Lateinprojekt Jahrgang 8. Lise-Meitner-Gymnasium. Neuenhaus-Uelsen

2 Lateinprojekt Jahrgang 8 Lise-Meitner-Gymnasium Neuenhaus-Uelsen Vom 7. bis zum 11. Mai 2012 veranstalteten wir, die Schüler der achten Klassen d...
Author: Eva Küchler
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Lateinprojekt Jahrgang 8 Lise-Meitner-Gymnasium Neuenhaus-Uelsen

Vom 7. bis zum 11. Mai 2012 veranstalteten wir, die Schüler der achten Klassen des Gymnasiums in Neuenhaus und Uelsen, ein Projekt über lateinische Inschriften in der Grafschaft Bentheim. Die meisten Französischschüler nahmen an einem Austausch teil. Die übrigen Französischschüler aus Neuenhaus beteiligten sich am Projekt. Am Montag und Dienstag fuhren Teilgruppen aus Neuenhaus und Uelsen mit dem Fahrrad zu den einzelnen Inschriften, notierten und fotografierten sie. Eine große Zahl der Inschriften befand sich vor allem auf Friedhöfen, in Kirchen oder an den Kirchenglocken. Da viele Bürger bereit waren, Informationen über die Aufenthaltsorte verschiedener Inschriften preiszugeben, war es möglich, etliche Inschriften zu besichtigen. An den übrigen drei Tagen wurden die Inschriften bearbeitet, indem sie übersetzt wurden. Außerdem wurden das Entstehungsjahr, die Herkunft und sonstige Hintergrundinformationen recherchiert. Ein Höhepunkt des Projekts war der Besuch bei der Firma „Stein & Form.“ Dort haben einige von uns erfahren, wie man Steine bearbeitet. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen der 8. Jahrgang des LMGs.

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Inhaltsverzeichnis

Emlichheim

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Wilsum

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Getelo

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Uelsen

10

Lage

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Neuenhaus

19

Scheerhorn

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Veldhausen

42

Wietmarschen

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Lohne

55

Frenswegen

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Besuch bei „Stein und Form“

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Chronogramme

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Römische Zahlen

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Quellenverzeichnis

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Danksagung

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Schlusswort

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Teilnehmer- und Autorenliste

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Anhang: Dokumentationsbogen zur Erfassung einer Inschrift

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Emlichheim Evangelisch-reformierte Kirche Die Lateinerklasse aus Uelsen war in Emlichheim, um sich die Kirche und ihren Turm samt Glocken mal genauer anzugucken. Wir konnten einige lateinische Sätze dokumentieren. Das Kirchengebäude in Emlichheim wurde im 12. Jh. auf einer Anhöhe am damaligen Ufer der Vechte aus Bentheimer Sandstein errichtet. Der ursprünglich zweigeschössige Turm wurde später vor die Westwand der Kirche gebaut.

„Im Jahre 1484 hat die Kirche durch Umbau und Vergrößerung im Wesentlichen ihre heutige Form erhalten, in der neben gotischen Stilelementen noch romanische Anteile des früheren Baus zu sehen sind. Der Turm wurde 1558 um ein Stockwerk erhöht und erreicht eine Höhe von ca. 45 Metern. Der romanische Taufstein ist ca. 800 Jahre alt und wurde aus Bentheimer Sandstein angefertigt. Bei der Renovierung der Kirche im Jahre 1958 wurden Reste von Kirchenmalereien freigelegt und wieder übermalt, bis auf einfache Malereien im Chorgewölbe, die sichtbar geblieben sind.“1

1

http://emlichheim.reformiert.de/Geb%C3%A4ude_und_Geschichte.html (9.5.2012)

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Aber die Glocken sind noch im sehr guten Zustand: Glocke 1: Gussjahr: 1487 unterer Durchmesser: 120 cm Höhe ohne/ mit Krone: 108/127 cm Gewicht: ca. 950 kg, Inschrift: an maria prolem laudo plebem buobu voco anno dm m cccc 1 xxx v ii Übersetzung: Wohlan, Maria, ich lobe den Sohn, rufe das Volk, im Jahre des Herrn 1487 Eine einwandfreie Enztzifferung und eine Übersetzung des Wortes »buobu (?)« ist bisher nicht gelungen.

Glocke 2: Gussjahr: 1501 Durchmesser: 83 cm Höhe ohne/mit Krone: 67/78 cm Gewicht: etwa 390 kg, Inschrift: Ihesus Maria Johannes Gerhardus de waumefecit anno domini m ccccc i Übersetzung: Jesus Maria Johannes, Gerhardus de Wau mich schuf im Jahre des Herrn 1501

Glocke 3 Gussjahr: 1512 Durchmesser: 152 cm Höhe: 126/148 cm Gewicht: circa 2400 kg Gießer: Gerhardus de Wou und Johannes Schonenborch. Inschrift: Ipsa maria quidem sum magdalena vocata fusa a gherardo wou schonenborch qz joanne anno millesimo quingentesimo duodecimo Übersetzung: Ich bin Maria Magdalena genannt, gegossen von Gerhardus Wou und Johannes Schonenborch im Jahre 1512. Die dritte Glocke wurde vor der drohenden Verschrottung in Hamburg gerettet. Denn sie sollte im Krieg verschrottet werden.2 2

http://www.laar.reformiert.de/tl_files/laar/pdf/Glocken%20des%20Gerhardus%20%20Wou. pdf ( 9.5.2012 )

6 Im Turm der Emlichheimer Kirche

Die Fotos zeigen: man kann in der Enge des Glockenstuhls nicht um die Glocken herumgehen. Die „Frottage“ (Abrieb mit Kohlestift auf Papier) ermöglicht erst das Lesen der Inschriften. Großartige Leistung der Heimatfreunde in Emlichheim!

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Wilsum Reformierte Kirche Ort: Wilsum Adresse: In der Stadt 1 Monumenttyp: Steinplatte Material: Stein Entstehungszeit der Inschrift: 1400 Grund / Anlass für die Inschrift: Bau der neuen Kirche Genauer Laut der Inschrift: DIVINO AUSPICIO IN SOLAMDEI TRIUNIUS GLORIAM NOMINE ADOLP: HENR: COMITIS A RECHTEREN &C , &C UT SUMMUS CONSISTORII COMITATUS BENTHEIMIENSIS PRAESIDIS PRIMUM SACRI HUIUS AEDIFICII DENOUO FUNDITUS EXTRUCTI LAPIDEM POSUIT IOH: FRID: HONDELA U.D. IN HOC ECCLESIA MINISTER AO MDCCXXV IPSIS IDIBUS MA1I

Übersetzung: Unter göttlicher Leitung hat zum alleinigen Ruhme des dreieinigen Gottes im Namen von Adolph Heinrich des Grafen von Rechteren als dem Vorsitzenden des Oberkirchenrat der Grafschaft Bentheim den ersten Stein dieses abermals von Grund auf zerstörten heiligen Gebäudes gelegt Johann Friedrich Hondela Diener des göttlichen Wertes in dieser Kirche. Im Jahre3 1777 Genau an den Iden des Mai4.

Vorgeschichte: Johannes Fridericus Hondela, der aus dem münsterländischen Mettingen stammte, übernahm am 10. Juni die Predigerstelle in Wilsum. Er hatte 1698 an der Lingener Akademie sein Studium aufgenommen. In seiner Amtszeit errichtete die Gemeinde an Stelle der alten Kapelle eine neue größere Kirche, der einzige Neubau einer reformierten Kirche im Bentheimer Land im 18. 3 4

AO steht als Abkürzung für „Anno“ D.h. am 15. Mai

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Jahrhundert. Wenige Jahre danach, am 29. September 1732, starb Hondela. Es war der Wunsch seiner Angehörigen, ihn an seinem neu erbauten Gotteshaus zu beerdigen. Als der Kirchenrat von Uelsen hiervon erfuhr, erwirkte er eine Verfügung des Bentheimer Hofrichters unter Androhung einer Strafe von 150 Gulden. Durch Vermittlung des Oberkirchenrates einigten sich die Streitenden dahin, dass Wilsumer Prediger und ihre Frauen und Kinder künftig für alle Zeiten in Wilsum, alle anderen Einwohner aber in Uelsen beerdigt werden sollten. Schon 1704 war folgender Vergleich vereinbart worden: Die in Wilsum geborenen Jungleute werden hinfort auch in Wilsum getraut, verheiratet sich aber eine Wilsumerin mit einem Auswärtigen, so erfolgt die Trauung nach wie vor in Uelsen. Dieses waren erste kleine Erfolge im Kampf um eine Lösung aus dem Uelser Kirchenspielverband. Nach Hondelas Tod ließ sich der Kirchenrat in Uelsen viel Zeit, um die vakante Stelle in Wilsum von neuem zu besetzen. Erst 1737 kam es zu der Einführung eines neuen Predigers. Der aus dem nahe gelegenen niederländischen Ootmarsum stammende Bernadus Everwyn van Niel übernahm die offene Stelle, nachdem er bereits im Dezember 1732 berufen worden war. Van Niel hatte seit 1727 ebenfalls an der Lingener Akademie Theologie studiert. Aufgrund der vorausgegangenen Zerwürfnisse hatte er es nicht leicht in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Amtsbrüdern von der Hauptkirche in Uelsen. Das Kirchspiel Uelsen stellte seinen Predigern bei der Fahrt zu den Konferenzen jeweils eine Kutsche zur Verfügung.5

5

Emsländische Geschichte, Emsländische Geschichte 18 (2011), u.a. Haselünne

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Getelo Ort : Getelo Adresse : Am Hundebrook 9, Anwesen Schröer Monumententyp : Torbalken Material : Eichenholz Ursprünglicher Aufbewahrungsort /Fundort : Jakobsche Scheune / Marktplatz Uelsen (heute Apotheke am Markt) Maße der Inschrift : ca. 58 cm x 10 cm Entstehungszeit der Inschrift : 1676 Anlass für die Anschrift : Widmung eines landwirtschaftlichen Nutzbaus

Lateinischer Text : ANNO SOLI DEO GLORIA

Übersetzung der Inschrift : Wappen Im Jahre

Allein Gott zur Ehre

1676

1676 Wappen

Vorgeschichte: Herr Schröer hat ungefähr 1963 den Abriss der Jakobschen Scheune beobachtet. Dabei fiel ihm der Balken mit der lateinischen Inschrift ins Auge, der in diesem Augenblick zersägt werden sollte. Also ging er hin und fragte, ob er nicht den Balken dem Handwerker abkaufen könne. Daraufhin kaufte Herr Schröer dem Handwerker den Balken für eine Schachtel Zigaretten (2 DM) ab. Damit das Eichenholz des Balkens besser zur Geltung kam, entfernte er die Kalktünche, die sich auf dem Balken befand. Nun hängt der Balken über seiner Haustür (siehe Bild).6

6

Bericht von Martin Schröer

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Wappen: Jeweils am Ende des Balkens sind die Initialen der Besitzer in einer wappenförmigen Umrandung eingearbeitet.

Uelsen Altes Rathaus Monument: Einritzung in Stein Material: Stein Maße: 2m x 40cm Entstehungszeit: Im Jahre 1649

Abschrift: 16

PAX INTRANTIBUS SALUS EXEUNTIBUS

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Übersetzung: Frieden den Eintretenden, Heil den Herausgehenden. 1649

Baugeschichte: Das Rathaus wurde 1649 erbaut. Es wurde bis zum Jahre 1895 auch als Schule genutzt. Als 1683 der Turm der Kirche abbrannte, wurde der Glockenturm erbaut, um dennoch zum Gottesdienst läuten zu können.

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Bild:

Reformierte Kirche

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Ort : Uelsen Adresse : Reformierte Kirche an der Hardinger Straße Monumententyp : Einritzungen (Inschrift) in Sandstein Material : Sandstein Maße der Inschrift : ca. 7 cm x 7 cm Entstehungszeit der Inschrift : 1131 Anlass für die Inschrift : Bau der Kirche (?) Exakte Abschrift der Inschrift : Bis auf die Zahl 1569 nicht zu entziffern.

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Lage INSCHRIFT OBERHALB DES PORTALS IN LAGE

Ort: Kirche in Lage ( Dorfstr. 13 ) Bild:

Maße:252x75cm Material: Stein Monumenttyp: Steinplatte oberhalb des Portals Entstehungszeit der Inschrift: 1687 Anlass: Grundsteinlegung der Kirche („Das Herrenhaus wurde 1686 von Amadea von Flodroff (auch: Flodrop, Vlodrop), Witwe von Adolf Heinrich Baron von Raesfeld, Herr in Lage und

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Twickelo, als Witwensitz in klassizistisch-niederländischem Stil erbaut. 1762 wurden die nach Osten vorgelagerten Seitenflügel angebaut.“7 )

Abschrift:

IN S.S. TRINITATIS GLORIAM, VERBIque DIVINI PROPAGATIONEM HANC AEDEM FUNDAVIT; ET PROPIJS SUMPTIBUS AEDIFICARI CURAVIT AMADEA NATA COMES IN FLODROFF ETC.

VIDUA ADOLPHI HENRICI BAR: IN RAESFELT DOMINI IN LAGE ET TWICKELOE ETC.

TVBANTORUM SATRAPAE DUM VIVERET.

ANNO CHRISTIANO MDCLXXVII 3.ID: JUN. Übersetzung: Amadea gründete diesen Tempel zum Ruhm des dreieinigen Gottes und der Verbreitung des göttlichen Wortes und sorgte dafür, dass das mit eigenen Kosten gebaut wird. Amadea, geboren in Flodroff: Witwe von Adolphus Henricus Bar: in Raesfeld, einem Herr in Lage und Twickel, Stadthalter der Trubanten, solange er lebte. Aus dem christlichen Jahre 1687 3.ID: Jun.

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Wikipedia

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Geschichte: „Die Inschrift über dem Westeingang erinnert an die Grundsteinlegung durch

Amadea von Flodroff der Stifterin der Kirche und der damaligen Herrin von Lage.

Amadea von Flodroff kam mit dem Bau der Kirche dem Vermächtnis ihres verstorbenen Mannes nach. Sie erklärte sich bereit, Kirche und Pastorat zu unterhalten. Ihre Nachkommen forderte sie auf, "die Lehre und das Leben der Pfarrer im Auge zu behalten". Das Patronat, das z.B. auch ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Pfarrer beinhaltete, hat bis 1978 bestanden.“8 Grabstein in Lage Ort : Lage (Nordseite der Kirche) Adresse : Dorfstraße 12 Monumententyp : Grabstein Maße der Inschrift : Breite 1,05 m Länge: 0,90 m Material : Stein Anlass für die Anschrift : Todesfall Lateinischer Text : ERNESTUS WILHELMUS WIEDEN DOMINY LAGENSIS PRAETOR IDICY AULICI BENTHEIMENSIS ASSESSORUM STATUUM BENTHEIMENSIUM SYNDICUS NATUS ANNO MDCXXXXV DIE 28 MAR DENATUS ANO MDCCXXIX DIE 5 NOVEM ET ELISABETH AB HEEST NATA ANNO MDCLVIII DIE JUN DENATA ANNO MDCCXXXIII DIE OCT CONJUGES IN CONJUGATU VIXERE ANNO XXXXX

8

www.grafschaft-bentheim-tourismus.de/urlaubsinteressen/kulturstiftend/kirchen/ev-ref-kirche-lage/poi/ev-refkirchmlhttp

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Übersetzung der Inschrift : Ernst Wilhelm Wieden, Herr über Lage und Anführer über den Hofstaat Bentheims, geboren als Sohn des Amtsgehilfen vom Staat Bentheim im Jahre 1645 am 28. März und gestorben im Jahr 1729 am 5. November. und Elisabeth von Heest geboren als Tochter im Jahre 1658 am 11. Juni und gestorben im Jahre 1733 am 1. Oktober. Verheiratet Lebten in Ehe für 50 Jahre

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Mühlenwehr, Brücke Ort:Lage Material:Stein Maße:180cm x 40cm

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Lateinische Inschrift: Opus vi aquarum penes collapsum tempore ac jussu Johannis Heinrici comitis wassenaeriae dunastae in Lage a Fundamentis restitutum et emendatum est anno MDCCXLI

Übersetzung: Das Bauwerk, das durch die Gewalt des Wassers fast völlig zerstört war, ist zur Zeit und auf Anordnung Johannes Heinrichs des Grafen in Lage vom Fundament aus wieder hergestellt und behoben werden soll. Im Jahre 1741.

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Neuenhaus Katholische Kirche

„Im Jahre 1317 erbaute Graf Johann II. von Bentheim die Wasserburg Dinkelrode, die später in Neuenhaus umbenannt wurde. Die Burg lag im Kirchspiel Veldhausen. Die Kapelle wurde erstmalig 1328 erwähnt. Im Laufe der Jahre entstand im Schutz der Burg ein Ort. 1370 wurde die Johannes dem Täufer gewidmete Pfarrkirche von Veldhausen nach Neuenhaus versetzt. Bis 1410 war Neuenhaus dann Pfarrsitz, der dann wieder nach Veldhausen rückverlegt wurde. Die Kirche in Neuenhaus bestand bis 1684 weiter, wurde aber seit der Reformationen nicht mehr von der Katholiken benutzt. Im Jahre 1676 überließ Graf Ernst Wilhelm von Bentheim der wiedererstandenen katholischen Gemeinde ein Nebengebäude der Burg für den Gottesdienst. Seit 1805 fand der Gottesdienst dann in einer kleinen Fachwerkkirche statt. Seit 1825 zählt Neuenhaus zu den Pfarreien in der Grafschaft Bentheim.“9 „Im Inneren beherbergt die Kirche eine wertvolle historische Pfeiffenorgel, erbaut um 1860 von der Firma Halmshag&Sons in Brimingham, England. Die Orgel tat dort bis 1995 ihren Dienst.In 1998 wurde das Instrument durch den niederländischen Orgelrestaurator Feenstra aus Grootegast/Niederlande vollständig restauriert.“

9

http://www.kathneuenhaus.de/html/gemeinde.html (vom 10.05.2012)

10

http://www.egbertschoenmaker.de/?p=734 (vom 10.05.2012)

10

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Die lateinische Inschrift an der Katholischen Kirche in Neuenhaus befindet sich auf der Rückseite des Kirchenschiffs. Die Inschrift ist in Sandstein eingraviert. Abschrift: Marla VIrgo aLte CoeLo sVsCepta es nostra fIDeLIs et pIa patrona 1863 Sept.6 pr. lap. posuit Carolus KerckhofParochus 1865 ‚Iul.5 consecravit hanc ecclesiam in hon. B.M.V.11 assumptae Paulus Melchers Ep. Osn. Übersetzung:

11

B.M.V. = beatae Mariae virginis

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Jungfrau Maria, die hoch im Himmel aufgenommen worden ist, du bist unsere treue und fromme Beschützerin. Am 6. September 1863 setzte der Pfarrer Karl Kerkhoff den ersten Stein. Am 5. Juli 1865 hat diese Kirche zur Ehre der seligen aufgenommenen Jungfrau Maria Paul Melchers, Bischof von Osnabrück, geweiht.

Chronogramm: M(1x) = 1000, I(5x) = 1, V(2x) = 5, C(2x) = 100, L(2x) = 50, D (1x) = 500 = 1865: wurde diese Kirche der seligen Jungfrau Maria geweiht.

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Lateinische Inschrift in der Prinzenstraße

Ort: Neuenhaus Adresse: Prinzenstr. 7 Monumenttyp: Steinblock in Brücke über den Stadtgraben Material: Sandstein Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort:/ Maße der Inschrift: 0,8 m breit; 0,1 m hoch Entstehungszeit der Inschrift: 1661 (möglicherweise) Grund/Anlass für die Inschrift: Gedenken an einen Krieg Exakte Abschrift: tum litis sum Übersetzung: Dann bin ich Krieg (anderer Sinn in einem längeren Zusammenhang wahrscheinlich)

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Mühlenkolk Wir haben uns mit den Inschriften bei der Wassermühle am Mühlenkolk befasst. Einige Inschriften waren sehr schwer zu entziffern und zu erreichen, und eine war fast komplett bemoost, wie an den Fotos erkennbar ist. Doch mit vollem Körpereinsatz gelang uns die Freiräumung der Inschrift. Die Inschriften sind in Sandstein eingraviert.

Geschichte der Wassermühle: Am Mühlenkolk stand bis in die sechziger Jahre die Korn- und Sägemühle der Gebrüder Voshaar. Das Wasser des Stadtgrabens treibt die Räder der Kornmühle an. Der Mühlenkolk war früher ein kleiner Hafen. Die Ladungen wurden hier von den Schiffen, die von der Vechte und Dinkel kamen, abgeladen. Die Umgestaltung des Mühlenkolks fand 1995/1996 statt.12

12

http://www.neuenhaus.de/staticsite/staticsite.php?menuid=71&topmenu=11&keepme

nu=inactive 10.5.12 8:19

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I.SCHRADER FECIT 1767

Vor der Moosbefreiung

=

I.Schrader hat gemacht 1767

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Nach der Moosbefreiung:

faVstIsaVspICIIsadminIstratIonIsCaesareae eXstrVebar (Mehr war nicht erkennbar.)

Die Inschrift war sehr schwer zu erreichen:

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Komplett: „anno qVo IVssV atqVe aVtorItate CaesarI CaroLI seXti aVstrIaCI eLeCtor CLeMens aVgVstVs baVarVs reXIt faVstIs aVspICIIs aDMInIstratIonIs Caesareae eXstrVebar“ Komplette Übersetzung: „Im Jahre, in dem auf Befehl und unter der Herrschaft des Kaisers Karls des Sechsten der Kurfürst Clemens August von Bayern regierte, wurde ich unter den glücklichen Auspicien kaiserlicher Verwaltung erbaut.“13 Das „U“ ist hier ein „V“, weil man dann daraus römische Zahlen lesen kann (Chronogramm). „Die Mühle bzw. ein Teil spricht von ihr spricht als „ich“. Der Genetiv „Caesari“ müsste eigentlich „Caesaris“ heißen.14“

13

Johann-Georg Raben, Prächtiges Steinmedaillon des Kölner Fürst-Erzbischofs Clemens August, in: Neuenhaus - Ansichten und Einblicke, hg. v. Ruth Prinz und Peter Koop, S. 191. 14 Ebd.

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Holzbalken am Mühlenkolk

Ort: Neuenhaus Standort: Mühlenkolk Monumenttyp: Holzbalken einer Informationstafel Material: Holz Entstehungszeit der Inschrift: 1996 Anlass: Aufstellen der Informationstafel Exakte Abschrift: MCMXCVI Übersetzung: 1996

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Evangelisch reformierte Kirche Fundort: Kirchstraße, in Neuenhaus Monumenttyp: Über der Kirchentür, Vorderseite Material: Sandstein Bild:

Abschrift: IN SOLIUS DEI GLORIAM HUIUS TEMPLI LAPIDES FUNDAMENTALES A NOBILISS: DO AR IOD: DE ETZBACH DO DE LANGEN NOMINE ILLUSTRISS: ET GE NEROSISS:DOM:DOM:ERNESTI WILHELMI COMITIS IN BENTHEM ETC. ET OMNIUM D:D: ORDINUM HUIUS COMITATUS SUNT POSITI INCHOATI MDCLXXXIV

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RECEPT: GENERALI ET IUDICE HER: A GESSELER DIRECTORE PASTORIBUS ARN: WILL: SPECMAN ET NIC: METELERCAMP CONSULIBUS BERN: LUBELEI ANT: FRANTZEN IO: KLIPPINICK LAMB STEEVENS ET RATIONARIO HENR: KELLER SUCCEDENTIBUS PRO TEMPORE PASTORE IOH: METELERCAMP CONSULIBUS IOH: IACOBS ET WILH: ROTGERS CONSUMMATI MDCLXXXVI Übersetzung: Zum Ruhm des einzigen Gottes Des Tempels Fundament ist von dem edlen Arnold Jod von Etzbach, Herr von Langem im Namen des sehr erleuchteten und edelmütigen Ernst Wilhelm von Bentheim usw., und aller Herren Stände dieser Grafschaft gelegt worden Angefangen 1684 Als Hermann von Gesseler Direktor war unter den Pastoren Arnold Speckmann und Nicolaus Metelerkamp und den Ratsherren Bernhard Lubeley, Anton Frantzen, Johann Klippnick und Lambert Sterens und dem Rechnungsführer Hendrik Keller und dem nachfolgenden Pastoren Johann Metelerkamp und den Ratsherren Joh. Jacobs und Wilhelm Rötgers Vollendet 1686

Baugeschichte: 1682 beschlossen die Stadt und die Kirchengemeinde den Neubau der Kirche. Sie schickten Geldsammler, weil Neuenhaus, durch die Plünderungen während des Dreißigjährigen Kriegs kein Geld mehr zum Bau hatte. Es gab Streit bezüglich des Kirchenbaus.

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1684 wurde das Fundament der neuen Kirche gelegt. 1686-88 wurde die Kirche fertiggestellt.15 Historische Hintergründe: Die lateinische Inschrift wurde zur Danksagung der am Bau Beteiligten an der Kirche angebracht.

Altes Pfarrhaus

Ort: Neuenhaus Genaue Adresse: Lager Straße 8 Monumenttyp: Tafel über der Eingangstür Material: Sandstein (gestrichen) Maße der Inschriften: 80 cm hoch; 1,40 m breit Entstehungszeit der Inschrift: 1764 Grund/Anlass für die Inschrift: Ehre zu Gott; Hausbau 15

Diddo Wiarda, Christliche Gemeinden in Neuenhaus, in: Neuenhaus - Ansichten und Einblicke, hg. v. Ruth Prinz und Peter Koop, S.92 .

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Exakte Abschrift der Inschrift: FIDE DEO DIC SAEPE PRECES PECCARE CAVETO SIS HUMILIS PACEM DILIGE MAGNA FUGE DEO PACIS LAUS MDCCLXIV Übersetzung: Vertraue Gott, sprich oft Gebete, hüte dich zu sündigen, sei demütig, liebe den Frieden, fliehe vor Großem, Lob sei dem Gott des Friedens. 1764 Inschrift an der Dinkelbrücke (Lager Straße) Adresse: Lager Straße, Dinkelbrücke

Maße: 2.0m breit, 1.5m hoch Abschrift: Clemens Augustus Archi: Ep. Col. S. R. IPR. EL. VT. BAV. DUX Administrator comitatus desiectammagnosumpturestiluit. HeVCataraCtaIaCetqVIsaqVasarCtabIteVptes sepsItIterCleMens et beneCLaVsItaqVas

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Übersetzung: Clemens Augustus Der Erzbischof von Köln, Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, Herzog beider Teile Bayerns, Verwalter der Grafschaft, hat das zerfallene (Bauwerk) unter hohen Kosten wiederhergestellt. O weh! Das Stauwehr liegt darnieder! Wer wird die herbeikommenden Wasser zurückhalten? Clemens hat (ihnen) den Weg versperrt und sehr gut die Wasser verschlossen. Chronogramm: Die rot markierten Buchstaben sind römische Zahlzeichen, zusammengerechnet ergeben sie die Jahreszahl 1736. (M=1000, 6xC=600, 2xL=100, 6xV=30, 6xI=6)

Geschichte der Inschrift:

16

Dieses aus Sandstein gefertigte Medaillon stammt von dem alten Dinkelwehr, welches dort bis 1973 stand. Das Ornament ist mit zwei Löwen und einem Adler geschmückt. Mit der Inschrift wird angedeutet, dass Clemens Augustus in 1723 im Auftrag des Kaisers die Verwaltung der Grafschaft Bentheim übernommen hatte, weil der Graf Hermann Friedrich von Bentheim unter einer Gemütskrankheit litt und so regierungsunfähig war.Clemens gab sein Amt ab, als der Sohn von Graf Bentheim volljährig war.16

Johann-Georg Raben, Prächtiges Steinmedaillon des Kölner Fürst-Erzbischofs Clemens August, in: Neuenhaus - Ansichten und Einblicke, hg. v. Ruth Prinz und Peter Koop, S. 190.

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Hofmedicus

Fundort: Neuenhaus, evangelischer Friedhof Monumenttyp: Grabstein/ Denkmal Material: Sandstein Maße der Inschrift: 55 cm x 55 cm Adresse: Uelsener Straße Grund der Inschrift: Grabstein / Denkmal des Hofmedicus Inschrift: Hier ruhet der Hofmedicus Anton Theodor Miquel geb. 8.12.1783 gest. 31.3.1862 Übersetzung: Hofmedicus – Hof Arzt

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Katholischer Friedhof

R.I.P.

Fundort: Katholischer Friedhof, Neuenhaus Genaue Adresse: Finkenstraße/ Hauptstraße Monument Typ: Grabinschrift Material: Sandstein Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort: / Maße der Inschrift: 2m x 1.40m Entstehungszeit der Inschrift: 1978 Grund/Anlass für die Inschrift: Tod des Dr. Bernard Schräder und Helene Schräder Exakte Abschrift der Inschrift: R.I.P. Ausgeschrieben: REQUIESCAT IN PACE Übersetzung: Er/Sie ruhe in Frieden.

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R.I.P.

Fundort: Katholischer Friedhof , Neuenhaus Genaue Adresse: Finkenstraße / Hauptstraße Monument Typ: Grabinschrift Material: Stein Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Maße der Inschrift: 1.12m x 1.17m Entstehungszeit der Inschrift: 1930-1979 Grund/Anlass für die Inschrift: Tod der Elisabeth Schulte, Anna Weffels, Maria Weffels und ders Karl Weffels Exakte Abschrift der Inschrift: R.I.P. Ausschrift der Inschrift: REQUIESCAT IN PACE Übersetzung: Er/Sie ruhe in Frieden .

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Hora venit

Fundort : Katholischer Friedhof, Neuenhaus Genaue Adresse: Finkenstraße / Hauptstraße Monument Typ: Grabinschrift Material: Stein, vermutlich Marmor Ursprünglicher Fundort: Maße: 56cm breit und 4cm hoch Grund der Schrift: Tod der Friedericke Kerckhoff, Elisbeth Kerckhoff, Carl Kerckhoff & Hermann Kerckhoff Exakte Abschrift der Inschrift: HORA VENIT Übersetzung: Die Stunde ist gekommen

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InRI

Fundort: Katholischer Friedhof , Neuenhaus Genaue Adresse: Finkenstraße / Hauptstraße Monument Typ: Grabstein / Denkmal Material: Stein Ursprünglicher Aufbewahrungsort: Maße: 30cm breit und 15 cm hoch Entstehung der Inschrift: Bau des Friedhofs (nicht belegt) Bau Datum: unbekannt Grund der Inschrift: / Genaue Abschrift der Schrift: INRI Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum Übersetzung: Jesus von Nazareth , König der Juden.

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IN PACE

Fundort: Neuenhaus, katholischer Friedhof Genaue Adresse: Finkenstraße /Hauptstraße Material: Metall, vermutlich Eisen Monument Typ: Eingangstor Bau Datum: unbekannt, vermutlich Bau des Friedhofs Ursprünglicher Fundort: Maße der Inschrift: 3,10m x 1,70m Grund/ Anlass für die Inschrift: Eingangstor des Friedhofs, damit der Frieden der Verstorbenen nicht gestört wird. Inschrift: IN PACE Übersetzung: In Frieden Zur Inschrift: Vermutlich ist „ IN PACE“ die Abkürzung für „REQUIESCAT IN PACE“.

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Latein am Kunstverein

Ort: Neuenhaus Adresse: Kunstverein, Hauptstr.37 Monumenttyp: Tor (Überschrift) Material: Messing (überstrichen) Maße der Inschrift: 100cm x 20cm Grund /Anlass der Inschrift: Erbauungsjahr des Gebäudes Exakte Abschrift: MDCCL Entstehungszeit/ Übersetzung: 1750 Altes Rathaus

Ort: Neuenhaus Genaue Adresse: Altes Rathaus, Hauptstraße 24 Monumenttyp: Glocke Material: Bronze Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort: „In dieser Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648), in der auch die Stadt Neuenhaus von Überfällen nicht verschont blieb, hat es einen Vorgänger dieser Glocke gegeben, der in den Kriegswirren zerstört worden ist.“17

17

http://www.heimatfreunde-neuenhaus.de/geburtengloecklein.html

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Maße der Inschriften: Eine Zeile (ca.50 cm) um die Glocke herum Entstehungszeit der Inschrift: 1639 Grund/Anlass für die Inschrift: Einläutung einer neuen Geburt in Neuenhaus (ab 1939) Exakte Abschrift der Inschrift:

JOANNES A

GESSELAER ME LACERATAM REFUNDI CURAVIT HENRYCH TER HORST ME FECYT DA VENTRIAE Übersetzung: Da ich zerschlagen und zerfetzt dort lag, hat Johannes von Gessler dafür gesorgt, dass ich wieder neu gegossen wurde. Heinrich ter Horst hat mich gemacht in Deventer.18

18

http://www.heimatfreunde-neuenhaus.de/geburtengloecklein.html

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Scheerhorn

Ort: Scheerhorn Genaue Adresse: Hauptstr. 111 Monumenttyp: Tafel in Wand einer Scheune Material: vermutlich Sandstein Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort: möglicherweise von der Burg Arkel19 Maße der Inschrift: 0.5 x 2m Enstehungszeit der Inschrift:30. Juni 1689 Grund/Anlass für die Inschrift: stammt aus einem anderem Gebäude; deshalb kennt man den Anlass nicht Exakte Abschrift: INVIDIA FORTUNAE COMES ANNO 1689 DEN 30 IUNY Übersetzung: Neid ist der Gefährte des Glücks Im Jahr 1689, am 30. Juni

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http://www.altreformiert.de/beuker/02_Ortsteile.pdf (abgerufen am11.05.12) Seite 104

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Veldhausen Altreformierte Kirche Veldhausen Adresse: Georgsdorfer Straße 3 Material: Betonplatten Entstehungszeit: 1956 Baugeschichte: Dies ist eine Inschrift an der altreformierten Kirche in Veldhausen in der Georgsdorfer Straße. Sie ist 2m x 0,35m groß und über der Eingangstür angebracht. Sie nennt das Jahr der Fertigstellung der Kirche.

Übersetzung: Im Jahre des Herren 1956

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Veldhausen, Reformierte Kirche, Südseite, Inschrift 1 Genaue Adresse: Lingener Straße 2 Monumenttyp: Kirchenwand außen Material: Bentheimer Sandstein Maße der Inschrift: 72 x 30cm Entstehungszeit der Inschrift: 1623

COLVMNA ECCLESIAE EST VNICVS CHRISTVS Übersetzung: Die Säule der Kirche ist allein Christus. In dieser Schrift befindet sich ein Chronogramm, das eine Jahreszahl wiedergeben soll, nämlich 1623. Diese Zahl setzt sich aus MCCCCCLLVVVVIII zusammen.

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Reformierte Kirche Veldhausen, Südseite, Inschrift 2 Adresse: Lingener Straße 2 Monument: Steininschrift in der Außenmauer der Kirche Maße: 0,83 x 0,33m Bild:

Abschrift:

VIVa et Vera strUCtU[ra] eI CoLUMnae IesU sU perposIta UnICa est eC CLesIa

Übersetzung: Auf dieser Säule von lebendiger und wahrer Bauart, Jesus (nämlich), ist die Kirche allein gegründet. Oder: Ein lebendiger und wahrer Bau: Auf dieser Säule Jesu ist die Kirche allein gegründet.

Baugeschichte: Diese Inschrift enthält ein Chronogramm: Sie ist 1651 entstanden. Durch Verwitterung hat sie an Lesbarkeit eingebüßt. Das Jahr 1651 war offenbar ein sehr schwieriges Jahr für das Kirchspiel Veldhausen. Umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Südseite der Kirche sind durchgeführt worden.

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Man vermutet, dass dies auch geschehen ist, um den Menschen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Arbeit und Lohn zu geben (Hinweis Pastor B. Roters). Eine weiter oben an diesem Stützpfeiler angebrachte Inschrift nennt auch das Jahr 1651:

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Reformierte Kirche: Inschrift über dem Eingang an der Südseite

Ein Hinweis von Pastor Roters brachte uns auf die Spur noch einer Inschrift. Sie ist am rechten Rand zerstört und auch sonst nur schwer zu lesen. Um sie entziffern zu können, haben wir eine Übersicht über verschiedene gotische Schriftarten benutzt. Inceptū an dm (oder: dni) m... Copletū vo an m cccc… Ohne Abkürzungen: Inceptum anno domini m Completum votum(que) anno m cccc Ein Forscher namens Theodor Stiasny hat die Inschrift etwas anders entziffert: Incepm * an * dm * m Coplem * vo * anno * m cccc20 Übersetzung: Begonnen im Jahr des Herrn 1000und… Vollendet, (und) geweiht im Jahr 1400und... Dass „vo“ die Abkürzung für votum(que) [„(und) geweiht“] sein soll, ist eine bloße Vermutung von uns. Theodor Stiasny hat keinen Vorschlag.

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Theodor Stiasny: Die Geschichte des Kirchspiels und der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Veldhausen. Nach einem Manuskript aus der Zeit um 1948, herausgegeben vom Kirchenrat der Ev.-ref. Kirchengemeinde Veldhausen zum 500jährigen Bestehen der Kirche, S.86.

47 Er erklärt aber die Bedeutung der Inschrift: „Die Ziffern der Hunderter, Zehner und Einer in der ersten Zeile sind nicht mehr zu lesen, ebensowenig die der Zehner und Einer in der zweiten. ... Wir bedauern sehr, daß die einzige Inschrift, die uns Aufschluß über Beginn und Vollendung des Baus unseres Gotteshauses geben könnte, so ganz hoffnungslos unleserlich ist. Doch ein, wenn auch geringes, Resultat gibt uns doch die zweite Zeile an die Hand. Die Hunderter der Zeile sind noch mit ziemlicher Sicherheit festzustellen. Es würde also die Vollendung des Baues vor das Jahr 1500 fallen. Der letzte Termin für die Vollendung kann nur das Jahr 1499 sein.“

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Reformierte Kirche Veldhausen: Glocken Die kleine Glocke im Glockenturm wurde 1939 gegossen von J. B. Bubous. (Hinweis Pastor Roters) Sie trägt oben eine etwa 5 cm hohe Inschrift:

VIVOS VOCO, MORTUOS PLANGO, FULGURA FRANGO. Ich rufe die Lebenden, ich beklage die Toten, ich breche die Blitze.

Die große mittlere der drei Glocken wurde 1949 umgegossen. Man weiß, dass die Vorgängerin die folgende Inschrift hatte: „SALVATOR DICOR, INIMICOS PELLERE UTOR, CONVOCO VIVENTES PULSU, PLANGO MORIENTES WOLTERUS WESTERHUES ME FECIT ANNO DOMINI MCCCCCIX“

„Ich werde Erlöser genannt, ich genieße es, die Feinde zu vertreiben, ich versammle die Lebenden durch einen Schlag, ich beklage die Sterbenden. Wolter Westerhues hat mich im Jahre des Herren 1509 gemacht.

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Wietmarschen

Madonnenaltar SANCTA MARIA ORA PRO NOBIS Übersetzung: Heilige Maria, bete für uns. Ort: Wietmarschen; Wallfahrtskirche St. Johannes, Matthias-Rosemann-Str. 1 Material: Eichenholz; vergoldet Maße: 35 cm breit, 45 cm hoch Monument typ: Sockel des Madonnenaltars Anlass: Die Madonna ist zwischen 1180-1220 entstanden. Im 30 jährigen Krieg wurde die Madonna begraben, was im zweiten Weltkrieg entgegen nicht der Fall gewesen ist. Ersatz war eine andere Statue. Diese könnte die Statue im Verwalterhaus sein.21

21

Cl. Honnigfort, Unsere liebe Frau von Wietmarschen, die Madonna auf dem Polsterstuhl, o. O., o. J.

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Grabplatte in Wietmarschen Adresse:

Wallfahrtskirche Wietmarschen, außen

Fundort:

Innenraum der Kirche

Monument Typ:

Grabstein einer Äbtissin

Material:

Stein

Bild:

Maße: 2,00x1,00m

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Abschrift: Umlaufende Inschrift am Rand: ANNO 1737 DIE 27 MARTII OBIIT […]22 GENEROSA DOMICELLA CATHARINA ELISABETH DE KÜKELSHEIM EX RORUP ET NEVINGHOFF CAPITULARIS ET SENIORISSA IN WITTMERSCHEN AETATIS 74. R.I.P. Inschrift oberhalb des Wappens: MULIEREMFORTEM QUIS INVENIET ? Inschrift unterhalb des Wappens: HIC SEPULTA IACET

Übersetzung: Umlaufende Inschrift am Rand: Im Jahre 1737 am 27. März starb die adlige Dame Catharina Elisabeth Kükelsheim von Rorup und Nevinghoff, Haupt und Äbtissin in Wietmarschen im Alter von 74. Ruhe in Frieden. Inschrift oberhalb des Wappens: Wer wird eine starke Frau finden? Inschrift unterhalb des Wappens: Hier liegt sie begraben.

Baugeschichte: Wahrscheinlich wurde diese Grabsteinplatte zunächst innerhalb der Kirche aufbewahrt. Dort lag sie. Anlässlich ihrer Zerstörung (siehe die fehlende Ecke rechts oben) wurde sie nach draußen versetzt und dort hingestellt. Geschichte: Catharina Elisabeth gehörte zur Familie von Kükelsheim, der im 16. Jahrhundert eine Wasserburg, das Haus Rorup, gehörte.23

22 23

Ergänze: mortem oder diem supremum… und weitere nicht rekonstruierbare Wörter Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rorup

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Wietmarschen, Marienkapelle

Adresse: Westlicher Sternweg, 49835 Wietmarschen Monumenttyp: Kapelle Material: Stein Ursprünglicher Aufbewahrungsort/ Fundort: Die Marienverehrung wurde vorher in der Kirche in Wietmarschen aufbewahrt. Maße der Inschrift: linkes Bild: 45 x 30 cm; mittiges Bild: 50 x 50 cm; rechtes Bild: 45 x 30 cm Entstehungszeit der Inschrift: Die Inschrift entstand um 1578; renoviert 1808. Grund/Anlass für die Inschrift: Die Marienkapelle gehört zur Wallfahrtskirche in Wietmarschen und ist als Gnadenbild unserer lieben Frau von Wietmarschen gebaut worden. Die Marienkapelle steht als Heiligtum für die Wallfahrtskirche. Weil in der katholischen Kirche zu wenig Platz für die Marienverehrung war, baute die Kirche die Waldkapelle an den westlichen Sternweg. Der zweite Grund für die Verlagerung der Marienverehrung ist die Lautstärke in der Kirche, sodass die Marienstatue an einen ruhigeren Ort sein sollte. Da die Kirche ein großes Ziel für Mönche war, wurde ein kleiner Waldweg in Form eines Siebensterns angelegt. Der Grund für diese ausgerechnet sieben Wege waren sieben adlige „Juffern“ des Klosters. Am südlichen Sternweg entstand schließlich 1587 die Marienkapelle. 1808 wurde sie noch renoviert. Abschrift der Inschrift: linkes Bild: Maria Theresi/Freiinn/von Kurzro mittiges Bild: Anna Eleonora Sophia/von Herding ABTISSIN 1758 rechtes Bild: Renovatum/1808 Übersetzung: renoviert 1808

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Wietmarschen: Katholische Josefskapelle Ort: Kapelle in der Nähe des Friedhofs Material: Stein Maße: 50cmx50cm Geschichte: Von der Josefskapelle wird die Sage erzählt, dass Räuber den Edelherrn Jobst (oder Jost) von Hohenkörben gefangen nahmen, um Lösegeld zu erpressen. Als sie das Knarren der Räder von Kaufmannswagen hörten, sperrten sie ihn in ein Fass und eilten raubgierig zur Straße. An dem Spundloch schnupperte ein Fuchs. Der Edelherr konnte ihn am Schwanz packen, worauf der Fuchs entspringen wollte und das Fass ins Rollen kam. Es zerschellte an einem Baumstumpf in einer tiefer liegenden Stelle; der Edelherr konnte sich vor den Räubern in Sicherheit bringen. Zum Dank für seine wunderbare Rettung soll er dort, wo er in das Fass gesperrt wurde, eine kleine Kapelle errichtet haben. 24 Lateinische-Inschrift:

FERDI: AB HERDING CANONICUS STI: MAURITII 1740 Lateinische-Inschrift: Ferdinand von Herding Stiftsherr von Sankt Mauritz 1740

24

Quelle: http://www.wietmarschen.de/173.htm

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Friedhof in Wietmarschen

Adresse: 49835 Wietmarschen, Am Waldfriedhof Monumenttyp: Grabplatte Material: Stein Maße der Inschrift: 148 x 80cm Entstehungszeit: 1982 Grund für die Inschrift: Der Tod von Pfarrer Christian Westphälinger. Das Grab liegt in einer Reihe weiterer Pfarrergräber. Inschrift: R.I.P.= Requiescat in Pace Übersetzung: Er ruhe in Frieden.

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Lohne

Ort: Lohner Friedhof Monumententyp : Grabstein Material: vermutlich Granit Maße der Inschrift : 100 cm x 75 cm Entstehungszeit der Inschrift : 1999 Anlass für die Inschrift : Tod von Fritz Neitzel Lateinische Inschrift : Carpe Diem Honor et Virtus Übersetzung : Nutze den Tag Ehre und Tüchtigkeit

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Kloster Frenswegen Die Westfront des Klosters Frenswegen

Ort: Frenswegen Genaue Adresse: Klosterstr. 9. 48527 Nordhorn Monumenttyp: Uhr, Tor(überschrift) Material: Gold, Messing??? Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort: / Maße der Inschrift: zu hoch, um die Inschrift zu erreichen Entstehungszeit: MDCCXXXXII (1742) Grund/Anlass für die Inschrift: Zeitangabe Exakte Abschrift der Inschrift: MDCCXXXXII25 Übersetzung: 1742 Hintergrundinformation: Die Uhr ist an der barocken, langgestreckten Westfront des Klosters angebracht. Diese wurde im Jahr 1742 in dieser Form fertig gestellt. 25

Ungewöhnliche Schreibweise für die Zahl 40: XXXX statt XL.

26

Klosterführer des Klosters Frenswegen, Nordhorn, im Mai 2008

26

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Grabstein im Kloster Frenswegen

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Ort: Kloster Frenswegen Genaue Adresse: Klosterstr. 9, 49527 Nordhorn Monumenttyp: Grabstein Material: Sandstein Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort:?? Maße der Inschrift: 1,12 m breit; 2,10 m hoch Entstehungszeit der Inschrift: MIDCC (1701); Chronogramm Grund/Anlass für die Inschrift: Tod

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Exakte Abschrift für die Inschrift: FRIDERIKE EHAPT HINDELICK COSACH JAOHANNA FRANCKKA WIETZ ANNO 1798 MORIOR & DEO CONSECROR NOLAN FOCKINCK MORIAM UT VIVAM ANNO 1701. DEN 27. MARTII IST IM HERREN SEEHLIG ENTSCHLAFEN DIE EHR UNDT TUGEND TREICH. IACÓBA ISABELLA VON FOCKINCK DES HERREN ALEXANDRI NOLAND EMPFANGERS DES GERICHT NORTHORN EHELICHE HAUSFRAW DERO SEHL GOTT GNADIG SEYE AMEN Übersetzung: Friderike Ehapt, Hindelick Cosach, Johanna Franckka Wietz Im Jahr 1798 Ich sterbe und werde Gott geweiht Nolan Fockinck Ich werde sterben, damit ich lebe. Im Jahr 1701, den 27. März ist im Herren seelig entschlafen die ehr-und tugendreiche Iacóba Isabella von Fockinck des Herren Alexandri Noland Empfänger des Gerichts Nordhorn eheliche Hausfrau, deren Seele Gott gnädig sei. Amen.

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Grabstein in Kloster Frenswegen an Klosterfront

Ort: Nordhorn (Frenswegen ) Adresse: Kloster Frenswegen, Klosterstr. 9 Monumenttyp: Gedenktafel Material: Sandstein Fundort der Inschrift: Klostergelände Maße der Inschrift: 100m x 1,10m Entstehungszeit der Inschrift: c. a. Anfang 17. Jh. Grund /Anlass für die Inschrift: Gedenken an einen Verstorbenen Exakte Abschrift der Inschrift: MELIUS EST NOMEN BONUM QUAM DIVITIAE MULTAE. Ungefähre Übersetzung: Ein guter Name ist besser als Reichtum.

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Grabstein Südost Kloster Frenswegen

Ort: Nordhorn (Frenswegen) Adresse: Kloster Frenswegen Klosterstr. 9 Monumenttyp: Grabplatte Material: Sandstein Fundort: Klostergelände Maße: 1,5 m x 0,80m Entstehungszeit: MDCCXXXXII (1740) Grund / Anlass der Inschrift: Gedenken an einen Verstorbenen Exakte Abschrift: LOVIESCAT IN PACE … COMITA V. BENTHEMENSIS SOLVE. Ungefähre Übersetzung: Liebe in Frieden… befreie den Gefährten Von Bentheim. Hinweis: Auf dem Grabstein ist eigentlich vielmehr Text. Doch weil der Stein im Freien ist, ist das Meiste an lateinischen Inschriften vom Regen verwaschen. Den Satz den sie hier sehen, ist das Ende, welches man als einziges entziffern konnte.

S. s.

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Kapelle

Fundort: Kloster Frenswegen Kapelle Monumenttyp: Steintafel Material: Stein Abschrift: Anno 1702 Übersetzung: Jahr 1702 Fundort: Kloster Frenswegen Monumenttyp: Steinmedaillon Material: Sandstein Abschrift:INRI Übersetzung:Jesus aus Nazareth, König der Juden Hintergrundwissen: Diese Statue wurde in den neunziger Jahren des 17. Jahrhunderts von dem Münsteraner Bildhauer Gröninger angefertigt. Sie gehört zu einer Kreuzigungsgruppe, die am dritten, vorderen Joch an der Südwand der alten Klosterkirche angebracht war. Danach befand sie sich im Landesmuseum Hannover, wo sie im Krieg zerstört wurde. Reste dieser Gruppe fand der Kunststudent Herbert Pötter aus Veldhausen während des Kapellenbaus im Asservatenkeller des Landesmuseums. Jetzt ist die Kreuzigungsgruppe auf vier Platten in Form eines Negativkreuzes als Erinnerung an die alte Ausstattung der ehemals spätgotischen einschiffigen Hallenkirche aufgebracht.27

27

Klosterführer des Kloster Frenswegens, Nordhorn, 2008

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Marienfigur Fundort: Oberhalb der Außentür, östliches Mittelrisalit Monumenttyp: Statue Material:Sandstein Entstehungszeit:1641(Chronogramm) Bild:

Abschrift:eVechtapIIsstantfrensWegen sub aIIs teCtatUeretUaeVIrgopatronaDoMUs Übersetzung: Von der Vechte her steht Frenswegen unter frommen Flügeln. Beschütze, du jungfräuliche Schutzherrin, das Dach deines Hauses. Historische Hintergründe: Die Marienstatue stammt aus dem Jahre 1841. Doch zu dieser Zeit lebte keiner im Kloster, denn infolge kriegerischer Verhältnisse im Zusammenhang mit Niederländischen Freiheitskämpfern verließen die Chorherren und Mönche 1578 das Kloster Frenswegen und erwarben vom Grafen von Bentheim ein gräfliches Amtshaus, „die Burg“ in Nordhorn. Dort wurde im Jahre 1641 eine Kapelle erbaut. Vermutlich wurde die Marienstatue für diese Kapelle gefertigt und dann später beim Umbau des Kloster in den Mittelrisalit28 des Ostflügels eingebaut. 29

28 29

Ein Mittelrisalit ist ein hervorspringender Gebäudeteil, der die Fassade gliedert. Klosterführer des Kloster Frenswegens, Nordhorn, im Mai 2008

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Lateinische Inschrift Kloster Frenswegen

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Ort: Nordhorn ( Frenswegen ) Adresse : Kloster Frenswegen Monumenttyp: Grabstein Material: Sandstein Aufbewahrung: ? Maße der Inschrift: 80 cm x 100 cm Grund / Anlass für die Inschrift: Gedenken an einen Verstorbenen Exakte Abschrift der Inschrift: … ATOR ET PER 14. ANNOS EIUS D … … CON THORALIS QUIESCAI… ...REQUIESCAT IN PACE… Übersetzung: …und dieser starb mit 14 Jahren… …??? …ruhe in Frieden… Viele der ca. 20 Grabsteine waren so verwittert, dass man die lateinischen Inschriften nicht mehr entziffern konnte. Bei manchen Grabsteinen waren noch ein paar Wörter sichtbar oder in Niederländisch verfasst.

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Zwei Berichte über den Besuch bei Stein & Form Neuenhaus Wir waren am 10.05.2012 beim Steinmetzbetrieb in Neuenhaus an der Nordhorner Straße. Als erstes wurde uns von Herrn Fronterré gezeigt, wie die Platten mit einem Kran transportiert werden, der 3,2 Tonnen heben kann. Es gibt zwei Schneidemaschinen: Eine wird für das Schneiden ganzer Platten (grob) benutzt, die andere für die Plattenbearbeitung (genau). Die Platten sind nach diesem Vorgang noch an vielen Stellen rau und matt. Deshalb wird an diesen Stellen entweder per Hand oder maschinell geschliffen. Damit die Oberfläche glänzt, wird Hitze benutzt. Bei zum Beispiel Grabsteinen muss der Stein auch noch beschriftet werden, dafür gibt es zwei Methoden: Der Stein wird mit einem Mini-Presslufthammer gemeißelt, oder der Stein wird mit Sand „beschossen“, wobei ein Gummipapier als Schablone dient. In der Firma wurde uns gesagt, dass sie Steine aus allen Ländern der Welt bekommen (z.B. kommt der orange Granit aus Brasilien). Zum Schluss durften wir noch ein paar Steine als Souvenir mitnehmen.

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Steinmetz Erfahrungsbericht

Ein Steinmetz bekommt Aufgaben von vielen verschiedenen Kunden, spezielle Steinformen herzustellen. Der Steinmetz bestellt große Steinplatten, die er selber verarbeiten muss. Diese Platten müssen in verschiedene Formen geschnitten werden. Mit speziellen Maschinen, in Form von Hebekränen, können diese bis zu dreieinhalb Tonnen schweren Steinplatten gehoben werden. Diese werden auf ein Schneidegerät abgelegt und mit speziellen Sägeblättern geschnitten, die mit Industriediamantsplittern erstellt sind. Sie haben den höchsten Härtegrad, den man erreichen kann, nämlich zehn. Somit ist alles zu schneiden, was unter der Stärke zehn liegt. Das Sägeblatt dreht sich so schnell, dass der Stein zu Staub wird. Damit der Staub nicht durch die Luft fliegt und das Sägeblatt nicht zu heiß wird, wird alles mit Wasser feucht gehalten. Die Säge hinterlässt einen Schnitt, der genauso breit ist, wie das Sägeblatt selbst. Nachdem der Stein fertiggeschnitten wurde, muss er noch an den Seitenrändern geschliffen werden. Auch hierfür gibt es eine passende Maschine, die erneut Zeit und somit auch Geld spart. Bestimmte Formen müssen jedoch von Hand geschliffen werden. Dafür gibt es Arbeiter, die vor allem Geduld, Talent und Geschicklichkeit brauchen. Aber ohne das passende Werkzeug ist auch der beste Arbeiter aufgeflogen. Das beste Beispiel dafür ist die Anfertigung eines Grabsteins. Ohne Meißel und Hammer kann der Arbeiter gar nicht arbeiten. Er kann nur vorzeichnen. Aber auch Hammer und Meißel werden übertroffen: Der Meißel wird in einer pistolenartige Halterung befestigt und mit Pressluft ruckartig in Bewegung gesetzt. Somit kann man 300-800x in einer Minute schlagen. Wenn nur ein paar Millimeter bis zu zwei Zentimeter tief gemeißelt werden soll, kann der Grabstein mit einer Gummifolie als Vorlage und Schutz in eine Maschine geschoben werden. Dort werden die Stellen ohne Folie mit speziellem Sand abgeschliffen. Bildquelle: URL: www.edt-eurodima.com abgerufen am 10.05.12

68 Chronogramm „Ein Chronogramm - der Ausdruck kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt: "ZeitSchrift" - ist ein Satz oder Vers, in dem eine Datierung in Form einer Jahreszahl so verschlüsselt ist, dass alle Buchstaben, die zugleich römische Ziffern sind, hervorgehoben werden und ihre Zahlwerte addiert die Jahreszahl ergeben. Chronogramme gibt es seit dem späten Mittelalter, doch waren sie vor allem im Barock als geistvolles Spiel lateinkundiger Gebildeter beliebt.30 “ Beispiel für ein Chronogramm: Ein Teil der Inschrift in der Dinkelbrücke lautet: HeV CataraCta IaCet qVIs aqVas arC tabIt eVptes sepsIt Iter CLeMens et bene CLaVsIt aqVas Die hier dickgedruckten Buchstaben wurden auch in der Inschrift hervorgehoben , damit man die römische Jahreszahl daraus lesen kann . Die Buchstaben ergeben zusammen: 1736 M= 1000 , C = 100 , L = 50 , V= 5 , l = 1

30

1000+ 6x 100 + 2x 50 + 6x 5 + 6x 1 = 1736

Quelle : http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/chrono.htm (abgerufen am 10.05.2012)

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Römische Zahlen Römische Zahlzeichen

Heutige Zahlen

I V X L C D M A

1 5 10 50 100 500 1000 5000

Additive und subtraktive Zählweise additive Zählweise: In Additionssystemen fällt das Addieren von Zahlen recht leicht, da die Ziffern der Summanden einfach zu einer neuen Zahl zusammen gezogen werden brauchen. Anschließend fasst man gegebenenfalls Gruppen von Ziffern zu höherwertigen Ziffern zusammen. Beispiele: • I nach V oder X: VI (6), XI (11) • X nach L oder C: LX (60), CX (110) • C nach D oder M: DC (600), MC (1100) subtraktive Zählweise: Die Subtraktionsregel in ihrer Normalform besagt, dass die Zahlzeichen I, X und C einem ihrer beiden jeweils nächstgrößeren Zahlzeichen vorangestellt werden dürfen und dann in ihrem Zahlwert von dessen Wert abzuziehen sind. Beispiele: • I vor V oder X: IV (4), IX (9) • X vor L oder C: XL (40), XC (90) • C vor D oder M: CD (400), CM (900) Quelle: Artikel „Römische Zahlendarstellung“, in: www.wikipedia.de (vom 9.5.2012)

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Quellenverzeichnis: http://emlichheim.reformiert.de/Geb%C3%A4ude_und_Geschichte.html (9.5.2012) http://www.laar.reformiert.de/tl_files/laar/pdf/Glocken%20des%20Gerhardus%20% 20Wou.pdf ( 9.5.2012 ) Emsländische Geschichte, Emsländische Geschichte 18 (2011), u.a. Haselünne Bericht von Matin Schröer www.grafschaft-bentheimtourismus.de/urlaubsinteressen/kulturstiftend/kirchen/ev-ref-kirche-lage/poi/evref-kirchmlhttp www.wikipedia.de http://www.kathneuenhaus.de/html/gemeinde.html http://www.egbertschoenmaker.de/?p=734 http://www.neuenhaus.de/staticsite/staticsite.php?menuid=71&topmenu=11&keepmen u=inactive 10.5.12 8:19 Johann-Georg Raben, Prächtiges Steinmedaillon des Kölner Fürst-Erzbischofs Clemens August, in: Neuenhaus - Ansichten und Einblicke, hg. v. Ruth Prinz und Peter Koop, Bad Bentheim 2011, S. 190 - 193 http://www.heimatfreunde-neuenhaus.de/geburtengloecklein.html http://www.altreformiert.de/beuker/02_Ortsteile.pdf (abgerufen am 11.05.12), S. 104 Cl. Honnigfort, Unsere liebe Frau von Wietmarschen, die Madonna auf dem Polsterstuhl, o.O., o.J. http://de.wikipedia.org/wiki/Rorup Klosterführer des Klosters Frenswegen, Nordhorn, im Mai 2008 www.edt-eurodima.com abgerufen am 10.05.12

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http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/chrono.htm (abgerufen am 10.05.2012) Artikel „Römische Zahlendarstellung“, in: www.wikipedia.de (vom 9.5.2012) Diddo Wiarda, Christliche Gemeinden in Neuenhaus, in: Neuenhaus - Ansichten und Einblicke, hg. v. Ruth Prinz und Peter Koop, Bad Bentheim 2011, S. 80-104

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Danksagung Wir bedanken uns, dass Sie viel Interesse an unserem Lateinprojekt hatten und uns viele wichtige Informationen gegeben haben. Diese Informationen haben uns sehr geholfen und wir haben versucht alle Hinweise auszuwerten. Leider konnten wir nur in der Niedergrafschaft nach lateinischen Inschriften suchen. Trotzdem haben wir viel zusammenbekommen. Wir bedanken uns bei:  Thomas Warmbold, der uns eine spontane und hilfreiche Führung in der katholischen Kirche ermöglichen konnte und der es möglich gemacht hat, dass sich zwei unserer Schüler im Kirchenturm abseilen konnten.  Pastor Bernd Roters , der uns Hinweise und eine freundliche Führung in der reformierten Kirche in Veldhausen ermöglicht hat.  Ruth Prinz dafür, dass sie uns auf zahlreiche weitere Orte und das Buch hingewiesen hat.  Ursula Heuer, die uns auch auf das Buch und weitere Orte hingewiesen hat.  Lüpke Heier, der uns die Führung im Rathaus ermöglicht hat und uns hilfreiche Tipps gegeben hat.  Tobias Jung , der uns geholfen hat, die Glocke im alten Rathaus in Neuenhaus zu besichtigen.  Bürgermeister Johann Arends, der uns spontan eine Führung in dem alten Rathaus in Neuenhaus ermöglicht hat.  Leo Engelhardt, der uns mit seiner lateinischen E-Mail auch weitere Informationen mitteilen konnte.  Pastor Dr. Gerrit Jan Beuker dafür, dass er sehr brauchbare Informationen und das Bild aus Scheerhorn geschickt hat.  Dirk Lammersma für die zahlreichen Bilder und brauchbaren Texten aus Lage.

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 Friedrich-Wilhelm Ellermann, der uns Hinweise für die nötigen Karten geschickt hat.  Herrn Fronterré für die Führung bei seiner Firma Form & Stein.

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Schlusswort Die uns vorliegenden Inschriften sind in den meisten Fällen auf religiöse Inhalte zurückzuführen. Wir waren von der Masse der Inschriften sehr überrascht. Trotz der weiten Strecken, die wir fahren mussten, hat es allen viel Spaß gemacht, außerdem haben wir Orte besichtigen können, an denen wir vorher nicht gewesen sind. Die Recherchen im Internet und in Büchern sind uns im Großem und Ganzen gut gelungen. Wir bedanken uns bei den Bürgern, die uns in dieser Sache unterstützt haben.

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Teilnehmer:

Cedric van der Kamp Melissa Noffc Thorsten Theeuwen Lukas Ekkel Paul Wißmann Nina Zwafink Jannik Heemann Leon Mutke Mathis Assink Robin Pelties Celina Derda Janek-Luca Gülink Ole Hans Henning Kronemeyer Simon Keen Tarek Emmerich Regina Heinz Martin Lambers Sarah Wiggers Marvin Dinter Sinja Steenweg Sven Leusmann Carina Wolters Juri Vana Saskia Meyer Merle Schmidt Jana Kuipers Sanja Kronemeyer Lena Genzink Sabrina Brouwer Laura ten Brink Luke Geerligs Pia Klokkers Kira Müller Patricia Blömers Felix Niers Dennis Saitow Florian Berkau Pascal Egbers Marc Snoeyink Fabian Smit Henry Lambers Henrik Wassink Silas Denkena Daniel Wolterink Nick Klein Steffen Hinderink Elvira Wilken

Jörg Schrovenwever

Milan Meyer Torben Mardink Jonathan Drude Rene Elsmann Kai Lübbermann Lukas Kriete Colin Raafkes Markus Leussink Niels Kronemeyer Rene Möllermann Malte Hurink Halina Klompmaker Hanna Bloemendal Maike Vorrink Mandy Nyboer Swenna van der Knaap Vanessa Daalmann Nico Hesslink Johannes Lübbermann Simon Bartels

Wolfgang Rackmann

76 Anhang: Dokumentationsbogen zur Erfassung einer Inschrift Ort

Genaue Adresse

Monumenttyp (z.B. Glocke, Tor, Mosaik, Grabplatte, Sockel einer Statue, Gedenktafel, Fresko, …)

Material (z.B. Bronze, (Guss-)Eisen, Stein, Marmor, Leinwand, Holz, ...)

Ursprünglicher Aufbewahrungsort oder Fundort (falls von der obigen Adresse abweichend)

Maße der Inschrift (nur, wenn sie gefahrlos ermittelt werden können!)

Entstehungszeit der Inschrift

Grund/ Anlass für die Inschrift

Exakte Abschrift der Inschrift

(Fortsetzung ggf. auf der Rückseite) Hinweise auf weitere Informationen zu der Inschrift (Bücher, Prospekte, Flyer, Internet)