Kraftfahrzeug Lichttechnik

Kraftfahrzeug Lichttechnik Einführung Wintersemester 2009/2010 Karsten Köth Lichttechnik im Automobil • Lampen • Leuchten • Scheinwerfer • Mechanik...
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Kraftfahrzeug Lichttechnik Einführung

Wintersemester 2009/2010 Karsten Köth

Lichttechnik im Automobil • Lampen • Leuchten • Scheinwerfer • Mechanik • Adaptive Systeme • Betriebs- und Steuergeräte • Anbindung an Bordnetz • Bus-Systeme • Anzeigeinstrumente, Displays • Fahrerassistenzsysteme • Nachtsicht

Ziel Kennenlernen von • Aufbau • Funktion • Wirkung lichttechnischer Einrichtungen • Kraftfahrzeug Fähigkeiten erlernen, um aktiv Scheinwerfer und Leuchten entwickeln zu können Optik (FEM), Aktorik Einführung in lichttechnische Messmöglichkeiten

Inhalt • Grundlagen der Lichttechnik • Vier lichttechnische Grundgrößen • Messtechnik • Lampen • Leuchten • Scheinwerfer • Rückstrahler • Signalbild • Regelungen

Literatur Licht und Beleuchtung Hans-Jürgen Hentschel, Hüthig Buch Verlag GmbH, 2002 Handbuch der Beleuchtung Schmidt-Clausen, Horst Lange, ecomed Verlagsgesellschaft, 5. Auflage, 1992 Beleuchtungstechnik Baer, Grundlagen, 2. Auflage, Verlag Technik Berlin, 1996 Grundlagen der Lichttechnik - Kompendium Gall, Pflaum-Verlag, 2004 Technische Optik G. Schröder, 8. Auflage, Vogel Buchverlag Würzburg, 1998 Grundlagen der Lichttechnik Siegfried Kokoschka, http://www.lti.uni-karlsruhe.de, Karlsruhe 2003 Grundlagen der Lichttechnik aus fahrzeugtechnischer Sicht Karsten Klinger, http://www.lti.uni-karlsruhe.de, Karlsruhe 2003

Literatur Lichttechnik und optische Wahrnehmungssicherheit im Straßenverkehr Eckert, Verlag Technik, 1993 Sehen und Verkehr B. Gramberg-Danielsen, Springer-Verlag, 1967 Sehen und gesehen werden B. Lachenmayr, Verlag Shaker, 1995 Automotive Lighting and Human Vision Wördenweber, B.; Wallaschek, J.; Boyce, P.: Springer Verlag 2007

Sichtbare Strahlung - Licht Licht • Elektromagnetische Strahlung • Ausbreitungsgeschwindigkeit c = 3108 m/s • Wellenlänge λ = 380 nm ... 780 nm Charakterisierung • Wellenlänge oder Frequenz • Intensität Monochromatische Strahlung • Eng begrenzter Wellenlängenbereich • Spektralfarbe

c = λν

Spektrale Wirkungsfunktion Wirkungsfunktionen • Pflanzenwachstum • Hautbräunung • Helligkeitswirkung

Spektrale Empfindlichkeit Spektrale Empfindlichkeiten von lichtempfindlichen Empfängern

Relative spektrale Stromempfindlichkeit für die physikalischen Empfänger Silizium und Selen Spektrale Hellempfindlichkeitsfunktion des menschlichen Auges für das Tagessehen, die sog. V(λ)-Funktion Relative spektrale Strahlungsleistung S(λ) eines Temperaturstrahlers bei einer Temperatur von 2856 K (sog. Normlichtlichtart A)

Das visuelle System

[Quelle: David H. Hubel, Auge und Gehirn]

Ermittlung spektraler Wirkungsfunktionen Abgleich farbiger Strahlung mit weißer Strahlung Direktabgleich Weiße (graue) Strahlung wird von der Versuchsperson gleichhell wie farbige Strahlung eingestellt.

Spektrale Wirkungsfunktion, Helligkeit Relative spektrale Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges unter Tageslichtbedingungen (hell adaptiertes Auge) Messwerte

Genormte Kurve

V(λ) - Funktion 1

V(λ) 0,5

555 nm 0 380

420

460

500

540

580

620

Wellenlänge λ [nm]

660

700

740

780

380 390 400 410 420 430 440 450 460 470 480 490 500 510 520 530 540 550 560 570 580 590 600 610 620 630 640 650 660 670 680 690 700 710 720 730 740 750 760 770 780

0,000039 0,000120 0,000396 0,001210 0,004000 0,011600 0,023000 0,038000 0,060000 0,090980 0,139020 0,208020 0,323000 0,503000 0,710000 0,862000 0,954000 0,994950 0,995000 0,952000 0,870000 0,757000 0,631000 0,503000 0,381000 0,265000 0,175000 0,107000 0,061000 0,032000 0,017000 0,008210 0,004102 0,002091 0,001047 0,000520 0,000249 0,000120 0,000060 0,000030 0,000015

V(λ) - Funktion, Helmholtz-Kohlrausch Effekt Helmholtz-Kohlrausch Effekt: In V(λ) nur achromatischer Anteil der Helligkeit enthalten

Bunte Strahlung wird heller, als unbunte Strahlung empfunden.

Purkinje - Effekt Bei V(λ) bewerteter Strahlung erscheint blau heller als rot 1,0

V(λ) : Tagessehen V (λ ) V´(λ )

V´(λ) : Nachtsehen

0,5

0,0 380

420

460

500

540

580

620

660

700

740

Wellenlänge [nm]

780

Purkinje - Effekt Purkinje (1787-1869)

• V’(λ) bewertetes Leuchtdichtebild • Blaue Kreise heller • Rote Kreise nicht mehr sichtbar

• V(λ) bewertetes Leuchtdichtebild • Blaue und rote Kreise kaum sichtbar • Gelbe Kreise am hellsten

Physikalische Strahlungsbewertung Strahlung • monochromatische Strahlung • Kontinuumsstrahlung Spektrum Glühlampe

Leuchtstofflampe 8,00E+10

120

7,00E+10 100

6,00E+10

80

Intensität [rel]

Bestrahlungsstärke [rel]

5,00E+10

60

4,00E+10

3,00E+10 40

2,00E+10

20

1,00E+10

0 300,0

0,00E+00 350,0

400,0

450,0

500,0

550,0 Wellenlänge [nm]

600,0

650,0

700,0

750,0

800,0

300

350

400

450

500

550 Wellenlänge [nm]

600

650

700

750

800

LED - Strahlung • Weitgehend monochromatische Strahlung • Erzeugung von weissem Licht durch Leuchtstoffe oder Mehrchip-Farbmischung Lumiled LED royalblau

Lumiled LED warmweiss Lumiled LED warmweiss 1W

1,00

1,00

0,90

0,90

0,80

0,80

0,70

0,70

0,60

0,60 Intensität [rel.]

Intensität [rel.]

Lumiled LED royalblau 1W

0,50

0,40

0,50

0,40

0,30

0,30

0,20

0,20

0,10

0,10

0,00

0,00 250

300

350

400

450

500

550

Wellenlänge [nm]

600

650

700

750

800

250

300

350

400

450

500

550

Wellenlänge [nm]

600

650

700

750

800

Sonnenstrahlung Extraterrestrische Bestrahlungsstärke • 1.400 W/m² Bestrahlungsstärke auf der Erdoberfläche • 1.000 W/m²

Helligkeiten von Farben Theoretisches Beispiel: Blaue LED • 3 W elektrisch • 3 W optisch • 400 nm • 1 lm

Grüne LED • 1,5 mW elektrisch • 1,5 mW optisch • 550 nm • 1 lm

Geometrie

Wirksame Fläche

Wirksame Fläche

ε

A

Ausstrahlwinkel α

A cos ε

Raumwinkel Ebener Winkel • Mittelpunkt • Zwei Geraden • Umschließen eine Fläche Raumwinkel • Mittelpunkt • Zwei Flächen / Kegeloberflächen mit gleicher Mittelachse • Umschließen ein Volumen

Raumwinkel Auf Kugeloberfläche projizierte Fläche

Strahlung tritt aus Fläche aus Detail:

Ursprungsfläche

Kugeloberflächenabschnitt

AK ! = 2 " sr r

[Bilder: O. Reeb, Grundlagen der Photometrie]

Raumwinkel, Definition

Raumwinkel: Quotient aus Fläche der Kugelkalotte durch Quadrat des Kugelradius

Name: Raumwinkel Einheit: Steradiant [ sr ] Zeichen: Ω oder ω [ Omega ]

Einheitsraumwinkel Ω 0 = 1 sr

Raumwinkel, Berechnung

$=

2" !2

% % sin ! d! d# = 2" (cos !

1

# = 0 !1

- cos !2 )

Raumwinkel, Zahlenwerte

Vollraum

4π sr

Halbraum

2π sr

Kreiskegel mit α=32°46´

1 sr

4π sr

2π sr

1 sr

Raumwinkelprojektion Auf Kugeloberfläche projizierte Fläche A1 Fläche A2 Raumwinkelprojektion dA1p = dAK 1 cos! Projizierte Fläche A1p Raumwinkel

AK ! = 2 " sr r [Bild: O. Reeb, Grundlagen der Photometrie]

A1p = " dAK 1 cos!

" r 2! % A1p = ) d $ cos ( ' # sr & r2 A1p = # cos!d" sr

! p = # cos "d!

Raumwinkelprojektion des Halbraums Raumwinkelprojektion ε

! p = # cos "d! Integration in Polarkoordinaten

d! = sin "d"d#

!p =

2&

$

% % cos " sin "d "d#

# =0 " =0

! p = " sin # sr 2

Halbraum α = 90° :

! p = " sr

Lichttechnisches Maßsystem

Das lichttechnische Maßsystem

SI-Einheit Die Candela Definition Die Candela ist die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung einer Strahlungsquelle, die monochromatische Strahlung der Frequenz 540·1012 Hertz aussendet und deren Strahlstärke in dieser Richtung 1/683 Watt durch Steradiant beträgt. In Luft entspricht eine Frequenz von 5,40⋅1014 Hz einer Wellenlänge von 555 nm, bei der V(λ) = 1 ist.

Das lichttechnische Maßsystem - Candela Candela (cd) • Einheit der Lichtstärke • Eine der 7 Basiseinheiten des internationalen SI-Systems • Einzige Basiseinheit nicht rein physikalischer Natur • Beruht auf physiologischen Eigenschaften Lichttechnische Größen sind spektral bewertete Größen

!2

X = K # X e! (! ) "V (! ) d ! !1

Funktionaler Zusammenhang lichttechnischer Größen Bewertungsgröße X • Keine Wirkungsgröße • Empfindungsgröße hängt nicht linear mit Reiz zusammen • Bewertungsgröße hängt monoton mit Empfindungsgröße zusammen Lichttechnische Größen genügen Äquivalenzrelationen Verschiedenfarbige Strahlungen die gleichhell erscheinen, erhalten die gleiche lichttechnische Maßzahl.

Grundgrößen - Lichtstrom Name: Lichtstrom Einheit: Lumen [ lm ] Zeichen: Φ [ Phi ]

Maximales photometrische Strahlungsäquivalent

Km = 683 lm/W

Lichtstrom - Zahlenwerte

Lampentyp LED Allgebrauchslampe 100 W Standard Leuchtstofflampe 36 W, Lichtfarbe weiß Standard QuecksilberdampfHochdrucklampe 125 W Standard NatriumdampfHochdrucklampe 70 W

Lampenlichtstrom 60 lm 1380 lm 2850 lm 6300 lm 4600 lm

Grundgrößen - Lichtstärke Name: Lichtstärke Einheit: Candela [ cd ] Zeichen: I Name: Raumwinkel Einheit: Steradiant [ sr ] Zeichen: ω [ Omega ]

Lichtstärke - Zahlenwerte

Lichtquelle

Lichtstärke

Kerze

1 –2 cd 2

Glühlampe 100 W 10 cd Fernlicht

4

10 cd 17

Mond

10 cd

Sonne

27

10 cd

Grundgrößen - Leuchtdichte

Ap

! L= Ap" Ap = A cos ε

Name: Leuchtdichte Einheit: Candela pro Quadratmeter [ cd/m² ] Zeichen: L

I L= Ap

Leuchtdichte - Zahlenwerte

Lichtquelle Sonne Bedeckter Himmel LED-Bremsleuchten Leuchtstofflampen Arbeits- und Raumflächen gut beleuchteter Arbeitsräume Nächtliche Straßenbeleuchtung (Fahrbahn) Nächtlicher Himmel im Freien

Leuchtdichte 1,5.109 cd/m2 5.103 cd/m2 105 cd/m2 104 cd/m2 20 ... 200 cd/m2 0,5 ... 2 cd/m2 10-3...10-4 cd/m2

Grundgrößen - Beleuchtungsstärke Name: Beleuchtungsstärke Einheit: Lux [ lx ] Zeichen: E

! E= A

I E = 2 cos ! r

Beleuchtungsstärke - Zahlenwerte Art der Umgebung Im Freien bei klarer Atmosphäre und hohem Sonnenstand Diffuser Himmel Gut beleuchtete Büro-Arbeitsräume Operationsfeld Beleuchtung Im Freien bei Mondlicht

Beleuchtungsstärken bis ca. 120 000 lx 5000 - 20 000 500 - 1000 bis 100 000 etwa 0,5

lx lx lx lx

Photometrisches Grundgesetz

Fläche A mit Leuchtdichte L

A

# = % % L $ dA cos ! d "

dA

"A

Beschreibt den Strahlungsaustausch zwischen den beiden Flächen A und B

Ω ε



B

Photometrisches Entfernungsgesetz, Herleitung Photometrischen Grundgesetz:

# = % % L $ dA $ cos ! $ d "

dA cos ! : Wirksame Fläche

"A

! Mit E = und gleichmäßiger Leuchtdichte ergibt sich: A

d# E= = L % cos ! $ d " dA " Für den ganzen Halbraum:

d! E= = L " #p dA

Photometrisches Entfernungsgesetz

E = L!"

A != 2 r

I=L !A

I E= 2 r

ε

I E = 2 cos! r r

Photometrisches Entfernungsgesetz, Fehler

h

Lichtquelle

r 1" ! = h !

Empfänger r ! 0,0010 0,0025 0,005 0,01 0,03 0,04

! [%] 0,1 0,25 0,5 1 3 4

r/h 31,6 20,0 14,1 9,95 5,69 5,03

Messtechnik • Cos-Anpassung • Ideale Fläche - Lambert-Strahler • V(λ) Filter • Elektrische Beschaltung

Cosinus - Gesetz Photometrischen Grundgesetz:

# = % % L $ dA $ cos ! $ d "

dA cos ! : Wirksame Fläche

"A

! Mit I = und bei gleichmäßiger Leuchtdichte ergibt sich: "

d! I= = L # dA $ cos % d" A

Bei sehr kleiner Fläche A ergibt sich:

I = L ! A ! cos "

Lambertstrahler

I ε

Lambertstrahler

ε

ε I e = I0 . cos ε

L e = L0 L0 Die Leuchtdichte ist winkelunabhängig.

I0 Die Lichtstärke ist winkelabhängig.

• Lichtquellen mit richtungsunabhängiger Leuchtdichte • Vollkommen streuend reflektierende, matte Flächen Eingeführt von Johann Heinrich Lambert im Jahr 1760.

Cosinus - Anpassung

Empfänger mit Lambert - Charakteristik

Abschattring

Streuscheibe Si - Empfänger

Voltmeter

Silizium - Empfänger, Filterung

Filter

Silizium - Empfänger, elektrische Beschaltung

Photostrom IPH [mA]

RA = 0 Ω

Si - Empfänger RA = 500 Ω RA = 1000 Ω

Beleuchtungsstärke E [lx]

RA

Si - Empfänger

OP Gegenkoppelwiderstand

Beleuchtungsstärkemessgerät

Flächenelement Filter

Si - Empfänger

V(λ) - Anpassung Empfängt Strahlung Legt Fläche fest Cosinus - Anpassung

Lichtstärkemessgerät

Blenden

Flächenelement

Zur Streulichtunterdrückung

Legt den Raumwinkel fest

Leuchtdichtemessgerät

Objektiv

Feldlinse Feldblende

Si - Empfänger Empfängt Strahlung

Filter V(λ) - Anpassung

Leuchtdichtekamera

Objektiv

Feldlinse Feldblende Farbrad V(λ) - Anpassung

CCD - Chip Empfängt Strahlung

U-Kugel, Aufbau

Messobjekt

Lichtmesskopf Messung der indirekten Beleuchtungsstärke

Hilfslampe

U-Kugel

Abschatter

Innen beschichtet

U-Kugel, Kugelfaktor

Messung: E ind = ! " K

Kugelfaktor: 1 " K= ! A 1# "

Messung: E ind

! # = " A 1$ #

Eind Φ K ρ

: indirekte Beleuchtungsstärke : Lichtstrom des Messobjektes : Kugelfaktor : mittlerer Reflexionsgrad der Kugelwand

Kugelfaktor abhängig von: • Kugeleigenschaften • Eingebrachtem Messobjekt

U-Kugel, Messung

Lichtstrommessung: 1 ! = " E ind K

Messablauf: 1) Lichtstrommessung der Normallampe EN = ! N " K N

2) Lichtstrommessung der Hilfslampe ENH = ! NH " K N

3) Lichtstrommessung des Messobjektes EX = ! X " KX

4) Lichtstrommessung der Hilfslampe E XH = ! XH " K X

U-Kugel, Rechnung Normallampe:

!N

1 = EN K N

ENH

Messobjekt:

!X EX

! NH

1 = KX

! XH E XH

1 = KN

!N

1 = KX

!X

EN

EX

=

=

! NH

!N

ENH

EN

! XH

!X

E XH

EX

" ENH = ! NH

" E XH = ! XH

Lichtstrom der Hilfslampe ist konstant:

! NH = ! XH !N EN

" ENH =

!X EX

" E XH

E X ENH ! X = !N " " EN E XH

Goniophotometer

Messobjekt

γ = 0...180°

Lichtmesskopf Messung der Lichtstärke

 = 0...360°

Aufgrund der photometrischen Grenzentfernung sehr grosse Abmessungen notwendig, daher meist komplizierter Aufbau.

Drehspiegel-Goniophotometer

Stoffkennzahlen Reflexionsgrad

"r reflektierter Lichtstrom != = auftreffender Lichtstrom " 0 Transmissionsgrad

transmittierter Lichtstrom " t != = auftreffender Lichtstrom " 0 Absorptionsgrad

! = 1" # " $

Da Energieerhaltung gilt: 1= ! + " + #

Normen DIN 13032 oder 5032 Lichtmessung DIN 5033 Farbmessung DIN 6169 und CIE 13.2 Farbwiedergabe Genauigkeitsklassen für Beleuchtungsstärkemessgeräte:

Klasse L A B C C

Gesamtfehler 3% 5% 10 % 20 %

Umrechnung Objekt: Glühlampe Leistung Lichtstrom Raumwinkel Lichtstärke Durchmesser Fläche Leuchtdichte Abstand Arbeitsfläche Beleuchtungsstärke Leuchtdichte

P = 100 W Φ = 1400 lm Ω = 4π I=Φ/Ω d = 0,055 m Ap ≈ 0,002 m² L = I / Ap r=1m E = I / r² L = ρ E / ΩP

I ≈ 100 cd

L ≈ 50.000 cd / m² E = 100 lx ΩP = π L ≈ 10 cd / m2

Lichtstrom Lambertstrahler

E = L ! "p ! p = " sin 2 #

! E= A

! = LA" p

Lambertstrahler strahlt in Halbraum ab ( α = 90° ).

! = " #L # A Beleuchtete lambertsche Fläche abgestrahlter Lichtstrom

! = "E #A Mit:

ρ: Mittlerer Reflexionsgrad

Praktische Messtechnik

Beleuchtungsstärke - Messung

E

Lichtstärke - Messung

E

r

I = E !r

2

Leuchtdichte - Grundsätzliche Gedanken

? ? ? ??

A

I E !r L= = Ap Ap

2

r

E

Leuchtdichte - Leuchtende Fläche

A

α

h

E

r

A = !h

2

h = tan ! h = r tan ! r

Leuchtdichte - Rechnung

(

A = ! r tan "

)

2

= ! r tan " 2

2

I E !r r L= = = E 2 2 = E ! const Ap A " r tan # 2

2

Leuchtdichte - Messung

E

E E

L = E ! const

Lichtstrom - Grundsätzliche Gedanken

AKugel

E AE

r

AK = 4! r

! E= A !E E= AE

2

Lichtstrom - Rechnung Lichtquelle strahlt gleichverteilt in den Vollraum ab:

!E !K = AE AK

!E !K = AK AE

!E != AK AE

! = E " 4# r

2

Lichtstrom - Messung

E

r

! = E " 4# r

2

Ausblick

Gremien und Regelungen Erarbeitung der Regelungen durch Gremien: • GRE • GTB • CIE • Nationale Gremien (FKT-SAL)

Aktuelle ECE-Regelungen: Internet-Seiten der UN www.unece.org/trans/main/wp29/wp29regs.html

Normen, Richtlinien, Regelungen Genehmigungszeichen ECE E1: E2: E3: E4: E5: E6: E7: E8: E9: E10: E11: E12: E13: E14: E15: E16: E17: E18: E19: E20: E21: E22:

Deutschland Frankreich Italien Niederlande Schweden Belgien Ungarn Tschechien Spanien ehemaliges Jugoslawien Großbritannien Österreich Luxemburg Schweiz ehemalige DDR Norwegen Finnland Dänemark Rumänien Polen Portugal Russische Föderation

E23: E24: E25: E26: E27: E28: E29: E30: E31: E32: E33: E34: E35: E36: E37: E38: E39: E40: E41: E42: E43:

Griechenland Irland Kroatien Slowenien Slowakei Weißrussland Estland ---------Bosnien und Herzegowina Lettland ----------------------------------------Türkei --------------------Yugoslawische Republik Mazedonien ---------Europäische Union ab 3/98 Japan

Normfarbtafel - Farbdreieck

X = k # " (! ) $ x (! ) d!

Y = k ! $ (# ) " y (# ) d# Z = k ! $ (# ) " z (# ) d#

X x= X+Y+Z Y y= X+Y+Z z = 1- x - y

Lichtquellen

Lichtquellen

mit Kolben

frei

Kohlebogenlampen

Glimmlampen

Niederdruckentladung

elektrisch

Halogenglühlampen

Flammen

Laser LEDs OLEDs EL-Folien

Elektrolumineszenz chemisch

Glimmentladung Bogenentladung

Hochdruckentladung

Temperaturstrahlung

Glühlampen

Lumineszenz

Entladungslampen

Glimmlampen

Festkörperlampen

Lichtlenkung Einkopplung in Lichtleiter

[Aus: Hella, Research & Development Review 1997]

Lichtlenkung im Scheinwerfer Lichtlenkung mit Paraboloid

[Aus: Handbuch der Beleuchtung]

Simulation

Leuchten Lichtverteilung von Rückleuchten Laut ECE-Regelung 7

Scheinwerfer Strassenszene mit Hell-Dunkel-Grenze

[Aus: Handbuch der Beleuchtung]

LED-Scheinwerfer

AFS-Scheinwerfer

[Aus: Hanno Westermann , AFS/GER/Back-up, Informal Document 48th GRE No. 28, April 2002]

Adaptive Rückleuchten Adaptive Schlusslichter bei Nebel

Fahrzeug ohne adaptives Licht Fahrzeug mit adaptivem Licht

[Aus: Thomas Luce, Schefenacker, SPIE - Photonics in the Automobile Nov 2004]

Sensoren adaptiver Leuchten

[Aus: Thomas Luce, Schefenacker, SPIE - Photonics in the Automobile Nov 2004]

Ansteuerung

[Aus: Thomas Luce, Schefenacker, SPIE - Photonics in the Automobile Nov 2004]

Betriebsgeräte EVG für Xenon-Lampen

[Aus: Yongxuan Hu, Analysis and Design of HID Lamp Ballast for Automotive Headlamp]

Bussysteme Übersicht: • CAN: • Niedrige Bandbreite • Ereignisgesteuert • Ungeeignet für X-by-wire • TTCAN: • Zeitgesteuerter CAN-Bus • FlexRay: • Hohe Bandbreite • Synchroner und asynchroner Betrieb • Geeignet für X-by-wire • MOST: • Hohe Bandbreite • Synchroner und asynchroner Betrieb • Geeignet für Telematik

Displays

Grundelemente der Codierung: • Leuchtdichte • Form • Farbe • Anordnung [Bild: OEC]

Nachtsichtsysteme Verbesserung der Sicht durch Bildverarbeitung Originalbild Aufbereitetes Bild

[Aus: PAL 2003, EDEL - Enhanced Driver’s Perception In Poor Visibility ]

Infrarot Systeme IR-Systeme aktive Systeme nahes IR 780 nm - 3000 nm

passive Systeme fernes IR 3000 nm 16000 nm nahes Infrarot

Halogen-Lampe + Filter

IR-LED

IR-Laser

Detektoren am Fahrzeug

[Aus: Peter M. Knoll, Robert Bosch GmbH]

Sichtweiten mit Hilfssystemen

Kamerawinkel

IR-System

Abblendlicht

[Aus: Jan C. Egelhaaf, Peter M. Knoll; Robert Bosch GmbH]

Aktuelle Forschung Untersuchungen: • Einfluss der Konstruktion auf die Wahrnehmung (Homogenität) • Energieeffizienz • Dynamische Systeme Ziele: • Energieeinsparung • Gewichtsreduzierung • Reduzierung der Unfalltoten • Erhöhung des Komforts