Kultur ist: zu wagen
Zur Geschichte der Veranstaltungen der Peter-Weiss-Bibliothek
Herausgegeben vom Verein zur Förderung der Peter-Weiss-Bibliothek e. V. anläßlich des 25. Jahrestages seiner Gründung
Kultur ist: zu wagen. Zur Geschichte der Veranstaltungen der Peter-Weiss-Bibliothek / Gisela Peter, Dr. Gertraude Sumpf. – Berlin, 2015. 44 Seiten. Layout und grafische Gestaltung: Susanne Bindner, www.nonymos.de Die Veröffentlichung wurde vom Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade durch das Programm Zukunftsinitiative Stadteil II (ZIS II), Teilprogramm Soziale Stadt, gefördert.
Kultur ist: zu wagen
1990
Zur Geschichte der Veranstaltungen der Peter-Weiss-Bibliothek
1991 1992 1993
Angetreten mit dem Ziel, über die Geschichte der literarischen Veranstaltungen zu schreiben, die von der Peter-Weiss-Bibliothek in den 25 Jahren ihres Bestehens durchgeführt wurden, sahen sich die Autorinnen Stapeln von eigenen Veröffentlichungen des Vorstandes und des Beirates, vielen Mappen der Plakatsammlung, Kartons voller Einladungen, einer umfangreichen Sammlung von Presse berichten und einer nur oberflächlich sortierten Zusammenstellung von Fotografien gegenüber. Die Fülle des Materials überraschte uns, obwohl wir doch seit 1992 mit Beginn der ersten Veranstaltungen Zeitzeugen gewesen waren und zum größten Teil aktiv mitgearbeitet hatten. Beim Sichten lasen wir uns fest, erinnerten uns bei vielen Namen von Autoren und Referenten an die besondere Atmosphäre der Veranstaltungen und wunderten uns darüber, was eine kleine Gruppe literatur- und geschichtsbegeisterter Menschen bis heute einer interessierten Öffentlichkeit bieten konnte.
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
Wir haben versucht, mit einer Auswahl aus den über 450 Veranstaltungen ein Bild von deren Vielseitigkeit und dem besonderen Profil zu zeichnen. Für jedes Jahr haben wir drei bis vier Veranstaltungen ausgewählt, sie teilweise kommentiert und mit Illustrationen versehen. Die Auswahl fiel uns nicht leicht, aber nur durch diese Beschränkung wird ein gut lesbares Heft möglich. Ein Gesamtverzeichnis aller Veranstaltungen findet der Interessierte auf unserer Website www.peter-weiss-bibliothek.de als PDF-Datei.
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Der Verein zur Förderung der alternativen Bibliothek Hellersdorf e. V. war 1990 mit dem Ziel gegründet worden, so etwas wie eine sozialwissenschaftliche Bibliothek für jedermann zu schaffen. Das Angebot sollte sich nicht nur auf die Ausleihe von Büchern und anderen Medien beschränken, sondern darüber hinaus öffentliche Begegnungen mit Autoren ermöglichen und den Gedanken- und Meinungsaustausch anregen. Autoren lasen neue Texte und waren
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zu Gesprächen über das Gelesene bereit. Häufig betrafen die Themen Aktuelles aus Politik und Zeitgeschichte.
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Der Aufbau der Bibliothek und ihre Veranstaltungen standen von Anfang an in einem produktiven Wechselverhältnis. Die damals formulierten Ziele der Bibliotheksentwicklung sind heute keinesfalls überholt:
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»Die alternative Bibliothek erwirbt aktuelle sozialwissen schaftliche, historische und politische Veröffentlichungen sowie belletristische Werke, Biographien und Erinnerungen. Die Auswahl ist alternativen Denk- und Lebensweisen und den Erfordernissen einer ökologischen Wende der Gesellschaft ebenso verpflichtet wie dem Prinzip des freien Zugangs zu Druckschriften aller demokratischen Parteien und Verbände, Bürgerbewegungen und -initiativen. Durch Übernahme von privaten Nachlässen und Leihgaben von Vereinsmitgliedern oder anderen Vereinen sammelt die alternative Bibliothek auch Editionen der DDR-Verlage mit dem Ziel, Quellen zur Sozial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts zu bewahren und wieder verfügbar zu machen.
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Als öffentliche Bibliothek eines freien Trägers erfüllt die alternative Bibliothek Hellersdorf ihre Aufgaben in religiöser, weltanschaulicher und parteipolitischer Unabhängigkeit. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig«.
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Das sind Grundsätze, an denen sich auch die Veranstaltungstätigkeit orientierte. Sie war ein Weg, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden und damit auch für unser Anliegen zu werben. Interessante, oft kritische und auf aktuelle Entwicklungen bezogene Veranstaltungen sollten auf die kleine im Entstehen begriffene Bibliothek aufmerksam machen.
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Am 15. November 1992 luden der Verein zur Förderung der alternativen Bibliothek Hellersdorf e. V. und der Verein S teinstatt e. V. zu ihrer ersten gemeinsamen Autorenlesung im Klub Kiste ein. Prof. Dr. Parviz Khalatbari, bis 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Demographie an der Humboldt-Universität zu Berlin, sprach über Fragen der Bevölkerungsentwicklung in den weltweiten Migrationsbewegungen.
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1996
͜͜ 15. November »Eine neue Völkerwanderung? Ursachen, Wirkungen und
1997
Strategien«. Gespräch mit Prof. Dr. Parviz Khalatbari.
1998
Klub Kiste.
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Das Plakat für die erste Veranstaltung
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der alternativen Bibliothek
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Das war der Beginn der Veranstaltungsreihe »Montagsrunde«, bei der es um Themen aus Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte ging.
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Veranstaltungen mit Charlotte von Mahlsdorf und Otto Häuser (Pseudonym Ottokar Domma) markierten den Auftakt zur Veranstaltungsreihe »Literaturklub«, in der Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre neuen Bücher vorstellten und an einem Dialog mit den Besuchern interessiert waren.
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1995
͜͜ 11. Dezember Charlotte von Mahlsdorf stellte ihr Buch »Ich bin meine
1996
eigene Frau« vor. Anschließend wurde der gleichnamige Film gezeigt. Klub Kiste.
1997
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͜͜ 13. Dezember Ottokar Domma sen. (Otto Häuser) las und sprach mit den
1999
Besuchern über »Ottokar und die neuen Deutschen«.
2000
Klub Kiste.
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Im Jahre 1993 fanden bereits zehn Veranstaltungen in der Montagsrunde und zehn im Literaturklub statt. Das Interesse besonders vieler Besucher galt Dr. Wolfgang Harich und seinem gerade erschienenen Buch »Keine Schwierigkeiten mit der Wahrheit. Zur nationalkommunistischen Opposition 1956 in der DDR« mit Fakten und Problemen, die den meisten Teilnehmern der Lesung neu waren. Aus den Fragen an den Autor und seinen Antworten, aber auch aus Anmerkungen einiger Besucher entstand ein bisher nur wenig bekanntes Bild jener Zeit.
1990
1997
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͜͜ 18. April
1998
Hermann Kant las das Kapitel »In den Trümmern des
1999
Warschauer Ghettos« aus seinem Roman »Der Aufenthalt«. Klub Kiste.
2000
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͜͜ 4. Oktober Wolfgang Harich las und diskutierte sein Buch
2002
»Keine Schwierigkeiten mit der Wahrheit«. Klub Kiste.
2003
͜͜ 17. Oktober
2004
Renate Holland-Moritz stellte ihr Buch »Ossis, rettet die
2005
Bundesrepublik!« vor. Klub Kiste.
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1990 1991 1992 1993
Die Auswahl aus 32 Veranstaltungen des Jahres 1994 zeigt schon, wie vielseitig unsere Angebote geworden waren. ͜͜ 18. September Jochen Petersdorf las Humor und Satire unter dem Motto
1994 1995 1996
»Zwischen Frühstück und Kohlroulade«. Klub Kiste. ͜͜ 10. Oktober Gespräch mit Karl Schirdewan über sein neues Buch »Aufstand gegen Ulbricht. Politische Erinnerungen an die
1997
Jahre 1956 – 1958«. Klub Kiste.
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Jochen Petersdorf traf mit seinem trockenen Humor auf ein lachfreudiges Publikum, das für die ironischen und kritischen Töne des Autors sehr aufgeschlossen war. Die Erinnerungen von Karl Schirdewan, Zeitzeuge der Auseinandersetzungen in den fünfziger Jahren, fanden das Interesse vieler politisch und historisch interessierter Zuhörer. Zusätzlich zu diesen beiden Reihen Montagsrunde und Literaturklub hatten schon im zweiten Halbjahr 1993 die Vorgespräche für eine dritte Reihe »Erzählcafé im Klub 74« stattgefunden. In einem Nachbarschaftszentrum in Kaulsdorf bestand großes Interesse an diesem Projekt. Für Honorare und Sachkosten konnten wir Förder anträge bei der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit stellen. Mit dem Untertitel »Umgang mit Geschichte« wendete sich diese Veranstaltungsreihe ab 1994 an alle, die an einem kritischen Austausch über erlebte Geschichte interessiert waren, alte und neue Klischees in Frage stellten und nostalgische Verklärung der Vergangenheit ebenso ablehnten wie ihre politische Instrumenta lisierung. ͜͜ 28. November »Ein Amerikaner in Hellersdorf«. Dr. med. George Eisen erzählte aus seinem Leben. Erzählcafé im Klub 74.
Die gut besuchte Veranstaltung mit dem amerikanischen Arzt Dr. med George Eisen war der Auftakt. Nach seiner Ausbildung in den USA hatte er zunächst eine eigene Praxis betrieben, war aber bald vom hauptsächlich wirtschaftlich orientierten amerikanischen Gesundheitswesen enttäuscht. Er ging darum nach Kuba und half beim Aufbau des staatlichen Gesundheitswesens. Mit seiner deutschen Lebenspartnerin verbrachte er den Ruhestand in Berlin-Hellersdorf.
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Mit 31 Veranstaltungen ging es 1995 weiter. Wir freuten uns über die Zusagen so interessanter Persönlichkeiten wie Albrecht Schönherr und Daniela Dahn. Die Journalistin und Schriftstellerin Daniela Dahn, seit 1989 in der Oppositionsbewegung, hatte schon 1994 mit ihrem Buch »Wir bleiben hier oder Wem gehört der Osten« kritische Worte für die Prozesse bei der Übernahme der DDR in die Bundes republik gefunden. Auch der gerade erschienene Essay »Westwärts und nicht vergessen« stimmte manchen Besucher recht nachdenklich und traf bei vielen auf ähnliche Überlegungen in dieser merkwürdigen Umbruchszeit.
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1990
͜͜ 27. Februar
1991
Ruth Damwerth stellte ihr Buch vor »Arnold Munter, Jahrhundertzeuge. Ein kritischer Sozialist«.
1992
Erzählcafé im Klub 74.
1993
1994
͜͜ 6. März »…aber die Zeit war nicht verloren«. Altbischof Albrecht
1995
Schönherr las aus seinem Erinnerungsbuch. Klub Kiste.
1996
͜͜ 11. Juni
1997
Daniela Dahn las aus ihrem neuen Buch »Westwärts und nicht vergessen. Vom Unbehagen in der Einheit«. Klub Kiste.
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Daniela Dahn, © Hermann Willers
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Das Jahr 1996 mit 36 Veranstaltungen in den drei Reihen kann als eines der interessantesten gelten. Namhafte Politiker, Journalisten, Wissenschaftler, Verleger und Schriftsteller nahmen gerne unsere Einladungen an. Eine kleine Auswahl aus der Namensliste von 1996: Dr. Jürgen Kuttner, Prof. Dr. Heide Berndt, Dr. Norbert Podewin, Prof. Dr. Annelies Laschitza, Dr. Hans Simon, Dr. Kurt Schwaen, Dr. Bärbel Schrader, Elmar Faber, Christoph Links, Dr. Gregor Gysi, Dr. Klaus Grehn, Hansgeorg Stengel, Gisela Oechelhaeuser, Gisela Steineckert, Ottokar Domma, Prof. Dr. Kurt Pätzold, Günter Gaus.
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Die Begegnung mit Günter Gaus war Höhepunkt des Jahres 1996. Mit etwa 100 Besuchern war der Kinosaal im Klub Kiste so voll, dass viele junge Leute vorn auf dem Fußboden und auf der Bühne buchstäblich zu Füßen des gut aufgelegten Autors saßen. Die Zeitung jot w.d. widmete dieser Veranstaltung unter der Überschrift »Haben Sie heute schon gezweifelt? Gaus in der Kiste, das Publikum aus dem Häuschen« eine ganze Seite. Schlagfertig und humorvoll fand der Publizist und ehemalige Diplomat Günter Gaus nachdenk liche, aber auch provozierende und kritische Bemerkungen zur aktuellen Politik. »Solange die Courage reicht, sollte man es sich leisten, gegen den Strom zu schwimmen«, war sein Rat.
1990
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͜͜ 5. Februar
1999
»Über den Umgang mit DDR-Geschichte«. Gespräch mit
2000
Prof. Dr. Siegfried Prokop. Mit einer Ausstellung aktueller Bücher. Klub Kiste
2001
2002
͜͜ 17. März Gisela Karau las aus ihrem neuen Roman »Buschzulage«.
2003
Klub Kiste.
2004
2005
͜͜ 2. Dezember Prof. Dr. Kurt Pätzold sprach über sein Buch »Stufen zum
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Galgen. Lebenswege vor den Nürnberger Urteilen«.
2007
Klub Kiste
2008
͜͜ 8. Dezember Günter Gaus beantwortete Fragen »Zur Person« in einem
2009
Interview mit Hellmuth Henneberg und im Gespräch mit
2010
den Besuchern. Klub Kiste.
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1990
Bericht in der jot w. d. Die Bürgerzeitung in Marzahn-Hellersdorf
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Diese Veranstaltung machte die alternative Bibliothek über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt.
Große Vielfalt bei den Themen und Autoren boten auch die 29 Veranstaltungen des Jahres 1997.
1990
1992
͜͜ 3. März »Vietnam heute«. Gespräch mit Dr. Kurt Schwaen und der Deutsch-Vietnamesischen Gesellschaft e. V. Klub Kiste. ͜͜ 16. März
1991
1993 1994 1995
John Erpenbeck las aus seinem neuen Roman
1996
»Aufschwung«. Klub Kiste.
1997
͜͜ 24. November Gespräch mit Victor Grossman über eine Reise in seine Heimat USA 1997. »Wiedersehen mit New York nach vier Jahrzehnten«. Erzählcafé im Klub 74.
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Der Komponist und Musikwissenschaftler Dr. Kurt Schwaen berichtete in der Reihe Montagsrunde über drei Reisen nach Vietnam und seine Beobachtungen von 1986 bis 1994. Über Vietnam wussten die Medien damals wenig zu berichten. Das Land schien lediglich durch rührige Händler auf unseren Straßen in Erscheinung zu treten. Dr. Kurt Schwaen erzählte auch über seine
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Viele Jahre berichtete Dr. Siegfried Birkner regelmäßig in der
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jot w.d. über Veranstaltungen und andere Aktivitäten der
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alternativen Bibliothek.
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Unterstützung der Deutsch-Vietnamesischen Gesellschaft in Berlin. Aus Sympathie für unsere Arbeit spendeten seine Frau und er später mehrere Kartons mit wertvollen Büchern für die Bibliothek. Am 7. Juni 1997 versuchten wir eine ganz andere Form von Veranstaltungen. Wir luden zu einem öffentlichen Fortbildungsseminar in das Nachbarschaftshaus Kastanienallee ein. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis kritischer Bibliothekare (Akribi) und dem Freundeskreis Literatur beim Kulturring in Berlin e. V. begrüßten wir Prof. Dr. Werner Mittenzwei und Dr. Gotthard Erler zum Thema »Ein halbes Jahrhundert Verlags- und Literaturgeschichte. Der Berliner Aufbau-Verlag«. Das zweite Thema dieser Fortbildung, die von der Volkshochschule Hellersdorf gefördert wurde, hieß »Bibliotheksver eine und Vereinsbibliotheken« und wurde von Prof. Dr. Friedhilde Krause, Frauke Mahrt-Thomsen und Raimund Dehmlow bestritten. Prof. Dr. Mittenzwei bereicherte unseren Bestand mit vielen Büchern zur Literaturgeschichte.
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Die drei ausgewählten Veranstaltungen von insgesamt 20 im Jahre 1998 zeigen ganz gut, dass wir auch bis dahin unbekannten Autoren ein Podium bieten konnten. Dazu gehörten Birgit MüllerWieland und Wilhelm Boeger. Was Wilhelm Boeger, der 1991 freiwillig von Bonn nach Schwerin gegangen war, um der Landes regierung zu helfen, zu erzählen hatte, machte die Zuhörer sehr nachdenklich und zornig. Nach Prora auf Rügen geschickt, baute er dort ein System von Umschulungs- und Bildungsstrukturen auf und versuchte Ost-West-Annäherung. Aber das entsprach nicht den Interessen des Beamtenapparats alten Stils. So mussten seine aufrichtigen Bemühungen scheitern. Bittere Satire und Zivilcourage kennzeichnen seine Sprache.
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͜͜ 7. Juni »Verdrängte Geschichte – Erfahrungen in Deutschland und Österreich«. Gespräch mit der österreichischen Schrift stellerin Birgit Müller-Wieland über ihren Erzählungsband »Die Farbensucherin«. Klub Kiste.
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1990
͜͜ 18. Oktober Wilhelm Boeger »Der Leihbeamte. Berichte aus Bonn,
1991
Schwerin und anderen Kleinstädten. Erlebnisse eines Bonner Beamten im Beitrittsgebiet Mecklenburg-Vorpommern«.
1992
Klub Kiste.
1993
1994
͜͜ 22. November
1995 1996
Heinz Knobloch las »Der beherzte Reviervorsteher« und andere Texte zur Geschichte des jüdischen Lebens in Berlin. Klub Kiste.
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Im Jahre 1999 fanden 17 Veranstaltungen statt. Zugleich wurde es immer deutlicher, dass die alternative Bibliothek ihr anspruchsvolles Angebot an Veranstaltungen nur in Zusammenarbeit und mit Unterstützung anderer Vereine und Kultureinrichtungen aufrecht erhalten konnte. Die Mitgliederversammlung des Fördervereins hatte 1999 beschlossen, die Anzahl der Veranstaltungen zu reduzieren. Um mehr Zeit für den Aufbau der Bibliothek zu haben, wurden Anliegen und Themen der Montagsrunde in die Reihe Literaturklub eingeordnet.
Die Bibliothek war 1999 in der Melanchthonstraße 63 wieder eröffnet worden. Dort fanden wir als »Untermieter« des Vereins Agrarbörse Deutschland Ost e. V. einen kleinen Nebenraum und Platz im Keller für die Bücher. Die neue Leitung des Nachbarschaftshauses in der Kastanienallee, wo wir seit 1995 zwei kleine Räume benutzten, hatte zuvor die Miete so erhöht, dass sie für uns unbezahlbar wurde.
1990
Die Begegnung mit dem Schriftsteller Rafat Hussaini am 19. September 1999 wird den Besuchern lange in Erinnerung geblieben sein. Der Autor, 1949 in Kabul geboren, war von 1981 bis 1989 Sekretär des Schriftstellerverbandes Afghanistans. Dann ging er mit seiner Familie ins Exil. Den Verlust seiner Heimat und die ausweg lose politische Entwicklung in Afghanistan versuchte er in Gedichten zu beschreiben. Nachdem er einige Gedichte auf Persisch gesprochen hatte, damit die Zuhörer eine Vorstellung vom Klang der Sprache bekamen, las seine damals zwölfjährige Tochter Mariam dieselben Gedichte in einer deutschen Übersetzung.
1995
1991 1992 1993 1994
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͜͜ 19. September »Von Kabul nach Hellersdorf«. Gespräch mit dem afghanischen Schriftsteller Rafat Hussaini. Seine Tochter las aus dem Gedichtband »Die Frau, die Regen verkaufte«. Klub Kiste.
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1990
͜͜ 27. September
1991 1992 1993
Kalle Neumann erzählte. Erinnerungen an den Berliner Rundfunk. Erzählcafé im Klub 74. ͜͜ 17. Oktober
1994
Prof. Dr. Siegfried Prokop las aus seinem Buch »Die kurze
1995
DDR«. Klub Kiste.
Zeit der Utopie. Die Wende 1989 und das letzte Jahr der
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Von den 24 Veranstaltungen im Jahr 2000 sollen vier als exem plarisch hervorgehoben werden. In diesem Jahr konnten wir das zehnjährige Bestehen der Alterna tiven Bibliothek mit einer Jubiläumsveranstaltung am 17. September feiern. Dafür stellten wir ein Programm zusammen, das von 10 bis 20 Uhr im Klub Kiste dauerte und viele Vereinsmitglieder und Besucher mit mehreren Autoren in Lesungen, Diskussionen und mit einer Ausstellung »Autoren in Hellersdorf« bekannt machte. Zu dieser Zeit besaß die Alternative Bibliothek bereits 10.000 Bücher. Zur Werbung für den Besuch unserer Veranstaltungen
hatten wir im Frühjahr mit der Einrichtung einer eigenen Website begonnen. Ein Faltblatt lädt seither zu den Veranstaltungen ein. Auf der ersten Seite steht als Motto immer ein Zitat von Peter Weiss aus seinen Notizbüchern:
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»Kultur ist zu wagen, Lesen zu wagen, zu wagen, an eine eigene Ansicht zu glauben, sich zu äußern wagen.«
1993
1997
͜͜ 27. März »Die ersten Bücher nach dem Krieg«. Gespräch über Begegnungen mit Büchern und Autoren zwischen 1945 und 1950. Einführung und Moderation: Dr. Siegfried Birkner, Dr. Hans Simon und Heinz Peter. Erzählcafé im Klub 74. ͜͜ 17. September Literatur und Zeitgeschichte – 10 Jahre Alternative Bibliothek Hellersdorf. 10 bis 20 Uhr.
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1994 1995 1996
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Einladung zur Jubiläumsveranstaltung
2015
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»Von Abraham bis Zwerenz«. Zur Geschichte der Anthologie.
1990
Der Autor und Herausgeber Wilhelm Boeger stellte sein
1991
Buch »Der Leihbeamte kehrt zurück« vor und diskutierte mit den Autoren Fritz Rudolf Fries, Günter Görlich,
1992
Waldtraud Lewin und Eberhard Panitz.
1993
Prof. Dr. Siegfried Prokop und Dr. Ulrich Busch sprachen
1994
über »Keine Schwierigkeiten mit der Wahrheit? Zehn Jahre Vereinigungspolitik und ihre Darstellung in neueren
1995
Veröffentlichungen«. Klub Kiste.
1996
1997
͜͜ 27. November Gespräch mit Dr. Ruth Radvanyi zur Erinnerung an ihre
1998
Mutter Anna Seghers anlässlich des 100. Geburtstages. Erzählcafé im Klub 74.
1999 2000 2001 2002 2003
͜͜ 10. Dezember Werner Eberlein las aus seinen Erinnerungen »Geboren am 9. November«. Gemeinschaftsveranstaltung mit der Buchhandlung im KiK und Steinstatt e. V. Klub Kiste.
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In den ersten Monaten des Jahres 2001 hatten Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins ehrenamtlich in vielen zusätzlichen Arbeitsstunden den Umzug aus dem Provisorium Melanchthon straße in die Tangermünder Str. 90 (heute Hellersdorfer Promenade 24) bewältigt. Am 3. April 2001 konnten wir mit mehr als 50 Gästen die festliche Wiedereröffnung feiern. Die Bibliothek präsentierte sich als Ort der Begegnung, wenn auch gelegentlich die Stühle knapp wurden. Dr. Weist, Leiter des Trafo-Verlages, spendete 68 Titel seiner Verlagsproduktion. Trotz der anstrengenden Arbeiten für den Umzug fanden 27 Veranstaltungen statt, im Klub Kiste, im Erzählcafé Klub 74 und an anderen Orten mit wechselnden Kooperationspartnern. Zur »Zwiesprache mit Peter Weiss« hatte Heinz Peter prominente Gäste geladen: Prof. Dr. Jürgen Schutte und Dr. Hans Coppi. Schon seit 1995 fanden regelmäßig Veranstaltungen über Leben und Werk von Peter Weiss statt. Prof. Dr. Jürgen Schutte war nach seinem Studium
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der Germanistik, Philosophie und Geschichte seit 1992 Professor an der FU Berlin und seit 1998 Vorstandsmitglied der Internationalen Peter-Weiss-Gesellschaft. Ihm verdanken wir, dass die Romane, Erzählungen und Theaterstücke von Peter Weiss vielen Vereins mitgliedern und Besuchern unserer Veranstaltungen bekannt wurden.
1994 1995 1996 1997 1998
͜͜ 11. Februar »Erinnern ist Leben«. Manfred Wekwerth las aus seiner Autobiografie. Klub Kiste. ͜͜ 11. März Eberhard Panitz las aus seinem neuen Roman »Spielplatz in
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D. Deutschland im Kalten Krieg. Die Geschichte einer
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Familie.« Klub Kiste. ͜͜ 18. November »Zwiesprache mit Peter Weiss (1916 – 1982). Die Ästhetik des Widerstands und unser Umgang mit Geschichte«. Lesung und Gespräch. Klub Kiste.
Das wichtigste Ereignis des Jahres 2002 war für uns die Verleihung des Namens »Peter-Weiss-Bibliothek« an die alternative Bibliothek am 10. Mai. Um den Namen des deutsch-schwedischen Schriftstellers, Malers und Filmemachers hatten wir uns zuvor bei seiner Witwe Gunilla Palmstierna-Weiss beworben und freundliche Zustimmung gefunden. In einer festlichen Veranstaltung gemeinsam mit der Internationalen Peter Weiss Gesellschaft im Kinosaal der Kiste wurde Leben und Werk des 1982 Verstorbenen gewürdigt und zugleich an den Tag des Freien Buches erinnert. Es sprachen der damalige Bezirksbürgermeister Dr. Uwe Klett, Frau Prof. Dr. Gunilla Palmstierna-Weiss (Stockholm), Dr. Arnd Beise (Marburg) und Prof. Dr. Norbert Krenzlin (Berlin). Anschließend gingen wir mit vielen Gästen zu einem kleinen Empfang in die Bibliothek, stellten unser Bibliotheks-Konzept vor und zeigten viele wertvolle Bücher, die nach Herkunft und Inhalt für unseren Bestand etwas Besonderes darstellen. Zahlreiche regionale, aber auch überregionale Zeitungen berichteten über das Ereignis und machten damit neue Leser und Spender von Büchern auf die Peter-Weiss-Bibliothek aufmerksam. Unter den 18 Veranstaltungen im Jahre 2002 war auch die Vorstellung eines neuen Buches unseres Vereinsmitgliedes Hans Hübner über die Malerin Helen Ernst. Wir freuten uns mit ihm, dass dieses Buch einen Verlag und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gefunden hatte.
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
͜͜ 17. Februar
2007
Gespräch mit Prof. Dr. Werner Mittenzwei über sein neues
2008
Buch »Die Intellektuellen. Literatur und Politik in Ost
2009
deutschland 1945 – 2000«. Klub Kiste. ͜͜ 27. Mai Prof. Dr. Fritz Vilmar stellte das von ihm gemeinsam mit Dr. Stefan Bollinger herausgegebene Buch »Die DDR war anders. Eine kritische Würdigung ihrer sozialkulturellen Einrichtungen« vor. Erzählcafé im Klub 74.
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1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
Prof. Gunilla Palmstierna-Weiss
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
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Gespräche mit Mitgliedern der Internationalen Peter Weiss Gesellschaft in der Bibliothek
͜͜ 13. Oktober Hans Hübner stellte sein neues Buch »Helen Ernst. Ein zerbrechliches Menschenkind (1904 – 1948). Stationen einer Künstlerin im Widerstand« vor. Mit einer Ausstellung ihrer
1990 1991 1992
Zeichnungen. Texte von Helen Ernst las die Schauspielerin
1993
Maria Kühne. Klub Kiste.
1994
Wieder fällt es schwer, aus 29 Veranstaltungen im Jahre 2003 eine Auswahl zu treffen. Aber über die Nennung hinaus soll unbedingt mehr über eine gemeinsame Veranstaltung mit der Alice-SalomonHochschule berichtet werden. Das Datum erinnerte an die Bücherverbrennung vor 70 Jahren durch die deutschen Faschisten am 10. Mai 1933. Beteiligt waren neben Studenten und Mitarbeitern der Alice-Salomon-Hochschule auch Buchhandlungen und die Autoren Steffen Mensching, Reinhold Andert, Günter Görlich, Günter Herlt, Waldtraut Lewin und Prof. Dr. Siegfried Prokop. Die große Zahl der Besucher und die gute Resonanz bestärkten unsere Partner und uns darin, auch künftig ein bis zwei gemeinsame Veranstaltungen vorzusehen.
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
͜͜ 9. Mai
2005
»Das Wort der Verfolgten«. Erinnerungen an die
2006
Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933. Szenische Lesung:
2007
»Sanary sur Mer – Deutsches Exil in Südfrankreich«. Die Bücher der Emigranten.
2008
Steffen Mensching las aus seinem neuen Roman »Jacobs
2009
Leiter«.
2010
Autorinnen und Autoren signierten ihre Bücher auf einem
2011
Buchbasar. Ausstellung im Auditorium Maximum mit Originalausgaben von Büchern, die 1933 verboten wurden. Alice-Salomon-Hochschule.
2012 2013 2014 2015
23
1990
͜͜ 12. Juni
1991
Prof. Dr. Siegfried Prokop stellte sein neues Buch vor »Intellektuelle im Krisenjahr 1953«. Mit einer Ausstellung
1992
von Büchern über den 17. Juni 1953. Peter-Weiss-Bibliothek.
1993
1994
͜͜ 19. Oktober
1995
Erik Neutsch las aus seinem neuen Buch »Nach dem großen Aufstand. Ein Mathias-Grünwald-Roman.« Klub Kiste.
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
24
Im Jahre 2004 fanden 27 Veranstaltungen statt, darunter auch ein gelungener Abend im Klub 74: Zehn Jahre Erzählcafé im Klub 74. Auf der Suche nach der erlebten Geschichte. Die Erinnerung an »Lieder von damals« war das Thema. Mitgebrachte Liederbücher und Tonträger fügten sich zu einer kleinen Ausstellung, gemeinsamer Gesang und die Erzählungen, wo und wann wir diese Lieder gesungen hatten, sorgten für die ganz besondere Atmosphäre. In der Broschüre »Zehn Jahre Erzählcafé im Klub 74« wurden zu diesem Anlass 84 Veranstaltungen mit mehr als 1.600 Besuchern vorgestellt, ebenso eine Aufstellung der im Erzählcafé besprochenen Bücher.
Im Jahresbericht des Vorstandes an die Mitgliederversammlung wurde die Veranstaltung mit Ekkehard Schall als besonderer Höhepunkt hervorgehoben. Der profilierte Brecht-Darsteller und Regisseur hatte bald nach 1989 begonnen, Gedichte zu schreiben, die viel Beachtung fanden. Dank der persönlichen Verbundenheit eines Vereinsmitgliedes mit Ekkehard Schall war er zu einer Lesung im Kinosaal der Kiste bereit. Nach seinem Tode ein Jahr später spendete seine Witwe Barbara Brecht-Schall viele wertvolle Brecht-Ausgaben und Literatur über Brecht und sein Theater.
1990
1997
͜͜ 14. Januar
1991 1992 1993 1994 1995 1996
Dr. Nikolaus Brauns stellte sein neues Buch vor. »Schafft
1998
Rote Hilfe!« Geschichte und Aktivitäten der proletarischen
1999
Hilfsorganisation für politische Gefangene in Deutschland (1919 – 1938). Peter-Weiss-Bibliothek.
2000 2001
͜͜ 13. Juni Der Schauspieler Ekkehard Schall las aus seinem neuen Gedichtband »Niederschlag der letzten Jahre«. Klub Kiste. ͜͜ 14. November Das Theaterstück »Inferno« von Peter Weiss. Einführung und Lesung: Yannick Müllender. Moderation: Prof. Dr. Jürgen Schutte. Peter-Weiss-Bibliothek.
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1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Im Jahre 2005 begann ein mehrere Jahre umfassendes Projekt zur Übertragung unserer Katalogdaten aus dem Programm MEMO in das Programm AllegroC. Diese sehr zeitaufwendigen Arbeiten waren die Voraussetzung für die künftige Internetpräsenz unseres Online-Kataloges. Die Förderung kam von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Für die Vorbereitung von Veranstaltungen blieb dadurch weniger Zeit. Von den 13 Veranstaltungen im Jahr 2005 wurden fünf gemeinsam mit Partnern durchgeführt, darunter eine szenische Lesung mit Studierenden der Alice-Salomon-Hochschule unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Koch am 17. April. Unter der Überschrift »Ein Tagebuch aus schwerster Zeit« gab ein Besucher dieser Veranstaltung seine Eindrücke und Gedanken wieder. Nach der Lesung sprachen Zuhörer und Mitwirkende darüber, was ihnen solche Gedenkveranstaltungen bedeuten und welche besondere Wirkung literarische Texte dabei haben. Mit Prof. Dr. Gerd Koch, auf dessen Anregung die »Lesebühne« im Vorlesungszyklus soziale Kulturarbeit entstanden war, hatten wir schon mehrfach Veranstaltungen durchgeführt. ͜͜ 17. April »Ich bin immer noch dieselbe und doch eine andere«.
2006
Szenische Lesung nach dem Tagebuch der Luxemburger
2007
Kommunistin Yvonne Useldinger aus dem KZ Ravensbrück 1943 – 1945. Mitwirkende: Studierende der Alice-Salomon-
2008
Hochschule mit Prof. Dr. Gerd Koch und Kathrin Meß.
2009 2010 2011
Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 17. Oktober Prof. Dr. Siegfried Prokop las aus seinem Buch »Die kurze Zeit der Utopie. Die Wende 1989 und das letzte Jahr der
2012 2013 2014 2015
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DDR«. Klub Kiste. ͜͜ 5. Dezember Fritz Rudolf Fries stellte seinen neuen Roman »Der RoncalliEffekt« vor. Klub Kiste.
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Der Schriftsteller Fritz Rudolf Fries
1999 2000
Im Jahre 2006 fanden 16 Veranstaltungen statt. Im Jahr zuvor war ein Quartiersmanagement im Fördergebiet Hellersdorfer Promenade eingerichtet worden. Unsere Mitarbeit im Quartiersrat war von Anfang an wichtig für die Vernetzung mit anderen Projekten in der Hellersdorfer Promenade. Mit Fördergeldern aus dem Programm Soziale Stadt konnten wir neue Stühle und Bücherregale auf Rollen anschaffen und damit die Bedingungen für Veranstaltungen in den Räumen der Bibliothek wesentlich verbessern. Seit 1995 hatten wir regelmäßig immer wieder Veranstaltungen über Leben und Werk von Peter Weiss organisiert. Die Vorführung des Films »Der Unzugehörige. Peter Weiss – ein Leben in Gegen sätzen« war die elfte in dieser Reihe, sie ehrte den Schriftsteller und Maler zu seinem 90. Geburtstag. Dr. Jens-Fietje Dwars erläuterte den Dokumentarfilm und beantwortete viele Fragen. Peter Weiss kam im Film auf die Frage, woher er die Kraft für sein vielseitiges Schaffen nahm, mit einer Antwort zu Wort: » … immer wird Gegensätzliches von mir verlangt, das ist meine Triebkraft, die all meine Arbeit erzeugt«.
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27
1990
͜͜ 19. März
1991
»Erlauben Sie eine letzte Frage?« Hellmuth Henneberg, langjähriger redaktioneller Begleiter von Günter Gaus,
1992
stellte seinen Dokumentarfilm über Günter Gaus, dessen
1993 1994 1995
Sendereihe »Zur Person« und Zeitzeugen aus vier Jahrzehnten vor. Klub Kiste. ͜͜ 29. Oktober Käthe Reichel las aus ihrem neuen Buch »Windbriefe an den
1996
Herrn b. b.«. Klub Kiste.
1997
1998
͜͜ 19. November
1999 2000
»Der Unzugehörige. Peter Weiss – Leben in Gegensätzen«. Dokumentarfilm von Dr. Jens-Fietje Dwars. Anschließend ein Gespräch mit dem Autor. Klub Kiste.
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15 Veranstaltungen fanden im Jahre 2007 statt. Gleichzeitig musste für ein vom Quartiersmanagement gefördertes und hochgeschätztes Projekt zur Geschichte der Hellersdorfer Promenade arbeitsaufwendige Recherchearbeit geleistet werden. Die Ergebnisse wurden in sehr gut besuchten Veranstaltungen vor allem Bewohnern
des Quartiersgebietes vorgestellt. In der Folgezeit wurde dieses Material zu einer 70 Seiten umfassenden Broschüre mit dem Titel »Mehr als eine Straße. Gesichter und Geschichten der Hellersdorfer Promenade« zusammengefasst. Anfang 2009 konnte sie dann der damaligen Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle und dem Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade übergeben werden. Das schwierige Umfeld mit vielen Menschen mit wenig Geld, aber auch mit Bewohnern, die nicht aufgeben wollten, rückte damit stärker in das öffentliche Bewusstsein. Die Bewohnerinnen und Bewohner hatten bei den Recherchen häufig geholfen. Mit dieser Broschüre hielten sie nun historische und aktuelle Informationen über ihre Promenade in der Hand. Im selben Jahr wurde in unserer Nachbarschaft ein Stadtplatz fertiggestellt, der nach Plänen einer Landschaftsarchitektin angelegt worden war und am 11. Juni feierlich als Peter-Weiss-Platz eingeweiht wurde. Die Peter-Weiss-Bibliothek hatte die Öffentlichkeitsarbeit zur Vorbereitung übernommen. Eine kleine Schrift beantwortete die Frage »Wer war Peter Weiss?«. Die Gäste der Veranstaltung waren nach der Namensgebung in die Bibliothek zum Besuch einer Ausstellung über Peter Weiss und zu einem Imbiss eingeladen.
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
͜͜ 15. Februar »Vom Rieselfeld zum Stadtquartier Hellersdorfer Promenade«. Aus der Zeit vor 1990 berichteten André
2006 2007
Gaedecke und Wolfgang Hantke. Erste Veranstaltung zum
2008
Projekt »Erlebte Geschichte im Wohnquartier Hellersdorfer
2009
Promenade«. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 7. Juni »Von der Magdeburger Allee zur City-Meile oder wie die Hellersdorfer Promenade zum Problemkiez wurde«. Zweite Veranstaltung zum Projekt »Erlebte Geschichte im Wohnquartier Hellersdorfer Promenade« mit André Gaedecke und Wolfgang Hantke. Peter-Weiss-Bibliothek.
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1990 1991 1992 1993 1994
Zur Einweihung des Peter-Weiss-Platzes
1995
am 11. Juni 2007 sprach auch
1996
Ruth Jacobi.
die schwedische Botschafterin, Frau
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
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Vorstellung von Forschungsergebnissen zur Geschichte der Hellersdorfer Promenade
͜͜ 11. November »Rummelplatz«. Roman von Werner Bräunig (1934 – 1976). Lesung und Gespräch mit der Herausgeberin Dr. Angela Drescher. Klub Kiste.
1990 1991 1992 1993
͜͜ 6. Dezember »Auf dem Weg zum Europaviertel«. Über die Hellersdorfer
1994
Promenade seit dem Jahr 2000 berichteten André Gaedecke
1995
und Wolfgang Hantke. Abschlussveranstaltung des
1996
Projektes »Erlebte Geschichte im Wohnquartier Hellersdorfer Promenade«. Hella Klub für Mädchen und
1997
junge Frauen.
1998 1999
Im Jahresbericht für 2008 wird festgestellt, dass neben der laufenden Bibliotheksarbeit die Beschaffung und Einrichtung eines kompletten Computerarbeitsplatzes für die Besucher der PeterWeiss-Bibliothek viele Arbeitsstunden erforderte. Von acht Veranstaltungen in diesem Jahr wurden wiederum fünf gemeinsam mit Partnern durchgeführt. Nicht zum ersten Mal war die Literaturwissenschaftlerin Dr. Monika Melchert mit ihren neuen Büchern zu Gast. Zur Matinee am Sonntag, dem 7. Dezember, las sie aus Märchen, Legenden, Sagen und Mythen, die Anna Seghers neben ihren neun Romanen und vielen Erzählungen geschrieben hat. Nach 1989 wurde sie als Schriftstellerin und politische Persönlichkeit angefeindet. Es freute die Zuhörer, zu erfahren, dass mit dem Roman »Transit« erstmals wieder ein Werk von Anna Seghers in das Zentralabitur deutscher Gymnasien aufgenommen wurde. »Was wäre die deutsche Literatur ohne die Anna Seghers?« fragte Christa Wolf.
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͜͜ 18. Mai Gespräch mit Prof. Dr. Heinrich Fink über das Buch von Carl Amery »Hitler als Vorläufer. Auschwitz – der Beginn des 21. Jahrhunderts«. Klub Kiste.
2013 2014 2015
31
1990
͜͜ 16. November
1991
»Wäre es schön? Es wäre schön! Mein Vater Rudolf Herrnstadt«. Irina Liebmann stellte ihr neues Buch vor.
1992
Klub Kiste.
1993
1994
͜͜ 7. Dezember »Mit Kafka im Café. Die schönsten Szenen bei Anna Seghers.
1995
Ein Leseverführer«. Dr. Monika Melchert las aus ihrem neuen Buch. Peter-Weiss-Bibliothek.
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Die Veranstaltungsreihe Erzählcafé im Klub 74 haben wir 2009 nach 15 Jahren in Übereinstimmung mit der Klubleitung beendet. Der Arbeitsaufwand war zu groß geworden, eine andere Besucherstruktur war entstanden und Veranstaltungen mit biografischen Themen fanden leicht ihren Platz im Gesamtangebot der PeterWeiss-Bibliothek. Fünf Veranstaltungen fanden in diesem Jahr statt. In der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Kino Kiste am 6. Dezember 2009 mit dem Autor und Kabarettisten Peter Ensikat wurde viel gelacht, es gab aber auch Anlass zum Nachdenken. Eine Sentenz des Autors ist besonders in Erinnerung geblieben: »Es sind nicht die Unterschiede zwischen beiden von mir erlebten Systemen, die mich erschrecken. Es sind die Ähnlichkeiten. Von der politischen Gängelei zum ökonomischen Druck. Die Zwänge wechseln, der Zwang bleibt.« ͜͜ 7. Juni »Is doch keene Frage nich«. Erinnerungen eines
2010
Schauspielers. Buchpräsentation mit Ernst Georg Schwill.
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Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 8. November Peter Weiss im Gespräch. »Die Ästhetik des Widerstands lesen. Warum gerade jetzt?« Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Jürgen Schutte und Heinz Peter. Die Schauspielerin Nina West las ausgewählte Texte. Peter-Weiss-Bibliothek.
͜͜ 6. Dezember Der Schriftsteller und Kabarettist Peter Ensikat las aus seinem Buch »Populäre DDR-Irrtümer«. Klub Kiste.
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
Im Jahr 2010 fanden acht Veranstaltungen statt, von denen ohne Zweifel die Festveranstaltung am 18. September im Rathaussaal zum 20jährigen Jubiläum der Peter-Weiss-Bibliothek etwas Besonderes war. Gemeinsam mit über 90 Gratulanten erfreuten wir uns am Festprogramm mit Liedern und Texten von Heinrich Heine und Bertolt Brecht, gestaltet von Barbara Kellerbauer, ihrer Tochter Johanna und dem Pianisten Reinmar Henschke. Der stellvertretende Bürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, Stefan Komoß, und eine Reihe langjährig mit der Peter-Weiss-Bibliothek verbundener Freunde und Partner würdigten die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder bei der Bewahrung und Pflege der Literatur, insbesondere des politischen Buches, und die zahlreichen Veranstaltungen, in denen sich Autoren und Leser begegneten, um miteinander über neue Bücher zu sprechen.. Die Vereinsvorsitzende bedankte sich im Namen aller Aktiven für die Unterstützung bei den Partnervereinen, den kulturellen und Bildungseinrichtungen des Stadtbezirkes, beim Fachbereich Kultur und den Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagements Hellersdorfer Promenade.
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33
1990 1991
͜͜ 11. April »Es war wie Glas zwischen uns. Die Geschichte von Mary
1992
und Kurt Tucholsky«. Klaus Bellin stellte sein neues Buch
1993
vor. Peter-Weiss-Bibliothek.
1994
͜͜ 3. Juni
1995
»Robbenjagd in Berlin. Lustige Geschichten aus dem Leben
1996
Gespräch mit dem Autor Alexander Reiser. Gemeinschafts
eines Aussiedlers von nebenan«. Buchvorstellung und veranstaltung mit dem Quartiersmanagement
1997
Hellersdorfer Promenade und dem Verein Vision e. V.
1998 1999 2000
Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 13. Juni »Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Folgen«. Der Autor und Verleger Christoph Links stellte sein
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
neues Buch vor. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 18. September Festveranstaltung 20 Jahre Peter-Weiss-Bibliothek. »Ach was sind wir doch romantisch!« Lieder und Texte von Heinrich Heine und Bertolt Brecht mit Barbara Kellerbauer, ihrer Tochter Johanna und dem Pianisten Reinmar Henschke im Rathaussaal. Alice-Salomon-Platz 1.
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
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Unsere Gäste im Rathaussaal und Barbara Kellerbauer, ihre Tochter Johanna und Reinmar Henschke am 18. September 2010
Sieben Veranstaltungen wurden im Jahre 2011 organisiert. Wieder konnten wir die Bedingungen für die Durchführung von Veran staltungen verbessern. Mit einem Projektantrag beim Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade erhielten wir Geld aus dem Programm Soziale Stadt zur Beschaffung moderner Bild- und Tontechnik. Aus diesem Programm waren auch 1.000 Euro zum Kauf neuer Bücher bewilligt worden. Als Bibliothek im Wohngebiet, als einzige Kultureinrichtung, die auch für Ältere leicht erreichbar ist, bieten wir selbstverständlich auch spannende und unterhaltende Bücher und Veranstaltungen an. So fand die Lesung mit Horst Bosetzky großen Zuspruch. Zur Freude vieler Leser schenkte er der Bibliothek eine große Auswahl seiner Romane.
1990
1999
͜͜ 22. Mai Gisela Steineckert stellte ihr neues Buch »Immer ich – erlebt und erinnert« vor. Veranstaltung zu ihrem 80. Geburtstag am 13. Mai 2011. Peter-Weiss-Bibliothek.
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998
2000 2001 2002
͜͜ 25. September
2003
»Ulbrichts Favorit. Auskünfte von Alfred Neumann«. Prof. Dr. Siegfried Prokop stellte sein Buch vor.
2004 2005
Peter-Weiss-Bibliothek.
2006
͜͜ 13. Oktober Horst Bosetzky las und erzählte Neues aus seinen
2007
Kriminalromanen und anderen Büchern.
2008
Peter-Weiss-Bibliothek.
2009 2010 2011 2012 Schaufenster der Peter-Weiss-Bibliothek zur Veranstaltung mit Gisela Steineckert
2013 2014 2015
35
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Eine Auswahl von Plakaten zu Veranstaltungen der Jahre 2011 und 2012
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Peter Sodann bei der Lesung und beim Signieren
Im Jahre 2012 war wieder ein Jubiläum zu bedenken. Am 15. November 1992 hatte im Kino Kiste unsere erste Veranstaltung stattgefunden. Nach 20 Jahren luden wir deshalb wieder im November in das Kino Kiste ein. Bekannter könnte kaum einer in den ostdeutschen Bundesländern sein, aber wir hatten noch andere Gründe für eine Einladung außer seiner Schauspielerarbeit und Tätigkeit als Theaterleiter. Die Rede ist von Peter Sodann, der schon seit Jahren Bücher sammelt, die zwischen 1945 und 1989 in der DDR erschienen sind. 300.000 sind schon geordnet und katalogisiert, rund 3,5 Millionen Bücher lagern noch in Kisten verpackt. Mitglieder unseres Fördervereins haben ihn in seiner großen Bibliothek in Staucha (Sachsen) schon zweimal besucht und viele Dubletten übergeben. Er trat am 18. November im überfüllten Kino Kiste vor einem begeisterten Publikum auf. Es war die sechste Veranstaltung im Jahre 2012.
1990
2001
͜͜ 13. Mai Dr. Lutz Volke und Prof. Dr. Jürgen Schutte stellten ihr neues Buch vor: »Diesseits und jenseits der Grenze. Peter Weiss – Manfred Hajduk. Der Briefwechsel 1965 – 1982«. Veranstaltung zum 30. Todestag von Peter Weiss. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 2. September
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
2002 2003 2004 2005 2006
Waldtraut Lewin las aus ihrem neuen Buch »Der Wind trägt
2007
die Worte. Geschichte und Geschichten der Juden«.
2008
Veranstaltung im Rahmen der Woche der Sprache und des Lesens in Berlin. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 18. November
2009 2010
Peter Sodann präsentierte sein Buch »Lügenbarone und
2011
Ganoven. Vom Atomminister bis Zentralbanker«.
2012
Klub Kiste.
2013 2014 2015
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1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001
Bilder zur Veranstaltung mit Carmen-Maja Antoni
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
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Einladung zur Veranstaltung mit Prof. Dr. Heinrich Fink am 24. Oktober 2013
Von fünf Veranstaltungen im Jahre 2013 sollen hier drei genannt werden. Dass die Plätze im Kino Kiste nicht ausreichen würden, wenn Carmen-Maja Antoni angekündigt wird, hatten wir schon vorausgeahnt und Reserven vorgesehen. So las und erzählte die unvergleichliche Schauspielerin vor vollem Haus und fand mit ihrer direkten und unverstellten Art des Erzählens ein gebannt lauschendes Publikum. Ihr Erinnerungsbuch wollten viele lesen, lang war die Schlange der Autogrammsammler.
1990
1996
͜͜ 23. Mai Der Kunsthistoriker Dr. Peter Michel stellte mit einem
1991 1992 1993 1994 1995
1997
Lichtbildervortrag sein Buch »Kulturnation Deutschland?
1998
Streitschrift wider die modernen Vandalen« vor.
1999
Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 24. Oktober Prof. Dr. Heinrich Fink sprach über sein Buch »Wie die Humboldt-Universität gewendet wurde. Erinnerungen des ersten frei gewählten Rektors«. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 10. November Die Schauspielerin Carmen-Maja Antoni las aus ihren Erinnerungen »Im Leben gibt es keine Proben«. Klub Kiste.
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Von fünf geplanten Veranstaltungen des Jahres 2014 mussten zwei kurzfristig wegen Erkrankung der Autoren abgesagt werden. Dabei hatten sich alle Beteiligten schon darauf gefreut und auch die Werbung war bereits angelaufen. Lora Richter wollte Geschichten über Schicksale von Russlanddeutschen vorstellen. Schade auch, dass Dr. Norbert Podewin sein Buch über Berliner Baugeschichte mit dem Titel »Stalinallee und Hansaviertel. Berliner Baugeschehen im Kalten Krieg« nicht mehr vorstellen konnte. Das lässt sich leider nicht nachholen, er ist inzwischen an seiner schweren Krankheit verstorben. Sorgfältig und mit großer Sachkenntnis hatte unser Vereinsmitglied Hans Hübner Texte von Erich Mühsam mit Informationen über sein Leben und eine gut gestaltete Ausstellung zusammengestellt. So entstand für die vielen Besucher ein eindrucksvolles Bild des Publizisten, Versammlungsredners, Verfassers politisch-satirischer Lyrik und Dramatikers. Die deutschen Faschisten ermordeten ihn schon 1934, nachdem er zuvor ein Jahr lang in Konzentrationslagern gefoltert und gequält worden war. ͜͜ 3. April Prof. Dr. Christel Berger stellte ihr neues Buch vor: »Als Magd
2005
im Dichter-Olymp. Die Arbeit der Sektion Literatur und
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Sprachpflege an der Akademie der Künste der DDR in den achtziger Jahren«. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 18. Mai »Der Wind trägt die Worte. Geschichte und Geschichten der
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Juden. Von der Neuzeit bis in die Gegenwart«. Waldtraut
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Lewin stellte ihr neues Buch vor. Peter-Weiss-Bibliothek. ͜͜ 19. Oktober »Menschen, laßt die Toten ruhn und erfüllt ihr Hoffen. Erich Mühsam, 1878 – 1934. Dichter, Anarchist, Kriegsgegner«. Eine literarische Veranstaltung, zusammengestellt von Hans Hübner, vorgetragen von Angela Friedrich und Hans Hübner. Peter-Weiss-Bibliothek.
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Im September 2015 wird die Peter-Weiss-Bibliothek den 25. Jahrestag ihrer Gründung feiern. Viel hat sich seither in ihrem Umfeld verändert. Damit verständlicher wird, worin das Besondere dieser Bibliothek und ihrer literarischen Veranstaltungen liegt, sei daran erinnert, dass der neue Stadtbezirk Hellersdorf 1990 gerade erst anfing, eine Infrastruktur aufzubauen. Viele Stadtteile waren noch im Bau. Verkehrsmittel, Geschäfte und soziale Strukturen entstanden langsam und hatten Vorrang vor allem anderen. Kommunale Kultureinrichtungen und Kulturvereine mussten mit diesen Umständen so gut wie möglich allein fertig werden und selbst etwas Eigenes aufbauen. Ein Vergleich unserer Arbeit in den 90er Jahren mit der Situation von heute ist schon darum nicht möglich, weil die Bedingungen zu verschieden sind. Man bedenke nur allein die Entwicklungen in der Medienlandschaft. Sicher ist aber auch, dass die alternative Bibliothek Hellersdorf – das war bis 2002 ihr Name – zu den ersten Kulturvereinen gehörte, die hier Literaturveranstaltungen anboten. Inzwischen gibt es im zusammengelegten Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf kommunale Bibliotheken, Bildungseinrichtungen, soziale und andere Kulturvereine, die vielfältige kulturelle Veranstaltungen durchführen.
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Von der Peter-Weiss-Gasse und vom
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Peter-Weiss-Platz in die Hellersdorfer
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Promenade Auswahl von Schaufenstergestaltungen an verschiedenen Standorten in der Hellersdorfer Promenade
Nach wie vor wird die gesamte Arbeit in der Peter-Weiss-Bibliothek ehrenamtlich und professionell von Vereinsmitgliedern geleistet. Neben der Veranstaltungstätigkeit bleibt mehr als genug Arbeit in der Bibliothek beim Ausbau des Bestandes und dessen Präsentation für interessierte Benutzer, auch auf unserer Website. Der Bestand ist inzwischen auf 20 000 Bände angewachsen, die Hälfte der Bücher steht in einem Magazin, ist aber ebenfalls im Katalog erfasst. Zwischen dem Bibliotheksstandort in der Hellersdorfer Promenade und dem weiter entfernten Magazin ist ständig ein Austausch zu organisieren. Die Benutzerinnen und Benutzer brauchen Informationen und unsere Beratung. Während der Öffnungszeiten war immer Zeit dafür da, und so soll es auch künftig bleiben. Die Peter-Weiss-Bibliothek wird auch weiterhin mit interessanten literarischen Veranstaltungen zum vielfältigen kulturellen Angebot des Stadtbezirkes beitragen, und das auf ihre besondere Weise, alternativ im eigentlichen Sinn des Wortes, so, wie es Dr. Arnd Beise, Vorsitzender der Internationalen Peter Weiss Gesellschaft, in seiner Festrede zur Namensgebung im Mai 2002 sagte: »… In der PeterWeiss-Bibliothek haben, im schönsten Wortsinn eigensinnige Bürger einen öffentlichen Raum geschaffen, in dem die ›Freiheit des Denkens unter kompakten Zwängen‹, von der Peter Weiss mitten in der Arbeit an seiner Ästhetik des Widerstands sprach, vorhanden ist oder sogar erst gelernt werden kann. Dazu gehört die Verpflichtung dieser Bibliothek auf ›alternative Denkweisen‹, die von Anfang an Programm war. Alternative Denkweisen, das heißt ja nicht, dass man auf Opposition um jeden Preis aus ist. Sondern, dass die Voraussetzungen gegeben werden, auch anders als im Mainstream zu denken.«
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Die Autorinnen danken herzlich allen Vereinsmitgliedern, die an den Vorarbeiten für diese Veröffentlichung mitgewirkt haben.
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Peter-Weiss-Bibliothek Hellersdorfer Promenade 24, 12627 Berlin Telefon: (030) 99 28 25 25 oder (030) 991 20 08 Geöffnet: Dienstag bis Donnerstag von 14 bis 18 Uhr
2002
www.peter-weiss-bibliothek.de
1999 2000
2005
Peter-Weiss-Bibliothek
2006
2008 2009 2010
Stendaler Straße
2007 Quedlinburger Straße
Janusz-Korczak-Straße
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U -Bahnh
r Riesae
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St r a ß e
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of Hellers
Tangermünder Straße
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L.-Feininger-Str. Hellersdorfer Promenade
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dorf
Klub Kiste