L e b e n s g e m e i n s c h a f t S O N N H A L D E. J a h r e s b e r i c h t

L e b e n s g e m e i n s c h a f t SONNHALDE Jahresbericht 2013 INHALT Bericht der Vereinspräsidentin 3 Bericht der Leitung 5 Vorstandsmitgl...
Author: Guido Weber
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L e b e n s g e m e i n s c h a f t

SONNHALDE

Jahresbericht

2013

INHALT Bericht der Vereinspräsidentin

3

Bericht der Leitung

5

Vorstandsmitglieder des Trägervereins

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Finanzinformationen

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Erfahrungsbericht aus dem Plan B

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Portrait – Rachel Eschmann

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Ferien in Griechenland

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Zum Schmunzeln

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Hast du schon gewusst...

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Diverses

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Kontakt

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Dank an Leitung und Mitarbeitende

BERICHT DER VEREINSPRÄSIDENTIN

Ich bin sehr froh zu wissen, dass ein solcher wie oben beschriebener Entwicklungshafen in Wynigen bestehen darf. Besonderer Dank gilt all den Mitarbeitenden, welche sich täglich und nächtlich mit ihrem Menschsein für die Kinder in der LGS engagieren. Sie teilen Leben mit ihnen, begleiten sie kompetent und lassen sie immer wieder wissen und spüren, dass sie wertvoll sind. Besonders gilt dabei auch der Dank der Leitung (Ursula und Peter RentschJaggi), welche in dieser Haltung vorangehen und sie vorleben. Täglich sind die Leitung und die Mitarbeitenden (nicht nur im pädagogischen Bereich, sondern auch in der Hauswirtschaft, der Küche, dem Unterhalt, etc.) herausgefordert, ihre Haltung gegenüber den Kindern zu hinterfragen und bewusst zu leben. Dies ist gerade in herausfordernden Situationen, in denen es schwierig ist das Kind mit all seinen hellen und dunklen Seiten anzunehmen – was übrigens in den besten Familien vorkommt – eine enorme Leistung. Dafür spreche ich meinen Dank aus und bin zuversichtlich, dass diese Qualität weiterhin so hoch erhalten werden kann.

MIRJAM JOST

Entwicklungshafen „Die Familie ist der wichtigste Ort, an dem das „Selbst“ und die persönliche Integrität (eigene Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle) sich entwickeln können – das gilt für Kinder wie auch für Erwachsene.“ (Jesper Juul). Das Wort „Familie“ lässt sich auch umformulieren in „familiäre Umgebung“ – und dies ist es, was die Lebensgemeinschaft Sonnhalde ihren Kindern bietet. Ein Umfeld, das sie mit ihren Geschichten empfängt, ohne Schau auf ihre Schwächen und Mängel aufnimmt und sie im Hinblick auf ihre Stärken und Möglichkeiten begleitet und erzieht. Die Menschen, welche an diesem Ort mit den Kindern leben und arbeiten, geben ihnen jeden Tag die Möglichkeit, sich zu entwickeln: im Bezug auf ihr Selbst und ihre Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle. Sie bieten ihnen einen Ort der Sicherheit, der Klarheit, des Angenommenseins und der Geborgenheit. So erhalten die Kinder den Raum, sich selbst zu sein mit all ihren Stärken, Freuden, Leiden und Defiziten. Das Erleben, dass ihnen dabei mit Achtung und Respekt begegnet wird, legt ein Fundament, worauf sich ihre Persönlichkeit gründen darf. Diese Achtung und Anerkennung ihres Menschseins gibt ihnen die Möglichkeit, sich zu entfalten, zu entwickeln und Fähigkeiten zu bilden, die sie durch ihr gesamtes Leben tragen werden.

Dank an Vorstand, Behörden, Amts- und Aufsichtsstellen Im Jahr 2013 kam es zu einigen personalen Wechseln im Vorstand. Besonders bedanken möchte ich mich bei Hans Jutzi, der trotz seinem vielfältigen Engagement in anderen Bereichen die Lebensgemeinschaft Sonnhalde durch eine schwierige Zeit treu und kompetent begleitet hat. Er trat zurück wegen obengenannten Engagements und ich hoffe, dass ich seinem Vorbild schon nur ein kleines bisschen entsprechen

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darf. Ich bin dankbar zu wissen, dass er der LGS weiterhin in Freundschaft verbunden bleibt. Weiter bedanke ich mich bei Beat Bachmann und Andreas Saurer, welche den Vorstand ebenfalls aus Gründen ihres anderweitigen privaten und beruflichen Engagements verlassen. Sie haben während ihrer Amtszeit wertvolle Mitarbeit geleistet, welche für die LGS bereichernd war. Neu investieren sich Urs Oberli und ich, Mirjam Jost, im Vorstand. Unser Dank gilt auch allen Behörden, Amts- und Aufsichtsstellen mit denen wir in enger Zusammenarbeit stehen. Schliessen möchte ich diesen Bericht mit einem weiteren Zitat von Jesper Juul: „Kinder brauchen Eltern – oder eben begleitende Menschen –, die bereit sind mit ihnen zu wachsen.“ In diesem Sinne wünsche ich uns allen die Bereitschaft, mit den Herausforderungen und schönen Seiten des Lebens zu wachsen und zu reifen. Wir sind nie zu alt dafür und die Kinder reifen von sich aus an unserem Vorbild.

Präsidentin, Mirjam Jost Wynigen, April 2014

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Regelmässig erhalten wir von zuweisenden Stellen Anfragen, besonders häufig für Kinder, die jünger als einjährig sind.

BERICHT DER LEITUNG PETER & URSULA RENTSCH-JAGGI

Zu den Höhepunkten im Gruppenleben zählen die gemeinsamen Ferien. Unser Wintersportlager fand zum letzten Mal in Habkern statt. Das kleine Lagerhaus steht zukünftig nicht mehr zur Verfügung. Wir verbrachten schneereiche Tage mit unterschiedlichen Tätigkeiten: Schneemann- oder Schneehöhle bauen, Skifahren, Schlitteln und Wandern. Das Herbstlager fand unter der wärmenden Sonne am Meer statt. Sand, Sonne, Wasser und gute Gemeinschaft, so lautet unser ultimatives Geheimrezept. Die Kinder kehren von diesem Highlight jeweils nicht nur braungebrannt, sondern auch sehr ausgeglichen ins Alltagsleben zurück.

Geschätzte Leserinnen und Leser Erneut haben wir die Gelegenheit auf ein vergangenes Jahr zurückzublicken. Wir geben Ihnen durch unseren Bericht einen kurzen Einblick in das intensive und spannende Leben in der Lebensgemeinschaft Sonnhalde sowie das begleitete Wohnen im Plan B. Auf diese Weise lassen wir Sie an unserer fortwährenden Weiterentwicklung teilhaben.

Eine grosse logistische Herausforderung stellte sich uns, als gleichzeitig bei verschiedenen Kindern externe Therapien angeordnet wurden. Es galt viele Transporte zu organisieren, folglich entsprechende personelle Ressourcen bereit zu stellen. Dies erforderte innerhalb des Teams viele Absprachen und von Seiten aller Mitarbeitenden grosse Flexibilität.

Neues aus der Sonnhalde Rein äusserlich hat sich bei uns etwas verändert, die Kinder nennen es „Glashüsli“. Gemeint ist ein kleiner Anbau im Eingangsbereich. Mit dem „Glashüsli“ verfügen wir nun über einen geschützten Eingangsbereich, mit dem sich auch kurze Wartezeiten beim Abholen oder Zurückbringen der Kinder besser überbrücken lassen. Unser vielbenütztes Spielzimmer erhielt neues Mobiliar, bestehend aus Tischen und Stühlen. Eine Mitarbeitende gestaltete mit den Kindern ein kleines Kunstwerk in hellen Pastelltönen. Im neuen Kleid erscheint das Spielzimmer freundlich und lädt Gross und Klein zum Spielen ein.

Immer wieder setzen wir uns mit der Qualität unserer Arbeit auseinander. Es ist uns ein Anliegen, dass jedes Kind nebst den Lernangeboten, die durch das Gruppenleben entstehen, auch individuelle Betreuung erhält. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir mit jedem Kind täglich zwei bis drei Qualitätszeiten verbringen. Unter Qualitätszeit verstehen wir eine individuelle Sequenz, abgestimmt auf ein aktuelles Entwicklungsbedürfnis des Kindes. In

Innerhalb der Kindergruppe gab es im vergangenen Jahr wenig Wechsel. Ein Kind verliess die Lebensgemeinschaft, zwei neue Kinder wurden aufgenommen.

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unserem Gruppenbuch dokumentieren wir täglich, wer mit wem und in welcher Weise eine Qualitätszeit gestaltet hat. Damit können wir auch erkennen, wenn wir unser gesetztes Ziel verfehlen. Keinesfalls ersetzt dies eine umfassende Journalführung. Es ist jedoch sozusagen ein täglicher Schnelltest, ob wir die uns zur Verfügung stehende Zeit gleichberechtigt und bewusst gestaltet haben.

Das Büro in der Besuchsrechtswohnung erhielt endlich praktisches Mobiliar. Dieses konnten wir in einer Auktion günstig erwerben. Nun ist der Raum zweckmässig eingerichtet und dient den Mitarbeitenden als Rückzugsort, wenn anspruchsvolle, schriftliche Arbeiten erledigt werden müssen.

Weiterbildungen Damit wir als Team weiterhin den vielfältigen Aufgaben gerecht werden, haben einige Mitarbeitende anspruchsvolle Weiterbildungen absolviert, um wichtige Erkenntnisse daraus in die tägliche Arbeit einfliessen zu lassen. Eine Mitarbeiterin absolvierte ein Training in „Kompetenzorientierte Familienarbeit“ (KOFA). Daneben wurde ein CAS in „Kinder und Jugendhilfe“ an der ZHAW und ein CAS „Ausbildnerin in der Praxis“ an der FHNW abgeschlossen. Auch wurden zwei Weiterbildungsmodule zum Thema „Finanzen und Marketing“ an der EHF besucht. Die Erkenntnisse aus diesen Weiterbildungen bilden sich beispielsweise in unserem Unternehmenscockpit ab.

Neues aus dem Plan B, betreutes Wohnen für Mutter und Kind Die Elternarbeit im Plan B war auch im Jahr 2013 sehr vielseitig. Mit einigen Frauen konnten wir sehr gut zusammenarbeiten und sie bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen. Bei andern ist uns das nicht gelungen. Für eine Frau war unser Angebot nicht passend. Für sie und ihr Kind wurde eine geeignetere Anschlusslösung gefunden. Zeitweilig war die Nachfrage für dieses Angebot sehr hoch, es gab aber ebenso Zeiten, in denen kaum Nachfrage bestand.

Neues aus der Besuchsrechtwohnung

Finanzen und Controlling Auf Seite 9 finden sie unsere Bilanz und Erfolgsrechnung. Im vergangenen Jahr wurde das bisherige Controlling des Vereins durch ein kennzahlorientiertes Unternehmenscockpit abgelöst. Dies ermöglicht eine zusammengefasste Darstellung der wichtigsten Arbeitsbereiche der Institution und bietet den verantwortlichen Personen aus Geschäftleitung und Vorstand eine gute Basis bei anstehenden Fragen und Entscheidungen.

Die Besuchsrechtswohnung wurde auch im Jahr 2013 regelmässig für die unterschiedlichen Besuchsrechte genutzt. Unser Angebot umfasst begleitete, teilbegleitete und unbegleitete Besuchsrechte. Dank einer grosszügigen Spende konnte der Bewegungsraum fertiggestellt werden. Dieser Raum bietet sich bei schlechtem Wetter auch der Wohngruppe als alternativer Aufenthaltsraum an und wird dem Bewegungsbedürfnis der Kinder gerecht.

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Aufgaben zur Verfügung gestellt. Auch ihnen ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.

Dank An erster Stelle möchten wir uns bei den Eltern der Kinder bedanken, die uns Vertrauen entgegen bringen und sich mit uns auf eine gemeinsame Erziehung ihres Kindes einlassen. In dieser Zusammenarbeit konnten wir gemeinsam gute Bedingungen für die Kinder schaffen, was durch Beistände und Beiständinnen tatkräftig unterstützt wurde. Ebenso schätzen wir die verbindliche Zusammenarbeit mit Therapeuten und Therapeutinnen, Fachstellen und unserer Aufsichtsstelle. Das Team der Sonnhalde arbeitet 365 Tage und eben so viele Nächte ausdauernd und engagiert. Wir danken allen Mitarbeitenden, die durch ihren Einsatz den Kindern in der Lebensgemeinschaft ein Zuhause auf Zeit anbieten. Der Vorstand des Trägervereins setzte sich auch 2013 für die verschiedenen Anliegen der LGS ein. Unvergesslich bleibt der Einsatz von Hans Jutzi: Er hatte jederzeit ein offenes Ohr für Anliegen und Ideen und tauschte sich mit uns aus. Mit einem geschärften Blick für Wesentliches hat er fachkundig das Präsidium des Vorstandes innegehabt. Dieses hat er Ende 2013 an Mirjam Jost-Steiner übergeben. Nebst Hans Jutzi haben zwei weitere Vorstandsmitglieder demissioniert. Beat Bachmann und Andreas Saurer, beide Gründungsmitglieder des Trägervereins, haben sich neuen beruflichen und privaten Herausforderungen gestellt. Ganz herzlichen Dank diesen beiden Männern für ihr Engagement und die Geduld, die sie manchmal für uns aufbringen mussten. Danke auch an Karin Menzi und Kurt Ruppanner. Beide leisteten treu ihren Einsatz und haben die neuen Mitglieder freudig aufgenommen. Die neuen Mitglieder, Urs Oberli und Miriam JostSteiner, haben sich für anspruchsvolle

Werter Leser, werte Leserin, bei Ihnen bedanken wir uns für das Interesse an unserer Arbeit. Wir hoffen, dass der vorliegende Jahresbericht Ihnen einen aussagekräftigen Einblick in die Lebensgemeinschaft Sonnhalde gewährt. Peter & Ursula Rentsch-Jaggi Wynigen, im April 2014

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VORSTANDSMITGLIEDER DES TRÄGERVEREINS LEBENSGEMEINSCHAFT SONNHALDE Stand 2013

Mirjam Jost, Wynigen lic. phil. Psychologin FSP Ressorts: Präsidium, Pädagogik, Kommunikation

Urs Oberli, Herzogenbuchsee Sachbearbeiter SBB Ressorts: Personal, Liegenschaften, Sicherheit

Kurt Ruppanner, Belp Fachmann Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis, Leiter Bereich Treuhand bei vita perspektiv ag Ressorts: Finanzen, Versicherungen

Karin Menzi, Niederösch Familienfrau, Drogistin, Spielgruppenleiterin Ressort: Aktuarin

BUCHHALTUNG & REVISION Buchhaltung: vitaperspektiv ag, Heimberg Revisionsstelle: HST, Thierachern

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FINANZINFORMATIONEN

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ERFAHRUNGSBERICHT AUS DEM PLAN B Frau X erzählt, dass sie die Zeit im Plan B als eine intensive und erlebnisreiche Zeit erlebt hat. Rückblickend sind es die kompetenten und persönlichen Gespräche mit den Mitarbeitenden der LGS gewesen, welche zu einer guten Unterstützung in ihrer Lebenslage führten. Die schöne, ländliche Gegend und die aufgestellten, netten Leute im Team und Dorf trugen zu einer guten Atmosphäre bei. In der schönen, möblierten Wohnung im Plan B konnte man sich wohlfühlen. All dies half Abstand von den problembehafteten Situationen zu schaffen. Frau X sagt: “Ich gehe stärker von hier weg, es war eine lehrreiche und gute Erfahrung. Ich konnte viel Neues lernen und kann viele Tipps mitnehmen. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr gelernt habe als in all den Jahren Therapie, die ich hatte!“ Zum Abschluss verfasste Frau X ein Gedicht über ihre Zeit im Plan B. Auf der nächsten Seite ein paar Zeilen davon:

„Es send 7 intensivi Mönet gsii, die Ziit goht so schnäll verbii. Mer send froh gets so Institutione, genau s’rechtige e söttige Situatione. Mer händs au sehr gschätzt met eu öpis z’ondernäh on ue cho ässe, die super Chochkönscht vode Frau Schweizer wärde mer ned vergässe. Dank eu hämmer vel chönne lehre, mer wärde secher gärn denn einisch zomne Bsuech cho ichere.“

spielsweise, wenn ich eine Zeichnung erhalte, über einen Kinderwitz lachen kann oder mich von der Begeisterungsfähigkeit der Kinder anstecken lasse. Solche Bohnenmomente kann ich dann in anstrengenden Zeiten wieder „hervor nehmen“. Zu den speziell tollen Erlebnissen, die sehr schön und gleichzeitig streng waren, zähle ich die Lager (2x Skilager, 1x Griechenland). Die behalte ich in guter Erinnerung!

PORTRAIT— RACHEL ESCHMANN Rachel Eschmann (25 Jahre) absolvierte seit 2010 den praktischen Teil ihres Studiums in der Lebensgemeinschaft Sonnhalde. Im Moment schreibt sie ihre Bachelor-Arbeit. Wir haben bei Rachel nachgefragt, wie sie ihr Studium an der Fachhochschule Nordwestschweiz für soziale Arbeit in Olten erlebt hat.

Du übst eine sehr abwechslungsreiche Arbeit aus. Könnte man fast schon sagen einen Traumjob? Bestimmt gibt es aber auch Momente oder Dinge, die nicht so einfach sind/ waren. Welchen Stolpersteinen oder welchen Herausforderungen bist du in deinem Studium/an deiner Arbeitsstelle begegnet? Abwechslungsreich trifft vollkommen zu! Ich konnte in den unterschiedlichsten Bereichen neue Dinge lernen. Und traf auch auf manche Herausforderung dabei. Zu Beginn war dies, eine gute Balance zwischen Studium, Arbeit und Freizeit zu finden. Ebenfalls musste ich lernen, wie ich mich auf gesunde Weise von der Arbeit abgrenzen kann. Das war gar nicht so einfach zu Beginn. Stolpersteine sind oft aufgrund persönlicher Merkmale hervorgetreten. Beispielsweise machte mir zu Beginn mein Perfektionismus zu schaffen, wenn ich nach einem Arbeitstag nicht das Gefühl hatte, ich hinterlasse der nächsten Person ein ordentliches Haus und saubere Kinder. Oder die Auseinandersetzung mit Konflikten, darüber könnte ich einige Seiten schreibenN Darum lernt man ja an der FH ausführlich, wie man sich selber ordentlich reflektiert und analysiert, damit das Handeln professioneller werden kann ;-)

Kannst du in ein paar Sätzen erzählen, was dich dazu bewogen hat, ein Studium in Sozialer Arbeit zu beginnen? Für mich war schon immer klar, dass ich gerne mit Menschen, gross und klein, arbeiten möchte. Ein Pflegeberuf kam für mich aber nicht in Frage. Viel lieber wollte ich mit Menschen gemeinsam ihren Lebensweg gestalten und sie dort unterstützen, wo sie auf Hilfe angewiesen sind. Im Internet machte ich mich über unterschiedliche Studiengänge schlau und stiess auf die FHNW Olten. Nach einem Infoabend war für mich klar: Das ist es! Was war rückblickend dein schönstes Erlebnis in der LGS? Eine sehr schwierige Frage. Ich weiss noch, dass wir einmal einen Input im Team hörten, wo uns nahe gelegt wurde, jeden Tag einen „Bohnenmoment“ zu suchen. Das hat nichts mit Gärtnern zu tun — es geht darum, während eines „normalen“ Arbeitstages nach kleinen, schönen Momenten Ausschau zu halten, die dir den Tag versüssen. Ein solcher Bohnenmoment ist für mich bei-

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mit auf meinen weiteren Berufsweg nehmen. Und wie schon erwähnt, ist es für mich wichtig geworden sich auch an kleinen Fortschritten und Veränderungen bei und mit den Menschen zu freuen!

Du besuchtest jede Woche während rund zwei Tagen die FHNW für Soziale Arbeit in Olten. Welche Themen und pädagogische Ansätze haben dein Handeln hier in der LGS beeinflusst? Natürlich haben mich Themen wie Kindswohl und Kindesschutz sehr interessiert, da ich in einem solchen Arbeitsfeld tätig war. Oder die Reflexion über Erziehung: Wie wurde ich erzogen? Was sind heute zentrale Aspekte in der Erziehung von Kindern? Welche pädagogischen Massnahmen gibt es? etc. Aber auch andere Themen wie gesellschaftliche Einflüsse und Strukturen, die mein Arbeitsfeld und, ich sage mal, das Handeln aller Professionellen stark beeinflusst, interessierten mich stark. Diskussionen z.B. zum Menschenbild und Ethik in der Sozialen Arbeit finde ich immer noch sehr spannend. Dies lenkt unsere Arbeit mit Menschen und wie wir ihnen begegnen massgebend. Ich würde sagen, es fliessen ganz viele Themen und gehörte Informationen aus der Schule in die Arbeit ein.

Herzlichen Dank Rachel Eschmann, dass du es uns ermöglicht hast ein Blick in deinen Arbeits- und Studiumsalltag zu werfen!

Was nimmst du aus deinem praktischen Teil, deiner Arbeit in der LGS, mit für deinen zukünftigen Berufsweg? Ich habe gelernt, dass wir Menschen anleiten, führen und praktische Dinge vorleben können. Wie sich jedoch ein Mensch entscheidet, dass liegt bei ihm alleine! Das heisst, ich arbeite immer mit einer Ungewissheit, da ich nie vorhersagen kann, wie es mit einem Klient, einer Klientin weitergehen wird. Wie man so schön gelernt hat, bewegt sich die Soziale Arbeit, also wir, in unterschiedlichen Spannungsfeldern. Ich denke, die habe ich zu spüren bekommen. Im positiven Sinne kann ich diese Erfahrungen

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„Für jedes der Kinder waren die Ferien am Meer ein grosses Highlight! Manche mögen besonders die wasserdichten Melonen, andere finden das Meer wirklich nass und fragten sich, ob das Meer im Winter wohl hineingenommen werde…☺“ —————————————— Eine logische Schlussfolgerung eines Kindes aus der LGS

Baden, baden, badenN so sahen unsere Tage aus. Wer bis anhin noch keine Wasserratte war, wurde sie nun bestimmt. So war es nicht mehr schwer die Kinder fürs Wasser zu begeistern, sondern sie zum Herauskommen zu motivieren. Die Kinder lernten Ängste zu überwinden und kämpften mutig gegen die Wellen des Meeres oder die Tiefe des Pools. Die Kinderprogramme und die Kinderdisco gehörten zu den Höhepunkten des Tages. Stolz durften einige der Kinder mit einem Gewinnerdiplom in der Hand zurück zum Bungalow kommen. Wir erlebten eine gute Gemeinschaft unter und mit den Kindern. Es war schön zu sehen, wie einige der Kinder ganz andere neue Seiten von sich zeigten in dieser entspannten Umgebung und wie sie die Präsenz und Konstanz der Erwachsenen genossen. Und dannN war es auch schon wieder Zeit zum Heimkehren. So schnell sie gekommen waren, so schnell waren sie auch wieder vorbei — die Ferien in Griechenland!

FERIEN IN GRIECHENLAND Griechenland, Griechenland — das Land, welches das ganze Jahr über Gesprächsthema ist. Und dannN ja, dann war es endlich so weit. Mit Bus und Fähre oder Zug und Flugzeug ging die Reise los. Für einige war es das erste Mal, dass sie in einem Flugzeug sassen. Und welch ein Privileg auch noch einen Blick ins Cockpit werfen zu dürfen. Die Kinder waren kribbelig und freuten sich riesig auf Griechenland. Ob denn dieses Land noch in der Schweiz sei und wie lange es noch geht bis wir da sind? Und ENDLICH waren wir da. Die Sonne schien (fast) ausnahmslos und wir alle genossen das warme Wetter.

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ZUM SCHMUNZELN Eine Drittklässlerin aus der LGS malte im Frühling diese wunderbare Blumenwiese. Merci!!!

☺Wir

sprechen über verschiedene Sachen, die man essen kann. Daraufhin erklärt ein Kind:

„ I ch habe auch schon einmal Muscheln gegessen, aber die waren aus Hörndli!“.

☺Die Kinder hören in ihren Zimmern sehr gerne Musik. Aus einem Zimmer erklingt plötzlich eine entrüstete Stimme: „Nei, die Cola CD darfsch du nid uslehne“ (Gölä). Aber auch TV wird ab und zu gerne geschaut. So erklärt ein Kind einem Mitarbeiter, es habe am Wochenende die rote Feder im Fernsehen gesehen (Roger Federer).

☺“Mi Buuch knabberet so lut vor luter Hunger!“ ☺„Ich

möchte

gerne stilles Wasser, das andere ist mir zu laut!“

☺Die Kinder zeigen sich immer wieder auch von ihrer sehr charmanten Seite. So entschied doch eines am Morgen, das andere dürfe sie nicht auf dem Schulweg begleiten, da es dafür viel zu schön sei! Andere messen die Nettigkeit der Mitarbeiter an der Länge ihrer Haare.

☺Die LGS hat einen wunderschönen Garten mit vielen Möglichkeiten zum Austoben und Spielen. Vom vielen Herumrennen, Velofahren etc. habe ein Kind schon „hunne verroschteti Schueh anne“, erzählt es einem Mitarbeiter. Ein anderes kann dafür auf dem Trampolin ohne Probleme bereits einen „Fürzliboum“.

☺Jedes Kind wählt zum Zvieri liebend gerne etwas Süsses aus seinem Kistli aus. Ein Kind entscheidet sich für eine Milchschnitte. Nach dem ersten Bissen schaut es die weisse Masse skeptisch an und fragt: „Isch das Mayonnaise?“.

☺Bei einem besonders hektischen Zvieri fällt einer Mitarbeiterin das gesamte Tableau mit den Kistlis auf den Boden. Viele Sachen liegen verstreut im Gang. So gut es geht und ohne das Beisein der Kinder werden die Kistlis wieder eingeräumt. Keines der Kinder scheint etwas zu vermissen, ausser ein Kind öffnet sein Kistli und ruft entzückt: „Yeah, mini Chinderschoggi het Ching übercho!“

☺Die Kinder diskutieren immer wieder gerne über Gott und die

Welt. So sind sie der Meinung, dass wenn man Gott zeichnen möchte, sicher „hunderttuusig Millione“ Blätter gebraucht würden. Zudem wird überlegt, warum wohl die Kinder, welche schon mal geflogen sind, Gott im Himmel nicht gesehen haben.

☺“Bei meinem Mami habe ich auch Lippenkommode!“ (Pommade) ☺Wir unternehmen immer mal wieder gerne einen Ausflug. Bevor wir zu einem Abenteuer aufbrechen, packen die Kinder ihre Sachen zusammen. Ein Kind kommt aufgeregt zu einem Mitarbeiter und sagt: „Schnäu, ig bruche no ADS Socke“ (ABS – Antirutschsocken).

☺„ Mhhmmmm, die Sunnecreme stinkt fein!“

☺Im Auto unterhalten wir uns über die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Strasse. Die Kinder diskutieren, was wohl mit den Autofahrern, welche zu schnell fahren, passiert. Eines hat eine für sich logische Erklärung parat: „Die nimmt d Polizei i

Sack wie bim Samichlous und laht se ersch wider use, wenn si ar Polizei gnueh Gàud hei zahlt.“

☺„Ich bin eine Chineserin.“

HAST DU SCHON GEWUSST... N zum Mittagessen schöpfen wir pro Jahr rund 4‘000 Teller. N im Jahr werden in der LGS zirka 12‘000 mal die Zähne geputzt. N unsere Mädchen lieben schön frisierte Haare und kreative Frisuren, deswegen werden pro Monat ungefähr 50 mal die Haare schön geflochten. N in der LGS befinden sich sehr viele Menschen die alle Schuhe tragen. Würde man alle genau zählen, käme man auf eine Zahl von rund 190 Paar. N wir verarbeiten etwa 100 Kilo Mehl im Jahr zu feinen Sonntagszöpfen. N einige der Kinder werden von uns auf ihrem Schulweg begleitet. Zählen wir die Anzahl Wegstrecken zusammen, kommen wir auf eine Zahl von 520 mal welche die Mitarbeitenden den Schulweg gehen.

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DIVERSES Abschlussarbeiten im Kontext von Aus- und Weiterbildungen Im Laufe des Jahres 2013 wurden durch Mitarbeitende die folgenden zwei Arbeiten verfasst, die bei Interesse in der Sonnhalde bezogen werden können: •

Arbeit zum Thema Medienkompetenz



„Rituale — Entwickeln und Durchführen eines Rituals zum Abschluss des gemeinsamen Abendessens“

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Lebensgemeinschaft Sonnhalde Peter und Ursula Rentsch-Jaggi (Leitung) Sonnhaldeweg 16 CH-3472 Wynigen Tel. 034 415 27 01 E-Mail: [email protected] www.sonnhalde.org

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