Kulturforum Konzept zur Weiterentwicklung

Kulturforum Konzept zur Weiterentwicklung Kulturforum Konzept zur Weiterentwicklung Senatsbeschluss (16. März 2004) und Informationen zu Geschichte,...
Author: Ingrid Vogt
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Kulturforum Konzept zur Weiterentwicklung

Kulturforum Konzept zur Weiterentwicklung Senatsbeschluss (16. März 2004) und Informationen zu Geschichte, Planung und Konzeption

Impressum Herausgeber Senatsverwaltung für Stadtentwicklung -KommunikationWürttembergische Str. 6 10707 Berlin www.stadtentwicklung.berlin.de Koordination, Konzept und Texte Abteilung Städtebau und Projekte Referat IIA,- städtebauliche Projekte Werner Arndt, Werner Bialluch Graphische Gestaltung Graphic Design - Philipp Eder Druck: Copyhaus Berlin, Juni 2004

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Inhalt:

Seite

Geleitwort

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Senatsbeschluss über die Weiterentwicklung

des Kulturforums (16. März 2004) —Schlussbericht an das Abgeordnetenhaus-

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Zur Weiterentwicklung des Kulturforums

Begründung zum Schlussbericht (Dr. Hans Stimmann)

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Chronologie

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Informationen zu Geschichte, Planung und Konzeption

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Geleitwort Das Kulturforum ist als unfertiges Dokument der Nachkriegsmoderne und der geteilten Stadt bis heute ein Ort, um dessen zukünftige Gestalt gerungen wird. Doch bei allen unterschiedlichen Auffassungen gibt es einen gemeinsamen Nenner: Die derzeitige städtebauliche Situation vor allem der öffentlichen Freiräume ist unbefriedigend. Das Kulturforum als einer der anspruchsvollsten Orte in der Stadt bedarf einer weiterführenden Planung, die den Namen einlöst und den hier versammelten Institutionen und Architekturen einen angemessenen Raum, ein Forum gibt. Der Senat hat vor diesem Hintergrund einen Beschluss gefasst, der einen Rahmen für die Weiterentwicklung des Kulturforums beschreibt. Dieser Beschluss ist keine „Durchführungsverordnung“, sondern im Sinne einer Hypothese eine Einladung zum Dialog, zur konstruktiven Auseinandersetzung um die Weitentwicklung des Kulturforums. Was sind die inhaltlichen Kernpunkte, die der Senat beschlossen hat? Wenn wir heute vom Kulturforum sprechen, dann denken wir in erster Linie an die Kulturbauten der 60er Jahre: An die Philharmonie, den Kammermusiksaal, die Staatsbibliothek, die Nationalgalerie. Das Forum, der öffentliche Raum, spielt in unserer Wiedererkennung kaum eine Rolle. Deshalb gilt bei allen Überlegungen ein Hauptaugenmerk dem öffentlichen Raum, der nicht neu erfunden, wohl aber der Bedeutung des Ortes angemessen qualifiziert und im Sinne eines „Forums“ entwickelt werden soll. Die „MoMaAusstellung“ in der neuen Nationalgalerie führt uns aktuell die Notwendigkeit dieser

Qualität des öffentlichen Raumes vor Augen. Wir wollen auf dem Kulturforum öffentliche Räume für die Besucherinnen und Besucher und wir wollen, dass diese Räume die wichtigen architektonischen Momente des Ortes — die St. Matthäus Kirche, die Philharmonie, die Neue Nationalgalerie und die Staatsbibliothek miteinander in Beziehung setzen. Zu dieser Idee des Raumes als verbindendes Element gehört, Sichtbeziehungen nicht zu verstellen, sondern „auszustellen“. Daher ist es uns wichtig, diese Sichtbeziehung von der Plattform der Neuen Nationalgalerie zur Philharmonie frei zu halten. Die „Weiterentwicklung des Kulturforums auf der Grundlage der Scharounschen Idee“ bedeutet auch, die Beziehung der öffentlichen Räume zueinander differenziert zu betrachten. Da ist zuerst der Bereich zwischen Philharmonie und Staatsbibliothek, wo noch am deutlichsten die Scharounsche „Stadtlandschaft“ erkennbar ist. Ein zweiter Fixpunkt soll ein der St. Matthäus Kirche zugeordneter Stadtplatz werden. Hier kann auch an die Entstehungsgeschichte des früheren bürgerlichen Wohnviertels angeknüpft werden. Schließlich soll ein neuer Museumsplatz anstelle der „Piazetta“ genannten Rampe entstehen, um die berühmten Museen und Sammlungen endlich „sichtbar“ zu machen. Bauliche Ergänzungen und gartenarchitektonische Maßnahmen sollen dem Ziel dienen, diese drei

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Räume zu qualifizieren: Auf kleineren Flächen, die dem Land Berlin, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der evangelischen Kirche gehören, sollen unterschiedliche Nutzungen wie z.B. kleine Hotels, Büros, Galerien, Restaurants, Läden möglich sein, durch die das Kulturforum eine zusätzliche Belebung erhalten kann. Alle Maßnahmen, die in den Vorstellungen des Senats formuliert sind, müssen überdies, wie man so schön sagt, „haushaltsneutral“ sein, das heißt, sie dürfen das Land Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nichts kosten. Dieses ist für alle Diskussionen eine Spielregel, an der wir nicht vorbei kommen. Mit dem Beschluss über die inhaltlichen Parameter hat der Senat gleichzeitig eine Vorgehensweise beschlossen, wie mit diesen Vorschlägen bis zu einem Beschluss des Abgeordnetenhauses über eine verbindliche Planungsgrundlage möglichst noch in diesem Jahr verfahren werden soll. Bereits am 4. Juni hat sich eine Planungswerkstatt unter Beteiligung namhafter Architekturbüros (Prof. Ortner, Sauerbruch und Hutton, Prof. Brenner, Gruber, Kleine-Kraneburg und die Landschaftsarchitekten Levin-Monsigny) konstituiert, die in einer Arbeitsphase bis zum Herbst zu den einzelnen Themen in Diskussionen mit betroffenen Anrainern, dem Bezirk Mitte, Verbänden und Institutionen Stellungnahmen erarbeitet. Darüber hinaus wird es Gespräche zu Themen geben, die sich mit der

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historischen Entwicklung des Kulturforums beschäftigen. Dabei geht es um die Geschichte des Tiergartenviertels, um die nationalsozialistische „Speerplanung“ und um die Nachkriegsplanung. In vier Architekturgesprächen — das erste am 15. - Juni werden die unterschiedlichen Aspekte der Planung öffentlich behandelt. Ich bin sehr dankbar, dass das Berliner Abgeordnetenhaus — das uns ja den Auftrag gegeben hat, Vorstellungen zur Weiterentwicklung des Kulturforums zu formulieren - mit dem Senat gemeinsam diesen Dialog organisiert und mitgestaltet. Besonders freue ich mich, dass sich der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, zur Moderation der Architekturgespräche bereit erklärt hat. Die Geschichte des Kulturforums ist lang und kompliziert. Sie ist nicht zu trennen von der besonderen Lage des Ortes. Dieser Ort hat eine besondere Bedeutung für die Geschichte wie auch für die Zukunft der Stadt. Die Weiterentwicklung des Kulturforums braucht einen verantwortungsvollen Dialog und Lösungen über den Tag hinaus. Ingeborg Junge-Reyer Senatorin für Stadtentwicklung

Der Senat von Berlin hat in seiner Sitzung am 16.3.2004 folgende Vorlage beschlossen: An das

Eigentumsgeschichte des Ortes, intensive Abstimmungsgespräche mit den ansässigen Abgeordnetenhaus von Berlin Institutionen und Nutzern, eine genaue Analyse der vorhandenen Defizite sowie die über Senatskanzlei - G Sen ­ Überprüfung der bisherigen Konzeptionen. Auf der Grundlage dieser Vorarbeiten wurden Essentials zur inhaltlichen Weiterentwicklung M i t te i lu ng des Kulturforums formuliert, daraus städtebauliche Grundsätze zur -zur Kenntnisnahme ­ Weiterentwicklung des Kulturforums abgeleitet und schließlich Testentwürfe gezeichnet. Die über Essentials und die städtebaulichen Entwürfe verstehen sich als Hypothese, die im weiteren Weiterentwicklung des Kulturforums.. Planungs- und Entscheidungsprozess überprüft werden sollen. Sie bilden in der Tradition des - Drucksachen Nr. 15/611, 15/1019, 15/1214, Planwerks „einen ersten Entwurf“, der die 15/1591 und 15/1910— Schlussbericht ­ Grundlage für das weitere Verfahren bildet, an ----------------------------------------------------------------- dessen Ende ein politisch beschlossenes Planwerk stehen soll. Dieses bildet die Der Senat legt nachstehende Mitteilung dem Voraussetzung für die verbindliche Abgeordnetenhaus zur Besprechung vor. Bauleitplanung, für Grundstücksveräußerungen und Realisierungsverfahren. Aufgrund der Das Abgeordnetenhaus hat in seiner Sitzung am Komplexität der Aufgabenstellung und der 12.12.2002 Folgendes beschlossen: daraus abgeleiteten Überlegungen liegt dem Bericht eine umfangreiche Begründung und in "Der Senat wird aufgefordert, auf der Grundlage der Anlage die Dokumentation einiger zum der Beschlüsse des Abgeordnetenhauses und Verständnis notwendiger historischer Pläne des städtebaulichen Leitbildes von Hans und Planungen bei. Teil der Anlage ist Scharoun ein Konzept zur Weiterentwicklung schließlich der im Maßstab 1 : 1000 des Kulturforums vorzulegen. Dabei sind die gezeichnete städtebauliche Entwurf durch die Vereinigung der Stadt und die „Konzeptplan 2004“ mit Aussagen zum Entwicklung des Potsdamer und Leipziger Charakter und zur Qualität der öffentlichen Platzes neu entstandenen stadträumlichen Räume sowie der Baupotentiale. Beziehungen und künftigen Aufgaben des Ortes zu berücksichtigen. Die am Ort betroffenen Die aktuelle Situation der öffentlichen und der Einrichtungen und Institutionen sind durch privaten Freiräume im Kulturforum ist Interessenbekundungen einzubeziehen. In dem ungeachtet der begonnenen Umgestaltung der Konzept sind mögliche landeshaushaltswirksame öffentlichen Freiräume zwischen Herbert-von­ Belastungen darzustellen." Karajan-Straße und St. Matthäus-Kirche unbefriedigend. Zum einen sind wesentliche Teilbereiche aus dem Hierzu wird berichtet: landschaftsarchitektonischen Konzept des Wettbewerbes von 1998 nicht fertiggestellt Das Kulturforum ist als Gegenstand planerischer worden, zum anderen wirkt der durch eine Überlegungen und als kulturpolitisches Rampe erschwerte Zugang zur Gemäldegalerie Dokument der ehemals geteilten Stadt an der und zum Kunstgewerbemuseum städtebaulich Schnittstelle zum Potsdamer Platz der und funktional wenig einladend. Die räumliche anspruchsvollste Bereich der innerstädtischen Präsenz der Gemäldegalerie und des Entwicklung. Kunstgewerbemuseums steht dadurch Die Erstellung des vorliegenden Konzeptes geradezu kontradiktorisch zu ihrem erforderte eine sorgfältige und umfangreiche Bedeutungsgehalt. Hinzu kommen Defizite im Recherche der komplexen Planungs-, Bau- und

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Bereich ergänzender Funktionen (Läden, Restaurants, Cafés etc.).

Baugrundstücke erwirtschaftet. Die dazu erforderlichen Baugrundstücke müssen als Teil der aus städtebaulichen Gründen notwendigen Diese hier nur angedeuteten stadträumlichen Weiterentwicklung des Kulturforums Defizite sind zweifelsohne eine wichtige Ursache nachgewiesen werden. für den relativen Bedeutungsverlust des Kulturforums zugunsten der Museumsinsel und Das Land Berlin als Träger der Bauleitplanung anderer Museums- und Kulturstandorte im und als Grundstückseigner wichtiger Forum Fridericeanum und im Spreebogen. Teilflächen im Gebiet muss ebenso wie die Seit Anfang der 90er Jahre haben sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sorgfältig Besucherzahlen im Kulturforum knapp halbiert. abwägen, welche Grundstücke für welche Eine Ursache für diesen Trend ist die Nutzungen kulturell bzw. nicht kulturell schrittweise Renovierung der Museen auf der ausgewiesen werden sollen. Dabei wird als zum Weltkulturerbe gehörenden Museumsinsel, Ergebnis der bisherigen Gespräche mit den die Errichtung neuer Häuser, wie des Jüdischen kulturellen und kirchlichen Anrainern davon Museums oder des Gebäudes für ausgegangen, dass das Kulturforum zur Wechselausstellungen des Deutschen Erhaltung seines dominanten kulturellen Historischen Museums (Pei-Bau). Charakters grundsätzlich ein ungeeigneter Diese Konkurrenzsituation wird sich mit der Standort für hochrentable Nutzungen ist. Eröffnung der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums im Altbau Unter den Angesichts der außerordentlichen Stellung des Linden sowie mit der Eröffnung des Kulturforums im kulturellen und Bodemuseums (2006), der Eröffnung der geographischen Gefüge der Stadt beabsichtigt modernisierten Staatsbibliothek Unter den der Senat, das Kulturforum als einen Bereich Linden und der Einrichtung der Flicksammlung von außergewöhnlicher stadtpolitischer an der Invalidenstraße weiter verschärfen. Bedeutung feststellen zu lassen. Die isolierte Betrachtung des Kulturforums ist daher bei seiner Weiterentwicklung nicht mehr Im Ergebnis der bisherigen Überlegungen sinnvoll. Das Kulturforum ist mit seinen ergeben sich für die vom Abgeordnetenhaus bedeutenden Kultureinrichtungen seit dem Fall geforderte Weiterentwicklung des Kulturforums der Mauer nicht mehr kultureller Brückenkopf folgende Essentials: West-Berlins, sondern Bestandteil einer innerstädtischen Kulturtopographie und eines 1. Mit den bedeutenden Kultureinrichtungen Stadtraumes zwischen Museumsinsel und sowie mit der herausragenden Architektur Bauhausarchiv. ihrer Gebäude existiert, gemessen an dem Bei den städtebaulichen Planungen zur anspruchsvollen Begriff Kultur-Forum, in der Weiterentwicklung ist schließlich zu Wirklichkeit nur die eine Hälfte dieses berücksichtigen, dass die Stiftung Preußischer kulturpolitischen und städtebaulichen Kulturbesitz (SPK) Neubauten für weitere Programms. Was fehlt, ist nicht ein Sammlungen im inneren Bereich des weiteres Gebäude, sondern das Forum als Kulturforums zwischen der Gemäldegalerie und öffentlicher Raum. Weiterentwicklung des dem Kunstgewerbemuseum einordnen möchte. Kulturforums bedeutet daher, den Die mittel- und langfristige Sicherung dieser und vorhandenen qualitätvollen Einrichtungen anderer Museumspläne erfordert eine und Architekturen einen Rahmen grundsätzliche Auseinandersetzung und daraus öffentlicher Räume zu geben, der ihrer abgeleitet, eine Revision mit der bislang im Bedeutung entspricht und gleichermaßen ersten Obergeschoss organisierten die notwendigen Ergänzungen zulässt. disfunktionalen Eingangssituation. Der Abriss der Dabei sollen Eingriffe in die vorhandenen „Piazzetta“ genannten Rampe und die damit Straßen- und Platzräume auf das möglich werdende Neugestaltung der Eingänge Notwendigste beschränkt werden. zu den vorhandenen und zukünftig neu zu bauenden Museen ist dafür eine essentielle 2. Die Grundlage bei der Weiterentwicklung Voraussetzung. Die für solche des Kulturforums bildet der Respekt und Umbaumaßnahmen an dieser und anderer Stelle daraus abgeleitet die Inszenierung seiner notwendigen Mittel werden durch vier architektonischen Monumente: Vermögensaktivierung potentieller Philharmonie, Neue Nationalgalerie,

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Staatsbibliothek und St. Matthäus-Kirche. Diesem Ziel der Respektierung wie auch der Inszenierung der sinnstiftenden Einrichtungen und ihrer Gebäude dienen sowohl die Neuordnung der öffentlichen Räume wie auch die Einordnung weiterer Baukörper.

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den neuen Museumsplatz, den Abbruch der Rampe und den Neubau der Übergangsbauwerke zu dem vorhandenen und dem geplanten Museum, beispielsweise durch eine umlaufende Kolonnade. Sie erschließt die Gemäldegalerie, das Kunstgewerbemuseum, das Kupferstichkabinett und das Neue Skulpturmuseum in der NordWestecke des Platzes. Die Eingänge zu den vier Museen werden ebenerdig angelegt.

3. Weiterentwicklung des „Kulturforums auf der Grundlage der Scharounschen Idee“ heißt unter den o. g. Aspekten - Konzentration auf einen stadtlandschaftlich gestalteten Kernraum, - Schaffung eines der St. Matthäus-Kirche zugeordneten Stadtplatzes sowie 5. Die Neue Nationalgalerie entfaltet ihre - eines neuen Museumsplatzes anstelle der herausgehobene Position aus ihrer Lage „Piazzetta“ genannten Rampe. als weithin freigestelltes Gebäude als Durch diese differenzierte Behandlung der Abschluss- bzw. Eintrittsgebäude in das öffentlichen Räume wird die Wirkung der Kulturforum. Von der Plattform der einzelnen Monumente gesteigert und Nationalgalerie soll die freie Sichtbeziehung gleichzeitig ein geistiger und räumlicher über den Stadtlandschaftsraum zur Kontext hergestellt. Diese Differenzierung Philharmonie erhalten bleiben. der vorhandenen Stadträume ermöglicht die Transformation des derzeitigen 6. Um das Kulturforum aus seiner derzeitigen unbefriedigenden Zustandes in eine stadträumlichen Isolation zu befreien, wird Abfolge untereinander in Beziehung es mit dem umliegenden Tiergarten und stehender öffentlicher Räume dem Potsdamer Platz fußgängerfreundlich unterschiedlicher Typologien. vernetzt. Hierzu dient ein Zugang zur Staatsbibliothek vom Marlene-Dietrich-Platz, 4. Zur Aufwertung der drei unterschiedlich die Neugestaltung des Zugangs zur gestalteten öffentlichen Räume sind bauliche Philharmonie und zum Kammermusiksaal Ergänzungen notwendig. aus Richtung Osten sowie die Dies bedeutet für gartenarchitektonische Verbesserung der - den von Hans Scharouns Bauten Übergänge des Kulturforums zum geprägten Raum zwischen südlichen Tiergarten. Philharmonie und Staatsbibliothek eine sensible Ergänzung mit Hilfe 7. In dem ursprünglich als „Stadt in der Stadt“ eigenständiger Baukörper im Sinne geplanten Kulturforum sollen auf einem der Scharounschen Entwurfslogik im Teil der Grundstücke des Landes Berlin Übergangsbereich zum Potsdamer sowie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Platz, andere als kulturelle Nutzungen ermöglicht werden. An dafür geeigneten Stellen sind - den Matthäikirchplatz eine bauliche besondere Wohnformen, kleine Hotels, in Fassung der beiden Seiten unter geringem Maße Büros sowie Bewahrung des heute noch erdgeschossig Galerien, Läden, Restaurants bestehenden Platzgrundrisses. und Cafés denkbar. Diese ergänzenden Hierdurch wird die Position der Nutzungen sollen sich in ihrer baulichen Stülerkirche als ältestem Gebäude Form wie in ihrer Höhenentwicklung den unterstrichen, ohne gleichzeitig die vorhandenen Kulturbauten unterordnen. Kirche und den Platz aus dem Wichtiges Thema bleibt es, die Gesamtraum auszuklammern. Um Wahrnehmung dieses Ortes mit konkreten die Stellung der St. Matthäus-Kirche Gestaltungselementen vor allem aus zu stärken, soll die Sichtbeziehung östlicher Richtung zu erhöhen. zum Tiergarten über die Matthäikirchstraße stärker 8. Im Rahmen einer städtebaulichen herausgearbeitet werden. Kalkulation für das Land Berlin und die

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Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist die Zur weiteren Vorgehensweise wird Haushaltsneutralität aller Umbaumaßnahmen vorgeschlagen: der öffentlichen Straßen und Platzräume nachzuweisen. Die dazu notwendige a. Initiierung eines breit angelegten Diskurses Ausweisung geeigneter Baugrundstücke ist mit der Stadtöffentlichkeit in Form von Teil dieser Konzeption. Architekturgesprächen, Workshops und ggf. Ausstellungen und Internetforen. 9. Der Senat beabsichtigt, zur Umsetzung der b. Im Ergebnis wird ein Masterplan erstellt, formulierten Essentials und der der die Grundlage für die Bauleitplanung erforderlichen Maßnahmen sowie für die bildet. Dieser Masterplan wird im bevorstehende Erörterung im Parlament und Abgeordnetenhaus vor der Einleitung von in der Öffentlichkeit als legitimierende Bebauungsplanverfahren und vor der Grundlage das Kulturforum als ein Gebiet Grundstücksvergabe beschlossen. Auf der von außergewöhnlicher stadtpolitischer Grundlage des Masterplans werden die Bedeutung gemäß § 9 AGBauGB Grundstücke für nichtkulturelle Nutzungen festzulegen. Dadurch würde — nach durch den LF bzw. SPK an Dritte veräußert. Zustimmung im Rat der Bürgermeister - die c. Zur Sicherung des architektonischen Zuständigkeit auch für die verbindliche Anspruchs an diesen Ort, werden für die Bauleitplanung auf den Senat und das einzelnen Bereiche mit den Eigentümern Abgeordnetenhaus von Berlin übergehen. Wettbewerbe durchgeführt.

Wir bitten, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten Berlin, den 30.03.04 Der Senat von Berlin W o w er ei t .................................................................. Regierender Bürgermeister

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S t ri ed e r ........................................................................ Senator für Stadtentwicklung

Zur Weiterentwicklung des Kultur­ forums (Senatsbaudirektor Dr. Stimmann) Der Begriff Kulturforum hat einen besonderen Klang: als Begriff, als kultur­ politisches und ästhetisches Programm und als städtebauliches Versprechen. Diesem hohen Anspruch wird die gebaute Wirklichkeit trotz hochkarätiger Kulturnutzungen, erstklassiger Architektur und ungeachtet der begonnenen Umgestaltung der Freiräume noch nicht gerecht. Wo liegen die Ursachen für die offensichtlichen Defizite? Ist es wie oft behauptet wird, das fehlendes Gästehaus oder handelt es sich nicht doch um komplexe Bündel unterschiedlichster Ansprüche und Konzepte an einen symbolisch aufgeladenen Ort? Die Aufgabe des folgenden Textes besteht darin, diese Aufladung zu entziffern und daraus planerische und politische Konsequenzen für die notwendige Weiterentwicklung des Kulturforums zu ziehen. Für West-Berlin war die programmatische Idee eines Forums der Kultur das ambivalente Symbol für die Trennung der politisch, kulturell und physisch brutal geteilten Stadt und gleichzeitig Ausdruck der Hoffnung auf eine langfristige Wiedervereinigung, bei der die räumliche Beziehung zwischen der alten Mitte und dem neuen Forum wirksam werden würde. Das aus der ersten Idee eines „Kulturbandes“ entstandene Kulturforum war die Antwort West-Berlins auf die vom freien Zugang abgesperrten Kultureinrichtungen Forum Fridericeanum und Museumsinsel im historischen Zentrum. Städtebaulich und architektonisch steht das stadtlandschaftliche Kulturforum als Teil des Tiergartenviertels für die radikale Alternative der 50er und 60er Jahre zum großstädtischen Berlin des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Absage an die vorstädtischen bürgerlichen Eigentums- und Bebauungsformen, Haustypen, Dichte, Platzgestaltung und Gartenarchitektur der traditionellen Stadt wurde zuerst durch die Idee der „Stadtlandschaft“ von Hans Scharoun und seinem Kollektiv unmittelbar nach dem Ende des Krieges (1946) für ganz Berlin formuliert (Kollektivplan).

Das Tiergartenviertel war für eine Transformation des „steinernen Berlin“ (Hegemann) in eine offene Stadtlandschaft allerdings ein höchst ungeeigneter Ort. Die durchgrünte Landhaus- und Villenvorstadt war alles andere als „Steinern“ - im Gegenteil. Hier ging es nicht um die Transformation einer Hobrechtschen Mietshausstadt, sondern um den Umgang mit dem innenstadtnahen Teil des 1828 systematisch als Villenvorstadt (Friedrichsvorstadt) angelegte Villen-Quartiers am südlichen Rand des Tiergartens. Hier vollzog sich die Entwicklung von der ländlichen Villa des 19. Jahrhunderts zum Stadthaus. Hier bauten Karl Gotthardt Langhans, Friedrich Gilly, Ludwig Persius, August Stüler, Friedrich Hitzig, Alfred Messel, Martin Gropius, Johann Heinrich Strack u. a.

Besonders im östlichen, unmittelbar an das barocke Zentrum angrenzenden Teil hatte es allerdings mit der Planung einer Nord-SüdAchse A. Speers von 1937 seine Unschuld verloren. Im Bereich des späteren Kulturforums wurde der Stadtgrundriss von einer megalomanen Nord-Süd-Achse (160 m breit) durchkreuzt, die dafür notwendigen Grundstücke enteignet, wertvolle Bausubstanz vernichtet und das Tiergartenviertel 1937 zum Diplomatenviertel erklärt. Abgerissen wurden u. a. die alte italienische Botschaft in der Victoriastr. 36 sowie die Japanische Botschaft in der Tiergartenstraße 3. Für beide Botschaften wurden bekanntlich Ersatzstandorte an der Tiergartenstraße ausgewiesen und gebaut. Das auf die stadtplanerischen Überlegungen Scharouns (1964) zurückgehende Kulturforum als Teil des sog. „City-Bandes“ versteht sich ursprünglich nicht nur als Teil des die gesamte Innenstadt umfassenden Konzeptes

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einer aufgelockerten Stadtlandschaft, sondern auch als Negation der Speerschen Nord-SüdAchse. Der Abriss des teilweise realisierten runden Platzes mit dem „Haus des Fremdenverkehrs“ und die Überbauung der Potsdamer Straße für die neue Staatsbibliothek sind Teil dieser Strategie, die NS-Vergangenheit und mit ihr die davor liegende Stadtgeschichte auszulöschen. Das erstmals 1958 als Scharouns Beitrag im Hauptstadtwettbewerb entworfene und dann 1964 im Rahmen des Wettbewerbs für die Neue Staatsbibliothek ausformulierte Leitbild einer Stadtlandschaft mit solitären Objekten integrierte mit der St. Matthäus-Kirche (A. Stüler 1844-46) lediglich ein Gebäude, das ausdrücklich dem traditionellen städtebaulichen Leitbild verpflichtet ist. Allerdings wurde der für die Position der Kirche wichtige Stadtgrundriss konzeptionell ausgelöscht. Die Kirche wurde so zum Objekt in der neuen Stadtlandschaft. Diese radikale Überplanung und der damit zum Ausdruck kommende Neuanfang ist aus heutiger Sicht nur verständlich, wenn man sich die ausgeglühte Trümmerlandschaft der Berliner Innenstadt und dazu die geistige Situation nach dem Faschismus und nach der Teilung Berlins vor Augen führt. 58 Jahre nach Kriegsende, fast 15 Jahre nach der Wiedervereinigung, nach der Rückkehr von Parlament und Regierung und der insgesamt erfolgreichen kritischen Rekonstruktion des barocken Teils der historischen Innenstadt, dem Neubau des nahezu abgeschlossenen Stadtquartier am Potsdamer Platz stellen sich die Fragen anders. Die erste Frage ist, ob es heute sinnvoll und möglich ist, auf einem etwa 20 ha großen Areal, ein nur teilweise realisiertes Stadtlandschaftskonzept unter Denkmalgesichtspunkten „konservatorisch zu vollenden“? Wäre das noch das Scharounsche Konzept? Dies ist arg zu bezweifeln, nicht nur weil die zur Verfügung stehende Fläche nicht ausreicht, um der Idee den notwendigen Atem zu geben. Dagegen spricht auch das gegenüber dem Scharounschen Konzept gewachsene Volumen des Kammermusiksaals, die schweren Gutbrod-Bauten des Kunstgewerbemuseums und die dazugehörige Rampe (Piazzetta) sowie die Bauten des Musikinstrumentenmuseums, die die Philharmonie als Objekt verstellen. Die

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frei gestellte Philharmonie, die 1963/ 64 noch in der von Hermann Matern geplanten Stadtlandschaft als Hügellandschaft geplanten Stadtlandschaft positioniert war, existiert nur noch als Fragment im Philharmoniegarten zur Tiergartenstraße. Die Scharounsche Philharmonie und die im Geiste Scharouns entworfenen Bauten sind schon lange nicht mehr Objekte im Raum. Dies heißt, dass eine Stadtlandschaft, die das Architekturobjekt vor dem Hintergrund einer offenen Stadtlandschaft zeigt, angesichts der gebauten Realitäten im gesamten Kulturforum nicht mehr möglich ist. Die weitere Verbauung des Scharounschen Kernraumes zwischen Staatsbibliothek und Philharmonie mit dem von Scharoun 1964 konzipierten Gästehauses würde der Idee endgültig den Garaus machen. Die zweite Frage, ob es noch heute sinnvoll ist, das Konzept des Jahres 1964 zu „vollenden“, betrifft der Umgang mit dem kleinen Rest des Stadtgrundrisses von 1828 rund um die St. Matthäus Kirche. „Vollendung“ hieße hier das einzige Fragment des Stadtgrundrisses und damit die letzte Erinnerung an das vornehme Villenquartier auszulöschen. Wäre es nicht sinnvoller, bei so viel Erinnerungslosigkeit zwischen Potsdamer Platz und Kulturforum dieses Fragment von Platz und Straße zu bewahren und damit auch die Kirche zu stärken? Schon im ersten Entwurf des Planwerkes von 1996 wurde dies vorgeschlagen und darüber hinaus geplant die alte Trasse der Matthäikirchstr. nach Norden bis zur Tierartenstraße zu rekonstruieren. Von den engagierten Vertretern des Konzeptes der Stadtlandschaft wird meistens übersehen, dass es auch für die Idee der autogerechten Stadt steht. Dies gilt exemplarisch für den Scharounschen Entwurf

des Kulturforums in der Fassung von 1964. Der Rücken der Staatsbibliothek liegt mit seinem Bibliotheksturm zur geplanten (inzwischen aufgegebenen) Stadtautobahn/Westtangente, die die 1734 angelegte Friedrichstadterweiterung westlich tangierte und so von der barocken Stadtmitte isolierte. Zusätzlich wird das Kulturforum selbst (bis heute) durch eine breite, verkehrsdynamisch geschwungene Autoschnellstraße mit Mittelstreifen zerschnitten. Auf der Rückseite der Philharmonie wurden entlang der neuen Potsdamer Straße großzügig ebenerdige Stellplätze angelegt und von Hermann Mattern und später von Günther Nagel mit Ölweiden landschaftsplanerisch gestaltet. Stark überformt ist diese gartenarchitektonische Anlage bis heute erhalten. Die nach dem Bau der Philharmonie noch lange existierende schmale Margaretenstraße wurde verbreitert. Die Sigismundstraße wurde zur Neuen Potsdamer Straße und zur Stauffenbergstraße durchgebrochen und verbreitert. Nach der nur teilweise realisierten Planung von 1964 sollten die Fußgänger, um vom Künstlergästehaus bzw. der Philharmonie zur Staatsbibliothek zu gelangen, zwei Fußgängerunterführungen benutzen, die gleichzeitig den Zugang zur damals geplanten U 10 von Steglitz zum Potsdamer Platz bildeten. Auch die traditionsreiche Tiergartenstraße sollte ein ähnlich autogerechtes Profil erhalten. Der zugige Stadtraum zwischen Philharmonie und Staatsbibliothek ist das, was Scharoun vorschwebte. Die Scharounsche Stadtvision der 60er Jahre ist offensichtlich selbst historisch geworden. Die Vollendung dieser Planung würde diese Tatsache noch deutlicher machen. Das Kulturforum in der Ursprungsfassung von 1964 steht also zusammengenommen exemplarisch für den völligen Neubeginn der Stadtpolitik und Stadt- und Verkehrsplanung nach dem 2. Weltkrieg. „Die mechanische Auflockerung durch Bombenkrieg und Endkampf gibt uns (so formuliert H. Scharoun 1948) jetzt die Möglichkeit einer großzügigen organischen und funktionellen Erneuerung“. Der Radikalität dieses Neuanfangs ist es geschuldet, dass der auf den Bebauungsplan von 1828 zurückgehende (also nicht NS-verdächtige) Stadtgrundriss und damit die in der NS-Zeit

begonnene Beseitigung des kleinparzellierten Bebauungsstruktur und der dazu gehörigen Eigentumsverhältnisse ausgelöscht wurden. Dazu wurden sämtliche Bauruinen bis auf die St. Matthäus Kirche und zwei Stadtvillen an der Sigismundstr. Nr. 4 a und der Stauffenbergstr. 41 abgeräumt. Schließlich sollte (und wurde) der Geist der NSSpeerachse durch eine Überbauung ausgelöscht. Das Motiv der Durchkreuzung wiederholt Axel Schultes nach der Wende mit seinem Ost-West-Band am Endpunkt der Speerachse. Berühmt ist das Fragment dieser Stadtlandschaft aber nicht wegen seiner radikalen Auslöschung geschichtlicher Spuren, sondern wegen der herausragenden architektonischen Objektqualität seiner Kulturbauten mit extrem auseinander liegenden architektonischen Positionen. Dies gilt insbesondere für die Ikonen bundesdeutscher Nachkriegsarchitektur nämlich die Philharmonie von Hans Scharoun (1960­ 1963) als dem Beispiel organischer Architektur und die Neue Nationalgalerie von Mies v. der Rohe (1963-1968), dem letzten Bauwerk des in die USA immigrierten Architekten, in der Tradition des aufgeklärten Berliner Rationalismus. Mit dem Bau der Philharmonie und später dem Kammermusiksaal ist dieser Teil des Kulturforums zugleich Dokument für die relative Kontinuität von Nutzungen insoweit, als die Philharmonie in der Nähe des alten Musikerviertels mit der Philharmonie im Blockinneren der Bernburger Straße und dem Meister-, Beethoven-, Brahms-, Blüthner- und Becksteinsaal platziert wurde.

Diesen positiven Aspekten steht das gründliche Scheitern der stadtplanerischen Vision der Nachkriegsmoderne entgegen, die

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versuchte, Stadt, Landschaft und Verkehr nicht nur zu versöhnen, sondern vor allem ein Forum als einen städtebaulichen und geistigen Ort demokratischer Kultur zu schaffen. Die weitsichtigen politischen Standortentscheidungen West-Berliner Politik verbunden mit den utopischen Hoffnungen einer neuen Stadtidee für eine neue demokratisch organisierte Gesellschaft im Schatten der Mauer und die herausragenden Architekturen der Philharmonie und Neuen Nationalgalerie machen es verständlich, warum es insbesondere den WestBerlinerinnen und Berlinern schwer fällt, nüchtern über die unwirtliche Realität der öffentlichen Räume des ca. 23 ha großen Kulturforums zu sprechen. Die „Weiterentwicklung“ auf der Grundlage der Scharounschen Idee muss sich wie jedes andere Konzept zunächst mit den Ursachen der Unwirtlichkeit der öffentlichen Räume auseinandersetzen und daraus Schlussfolgerungen ziehen. Wo liegen die Ursachen dafür, dass trotz gut gemeinter politischer und stadtplanerischer Absichten, hochkarätiger Kulturnutzungen und teilweise weltberühmter Architekturen doch nur ein Gebiet ohne überzeugende stadträumliche Qualitäten, eine Ansammlung von Objekten, Landschaftsfragmenten, breiten Straßen, Parkplätzen und schwer auffindbarer Kultureinrichtungen entstanden ist? Immerhin stehen im Kulturforum: die St. Matthäus Kirche

(Stüler)

die Philharmonie,

(Scharoun)

die Neue Nationalgalerie,

(Mies v. d. Rohe)

die Gemäldegalerie,

(Hilmer und Sattler)

das Kupferstichkabinett,

(Gutbrod / Hilmer und Sattler)

das Kunstgewerbemuseum,

(Gutbrod)

die Staatsbibliothek,

(Scharoun)

der Kammermusiksaal,

(Wisnewski)

das Musikinstrumentenmuseum (Scharoun/ Ausführungen Wisnewski) das Wissenschaftszentrum,

(Stirling)

Wohnungsneubauten

(Ackermann)

und 2 Villen aus der Gründerzeit: Stauffenbergstr. Nr. 41 (Villa Gontard)

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und Sigismundstr. 4a. (Parey Villa)

Trotz dieser hochkarätigen Kultur- und Wissenschaftsnutzungen und der Beteiligung renommierter Gartenarchitekten und Künstler bei der Gestaltung (H. Matern, G. Nagel, Valentien und Valentien, Mack, Serra) ist die Realität der öffentlichen Räume des Kulturforums und damit der Kern der Idee der Stadtlandschaft und erst recht die Vision eines Forums deprimierend. Für die gebaute Wirklichkeit trifft weder das Wort der fließenden Stadtlandschaft und erst recht nicht das Wort Kulturforum im Sinne eines von Kulturbauten umstandenen Platzes im Zentrum der Stadt zu. Angesichts der bedeutenden Kulturbauten erscheint es zumindest naiv zu glauben, alle Probleme würden durch den Bau eines „Gästehauses“ durch den ehemaligen Scharounmitarbeiter gelöst. Fragen zur Weiterentwicklung Bei der Wahl des Begriffs „Kulturforum“ schwebte Scharoun wohl nicht ein Forum im traditionellen städtebaulichen Sinn (Forum Fridericeanum) vor. Die Frage kann also nicht lauten, wie ein klassisches Forum zu schaffen sei, vielmehr ist zunächst eine Analyse notwendig, die ohne Scheuklappen funktionale und gestalterische Defizite identifiziert. Was soll das Kulturforum funktional und stadträumlich im wiedervereinigten Berlin leisten? Was fehlt dazu inhaltlich, was stadträumlich? Was ist das Kulturforum eigentlich? die Summe aller Gebäude und Stadträume oder eine Raumfolge wie in Florenz, Verona oder wie z. B. in Venedig mit San Marco und der Piazzetta? Welche Rolle spielten die breiten Straßen insbesondere die verkehrsreiche Potsdamer Straße? Kann man ihre trennende Wirkung zurücknehmen ohne den Straßenverkehr zu beeinträchtigen? Ist eine solche Absicht nicht allein schon deswegen zum Scheitern verurteilt, weil die trennende Wirkung durch die geplante Straßenbahn noch gesteigert wird?! Und wenn das so ist, müssten dann die beiden Seiten der neuen Potsdamer Straße nicht getrennt betrachtet werden? Wie reagiert man im Kulturforum auf die orthogonale Weiterführung der Leipziger Straße durch die neue Potsdamer Straße bis ins Kulturforum? Bedarf es dazu nicht einer städtebaulichen Gestaltung, die die beiden funktionalen Bereiche stärker voneinander abgrenzen? Bedarf es angesichts

des riesigen Parkplatzangebotes am Potsdamer Platz nicht auch einer neuen Organisation des Parkens im Bereich der Museen und besonders auf der Rückseite der Philharmoniebauten? Zu fragen ist weiter: Wie sind die räumlichen, die funktionalen Beziehungen und die Übergänge zur neuen Potsdamer Straße gedacht, dessen Planungen von den Architekten Hilmer & Sattler ausdrücklich mit dem Leitbild der europäischen Stadt begründet wurden. Nirgendwo sonst stoßen die gebauten Ergebnisse unterschiedlichster Leitbilder derart unvermittelt aufeinander, ohne dass die daraus entstehende Spannung fruchtbar wird. Das trifft nicht nur für das Nebeneinander von Staatsbibliothek und Musicaltheater (R. Piano), sondern noch mehr für das Sony-Center (H. Jahn) und das Musikinstrumentenmuseum zu. Parallel dazu ist eine Debatte über die Wirklichkeit der Idee „fließender Räume“ notwendig. Über die Qualität von Stadträumen wird nicht in theoretischen Debatten entschieden, sondern im Alltag der Stadt durch die Benutzer. Im Unterschied zur Zeit ist der Raum der Stadt kein Fluss, sondern im doppelten Sinne nur „begrenzt“ vorstellbar. Er erhält erst durch seine sinnlich wahrnehmbare Begrenzung als Erscheinung überhaupt eine Gestalt. Zu fragen ist also, welche gartenarchitektonischen Maßnahmen und welche ergänzenden Bauten und Nutzungen ggf. notwendig sind, um in diesem Sinne attraktive Stadt — und Landschaftsräume entstehen zu lassen? Dazu ist eine erneute Beschäftigung mit der Planungsgeschichte des Tiergartenviertels und der des darin eingebetteten Kulturforums notwendig. Beide Teile gilt es in eine Beziehung zu setzen, die des ersten Berliner Villenvorortes, seine Zerstörung durch die NSPlanungen, die West-Berliner Reaktionen auf diese Verletzungen, die nachfolgende Teilung der Stadt und die ihrer Kultureinrichtungen und schließlich die glückliche Wiedervereinigung nach 1989 mit der Reurbanisierung des ehemaligen Mauerstreifens durch das Projekt des Potsdamer Platzes aber auch des westlichen Teiles des ehemaligen Tiergartenviertels mit Wohnungen, Botschaften und Verwaltungsgebäuden.

Die neue Lage im Stadtgefüge der wiedervereinigten Stadt Die Darstellung der höchst komplexen Planungsgeschichte bedürfte eines eigenen Kapitels. Mit dem Verweis auf den Wettbewerb für die Staatsbibliothek von 1964 ist es jedenfalls nicht getan. Die allmähliche Herausbildung des Kulturforums aus dem kriegszerstörten Tiergartenviertel und seine bis ins 18. Jahrhundert reichende Vorgeschichte ist in Büchern, Broschüren, Filmen, Plänen etc. dokumentiert. Im Kontext der vorliegenden Argumentation beschränken wir uns auf eine Chronologie und einige Planausschnitte. Diejenigen, die angesichts der komplexen Geschichte noch heute (2004) die Vollendung des Kulturforums nach den Plänen von Hans Scharoun fordern, übersehen nicht nur die Entstehungsgeschichte und die seit 1964 (Wettbewerb) eingetretenen Veränderungen durch die Interpretation der Scharounschen Ideen durch Wisnewski, Gutbrod, Hollein, Hilmer & Sattler und Valentin und Valentin, sondern ignorieren auch die unwirtliche Realität großer Teile des Kulturforums und vor allem aber die urbane Kraft des neuen Potsdamer- und Leipziger Platzes mit einer hohen Konzentration von Filmtheatern, Filmmuseum, Musicaltheatern, Galerien, Discotheken, Hotels, Restaurants etc. und intensiv genutzten öffentlichen Straßen, Plätzen und Parkanlagen. Der Potsdamer Platz hat damit für einen wichtigen Teil der Kultur der Moderne (Film, Entertainment) die Rolle des alten Westens übernommen. Das Kulturforum liegt nicht mehr westlich der Stadtautobahn an der Mauer, sondern wird erschlossen durch U-, S- und Regionalbahnanschluss in unmittelbarer Nähe der wieder belebten historischen Stadtmitte. „Vollendung“ bedeutete angesichts dieser Veränderungen Festhalten an dem Zustand einer politisch, städtebaulich, kulturell und mental getrennten Stadt mit getrennten Rollen im Kulturbetrieb, bedeutete Ausklammerung der Entwicklung im Zentrum Berlins seit dem Fall der Mauer und bedeutete schließlich gewaltsame Verdrängung unserer Erfahrungen mit den autoverkehrsorientierten Planungen der 60er und 70er Jahre. Die Besucher der Philharmonie, der Staatsbibliothek, der Gemäldegalerie, der Neuen Nationalgalerie etc. kommen über 15 Jahre nach dem Fall der Mauer eben nicht mehr überwiegend mit dem Bus oder dem Auto aus Westberlin, um nach

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dem Museumsbesuch oder Konzert den unwirklichen Ort an der Mauer sofort wieder zu verlassen, sondern aus allen Teilen der Stadt. Sie erleben das Kulturforum eher in seiner räumlichen Nachbarschaft zum Potsdamer Platz und inhaltlich als Ergänzung der Museumsinsel bzw. der Kulturbauten im Forum Fridericeanum mit Staatsoper, Zeughaus (DHM), Maxim-Gorki-Theater, St. Hedwigskathedrale, Neuer Wache, Alter Bibliothek etc.

Wer einmal in Paris das Menschengewimmel aus aller Herren Länder auf dem Platz vor dem Centre Pompidou erlebt hat, fasst sich an den Kopf über die verpasste Chance, die Staatsbibliothek und die Potsdamer Straße mit dem neuen Marlene-Dietrich-Platz in eine funktionale und räumliche Beziehung gesetzt zu sehen. Der Vorschlag von Renzo Piano, die Staatsbibliothek vom Marlene-DietrichPlatz aus zugänglich zu machen, wurde von den damaligen Akteuren der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als undurchführbar, weil den Bibliotheksbetrieb störend, abgelehnt. Die von Renzo Piano ganz bewusst angelegte Baulücke zwischen dem Musical-Theater und dem Casino wartet bis heute auf eine Antwort in Form eines weiteren Einganges zur Staatsbibliothek. Ist es wirklich undenkbar, dass sich ein Besucher der Staatsbibliothek am Marlene­ Dietrich-Platz in einem Bistro oder Cafe von der wissenschaftlichen Arbeit erholt, wie dies bei der Mutterbibliothek „Unter den Linden“ leicht möglich ist? Muss es auf Ewigkeit so bleiben, dass sich in der unmittelbaren Nähe der Staatsbibliothek auch nicht der kleinste Buch-, Zeitungs- oder Andenkenladen ansiedelt, weil das die konzentrierte Atmosphäre wissenschaftlichen Arbeitens in der Staatsbibliothek (Haus II) stören könnte?

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Ähnliches muss auch über die urbane Verankerung der Philharmonie und des Kammermusiksaales gesagt werden. Wer aus der Mitte Berlins über den Leipziger- und Potsdamer Platz kommend, vom Bahnhof oder aus einem der großen Luxushotels, den Weg in die berühmte Philharmonie sucht, muss sich buchstäblich erst durch die Büsche schlagen, dann die beiden Gebäude umrunden, um schließlich zu den nach Westen ausgerichteten Eingängen zu gelangen. Wer den Eingang zur Philharmonie erreicht hat, findet hier bis heute den originalen Zustand von 1964 mit einem riesigen Busparkplatz und einem weiteren großen Parkplatz hinter der Philharmonie (dahinter kam dann die Autobahn und dann die Mauer und Todesstreifen). Wer trotz fehlender Hinweise den Weg über den mit Ölweiden bestandenen Parkplatz zum Rückeingang der Philharmonie sucht, stößt bis heute vor allem auf zwei Schaltkästen für Ampeln und Telefone. Wahrlich ein angemessenes Entree für eines der berühmtesten Musikhäuser der Welt! Die Mauer ist weg, die Autobahn wurde als Fehlplanung schon 1981 von Jochen Vogel als Regierender Bürgermeister beerdigt und dann 1984 aus dem Flächennutzungsplan gestrichen. Ist es nicht nur naheliegend, sondern zwingend, auf diese geänderte Situation zu reagieren? Im Interesse der Besucher, im Interesse der Kultureinrichtungen aber auch aus städtebaulichen Gründen? Verlassen wir die Philharmonie und begeben uns zum Zentrum der Bildenden Kunst, mit Gemäldegalerie, Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett und Kunstgewerbemuseum. Das Dilemma beginnt auch hier bei der Annäherung. Zu sehen ist dieses Ensemble von der Neuen Potsdamer Straße kommend nämlich nur für Eingeweihte am gläsernen Eingangsturm, den die Architekten Hilmer & Sattler in ihrer Verzweiflung hinter das Eingangsgebäude von Gutbrod gesetzt haben. Es ist zu überlegen, ob nicht ein etwas weniger bescheidener Höhenakzent zur Markierung des Kulturforums im Stadtraum hilfreich ist. Sind die Museen schon nicht zu sehen, sollte wenigstens der Weg dahin attraktiv sein. Das Gegenteil ist der Fall, denn die Rampe ist eine ernsthafte Behinderung nicht nur für gebrechliche Menschen. Diese Rampe, die bei Scharoun nicht vorgesehen war, ist, wenn auch in der

Oberfläche von Heinz Mack ehrgeizig gestaltet (1984), ein Eingangsbauwerk von einmaliger Disfunktionalität und Hässlichkeit. Die Tatsache, dass unter der Rampe

Besucherparkplätze liegen oder liegen sollten, macht die Sache weder plausibler noch verträglicher. Wer bei der Beschreibung Polemik vermutet, sollte sich einmal die Rampe zum Parkhauseingang und zum Behinderteneingang wirklich ansehen. Ein möglicher Hinweis darauf dass das Ganze ja nur ein Fragment sei, macht die Sache nur schlimmer. Eine „Vollendung“ nach den Plänen von Gutbrod für das Skulpturenmuseum hätte eine weitere Fußgängerrampe von der Tiergartenstraße vorgesehen. Die Situation ist so gründlich verkorkst, dass Vollendung hieße, das gestalterische Desaster perfekt zu machen. Gott sei Dank ist diese „Vollendung“ im Anschluss an eine heftige öffentliche Debatte durch Beschluss der Stiftung Preußischer Kulturbesitz schon 1985 verhindert worden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz stoppte Gutbrods Realisierungsplanungen und übertrug den Weiterbau 1987 an die Architekten Hilmer & Sattler. Im Kulturforum kann es angesichts dieser Erfahrungen der Einzelarchitekturen nur um eine Weiterentwicklung gehen, die die Defizite beseitigt und die Qualität bewahrt. Dabei sind zwei Aspekte zu unterscheiden: der inhaltliche und der städtebauliche. Die inhaltliche Weiterentwicklung scheint dabei einfacher, weil die große Idee, das Kulturforum als einen herausgehobenen Ort der Kultur, der Wissenschaft und der Begegnung mit nationalem Anspruch zu gestalten, auch nach der Wiedervereinigung und nach der Neuordnung der

Museumslandschaft, unbestritten ist. Der Reiz des Kulturforums liegt in der Spannung, die aus der unmittelbaren Nähe zum Potsdamer­ /Leipziger Platz resultiert. Hier die nervöse Atmosphäre der Großstadt des 20./21. Jahrhunderts, dort die Möglichkeit zur Konzentration, vielleicht zur Kontemplation in der Begegnung mit Bildern, Objekten, Musik, Büchern und einem Kirchenraum. Diese Übereinstimmung im Grundsätzlichen darf allerdings die Probleme und Chancen, die aus der Wiedervereinigung hervorgegangen sind, nicht außer Acht lassen. Schließlich stammt die Grundsatzentscheidung für die Ansiedlung der Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus dem Jahr 1962. Damals (am 28. Sept. 1962) wurde beschlossen, die Gemäldegalerie, das Kunstgewerbemuseum, die Skulpturensammlung, das Kupferstichkabinett und die Kunstbibliothek im „alten Diplomatenviertel“ nordwestlich der St. Matthäus Kirche zu platzieren. Abgesehen davon, dass zur Vollendung dieses Programms der Bau für die Skulpturensammlung noch aussteht und der Stiftung darüber hinaus eine ganze Reihe von Grundstücken gehören, über deren Nutzung noch keine abschließende Entscheidung getroffen wurde, stellen sich grundsätzliche Fragen: Die erste betrifft das Profil der Galerien und Museen im Verhältnis zur Museumsinsel. Dieser Prozess der Arbeitsteilung und Profilstärkung ist bei der Staatsbibliothek abgeschlossen. Die zweite Frage betrifft die der Nutzungsmischung. Soll das Kulturforum (wie die Museumsinsel) in seiner nach außen abgedichteten, monofunktionalen Position als „Stadt der Stadt“ verharren oder sollten sich auf den verbliebenen Grundstücken nicht museale Nutzungen ansiedeln, um so z. B. an die große Vergangenheit des Viertels als Wohnort des aufgeklärten Bürgertums anzuknüpfen? Wäre das traditionsreiche Quartier zwischen der St. Matthäus Kirche und untergegangener Victoriastraße (heute Neue Potsdamer Straße) für eine solche Funktionsanreicherung nicht hervorragend geeignet und damit eine zeitgemäße Alternative zu einem „Gästehaus“? Forum oder Akropolis? Auch für die Kirche stellt sich nach dem Abriss der Wohnhäuser und damit dem Verlust der Gemeinde und nach Aufgabe der ehrgeizigen Pläne für ein Citykloster die Frage nach der

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Rolle ihres Kirchengebäudes und ihrer Institutionen im Zentrum des Kulturforums neu. Der Verlust an Tradition und Maßstäblichkeit, die buchstäbliche Freistellung des Gotteshauses einer ehemals wohlhabenden Gemeinde wird hier, ähnlich wie bei St. Marien, exemplarisch sichtbar. Die Darstellung solcher Verluste kann jedoch aber kein Ziel sein.

Realitäten zum Anlass zu nehmen, um das Kulturforum an einigen Stellen im Sinne eines Forums zu einem Ort mit einer Folge von geschlossenen Stadträumen weiter zu entwickeln. Hingegen erscheint es für den Bereich zwischen Philharmonie, Staatsbibliothek und Neuer Nationalgalerie möglich, die Idee der Stadtlandschaft weiterzuverfolgen. Städtebauliche Elemente der Weiterentwicklung Vorläufiges Fazit: Dem Kulturforum hilft nur eine konzeptionelle Weiterentwicklung und partiell wohl auch ein Neuanfang, der die Potentiale dieses Quartiers - und dazu gehört auch seine Geschichte - zum Nutzen der Stadt und zum Nutzen der Besucherrinnen und Besucher ausschöpft.

Schließlich geht es um die Beantwortung der

Frage nach welchem städtebaulichen Leitbild die Weiterentwicklung erfolgen soll. Städtebaulich geht es um die von Collin Rowe 1978 in seinem Buch „Collage City“ aufgeworfene Grundsatzfrage des Städtebaus Weiterentwicklung als Forum oder als Akropolis? Was steht wo im Vordergrund, der Raum oder das Objekt? Der Begriff Kulturforum ist unglücklich, denn das Wort Forum suggeriert, hier ginge es um einen traditionellen Stadttypus, der mit Raumkörpern arbeitet. Tatsächlich dachte Scharoun mit dem Begriff Stadtlandschaft eher an eine Akropolis mit frei im Raum angeordneten Objekten. Lässt man einmal diese aus den Begriffen „Forum — Stadtlandschaft“ resultierenden Widersprüchlichkeiten als unfruchtbare theoretische Frage beiseite, stellt sich in der Tat heute die Frage, ob der Raum des Kulturforums im jetzigen verbauten Zustand insgesamt noch wie eine Stadtlandschaft behandelt werden kann. Es scheint sinnvoller, die inzwischen eingetretenen baulichen

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Analytisch und entwurflich bedeutete dies, die Räume kleinteiliger zu betrachten, zu unterscheiden zwischen einem stadtlandschaftlich gestalteten Raum zwischen Philharmonie, Kammermusiksaal, Musikinstrumentenmuseum und Staatsbibliothek und den traditionellen Stadträumen zwischen Stauffenbergstraße, Sigismundstraße, Tiergartenstraße und Matthäikirchplatz. Anstelle der „Piazzetta“ genannten Rampe ist ein gefasster „Museumsplatz“ zu schaffen, an dessen baulicher Rahmung ein Turm zur Akzentuierung des Ortes denkbar ist. Ähnlich wie auf der Museumsinsel kommt dann der räumlichen Gestaltung der Übergangsbereiche zwischen den geschlossenen Plätzen in dem offenen Stadtlandschaftsraum eine besondere Bedeutung zu. Die entscheidenden Stellen für diese Übergangsbereiche bilden der neue Museumsplatz, von dem aus man sich den Blick in die Tiefe der Stadtlandschaft zwischen Staatsbibliothek und Kammermusiksaal vorstellen muss, sowie die Situationen von der Plattform der Neuen Nationalgalerie in Richtung Philharmonie und vom neuen Osteingang der Philharmonie in Richtung Staatsbibliothek. Der erste Schritt, um diese räumlichen Erlebnisse sicherzustellen, ist der Ersatz der Rampe durch einen wohlproportionierten und beispielsweise mit Kolonnaden gefassten Museumsplatz, von dem aus die Museen ebenerdig erschlossen werden können. Mit diesem Schritt beginnt der Weg der

Transformation der vorhanden Fragmente in eine Abfolge untereinander in Beziehung stehender Stadträume unterschiedlicher Gestaltung: Vom neuen Museumsplatz erreicht man den ältesten, der St. Matthäus Kirche zugeordneten, Platz. Mit seinem systematischen Grundriss verweist er auf den Ursprung des Tiergartenviertels. Auf eine Rekonstruktion der Bebauung soll ausdrücklich verzichtet werden. Notwendig ist allerdings die räumliche Fassung der östlichen und westlichen Seite des Platzes. In Scharouns Entwurf von 1964 war dieser Platz frei von Autoverkehr. Die geplanten Bauten rückten der St. Matthäus Kirche sehr nahe, um sich nach Norden leicht zu öffnen. Die Realisierung dieser 1964 gezeichneten Komposition kann heute nicht mehr empfohlen werden, da sie den alten Platzgrundriss auslöschen würde. Das „Gästehaus“ in der geplanten Dimension würde außerdem die Blickbeziehung zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie verstellen, was ebenfalls nicht mehr gewollt sein kann.

Diese städtebaulich und funktional notwendigen Gebäude könnten dazu benutzt werden, das Vermögen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie des Landes Berlin zu aktivieren, um die Weiterentwicklung mindestens kostenneutral zu bewerkstelligen. Eine solche Überlegung berücksichtigt nicht nur die dramatisch schlechte Situation der öffentlichen Haushalte, sondern zwingt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das unmittelbar nach der Wende aufgeteilte Museums- und Standortkonzept zu überprüfen und hierfür ggf. neue Entscheidungen zu treffen.

Daher sollte die neue östliche Platzwand die Raumfigur des Kirchplatzes aufnehmen und ihn architektonisch neu interpretieren. Die zentrale entwurfliche Herausforderung bildet der stadtlandschaftlich gestaltete Kernraum zwischen Philharmonie, Staatsbibliothek und Nationalgalerie. Das preisgekrönte Projekt von Valentien und Valentien mit Hilmer & Sattler hat diese Herausforderung auf höchstem Niveau bestanden, verzichtet ganz auf eine Bebauung, blieb aber bislang ebenfalls nur teilweise realisiertes Fragment. Auch bei einer Bebauung zur räumlichen Fassung des Matthäikirchplatzes muss es Ziel sein, die Großzügigkeit des offenen Stadtraumes zu erhalten und damit die Sichtbeziehungen zwischen Mies v. der Rohes Neuen Nationalgalerie und der Scharounschen Philharmonie offen zu halten. An diese Ideen des offenen, sorgfältig gestalteten Stadtraumes gilt es anzuknüpfen. Um den stadtlandschaftlich gestalteten Kernraum gegenüber dem Potsdamer Platz abzuschließen, bedarf es maßstäblicher Ergänzungen im Bereich der neuen Potsdamer Straße.

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Chronologie Kulturforum Ab 1685

Ansiedlung französischer Hugenotten;

18. Jhdt.

erste Sommerhäuser entlang der Tiergartenstraße (ab 1790);

ca. 1840

Friedrichvorstadt in der Grundstruktur errichtet;

1844 —46

Bau der St. Matthäus-Kirche (Architekt: Friedrich August Stüler)

1888

erste Botschaft (China) im Tiergartenviertel;

Nach I. Weltkrieg

Umstrukturierung zum Diplomatenviertel;

1937

Beschluss zur Neugestaltung der Reichshauptstadt durch Albert Speer,

u.a. Nord-Süd-Achse;

1938

Baubeginn der neuen Italienischen u. japanischen Botschaft;

ab 1938

Abriss von Wohnhäusern für die Nord-Süd-Achse, auch des Gemeindehauses der St. Matthäus-Kirche an der Sigismundstraße;

1938

Baubeginn Haus des Fremdenverkehrs am zukünftigen „Runden Platz“;

ab 1940

Organisation des Mordes an Psychatrie-Patienten und anderen kranken und pflegebedürftigen Menschen in der Tiergartenstr. 4 (sog. Aktion T 4);

1942

Einstellung der Bauarbeiten am Haus des Fremdenverkehrs;

1943 — 45

Bombardierung und weitgehende Zerstörung des Tiergartenviertels;

1946

Kollektivplan u.a. von Prof. Hans Scharoun mit Vorstellungen zur völligen Neugestaltung Berlins;

1956 — 60

Wiederaufbau der St. Matthäus-Kirche;

1956

Wettbewerb Konzerthaus des Berliner Philharmonischen Orchesters, Standort Bundesallee (Joachimsthalsches Gymnasium), 1. Preis Prof. Hans Scharoun;

1957/58

Hauptstadtwettbewerb, Entwicklung von Tangenten rund um die Historische Mitte, 2. Preis Hans Scharoun mit Wils Ebert, Tiergartenviertel als Diplomatenviertel;

1959

Entscheidung des West-Berliner Senats zur Verlegung der Philharmonie an den Kemperplatz, um die Gesamtberliner Bedeutung zu betonen;

1960 — 63

Bau der Philharmonie (ohne städtebauliches Konzept), gärtnerische Gestaltung des Umfeldes durch Hermann Mattern;

1961

Mauerbau, Bau der „Entlastungsstraße“ durch den Tiergarten als Verlängerung der Victoriastr., Randlage des Gebietes an innerstädtischer Grenze;

1962

Direktauftrag an Mies van der Rohe zum Bau der städtischen Galerie des 20. Jahrhunderts (ohne städtebauliches Gesamtkonzept) unter teilweiser Inanspruchnahme der Matthäikirchstraße, Umbau und Verlängerung der Sigismundstraße;

1963 — 68

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Bau der Galerie des 20. Jahrhunderts (Neue Nationalgalerie);

1963

Auslobung des Realisierungswettbewerbs (mit 11 Teilnehmern) zum Bau der Neuen Staatsbibliothek mit städtebaulichem Ideenteil, Vorgaben: Stadtautobahn-Westtangente, Verlegung Potsdamer Straße, Entwurf für die Neue Nationalgalerie; Weiteres Programm: Gästehaus, Museen;

1964

Wettbewerb Neue Staatsbibliothek: 1. Preis Prof. Hans Scharoun mit dem bekannten Konzept (2. Preis: Rolf Gutbrod);

1964

Abriss der Ruine des Hauses des Fremdenverkehrs;

1965 (9.6.)

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übernimmt die Galerie des 20. Jahrhunderts als „Neue Nationalgalerie“;

1965/66

Offener Wettbewerb für die Staatlichen Museen (Gemäldegalerie, Skulpturenabteilung, Kunstgewerbemuseum, Kupferstichkabinett und Kunstbibliothek), nach Überarbeitung Auftrag an Rolf Gutbrod;

1967-1976

Bau der Neuen Staatsbibliothek (Stabi);

1968

Vorentwurf für einen Kammermusiksaal: Direktauftrag an Prof. Hans Scharoun;

1969

Planungsbeginn Musikinstrumentenmuseum / SIM, ebenfalls Direktauftrag an Prof. Hans Scharoun;

1971

Tod Hermann Matterns, Weiterführung der gärtnerischen Gestaltung durch Günter Nagel;

1972

teilweise Weiterführung der Bauten durch Edgar Wisniewski nach dem Tod Prof. Hans Scharouns am 25.11.1972 z.B. SIM, Kammermusiksaal;

1972/73

Offener Städtebaulicher Ideenwettbewerb Landwehrkanal / Tiergartenviertel, zur Konkretisierung des „City-Bandes“;

1976/77

Städtebaulicher Rahmenplan FPB für das südliche Tiergartenviertel unter Einbeziehung des Kulturforums mit dem Vorschlag zur Aufhebung der Tiergartenstr.;

1978 - 85

Bau des Kunstgewerbemuseums durch Rolf Gutbrod;

1979 — 82

Bau des Musikinstrumentenmuseums durch Edgar Wisniewski;

1979/80

Gutachterverfahren Wissenschaftszentrum Berlin, Auftrag an James Stirling im Rahmen der IBA, Fertigstellung 1985;

1980

Rahmenkonzept Wisniewski / Nagel mit weiteren Bauvorschlägen im Kulturforum ( audiovisuelles Zentrum);

1981

IBA — Hearing „Innenstadt als Wohnort“, u.a. auch Kulturforum

1981

Wettbewerb Wohnbebauung Hitzigallee, 1. Preis Ackermann (Bau 1984-85);

1983 / 84

Internationales Gutachterverfahren „Kulturforum“ 1. Preis: Hans Hollein;

1984

Neuer FNP, Verzicht auf Westtangente;

1984

Wettbewerb Oberflächengestaltung Piazzetta, 1. Preis Heinz Mack;

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1984 — 87

Bau des Kammermusiksaals durch Edgar Wisniewski;

1986

Aufstellung B-Plan II —126 zur Umsetzung des Konzeptes von Hans Hollein, Grundstückstausch Ev. Kirche/ SPK/Senat (Die Kirche erhält Areal östlich der St. Matthäus-Kirche);

1985/86

Kritische Diskussion um Gutbrod-Konzept für die Museen, neuer Wettbewerb: zwei 2. Preise (Hilmer & Sattler und Albrecht; Schürmann);

1987

Auftrag an Hilmer & Sattler und Albrecht zur Fortführung der Museumsbauten von Gutbrod und Neubau der Gemäldegalerie;

1989

Fall der Mauer;

1989/90

Einstellung des B-Plans II —126, Verzicht auf die Realisierung des Konzerptes von Hans Hollein;

1991

Städtebaulicher Wettbewerb Potsdamer/Leipziger Platz (Kulturforum war ausgeklammert), 1.Preis: Hilmer & Sattler und Albrecht (mit Ideen für Gelenk zum Kulturforum);

1992

Gutachten ProStadt, Entwicklungsmöglichkeiten Kulturforum;

1994

Vorbereitung eines Gutachtenverfahrens mit dem Ziel, die EKD im Kulturforum unterzubringen; Abbruch, da Ev. Kirche sich für einen anderen Standort entschied;

1995

Senatsbeschluss Drs 12/5700, Planungsmoratorium im Kulturforum;

1996

Aufnahme der Arbeiten zum Planwerk Innenstadt, darin neues Leitbild für das Kulturforum als weitgehend landschaftlich gestalteter öffentlicher Raum (ein erster Entwurf liegt vor);

1996/97

Werkstätten zum Planwerk Kulturforum mit Manfred Ortner und Fritz Neumeyer;

1997/98

landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Anteil Kulturforum;

27./28.2.1998

erster Preis: Valentien + Valentien und Hilmer & Sattler und Albrecht;

11.6.1998

Fertigstellung der Platzgestaltung im Realisierungsbereich (mit Ausnahme des privaten Grundstücks);

12.6.1998

Eröffnung der Gemäldegalerie

18.5.1999

Beschluss Planwerk Innenstadt

1999 — 2002

weitere Diskussionen im Abgeordnetenhaus und in der Öffentlichkeit :

1.7.1999

Aghs Beschluss, alle notwendigen Schritte zur Vollendung des Kulturforums einzuleiten;

13.12.2000

Aghs Beschluss, ein Konzept zur Weiterentwicklung des Kulturforums zu entwickeln.

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Informationen zu Geschichte, Planung und Konzeption Aus der Ausstellung

im Lichthof Behrenstr. 42 (Eröffnung am 14. Juni 2004)

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Vom Tiergartenviertel zum Kulturforum

Allgemeine Informationen

Quelle: SenStadt / Eder

Blick auf das Kulturforum vom Potsdamer Platz, 2004

Das Kulturforum als Gegenstand planerischer Überlegungen und als kulturpolitisches Dokument der ehemals geteilten Stadt an der Schnittstelle zum Potsdamer Platz ist einer der anspruchsvollsten Bereiche der innerstädtischen Entwicklung. Dennoch geht die gebaute Realität an den mit dem Begriff “Kulturforum” einhergehenden Vorstellungen noch immer vorbei. Die aktuelle Situation der öffentlichen und der privaten Freiräume im Kulturforum ist - ungeachtet der begonnenen Umgestaltung der öffentlichen Freiräume zwischen Herbert-von-Karajan-Straße und St. Matthäus-Kirche - unbefriedigend: Zum einen sind wesentliche Teilbereiche aus dem land­ schaftsarchitektonischen Konzept des Wettbewerbes von 1998 nicht fertiggestellt worden, zum anderen wirkt der durch eine Rampe erschwerte Zugang zur Gemäldegalerie und zum Kunstgewerbemuseum städtebaulich und funktional wenig einladend. Ihre herausragende Bedeutung als Schreine materieller und kunstgeschichtlich einzigartiger Schätze kommt nicht zur Geltung. Hinzu kommen Defizite im Bereich

ergänzender Einrichtungen, wie Läden, Restaurants und Cafés.

Tiergartenviertel aufzeigen, als auch die angestellten konzeptionellen Vorarbeiten für einen Masterplan zur städtebaulichen Weiterentwicklung des Kulturforums.

Die Frage, wie diese Defizite in geeigneter Weise behoben werden können, bzw. ob hierfür vollkommen neue alternative Lösungsvorschläge entwickelt werden müssen, war und ist Gegenstand von konzeptionellen Überlegungen, die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Auftrag gegeben wurden. Auf der Grundlage detaillierter Vorarbeiten wurden Essentials zur inhaltlichen Weiterentwicklung des Kulturforums formuliert, daraus städtebauliche Grundsätze zur Weiterentwicklung des Kulturforums abgeleitet und schließlich Testentwürfe erarbeitet. Die Essentials und die städtebaulichen Entwürfe verstehen sich als Hypothesen, die im weiteren Planungs- und Entscheidungsprozess überprüft werden sollen. Diese Ausstellung präsentiert sowohl Materialien, welche die allmähliche Herauslösung und historische Entwicklung des Kulturforums aus dem

Gleich zwei Gebäude am Kulturforum wählte man 1997 für eine Briefmarkenkollektion mit herausragenden Nachkriegsbauten deutscher Architekten

Chronologie

1965 (9.6.) 1965/66

1967-1976 1968 1969 1971 1972 1972/73 1976/77 Tiergarten und Friedrichvorstadt, 1795

Ab 1685 18. Jh. ca.1840 1844 - 46 1888 Nach 1. Weltkrieg 1937 1938 ab 1938 1938 ab 1940 1942 1943 - 45 1946 1956 - 60 1956 1957/58

1959 1960 - 63 1961 1960/61 1962

1963 - 68 1963

1964 1964

Quelle: Staatsbibliothek

Ansiedlung französischer Hugenotten; erste Sommerhäuser entlang der Tiergartenstraße (ab 1790); Friedrichvorstadt in der Grundstruktur errichtet Bau der St. Matthäus-Kirche (Architekt: Friedrich August Stüler); erste Botschaft (China) im Tiergartenviertel; Umstrukturierung zum Diplomatenviertel; Beschluss zur Neugestaltung der Reichshauptstadt durch Albert Speer, u.a. Nord-Süd-Achse; Baubeginn der neuen italienische u. japanischen Botschaft; Abriss von Wohnhäusern für die Nord-Süd-Achse, auch des Gemeindehauses der St. Matthäus-Kirche an der Sigismundstraße; Baubeginn Haus des Fremdenverkehrs am zukünftigen “Runden Platz”; Beginn des Mordes an Psychatrie-Patienten und anderen kranken und pflegebedürftigen Menschen in der Tiergartenstr. 4 (sog. Aktion T 4); Einstellung der Bauarbeiten am Haus des Fremdenverkehrs; Bombardierung und weitgehende Zerstörung der Gebäude des Tiergartenviertels; Kollektivplan, u.a. von Prof. Hans Scharoun, mit Vorstellungen zur völligen Neugestaltung Berlins; Wiederaufbau der St. Matthäus Kirche; Wettbewerb Konzerthaus des Berliner Philharmonischen Orchesters, Standort Bundesallee (Joachimsthalsches Gymnasium), 1. Preis Prof. Hans Scharoun; Hauptstadtwettbewerb, Entwicklung von Tangenten rund um die Historische Mitte, 2. Preis Hans Scharoun mit Wils Ebert, Tiergartenviertel als Diplomatenund Kulturviertel; Entscheidung des West-Berliner Senats zur Verlegung der Philharmonie an den Kemperplatz, um die Gesamtberliner Bedeutung zu betonen; Bau der Philharmonie (ohne städtebauliches Gesamtkonzept); gärtnerische Gestaltung des Umfeldes durch Hermann Mattern; Mauerbau, Bau der „Entlastungsstraße” durch den Tiergarten als Verlängerung der Victoriastraße, Randlage des Gebietes an innerstädtischer Grenze; Fortentwicklung des Gedankens des Kulturbandes, u.a., da viele Flächen im öffentlichen Eigentum Direktauftrag an Mies van der Rohe zum Bau der städtischen Galerie des 20. Jahrhunderts (ohne städtebauliches Gesamtkonzept) unter teilweiser Inanspruchnahme der Matthäikirchstraße, Umbau und Verlängerung der Sigismundstraße; Bau der Galerie des 20. Jahrhunderts (Neue Nationalgalerie); Auslobung des Realisierungswettbewerbs (mit 11 Teilnehmern) zum Bau der Neuen Staatsbibliothek mit städtebaulichem Ideenteil, Vorgaben: Stadtautobahn-Westtangente, Verlegung Potsdamer Straße, Entwurf für die Neue Nationalgalerie; weiteres Programm: Gästehaus, Museen; Wettbewerb Neue Staatsbibliothek: 1. Preis Prof. Hans Scharoun mit dem bekannten Konzept (2. Preis: Rolf Gutbrod); Abriss der Ruine des Hauses des Fremdenverkehrs;

1978 - 85 1979 - 82 1979/80 1980 1981 1981 1983/84 1984 1984 1984 - 87 1986

1985/86 1987 1989 1989/90 1991

1992 1994

1995 1996

1996/97 1997/98 27./28.2.1998 11.6.1998 12.6.1998 18.5.1999 1999 - 2002 1.7.1999 13.12.2000

die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übernimmt die Galerie des 20.

Jahrhunderts als „Neue Nationalgalerie”;

offener Wettbewerb für die Staatlichen Museen (Gemäldegalerie,

Skulpturenabteilung, Kunstgewerbemuseum, Kupferstichkabinett und

Kunstbibliothek);

nach Überarbeitung Auftrag an Rolf Gutbrod;

Bau der Neuen Staatsbibliothek (Stabi);

Vorentwurf für einen Kammermusiksaal: Direktauftrag an Prof. Hans Scharoun;

Planungsbeginn Musikinstrumentenmuseum / SIM,

ebenfalls Direktauftrag an Prof. Hans Scharoun;

Tod Hermann Matterns, Weiterführung der Landschaftsarchitektur durch Günter

Nagel;

teilweise Weiterführung der Bauten durch Edgar Wisniewski nach demTod Prof.

Hans Scharouns am 25.11.1972, z.B. SIM, Kammermusiksaal;

offener Städtebaulicher Ideenwettbewerb Landwehrkanal / Tiergartenviertel

zur Konkretisierung des “City-Bandes”;

Städtebaulicher Rahmenplan FPB für das südliche Tiergartenviertel unter

Einbeziehung des Kulturforums mit dem Vorschlag zur Aufhebung der

Tiergartenstraße;

Bau des Kunstgewerbemuseums durch Rolf Gutbrod;

Bau des Musikinstrumentenmuseums durch Edgar Wisniewski;

Gutachterverfahren Wissenschaftszentrum Berlin, Auftrag an James Stirling im

Rahmen der IBA, Fertigstellung: 1985;

Rahmenkonzept Wisniewski / Nagel mit weiteren Bauvorschlägen im

Kulturforum (audiovisuelles Zentrum);

IBA-Hearing „Innenstadt als Wohnort”, u.a. auch Kulturforum;

Wettbewerb Wohnbebauung Hitzigallee, 1. Preis Ackermann (Bau 1984 - 85);

Internationales Gutachterverfahren “Kulturforum”, 1. Preis Prof. Hans Hollein;

neuer Flächennutzungsplan (FNP), Verzicht auf Westtangente;

Wettbewerb Oberflächengestaltung Piazzetta, 1. Preis Heinz Mack;

Bau des Kammermusiksaals durch Edgar Wisniewski;

Aufstellung B-Plan II - 126 zur Umsetzung des Konzeptes von Prof. Hans

Hollein, Grundstückstausch Ev. Kirche - SPK/Senat (die Kirche erhält das Areal

östlich der St. Matthäus-Kirche);

kritische Diskussion um Gutbrod-Konzept für die Museen,

neuer Wettbewerb: zwei 2. Preise (Hilmer & Sattler und Albrecht; Schürmann);

Auftrag an Hilmer & Sattler und Albrecht zur Fortführung der Museumsbauten

von Gutbrod und Neubau der Gemäldegalerie;

Fall der Mauer;

Einstellung des B-Plans II - 126, Verzicht auf die Realisierung des Konzeptes

von Prof. Hans Hollein;

städtebaulicher Wettbewerb Potsdamer/Leipziger Platz (Kulturforum war

ausgeklammert), 1.Preis: Hilmer & Sattler und Albrecht (mit Ideen für Gelenk

zum Kulturforum);

Gutachten ProStadt, Entwicklungsmöglichkeiten Kulturforum;

Vorbereitung eines Gutachterverfahrens mit dem Ziel, die EKD im Kulturforum

unterzubringen; Abbruch, da Ev. Kirche sich für einen anderen Standort

entschied;

Senatsbeschluss Drs. 12/5700, Planungsmoratorium im Kulturforum;

Aufnahme der Arbeiten zum Planwerk Innenstadt, darin neues Leitbild für das

Kulturforum als weitgehend landschaftlich gestalteter öffentlicher Raum

(ein erster Entwurf liegt vor);

Werkstätten zum Planwerk Kulturforum mit Prof. Manfred Ortner und Prof. Fritz

Neumeyer;

landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Anteil

Kulturforum;

erster Preis: Valentien + Valentien und Hilmer & Sattler und Albrecht;

Fertigstellung der Platzgestaltung im Realisierungsbereich (mit Ausnahme des

privaten Grundstücks);

Eröffnung der Gemäldegalerie;

Beschluss Planwerk Innenstadt;

weitere Diskussionen im Abgeordnetenhaus und in der Öffentlichkeit:

Aghs Beschluss, alle notwendigen Schritte zur Vollendung des Kulturforums

einzuleiten;

Aghs Beschluss, ein Konzept zur Weiterentwicklung des Kulturforums zu

entwickeln.

Stadtgrundriss und Nutzung im Wandel

Quelle: Das Tiergartenviertel (Schmidt, Hartwig)

Friedrich Hitzig: Victoriastr. 9 von 1857, Foto um 1938

Was ist das Kulturforum ? Das Kulturforum ist Teil des Tiergartenviertels, das sich nach 1828 vor dem Potsdamer / Leipziger Tor als Friedrichvorstadt entwickelt hatte.

Quelle: SenStadt

1850 - erste planerische Ansätze

In diesem Vorort vollzog sich allmählich die Entwicklung von der ländlichen Villa des 19. Jahrhunderts zum noblen Stadthaus. Hier bauten Architekten, wie Karl Gotthardt Langhans, Friedrich Gilly, Ludwig Persius, August Stüler, Friedrich Hitzig, Edurad Gontard, Alfred Messel, Martin Gropius, Johann Heinrich Strack u. a.

Quelle: SenStadt

Quelle: Das Tiergartenviertel (Schmidt, Hartwig)

Eduard Knoblauch: Tiergartenstraße Nr. 6 von 1833, 1884 umgebaut; Foto um 1930

1880 - Der Villenvorort am Tiergartenrand

Quelle: Das Tiergartenviertel (Schmidt, Hartwig)

Victoriastraße Ecke Margaretenstraße; Foto um 1900 (Die Platane steht noch heute vor den Parkplätzen der Staatsbibliothek an der Neuen Potsdamer Straße)

Insbesondere im östlichen, unmittelbar an das barocke Zentrum angrenzenden Teil verlor das Tiergartenviertel ab 1937 mit der Planung der Nord­ Süd-Achse des Architekten Albert Speer sein ursprüngliches Flair. Hier - im Bereich des späteren Kulturforums wurde der Stadtgrundriss von einer megalomanen Nord-Süd-Achse (160 m breit) durchkreuzt. Die dafür notwendigen Grundstücke wurden enteignet und wertvolle Bausubstanz vernichtet. 1937 wurde das Tiergartenviertel zum Diplomatenviertel erklärt. Auch die bereits ansässigen Botschaften Italiens und Japans mussten den Neuordnungen weichen. Als Achsenmächte erhielten diese Länder repräsentative Grundstücke an der Tiergartenstraße.

Quelle: SenStadt

1910 (Straubeplan) - Allmähliche Verdichtung des Quartiers in der Gründerzeit

Quelle: SenStadt

Modell des Runden Platzes im Zuge der geplanten Nord-Süd-Achse

Quelle: SenStadt

1936 - Mit überlagerter Planung für Nord-Süd-Achse (Speer)

Quelle: SenStadt

Nachkriegszustand am Landwehrkanal

Die Herauslösung des Kulturforums aus dem Tiergartenviertel begann Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, als um die Philharmonie aus politischen Erwägungen die Standortentscheidungen für die wichtigen Museumsbauten (Galerie des 20. Jahrhunderts, Gemäldegalerie) und die Staatsbibliothek getroffen wurden. Quelle: SenStadt

In der frühen Nachkriegszeit hatten sowohl der Stadtgrundriss, als auch die Parzellierung der Grundstücke noch Bestand. In der Brache standen noch etliche Einzelbauten. Die Umstrukturierung begann mit dem Bau der Philharmonie am Kemperplatz und der späteren Neuen Nationalgalerie am Landwehrkanal. Der Abriss des teilweise realisierten runden Platzes mit dem “Haus des Fremdenverkehrs” und die Überbauung der Potsdamer Straße für

1955 - Nachkriegszustand mit Haus des Fremdenverkehrs

Quelle: SenStadt

1963 / 71 - Die Philharmonie entsteht; Strassenumbau ist vorbereitet

Quelle: SenStadt

Kulturforum 1965

die Neue Staatsbibliothek sind Teil der Strategie, die NS-Vergangenheit (und mit ihr die gesamte Stadtgeschichte) zugunsten einer neuen Idee der Stadtlandschaft auszulöschen. Planung und Realisierung der Kulturbauten an der Mauer wurden auch als deutliches Signal für die Einheit der Stadt verstanden. Deshalb lag das kulturelle Zentrum von ”West-Berlin“ im Grenzbereich

Quelle: Landesbildstelle

Quelle: SenStadt

1967 - Die Neue Nationalgalerie entsteht

Kulturforum um 1968

nahe dem historischen Zentrum der Stadt. Die städtebauliche Ausformung bezog sich dabei auf die gesamtstädtische Verkehrsplanung der 50er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts mit ihren AutobahnTangenten. Erst die Planungen nach der Wende 1989 und die allmähliche Realisierung der Bauten lassen das Tiergartenviertel wieder als Stadtquartier erkennen.

Quelle: Landesbildstelle

Quelle: SenStadt

1978 - Die Umgestaltung zum Kulturforum ist weitgehend erfolgt

Kulturforum 1978

Bebauungsdichte seit 1933 (Schwarzpläne)

Quelle: Das Tiergartenviertel (Schmidt, Hartwig)

Quelle: SenStadt

1933

St. Matthäus-Kirche 1920

Quelle: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz (BPK)

Haus des Fremdenverkehrs 1943

Quelle: SenStadt

1940 - mit Überlagerung der Bauten für die Nord-Süd-Achse

Quelle: SenStadt

Quelle: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz (BPK)

1953

Luftbild 1945 - Potsdamer Brücke

Quelle: Wettbewerbsunterlagen

Tiergartenviertel 1952

Quelle: SenStadt

Abrisse von 1940 bis 2001

Quelle: SenStadt

Quelle: Landesbildstelle

Luftbild Kulturforum um 1980

1989

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

2003

Luftbild Kulturforum, 2003

Planwerk: Vorschlag

Der Schwarzplan trennt bebaute (schwarz) von unbebauten Flächen (weiss), markiert die bebauten schwarz und lässt die unbebauten weiß – unbeschadet ihrer sonstigen architektonischen und topographischen Unterschiede. In der radikalen Vereinfachung liegt der besondere Erkenntniswert von Schwarzplänen. Wie einzelne Buchstaben Worte und Sätze bilden und daraus Geschichten entstehen, bilden Häuser und Freiflächen die Textur einer Stadt. Im Berlin der Nachkriegszeit wurde die Textur besonders in der Innenstadt mehrfach energisch überschrieben. Gesellschaftliche Veränderungen und radikale, manchmal utopische politische Programme und Pläne begnügten sich nicht mit dem Redigieren des vorhandenen Stadttextes, sondern forderten im Bruch mit der Geschichte etwas vollkommen Neues. Bei dieser Art der Darstellung dokumentiert der Stadtgrundriss der Innenstadt in seinen sechs Fassungen nüchtern den jeweiligen baulichen Zustand, den die Stadt im Laufe ihrer jüngeren Geschichte durchläuft und verweist damit indirekt auf die entsprechenden historischen und gesellschaftlichen Hintergründe.

Quelle: SenStadt

Für das Kulturforum zeigt sich deutlich die etappenweise Auflösung des bebauten Stadtraumes im Tiergartenviertel. Sie begann mit den Abrissen zur Vorbereitung der “Speerachse” (im Plan von 1941), dann folgten die Kriegszerstörungen (im Plan 1953) und schließlich der Mauerbau und die Abrisse in der Nachkriegszeit (im Plan von 1989). Die entstehenden Neubauten konzentrierten sich anfangs auf den Bereich des heutigen Kulturforum. Erst nach der Wende wuchs das Stadtgefüge um das Kulturforum langsam wieder zusammen - im Westen benachbart das neue Diplomatenviertel und im Osten das Quartier am Potsdamer Platz. Was bislang fehlt ist eine abschließende Formgebung für den zentralen Teil des Kulturforums.

Quelle: SenStadt

Neubauten bis 2003

Architekten des heutigen Kulturforums

Friedrich August Stüler geb. 1800, Mühlhausen verst. 1865, Berlin Bauten am Kulturforum: St. Matthäus Kirche (1844-46), nach Zerstörung wieder hergestellt von Jürgen Emmerich (1956-60) Friedrich August Stüler war einer der bedeutendsten Architekten des Historismus in Berlin. Auf seinen Reisen nach Frankreich, Italien und England vertiefte er die Kenntnisse über die verschiedensten Baustile. Zu seinen zahllosen Bauten gehören in Berlin das klassizistische Neue Museum (1843-55) und die Alte Nationalgalerie, die nach seinen Entwürfen später von Heinrich Strack ausgeführt wurde (1866-76).

Planungsgemeinschaft mit Foerster.

1935-45 war Mattern Landschaftsanwalt beim Bau der

Reichsautobahnen.

1949 erhielt Mattern den Lehrstuhl der Abteilung

Landschaftskultur an der Staatlichen Hochschule für

Bildende Künste in Kassel und von 1961-1970 war er

Professor an der TU Berlin.

Besonders kennzeichnend für Matterns Anlagen war die

Raumbildung durch Bodenmodellierungen – unterstützt

durch gezielten Einsatz unterschiedlicher Pflanzenarten.

Rolf Gutbrod

geb. 1910, Stuttgart

verst. 1999, Dornach, Schweiz

Bauten am Kulturforum:

Erste Planung Museen der

Europäischen Kunst,

Kunstgewerbemuseum (1985)

Hans Scharoun geb. 1893, Bremen verst. 1972, Berlin Bauten am Kulturforum: Philharmonie (1960-63), Staatsbibliothek (1967-78)

Hans Scharoun bekam als expressionistischer Architekt - nach einer erfolgreichen Phase in den 20er Jahren - seine ersten größeren Aufträge nach dem 2. Weltkrieg. 1946 wurde Scharoun Beauftragter für das Programm des Wiederaufbaus der Stadt Berlin. Neben den Bauten am Kulturforum sind seine Hauptwerke u.a. die Siedlung Charlottenburg in Berlin (1955-61), die Wohnhochhäuser Romeo und Julia in Stuttgart (1955-59), die Deutsche Botschaft in Brasilia (1963-71) und das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven (1970).

Edgar Wisniewski

Rolf Gutbrod studierte in Stuttgart und Berlin.1937 bis

1945 war er vor allem mit dem Entwurf von Militärbauten

beschäftigt.

Ab 1946 trat Gutbrod als selbständiger Stuttgarter

Architekt in Erscheinung, 1957-59 nimmt er eine

Gastprofessur an der TU-Istanbul an. 1961 erhält

Gutbrod eine Professur an der TH in Stuttgart und

wird im gleichen Jahr zum Ordentlichen Mitglied

der Akademie der Künste Berlin gewählt (ab 1971

stellvertretender Direktor der Abteilung Baukunst).

Zu Gutbrods Hauptwerken zählen u.a. die Deutsche

Botschaft in Wien (1959-65) und das Dorland-Haus in

Berlin (1964-66).

1967 wird Gutbrod mit der Planung der Berliner

Museen für Europäische Kunst betraut. 1985 wird das

Kunstgewerbemuseum als erster Teil dieser Planungen

fertig gestellt. Die weiteren Planungen wurden jedoch

nur in Teilen nach Gutbrods Vorstellungen umgesetzt.

James Stirling, Michael Wilford & Associates

James Frazer Stirling (links im Bild) geb. 1924, Glasgow; verst. 1992, London/England Michael Wilford, geb. 1938, Surbiton/England Bauten am Kulturforum: Wissenschaftszentrum (1979-88) Stirling zählt zu den geistreichsten zeitgenössischen Architekten der internationalen Nachkriegsarchitektur. Nach dem Studium bis 1952 und als Assistent beim Londoner Büro Lyons, Israel und Ellis machte er sich 1956 mit James Gowan als Partner selbständig. Architektur ist mit seinen Worten keine Frage des Stils oder der Erscheinung, sondern die Frage, wie man Raum und Abläufe für die gestellte Aufgabe organisi­ ert. Unter diesem Gesichtspunkt verwirklicht Stirling mit seinem Partner Michael Wilford (seit 1963) u.a. die Geschichtsfakultät in Cambridge (1964-67). Seit den 70er Jahren rechnet man Stirling auch zu den Rationalisten. Seine Bauten und Projekte weisen neok­ lassizistische Tendenzen auf. Das bekannteste Beispiel seines Schaffens ist der Erweiterungsbau der Neuen Staatsgalerie in Stuttgart. Auch das Wissenschaftszen­ trum (WZB) am Kulturforum (Stirling/Wilford) sowie der später allein durch Michael Wilford realisierte Entwurf der Britischen Botschaft in Berlin (2000) sind im Sinne einer farbenfrohen Postmoderne entstanden.

Ackermann und Partner

Hilmer & Sattler und Albrecht Christoph Sattler geb. 1938, München

geb. 1930 Bauten am Kulturforum: Künstlerische Beratung beim Weiterbau der Neuen Staatsbibliothek nach Tod von Hans Scharoun (1972), Musikinstrumentenmuseum, Kammermusiksaal Als ehemaliger Mitarbeiter und Partner von Hans Scha­ roun von 1957 bis 1972 ist Edgar Wisniewski die Weit­ erführung des architektonischen Erbes von Scharoun am Kulturforum zu verdanken. Weitere eigene Bauten, wie z.B. das Musikinstrumentenmuseum, wurden in der gleichen Tradition konzipiert.

Ludwig Mies van der Rohe geb. 1886, Aachen verst. 1969, Chicago Bauten am Kulturforum: Die Neue Nationalgalerie (1962-68)

Nach einer kurzen expressionistischen Phase am Anfang der 20er Jahre fand Mies van der Rohe zum rationalen Internationalen Stil, der seitdem seine Bauten prägen sollte (z.B. Barcelona Pavillon,1929). 1930-33 leitete Mies das Bauhaus bis zur Schließung durch die Nationalsozialisten und emigrierte 1938 in die USA. Als Professor an dem Armour Institute (heute Illinois Institute) of Technology in Chicago entwarf er 1939 ein vollkommen neues Hochschulgelände (Crown Hall) und arbeitete an vielen Bauprojekten in den USA. Der Bau der Neuen Nationalgalerie als “Tempel” für die moderne Kunst ist zugleich ein Dokument der Versöhnung des weltweit berühmten Architekten mit Deutschland.

Hermann Mattern (1902-1971) geb. 1902, Kassel verst. 1971, Greimharding am Chiemsee Bauten am Kulturforum: Gartengestaltung um die Philharmonie und die Staatsbibliothek. Nach einer Gärtnerlehre (1919-21) an der Lehr- und Forschungsanstalt in Berlin- Dahlem und der Mitarbeit im Entwurfbüro von Karl Foerster gründete er 1935 ein eigenes Planungsbüro und arbeitete z.T. auch weiterhin in

Heinz Hilmer geb. 1936, Münster Bauten am Kulturforum: Ab 1988 Weiterführung der Planungen von Rolf Gutbrod, darunter Bau der Gemäldegalerie (1988-98); provisorische Überplanung der Freiflächen, nachdem man sich von dem prämierten Entwurf von Hans Hollein verabschiedet hatte. Nach dem gemeinsamen Studium an der TH München gründeten Heinz Hilmer und Christoph Sattler 1974 ihr Münchner Architekturbüro. Mit Aldo Rossi als Vorbild (“L´architettura della città“, 1964) lautet für sie das eigentliche moderne Thema der nachkriegsdeutschen Architekturgeschichte die “Wiederentdeckung der Stadt“ und die Bewahrung des “Kunstwerks Stadt”. Dementsprechend sind architektonisch spektakuläre Einzelobjekte nicht ihr Hauptanliegen, sondern die Rücksichten auf den Kontext, das urbane Geflecht und den öffentlichen Raum. Dieser Philosophie folgend und mit einem entsprechend städtischen Wettbewerbsbeitrag setzte sich das Büro 1991 im städtebaulichen Ideenwettbewerb zum Potsdamer/Leipziger Platz durch und prägte damit maßgebend die dortige Entwicklung. Zu den realisierten Projekten zählen zwei Bürohäuser und ein Hotel am Beisheimcenter.

Valentien & Valentien

Peter Ackermann (links im Bild)

geb. 1963, München

Kurt Ackermann

geb. 1928, Insingen über Rothenburg ob der Tauber

Bauten am Kulturforum:

Wohnkomplex (Wohnen am Kulturforum, 1984-86)

Nach dem Studium in München (1949-54) arbeitet Kurt

Ackermann als Freier Architekt und kann vor allem im

süddeutschen Raum viele Projekte und Bauten verwirk­ lichen.

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung - IBA

(1987) wurde ein engerer internationaler Wettbew­ erb ausgeschrieben, der vor allem die Erweiterung der

Neuen Nationalgalerie zum Ziel hatte. Außerdem soll­ ten 24 Wohnungen für die Mitarbeiter am Kulturforum

geschaffen werden. Ackermann und Partner gewannen

diesen Wettbewerb. Obwohl die Erweiterung der Neuen

Nationalgalerie bis heute nicht realisiert wurde sind die

entsprechenden Wohngebäude im Rahmen der IBA

gebaut worden.

Hans Hollein geb. 1934, Wien Bauten am Kulturforum: 1. Preis beim Gutachter­ verfahren Kulturforum (1983/84)

Christoph und Donata Valentien

Bauten am Kulturforum:

Erster Preis Freiflächenwettbewerb 1998

Das Gemeinschaftsbüro für Landschaftsarchitektur

wurde 1971 gegründet und gewann 1998 in

Zusammenarbeit mit dem Büro Hilmer & Sattler

den landschaftsplanerischen Wettbewerb (mit

städtebaulichen Anteil) für das Kulturforum. Der Entwurf

wurde nur in Teilen realisiert.

Trotz des 1. Preises beim o.g. Verfahren verzögerte sich die Umsetzung des Entwurfs von Prof. Hans Hollein. Nach dem Mauerfall 1989 und der neuen städtebaulichen Situation wurde die Planung endgültig verworfen.

Hauptstadtwettbewerb 1958

Quelle: SenBauWohnen

Plan von Berlin mit Markierung des Bereiches vom Hauptstadtwettbewerb 1958

Quelle: SenBauWohnen

1. Preis von Spengelin, Eggeling, Pempelfort

Quelle: SenBauWohnen

1. Preis von Spengelin, Eggeling, Pempelfort

Planungen in der Nachkriegszeit Nach dem 2. Weltkrieg begann man mit dem Abräumen der Ruinen im Tiergartenviertel. 1956-60 wurde die St. Matthäus Kirche (durch Bestrebungen der Gemeinde zusammen mit der Denkmalpflege) wieder aufgebaut.

Quelle: SenBauWohnen

2. Preis von Prof. Hans Scharoun

1957/58 fand in West-Berlin der Wettbewerb Hauptstadt Berlin statt. In der Auslobung wurde der westliche Teil des Tiergartenviertels weiterhin als Diplomatenviertel, der östliche für kulturelle Einrichtungen vorgesehen. Sämtliche Projekte gingen von einer völligen Neuordnung des Tiergartenviertels ohne Rücksicht auf den vorhandenen Stadtgrundriss und noch vorhandene Gebäude aus. Die Idee des Architekten Prof. Hans Scharoun, ein „geistiges Band der Kultur“ von der Museumsinsel in Richtung Westen zu entwickeln, wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. In diesem Konzept sind die kulturellen Einrichtungen im historischen Zentrum und am Belle-AlliancePlatz konzentriert. Im heutigen Kulturforum waren überwiegend Diplomatische Vertretungen vorgesehen. Bis heute steht dieser Plan stellvertretend für das Leitbild der „Stadtlandschaft“.

Quelle: SenBauWohnen

Detail des 2. Preises

Quelle: SenBauWohnen

2. Preis von Prof. Hans Scharoun

Die Philharmonie

Standortentscheidung für die Philharmonie - von der Bundesalle zum Kemperplatz 1949 begann die Diskussion, dem Philharmonischen Orchester ein neues Haus zu errichten. Erst 1956 konnte hierfür die notwendige Gesellschaft gegründet werden und gleichzeitig ein Realisierungswettbewerb für den Standort am Joachimsthalschen Gymnasium an der Bundesallee ausgelobt werden. Aus diesem Wettbewerb ging Prof. Hans Scharoun mit seinem Entwurf siegreich hervor.

Quelle: Bauwelt

Philharmonieentwurf von Prof. Hans Scharoun 1957 für den ursprünglichen Standort an der Schaperstraße in Wilmersdorf

Quelle: Akademie der Künste, Chronik zu Leben und Werk von Hans Scharoun

Modell von Prof. H. Scharoun zum Wettbewerb für den ursprünglichen Philharmonie-Standort an der Schaperstraße hinter dem Joachimsthaler Gymnasium

1957 begann, ausgelöst durch Anträge der SPD – Fraktion im Abgeordnetenhaus, eine Diskussion über den Standort. Es wurden unter Mitwirkung von Prof. Hans Scharoun mehrere städtebauliche Alternativen für das Tiergartenviertel vorgeschlagen und kontrovers diskutiert (siehe auch Standortalternativen rechts).

Quelle: SenStadt

Standortalternativen für die Philharmonie (Zeichnungen von Prof. H. Scharoun aus dem Jahre 1957) 1 - Bundesallee 2 - Krollgarten bei der Kongresshalle 3 - Lenné-Dreieck, westlich des Esplanade 4 - östlich des Matthäikirchplatzes, südlich des endgültigen Standortes

Der Auswahl des Standortes am Rande des Tiergartens lag die Absicht zugrunde, einen beide Teile Berlins verbindenden Ort kultureller Kommunikation zu schaffen.

Quelle: Akademie der Künste, Chronik zu Leben und Werk von Hans Scharoun

Hans Scharoun, Herbert von Karajan und Willy Brandt bei der Grundsteinlegung für die Philharmonie am 19.9.1960

Am 16.9.1960 fand die Grundsteinlegung für die Philharmonie an der Matthäikirchstraße statt. Sie wurde am 15.10.1963 fertiggestellt. Das Baugrundstück nutzte die weitgehend dem Land gehörenden Grundstücke im Bereich Victoriastraße, Margaretenstraße, Tiergartenstraße und Matthäikirchstraße, ohne den Stadtgrundriss zu verändern.

Quelle: SenStadt

endgültiger Standort der Philharmonie 1971 (Lageplan)

Quelle: SenStadt

Die Philharmonie kurz nach Fertigstellung 1963

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Philharmonie; Grundrisse am Kemperplatz / Matthäikirchstraße (Karajanstraße)

links in Höhe des Hauptpodiums (+4,16m bis +6,08m) und rechts in Höhe des Blockes D (+10,56m)

Quelle: Landesbildstelle

Luftbild Philharmonie 1964

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Philharmonie; Schnitt in Süd-Nord-Richtung

und Planungen im Umfeld

Der Kammermusiksaal und das Musikinstrumentenmuseum Die Planung für den Kammermusiksaal wurde durch Edgar Wisniewski auf Grundlage von Skizzen von Prof. Hans Scharoun kontinuierlich weitergeführt. Der Bau ist gegenüber den ersten Entwürfen von Prof. Hans Scharoun deutlich größer ausgeführt worden. Von 1976 bis 1983 dauerte eine Debatte im Abgeordnetenhaus an, die um die Realisierungskosten des Kammermusiksaales entbrannte. Erst am 20. Juli 1983 wurde die Debatte mit der Entscheidung des Regierenden Bürgermeisters Richard von Weizsäcker beendet. Er entschied, dass der Bau zur 750-Jahrfeier Berlins fertiggestellt werden sollte. Am 10. April 1984 konnte schließlich mit dem Bau begonnen werden. Richtfest war am 27. Juni 1986 und das erste Konzert konnte am 28. Oktober 1987 gegeben werden.

Quelle: Dirk Laubner

Luftbild mit Blick auf die Philharmonie und den Kammermusiksaal, 2001

Quelle: SenStadt

Kammermusiksaal, Grundriss und Schnitt

Die gärtnerische Gestaltung des Umfeldes von der Philharmonie und später auch der Neuen Staatsbibliothek erfolgte durch Hermann Mattern.

Quelle: SenStadt / Eder

Matterngarten bei der Philharmonie (Weitwinkel-Panoramaaufnahme, 2004)

Quelle: SenStadt / Eder

Matterngarten zwischen der Staatsbibliothek und der Neuen Potsdamer Straße (2004)

Quelle: Katalog Mattern; 1982

Mattern: Gartengestaltung um die Philharmonie mit Busparkplatz an der Tiergartenstraße

Die Neue Nationalgalerie (1968)

Quelle: Bauwelt

Mies van der Rohe (links) und Hans Scharoun 1965 bei der Eröffnung der Neuen Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie ­ Entwicklung und Bau Der vom Land Berlin für eine “Galerie des Zwanzigsten Jahrhunderts” neben der Potsdamer Brücke vorgesehene Museumsbau wurde 1962 als Direktauftrag an Mies van der Rohe ohne städtebauliches Gesamtkonzept vergeben. 1963 begannen die Bauarbeiten. Der Entwurf ist durch Stiftungsbeschluss vom 9. Juni 1965 für die Nationalgalerie übernommen und bis 1968 fertiggestellt worden. Für das Baufeld musste der südliche Teil der Mätthäikirchstraße aufgegeben werden. Dafür wurde die zuvor untergeordnete Sigismundstraße zur Neuen Potsdamer Straße verlängert und erheblich verbreitert. Damit veränderte der Bau das städtebauliche Gefüge erheblich.

Quelle: SenStadt

Lageplan (1967) mit der Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie

Quelle: Landesbildstelle

Die Neue Nationalgalerie während der Bauphase

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Grundriss Obergeschoss und Untergeschoss

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Nationalgalerie von der Gartenseite, 1968

Wettbewerb 1964 zur Neuen Staatsbibliothek

Das Kulturforum entsteht 1963 wurde ein Realisierungswettbewerbs mit elf Teilnehmern zum Bau der Neuen Staatsbibliothek mit städtebaulichem Ideenteil ausgelobt. 1964 erhielt der Entwurf von Prof. Hans Scharoun den ersten Preis. Der zweite Preis ging an Rolf Gutbrod. Durch den Bau des stark vergrößerten Kammermusiksaales, die zusätzlichen Bauten des Musikinstrumentenmuseums und die gegenüber Scharouns Entwurf - stark vergröberten Museumsbauten wurde dieses im städtebaulichen Ideenteil formulierte Konzept schrittweise weiterentwickelt und verändert.

Foto: Friedrich

Das Modell von Prof. Hans Scharoun zum Wettbewerb 1963/64 zur Neuen Staatsbibliothek (der Kammermusiksaal ist als Modell aus Knetmasse angedeutet)

Quelle: SenStadt

Wettbewerb 1963/64 zur Neuen Staatsbibliothek; Wettbewerbsentwurf von Prof. Hans Scharoun mit geplantem Gästehaus im Ideenteil Legende: 1) Tiergarten 2) Philharmonie 3) geplanter Kammermusiksaal 4) Standort der gepl. Museen 5) St. Matthäus Kirche 6) Gästehaus 7) Ausstellungsgebäude der Kunst des 20. Jhdts. 8) Staatsbibliothek 9) Westtangente 10) Landwehrkanal

Quelle: Tonon

Scharoun-Planung (1964; schwarz) und aktueller Bestand (2004; rot)

Die Neue Staatsbibliothek

Realisierung der Neuen Staatsbibliothek Nach Plänen des Architekten Prof. Hans Scharoun, die in einem Realisierungswettbewerb 1963/64 ausgewählt wurden, entstand von 1967 bis 1978 an der Potsdamer Straße im Bezirk Tiergarten der Bibliotheksbau, der auch das Ibero-Amerikanische Institut beherbergt. Schon seit 1964 waren die Bestände, Dienststellen und Personal aus Marburg bzw. Tübingen nach Berlin übergesiedelt worden und zunächst in Provisorien untergebracht. Nach dem Tod von Prof. Hans Scharoun im Jahr 1972 wurde die Staatsbibliothek von der Bundesbaudirektion unter Beteiligung von Edgar Wisniewski als künstlerischem Berater fertiggestellt. Das neue repräsentative Bibliotheksgebäude mit großartiger Lesesaallandschaft wurde im Dezember 1978 eingeweiht. Die Staatsbibliothek lag dicht an der Mauer und an der geplanten Stadtautobahn und nur 1,5 km Luftlinie vom alten Haus Unter den Linden im Ostteil Berlins entfernt.

Foto:Landesbildstelle

Neue Staatsbibliothek, Baubeginn, 1967

Quelle: Reinhard Friedrich

Neue Staatsbibliothek kurz vor Fertigstellung, 1975

Quelle: Bauwelt

Erdgeschoss-Grundriss der Neuen Staatsbibliothek

Quelle: Landesbildstelle

Neue Staatsbibliothek, 1979

Quelle: SenStadt / Eder

Blick auf die Neue Potsdamer Straße und den Matterngarten vor dem Eingang zur Neuen Staatsbibliothek, 2004

Museen der Europäischen Kunst

Entwicklung und Bau Noch während des Baus der Philharmonie beschloss der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Jahr 1962, in räumlichem wie auch inhaltlichem Zusammenhang mit dem geplanten Neubau der Staatsbibliothek einen Neubaukomplex für fünf Museen der Europäischen Kunst zu schaffen. Hier sollen die Gemäldegalerie, die Skulpturengalerie, das Kupferstichkabinett, die Kunstbibliothek und das Kunstgewerbemuseum zusammengefasst werden. Hierzu wurde 1965/66 ein zweistufiger Wettbewerb durchgeführt. Von den 113 Teilnehmern der ersten Stufe wurden acht Teilnehmer ausgewählt und weitere acht namentlich aufgefordert. In diesem Verfahren wurde kein ausführbarer Entwurf ermittelt. Die dennoch angekauften Arbeiten führten nach Verhandlungen schließlich 1967 zur Beauftragung von Rolf Gutbrod. Nach langen Planungen konnte 1978 mit dem Bau des Kunstgewerbemuseums begonnen werden, das 1985 fertiggestellt wurde. 1985 begann dann auch eine kritische Diskussion um die weitere Konzeption der Museumsbauten. Der Entwurf von Gutbrod wurde immer heftiger angegriffen. Parallel wurde über das Forum der IBA der Erhalt der Parey-Villa als letztes Relikt der bürgerlichen Wohnbaukultur im Tiergartenviertel gestritten.

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Lageplan des Kulturforums auf Grundlage des Ideenteils zum Wettbewerb 1964 Legende: 1) Tiergarten 2) Philharmonie 3) Musikinstrumentenmuseum 4) Kammermusiksaal 5) Museumskomplex 6) St. Matthäus Kirche 7) Gästehaus 8) Staatsbibliothek 9) Nationalgalerie

Als Ergebnis wurde 1986 ein neuer Wettbewerb für die Museen ausgelobt, den gleichrangig Hilmer & Sattler sowie Schürmann mit zwei zweiten Plätzen gewannen. Mit der Fortführung der Museumsbauten wurde 1987 das Büro Hilmer & Sattler beauftragt. Kunstbibliothek und Piazetta waren im Rohbau aber weitgehend fertiggestellt, so dass Hilmer & Sattler vom bestehenden Eingang ausgehend nur noch die Gemäldegalerie vollständig neu planen konnten.

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Gutbrod-Planung für den Baublock der Museen der Europäischen Kunst

Quelle: Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (SMPK)

Museumskomplex zur Europäischen Kunst Legende: 1) Kunstgewerbemuseum 2) Caféteria (noch nicht gebaut) 3) Piazzetta 4) Eingangshalle 5) Wechselausstellungshalle 6) Kupferstichkabinett, Kunstbibliothek 7) Gemäldegalerie 8) Villa Parey 9) Direktion (Gemäldegalerie) 10) Palais Gontard (Generaldirektion) 11) Generalverwaltung 12) Matthäikirchplatz 13) St. Matthäus Kirche

Quelle: Berlin und seine Bauten (BusB)

Kunstgewerbemuseum, Grundriss Eingangsgeschoss und Schnitte

Quelle: Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (SMPK)

Gemäldegalerie, Grundriss Eingangsgeschoss und Schnitt

Quelle: SenStadt / Eder

Gemäldegalerie von Hilmer & Sattler

Quelle: SenStadt / Eder

Kunstgewerbemuseum von Rolf Gutbrod

Quelle: SenStadt / Eder

Eingangssituation (Piazzetta) zu den Museen der Europäischen Kunst

Planungen der 70er und 80er Jahre

Städtebauliche Untersuchung Landwehrkanal / Tiergartenviertel 1972/73 wurde ein Offener Städtebaulicher Ideenwettbewerb Landwehrkanal / Tiergartenviertel zur Konkretisierung des “City-Bandes” ausgelobt. Aus dem Wettbewerb ging kein eindeutiger Sieger hervor. Die Inhalte wurden 1976/77 in einen städtebaulichen Rahmenplan für das südliche Tiergartenviertel unter Einbeziehung des Kulturforums überführt. Wesentlichstes Merkmal dieses Konzeptes war die Integration des Tiergartens in das Quartier und die Führung des Verkehrs in Mittellage, wodurch die Uferstraße und die Tiergartenstraße vom Verkehr befreit werden sollten.

Quelle: SenStadt

Städtebauliche Untersuchung Landwehrkanal/Tiergartenviertel auf der Grundlage des städtebaulichen Ideenwettbewerbs Tiergartenviertel 1973

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

Auswahl prämierter Wettbewerbsarbeiten des Ideenwettbewerbs von 1973; links: ein 2. Preis, Verfasser: D. Bangert, B. Jansen, A. Schultes; rechts: ein 2. Preis, Verfasser: T. Heiss, A. Liepe, R. Weichenmayr

Gutachterverfahren Kulturforum 1983/84

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

Modell des Wettbewerbsergebnisses von Prof. Hans Hollein und der überarbeiteten Fassung (rechtes Bild)

Quelle: SenStadt

Wettbewerbsentwurf, 1983 (Prof. Hans Hollein)

Quelle: Senstadt

Überarbeitete Fassung, 1984 (Prof. Hans Hollein)

Quelle: SenStadt

erläuternde Skizze (Prof. Hans Hollein)

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) fand 1983 ein “Internationales Gutachterverfahren Kulturforum” statt. Prämiert wurde die Arbeit von Prof. Hans Hollein. Prof. Hollein versuchte, mit Kolonnaden entlang der Potsdamer Straße auf die Zerrissenheit des Ortes zu reagieren. In das zwischen 1984 bis 1986 entwickelte “Konzept für die räumliche Ordnung im Zentralen Bereich von Berlin (West)” wurde das stark überarbeitete Konzept von Prof. Hollein integriert. Aufgrund anhaltender städtebaulichen Kontroversen kam die Konzeption nicht zur Ausführung.

Planungen am Potsdamer Platz

Für den Potsdamer/Leipziger Platz wurde 1991 ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt. Das Kulturforum war ausgeklammert, um mit der schwierigen Diskussion um diesen Bereich die zügige Entwicklung des Potsdamer Platzes nicht zu belasten. Den ersten Preis erhielt der Entwurf von Hilmer & Sattler und Albrecht. Deren Leitbild der “europäischen Stadt” mit klar gegliederten kleinen Blöcken und einer neuen Traufhöhe von ca. 30 m hat das inzwischen realisierte Quartier nachhaltig geprägt. Der Entwurf enthielt als zusätzliche Idee ein fünfseitiges Gebäude als Gelenk zum Kulturforum. Dazu wurde vorgeschlagen, auf den Mittelstreifen der breiten Neuen Potsdamer Straße zu verzichten.

Quelle: SenStadt

Städtebaulicher Wettbewerb Potsdamer / Leipziger Platz 1991 - Konzept Hilmer und Sattler

Quelle: SenStadt

Städtebaulicher Wettbewerb Potsdamer / Leipziger Platz 1991 - Konzept Hilmer und Sattler

Verkehrsplanung und Flächennutzungsplan

Quelle: SenStadt

Verkehrsplanung 1957

Quelle: SenStadt

Verkehrskonzeption des Kollektivplanes

Verkehrsplanung im historischen Kontext Die Entwicklung des Tiergartenviertels zum Kulturforum ist entscheidend geprägt durch die verschiedenen verkehrspolitischen Leitbilder nach 1945. Die Konzepte spiegeln sich in den jeweiligen Flächennutzungsplänen wider. Schon im Kollektivplan von 1946 ist ein Autobahnraster mit Tangenten um die Innenstadt gezeichnet worden. Dem Flächennutzungsplan von 1950 liegt dann ein Konzept zugrunde, das dieses Tangentialsystem enger an das Stadtgefüge anpasst und zunächst ohne Autobahnen geplant war. Im Flächennutzungsplan von 1965 ist das Tangentensystem als Autobahn ausformuliert. Quelle: SenStadt

Verkehrskonzeption der 50er Jahre

Quelle: SenStadt

FNP 1950

Cityband ohne Kulturforum

FNP 1965

Kulturforum und Stadtautobahn

FNP 1984

Kulturforum ohne Stadtautobahn

Quelle: SenStadt

Verkehrskonzeption zum FNP

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

Verkehrskonzeption von 1982

Quelle: SenStadt

Verkehrsplanung zum FNP 1965

Quelle: SenStadt

Beschluss von 1981: Die West-Tangente wird nicht gebaut

Das Kulturforum wird geprägt durch die Westtangente und die ausgebauten Kreuzungen von Neuer Potsdamer Straße und Tiergartenstraße. Im Flächennutzungsplan von 1984 wird nach politischer Neuorientierung nach 1981 auf die Westtangente verzichtet. Nach der Wende wird als neues Verkehrskonzept ein Ringstraßensystem um die Innenstadt geplant.

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

Verkehrskonzeption von 1994

FNP 1994/98 Kulturforum mit Potsdamer Platz

Das Kulturforum im Planwerk Innenstadt Berlin 1996 / 99

Die Konzeption des Planwerks Innenstadt 1996 nahm die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz die Arbeit an dem “Planwerk Innenstadt Berlin” auf. Der Plan wurde am 18. Mai 1999 als Leitbildplanung beschlossen. Erste inhaltlich-städtebauliche Auseinandersetzungen im Rahmen der Arbeit am “Planwerk Innenstadt” führten zur Institutionalisierung von Planungswerkstätten, in denen eine konsensuale Anpassung der Planung erarbeitet wurde.

Quelle: SenStadt

Stand Planungswerkstatt Kulturforum 1997 / 98

Quelle: SenStadt

Stand Planungswerkstatt Kulturforum 1997 / 98

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Eine dieser Planungswerkstätten beschäftigte sich mit dem Kulturforum. Das Planwerk konzentrierte sich hier nicht auf einzelne Baukörper, sondern analysierte die stadträumliche Situation. Hierbei spielten insbesondere die Stadtkante am Potsdamer Platz sowie die funktionalen und städtebaulichen Wechselwirkungen zwischen den beiden Bereichen eine maßgebliche Rolle. Zielvorstellung des Planungsprozesses zum Planwerk Innenstadt war eine größere, landschaftsarchitektonisch gestaltete Fläche in der Mitte des Kulturforums. Ergänzende Bebauungsvorschläge (Torhaus an der Philharmonie und Pavillon vor der Neuen Nationalgalerie) sind im Zuge des kooperativen Planverfahrens zum Planwerk Innenstadt nicht weiter verfolgt worden.

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Quelle: SenStadt

Planwerk Innenstadt laut Senatsbeschluss vom 18.05.1999, aktualisiert und maßstäblich verfeinert (Stand 2003)

Freiraumwettbewerb 1998

Freiraumwettbewerb 1998 Auf Basis der in der Planungswerkstatt erarbeiteten Planungsüberlegungen und der Erkenntnisse aus den Entwürfen zum Planwerk Innenstadt wurde Anfang 1998 ein landschaftsplanerischer Wettbewerb mit städtebaulichem Anteil durchgeführt. Valentien + Valentien mit Hilmer & Sattler und Albrecht waren in diesem Verfahren erster Preisträger. Das Ergebnis dieses Wettbewerbes ist für den Freiflächenbereich am 10. März 1998 vom Senat bestätigt worden, so dass aus Anlass der Eröffnung der Gemäldegalerie im Sommer 1998 erste Maßnahmen zur Realisierung der Planung durchgeführt werden konnten.

Quelle: SenStadt

Freiraumwettbewerb 1998 Valentien + Valentien mit Hilmer & Sattler und Albrecht

Nach Freimachung der Platzfläche (durch Senatsbeschluss am 20. Januar1998) wurde das Wettbewerbsergebnis in einem ersten Teilbereich ausgeführt: Die Platzfläche wurde teilweise angelegt. Nach Abschluss des Umbaus der Potsdamer Straße wurden die Freiflächen vor der Staatsbibliothek entsprechend dem Wettbewerbsergebnis neu geordnet. Der Grünstreifen zwischen dem Staatlichen Institut für Musikforschung und der Entlastungsstraße wurde neu gestaltet. Das Ergebnis des Wettbewerbes ist in seinen realisierten Komponenten in das beschlossene Leitbild des Planwerk Innenstadt übernommen worden.

Quelle: Hilmer & Sattler und Albrecht

Freiraumwettbewerb 1998; erläuternde Skizze Valentien + Valentien mit Hilmer & Sattler und Albrecht

Quelle: SenStadt

Kulturforum im 3D-Planwerk-Innenstadtplan, Stand des Senatsbeschlusses vom 18. Mai 1999

Zustand heute

Blick von Sigismundstraße auf die Philharmonie und den Kammermusiksaal

Blick von Neue Potsdamer Str. Ecke Eichhornstr. auf den Kammermusiksaal und die Philharmonie (angeschnitten)

Zufahrt von der Tiergartenstraße zu den Tiefgarageplätzen unter der Piazzetta

Ausschnitt vom oberen Bild

Quelle: SenStadt / Eder

Mies van der Rohe: Neue Nationalgalerie

Quelle: SenStadt / Eder

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Blick entlang der Piazzetta in Richtung zum Tiergarten (links Kunstgewerbemuseum)

Blick von der Piazzetta in östliche Richtung auf die Neue Staatsbibliothek und einzelne Bauten des Bereiches Potsdamer Platz

Blick vom Matthäikirchplatz auf die Piazzetta (Eingangssituation der Museen der Europäischen Kunst)

Blick auf die Philharmonie und den Kammer­ musiksaal zur Neuen Potsdamer Straße aus

Grundstücks- und Eigentumsverhältnisse am Kulturforum

Wem gehört das Kulturforum? Die heutige großflächige Eigentumsverteilung ist Ergebnis der Umstrukturierungen des Tiergartenviertels nach 1933, der Kriegszerstörungen und der Nachkriegsplanungen.

nach ProStadt / 1992 M 1:1.000 korrigiert 07.11.1997 und 20.9.2002

Land Berlin

Die vorherigen Besitzverhältnisse sind in diesem Bereich vollständig aufgelöst und für die verkehrliche Neuordnung nach dem 2. Weltkrieg und die neuen kulturellen Nutzungen neu geordnet worden. Weite Teile verblieben im Eigentum des Landes Berlin. Als 1965 die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPKM) die Museen übernahm, gingen große Grundstücksflächen in ihr Eigentum über. Die Kirchengemeinde behielt ihren Besitz, wobei für die Planungen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Umlegungen erfolgten, die zu den nicht erschlossenen Grundstücken inmitten der landeseigenen Grundstücke führten.

Land Berlin, Eigentumsübertragung an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz beabsichtigt

Bundesrepublik Deutschland

St. Matthäus Kirchengemeinde

Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg

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Eigentumsübertragung an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vereinbart

Deutsches Reich

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Die Flächenzuordnungen entsprechen nicht den exakten Katastereintragungen

Wie gross ist das Kulturforum ?

Quelle: SenStadt

Quelle: SenStadt

Fläche des gesamten Areals ca. 23,0 Hektar

Museumsinsel, Fläche ca. 11,0 Hektar

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Quelle: SenStadt

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Im Frühjahr 2002 begann die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Dialog mit den Anliegern und dem Bezirk Mitte, Bausteine für ein Entwicklungskonzept für das Kulturforum zu erarbeiten. Dies soll zu einer Aufwertung des öffentlichen Raumes, insbesondere zwischen der neuen Potsdamer Straße und der Neuen Nationalgalerie und der Gemäldegalerie, beitragen. Gegenstand dieser Neuordnung könnten nach ersten Interessenbekundungen der Anrainer die in der nebenstehenden Karte dargestellten Vorschläge sein, die bis Anfang 2003 zusammengetragen wurden.

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Eckpunkt gegenüber Sony betonen (Phil)

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Gespräche wurden geführt mit: Herrn Prof. Dr. Lehmann (SPK), Herrn Prof. Schuster (SMPK), Frau Dr. Schönberger (SMPK), Herrn Prof. Ohnesorg (Philharmonie), Stiftungsverband der Philharmonie, Herr Pfarrer Neubert (ev. Kirche), Prof. Dr. Kocka und Frau Dr. Simon (WZB), Herrn Jefcoat und Frau Schneider-Kempf (StaBi) und Herrn Dr. Albrecht (debis).

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flaches Gebäude vorstellbar (SPK)

Erweiterung der Nationalgalerie I

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Qualifizierung der Gasse prüfen (Stabi)

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Quelle: SenStadt

Zusammenstellung der Ergebnisse mit den Anrainern (2003)

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Quelle: SenStadt

Konzeptplan 2004; zweiter Vorentwurf (Stand 12.03.2004)

1. Mit den bedeutenden Kultureinrichtungen sowie mit der herausragenden Architektur ihrer Gebäude existiert, gemessen an dem anspruchsvollen Begriff Kultur-Forum, nur eine Hälfte dieses kulturpolitischen und städtebaulichen Programms. Was fehlt, ist das Forum als öffentlicher Raum. Weiterentwicklung des Kulturforums bedeutet daher, den vorhandenen qualitätsvollen Einrichtungen und Kulturbauten einen Rahmen öffentlicher Räume zu geben, der ihrer Bedeutung entspricht und gleichermaßen die notwendigen Ergänzungen zulässt. Dabei sollen Eingriffe in die vorhandenen Straßen- und Platzräume auf das Notwendigste beschränkt werden. Der Matthäikirchplatz bleibt als ältester Platz erhalten.

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Quelle: SenStadt

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2. Die Grundlage bei der Weiterentwicklung des Kulturforums bildet der Respekt und daraus abgeleitet die Inszenierung seiner vier architektonischen Monumente: St. MatthäusKirche, Philharmonie, Neue Nationalgalerie und Staatsbibliothek. Diesem Ziel dienen sowohl die Qualifizierung der öffentlichen Räume wie auch die

Einordnung weiterer Baukörper. 3. Weiterentwicklung des “Kulturforums auf der Grundlage der Scharounschen Idee” heißt unter den o. g. Aspekten Transformation des derzeitigen unbefriedigenden Zustandes in eine Abfolge untereinander in Beziehung stehender öffentlicher Räume unterschiedlicher Typologien: - Konzentration auf einen stadtlandschaftlich gestalteten Kernraum, - Schaffung eines der St. Matthäus-Kirche zugeordneten Stadtplatzes sowie - eines neuen Museumsplatzes anstelle der “Piazzetta” genannten Rampe. Durch diese differenzierte Behandlung der öffentlichen Räume wird die Wirkung der einzelnen Monumente gesteigert und gleichzeitig ein geistiger und räumlicher Kontext hergestellt. 4. Zur Erreichung dieser Ziele sind bauliche Ergänzungen sowie eine gartenarchitektonische Gestaltung notwendig. Dies bedeutet für - den von Hans Scharouns Bauten geprägten Raum zwischen Philharmonie und Staatsbibliothek eine sensible Ergänzung mit Hilfe eigenständiger Baukörper im Sinne der Scharounschen Entwurfslogik im Übergangsbereich zum Potsdamer Platz, - den Matthäikirchplatz eine bauliche Fassung der

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beiden Seiten unter Bewahrung des seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Platzgrundrisses. Hierdurch wird die Position der Stülerkirche als ältestem Gebäude unterstrichen, ohne gleichzeitig die Kirche und den Platz aus dem Gesamtraum auszuklammern. Um die Stellung der St. MatthäusKirche zu stärken, soll die Sichtbeziehung zum Tiergarten über die Matthäikirchstraße stärker herausgearbeitet werden. - den neuen Museumsplatz, den Abbruch der Rampe und den Neubau der Übergangsbauwerke zu dem vorhandenen und dem geplanten Museum, beispielsweise durch eine umlaufende Kolonnade. Sie erschließt die Gemäldegalerie, das Kunstgewerbemuseum, das Kupferstichkabinett und das Neue Skulpturmuseum in der NordWestecke des Platzes. Die Eingänge zu den vier Museen werden ebenerdig angelegt. 5. Die Neue Nationalgalerie entfaltet ihre herausgehobene Position aus ihrer Lage als weithin freigestelltes Gebäude als Abschlussbzw. Eintrittsgebäude in das Kulturforum. Von der Plattform der Neuen Nationalgalerie soll die freie Sichtbeziehung über den Stadtlandschaftsraum zur Scharounschen Philharmonie erhalten bleiben. 6. Um das Kulturforum aus seiner derzeitigen stadträumlichen Isolation zu befreien, wird es mit dem umliegenden Tiergarten und dem Potsdamer

Maßstab 1:1000

Platz fußgängerfreundlich vernetzt. Hierzu dient ein Zugang zur Staatsbibliothek vom Marlene­ Dietrich-Platz, die Neugestaltung des Zugangs zur Philharmonie und zum Kammermusiksaal aus Richtung Osten sowie die gartenarchitektonische Verbesserung der Übergänge des Kulturforums zum südlichen Tiergarten. 7. In dem ursprünglich als “Stadt in der Stadt” geplanten Kulturforum sollen auf einem Teil der Grundstücke des Landes Berlin sowie der Stiftung

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Konzeptplan - Baupotenziale (Stand 16.03.2004)

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XIV

wichtige Sichtbeziehung

Preußischer Kulturbesitz andere als kulturelle Nutzungen ermöglicht werden. An dafür geeigneten Stellen sind besondere Wohnformen, kleine Hotels, in geringem Maße Büros sowie erdgeschossig Galerien, Läden, Restaurants und Cafés denkbar. Diese ergänzenden Nutzungen sollen sich in ihrer baulichen Form wie in ihrer Höhenentwicklung den vorhandenen Kulturbauten unterordnen. Wichtiges Thema bleibt es, die Wahrnehmung dieses Ortes mit konkreten Gestaltungselementen vor allem aus östlicher Richtung zu erhöhen.

X

VIII

kulturelle Nutzung Kommerzielle Nutzung

Quelle: SenStadt

8. Im Rahmen einer städtebaulichen Kalkulation für das Land Berlin und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist die Haushaltsneutralität aller Umbaumaßnahmen der öffentlichen Straßen und Platzräume nachzuweisen. Die dazu notwendige Ausweisung geeigneter Baugrundstücke ist Teil dieser Konzeption.

Weiteres Vorgehen: a) Initiierung eines breit angelegten Diskurses mit der Stadtöffentlichkeit in Form von Architekturgesprächen, Workshops und ggf. Ausstellungen und Internetforen. b) Im Ergebnis wird ein Masterplan erstellt, der die Grundlage für die Bauleitplanung bildet. Dieser Masterplan wird im Abgeordnetenhaus vor der Einleitung von Bebauungsplanverfahren und vor der Grundstücksvergabe beschlossen. Auf der Grundlage des Masterplans werden die Grundstücke für nichtkulturelle Nutzungen durch den LF bzw. SPK an Dritte veräußert.

Quelle: Hilmer & Sattler und Albrecht

Konzeptskizze; Büro Hilmer & Sattler und Albrecht

c) Zur Sicherung des architektonischen Anspruchs an diesen Ort werden für die einzelnen Bereiche mit den Eigentümern Wettbewerbe durchgeführt.

Beratende Architekten

Prof. Braunfels

Ein runder Platz als neuer Fokus

Ortner & Ortner Baukunst Prof. Manfred Ortner Ein übergreifender Platz als Forum

Hilmer & Sattler und Albrecht

Eine Abfolge von Plätzen