Körper, Sport und Religion

RobertGugutzer.MoritzBöttcher(Hrsg.) Körper, Sport und Religion ZurSoziologie gen religiöser Verkörperun i ü SpringerVS I lL'ntusgcbcr llobert (i...
Author: Hella Klein
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RobertGugutzer.MoritzBöttcher(Hrsg.)

Körper, Sport und Religion ZurSoziologie gen religiöser Verkörperun

i

ü SpringerVS

I lL'ntusgcbcr llobert (iugutzer, Moritz Böttcher, l:rdnkfurt nm Main, Deutschland

Inhalt

Zur Einführung Robert Guputzer / Moritz Böttcher

I Körper, Sport und Religion- theoretischePositionen

ISBN978-3-s3l-18186 8 - 18976-s DOI r0.1007/978-3-s3l

(eBook) ISBN978-3-53118976-5

Die DeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationin der DeutschenNationalbibliografie;detaillierte bibliogralischeDaten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. SpringerVS @SpringerFachmedienWiesbaden2012 Das Werk einschließlichaller seinerT€ile ist urheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung, zugelassen ist, bedarf der vorherigenZu' die nicht ausdrügklichvom Urheberrechtsgesetz Bearbeitungen,Uberfür Vervielfältigungen, stimmung des Verlags.Das gilt insbesondere und Verarbeitungin elektronischen setzungen,Mikoverfflmungen und die Einspeicherung Systemen. Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw.in diesem Die wiedergabevon Gebrauchsnamen, werk berechtigtauch ohne besondereKennzeichnungnicht zu der Annahme,dasssolche als frei zu Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung betrachtenwärenund dahervon jedermannbenutztwerdendürften. cedruckt nuf säurefr(iernunclchlorfrei gebleichtemPapier SpringcrVS ist cinc Mrrkc von SpringerDE. SpringerDE ist Teil der Fachverlagsgruppe SpringcrScicnc{} IhlsincssModia www.sPnnScr-vs.oc

Körperund Transzendenz. Über denZusammenhang von Wissen,Praxis,Sportund Religion Huberl Knoblquch

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Der KörperalsMediumder Transzendenz. Spurensuche in denSinnweltenvon Religionund Sport ThorstenBenkel

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Körper,Religionund Praxis:Bourdieu,Foucaultund Heid€gger................... Bryan S. Turner Die Verkörperungder Religionssoziologie. Körperpädagogik und der religiöseHabitus Chris Shilling/ Philip A. Mellor

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II Glauben,Tod und Trauer Hirnstammwesen? DasSchweigen desKörpersundder Sprung in denGlauben an einemittlereTranszendenz .................. RonaldHitzler

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Inhalt

Torjubel,Tod undTraucrritualc.Bcobachtungen zur SepulkralundMemorialkultur vonFußbal lfans StefanHebenstreil

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,Jou will neverwalk alonc"- KommunikativeBezusnahmen v o n R e l i g i o n u n d S p o r t a n g e s i c h t s d e r K r i s e d e s T o d ä . . . . . . . . . . . . .1 . .6. .7. . . . . . . . . . . . . . . Kornelia Sammel/ Ch risteI Gdi ner

Spirituelle Asienals AlternativeoderKompensation? Körperpraktiken und ihr transformativesPotential 311 . . '.......... .................. Feld (nichtnur){ür dasreligiöse Uta Karstein/ Friederike Benthaus-Apel Die sozialeKonstruktioneinesesoterischen Runengymnastik. Körper-Kultes RenöGründer

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Autorinnen und Autoren

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III Heilige Orte, Rituale und Gefühle SakraleOrte desKörperkults?Stadionkapellen zwischen Kirchenreligionund Ersatzreligion ........................1 . .9. .3. . . . . . . StefanieDuttweiler ,,Ichbin dannmal weg" - über ,kleine.Transzendenzen i n s p o r t i v ePnr a k t i k e n ..................._-..._.. ..................2 . .1. .9. . . . Maud Hietzse Die olympischeNeuverzauberung der Moderne. UberverkörperteFormenkollektiverSinnstiftuns ThomasAlkemeyer

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KollektiveErnotionenund Glauben Gunter Gebauer

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IV Kult, Esoterik und Spiritualität Die Sakralisierung desProfanen.Der Körperkultals individualisicrtc Sozialform desReligiösen.-.....................-.1........................ 2g5 RoberlGusutzer

Hirnstammwesen?Das SchweigendesKörpers und der Sprung in den Glauben an eine mittlere Thanszendenzr Ronald Hitzler ,,Sie atmenspontah,sie liegen üit olfenenAugenda und blicken ins Leere, d.h. siefxieren nicht, sie verfügenllber einennotmalen SchlafWachrhythmus.Die entscheidendenDefnitionsmerkmale aber lauten: Esfndet sich keine sinnvolle ReaktionaafAnsprache oder Berührung. Esfndel sich keine eigeneKontaktaulnahmezur Umwelt." (AndreasZieger: Crenzbereiched€r Wahrnehmung- Dic ungewöhnli- http://home. cheL€bensformvon Menschenim Komaund Wachkoma arcor.de/sofljaackermann/WachkomaOnline/therapi€n_zieger2.htm).

1. Krankheitsbilder Biomedizinischgesehen resultiertder Zustand,Wachkoma''auseinerschweren Schädigungder Großhirnrinde und/oderihrer Verbindungenzu den tiefer gelegenenKerngebietendesThalamusund/oderder Basalganglieninfolge von äußeren Gewalteinwirkungenaufden Schädelund./oderdurcheineanderweitigverursachtemassiveUnterversorgungdesGehirns mit Sauerstoff.,Hirnphysiologisch werden(Selbst-)Bewusstsein und Handlungsfähigkeitals ein komplexesZusammenspielzwischenZellgruppenim Hirnstamm(ARAS:Aufsteigendes retikuläresaktivierendesSystem),Zwischenhirn(Thalamus)und verschiedenenArealen des Großhirns gesehen.Dem gegenübergelten alle intersubjektiv registrierbaren Vitalfunktionen einesMenschenim Zustand,,Wachkoma''hirnphysiologisch überwiegendals rückenmarks-und himstammgest€uert.Als ,,Hirnstamm"werdendasverlängerteMark, die Brücke und dasMittelhirn bezeichnet).Anhaltend ist aber(auchin der Biomedizin)unklar,ob im GehirneinesMenschenim ZuDdsThemadies€sBeit.ags ist mir ,zugewachsen'über einenFall, den ich nachgeradeals Paradebeispieldallir ans€he,wie eine Konstellotioi wechselseitigenMiteinandersnicht nur sich als zerbrechlicherweist(vgl. Honer/Mcuser/Pfadenhauer 2010),sonderntatsächlichzerbricht: Ein Mitmenschist ohneVorankündigungherausgeschleuden wordenausder banalenWelt unserosalltäglichen,g€schwätzigen Miteinanders(vgl. Knoblauch1996). Bsgibt keineverlässlichen DatenilberdieZahl derM€nschen, die sichim Zustand,,Wachkom&" befinderl Schätzung,die immer wieder zu lesensind, liegen zwischen4.000 und 10.000 Menschen,die sich ln Deutschlandde.zeit im Zustald ,,Wachkoma'befindensollen. - Dass das von Emst Kreßchmer erstmalsbeschriebene,,apallischeSyndrom'äberhaupt so härfig vorkommt,ist,,alsFolgemedizinischerlntensivmaßnahmen entstanden, wie sieam Anfang desvorigen Jahrhunder߀ntwickelt wurden. Menschenkonntenseitherdurch entspr€chende medizinische Interventionen vermehrtam Lebenerhaltenwerden,obgleichihr Gehirnschwer b$chädigtwar" (Klie/Sludent2007,S. 158).

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stand,Wachkoma'rrurnochdcr I Iirnstarnrn,funktionicrt',oderob TeiledesZwischenhirnsauchnoch l'unktionslähigsind.Menschenin diesemZustandwerden in der Schul-bzw. Biomcdizinzumcistals .,apallisch"bzw. als in einem,,persisvogotativostate(PVS)" oder allenfallsln eincm tent" bzw in einem ,,pcrrnancnt (MCS)" state befindlich diagnostiziert. ,,minimal consciousness Phänomenal(und das mcint hicr dcmcntsprcchend,wie man etwassozusagen ,,aufdencrstcnBlick" wahrnimmt) cntsprichtdicsc biomedizinischeSichtauch weitgehenddem sogenannten,,gesundenMenschenverstand":Die meistenMenschenempfinden,wenn sie zum erstenMal einem Menschenim Zustand ,,Wachkoma" begegnen,diesenals (relativ) ,leblos',weil sie durch sein ungewohntesund mithin befremdlichesGesamtbild geschlossene oder ,blicklose'Augen, starre Körperhaltung, spastischeVerkrümmungen der Extremitäten, Automatismen in der Gesichtsmuskulatur,Fixierungen bei sitzenderPosition,oft auch Trachealkanülc, automatischcNahrungs- und Flüssigkeitszufuhrüber eine Magensondeusw. zumindesl zuncichsteinmal so affiz\ert werden, dass auf Kleinigkeitcn dcssen, was vor sich geht, zu achten sie kaum in der Lage sind. Manche Menschen die sich vor ihrer ersten Begegnung mit einem Menschen im Zustand ,,Wachkoma" von diesem ein solches ,lebloses' Bild bereits gemacht haben, erschreckenaber auch, wenn sie dann tatsächlich eben nicht a\f einen Menschen im Koma (also im bewusstfosenSchlaJ) treffen, sondern auf ein sich bewegendes,zuckendes, grimassierendes,röchelndes,hustendesund vor allem ein oft ,irgendwie' - mitunter völlig ,starr' schauendesmenschlichesWesen.r

2. Empfi ndungsfähigkeit Vor diesem Hintergrund kritisiert - keineswegsnur, aber besondersprominent der BeziehungsmedizinerAndreas Zieger immer wieder und nachdrücklich alle Deutungskonzeptc,die Menschen im Zustand ,,Wachkoma"auf die Sernswerse Hirnstammwesen"reduzieren.a Ziegcr hat damit m.E. inso,,cmpfindungsloscr lern recht, als Mcnschcn, die nicht reagierenund die Augen geschlossenhalten, nicht, wie in dcr Mcdizin ebensowie im Alltag oft angenommenwird, per defiD i c w a h r n c h ' r r u n g c n! l.i c M c n s c h c nv o n e i n e mM e n s c h c ni m Z u s t a n d , , W a c h k o m ai m " Großcn n d C r n z c D h b c r . l a s s c rs i c hp r o b l c m l o sn i c h t n u r i n m e d ; z i n i s c h e n undpffegewissenschafc l i c h c nH r c h z c i l s c h f i l i c n n d P r a x i s b ü c h c r n a c h l e s c ns, o n d e r ne b e n s oa u c hi n T a g e s z e i t u n g e n u n d s c l h s t v c r s l i i n d l i c ihn ) I r l c r n c t . l n l c r c s s r n r s r( r n r l l i r ) d c ) d i c . s l c l l v c r t r e t c n d eK' o n s t r u k t i o nv o n . W ü r d e 'b e i e i n e mM e n s c h e n i m Z u s l r n d . . w n r h k o r n r "m i t t c l sc i n c sm o r a li s c h e n, , c o r d o ns a n i t a i r e d " u r c hd a s P f l e g e p e r s o n a l : D i c I ' l l o g c k r i i l l cs c h i i t r c n r u g c n s c h c i n l i c h v o nd e r j e e i g e n e nS c h a m h a f t i g k e igt e l e i t e t - d i e 1 l l 1 i D ) i l idi lc s l l c w o h | l c r s .r u c h g c g c n ü b c rd e m m i t d i e s e mi n t i m v e r t r a u t e nA n g e h ö r i g e n .

Hirnstammwesen?

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nitionem bewusstlosund oder gar empfindungslossind. Denn meinen (bescheidenen)Kenntnissenzufolge stirDrder Organismusbei einem TotalausfalldesGehirns (alsoauch seiner,archaischsten'Regionen).Bei einem nicht (nur) maschinell funktionsfähig gehaltenenKörper sind folglich noch Teile des Cehirns erhalten (zumindest der Hirnstamm). Anhaltend ist aber (auchin der Biomedizin) unklar, ob im Gehirn einesMenschenim Zustand ,,Wachkoma"nur noch der Hirnstamm ,funktioniert', oder ob Teil€ des Zwischenhirns auch noch funktionsfähig sind. Wenn letzteresder Fall ist (wofür es immer wieder Hinweise gibt, von denenmlr andereqrzählen,wofür es vor allem aber Evidenzen gibt in meinem Umgatgmit dem Menschen,um den mir zu tun ist), ist ein Mensch im Zustand ,,Wachkoma' eben aufjeden Fall (noch) ein empfndungsfcihige.s Wesen.s Die immer wieder gebräuchlicheFormel ,,Wonicht reagiertwird, kann nichts wahrgenommen und nichts erlebt werden" ist demnach nicht nur ungenau,sondern falsch. Sie muss lauten ,,Wonicht (so, wie der reaktionsevoziercndeAkteur es will) reagiert wird,kann der Beobacrler nicht (verlässlich)wahrnehmen, ob oder gar was von dem nichtreagierendenIndividuum wahrgenommenund erlebt wird".6 Zumindest im Rahmen der in Gesellschaftenwie der unserengegebenen Möglichkeitensind Menschenim Zustand medizinisch-therapeutisch-pflegerischen ,Wachkoma' tatsächlich ,,weder ,Hirntotc' noch ,Sterbende',sondernsqhwerctkranke, lebendeund empJindsameMenschen" (Ziegcr 2004, S. l).? Allerdings folgt darausgleichwohl nlcrl, dasssich für Ziegerseigenemoralische Postulatemehr Erkenntnisanspruchgeltendmachen ließe als ebender, auf ein Credo zu verweisen: Zieger bekundet, dass Menschen im Koma und WachDeshalb vermeide ich pathologische,Menschen aufnachweisbare bio-chemische Abläufe im Körper reduzicrcnde Begriffe der Biomedizin so gut wic möglich. Aber ich vermcide so gut wie möglich eben auch Begriffe, die per se schon,,Bcw usstsein"implizieren oder garmetaphorisch cxplizieren. Die Gefahr entsprecheDdcrvorschneller Euphorisierung ist nämlich gerade dann nicht von der Hand zu weisen, wenn man sich hochgradig involviert in das jeweilige Forschungsfeld,denn ,alternative' Deutungsmuster,die mit irgendwelchen Bewusstseinsmetaphcrn hantieren, be.gen urzweifelhaft viel. allzu viel Tröstliches für den, der mit leidet mit dcm,,Betroffenen". ,.Die einzige Gewissheit über Mcnschen, die sich im Wachkoma belindcn, [ist] derhohe Grad anUngewissheit(...),dermi!dicsemKrankheitsbildeinhergeht.DiescUngewissheitresultiert daraus.dassdie DiagnoseeinesWachkomasaufdem Nachweis von etwas Nichtnachweisbarem beruht - nämlich dem Fsrlel? von Bcwusstsein..-.. Obwohl das Fehlcn von wie auch inmer gearteten bewussten und erkennbarcn Reaktionen messbar ist, lässt dieses messbareFehlen keinerlei valide Rückschlüsscaufdas F-ehlendes Bewusstseins insgcsamt zu, denn allein das !'ehlen eines Beweises kann nicht als Beweis des Fehlens geltend gemacht werden" (Grewe

20rl). U n d i h r s c h l i c h t e sD a - S e i n s t c l l t u n s f o l g l i c h v o r d i e F r a g e :, , W i e v i e l G e h i r n b r a u c h te i n Mensch, um sich selbst zu empfindcn. Schmerzen zu spüren, sich zu erleben und als empfindsamer Mensch von andcrcn wahrgcnommen und anerkannt zu werden?" (Andreas Zieger: http/wwwa-zieger.de/Dateicn/Publikationen-Downloads/Statement_Erfurt 2004.pdf).

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koma, ,,solangesie leben, mit Lcih tnd Scr:/emit der Umgebutgtnd mit anderen Menschenyerbunden sintl", und dtrssmithin ,,dasLeben in der Gerneinschaftrzll (ihnen R.H.)wichtigund sinnvoll(ist).Voraussetzung ist eineHaltung,die sich von der Räckbindung (Re-ligio) eul die Schwächster, die Letzten, die am Rande der Gesellschaftleben und in unsarcMitte gehören,positiv leiten lässt"(Zieger 2004, S. 23). Er konstaticrt,dassund wie ein Menschim Zustand,,Wachkoma"sich ,,Zwängen"widersetzen kann und empfiehlt,jemand, der mit (einem) Menschen im Zustand ,,Wachkorna"zu tun hat, sollc einen gelingenden,d.h. vor allem: einen zwangsfreienDialog mit (dem)Menschenim Zustand,,Wachkoma"aufbauen. Das entsprichtdurchausunserenbisherigenempirischenBefundens,wonach - entgegentypischerweisein der,Logik'der BiomedizinüblichenDiagnosen Personen,die zeär als nur punktuell mit Menschen im Zustand ,,Wachkoma' zu tun habcn,diesenin aller Regelnicht rar stereotypeAppräsentationsautomatismen attestieren,sondernauch zumindest ,riltrationsbezogeneindividuelle Ausdrucksformen. Über derenjeweilige Unwillkürlichkeit oder Willkürlichkeit ist zu großcn Teilen allerdings auch von einschlägig erfahrenenPflege- und Therapiekräften schwerzu entscheiden,denn sehr oft beschränkendiese Ausdrucksformen sich aufVariationen der Atmung, der Augenbewegungen,der Mimik, der Produktion von Lauten und der Körperhaltung, appräsentierennicht- oder allenfalls quasibewusstc akutc Bcfindlichkeiten und sind vor allem in d€n meisten Fällen nicht mit intersubjektiv ,zufriedenstellender'Verlässlichkeitevozier- bzw abrufbar. Bei allcr gefühligen Sympathie mit dem im Denken Martin Bubers begründeten ,,dialogischen" Ansatz von Zieger geht die phänomenologischeAnalyse meiner Selbstwahrnehmung in Bezug auf diesen konkreten Anderen, um den mir zu tun ist, (bislang) folglich unabweisbareinher mit der Frage, ob ich beim ' lediglichdem bei den mit Umgangmit dcm Mcnschenim Zustand,,Wachkoma ihm bcfasstcnPcrsoncn immer wieder explizierten, weitgehendenKonsens folge, dass,man'jenseits dcssen,was unter medizinisch{herapeutisch-pflegerischen Gesichtspunkten als zugunstcndcs Bctroffenennotwendigbzw. vordringlicherachtetwird, nichtstun sollte,was ,man' nicht auchgetanhätte,als der Mensch noch nicht crkrankt war außereben:behutsamerund ,,zugewandter" mit ihm umzugehen(vgl. Hitzler/Mücher2012).Weil infolge der Erkrankungaber die alltäglichcGcwisshcitclcr,,Rcziprozitätder Perspektiven"(Schütz2010)zumindestcrhcblichifriticrt ist, ist in erkenntnistheoretischer Hinsichtdie Haltungdes Skeptikersunabdingbar,dcr (sich)fragt, ,,woherweiß ich geradebei einemMenD i c s c U c l u { l c e r r l s l u r r r r ) r ec ri nl c r n l ä u l b n d e n z w i s c h e n z e i t l i c hv o n d e r D F G g e f ö r d e r t e n P r o j c k t/ u r ) | h c r n x. , 1 ) e L r l u n g s n r u s,tW c ra c h k o m a " ' d, a s v o n H e n n y A n n e t t e G r e w e ( F u l d a ) u n d l t o l u l ( l I l i l l l c t ' ( l ) o n m u D d ) g c l c i l e tw i r d .

Hirnstammwesen?

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schen im Wachkoma, wie er sich befindet, was er sich wünscht?" (Klie/Student 2007, S. l6l). Denn schondie basaleepistemologischeFrage,ob ich, wenn schon keine Evidenz, dann analytisch doch plausible Indizien dafür habe, dass ich in diesem Menschenaktuell eir,em anderenSubiekt begegne,das mich - im Sinne Sartres (1991,S. 457ff) anblickt oder ob ich in diesem Verhältnis dazu verurteilt bin, ein,,nieerblickterErblickender"zu sein(Sartre2005,S. 336),lässtsich qua dialogischer Empathie nur dann (scheinbar)positiv beantworten,wenn man sich apriori (aus elhischen,humanen, spirituellen Gründen) bereits für einc positive Antwort bzw Setzung cntschiedenhat (vgl. dazu Zieger, 2.8.2006; vgl. auchz.B. Kief2007). Tut man das nicht, stellt sich anhaltenddie Frage,ob man es beim direkten Umgang mit Menschenim Zustand,,Wachkoma"mit Sozialitätbzw. mit eincr soziqlen Situatiorrzu tun hat. In Frage steht das deshalb,weil die soziale Situation (im mit Erving Goffman 1964und 2009 verstandenenSinne)mit,,Wcchselseitigkeit" einhergeht. Und in Frage steht, ob bzw. wie Gewis'sheiteiner Wechselseitigkeit zu finden ist in dleser Situation, in der ebenwenigstcnszwei menschliche Individuen körperlich anwesend(d.h. gleichzeitig in einem Raum) sind, von denen sich zumindest eines in unmittelbarer Reichweite des anderenbefindet Ob diese beiden auf irgendeine intersubjektiv ar.rchgegenüberdem Skeptiker plausibilisicrbare Art interagieren, ist zweifelhaft. Unzweifelhaft hingegen ist, dass zumindest eines der beiden Individuen das anderedeutenkann. Allerdings lässt sich die sinnverstehendeDeutung und Interprctationvon Au ßerungeneinesMenschenim Zustand,,Wachkoma"typischerweiseebennicäl interaktionsbegleitend ..kommunikativ validieren'(wie wir das im ,normalcn',schwatzhaftenMiteinander gewohnt sind). Diese sinnverstehendeDeutung erscheintvielmehr als unabdingbar dem nicht-komatösenIndividuum auferlegt,das das, was es zu erkennen vermeint, lediglich anhaltend beobachtenund reflektieren und mit dcn Berichten anderer abgleichenkann, dic es (auch)mit Menschen im Zustand ,,Wachkoma" zu tun haben.

3. Alter ego? Selbstverständlichkann man sowohl naiv annehmenals auch weltanschauungsgestützt mit mehr oder weniger Gewissheit glauben, dass da jemand bzw. dass da,,ein Jemand" ist. Man mri.sssich also selbstverständlichnicht die Fmge stellen, ob der Mensch im Zustand ,,Wachkoma"ein zwar kranker, ansonstenaber ein Mensch,,wieich" ist. Aber wenn man sie sich stellt,und wenn man dergestalt die Gültiskeit seines emotionalen Vor-Einverständnisseshcuristisch,,bis

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auf weiteres"suspandicrtbzw. nrcthodischcinklammert,dann schleichtsich il? alles,dann legt sichliöcr allcsZwcil'cl,dcnn kaum scheintman einersignifikanten Korrelationaufder Spurzu scin,schonerweistsie sichals nicht oderzumitldest nicht auch nur einigermalScnverltisslich reproduzierbar.Kaum deutet man Wahrgenommenes als unwillkürlichc Appräsentationunwillkürlicher ,innerer' Vorgänge, schon konstituiert sich Evidenz für willkürliche Re-Aktivität - und das heißt: für basaleInteraktionsfähigkeit des bzw. mancherMenschen im Zustand .,Wachkoma".Und so weitcr Daraus eben resultieren Zweifel zunächst am Statthabenvon Kommunikation und Interaktion, dic sich fortsetzen im Zweifel am Gelingen von Intersubjektivität und an der Chance,hier einen Anderen zu finden. Das wiederum führt dann hinein in den Zweifel daran, es mit einer Person, mit einem Subjektzu tun zu haben,das nicht nur Leib is/, sondcrnseinen Körper auch Äal (vgl. Hitzler 2010).Und schließlich sicht man sich zweileln daran, dasseinem hier überhauptmehr Begegnungwiderlährt als die mit sich selber. Selbstverständlichweisen weder die einschlägigen Ethnotheorien der Mediziner und der Neurobiologen und -psychologen,noch die der Therapeutenund der Pflegekräfte,weder dic (Hilfs)Konstrukte der Juristcn, noch die der,,Angehörigen" und dcr Betroffenen-Lobby ausdem Zweifel heraus,sondernnur aufall deren Ansichten hin. Und noch nicht einmal der Gang über die phänomenologischen Intersubjcktivitätsansätze von Flusserl,Heideggerund Sartre, von Merleau-Pontyund Levinas, von Gurwitsch und Schütz,von Theunisscn,Waldenfels und Srubar (um nurdie mir präsentestenzunennen) mindert den Zweifel: Ihnen allen, wie unterschiedlich, ja teilweise konträr ihre ,,Theoriendes alter ego" auch angelegtsind, ist gemeinsam,dasssie,,den"(generalisierten) Anderen,sichern' wollen, dasssie klären wollen, wie,,del' (generalisierte)Andere a1sandersdenn alles andere(und damit als so etwas wie ich selbst)sich konstituiert. Denn dass ,,der" (generalisicrtc)Andere existiert, sleht nicht nur für Jedermann,sonderndicsscits des Solipsismus- auch für Philosophenoflenkundig außer Frage. Die Frageist bei all dem mithin stctsnur, nie wir vom anderenschlechthinwissen, wle wir seiner gcwiss scin bzw. gewiss werden können. Mei, analytischcsProblernaber ist ein (augenscheinlichfundamental) anderes: Ich weiß nicht, ob cs r/ca konkreten - Anderen gibt, um den es mir zu tun ist. Und ich fragc(mich),ob ich diesesanalytischeProblemohe Glaubenan etjenseitsvon medizinischenStatistiken,von welchcThcolicn und G cgcrrtheorien, Tcsts,von Mcsslcclrnikcnund bildgcbendenVerfahren,jenseitsvon ,,Evidencc Bascd Mcdicinc",.jcnscitsabcr auch von alternativheilkundlichen Mystifizierungcn.von gutrrrcnschlichcn Glaubensbekundungen und von etwelcherBetroffcnhcitslyrikl(jscnkann. Dcnn ich scheinees wenigermit dem Problemzu tun

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zu haben, das gemeinhin unter dem Etikctt ,,Intersubjektivitäf' verhandeltwird, sondernweit eher in einer Situation zu sein wie ein Gläubiger,der sich fragt, ob es nicht nur überhauptso etwas wie einen, sondern ob es seirer Gott gibt. Vor dieser Frage wird typischer Weise die Suchenach und das Deuten von Zeichen im Sinne von Epiphanien, d.h. nach und von als solchen glaubhaften Verwetsen zu einem virulenten,wenn nicht gar zu eincm viauf,radikal' Transzend€ntes talen Anliegen. Nur fokussiert sich im Umgang mit dem Menschen im Zustand ,,Wachkoma"die Sehnsuchtnach Gewissheit nicht aufein€n gegenüberjeglicher alltagsverständlichenWahrnehmung abwesendenGott (vgl. Körtner 2000), sondern auf einen in situ anwesendenmenschlichenKörper. Damit stelle ich mir in zweiter Linie auch die Frage, ob die Rituale der ,,mitmenschlichenBegegnung", die ich im Umgang mit Menschen im Zustand ,,Wachkoma' registriere, strukturell womöglich den Ritualen entsprechen,die gläubigeMenschenan ihnen heiligen Stättenin Bezug aufihren Gott verrichtcne: Beten und Singenetwa, um nur zwei einfache,relativ basaleund zugleich fast reIigionsubiquitärvorfindliche Ritualhandlungenzu nennen(vgl. Luckmann 2007). Als solch ein - sozusagen,Beten und Singen' evozierender ,Glaubensartikel' erscheintmir insbesonderejenes Deutungskonzept,wonach ,Wachkoma"eine besondere,eigen-sinnigeLebensform (am Rande zum Tode) sei. Diese Deutung korrespondiertja unübersehbarmit der insbesonderein den sogenanntenDisability Studiesgängigen Idee der ,,Eigenwertigkeit" bzw. des ,,Eigensinns"von Behinderungen(vgl. Gugutzer/Schneider2007; Dederich 2007) und der positiven Aspekte der ,anderen'LebensweiseBehinderter (vgl. Morris 1991;Waldschmidt 2007). Nicht das lmpairment (d.h. die körperliche Schädigung)ist demnach das virulente Lebensproblemdes Behinderten, sonderneben seine qua gesellschaftlicher Benachteiligung und Unterdrückung produzierte Disability (d.h. die sozla/e Behinderung) (vgl. Oliver 1996).Allerdings bleibt, und deshalbseheich die Idee als ,Glaubensartikel'an, auch in diesen Studien - trotz einiger Versuchezu phänomenologischenAnalysen (vgl. z.B. Patcrson2001) das subjektive Erled a r i n , , , d e mn i c h t w i r k l i c h P r ä Der übcrgreifende S i n n v o n R i t u a l e nb e s t e h ti m w e s e n t l i c h e n scntcn die eigentliche Präsenz in der Erfährung zukommen" zu lassen (Soeffner 2010, S. 27). Rituale wicdcrum bestehenaus sinnhaften ,Systemen' von ftstgelegten Worten bzw. Texlen, dic ausgesprochen,von vorgeschriebenen K"rperbewegungen untJ Cerle,?, die ausgcftihrt, und von besondertenOrJe&/er, die in ,aDgemessener'Weise behandelt werdcn müssen- und disziplinieren dergestalt das Verhalten derer, die sie auslühren. Diese Bestimmung gilt für formalisierte Handlungsformenim ,Verkehr' mit alltäglich unfässbarenAnderen (also z.B. mit einem heiligen Cegenüber).Sie gilt. wenn auch zumeist nicht so offenkundig, aber ebensoftir i m a l l t l i g l i c h e nM i t e i n a n d e r ,d i e , , A c h t u n gv o r d c m e i g e n e n f b r m a l i s i e r t eH a n d l u n g s w e i s e n Sclbst, vor Mitmenschen. Dingen, Ubclzcugungen oder ,der Welt"' anzeigen (Soeffner 2010,

s.40).

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ben von Behinderungals vcfk(irpcrtcrDiffcrcnz bzw. der Statusvon leibhaftiger Subjektivitätungcklärt und dcrgcstaltauch der Widerspruchzwischen impair1997).Und dementsprement und disability unaufgclöst(vgl. Hughes/Paterson chend radikal steht folglich bcinr Zustand ,,Wachkoma' anhaltend in Frage, wie Eigensinn(vgl. Barkhaus2001; sichin diesemangcblichcnpsychisch-physischen Jäger 2004) eine (wie auch immcr geartete)Welt- und Selbst-Erfahrungkonstituieren können soll.

4. Fremde, Tote und Lebende Aufder Suchenach einer gangbarcnProblem-Lösung,in der Hoffnung aufnichtmetaphysischeEnt-Zweiflung setzeich infolgedessennochmalsan bei der V CartesianischcnMeditationvon Edmund Husserl(1973,S. 12lff), in der dieserdie Frage stellt, ,,wie das transzendentaleBewusstsein als letztes Fundament aller Sinngebungdazu kommt, den Sinn ,anderer Mensch' zu konstituiercn. Gezeigt wird dabei, wie jener Andere ... sich zunächst als cin reines Wahrnehmungsobjekt, als ein bloßer - also unbeseelter Körper, wic cin Kiesel oder ein Sandhaufen gibt. (...) lnfolgedessenist das alter ego, das ebenfalls die Welt konstituiert, Bewusstsein,sondern nicht gleichursprünglichmit moinem transzendentalen primär ein Produkt meiner konstitutiven Vollzüge" (Bonnemann 2008, S. 200). Diescr Denk-Logik folgend, wende ich mich wieder der Frage nach den,,Grenzen der Sozialwelt"zu, die ThomasLuckmann(1980a;kritisch dazu Lindemann 2002, S. 64-69) im Anschluss an die skizzierte HusserlscheProblemstellungausgelotet und dabei unter anderemkonstaticrt hat, dasswir - qua universaler Projektion selbst Süßkartofieln als sozial relevanteAndere wahrnehmen können, ,,sofernwir davon ausgehen,dassdiese selbstsinnhaft handelndeSubjektesind" (Knoblauch/Raab/Schnettler 2002, S. l6). Spurenführen auch zurück zum Phänomendes ,,maximal Fremden",wie es von Michael Schetscheund anderen(2009; vgl. auch bereits Schetsche2004) angegangen wird: Sieunterscheiden zunächstzwischcn,,dreFremde"(dasmir nicht bekannteTerrjtorium), ,,r/asFremde" (die mir ungewohntenDinge und Vorgänge) und,,der Fremde"(der mir unvertrauteInteraktionspartner), und dann bcim letzteren zwischcn a) dem sozial Fremden,also dem anderenMenschen, den ich nicht kennc,b) dcm kulturcll Fremden,alsodem anderenMenschen,dessenWeltAnsichtich nicht tcilc, c) dom maximal Fremden,d.h. dem nichtmenschlichcn und d) dem schlechthin attestiere, deren,dcm ich glcichwohlSubjokt-Qualitäten Objekt, das ich wahrnehmebzw. das ich Fremden,d.h. dcrr nichtmcnschlichen

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als wahrnehmbar annehme,dem rch jedoch keine Subjekt-Qualitätenattestiere, weil ich nicht mit ihm kommunizieren bzw. interagieren kann. Entscheidendfür die Suchenach Antwortauf meineFra4eist nun, dassauch in dieserkomplexenBestimmung desFremdendiesernur in der letzterenVariante r?icrt als Subjekt begriffen wird, und dasssich in dieser Konzeption nur von hier aus die Frage stellen lässt, ob ,da überhaupt ein Subjekt ist. Aber das schlechthin Fremde wird, wie der maximal Fremde,von Schetscheund seinenKo-Autoren als ,,nonhuman"typisiert, während ich es im Deutungskontext,,Wachkoma" unzwcifelhaft mit einem anderenMezschen zu lun habe bzw. jedenfalls mit einem lebendenmenschlichenKörper, mit einem Leib. Und selbstwenn das, womit ich zu tun habe, nichts andereswäre als ein,,Berg Fleisch, der atmet", so wäre es dochjedenfalls ein Berg ,,Menschenfleisch"(vgl- Klie/Student 2007, S. 159). also in die Diskussionüber die ,Logik' Führt mich meine Problemstellung phänomenal vor-gegebenenKörper ich mir diesen des Fremdverstehens?Muss geseich, mundanphänomenologisch einfachseEeaals Verkörperungdessen,was (vgl. Transzendenz" erfahre? 2003, S. 602ff), als hen Schütz/Luckmann ,,mittlere Führt der Versuch,zu klären, ob ,,dasda' etwas ist wie ich, in die Anthropologie des Bewusstseins?Muss ich, wenn ich hier keine ,Jermittelte Unmittelbarkeit", keine ,,natürlicheKünstlichkeit", keine ,,exzentrischePositionalitäf' zu erkennenvermag, Helmuth Plessner(1981)entgegen,,die Stufen desOrganischen" sozusagenwieder hinuntersteigen?- Führt mich meine Suchein die feinen Verästelungender Appräsentationstheoriehinein (vgl. Luckmann 1980b;auch Merle 2011)?Muss ich lernen, (solche)Mikroausdrücke und unauffälligen physiologischen Veränderungenzu entschlüsseln,die Paul Ekman (2003) zufolge bei 7eden Menschen (also auch bei diesem) auf die gleichen ,,inneren" Vorgänge,auf die gleichen emotionalen Prozesseverweisen? Führt mich meine Frage in die philosophischeKritik der Neurowissenschaften(vgl. Janich2009)?Muss ich klären, was ,,Denken" kompensierenkann, wenn - metaphorischausgeddckt - die Voraussetzungenzum ,,aufrechtenGang" dcs Geistesabhandengekommen sind (vgl. Bennett/Hacker2010)? Oder ftihrt der Weg zur Klärung meinesProblems womöglich doch in die Theologie?Muss ich eruieren,wie, aufwelche Arten und Weisennicht nur die Idee deswie auch immer geartetenNuminosen entsteht(vgl. daran?Worin die Existcnz eiDurkheim l98l), sonderndie Glar.rbensgewissheit nesGottes sich zeigt (vgt. Riffel l98l)? WelcheanschaulichenErscheinungenauf das Wirken einesGotteshinweiscn(vgl. Soeffner2010,v.a.S. 190-207)? Wenn diesesIndividuum. das ich als einen Menschenim Zustand,,Wachkoma" begreife, in keiner intersubjcktiv gültigen bzw. auch gegenüberSkeptikern plausibilisierbarenWeise kommunikativ oder interaktiv SubjekfQualitäten zeigt

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bzw. anzeigt,dann ähncltdic Iiagc, oh cs dicsesIndividuum als und sei es als als maxinul odcrrls schlcchthinfremdes- Subjekttrotzdemgibt, unbegreiflichcs, ebentatsächlichder Fragcnrch cincm Gottr Wie führt der Glaubendedas,was geschieht,auf dessenWirkcn zUrtick'/Celingt ihm dies vielleichtnicht (bzw. nur bei religiösenVirtuoscn)clcrSclbstwahrnehmung nach,aberhandlungstheoretisch gesehen- nur durch dcn bcrühmtcn Kicrkcgaardschen,,Sprung in den Glauben'? Und braucht es, analog dazu, zur Begegru,ngmit dcm Menschen im Zustand ,,Wachkoma"tatsächlich den Sprung in den Glauben an eine ,,mittlere Transzendenz"im Sinnc von Alfrcd Schütz und Thomas Luckmann? N:rn, theologisch gesprochenöffnct Religion ,,cine Welt in dem Sinn, dass sie ,eine-Welt-von-Sinn'öffnet". Denn die Objektivität der Offenbarung ist ein Postulat des thcologischen Glaubens. Dementsprechendbesteht, ,,der Sinn des religiösen Diskurses (darin), einen sinnlich nicht fassbarenSinn dieser Welt und der menschlichen Existenz anzuzeigen" (Bartolomei 1999,S. 2350. Das impliziert, dasses sowohl in der großen Transzendenz(hier: des religiösen Glaubcns) als auch in der mittleren Transzendenz(hier: der Erkennbarkeit des anderen)um das ,,Band lgeht R.H.] zwischen dem, was man sieht, und dem Unsichtbaren'. D.h., es geht in beiden Fällen um ein ,,Erlebenjenseits' dessen,was unmittelbar den fünfSinnen zugänglich ist" (Bartolomei 1999,S. 236). Der Umgang mit einem Toten ist diesem Problem der mittleren Transzendenz gegenübereinfacher jedenfalls dann, wenn es sich bei dem Körper um den eines toten Toten und nicht eines untoten bzw. wiedergängerischenToten handelt: Auch der tote Tote ist zwar nicht nur irgendein Kadaver und muss dementsprechendwürdewahrend behandeltwerden. Aber er wird (in Teilen) weiter vcrwertet und/oder in irgendeiner Weise beseitigt (,,bestattet"),die kein lebender Mensch lebend überstehenwürd€. Der tote Tot€ ist, wenn er als tot deklariert ist (vgl. Lindemann 2002 und 2003; Nassehi/Weber 1989)eindeutig ein auf ein einslr'ge.rSubjektverweisendesObjekt. Und alles,was er an Handlungcnevoziert, cvoziert er cntwcdcr im Verweis aufdas einstige Subjekt, oder aber im Verweis darauf, dass das Subjckt nicht mehr an seinen einstigen Körper gebunden,sondern eben in irgendoiner Weiseuntot ist (unsterblich,yerdammt, erlöst, gespenstisch, gcistcrhaftusw). Der Körpcr dcs Mcnschcn im Zustand ,,Wachkoma"aber lebt.roSeine Vitalfunktionensind jcdcnfalls zum größtenTeil intakt: Die innerenOrgane ,,arbcitcn".Klcislauf und Stoffvechselfunktionieren.Zwar würde der Mensch l0

A u c h w c n n n r a n c h cl i i r c i n s c h l ä g i g eE n t s c h e i d u n g eznu s t ä n d i g eV o r m u n d s c h a f t s r i c h t earn s c h c i n c n d( u c h ) h c u t r r ( t l g e( n o c h ), , W a c h k o m am " i t d e m H i r n t o d v e r w e c h s e l n( v g l . H ö f l i n g / Schiiftr2(XXr).

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im Zustand ,,Wachkoma"verhungern,würde er nicht emährt (mit welcher Technik und/oder Technologieauch immer). Wird er aber ernährt, funktionrert auch der Verdauungsapparat(das ist bei einem Kleinkind prinzipiell nicht anders).In der Regelfunktioniert auch die Eigenatmung.Was hingegen haufig nicht funktioniert, das ist der Schluckreflex.Die nach einem Luftröhrenschnitt gelegteTrachealkanüleist abcr nichts anderesals eine Prothese(vgl. Schneider2005); eine Protheseallerdings, die verhindert, dass die Stimmbändervibrieren können, die also mechanisch,,stumm" macht). Die Muskulatur des Körpers eines Menschen im Zustand ,,Wachkoma"weist zumeist durch Spastikenverußachte starke Kontrakturen auf. Der Mensch im Zustand ,,Wachkoma' kann sich folglich nicht allein bewegenbzw. kann kcine Muskelpafüe gezielt bewegen.Manchmal scheint er zu schlafen,manchmal scheinter wach zu sein. Manchmal scheinter aufmanche Geräuschezu reagieren und manchmal nicht. Seine Augen sind manchmal geschlossenund manchmal geöffnet. Manchmal scheinendie geöffnetcn Augen etwas zu fixieren, manchmal nicht. Und die Frage, ob der Mensch im Zustand ,,Wachkoma",um den mir zu tun ist, je Kontakt szrclrlzu mir, lässt sich eher selten nach anderenKriterien beantworten als denen, mit der ich der Frage begegne, ob ein Gott mich anrührt.

5. Am Anfang Mein Problem ist gleichsamdas Gegenteil des Problems,das Sartre beschäftigt: Mein Problem ist rlcrl, dass ich erblickt werde, ohne meinerseits den anderen erfassenzu können (etwa den unsichtbarenGott, der mich sieht, od€r den generalisierten Anderen, dessenBeobachtung ich mich, ontologisch geschen,nicht entziehenkann). Mcin Problem ist die m.E. - bislang - nicht datengesichertentscheidbareFrage,ob es sich bei dem Individuum, um das es mir zu tun ist, um eine Id-Entität handelt,um einen konkreten Anderen, dsr mich erblickt bzw überhaupt crblicken kann, oder ebenum ,etwas',dasrlcäl zurück blicken kann zu mir, das meinen also Blick ricrl erwidert. Das SartrescheProblem der unabweisbarcn Observanz verblassthier folglich völlig gegenüberder Unsicherheitdarüber, ob ich selber rn diesemVerhältnis ..unsichtbar"bin.1rGibt es in dieser Konstellation ll

Damit stellt sich ontologisch anrl empirisch die Frage, was wir eigentlich als grauenhafter erfahren: ständig unter Beobachtung zu stehcn, oder überhaupt nicht wahr genommen zu werden, uns vor einem Cott nicht verbsrycn zu können oder von einem Cott verlassen zu sein, von anderen kujoniert zü werdcn odcr von allen anderen ignoricrt zu werden. Trutz von T r o t h a s c h r i e bm i r d a z u i n e i D e rc m a i l ( 2 0 1 l ) , d a s N i c h l - W a h r g e n o m m c n - w e r d eunn d v o n G o t t v e r l a s s e nz u s e i n s e i u n z w c i f c l h o l l d i c g r a u c n h a f t e r eA l t e r n a t i v c .U n d i c h d e n k e .d a s s i h m u . v . a .d a s P r i n z i p d e s T o d e s z a u b c rrsc c h t g i b l ( v g l . z . B . S t u m p f e 1 9 7 6 ) .

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also überhauptetwaszu vcfstchcnl'ür mich'l Und wennja, dann: was? ,,Einen Menschen,der ganz andcrslcbt, ganz andcrscmpfindet,... und dem diesesLeben trotzdem oder gcradc dcswcgcnwichtig und wertvoll ist" (Klie/Student 2007, S- 169)?Einen ,,Schwcbczustandzwischcn Bcwusstlosigkeitund Wachheit" bei dem, um den mir zu tun ist (Klic/Student2007,S. 159)?,,Eineerworbenegeistige Behinderung" desscn,um den mir zu tun ist? Das, was ,der wachkomatöse Mensch (mir) zu bietcn hat" (Klic/Student 2007, S. l66f)? Oder docb vor allem: dasses zumindestmir gut tut, dasses mir um ihn zu tun ist? Solche Fragen lassen sich kaum abweisen im Erleben einer Welt, die, hat man sie erst einmal betreten, neben unleugbarenSchrecknissenauch eine Vielzahl faszinierender Erfahrungen mit der Frage von und nach Sozialität ermöglicht. Diese Erfahrungen nicht nur ztfällig ,einmal' machen zu können, erfordert allerdings nicht nur sehr viel Zeit. Diese Erfahrungen zu machen, erfordert in dieser vielen Zeit zudem ein hohes Maß an Zuwendung zu einem Menschen, dessenSubjekthaftigkeit alles andere als gesichertoder gar evident ist. Und diese Erfahrungen zu machen, erfordert eine dauerhafte Konzentration auf Ereignisse, die in unserem normalen, schwatzhaftenMiteinander in aller Regel keine andereBedeutung für uns haben als die von Beiläufigkeiten und Kleinigkeiten. Eben diese gilt cs erst einmal wahrzunehmen und im weiteren dann a/s Wahrnehmungenzu bedenken. Das jedenfalls ist der gegenwärtige ,Stand der Dinge' meiner, im Rahmen unserergemeinsamenethnographischenExplorationenstehenden,genuin phänomenologischenBeschäftigung mit,,Wachkoma". Bei dieser Beschäftigung g€ht es mir anhaltenddarum, gesicherte(d.h. v.a. falsifizicrbare) Erkenntnissezu generierenund damit intersubjektiv plausibilisierbareGründe zu habendafür, nicht (mehr) nv glauben zu müssen,es bei dem Individuum, um das mirzu tun ist, mit einemAnderen -und eben nicht nur mit einem Berg von atmendem Menschenfleisch zu tun zu haben. Methodischarbeiteich daran,meine Beobachtungenzu präzisieren,zu systematisierenund zu reflektieren- also, informiert etwa durch die bereitsgenannten Studien von Paul Ekman (2003), nicht nur kleine Veränderungenam Körper des Menschenim Zustand,,Wachkoma'wahrzunehmen, sondernauchmeinekleinen Wahrnehmungen,meine ,,petitesperceptions"(vgl. Reichertz2009, S. 68; Schütz 2004, S. 307; Eberlc 2000, S. l49ff) und meine perceptions en passant,meine beilcitrfgen Wahrnehmungenvon möglichen,,Mikro-Ausdrücken" und,,MikroGesten" diescs Mcnschenr2zu registrieren, zu beschreiben,zu typisieren und die l2

SolchebcilüufigonWahrnehmungen zu explorieren,zu explizicrcn,zu organisieren und zu systcnr0tisicrcn Mikro-Ausdrücke unddcrgcslall(universale) und(kulturelljespezifische bzw.

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Korrelate des bei meinem Involviertsein stattg€habtensubjektiven Erlebens(eidetisch)zu analysieren(vgl. Hitzler 2005). Aber damit deute ich eher einen Weg an, der mir analytisch gangbar erscheint, als dass ich von einer bereits getanen Arbeit berichten würde.

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je spezifisch überformtc)Mik.o-Cestenverlässlich Appräsentationen ,lesen'undalseindeutige entschlüsseln zu können,ist derzent.aleAnspruchvonEkman(undanderen ,,Körp€rsprache'.Analytikern).,,Zeichen wefdenalssolcheintendiert.Anzeichen nicht.WerdasGesichtverzieht, gibt vielleichtabsichtlichein Zeichen,vielleichtaberauchnur unabsichtlich ein Anzeichen der Missbilligung.Wie man leichtsieht,gelangtman €rst mit dem BegrifTdesAnzeichens zu soetwaswie ,,vorsprach licherKommunikation"und,,Körpersprache", Letztereswärenur einemetaphorische Redeweise, wennman,,Sprache" aufsymbolvermittelte Kommunikation begrenzt.Die Beschränkung von Kommunikationaufdas Geben,Nehmen(Verstehen) und Erwidernvon ZeichenschließtunintendierteKörper"sprache" ausdem Begriffaus(obwohl Anzeichenwie spontanes, unintendicrtcs Lächeln,verschränkte Armeu.ä.selbstverständlich wahrgenommen undgedeulet wcrden.performativeEffektehabenundzumAnlass/alsCrund für Folgekom rnunikationengcnommcnwerdenkönnen)Körpersprache, soweitsienichtintendiert ist, besteht,so gesehen, ausSpuren(Anzeichen), nichtÄusZeichen.Wer unwillkürlich dasGesicht vcrzieht, v€rrätsich,abcrerkommuniziert nicht nichtim hiercxpliziertenSinn. Wennwir,,Tatensprechenlassen",mögcndas(intendierte) Zeichen,vielleichtaberauchnur (unintendierte) Anzeichen sein.(...)DicIntentionenhierdurchaus im SinnevonAbsichten desKundgebenden, um nurdicszu crwähnen, sinddemKundnehmenden unzugänglich, er musssieausder Kundgabcdcutcndcrschließen, dabeiKontexlebeachtcnund Konventionen, Situationsdeutungen, Deutungsschcmata und Typisierungenzu llilfe und im Übrigendle FiktioneinerWiederholbarkcit in Anspruch (Orthmann nehmen" 2010,FN 2l).

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