OberhausenRheinhausen Waghäusel
Philippsburg
Kronau
Hambrücken Dettenheim GrabenNeudorf LinkenheimHochstetten
EggensteinLeopoldshafen
Forst
Bad Schönborn UbstadtWeiher
KarlsdorfNeuthard
Östringen
Kraichtal
Bruchsal
Stutensee
Zaisenhausen
Sulzfeld
Kürnbach Weingarten
Gondelsheim
Oberderdingen
Bretten Walzbachtal Pfinztal Rheinstetten
Ettlingen
Waldbronn Karlsbad
Malsch Marxzell
Landratsamt Karlsruhe
Vorwort Der Sozialbericht 2009 knüpft an die Berichte der Jahre 2000, 2003 und 2006 an. Damit bietet er einen Überblick über Entwicklungen in einem 9-jährigen Zeitraum. Die durch die demografische Entwicklung ausgelösten Veränderungen zeigen zugleich die gesellschaftlichen Herausforderungen: Überalterung der Gesellschaft mit Folgen für die Hilfen für behinderte und ältere Menschen. Zahlenmäßiger Rückgang bei den jungen Menschen, mehr alleinerziehende Eltern mit einem dennoch wachsenden Bedarf an erzieherischer Unterstützung und Hilfe. Die gemeindebezogene Darstellung der Entwicklungen ermöglicht den Blick auf konkrete örtliche Problemhäufungen ebenso wie auf eine wirkungsvolle Hilfestruktur, die in enger Abstimmung zwischen den Kommunen und dem Landkreis entwickelt werden sollte. Neu bzw. akzentuierter in den Blick genommen wurde das Thema „Kindeswohlgefährdung“, das im Jugendamt auch unter den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen kompetent und im Sinne der Kinderrechte angegangen wird. Schwerwiegende Vorfälle konnten durch das konsequente Nachschauen bei Betroffenen und frühzeitigen Hilfestellungen vermieden werden. Im Sozialbericht wird an vielen Stellen auf die Situation von Migranten eingegangen. Die Förderung und weitere Integration dieser im Kreis sehr großen Bevölkerungsgruppe, wird für die Bewältigung der gesellschaftlichen Zukunft ganz entscheidend sein. Der stetig wachsende Ausbau der Kinderbetreuung, ergänzende sprachfördernde Maßnahmen, wird ebenso wie der Ausbau der Leistungen beim Übergang junger Menschen in den Beruf, gerade dieser Bevölkerungsgruppe besonders zugutekommen. Bei den alten und behinderten Menschen ist eine frühzeitige Förderung und möglichst langer Erhalt von Selbstständigkeit wichtig. Ausbau und Ausdifferenzierung wohnortnaher Angebote, Stärkung der ambulanten Leistungen und die Zusammenarbeit mit den Kommunen und Freien Trägern sind Schlüsselfaktoren für ein tragfähiges Hilfenetz. Mit dem Sozialbericht möchte der Landkreis Karlsruhe Anstöße für eine gute kommunale Angebotsstruktur im gesamten Sozialbereich geben. Ich danke allen Städten, Gemeinden und Freien Trägern der Wohlfahrtspflege, die sich an der Erhebung zum Sozialbericht beteiligt haben.
Dr. Christoph Schnaudigel Landrat
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
1
Inhaltsverzeichnis ♦ Vorwort ♦ Inhaltsverzeichnis ♦ 1.
Sozialstruktur des Landkreises – Daten und Entwicklung 1.1
Vorbemerkung
1.2
Bevölkerungsdaten 2009 ……………………………………………………………………………………………… Bevölkerungsdichte ………………………………………………………………………………………………………… Entwicklung der Familienstrukturen ………………………………………………………………………… Kinder aus geschiedenen Ehen …………………………………………………………………………………… Situation auf dem Arbeitsmarkt ………………………………………………………………………………… Kaufkraft der Bevölkerung ………………………………………………………………………………………… Kriminalitätsentwicklung ……………………………………………………………………………………………… Suchthilfe und Suchtvorbeugung ………………………………………………………………………………
1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8
1.9 2.
Leistungen des Jugendamtes 2.1
2.2
Prävention 2.1.1 Landesprogramm STÄRKE 2.1.2 Familien-, Lebens- und Jugendberatung freier Träger …………………………… 2.1.3 Familien- und Lebensberatung (Jugendamt) 2.1.4 Frühe Hilfen ……………………………………………………………………………………………………… 2.1.5 Meldungen von Kindeswohlgefährdungen ………………………………………………… Hilfen zur Erziehung ……………………………………………………………………………………………………… 2.2.1 Erziehungsberatung ………………………………………………………………………………………… 2.2.2 Soziale Gruppenarbeit …………………………………………………………………………………… 2.2.3 Erziehungsbeistandschaft ……………………………………………………………………………… 2.2.4 Sozialpädagogische Familienhilfe 2.2.5 Tagesgruppe ……………………………………………………………………………………………………… 2.2.6 Vollzeitpflege 2.2.7 Heimerziehung ………………………………………………………………………………………………… 2.2.8 Flexible pädagogisch-therapeutische Hilfen
2.3 2.4 2.5 2.6 2.7
Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche ……………… Inobhutnahme Hilfen zur Erziehung im Gemeindevergleich …………………………………………………………… Verlaufsentwicklung ……………………………………………………………………………………………………… Finanzaufwand in der Jugendhilfe ………………………………………………………………………………
2.8
Andere 2.8.1 2.8.2 2.8.3 2.8.4
2.9
3.
Abkürzungsverzeichnis
Aufgaben der Jugendhilfe ……………………………………………………………………………… Mitwirkung des Jugendamtes in Verfahren vor den Familiengerichten Beistandschaften, Vormundschaften, Unterhalt (BVU) …………………………… Unterhaltsvorschuss ………………………………………………………………………………………… Jugendgerichtshilfe …………………………………………………………………………………………
Förderung von jungen Menschen beim Übergang Schule – Beruf ……………………… 2.9.1 beo 2.9.2 Mitmachen Ehrensache …………………………………………………………………………………… 2.9.3 Individuelle Lernbegleitung …………………………………………………………………………… 2.9.4 Projekt AsS 2.9.5 Lokale Projekte 2.9.6 Jugendsozialarbeit an beruflichen Schulen ………………………………………………… 2.9.7 Jugendberufshilfe
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11 12 14 15 17 18
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43 44 46
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50 51
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Angebote der Jugend- und Familienhilfe in kommunaler Verantwortung
Seite 53
3.1 3.2 3.3 3.4 3.5
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Kinderbetreuung Sozialpädagogische Hilfen und Angebote der Kommunen ………………………………… Förder- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche ……………………………… Weiterentwicklung des Bürgerschaftlichen Engagement …………………………………… Finanzaufwand der kommunalen Jugend- und Familienhilfe ……………………………
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
58 60 61 66 2
4. Leistungen im Bereich des Sozialamtes 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6
Schuldnerberatung Psychosoziale Betreuung …………………………………………………………………………………………… Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II …………………………………… Leistungen nach dem Grundsicherungsgesetz bzw. SGB XII …………………………… Betreuungsbehörde ……………………………………………………………………………………………………… Leistungen der Firma BEQUA gGmbH ………………………………………………………………………
5. Leistungen im Bereich +des Amtes für Versorgung und Rehabilitation 5.1
5.2
5.3
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen 5.1.1 Stationäre Eingliederungshilfe 5.1.2 Teilstationäre Eingliederungshilfe ……………………………………………………………… 5.1.3 Ambulante Eingliederungshilfe 5.1.4 Fallunabhängige Leistungen der Eingliederungshilfe 5.1.5 Aufwendungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen ……… 5.1.6 Künftige Entwicklung Hilfe zur Pflege ……………………………………………………………………………………………………………… 5.2.1 Stationäre Hilfe zur Pflege 5.2.2 Ambulante Hilfe zur Pflege 5.2.3 Niedrigschwellige Betreuungsangebote für demenziell erkrankte Menschen 5.2.4 Künftige Entwicklung der Hilfe zur Pflege ………………………………………………… Weitere Leistungen des Amtes für Versorgung und Rehabilitation 5.3.1 Soziales Entschädigungsrecht 5.3.2 Schwerbehindertenrecht ………………………………………………………………………………… 5.3.3 Wohngeld 5.3.4 Landesblindenhilfe
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70 72 74 75 76
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84
6. Finanzieller Aufwand der Leistungen des Sozialamtes und des Amtes für Versorgung und Rehabilitation
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7. Indikatoren für eine sozialstrukturstarke Kommune
Seite 87
Anhang A - Beratungsleistungen freier Träger B - Übersicht über die Gruppen –und Präventionsangebote der Psychologischen Beratungsstellen in den C D E F G H I J
Städten/Gemeinden - Individuelle Hilfen nach §§ 27- 41 SGB Vlll - Laufende Fälle zum 31.12.2009 und beendete Fälle 2009 - Netzwerk beo - Individuelle Lernbegleitung im Landkreis Karlsruhe - Jugendsozialarbeit an den beruflichen Schulen - Entwicklungen der offenen Jugendarbeit - Angaben der Städte und Gemeinden zu Kooperationen und bürgerschaftlichem Engagement im sozialen Bereich - BEQUA - Beschäftigungsentwicklung 2008/2009 - Menschen mit Behinderungen i. S. d. SGB IX im Landkreis Karlsruhe Stand: Dezember 2009 (Landesversorgungsamt)
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
3
Abkürzungsverzeichnis:
ASD
Allgemeiner Sozialer Dienst
BE
Bürgerschaftliches Engagement
BEO
Regionales Netzwerk zur vertieften Berufsorientierung
BVU
Beistandschaften, Vormundschaften, Unterhalt
BW
Betreutes Wohnen
BSHG
Bundessozialhilfegesetz
ES
Elterliche Sorge
EBS
Erziehungsbeistandschaft
EB
Erziehungsberatung
GSI
Grundsicherung
HH
Haushalte
HHV
Haushaltsvorstand
HE
Heimerziehung
HLU
Hilfe zum Lebensunterhalt
ISE
Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung
JGG
Jugendgerichtsgesetz
JGH
Jugendgerichtshilfe
KIVBF
Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken
PB
Psychologische Beratungsstelle
SGA
Soziale Gruppenarbeit
SGB II
Sozialgesetzbuch II
(Grundsicherung für Arbeitssuchende)
SGB III
Sozialgesetzbuch III
(Arbeitsförderung)
SGB VIII Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) SGB XII
Sozialgesetzbuch XII
SPFH
Sozialpädagogische Familienhilfe
TG
Tagesgruppe
UG
Umgangsrecht
UVG
Unterhaltsvorschussgesetz
VP
Vollzeitpflege
WJH
Wirtschaftliche Jugendhilfe
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
(Leistungen der Sozialhilfe)
4
1.
Sozialstruktur des Landkreises - Daten und Entwicklung
1.1 Vorbemerkung Die Entwicklung auf den verschiedenen Feldern der in den Kapiteln 2 - 5 dieses Berichtes beschriebenen Sozialleistungen ist erst dann wirklich nachvollziehbar, wenn auch die strukturelle Situation eines Landkreises erfasst wird. Diese Strukturdaten umreißen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen sich eine Sozialverwaltung bewegt. In diesem Bericht werden folgende sozialstrukturelle Merkmale abgebildet: • • • • • • • • •
Bevölkerungszahl und Bevölkerungsentwicklung Geburtenhäufigkeit und Wanderungsbewegung Bevölkerungsdichte Entwicklung der Familienstrukturen Zahl der von Scheidung betroffenen Kinder Situation auf dem Arbeitmarkt Kaufkraft Kriminalitätsentwicklung Sucht
Diese strukturellen Gegebenheiten kann eine Sozialverwaltung nur sehr eingeschränkt beeinflussen, gleichwohl beeinflussen die hinter den Daten stehenden gesellschaftlichen Veränderungen die Entwicklung der Sozialleistungen. Natürlich können im Rahmen dieses Berichtes nicht alle Aspekte der sozialstrukturellen Entwicklung des Kreises abgebildet werden. Wie im Sozialbericht 2006 werden die Merkmale auf die kommunale Ebene bezogen. Sie belegen, welche unterschiedliche Ausgangsbedingungen bzw. soziale Belastungen in den einzelnen Kommunen bestehen. Sicher wird es notwendig sein, diese Entwicklungen auf der örtlichen Ebene kleinräumiger und differenzierter weiter zu verfolgen. In den Kap. 2 - 5 dieses Berichtes wird - sofern Daten vorliegen - die Entwicklung in der Bevölkerungsgruppe „Menschen mit Migrationshintergrund“ aufgegriffen. Sie umfasst nicht nur die Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (die seit Jahren fast unverändert ist), sondern die seit Jahren wachsende Zahl an Menschen mit ausländischer Herkunft. Der Förder- und Unterstützungsbedarf erstreckt sich nachweislich nicht nur auf viele Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, sondern auf die Gesamtgruppe der zugewanderten Bevölkerung. Leider können bei den nun folgenden sozialstrukturellen Merkmalen im Kap. 1 keine Angaben zum jeweiligen Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund gemacht werden. Nach dem Mikrozensus (Auswertung auf der Basis von Haushaltsbefragungen) des Statistischen Landesamtes umfasst der Personenkreis der Menschen mit Migrationshintergrund rund ein Viertel der Kreisbevölkerung.
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5
1.2 Bevölkerungsdaten 2009 - Stichtag 31.12.2009 Stadt/Gemeinde
Einwohner (EW)
Bad Schönborn Bretten Bruchsal Dettenheim Eggenstein-Leopodshafen Ettlingen Forst Gondelsheim Graben-Neudorf Hambrücken Karlsbad Karlsdorf-Neuthard Kraichtal Kronau Kürnbach Linkenheim-Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen Oberhausen-Rheinhausen Östringen Pfinztal Philippsburg Rheinstetten Stutensee Sulzfeld Ubstadt-Weiher Waghäusel Waldbronn Walzbachtal Weingarten Zaisenhausen
LANDKREIS KARLSRUHE 2006 2003 2000
Entwicklung gegenüber 2006
Ausländer
Anteil an allen EW in %
EW 2006
12.418 28.193 42.552 6.457 15.662 38.336 7.546 3.344 11.651 5.469 15.747 9.817 14.706 5.588 2.302 11.985 14.366 5.172 10.331 9.487 12.899 17.862 12.496 20.512 23.164 4.626 12.878 20.552 12.224 9.106 9.763 1.666
245 251 -47 -213 300 -312 147 115 -48 14 -372 242 -52 -15 -116 195 207 -17 -80 14 -98 -155 -130 210 198 -36 37 168 35 -8 148 -40
1.435 3.817 4.855 245 1.128 3.445 520 271 811 249 1.016 726 1.068 305 184 1.072 954 197 1.512 482 1.126 1.457 1.858 1.082 1.773 486 714 1.522 849 532 627 146
11,8 13,7 11,4 3,7 7,3 8,9 7,0 8,4 6,9 4,6 6,3 7,6 7,2 5,4 7,6 9,1 6,7 3,8 14,5 5,1 8,7 8,1 14,7 5,3 7,7 10,4 5,6 7,5 7,0 5,8 6,5 8,6
12.173 27.942 42.599 6.670 15.362 38.648 7.399 3.229 11.699 5.455 16.119 9.575 14.758 5.603 2.418 11.790 14.159 5.189 10.411 9.473 12.997 18.017 12.626 20.302 22.966 4.662 12.841 20.384 12.189 9.114 9.615 1.706
428.877
787
36.464
8,5
428.090
36.467 36.761 36.622
8,5 8,6 8,7
428.090 425.693 418.434
Datenquelle: Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken Die höchsten Werte sind grau unterlegt.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, flacht sich der Bevölkerungszuwachs des Landkreises Karlsruhe zunehmend ab. Die geringe Geburtenrate und die zurückgehende Binnenwanderung in den Landkreisen sind ursächlich dafür, dass die Bevölkerungszahl in den nächsten Jahren stagnieren bzw. zurückgehen wird (s. "voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung", Seite 10). Bereits heute haben nur noch 15 von 32 Kreisgemeinden Einwohnergewinne zu verzeichnen. Im kommunalen Vergleich reicht die Bandbreite von einem Einwohnerzuwachs von 300 und Einwohnerverlusten von 372 gegenüber 2006.
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6
Nahezu unverändert ist die Zahl und der Anteil der Bewohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Aussagekräftiger ist allerdings die Zahl zugewanderter Menschen, der auch z. B. sogenannte Spätaussiedler und eingebürgerte Ausländer zuzurechnen sind. Eine genaue zahlenmäßige Erfassung dieser Bevölkerungsgruppe ist nicht möglich. Nach den Haushaltsbefragungen des Statistischen Landesamtes (sog. Mikrozensus) liegt der Bevölkerungsanteil der Menschen mit Migrationshintergrund in der Region bei ca. 24 %.
1.2 a Zahl der jungen Menschen im Landkreis Karlsruhe – Stichtag: 31.12.2009 0 - >6 Jahre
Stadt/Gemeinde
18 - >21 Jahre
gesamt
Vergleich 2006
Anteil an allen EW
1.128 2.472 3.367 519 1.244 2.782 568
606 1.326 1.719 311 624 1.643 319
430 1.004 1.476 256 460 1.252 247
2.847 6.356 8.858 1.361 3.100 7.397 1.571
-61 -118 -403 -158 -14 -299 9
22,9 22,5 20,8 21,1 19,8 19,3 20,8
176 599 301 760 506 788 272 104 585 776 211 591
295 948 521 1.297 831 1.281 453 173 1.008 1.203 375 989
161 561 260 746 487 756 279 105 621 650 250 541
131 477 216 606 348 561 199 86 439 477 202 392
763 2.585 1.298 3.409 2.172 3.386 1.203 468 2.653 3.106 1.038 2.513
-21 -136 -63 -255 -22 -173 -90 -55 -99 -91 -81 -153
22,8 22,2 23,7 21,6 22,1 23,0 21,5 20,3 22,1 21,6 20,1 24,3
432 647 872 722 939 1.275 215 643 1.102 590 441 588
662 1.153 1.452 1.097 1.562 2.026 418 1.097 1.637 895 786 842
412 599 791 559 904 1.001 252 589 873 477 479 442
381 499 652 482 720 843 160 476 702 383 317 275
1.887 2.898 3.767 2.860 4.125 5.145 1.045 2.805 4.314 2.345 2.023 2.147
-78 -131 -157 -69 -144 -134 -93 -239 -131 -51 -136 34
19,9 22,5 21,1 22,9 20,1 22,2 22,6 21,8 21,0 19,2 22,2 22,0
91
149
81
67
388
-50
23,3
21.963
35.230
19.424
15.216
91.833
-3.662
21,4
22.837 25.059
37.374 39.119
20.283 20.007
15.001 13.812
95.495 97.997 98.326
Gondelsheim Graben-Neudorf Hambrücken Karlsbad Karlsdorf-Neuthard Kraichtal Kronau Kürnbach Linkenheim-Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen Oberhausen-Rheinhausen Östringen Pfinztal Philippsburg Rheinstetten Stutensee Sulzfeld Ubstadt-Weiher Waghäusel Waldbronn Walzbachtal Weingarten
2006 2003 2000
14 - >18 Jahre
683 1.554 2.296 275 772 1.720 437
Bad Schönborn Bretten Bruchsal Dettenheim Eggenstein-Leopodshafen Ettlingen Forst
Zaisenhausen LANDKREIS KARLSRUHE
6 - >14 Jahre
22,3 23 23,5
Datenquelle: Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken Die höchsten Werte sind grau unterlegt.
Die Zahl der jungen Menschen von 0 bis unter 21 Jahren ist auch im Erhebungszeitraum 2009 zurückgegangen. 3662 junge Menschen weniger entsprechen einem prozentualen Rückgang von 3,8 % gegenüber 2006. Einzig die Altersgruppe der jungen Heranwachsenden von 18 bis 21 hat wegen der in dieses Alter rückenden geburtenstarken Jahrgänge einen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
7
Entsprechend ist der Bevölkerungsanteil der jungen Menschen bei einer fast unveränderten Gesamtbevölkerung des Landkreises auf 21,4 % gesunken. Die Bandbreite des Bevölkerungsanteils in den Kommunen liegt zwischen 19,2 % und 24,3 %. Der Anteil der jungen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist mit 6.506 (= 7,1 %) gegenüber 2006 (7.495 = 7,8 %) rückläufig. Vor allem ist dies auf die nach dem Ausländerrecht zu nutzende Möglichkeit der Doppelstaatsangehörigkeit für Minderjährige zurückzuführen. Von den 91.833 jungen Menschen sind 47.009 (= 51,2 %) männlich, 44.824 (=48,8 %) weiblich.
1.2 b Entwicklung bei den über 80-jährigen Menschen – Stand: 31.12.2009 Stadt/Gemeinde
685 1.342 2.093 273
12.418 28.193 42.552 6.457
Anteil an allen EW in % 5,5 4,8 4,9 4,2
685 2.276 335 114 493 174 727 348 656 197 155 487 687 314 459
15.662 38.336 7.546 3.344 11.651 5.469 15.747 9.817 14.706 5.588 2.302 11.985 14.366 5.172 10.331
4,4 5,9 4,4 3,4 4,2 3,2 4,6 3,5 4,5 3,5 6,7 4,1 4,8 6,1 4,4
459 498 963 442 1.050 973 200 557 918 699 433 512 57 20.261 17.522 15.237 12.732
9.487 12.899 17.862 12.496 20.512 23.164 4.626 12.878 20.552 12.224 9.106 9.763 1.666 428.877
4,8 3,9 5,4 3,5 5,1 4,2 4,3 4,3 4,5 5,7 4,8 5,2 3,4 4,7 4,1 3,4 2,9
Zahl
Bad Schönborn Bretten Bruchsal Dettenheim EggensteinLeopodshafen Ettlingen Forst Gondelsheim Graben-Neudorf Hambrücken Karlsbad Karlsdorf-Neuthard Kraichtal Kronau Kürnbach Linkenheim-Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen OberhausenRheinhausen Östringen Pfinztal Philippsburg Rheinstetten Stutensee Sulzfeld Ubstadt-Weiher Waghäusel Waldbronn Walzbachtal Weingarten Zaisenhausen LANDKREIS KARLSRUHE 2006 2003 2000
EW
Datenquelle: Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken Die drei höchsten Werte sind grau unterlegt.
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8
Völlig konträr zu den rückläufigen Entwicklungen bei den jungen Menschen ist die Entwicklung bei den alten Menschen ab 80 Jahren (Hochbetagte). Die Zunahme von 2.739 Menschen in dieser Altersgruppe bedeuten einen Anstieg von 15,6 % gegenüber 2006. Gegenüber dem Jahr 2000 hat sich der Anteil der hochbetagten Menschen an der Gesamteinwohnerzahl fast verdoppelt. Die Bandbreite des Bevölkerungsanteils reicht in den Kommunen von 3,2 % bis 6,7 %. Der pflegerische Bedarf ist in dieser Altersgruppe naturgemäß besonders hoch. Allein durch die demografische Entwicklung ist von einem wachsenden Aufwand an pflegerischen Hilfen in der Zukunft auszugehen.
1.2 c Geburten, Sterbefälle, Wanderungen – Entwicklungen 2008 Stadt/Gemeinde Bad Schönborn Bretten Bruchsal Dettenheim Eggenstein-Leopodshafen Ettlingen Forst Gondelsheim Graben-Neudorf Hambrücken Karlsbad Karlsdorf-Neuthard Kraichtal Kronau Kürnbach Linkenheim-Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen Oberhausen-Rheinhausen Östringen Pfinztal Philippsburg Rheinstetten Stutensee Sulzfeld Ubstadt-Weiher Waghäusel Waldbronn Walzbachtal Weingarten Zaisenhausen LANDKREIS KARLSRUHE
Geburten 113 242 383 45 109 300 68 35 114 48 133 93 126 50 18 83 133 29 75 84 97 130 120 132 183 31 93 194 95 78 95 6 3.535
Sterbefälle 212 272 449 47 115 378 56 28 103 31 148 72 145 35 36 104 127 62 83 106 95 207 113 212 143 45 110 191 94 68 86 16 3.989
Zuzüge 1.127 1.616 2.784 282 1.125 1.898 408 248 573 222 855 568 715 256 131 761 1.092 355 531 435 657 915 649 1.209 1.543 281 726 1.221 674 517 561 91 25.026
Fortzüge 904 1.407 2.681 310 1.075 2.023 373 203 585 249 951 470 733 328 132 718 1.033 340 578 456 721 1.045 768 903 1.602 246 744 1.221 690 507 582 123 24.701
Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
In der obigen Tabelle ist die Geburtenentwicklung in den Kommunen des Landkreises und die Wanderungsbewegung abgebildet (Zahlen für 2009 liegen noch nicht vor). Seit 2005 weist der Landkreis Karlsruhe ein kontinuierliches Geburtendefizit aus. Mit einer um 454 Personen geringeren Geburtenzahl gegenüber den Sterbefällen steht der Landkreis Karlsruhe damit an drittletzter Stelle im Vergleich der baden-württembergischen Kreise. Nur in den kleineren Gemeinden des Landkreises besteht noch ein Geburtenüberschuss. Genau entgegengesetzt ist die Entwicklung bei den Zu- und Fortzügen, wo der Landkreis ein Wanderungsplus von 325 Personen aufweist und sich damit im oberen Drittel aller baden-württembergischen Kreise befindet. Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
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Die größten Wanderungsgewinne weisen dabei die großen Kommunen wie Bretten, Bruchsal (und den umgebenden Ballungsraum), Rheinstetten und Bad Schönborn auf und bestätigen damit die landesweit zu beobachtende "Renaissance der Städte", die von der größeren Arbeitsplatznähe und der vorhandenen umfassenden Infrastruktur profitieren. Darüber hinaus belegt die große Zahl der Zuzüge, welche intensive Integrationsaufgabe das kommunale Gemeinwesen und vor allen Dingen die Menschen selbst erbringen müssen.
1.2 d Voraussichtliche Entwicklung der Bevölkerung bis 2030 im Landkreis Karlsruhe davon in den Altersgruppen von … bis unter …Jahren Jahr 2015 2020 2025 2030
insgesamt 431.409 428.987 424.959 419.619
0-20 80.645 76.199 74.205 72.351
Anteil 18,7 17,8 17,5 17,2
20-65 259.443 254.871 244.674 230.863
Anteil 60,1 59,4 57,6 55,0
65-80 65.681 65.996 73.361 81.934
Anteil 15,2 15,4 17,3 19,5
80 und älter 25.640 31.921 32.719 34.471
Anteil 5,9 7,4 7,7 8,2
Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Den Berechnungen in der obigen Tabelle liegt eine Konstanz des derzeitigen Geburtenniveaus, ein weiterer Einstieg der Lebenserwartung um ca. 2 1/2 Jahre und ein leichter Wanderungsgewinn für den Landkreis zu Grunde. Eklatant rückläufig ist die Zahl der erwerbstätigen Bevölkerung bis 65 Jahren um ca. 12,4 %. Dagegen wächst der Anteil der Bevölkerung, die nach den heutigen Maßstäben im Rentenalter ist, um über 27 %. Diese im Trend nicht umzukehrende Entwicklung wird weitreichende Folgen für die soziale Infrastruktur in den Kommunen haben. Diese demografische Entwicklung, die im Vergleich zu vielen anderen Regionen Deutschlands noch moderat ausfällt, erfordert umso mehr eine familien- und kinderfreundliche Gestaltung des Gemeinwesens. Wenn junge Menschen angesichts der Alterung der Gesellschaft zu einem "knappen" Gut werden, ist eine gelingende Sozialisation noch wichtiger, allein um die beruflichen Anforderungen der Zukunft und die Sicherung der Sozialsysteme zu gewährleisten.
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
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1.3 Bevölkerungsdichte – Erhebungsstichtag 31.12.2008 Der Indikator "Wohnfläche je Einwohner" gibt Hinweise auf die Wohnraumversorgung der Bevölkerung und damit auf die Befriedigung des Grundbedürfnisses Wohnen. Er gibt die rein rechnerische durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner an. Der Indikator trifft keine Aussage über die Qualität des Wohnraumes, die Angemessenheit der Verteilung oder darüber, ob die Wohnfläche dem Markt tatsächlich zur Verfügung steht. In den letzten Jahren ist die Wohnfläche je Einwohner(EW) kontinuierlich gestiegen. Ursächlich für die je Einwohner steigenden Wohnflächen sind die auch im Landkreis sinkenden Haushaltsgrößen und die wachsenden Ansprüche an den persönlich verfügbaren Wohnraum. Die Wohnraumversorgung im Landkreis Karlsruhe liegt etwas über dem Durchschnitt des Landes BadenWürttemberg. Auffällig ist die große Bandbreite im Versorgungsgrad zwischen den einzelnen Kommunen, die von 37,4 qm bis 48,8 qm reicht. (s. nachfolgende Tabelle) Wohnfläche je Einwohner im Landkreis Karlsruhe 2008* Stadt/Gemeinde Bretten, Stadt Bruchsal, Stadt Ettlingen, Stadt Forst Gondelsheim Hambrücken Kronau Kürnbach Malsch Marxzell Oberderdingen Östringen, Stadt Philippsburg, Stadt Sulzfeld Ubstadt-Weiher Walzbachtal Weingarten (Baden) Zaisenhausen Karlsbad Kraichtal, Stadt Graben-Neudorf Bad Schönborn Pfinztal Eggenstein-Leopoldshafen Karlsdorf-Neuthard Linkenheim-Hochstetten Waghäusel, Stadt Oberhausen-Rheinhausen Rheinstetten, Stadt Stutensee, Stadt Waldbronn Dettenheim Landkreis Karlsruhe Land Baden-Württemberg
Wohnfläche m² 1.229.592 1.880.101 1.739.519 344.505 150.838 241.891 260.307 108.765 543.359 214.964 442.141 610.990 532.152 213.688 613.444 378.723 410.785 76.310 648.435 668.251 511.477 551.025 762.427 586.241 439.995 468.267 967.951 445.925 871.704 1.029.857 604.029 306.373 18.854.031 456.205.630
Einwohner Anzahl 28.429 43.267 38.731 7.571 3.275 5.431 5.576 2.353 14.537 5.386 10.442 12.869 12.459 4.671 12.807 9.054 9.737 1.691 15.882 14.958 11.681 12.483 17.792 15.409 9.795 11.883 20.548 9.552 20.630 23.479 12.377 6.626 431.381 10.749.506
Wohnfläche pro EW in m² 43,3 43,5 44,9 45,5 46,1 44,5 46,7 46,2 37,4 39,9 42,3 47,5 42,7 45,7 47,9 41,8 42,2 45,1 40,8 44,7 43,8 44,1 42,9 38,0 44,9 39,4 47,1 46,7 42,3 43,9 48,8 46,2 43,7 42,4
Datenquelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg * Daten 2009 liegen noch nicht vor Die höchsten Werte sind grau hinterlegt.
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
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1.4
Entwicklung der Familienstrukturen Haushalte(HH) mit Kindern
Stadt/Gemeinde Bad Schönborn Bretten Bruchsal Dettenheim Eggenstein-Leopoldshafen Ettlingen Forst Gondelsheim Graben-Neudorf Hambrücken Karlsbad Karlsdorf-Neuthard Kraichtal Kronau Kürnbach Linkenheim-Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen Oberhausen-Rheinhausen Östringen Pfinztal Philippsburg Rheinstetten Stutensee Sulzfeld Ubstadt-Weiher Waghäusel Waldbronn Walzbachtal Weingarten Zaisenhausen LANDKREIS KARLSRUHE
Zahl
alle HH
1.506 3.412 4.896 752 1.838 4.156 889 413 1.362 694 1.809 1.188 1.796 689 257 1.431 1.716 570 1.307 1.046 1.528 2.013 1.429 2.352 2.790 553 1.537 2.480 1.320 1.086 1.207 199 50.221
7.734 17.511 27.035 4.061 10.108 25.669 4.743 2.084 6.998 3.121 8.768 5.958 8.819 3.337 1.493 7.380 8.956 3.392 6.123 6.072 7.986 11.390 7.191 13.077 14.476 2.861 7.710 12.604 7.535 5.601 6.219 1.016 267.028
2006 52.369 2003 53.268 2000
Anteil an allen HH in %
HH mit 3 und mehr Kindern Anteil an allen HH Zahl mit Kindern
Alleinerziehende HH mit Kindern Anteil an allen HH Zahl mit Kindern
19,5 189 19,5 399 18,1 520 18,5 69 18,2 147 16,2 368 18,7 72 19,8 40 19,5 139 22,2 60 20,6 191 19,9 99 20,4 192 20,6 51 17,2 24 19,4 176 19,2 174 16,8 57 21,3 164 17,2 83 19,1 164 17,7 223 19,9 194 18,0 180 19,3 269 19,3 64 19,9 132 19,7 218 17,5 108 19,4 126 19,4 122 19,6 26 18,8 5.040
12,5 358 11,7 834 10,6 1.331 9,2 184 8,0 489 8,9 1.147 8,1 218 9,7 110 10,2 287 8,6 128 10,6 433 8,3 273 10,7 392 7,4 176 9,3 67 12,3 363 10,1 413 10,0 142 12,5 261 7,9 281 10,7 383 11,1 480 13,6 330 7,7 662 9,6 619 11,6 111 8,6 363 8,8 665 8,2 322 11,6 237 10,1 275 13,1 38 10,0 12.372
23,8 24,4 27,2 24,5 26,6 27,6 24,5 26,6 21,1 18,4 23,9 23,0 21,8 25,5 26,1 25,4 24,1 24,9 20,0 26,9 25,1 23,8 23,1 28,1 22,2 20,1 23,6 26,8 24,4 21,8 22,8 19,1 24,6
20,0 5.497 24,3 5.822 24,6 6.244
10,5 11.841 11,1 11.100 11,8
22,6 20,1 21,8
Datenquelle: Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken Die höchsten Werte sind grau unterlegt
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
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Die bereits beschriebene demografische Entwicklung mit rückläufigen Kinderzahlen und einem zunehmenden Anteil älterer Menschen schlägt sich auch in der Entwicklung bei den Haushalten und Haushaltsgrößen nieder. So ist die Zahl der Haushalte mit Kindern sowohl absolut als auch in Relation zu den Haushalten insgesamt weiter zurückgegangen. Stark rückläufig ist auch die Zahl der Haushalte mit drei und mehr Kindern (sogenannte "kinderreiche Haushalte"). Der Rückgang der Geburtenrate ist hauptsächlich auf diesen Faktor des Rückgangs kinderreicher Familien zurückzuführen. Kontinuierlich ansteigend ist dagegen erneut die Zahl der alleinerziehenden Haushalte, die inzwischen 1/4 aller Haushalte mit Kindern ausmacht. Sie umfasst Haushalte mit ledigen, geschiedenen und verwitweten Eltern. Auffällig ist die große Bandbreite bei den alleinerziehenden Haushalten in den einzelnen Städten und Gemeinden, die sich von 18,4 % bis 28,1 % aller Haushalte mit Kindern erstreckt. Sowohl die kinderreichen als auch die alleinerziehenden Haushalte zählen nach Untersuchungen des Statistischen Landesamtes überproportional stark zu der Bevölkerungsgruppe mit Niedrigeinkommen (zumindest zeitweilig).
Landratsamt Karlsruhe – Sozialbericht 2009
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1.5 Kinder aus geschiedenen Ehen im Landkreis Karlsruhe – Stichtag: 31.12.2009 Stadt/Gemeinde
Zahl
Bad Schönborn Bretten Bruchsal Dettenheim Eggenstein-Leopodshafen Ettlingen Forst Gondelsheim Graben-Neudorf Hambrücken Karlsbad Karlsdorf-Neuthard Kraichtal Kronau Kürnbach Linkenheim-Hochstetten Malsch Marxzell Oberderdingen Oberhausen-Rheinhausen Östringen Pfinztal Philippsburg
Anteil an allen Minderjährigen in %
Kinder 0 -