik

Sie lesen außerdem: Tiefziehen Mit einem Werkzeug aus Kunststoff können bis zu 50 000 Teile wirtschaftlich hergestellt werden. Mikrotechnik Weil bei der Mikrotechnik derzeit noch große Defizite bei der Gerätetechnik bestehen, wurde ein modulares Fertigungssystem entwickelt.

Druckluftdüsen Mit lärmarmen Druckluftdüsen läßt sich die Geräuschbelastung ganz erheblich reduzieren, ohne daß hierdurch auf die gewünschte Leistung verzichtet werden muß.

Coaching Viele Menschen versuchen in ihrem Leben, das Spielfeld, die Spielregeln und die Mitspieler zu verändern. Sie versuchen alles, um Veränderungen zu vermeiden.

Themen: Umformen Verbindungstechnik Umweltschutz Antriebstechnik C-Technik Management

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