Kupplungsausbau - Eine kleine Anleitung Hier wollen wir mal versuchen Euch eine kleine Anleitung zu geben wie man eine Kupplung bei der Vespa PX ausbaut, an Werkzeug braucht Ihr dazu gar nicht mal soviel: - Knarre, - 10er-, 17er-, 22er oder 24er Nuß (für das Hinterrad, je nach Modell) - Kronenmutterschlüssel (PX-Kupplung) - Kupplungsmontagehilfe (Kupplungskompressor) - Schraubendreher Hier zeigen wir Euch wie wir beim Kupplungswechsel vorgehen, es ist nicht unbedingt die Methode laut Werkstatthandbuch - aber wir kamen bisher so immer zurecht! Die neuen Kupplungsbeläge vor der Montage eine Nacht in SAE30 Öl einlegen! Okay, los geht es... Erstmal wird die Hinterradmutter (die dicke, nicht die 5 für die Felge, 22er oder 24er Mutter) gelöst - dazu erst das Käppchen an der Bremstrommel abnehmen, den Splint herausnehmen und los gehts. Dann stellen wir den Roller schräg auf die rechte Seite ab - so wir es auf dem ersten Bild zu sehen ist (wir stützen über Hauptständer und einem Holzklotz hinten unterm Beinschild ab) - und nehmen das Hinterrad ab... Das ganze sollte dann in etwa so aussehen:



die drei Schrauben vom Kupplungsdeckel lösen (10er Nuß) und vorsichtig wegnehmen (Ja, wir waren so faul und haben den Zug am KuLu-Arm befestigt gelassen!) - Achtung! Im Deckel sitzt der Trennpilz der Kupplung, nicht das er in den Motor fällt



Ihr seht jetzt die Kupplung (auf dem Bild ist es eine Cosa-Kupplung). Jetzt muß die Andruckplatte (rot eingekreist) ausgebaut werden, einfach mit einem kleinen Schraubendreher in das größere der beiden Löcher in der Platte gehen und die Spange reindrücken...



jetzt seht Ihr die Kronenmutter, die durch einen Käfig gegen losdrehen gesichert ist, vor euch. Ihr müßt nun die Laschen die in die Kronenmutter gebogen sind mit einem Schraubendreher zurückbiegen:



nun kommt der Zeitpunkt für den Kronenmutterschlüssel und die 17er-Nuß :)



damit die Kupplung sich beim Lösen der Kronenmutter nicht mitdreht "sichern" wir die Kupplung wie auf dem Bild zu sehen ist mit einer Schraube und einem Schraubendreher der in den Korb gesteckt wird (ACHTUNG! Nicht zu weit, es genügt den nur am Rand vom Korb zu halten!)... Für die unter Euch denen das ganze jetzt zu gefährlich erscheint gibt es auch ein Werkzeug das die Kupplung festhält - wir sind mit dieser Methode hier aber bisher immer gut zurechtgekommen. Mit etwas Gefühl in den Fingern passiert gar nichts bei der Sache! Die Kronenmutter kann u.U. recht fest sitzen, paßt auf das Ihr nicht zu häufig beim versuch sie zu lösen abrutscht, sonst leidet die Mutter zu sehr und Ihr habt die Kronen alle rund - dann dürft Ihr euch überlegen wie man die Mutter am sinnvollsten "zerstört" bekommt (Dremel und ganz vorsichtig die Mutter auffräsen, aber aufpassen das Ihr nicht das Gewinde des Kurbelwellenstumpfes mit bearbeitet...).



nachdem die Mutter raus ist könnt Ihr den Sicherungskäfig mit einer Zange herausholen:





das war dann auch schon alles was die Kupplung hält, herzlichen Glückwunsch! Nun einfach das gute Stück herausnehmen - evtl. sitzt sie etwas fest, aber im Normalfall kann man sie direkt so mit der Hand rausholen. Hier solltet Ihr noch aufpassen das der Halbmond, der in einer Nut in der Kurbelwelle sitzt, nicht wegfällt:





nun kommt der Kupplungskompressor zum Einsatz - einfach wie auf dem Bild zu sehen ist in die Kupplung stecken und dann die Mutter vom Kompressor anziehen bis der Sicherungsring der Kupplung Luft hat. Den Ring läßt sich jetzt mit den Fingern lösen (drittes Bild):



jetzt können die Innereien der Kupplung herausgenommen werden (damit es beim Einsetzen der neuen Kupplungsscheiben kein vertun gibt die Reihenfolge merken):

Zu dem Zusammenbau gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen, Ihr müßt nur die ganzen Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchführen:

neue Kupplungsbeläge in den Korb rein... Bei der PX-Kupplung drauf achten das man durch das kleine Loch in dem Kupplungskorb einen dünnen Schraubendreher bis zur Grundplatte durchstecken kann, ansonsten sind die Scheiben nicht korrekt eingesetzt - habt Ihr eine CosaKupplung achtet drauf das die Metallscheiben in zwei verschiedenen Stärken vorhanden sind: eine dickere Scheibe, die zuerst nach unten in die Kupplung gehört, die dünneren Scheiben kommen danach... Natürlich immer im Wechsel mit den Korkscheiben! Und bitte auch darauf achten das die Federn (immernoch) richtig in ihren Sitzen sind - wenn Ihr die Kupplung soweit auseinander genommen habt - und zwar nicht nur in den Pfannen des Korbes, sondern auch in den Federtellern der Grundplatte. Sitzt eine Feder nicht richtig kann man sie mit einem Schraubendreher etwas in Richtung Teller drücken - meist bestätigt sie die Aktion mit einem "klack"... Kontrolliert lieber jede Feder einzeln wenn Ihr euch unsicher seid!!! - Sicherungsring wieder einsetzten und prüfen ob er auch korrekt sitzt, Kompressor lösen - Kupplung wieder in den Motor einsetzen - auf den Keil in der Kurbelwelle achten, das er auch richtig in die Nut der Kupplung geht - Sicherungskäfig einsetzen, Kronenmutter einbauen/anziehen (Schraubendreher jetzt von der anderen Seite gegen die Schraube halten), eine Lasche vom Sicherungskäfig in die Kronenmutter biegen damit sie gegen losdrehen gesichert ist - Andruckplatte einsetzen

- Kupplungsdeckel wieder anbauen - bei dem Trennpilz aufpassen das er nicht in den Motor fällt am besten vorher einmal den Pilz rausnehmen und in seinem Sitz etwas Fett machen, dann passiert auch nichts - Hinterrad wieder dran, Roller auf seine Beine gestellt... Nochmal nachdenken - alles verbaut? Alle Schrauben angezogen? Wirklich nichts vergessen... Dann gilt es jetzt nur noch zu prüfen ob die Kupplung richtig eingestellt ist und sie ggfs. nachzustellen... 27.04.2003 [email protected]