KV Vorbereitung. Tourismus

KV Vorbereitung Tourismus Inhaltverzeichnis Kapitel 1: Tourismus Grundwissen ......................................................... 3 1.1. Touri...
Author: Eike Fuchs
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KV Vorbereitung Tourismus

Inhaltverzeichnis

Kapitel 1: Tourismus Grundwissen ......................................................... 3 1.1. Tourismus: Geschichte ............................................................... 4 1.2. Tourismus: Definitionen ............................................................. 4 1.3. Touristen: Definitionen ............................................................... 6 1.4. Arten und Formen des Tourismus ................................................ 7 1.5. Übersicht des Beherbergungssektors ...........................................12 Kapitel 2: Tourismus in der Schweiz ......................................................14 2.1. Tourismus in Zahlen .................................................................15 2.2. Die Branchenstruktur in der Schweiz ...........................................17 2.3. Tourismus und Arbeitsplätze in der Schweiz .................................21 Anhang..............................................................................................24

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Kapitel 1

Tourismus Grundwissen

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1.1. Tourismus: Geschichte Bereits um 770 v. Chr. lockte der Beginn der Olympischen Spiele Menschen zu einem Ortswechsel. Der Grieche Herodot (480 bis 421 v. Chr.) war einer der Ersten, der sich zum Entdecken neuer Sitten und Gebräuche auf eine Bildungsreise begab. Er unternahm Fahrten zu Heilzwecken ebenso wie Wallfahrten zu den Göttertempeln, ein Reisemotiv, das im Mittelalter häufig vorkam. Der Ausbau des Strassennetzes zu militärischen Zwecken förderte im alten Rom die Reiselust und die Vorlieben für ferne Thermalquellen und Bäder (Badeverkehr). So verfestigte sich schon im alten Rom das Reisen zum Vergnügen. Erst mit der Zeit der Kreuzzüge und Pilgerfahrten wurde das Reisen gefährlicher und strapaziöser. Hauptgründe für das "Reisen" waren jetzt Raubzüge und Kriege, aber auch Handel, Entdeckung und Geschäft. Im 15. und 16. Jahrhundert begann die Zeit der Weltumseglungen. Seefahrer und Literaten weckten die Sehnsüchte und die Abenteuerlust der Menschen. Das zweckfreie Reisen, frei von religiösen und kriegerischen Gedanken, so wie wir es heute kennen, erlebte erst wieder einen Aufschwung im 18. Jahrhundert. 1841 bot der Engländer Thomas Cook eine organisierte Bahnreise von Leicester nach Loughborough an. In der ersten Pauschalreise der Geschichte war nicht nur die Bahnreise, sondern auch die Verpflegung und Musik enthalten. Das Reisen damals unterscheidet sich vom Reisen heute in einem ganz entscheidenden Punkt, im Personenkreis: Reisen war bis weit ins 20. Jahrhundert eine Freizeitbeschäftigung, die den Reichen vorbehalten blieb: Geschäftsleute, Adel, Kirche, Besitzbürgertum und später Beamte. Der steigende Wohlstand und ein Mehr an freier Zeit waren weitere Wachstumsfaktoren. In der heutigen Zeit ist das Verreisen eine Selbstverständlichkeit und der Ausdruck "Massentourismus" steht für die durchorganisierte Reise.

1.2. Tourismus: Definitionen Die Branche Tourismus zählt weltweit zu den grössten Wirtschaftszweigen. 2004 wurden nach Angaben der Welttourismusorganisation in diesem Bereich Erlöse von etwa 623 Mrd. $ erzielt. Mit weltweit rund 100 Millionen Beschäftigten gilt der Tourismus als einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Grenzüberschreitende Reisen machen 25 bis 30 Prozent des Welthandels im Dienstleistungsbereich aus. Tourismus ist die Tätigkeit von Personen, die zu Orten ausserhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort höchstens ein Jahr lang zu Urlaubs-, geschäftlichen oder anderen Zwecken aufhalten. Tourismus  ist eine Unterkategorie des Reisens, wenn Reisen im weitesten Sinne als Bewegung von einem Ort zum anderen verstanden wird;  erfasst den weltweiten Reisemarkt innerhalb des allgemeinen Rahmens der Mobilität der Bevölkerung und der Bereitstellung von Dienstleistungen für Gäste;

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 bezeichnet die Praxis des Reisens ausserhalb des gewöhnlichen Lebensumfelds einer Person zu allen Zwecken, ausgeschlossen unfreiwillige Reisezwecke wie: ärztlich verordnete unfreiwillige Krankenhausaufenthalte oder Aufenthalte in anderen medizinischen Einrichtungen, Gefängnisaufenthalte und die Ableistung der Wehrpflicht. Drei Formen des Tourismus können in Bezug auf ein bestimmtes Land unterschieden werden:  Binnenreiseverkehr: Reisetätigkeit von Inländern, welche nur im eigenen Land, jedoch ausserhalb ihres gewöhnlichen Lebensumfeldes reisen und sich dort aufhalten;  Ausreiseverkehr: Reisetätigkeit von Inländern, die in ein anderes Land reisen und sich dort (ausserhalb ihres gewöhnlichen Lebensumfeldes) aufhalten;  Einreiseverkehr: Reisetätigkeit von Nichtinländern, die in einem Land ausserhalb ihres gewöhnlichen Lebensumfeldes reisen und sich dort aufhalten. Unterschiedliche Kombinationen der drei Grundformen (Binnen-, EinreiseAusreiseverkehr) von Tourismus ergeben die folgenden Tourismuskategorien:

und

 Inlandstourismus: Umfasst den Binnenreiseverkehr und Einreiseverkehr.  Nationaler Tourismus: Umfasst den Binnenreiseverkehr und den Ausreiseverkehr (als Beispiel: Reiseverhalten der Deutschen).  Internationaler Tourismus: Umfasst den Ausreiseverkehr und den Einreiseverkehr. Merkmale des Tourismus    

       

Tourismus und Reisen ist mit einer Ortsveränderung verbunden. Die Ortsveränderung ist nur vorübergehend bzw. zeitlich befristet. Die Rückkehr zum Heimatort ist Bestandteil des Tourismus. Tourismus und Fremdenverkehr erfasst bzw. umfasst nicht nur die Angebote und Nachfragen, sondern auch die gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, ökologischen und technischen Folgen. Tourismus umfasst sowohl den Freizeitreiseverkehr sowie den Geschäftsreiseverkehr. Auch der Tourismus kann als Markt betrachtet werden – bei dem die Nachfrage das Angebot regelt. Mischung aus statischem (Aufenthalt) und dynamischem (Ortswechsel) Element. Massenhaftigkeit des Phänomens Tourismus. Wechselbeziehung zwischen den Reisenden und den Einheimischen. Herauslösung der Reisenden aus den normalen sozialen Beziehungen (des Heimatortes). Die Erwerbstätigkeit wird in vielen Definitionen des Tourismus ausgeschlossen. Tourismus ist somit sowohl ein Wirtschaftsbereich aber auch ein "besonderer" Lebensbereich, in dem der Reisende am Zielort meist als Gast aufgenommen wird.

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Weitere Unterteilung des Tourismus Eine weitere wichtige Unterscheidung anhand der Reisedauer ist die Differenzierung in:  Kurzzeittourismus: 1 – 4 Übernachtungen: Aufenthalt von 2 – 5 Tagen.  Erholungstourismus: 5 / 6 – 30 / 45 Übernachtungen: Aufenthalt von 6 / 7 – 30 /45 Tagen.  Langzeittourismus: höchstes 1 Jahr: Aufenthalt von über 30 / 45 Tagen.  Daueraufenthalt: über ein Jahr.

1.3. Touristen: Definitionen «Touristen sind Personen, die zu Orten ausserhalb ihres gewöhnlichen Umfeldes reisen und sich dort für nicht mehr als ein Jahr aufhalten aus Freizeit- oder geschäftlichen Motiven, die nicht mit der Ausübung einer bezahlten Aktivität am besuchten Ort verbunden sind.» Definition Reisende: Besucher, Touristen, Tagesbesucher. Jede Person auf einer Reise zwischen zwei oder mehr Ländern oder zwischen zwei oder mehr Orten im Inland. Besucher Jede Person, die für die Dauer von weniger als zwölf Monaten ihre gewohnte Umgebung verlässt, um an einen anderen Ort zu reisen, und deren hauptsächlicher Reisezweck nicht die Ausübung einer Tätigkeit ist, die vom besuchten Ort aus entgolten wird. Zu den inländischen (internationalen) Besuchern zählen:  Touristen: Besucher, die am (im) besuchten Ort (Land) wenigstens einmal in einem Beherbergungsbetrieb oder einer Privatunterkunft übernachten.  Tagesbesucher: Besucher, die nicht am (im) besuchten Ort (Land) in einem Beherbergungsbetrieb oder einer Privatunterkunft übernachten. Zur Unterscheidung der Besucher von anderen Reisenden werden drei grundlegende Kriterien angewandt:  Die Reise sollte zu einem Ort ausserhalb der gewohnten Umgebung führen, was örtlichen Nahverkehr und Pendelverkehr, d.h. mehr oder weniger regelmässige Fahrten zwischen Arbeits-/Ausbildungsplatz und Wohnort, ausschliessen würde.  Der Aufenthalt am besuchten Ort sollte nicht mehr als zwölf aufeinanderfolgende Monate dauern, denn sonst würde der Gast als an diesem Ort ansässig gelten (aus statistischer Sicht).  Der Hauptzweck des Besuchs sollte nicht die Ausübung einer vom besuchten Ort aus bezahlten Tätigkeit sein, was Migrationsbewegungen zu Arbeitszwecken ausschliesst.

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Für statistische Zwecke werden zwei Untergruppen der Besucher gebildet: 



Internationale Besucher: Jede Person, die für die Dauer von nicht mehr als 12 Monaten ihre gewohnte Umgebung verlässt und in ein anderes als dasjenige Land reist, in dem sie ihren gewöhnlichen Wohnsitz hat, und deren hauptsächlicher Reisezweck ein anderer ist als die Ausübung einer Tätigkeit, die vom besuchten Land aus entgolten wird. Inländische Besucher: Jede Person, die im gegebenen Land ihren Wohnsitz hat und für die Dauer von nicht mehr als 12 Monaten ihre gewohnte Umgebung verlässt, um an einem anderen Ort innerhalb dieses Landes zu reisen, und deren hauptsächlicher Reisezweck ein anderer ist als die Ausübung einer Tätigkeit, die vom besuchten Ort aus entgolten wird.

1.4. Arten und Formen des Tourismus Die Vielfalt der Motive und die unterschiedlichen Perspektiven erschweren die Einordnung in Tourismusarten und –formen. Neben der standardisierten Pauschalreise werden heute von den Reiseveranstaltern zahlreiche Möglichkeiten angeboten, die "schönsten Wochen des Jahres" zu verbringen. Der normale "Standardurlaub" verliert immer mehr an Bedeutung. In der heutigen Zeit kann der Reisewillige innerhalb weniger Minuten seinen Traumurlaub im Internet zusammenstellen und buchen. Dabei steht nicht immer nur ein Motiv im Vordergrund. So wird z.B. eine Bergtour in den Alpen (sportorientierter Tourismus) mit einem einwöchigen Bade- und Erholungsurlaub kombiniert (erholungsorientierter Tourismus). Der Reisende übernachtet dabei sowohl in Beherbergungsbetrieben der Parahotellerie (Berghütte) sowie auch in Betrieben der Hotellerie wie z.B. in einem First Class Hotel. Anhand der Gliederung nach der Motivation, aus der Sicht des Nachfragers, kann man sechs Tourismusarten nennen: a) b) c) d) e) f)

Erholungstourismus Kulturorientierter Tourismus Gesellschaftsorientierter Tourismus Sporttourismus Wirtschaftsorientierter Tourismus Politikorientierter Tourismus

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Die Motive für den Fremdenverkehr bzw. den Tourismus können meist nicht nur einseitig betrachtet werden. In der Praxis kommen meist mehrere Motivkombinationen vor, so dass eine strikte Trennung / Unterscheidung nicht immer exakt möglich ist. Als Anmerkung sei hier erwähnt, dass einige der dominanten Typen der Tourismusarten gewissen Typen der Tourismusorte entsprechen. a) Erholungstourismus: Unter Erholungstourismus versteht man die Nah- und die Ferienaufenthalte zur physischen und psychischen Regeneration. Ausserdem gehört die Kurerholung zum Erholungstourismus. Bei der Kur werden natürliche Heilmittel des Bodens, des Klimas und des Meeres zur Heilung oder zur Vorbeugung eingesetzt. b) Kulturorientierter Tourismus: Der kulturorientierte Tourismus lässt sich in Bildungstourismus und in Wallfahrtstourismus unterscheiden. Der Bildungstourismus umfasst den Besuch historisch, kulturell oder geographisch sehenswerter Stätten. Bildungsreisende interessieren sich meistens auch für die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Zielland. Ziele des Wallfahrtstourismus (Pilgertourismus) sind Orte mit besonderer religiöser Bedeutung. c) Gesellschaftsorientierter Tourismus: Der gesellschaftsorientierte Tourismus trifft als Verwandtentourismus oder als Clubtourismus auf. Der Verwandtentourismus umfasst auch den Besuch bei Freunden und Bekannten. Er wird international als "visiting friends and relatives" (VFR) bezeichnet. Der Clubtourismus zeichnet sich dadurch aus, dass die Reisenden bewusst in die Gruppe integriert werden. Dies geschieht unter anderem durch ein ausgeprägtes Animations- und Sportprogramm. d) Sportorientierter Tourismus: Zum sportorientierten Tourismus gehören Reisen zur aktiven sportlichen Betätigung und Reisen zur passiven Teilnahme an Sportveranstaltungen. e) Wirtschaftsorientierter Tourismus: Der wirtschaftsorientierte Tourismus umfasst im weitesten Sinne Reisen, die aus beruflichen Gründen durchgeführt werden. Zu den wirtschaftsorientierten Tourismusarten zählen der Geschäftstourismus, der Kongresstourismus, der Ausstellungs- und Messetourismus sowie der Incentivetourismus. f) Politikorientierter Tourismus: Der politikorientierte Tourismus gliedert sich in zwei Sparten: in den Diplomaten- und Konferenztourismus sowie in Tourismus im Zusammenhang mit politischen Veranstaltungen. Wenn Reisen nach einem äusseren Kriterium wie der Beherbergungsform oder der Art des verwendeten Verkehrsmittels unterschieden werden, so sagt man, dass diese Reisen zu unterschiedlichen Tourismusformen gehören. Denkbar sind theoretisch viele Möglichkeiten, um Tourismusformen nach äusseren Kriterien abzugrenzen.

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Die heute gebräuchlichsten Unterscheidungen der Tourismusformen sind: a) b) c) d) e) f) g) h) i) j) k)

die Herkunft der Reisenden die Organisationsform die Aufenthaltsdauer das Alter der Reisenden die Verkehrsmittel die Jahres- bzw. Saisonzeit die Beherbergungsform die Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz die Art der Finanzierung der soziologische Inhalt das Reiseverhalten

a) Tourismusformen nach der Herkunft der Reisenden: Nach der Herkunft der Reisenden gliedert man den Tourismus in Binnen- und Auslandstourismus. Das Wort "Herkunft" bezieht sich also nicht auf die Nationalität oder die Abstammung der Tourismussubjekte, sondern darauf, wie die Reisenden normalerweise leben und arbeiten. Man spricht auch von Inlands- und Auslandsreisen. b) Tourismusformen nach der Organisationsform: Nach der Organisationsform unterscheidet man Pauschaltourismus und Individualtourismus. Die Pauschalreise ist ein standardisiertes, vororganisiertes Bündel von Reiseleistungen, das komplett gekauft wird. Die Individualreise ist dadurch gekennzeichnet, dass man sie selbst organisiert und abwickelt. Sie wird gelegentlich auch als Einzelreise bezeichnet. Das heisst aber nicht, dass man alleine verreisen muss: auch eine Reise mit der ganzen Familie, die man selbst plant und durchführt, ist eine Einzelreise. Der Begriff Individualtourismus wird ausserdem häufig als Gegenbegriff zum Massentourismus benutzt. Massentourismus bedeutet ursprünglich, dass viele Menschen am Tourismus teilnehmen (können). c) Tourismusformen nach der Aufenthaltsdauer: Eine sehr wichtige Unterscheidung von Tourismusformen ist diejenige nach der Aufenthaltsdauer. Unterscheidet man Tourismusformen nach der Dauer des Aufenthalts, fallen Urlaubsreisen unter diejenigen des langfristigen Tourismus. In diese Kategorie gehört ausserdem der Kulturtourismus. Der langfristige Tourismus wird ergänzt durch den kurzfristigen Tourismus. Der kurzfristige Tourismus gliedert sich in Durchreise- und Passantentourismus, Tagesausflugstourismus und den eigentlichen Kurzzeittourismus (Kurzreise). Unter Durchreise- und Passantentourismus versteht man, dass die Reisenden nicht zum Aufenthaltsort zurückkehren. Mit Tagesausflugstourismus sind Touren gemeint, bei denen man nicht übernachtet. d) Tourismusformen nach dem Alter der Reisenden: Auch das Alter der Reisenden wird herangezogen, um Tourismusformen zu unterscheiden. Dabei spielen vor allem die Personengruppen am unteren und am oberen Ende der Altersskala terminologisch eine Rolle; man spricht zwar vom Jugendtourismus und vom Seniorentourismus, aber die Altersgruppe dazwischen hat keine eigene Bezeichnung. Unter Jugendtourismus versteht man den Reiseverkehr von Leuten, die nicht mehr mit ihren Eltern und noch nicht mit ihrer eigenen (potentiellen) Familie in Urlaub fahren. Im

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Wesentlichen fallen darunter Reisende zwischen 15 und 24 Jahren. Seniorentourismus ist der Reiseverkehr von Personen, die nicht mehr aktiv erwerbstätig sind. e) Tourismusformen nach dem Verkehrsmittel: Eine weitere Einteilung der Tourismusformen betrifft das Verkehrsmittel, das für die Ortsveränderung benutzt wird. Man unterscheidet Flugtourismus, Bustourismus, Bahntourismus, Autotourismus und Schiffstourismus. f) Tourismusformen nach der Jahres- bzw. Saisonzeit: Nach den Jahreszeiten unterscheidet man zwischen Sommertourismus und Wintertourismus. Die Einteilung nach der Saisonzeit bezieht sich darauf, dass die Nachfrage nach Reiseleistungen über das Jahr hinweg variiert. Der Zeitraum, in dem die meisten Menschen reisen, heisst Hochsaison, die übrige Zeit wird in mehrere Neben- bzw. Zwischensaisons eingeteilt. Die Hochsaisontermine sind nicht für alle Zielgebiete identisch. g) Tourismusformen nach der Beherbergungsform: Nach der Form der Beherbergung können primär die Hotellerie und die touristische Parahotellerie unterschieden werden. Zudem bevorzugen einige den sogenannten Campingund Wohnwagentourismus. Aber auch Chalet- und Appartementtourismus oder Zweitwohnungstourismus sind als denkbare Tourismusformen möglich. h) Tourismusformen anhand der Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz: Bei den Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz sind der aktive und der passive Tourismus zu unterscheiden. Aktiver Tourismus und somit auch Einwirkung auf die Zahlungsbilanz des Landes hat der Incomingtourismus - der Ausländertourismus im Inland. Keine Auswirkungen auf die Zahlungsbilanz bzw. passiver Tourismus entsteht durch den Outgoingtourismus Fremdenverkehr der Inländer im Ausland. i)

Tourismusformen nach der Finanzierungsart:  Sozialtourismus (Beteiligung kaufkraftschwacher Bevölkerungsschichten am Tourismus, wobei dieser durch besondere Vorkehrungen ermöglicht und erleichtert wird).  Tourismus durch Vor- und Nachfinanzierung (Kreditkarten) Wichtiges Kriterium ist hier also, ob eine Eigen- oder Fremdfinanzierung vorliegt. j)

Tourismusformen nach soziologischem Inhalt:  Luxus- und Exklusivtourismus  Traditioneller Tourismus (entsprechend der touristischen Ausprägung von Individualreise und –aufenthalt im Hotel in den Anfangsjahren des modernen Tourismus.  Jugendtourismus  Seniorentourismus  Sozialtourismus  Sanfter Tourismus

k) Tourismusformen nach dem Reiseverhalten: Anhand dieser Tourismusform lassen sich gut der Wandel und das Entstehen von neuen Tourismusformen aufzeigen. Besonders in der 80iger Jahren wurde der Ruf nach einem

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Tourismus im Einklang mit Mensch und Natur laut. Hieraus entwickelte sich allmählich der "sanfte Tourismus". Man unterscheidet zwei Gruppen:  Intelligenter Tourismus  Neigungsorientierter Tourismus

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Schlussendlich kann man auch Urlauber nach ihrer Motivation unterscheiden: Urlaubertypologie

1.5. Übersicht des Beherbergungssektors In der Schweiz werden die touristischen Beherbergungsmöglichkeiten in der Tourismusstatistik in Hotellerie und Parahotellerie unterteilt. Hotellerie  Hotels: Hotels, Pensionen, Gasthäuser, Motels.  Kurbetriebe: Nicht kantonal unterstützte Kurhäuser mit ärztlicher Leitung oder Betreuung, alpine Heilstätten, Höhenkliniken, Rheumakliniken, Volksheilbäder. Parahotellerie  Privatquartiere (Ferienhäuser und -wohnungen): Es handelt sich um Objekte, die Dritten zur Miete angeboten werden. Ausgeschlossen sind Objekte, die ausschliesslich durch die Eigentümer oder durch Dauermieter sowie deren Angehörige belegt sind.  Campingplätze: Abgegrenzte Gelände, die für jedermann zum vorübergehenden Aufstellen von mitgebrachten Wohnwagen, Wohnmobilen und Zelten zugänglich sind. Ein Stellplatz entspricht im Durchschnitt drei Schlafplätzen (Tessin: vier).  Gruppenunterkünfte: Touristen- und Massenlager, Vereins- und Klubhäuser, Bergund Schutzhütten.  Jugendherbergen: Die offiziellen Jugendherbergen der Schweiz.  Agrotourismus: Agrotourismus oder Ferien auf dem Bauernhof bezeichnet ein touristisches Angebot im ländlichen Raum, welches in der Regel von Landwirten organisiert wird und der Landwirtschaft ein Zusatzeinkommen ermöglicht. Die drei grössten Anbieter in der Schweiz sind: Ferien auf dem Bauernhof, "schlaf im Stroh!"

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und Tourisme rural (seit Juni 2011 in der Dachorganisation "Agrotourismus Schweiz" zusammengefasst).  Bed & Breakfast: Bed & Breakfast ist der Oberbegriff für alle Unterkunftsarten, bei denen ein Bett und ein Frühstück angeboten werden.

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Kapitel 2

Tourismus in der Schweiz

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2.1. Tourismus in Zahlen Der Tourismus spielt in der Schweizer Wirtschaft eine zentrale Rolle. Er ist ein wichtiger Zweig der schweizerischen Volkswirtschaft. Im Jahr 2005 konnten Einnahmen von insgesamt 30,4 Milliarden Franken direkt dem Tourismus zugerechnet werden. Topdestinationen der Welt

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Exporteinnahmen der Schweiz

Fremdenverkehrsbilanz

Topdestinationen der Schweiz

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2.2. Die Branchenstruktur in der Schweiz a) Incoming und Outgoing Tourismus Die Reisebranche wird in Incoming und Outgoing Tourismus unterteilt. Damit diese Begriffe verständlich sind, werden sie hier kurz erläutert. Incoming Tourismus Unter Incoming versteht man Reisen, die im eigenen Land für ausländische Gäste, durch einen Incoming Agenten, organisiert werden. Der Auftrag wird meistens vom Heimatland des Gastes aus erteilt. Wird in der Schweiz über die Tourismusbranche berichtet und debattiert, so handelt es sich vorwiegend um den Incoming Sektor. Die tourismuspolitische Dachorganisation, der Schweizer Tourismus-Verband (STV), bezweckt die Förderung der Schweizer Tourismuswirtschaft und ist auf politischer Ebene sehr einflussreich. Schweiz Tourismus ist die nationale Marketing- und Verkaufsorganisation für das Reise-, Ferien- und Kongressland Schweiz. Buchungen werden direkt über Switzerland Travel Centre, dem Ferienvermittler von Schweiz Tourismus, abgewickelt. Selbstverständlich sind auch noch andere Firmen in diesem Bereich tätig, z.B. LTI TOURS Ltd., MCI Group und Spectrum Events AG. MICE (Meetings, Incentives, Conventions, Events) Dies sind Firmen, die sich auf den Bereich der Kongress- und Eventorganisation spezialisiert haben. Lokale Tourismusbüros Vertreten Regionen, Städte und Ortschaften in der Schweiz. Bei diesen Stellen können Informationsmaterial sowie Publikationen angefragt werden. Outgoing Tourismus Ein Retailer und/oder Touroperator, der in diesem Bereich tätig ist, betreut Kunden, welche eine Reise ins Ausland planen und nimmt die Reservation vor. Vor Ort verfügt der Touroperator in den meisten Fällen über eine lokale Vertretung, den Incoming Agenten und/oder Reiseleiter. Touroperator Die Hauptaufgabe eines Touroperators besteht darin, Reisen zu organisieren und diese in einem Katalog, einem Flyer und/oder im Internet auszuschreiben. Der Touroperator bietet die Pauschalreisen direkt oder über den Vertrieb an, z.B. eigene Kettenbüros und/oder unabhängige Retailer. Retailer Vermittelt, basierend auf dem Agenturvertrag, im Auftrag von einem Touroperator, Einzelleistungen und/oder Pauschalreisen an den Kunden. Rechtlich gesehen ist er somit der Treuhänder des Touroperators. Für diese Leistung steht dem Retailer eine Provision, die Kommission, zu. Zu den Dienstleistungen eines "klassischen Reisebüros" gehören nicht nur der Verkauf von Transportleistungen (Flug, Bahn, Bus etc.), sondern auch das Vermitteln von Pauschalreisen, die Reservation von Unterkunft und Mietwagen, die Informationspflicht sowie das Einholen der Visa, das Verkaufen von Eintrittskarten und Reiseversicherungen.

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Wie in den meisten Dienstleistungs-Sektoren wälzen die Retailer die effektiven Kosten, oder zumindest einen Teil davon, auf den Kunden ab. Die Reservations- und Beratungsgebühren (R & B) variieren von Retailer zu Retailer und sind im Markt mehr oder weniger akzeptiert. Ausländische Fremdenverkehrsämter Im Gegensatz zu den Verkehrsbüros sind die Fremdenverkehrsämter Ländervertretungen. Viele Fremdenverkehrsämter sind in der Schweiz in der Vereinigung "Corps Touristique". Zurzeit sind 19 Ländervertretungen aktive Mitglieder. (http://www.corps-touristique.ch/htm/home.htm) b) Leisure Travel/Ferienreisen Touroperator Einen kurzen Überblick sowie einige Details zu den drei grössten und wichtigsten Tour Operator, welche in der Schweiz aktiv sind. Bei den Tour Operator dominieren Hotelplan Suisse und TUI (Suisse) Ltd. Nach wie vor sind aber auch unabhängige Touroperator (Nischenplayer) im Markt aktiv, welche sich auf eine bestimmte Region und/oder Produkt spezialisiert haben. Hotelplan Suisse Hotelplan Suisse ist 2008 aus der Fusion von Hotelplan Schweiz AG und Travelhouse AG entstanden. Hotelplan wurde 1935 gegründet und ist eine 100%ige Tochter des MigrosGenossenschafts-Bundes. Hotelplan Suisse wird u.a. in die Bereiche «Specialist / Cities / Cruises» (Individual- / Städte- / Schiffsreisen), «Beach Holidays» (Badeferien) und «Online & Offline Distribution» (Leisure- & Business-Travel) aufgegliedert. Hotelplan Suisse erreicht mit den strategisch unterschiedlich positionierten sieben Reisemarken - Denner Reisen, Migros Ferien, Hotelplan, Tourisme Pour Tous, Travelhouse, Globus Reisen und bta first travel AG - sämtliche Reisekundengruppen. Hotelplan Suisse gehört zur Hotelplan Group 1, die auch über Gesellschaften im Ausland verfügt und rund 2'400 Mitarbeitende beschäftigt. In der Schweiz gehören folgende Marken zu Hotelplan Suisse: • BTA first travel AG • Migros Ferien • Denner Reisen • Tourisme Pour Tous • Globus Reisen • Travelhouse2 • Hotelplan TUI Suisse Ltd. Hans Imholz Berufsreisen wurde 1961 von Hans Imholz gegründet. 1997 fusionierten Imholz Reisen, TUI Suisse und Vögele Reisen und traten anschliessend unter dem Namen ITV (Imholz, TUI, Vögele Reisen) und Imholz Vertriebs AG auf. 1999 übernahm die deutsche TUI Group GmbH die ITV/IVG AG von der Jelmoli Holding AG, welche 1989 die Imholz Reisen AG übernommen hatte, und schloss mit der Kuoni Reisen Holding AG einen Zusammenarbeitsvertrag mit einer Option auf 49% der Aktien ab. TUI Suisse Ltd. generierte 2010/11 im Veranstaltergeschäft einen Umsatz von 401 Mio. CHF. Im Eigenvertrieb erreichten 71 TUI ReiseCenter/TUI Agence de voyages einen Umsatz In der Schweiz gehören folgende Marken zur Hotelplan Group: Interhome Group, Travelwindow Group, Hotelplan Suisse. 2 Travelhouse tritt mit folgenden 10 Submarken auf: Africantrails, Caribtours, Falcontravel, Inditours, Oceanstar, Salinatours, Sierramar, Skytours, Soleytours, Wettstein. 1

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von 215 Mio. CHF. Das Unternehmen beschäftigt in der Schweiz ingesamt rund 550 Mitarbeitende, davon sind 330 in den Filialen tätig. Veranstaltermarken, TUI Suisse • TUI Schöne Ferien • TUI FlexTravel • 1-2-Fly • Spinout SportTours • Vögele Reisen Veranstaltermarken, World of TUI • Airtours • Dr. Tigges • Gebeco • goXplore • TUI Cruises • TUI FlussGenuss Hotelmarken • CLUB MAGIC LIFE • DORFHOTEL • Grecotel • Grupotel • Iberotel • PURAVIDA Resorts • RIU • ROBINSON • Sensimar Hotels & Resorts • TUI best FAMILY • Viverde Hotels Vertriebsmarken • TUI Agence de voyages • TUI ReiseCenter • TUI Premium Travel • Etrips.ch (Online Agency) c)

Business Travel/Geschäftsreisen

Auf dem Geschäftsreisesektor ist die Konzentration relativ hoch. Die aufgeführten Spezialisten teilen diesen Sektor mehr oder weniger unter sich auf. Ihre Aufgabe ist nicht nur das Buchen der Reisen, sondern auch Reisekostenoptimierung und Reisekostenstatistiken für den Kunden. Bei der Wahl der Leistungsträger, z.B. Fluggesellschaft, ist nebst Sicherheit, Pünktlichkeit und Komfort vermehrt auch der Preis ausschlaggebend. American Express American Express wurde 1850 in New York gegründet und ist heute in 140 Ländern vertreten. American Express Business Travel, ein Unternehmensbereich des Reise- und Finanzdienstleisters American Express International, Inc., entwickelt weltweit Lösungen für die Optimierung des Travel Managements in Unternehmen. Als globaler Dienstleister unterstützt der Geschäftsbereich Business Travel branchenunabhängig kleine, mittelständische und international tätige Konzerne in der Planung, Durchführung und Kontrolle des Geschäftsreisemanagements. Durch innovative Reisebuchungstechnologien, umfassende Beratungsleistungen in der Erarbeitung von Einkaufsstrategien sowie durch die Unterstützung in den Verhandlungen mit Zulieferern und Kunden stellt American Express Business Travel ein professionelles Einkaufs- und Mobilitätsmanagement zur Verfügung. BCD Travel BCD Travel ist ein Tochterunternehmen der BCD Holdings N.V. und als solches in über 90 Ländern auf sechs Kontinenten präsent. BCD ist ein eigentümergeführtes Unternehmen mit einer über 100-jährigen Tradition. Der vermittelte Umsatz des Unternehmens beläuft sich gesamthaft auf 20.8 Milliarden US-Dollar. Weltweit sind 10'800 Mitarbeiter für BCD Travel tätig. In der Schweiz ist BCD mit Standorten in Zürich und Genf vertreten. BTA first travel AG Die BTA first travel AG ist per 2010 durch den Zusammenschluss der beiden Geschäftsreisespezialisten BTA Travel AG und First Business Travel AG hervorgegangen. Die BTA Travel AG war bereits seit 1985 erfolgreich auf dem Reisemarkt tätig und hat sich dank

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kontinuierlichem und nachhaltigem Wachstum zum landesweit führenden, unabhängigen Schweizer Geschäftsreisedienstleister mit 12 eigenständigen Verkaufsniederlassungen, sowie 2 Franchise-Partnern entwickelt. Zu den Kunden zählten primär international ausgerichtete KMU's, aber auch namhafte global tätige Konzerne. First Business Travel seinerseits war die bisherige Geschäftreisesparte von Hotelplan Suisse (MTCH AG). Die Einheit bestand aus 6 eigenständigen Verkaufsniederlassungen mit ca. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Deutsch- und Westschweiz. Die BTA first travel AG verfügt heute über insgesamt 13 Niederlassungen in der Schweiz und beschäftigt 115 Geschäftsreise-Profis. Die Unternehmung gilt als grösstes Schweizer Dienstleistungsunternehmen im Bereich des professionellen Travel Managements und als klare Nummer 1 für KMU's. Durch die Anbindung an die Allianz FCm Travel Solutions (Flight Centre Management), einem weltweit führenden Netzwerk von Travel Management Spezialisten, kommen Kunden in den Genuss von wesentlichen Zusatzvorteilen wie gebündelte Einkaufskraft, länderübergreifende Betreuung zu einheitlichen ServiceStandards, konsolidiertem Reporting und Key Account Management auf internationaler Ebene. FCm ist in mehr als 60 Ländern weltweit vertreten. Carlson Wagonlit Travel Carlson Wagonlit Travel (CWT) ist führender Anbieter im Management von Geschäftsreisen. In über 150 Ländern zählt CWT Konzerne, kleine und mittelständische Unternehmen, Regierungsinstitutionen sowie nichtstaatliche Organisationen zu seinen Kunden. In der Schweiz verfügt Carlson Wagonlit Travel über 30 Büros mit 300 Vollzeitstellen. Durch qualifizierte Mitarbeiter und den Einsatz von Spitzentechnologien ermöglicht CWT seinen Kunden, den optimalen Nutzen aus ihrem Firmenreiseprogramm in Bezug auf Savings, Service und Security zu ziehen und bietet den Reisenden die beste Betreuung. HRG – Hogg Robinson Group Im Januar 2004 hat Kuoni Reisen Holding AG die Division Business Travel Kuoni Geschäftsreisen AG / BTI Kuoni Switzerland (BTI Central Europe) an die britische Gesellschaft Hogg Robinson Group verkauft. Seit dem 3. April 2006 tritt das Unternehmen unter der Marke HRG Switzerland auf. HRG wurde 1845 (als Versicherungsansalt) gegründet und weist über 60 Jahre Erfahrung im Geschäftsreise-Management auf. HRG besitzt eigene Unternehmen oder hält Mehrheitsbeteiligungen an Geschäftsreiseagenturen in 25 wichtigen Schlüssel- und Wachstumsmärkten im asiatisch-pazifischen Raum, in Europa und Nordamerika. Mit seinem weltweiten Partnernetzwerk ist HRG in über 100 Ländern präsent. In vielen Märkten ist HRG Marktführer, so auch in der Schweiz. d) Leistungsträger Hotelketten Vereinen Hotels unter einem Namen oder mehreren Brands. Nicht nur der Service, die Einrichtung, sondern auch die Grösse der Zimmer sind identisch. Dies ist Garant für Standard und Service, welcher von diesen Häusern erwartet und geschätzt wird. Bekannte Ketten sind u.a. Accor, Best Western, Mövenpick, etc. Mietwagenfirmen Diverse Mietwagenfirmen verfügen über eine Vertretung in der Schweiz. Reservationen können entweder via Touroperator und / oder Retailer, oder direkt bei der entsprechenden

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Firma, z.B. Avis, Budget, Europcar, Hertz, Holiday Autos, Sixt Rent a Car, etc., getätigt werden.

2.3. Tourismus und Arbeitsplätze in der Schweiz Der Tourismus ist ein wichtiger Arbeitgeber. 4,2% der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung in Mitarbeiterkapazitäten entfielen im Jahr 2005 auf den Tourismus, was 138'203 Vollzeitstellen entspricht. Die relativ hohe Beschäftigung in den Bereichen Beherbergung und Verpflegung erklärt sich durch den arbeitsintensiven Charakter des Gastgewerbes. Im Gegensatz dazu steht der Passagierverkehr, welcher mit einer geringeren Anzahl Stellen einen ähnlich hohen Anteil an der touristischen Bruttowertschöpfung erzielt wie der Bereich Verpflegung in Gaststätten und Hotels. Touristische Beschäftigung nach Produkten (in Mitarbeiterkapazitäten)

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Höhere Berufsbildung: Bildungsabschlüsse

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Das Schweizer Gastgewerbe: sechstgrösster Arbeitgeber Das Schweizer Gastgewerbe ist mit 234'000 Beschäftigten der sechstgrösste Arbeitgeber der Schweiz. Etwa 6% aller Beschäftigten arbeiten im Gastgewerbe. Daneben bildet das Gastgewerbe im Rahmen der beruflichen Grundbildung (Lehre) auch rund 12'000 Jugendliche aus. Neben den Arbeitsstellen im Gastgewerbe selber schafft die Branche indirekt viele Arbeitsplätze in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Bauwirtschaft, in der Landwirtschaft sowie im Fachhandel. Rund die Hälfte des in der Schweiz konsumierten Fleisches zum Beispiel wird in der Gastronomie benötigt. Dies schafft Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und in den Metzgereien. Die aktuelle Betriebszählung des Bundesamts für Statistik (2008) zählt 28'624 Arbeitsstätte in der Schweiz. Davon waren 70% Restaurants, 15% Hotels mit Restaurants, 7% Bars, 3% Kantinen (u.a.) und 1% Hotels ohne Restaurant. Alle Gastbetriebe erzielten zusammen einen Jahresumsatz von rund 28 Mrd. Franken.

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Anhang

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