Beiträge aus der Statistik
Kreis- und Bezirksumlagen in Bayern im Haushaltsjahr 2013 Dipl.-Kfm. Wilhelm Einwang
Die Kreis- und Bezirksumlagen haben im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs hohe Bedeutung, da diese einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Aufgaben der Landkreise und Bezirke leisten. Umgelegt wird jeweils derjenige Finanzbedarf, zu dessen Deckung die sonstigen Einnahmen der Landkreise bzw. der Bezirke nicht ausreichen. Die Umlagen werden nach der Leistungsfähigkeit der zur Zahlung verpflichteten Kommunen in Vomhundertsätzen der Umlagegrundlagen bemessen. Die Kreis- und Bezirksumlagen werden in jedem Haushaltsjahr durch den jeweiligen Landkreis bzw. Bezirk für dessen kreisangehörige Gemeinden bzw. kreisfreien Gemeinden und Landkreise neu festgesetzt. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegenen Umlagekraft der kreisangehörigen Gemeinden konnte trotz wachsendem Umlagebedarf der Landkreise der durchschnittliche Umlagesatz der Kreisumlagen im Haushaltsjahr 2013 um 1,1 Prozentpunkte auf 48,4 v. H. gesenkt werden. Während im Vorjahr vier Landkreise ihren Umlagesatz herabsetzten, sahen sich im Berichtsjahr 37 Landkreise dazu in der Lage. 26 Landkreise konnten ihren Umlagesatz auf Vorjahreshöhe halten. Nur acht Landkreise erhöhten ihre Sätze. Dabei wiesen die Landkreise Weilheim-Schongau und Donau-Ries die größte Steigerung mit jeweils 2,5 Prozentpunkten auf. 15 der 20 bayerischen Landkreise mit den höchsten Umlagesätzen befanden sich im Regierungsbezirk Oberbayern. Über dem Durchschnitt lagen die Kreisumlagesätze in den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Schwaben. Mit einem Umlagesatz von 57,0 v. H. führte im Jahr 2013 der Landkreis Fürstenfeldbruck – wie im Vorjahr – die Rangfolge in der Hebesatzskala an, vor den Landkreisen Weilheim-Schongau (56,0 v. H.), Traunstein (55,0 v. H.), Miesbach (55,0 v. H.) und Mühldorf am Inn (54,8 v. H.) sowie Altötting (54,8 v. H.). Der durchschnittliche Bezirksumlagesatz lag im Jahr 2013 bei 22,23 v. H. und damit 1,47 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die Regierungsbezirke Oberpfalz und Oberfranken belasteten ihre Umlagezahler mit einem Umlagesatz von 19,10 v. H. bzw. 20,70 v. H. am geringsten. Den höchsten Umlagesatz wies der Bezirk Mittelfranken mit 25,00 v. H. auf. Die Spannweite zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Bezirksumlagesatz ging 2013 gegenüber dem Vorjahr um 1,50 Prozentpunkte auf 5,90 zurück. Grundsätzliche Anmerkungen
und der Landkreise (Bezirksumlage) an die jeweils
Im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs die-
nächsthöhere kommunale Ebene. Die Umlagen wer-
nen die Kreis- und Bezirksumlagen der Finanzie-
den nach der Leistungsfähigkeit der Kommunen be-
rung der Aufgaben der Landkreise und Bezirke, da
messen. Rechtsgrundlagen für die Kreis- und Be-
die Landkreise nur über geringe und die Bezirke
zirksumlage sind Art. 18 bis 20 (Kreisumlage) sowie
über keine eigenen Steuereinnahmen verfügen.
Art. 21 und 22 (Bezirksumlage) des Gesetzes über
Die Umlagen sind Leistungen der kreisangehörigen
den Finanzausgleich zwischen Staat, Gemeinden
Gemeinden (Kreisumlage) bzw. der kreisfreien Ge-
und Gemeindeverbänden (Finanzausgleichsgesetz
meinden (meist als „kreisfreie Städte“ bezeichnet)
– FAG) sowie § 17 der Verordnung zur Durchfüh-
Bayern in Zahlen 1|2014
41
42 Beiträge aus der Statistik
rung des Gesetzes über den Finanzausgleich zwi-
legen alljährlich ihren durch die sonstigen Einnah-
schen Staat, Gemeinden und Gemeindeverbänden
men nicht gedeckten Bedarf, das Umlagesoll, auf
(FAGDV 2002). Die Kreis- und Bezirksumlagesät-
die kreisangehörigen Gemeinden um. Die Kreisum-
ze werden pro Haushaltsjahr neu festgesetzt und
lage wird in Vomhundertsätzen (Umlagesätze) der
dürfen im jeweils laufenden Jahr nur einmal geän-
Umlagegrundlagen bemessen. Umlagegrundlagen
dert werden. Eine Erhöhung muss vor dem 1. Juni
für die Kreisumlage sind die für die kreisangehö-
des betreffenden Jahres beschlossen sein. Der je-
rigen Gemeinden geltenden Steuerkraftzahlen (Art.
weilige Landkreis bzw. Bezirk legt seinen durch die
4 FAG) als Kennzahl ihrer eigenen Steuerstärke so-
sonstigen Einnahmen nicht gedeckten Finanzbedarf
wie 80 % der Schlüsselzuweisungen der kreisange-
auf seine zugehörigen kreisangehörigen Gemein-
hörigen Gemeinden des vorangegangenen Haus-
den bzw. kreisfreien Gemeinden und Landkreise
haltsjahres. Als Umlagekraft einer Gemeinde wird
um. Von der durch die Landkreise vereinnahmten
die Summe ihrer Umlagegrundlagen bezeichnet.
Kreisumlage wird ein gewisser Teil von den Be-
Die zum Landkreisergebnis summierte Umlagekraft
zirken im Wege der Bezirksumlage wieder abge-
der Gemeinden und gemeindefreien Gebiete bildet
schöpft. Die Kreisumlage ist von den Umlageschuld-
die Umlagekraft eines Landkreises, wobei bei der
nern, den kreisangehörigen Gemeinden, mit einem
Berechnung der Kreisumlagen die Zahlen für die ge-
Zwölftel des Jahresbetrages am 25. eines jeden Mo-
meindefreien Gebiete unberücksichtigt bleiben.
nats an den Landkreis abzuführen. Die Bezirksumlage wird ebenfalls in gleichen monatlichen Raten er-
Umlagekraft der kreisangehörigen Gemeinden
hoben und ist von den kreisfreien Gemeinden am
Die Umlagekraft der kreisangehörigen Gemeinden
25. und von den Landkreisen am Letzten eines je-
Bayerns für 2013 stieg gegenüber dem Vorjahr um
den Monats an den Bezirk zu entrichten. Die Ent-
674,8 Millionen Euro bzw. 9,4 % auf 7 865,7 Millionen
wicklung der Höhe der Kreis- und Bezirksumlagen
Euro. 2012 gab es dagegen noch einen Rückgang
in Bayern seit 1990 zeigt Abbildung 1.
um 0,7 %. Im Einzelnen lagen die Steuerkraftzahlen 2013 um 9,8 % über dem Vorjahresergebnis und er-
Kreisumlagen im Haushaltsjahr 2013
reichten eine Höhe von 7 012,7 Millionen Euro. Die
Die Kreisumlagen sind Leistungen der kreisangehö-
der Umlagekraft zu Grunde gelegten 80-prozentigen
rigen Gemeinden an die Landkreise. Die Landkreise
Schlüsselzuweisungen 2012 der kreisangehörigen
Entwicklung der Kreis- und Bezirksumlagen in Bayern seit 1990
Abb. 1
Abb. 1
Milliarden Euro 7
Abb. 2
Abb.
Abb. 3
Abb.
Abb. 4
Abb.
6 5 4
Kreisumlage Abb. 5 Umlagen der Abb. 6 kreisangehörigen Gemeinden an den jeweiligen Kreis Abb. 7
Abb.
Abb. 8
Abb
Bezirksumlage Abb. davon Umlagen der ... 9
Abb
3 2
Landkreise
1 0
1990 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2013
Abb. 10
kreisfreien Städte an den jeweiligen Bezirk
Bayern in Zahlen 1|2014
Abb
Abb
Abb.
Beiträge aus der Statistik
Gemeinden nahmen gegenüber 2011 um 48,5 Milli-
sen noch Rang 67 belegte, rückte auf Rang 29 vor.
onen Euro bzw. 6,0 % auf gut 853,0 Millionen Euro zu.
Die Landkreise Schwandorf (von Rang 56 auf Rang
In den einzelnen Regierungsbezirken entwickelte
dorf (von 59 auf 39), Main-Spessart (von 44 auf 26)
sich die Umlagekraft 2013 der kreisangehörigen Ge-
und Unterallgäu (von 40 auf 23) machten im Vorjah-
meinden ausschließlich positiv. Während für die Ge-
resvergleich ebenfalls bedeutende Sprünge. Weit zu-
43
25), Dillingen a. d. Donau (von 41 auf 19), Deggen-
meinden in Niederbayern ein Plus von 14,0 % er-
rückgefallen sind dagegen die Landkreise Schwein-
mittelt wurde und die oberbayerischen Gemeinden
furt (von Rang 43 auf Rang 69), Kelheim (von 23 auf
einen Zuwachs in Höhe von 10,7 % verzeichneten,
46), Rottal-Inn (von 36 auf 59), Lichtenfels (von 28 auf
blieb der Zuwachs der Umlagekraft der Gemein-
50) sowie Eichstätt (von 31 auf 52). Im Vergleich mit
den in den restlichen fünf Regierungsbezirken un-
dem Jahr 2012 ging die Schere zwischen dem umla-
ter dem Landesdurchschnitt. Die Umlagekraft kon-
gestärksten und dem umlageschwächsten Landkreis
zentriert sich weiterhin auf die Regierungsbezirke
wieder sehr stark auseinander.
Oberbayern und – allerdings mit großem Abstand – Schwaben, die zusammen gut die Hälfte der Umla-
Kreisumlagesätze
gekraft Bayerns auf sich vereinigen. Ein Blick auf die
Das Umlagesoll erreichte im Jahr 2013 knapp
Pro-Kopf-Werte unterstreicht diese Tatsache, denn
3 804,5 Millionen Euro und lag damit um 247,6 Mil-
die durchschnittliche Umlagekraft insbesondere von
lionen Euro oder 7,0 % über dem Vorjahreswert (im
Oberbayern liegt auch 2013 mit 1 051 Euro je Ein-
Jahr 2012 gab es einen Anstieg um 2,2 %). Bei stark
wohner erneut erheblich über den Werten für die üb-
steigender Umlagekraft (+9,4 %) und kräftig wach-
rigen Regierungsbezirke (Landesdurchschnitt 2013:
sendem Umlagesoll (+7,0%), konnte der durch-
880 Euro je Einwohner).
schnittliche Umlagesatz um 1,1 Prozentpunkte auf 48,4 v. H. gesenkt werden (vgl. Tabelle 2).
Auf Landkreisebene konnten vor allem die Gemeinden in den Landkreisen Dingolfing-Landau
Auf der Ebene der Regierungsbezirke lagen 2013 die
(+55,8 %), München (+26,1 %) sowie Wunsiedel
durchschnittlichen Kreisumlagesätze fast durchweg
i. Fichtelgebirge (+22,4 %) kräftige (auf den Land-
unter den Vorjahreswerten (vgl. Tabelle 1). Die Land-
kreis summiert) Umlagekraftsteigerungen verbu-
kreise in den Regierungsbezirken Oberbayern und
chen. Deutlichere Umlagekrafteinbußen verzeich-
Mittelfranken setzten mit durchschnittlich 49,4 v. H.
neten vor allem die Gemeinden in den Landkreisen
bzw. 49,2 v. H. die höchsten Umlagesätze Bayerns
Starnberg (- 5,4 %) und Schweinfurt (- 4,3 %).
fest.
Die höchsten durchschnittlichen Umlagegrundlagen
Der durchschnittliche Kreisumlagesatz hat sich auf
bei den Gemeinden hatte 2013 der Landkreis Mün-
Regierungsbezirksebene wie folgt verändert (in Pro-
chen mit 2 275 Euro je Einwohner, gefolgt von den
zentpunkten):
Landkreisen Dingolfing-Landau (1 939 Euro je Einwohner), Altötting (1 284 Euro je Einwohner) und Starnberg (1 199 Euro je Einwohner). Die geringsten Umlagegrundlagen verzeichnete wieder der Land-
Tab.1 Veränderung der durchschnittlichen Kreisumlagesätze in Bayern im Jahr 2013 Veränderung der durchschnittlichen Kreisumlagesätze im Jahr 2013 auf Regierungsbezirksebene auf Regierungsbezirksebene
kreis Freyung-Grafenau mit 678 Euro je Einwohner, davor liegen die Landkreise Bayreuth (685 Euro je
Regierungsbezirk
Einwohner) und Schweinfurt (698 Euro je Einwohner). Die Landkreise Neustadt a. d. Waldnaab (704 Euro je Einwohner), Neustadt/Aisch-Bad Windsheim (706 Euro je Einwohner), Passau (709 Euro je Einwohner) sowie Forchheim (709 Euro je Einwohner) belegten ebenfalls hintere Plätze. Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, der 2012 unter den 71 Landkrei-
Bayern in Zahlen 1|2014
Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten
Oberbayern ..................................................... Niederbayern .................................................. Oberpfalz ......................................................... Oberfranken .................................................... Mittelfranken .................................................... Unterfranken ................................................... Schwaben .......................................................
- 2,5 0,0 - 0,2 - 1,2 - 0,2 - 0,6 0,1
Bayern (gewogener Durchschnitt) ..............
- 1,1
44 Beiträge aus der Statistik
Umlagekraft und Umlagesoll der Landkreise Bayerns im Jahr 2013 nach Regierungsbezirken
Tab. 2 Umlagekraft und Umlagesoll der Landkreise Bayerns im Jahr 2013 nach Regierungsbezirken
Regierungsbezirk
Steuerkraft 2013
Umlage-
80 Prozent der Gemeindeschlüsselzuweisungen 2012
kraft
soll
kraft 2013
Millionen €
*
soll
Euro je Einwohner
Umlagesoll in Relation zur Umlagekraft* %
Oberbayern ..................... Niederbayern .................. Oberpfalz ......................... Oberfranken .................... Mittelfranken .................... Unterfranken ................... Schwaben .......................
2 860 759 530 509 651 703 1 002
150 128 120 128 85 127 116
3 010 886 650 638 735 830 1 118
1 487 430 286 308 362 388 543
1 051 858 756 761 811 783 811
519 416 333 367 399 367 394
49,4 48,5 44,0 48,3 49,2 46,8 48,6
Bayern ........................... Ergebnis 2012 .................
7 013 6 386
853 805
7 866 7 191
3 804 3 557
880 806
426 399
48,4 49,5
1
Umlagesatz. )Durchschnittlicher Durchschnittlicher Umlagesatz
Während im Vorjahr vier Landkreise ihren Umlage-
von nur 6,0 bzw. 5,9 sowie 3,0 Prozentpunkten. Mit
satz senkten, sahen sich im Berichtsjahr 37 Land-
einem Umlagesatz von 57,0 v. H. führt im Jahr 2013
kreise dazu in der Lage. 26 Landkreise (im Vorjahr
– wie im Vorjahr – der Landkreis Fürstenfeldbruck
27) hielten ihren Umlagesatz auf Vorjahreshöhe. Nur
die Hebesatzskala vor den Landkreisen Weilheim-
acht Landkreise mussten ihre Sätze erhöhen (im
Schongau (56,0 v. H.), Traunstein (55,0 v. H.), Miesbach (55,0 v. H.) und Mühldorf a. Inn (54,8 v. H.) sowie
Vorjahr 40).
Altötting (54,8 v. H.) an. 15 der 20 bayerischen LandÜber dem Durchschnitt lagen die Kreisumlagesät-
kreise mit den höchsten Umlagesätzen liegen im Re-
ze in den Regierungsbezirken Oberbayern, Nieder-
gierungsbezirk Oberbayern. Mit 39,5 v. H. erhob im
bayern, Mittelfranken und Schwaben. Unter den 38
Jahr 2013 wie bereits in den Vorjahren der Landkreis
Landkreisen mit überdurchschnittlichen Umlagesät-
Neumarkt i. d. OPf. den niedrigsten Kreisumlagesatz
zen waren 16 aus dem Bezirk Oberbayern.
in ganz Bayern (vgl. Tabelle 3).
Die größte Schwankungsbreite der Umlagesätze er-
Die hauptsächlich durch die Einführung der Pflege-
gab sich mit 15,5 Prozentpunkten auch in Oberbay-
versicherung ermöglichte Senkung der Bezirksum-
ern. Relativ ausgeglichen war das Hebesatzniveau
lagesätze in den Jahren 1996 bis 1999 hatte auch zu
dagegen in den Regierungsbezirken Niederbayern,
einer Senkung der Kreisumlagesätze in diesem Zeit-
Unterfranken und Schwaben, mit einer Spannweite
raum geführt. Zwischenzeitlich, nachdem der Effekt
Tab. 3 Bayerische Landkreise mit (besonders) hohem bzw. (besonders) niedrigem Kreisumlagesatz Landkreise mit (besonders) hohem bzw. (besonders) niedrigem Kreisumlagesatz im Jahr 2013 nach Rangfolge im Jahr 2013 nach Rangfolge Landkreis
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
Fürstenfeldbruck ...................... Weilheim-Schongau ................ Traunstein ................................ Miesbach ................................. Mühldorf a.Inn .......................... Altötting .................................... Bad Tölz-Wolfratshausen ........ Forchheim ................................ Weißenburg-Gunzenhausen ... Neuburg-Schrobenhausen ...... Wunsiedel i.Fichtelgebirge ...... Ebersberg ................................ Erding ....................................... Landshut ..................................
v.H.
57,0 56,0 55,0 55,0 54,8 54,8 54,5 53,6 53,5 53,5 53,4 52,5 51,7 51,5
Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten - 2,85 2,50 - 0,30 0,00 - 2,40 0,00 - 1,82 - 1,00 0,00 - 2,40 - 1,50 0,00 - 3,06 1,00
Landkreis
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
Neumarkt i.d.OPf. .............. Regensburg ....................... München ............................ Aschaffenburg ................... Pfaffenhofen a.d.Ilm .......... Amberg-Sulzbach .............. Eichstätt ............................. Neustadt a.d. Waldnaab ... Bamberg ............................ Cham .................................. Passau ............................... Bayreuth ............................. Miltenberg .......................... Würzburg ...........................
v.H.
39,5 40,0 41,5 44,0 44,5 44,9 45,0 45,0 45,0 45,3 45,5 46,0 46,0 46,0
Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten 0,00 0,00 - 5,40 - 2,30 0,00 - 1,00 0,00 1,00 - 1,00 - 0,50 0,00 -1,00 0,00 0,00
Bayern in Zahlen 1|2014
Beiträge aus der Statistik
der Pflegeversicherung verbraucht war, hatte sich
meindefreien Gebiete geltenden Steuerkraftzahlen
das Umlagesatzniveau der Kreisumlagen allerdings
(Art. 4 FAG) sowie 80 % der Gemeindeschlüsselzu-
wieder deutlich über die Durchschnittssätze von
weisungen des vorangegangenen Haushaltsjahres.
1995 hinausentwickelt. Während der landesdurch-
Als Umlagekraft einer Gemeinde wird die Summe ih-
schnittliche Bezirksumlagesatz 2013 um 2,12 Pro-
rer Umlagegrundlagen bezeichnet. Die Umlagekraft
zentpunkte unter dem Satz aus dem Jahr 1995 lag,
gemeindefreier Gebiete stimmt wegen der nicht vor-
überschritt der landesdurchschnittliche Kreisumla-
handenen Gemeindeschlüsselzuweisungen mit de-
gesatz im Jahr 2013 den damaligen Durchschnitts-
ren Steuerkraft überein. Die im Regierungsbezirk
satz um 3,3 Prozentpunkte. Ein Blick auf die ein-
summierte Umlagekraft der Gemeinden und ge-
zelnen Landkreise zeigt, dass 61 Landkreise 2013
meindefreien Gebiete bildet die Umlagekraft eines
höhere Kreisumlagesätze als 1995 hatten, wobei
Bezirks.
die Landkreise Dingolfing-Landau und Augsburg mit einem Plus von 9,00 bzw. 9,25 Prozentpunkten
Umlagekraft der kreisfreien Gemeinden und Land-
an der Spitze standen. Zwei Landkreise wiesen den
kreise
gleichen Kreisumlagesatz wie 1995 auf. Nur acht
Die Umlagekraft der kreisfreien Gemeinden und der
Landkreise lagen 2013 mit ihren Umlagesätzen un-
Landkreise 2013 stieg gegenüber dem Vorjahr um
ter den Ausgangswerten von 1995.
9,1 % auf knapp 12 299 Millionen Euro. 2012 lag die Umlagekraft nur um 1,4 % über dem Vorjahresergebnis (2011: - 8,1 %); (vgl. Tabellen 4 und 5).
Bezirksumlagen im Haushaltsjahr 2013 Die Bezirksumlagen sind Leistungen der kreisfreien Gemeinden und Landkreise an die Bezirke. Die Be-
Die Umlagekraft der kreisfreien Gemeinden Bayerns
zirke erfüllen öffentliche Aufgaben, die über die Zu-
nahm im Vorjahresvergleich um 8,8 % zu, die der
ständigkeit und das Leistungsvermögen der Land-
Landkreise sogar um 9,3 %. Der von den kreisfreien
kreise und kreisfreien Gemeinden hinausgehen.
Gemeinden gestellte Anteil an der Umlagekraft lag
Typische Bezirksaufgaben sind vor allem die über-
damit bei 36,0 % (Vorjahr: 36,1 %). Die Umlagekraft
örtliche Sozialhilfe, die Kultur- und Heimatpflege
der kreisfreien Gemeinden lag nur in den Regie-
sowie die Einrichtung von psychiatrischen Fach-
rungsbezirken Oberpfalz (- 5,1 %) und Niederbayern
krankenhäusern. Die Bezirke legen alljährlich ihren
(- 4,4 %) unter dem Vorjahreswert. Überdurchschnitt-
durch die sonstigen Einnahmen nicht gedeckten
lich war der Anstieg im Regierungsbezirk Oberbay-
Bedarf, das Umlagesoll, auf die kreisfreien Gemein-
ern (+16,9 %). In den Regierungsbezirken Oberfran-
den und Landkreise um. Die Bezirksumlage wird
ken (+8,1 %), Mittelfranken (+2,8 %), Schwaben
in Vomhundertsätzen (Umlagesätze) der Umlage-
(+2,8 %) und Unterfranken (+0,2 %) stieg die Um-
grundlagen bemessen. Umlagegrundlagen für die
lagekraft der kreisfreien Gemeinden unterdurch-
Bezirksumlage sind die für die Gemeinden und ge-
schnittlich.
Umlagekraft, Umlagesoll und Umlagesätze der bayerischen Bezirke im Jahr 2013
Tab. 4 Umlagekraft, Umlagesoll und Umlagesätze der bayerischen Bezirke im Jahr 2013
Bezirk
Steuerkraft 2013
80 Prozent der Gemeindeschlüsselzuweisungen 2012
Umlagekraft
soll
kraft
Umlagesoll in Relation zur Umlagekraft
soll
2013
Millionen €
Euro je Einwohner
%
Oberbayern ................... Niederbayern ................ Oberpfalz ...................... Oberfranken .................. Mittelfranken ................. Unterfranken ................. Schwaben .....................
4 981 895 749 733 1 345 926 1 299
270 146 143 169 261 169 212
5 251 1 041 892 903 1 606 1 095 1 512
1 155 219 170 187 401 240 361
1 185 873 825 845 934 833 845
261 183 158 175 233 182 202
22,00 21,00 19,10 20,70 25,00 21,90 23,90
Bayern ......................... Ergebnis 2012 ...............
10 927 9 947
1 372 1 323
12 299 11 271
2 734 2 671
976 899
217 213
22,23 23,70
Bayern in Zahlen 1|2014
45
46 Beiträge aus der Statistik
Umlagekraft der kreisfreien Gemeinden und der Landkreise Bayerns in den Jahren 2012 und 2013
Tab. 5 Umlagekraft der kreisfreien Gemeinden und der Landkreise Bayerns in den Jahren 2012 und 2013 Körperschaftsgruppe
2012
__________
Veränderung 2013 gegenüber 2012
2013
Umlagekraft
1 000 €
%
Kreisfreie Gemeinden Steuerkraftzahlen .......................................................................................... Die der Umlagekraft zu Grunde gelegten Schlüsselzuweisungen .............. Umlagekraft ...................................................................................................
3 552 052 518 603 4 070 655
3 910 485 518 500 4 428 985
10,1 - 0,0 8,8
6 395 323 804 545 7 199 869
7 016 926 853 049 7 869 976
9,7 6,0 9,3
12 298 961
9,1
Landkreise Steuerkraftzahlen* ......................................................................................... Die der Umlagekraft zu Grunde gelegten Schlüsselzuweisungen* ............ Umlagekraft ...................................................................................................
Kreisfreie Gemeinden und Landkreise zusammen Umlagekraft ................................................................................................... *
In
11 270 523
der kreisangehörigen Gemeinden; die geringfügigen Abweichungen gegenüber den bei den Kreisumlagen verwendeten Daten sind auf die Einbeziehung der Steuerkraftzahlen der gemeindefreien Gebiete bei der Berechnung der Bezirksumlage gemäß Art.bei 21den Abs. 3 FAG zurückzuführen. ) der kreisangehörigen Gemeinden; die geringfügigen Abweichungen gegenüber den
1
Kreisumlagen verwendeten Daten sind auf die Einbeziehung der Steuerkraftzahlen der gemeindefreien Gebiete bei der Berechnung der Bezirksumlage gemäß Art. 21 Abs. 3 FAG zurückzuführen. ern (+10,5 %) den Landkreisen verlief die Entwicklung bei einer
überdurchschnittliche Anstiege er-
mittleren Zunahme um 9,3 % ausschließlich positiv.
rechnet wurden, lag die Umlagekraft der Landkreise
Während für Niederbayern (+14,0 %) und Oberbay-
in der Oberpfalz (+8,3 %), in Oberfranken (+8,3 %),
Zusammengefasstes Umlagesoll der Kreis- und Bezirksumlage 2013 in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns
Abb. 1
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 1
Abb. 3
Abb. 1
Abb. 4
Abb. 1
Abb. 5
Abb.
Oberfranken Unterfranken
RhönGrabfeld
Mittelfranken
Coburg
Oberpfalz
Kronach Hof
Bad Kissingen
Niederbayern
Aschaffenburg
Lichtenfels
Haßberge Main-Spessart
Schweinfurt
ErlangenHöchstadt
Tirschenreuth
Fürth
Nürnberg
Häufigkeit 23 2 12 36 23
Regierungsbezirke
Weiden i.d.OPf. Nürnberger Amberg-Sulzbach Land Schwandorf
Amberg
Schwabach Ansbach
Neustadt a.d.Waldnaab
Forchheim
Erlangen
Neustadt a.d.AischBad Windsheim
bis unter 300 bis unter 400 bis unter 500 bis unter 600 oder mehr
Abb. 6
Abb.
Abb. 7
Abb.
Abb. 8
Abb.
Abb. 9
Abb.
Abb. 10
Abb.
Oberbayern
Kitzingen Würzburg
300 400 500 600
Schwaben
Bayreuth
Miltenberg
Umlagesoll in Euro je Einwohner
Wunsiedel i.Fichtelgeb.
Kulmbach
Bamberg
Cham
Neumarkt i.d.OPf.
Roth
Regensburg
WeißenburgGunzenhausen
Regen Straubing
Eichstätt Kelheim
Donau-Ries
Dillingen a.d.Donau
Günzburg
Augsburg
Ingolstadt NeuburgSchrobenhausen Pfaffenhofen a.d.Ilm AichachFriedberg Freising Dachau
Neu-Ulm
Memmingen Unterallgäu
Landsberg Starnberg am Lech
Dingolfing-Landau
Landshut
Passau Rottal-Inn
Mühldorf a.Inn
Ostallgäu Lindau
(Bodensee)
Kempten (Allgäu)
München
Oberallgäu
WeilheimSchongau
GarmischPartenkirchen
Altötting
Ebersberg
Rosenheim Kaufbeuren
Deggendorf
Erding
Fürstenfeldbruck MÜNCHEN
Minimum: Krfr. St Amberg 178,25 € Maximum: Lkr München 1 444,23 €
Freyung-Grafenau
Straubing-Bogen
Traunstein
Miesbach Bad TölzWolfratshausen
Berchtesgadener Land
Bayern in Zahlen 1|2014
Beiträge aus der Statistik
in Mittelfranken (+ 8,9 %), in Unterfranken (+6,9 %)
auf 22,23 v. H. Der Bezirk Oberpfalz belastete seine
und in Schwaben (+5,9 %) ebenfalls deutlich über
Umlagezahler mit einem Umlagesatz von 19,10 v. H.
dem Vorjahresergebnis.
am geringsten. Den höchsten Umlagesatz wies der
47
Bezirk Mittelfranken mit 25,00 v. H. auf (vgl. TabelEntwicklung des Umlagesolls der Bezirke
le 6).
Nachdem das Umlagesoll (nicht durch sonstige Einnahmen gedeckter Bedarf) 2006 in Höhe von 1 953 Millionen Euro das Vorjahresergebnis (2 117 Millio-
Tab. 6 Veränderung der Umlagesätze der Veränderung der Umlagesätze der bayerischen Bezirke im Jahr 2013 bayerischen Bezirke im Jahr 2013
nen Euro) unterschritt, ging es 2007 um 5,5 % eben-
Bezirksumlagesatz
falls zurück und stieg daraufhin 2008 um 3,5 %, 2009 um 11,8 %, 2010 um 9,0 %, 2011 um 6,4 % sowie 2012 um 7,8 %. 2013 wuchs das Umlagesoll wiederum an, und zwar um 2,3 % auf knapp 2 734 Millionen Euro. Dabei nahm das Umlagesoll in allen Bezirken zu. Die höchsten Zunahmen wiesen die Bezirke Oberpfalz, Niederbayern und Schwaben mit + 7,1 %, +5,8 % bzw. +5,1 % auf. Das höchste Umlagesoll
2013
Veränderung 2013 gegenüber 2012 in Prozentpunkten
24,80 22,00 18,60 21,70 26,00 22,50 23,90
22,00 21,00 19,10 20,70 25,00 21,90 23,90
- 2,80 - 1,00 0,50 - 1,00 - 1,00 - 0,60 0,00
23,70
22,23
- 1,47
Bezirk
2012
Oberbayern ............ Niederbayern .......... Oberpfalz ................ Oberfranken ........... Mittelfranken ........... Unterfranken ........... Schwaben ............... Bayern ...................
v.H.
verzeichnete bei einem Landesdurchschnitt von 217 Euro je Einwohner weiterhin der Bezirk Oberbayern
Der durchschnittliche Bezirksumlagesatz hatte im
mit 261 Euro je Einwohner. Den geringsten Mittel-
Jahr 2005 mit 25,42 v. H. seinen bisherigen Höchst-
bedarf hatte wiederum der Bezirk Oberpfalz mit 158
stand erreicht. Nach den Reduzierungen in den Jah-
Euro je Einwohner (vgl. Tabelle 4). Abbildung 2 zeigt
ren 2006 (- 4,20 Prozentpunkte), 2007 (- 2,05 Pro-
das zusammengefasste Umlagesoll der Kreis- und
zentpunkte) und 2008 (- 1,32 Prozentpunkte), dem
Bezirksumlage 2013 in den kreisfreien Gemeinden
geringen Anstieg 2009 (+0,10 Prozentpunkte),
und Landkreisen Bayerns.
einem Plus von 2,8 Prozentpunkten, 3,05 Prozentpunkten bzw. 1,42 Prozentpunkten in den Jahren
Entwicklung der Bezirksumlagesätze
2010 bis 2012 sowie der Senkung um 1,47 Prozent-
Aus einem Anstieg sowohl der Umlagekraft (+9,1 %)
punkte im Jahr 2013, wird der ehemals hohe Wert
als auch des Umlagesolls (+ 2,3 %), resultierte 2013
weiterhin unterschritten. Die Spannweite zwischen
eine durchschnittliche Senkung des Bezirksumlage-
dem höchsten (Mittelfranken) und dem niedrigsten
satzes um 1,47 Prozentpunkte (Vorjahr: +1,42 Pro-
(Oberpfalz) Bezirksumlagesatz ging gegenüber
zentpunkte). Bayernweit belief sich die durchschnitt-
dem Vorjahr (7,40 Prozentpunkte) mit 5,90 Prozent-
liche Beanspruchung der Umlagekraft im Jahre 2013
punkten abermals zurück.
Bayern in Zahlen 1|2014