Kosten- und Leistungsrechnung

Klausurentraining Weiterbildung - für Betriebswirte, Fachwirte, Fachkaufleute und Meister Kosten- und Leistungsrechnung Klausurtypische Aufgaben und ...
Author: Julius Kneller
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Klausurentraining Weiterbildung - für Betriebswirte, Fachwirte, Fachkaufleute und Meister

Kosten- und Leistungsrechnung Klausurtypische Aufgaben und Lösungen von Günter Krause, Bärbel Krause

1. Auflage 2011

Kosten- und Leistungsrechnung – Krause / Krause schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Thematische Gliederung: Wirtschaftswissenschaften: Berufe, Ausbildung, Karriereplanung

Kiehl 2011 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 470 63451 7

1 Grundlagen 01. Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung Welche Aufgaben (Funktionen) erfüllt die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)? 02. Abgrenzungsrechnung, Grundbegriffe Welche Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung muss man unterscheiden, um die Abgrenzungsrechnung vornehmen zu können? 03. Auszahlungen, Ausgaben, Aufwendungen und Kosten Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Auszahlungen, Ausgaben, Aufwendungen und Kosten? Geben Sie einen Überblick und ordnen Sie die Vorgänge 1 bis 6 entsprechend zu. Vorgänge (1) bis (6): (1) Tilgung einer Verbindlichkeit aus der Vorperiode (2) Kauf von Rohstoffen, die in der Rechnungsperiode nicht verbraucht werden. (3) Spenden (4) Kauf von Gütern auf Ziel (5) Abschreibung von Betriebsmitteln, die in der Vorperiode beschafft wurden. (6) Zusatzkosten, z. B. kalkulatorischer Unternehmerlohn

04. Einzahlungen, Einnahmen, Erträge und Leistungen Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Einzahlungen, Einnahmen, Erträgen und Leistungen? Geben Sie einen Überblick und ordnen Sie die Vorgänge 1 bis 6 entsprechend zu. Vorgänge (1) bis (6): (1) Bezahlung einer Kundenrechnung aus der Vorperiode (2) Verkauf von Produkten aus der Vorperiode zu Herstellungskosten (3) Betriebsfremde Erträge, z. B. Mieterträge aus einem nicht betriebsnotwendigen Gebäude

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2 Kostenartenrechnung − Aufgaben

2 Kostenartenrechnung 01. Kostenarten Ordnen Sie in der nachfolgenden Tabelle die richtige Kostenart zu (Ankreuzen; X). Kostenart

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Einzelkosten

Gemeinkosten

SonderSondereinzelkos- einzelkosten der ten des Fertigung Vertriebs

Mietkosten für ein Ladengeschäft Transportversicherung für den Auftrag 0118-66 Lizenzgebühren für Bauteil 5518 Honorar an den Steuerberater Monteurlohn für Auftrag 2955-67 Abschreibungskosten für Maschine DN 4 Betriebsstoffkosten für Mai 20.. Rohstoffkosten für Mai 20.. Hilfsstoffkosten für Mai 20.. Lohnkosten für allgemeine Gewährleistungsarbeiten

02. Wagniskosten-Zuschlag Aufgrund von Schwund, Diebstahl und anderen Ursachen ist bei den Lagervorräten in der Vergangenheit ein Ausfall von 35.000 € entstanden. Der Wareneinsatz betrug während dieser Zeit 2,5 Mio. €. a) Berechnen Sie den Beständewagniskostenzuschlag. b) Bescheiben Sie, welche Konsequenz dieses Ergebnis für die Kalkulation hat. 03. Kostenstrukturkennzahlen Stellen Sie anhand der nachfolgenden Angaben die Struktur der Materialkosten sowie das Verhältnis der Gemeinkosten zu den Einzelkosten dar. Kostenart Materialkosten - Rohstoffe - Hilfsstoffe - Betriebsstoffe



Einzelkosten (EK) 80.000 70.000 8.000 2.000

Gemeinkosten (GK)

X X X

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3 Kostenstellenrechnung − Aufgaben

3 Kostenstellenrechnung 01. BAB, Kostenumlage, Zuschlagssätze, Selbstkosten Der nachfolgende Betriebsabrechnungsbogen der Metallbau GmbH aus dem Monat Juni soll um die fehlenden Angaben ergänzt werden. Erweiterter, mehrstufiger BAB Schlüssel 1 cbm Schlüssel 2 Verhältnis Kostenstellen vorläufige Werte Umlageschlüssel 1 Zwischensummen Umlageschlüssel 2 Endsummen Zuschlagsgrundlagen

Metallbau GmbH 1.400 2.400 2

Summen Allgem. Material Kostenstelle 351.000

18.000

1.600 1

Fertigung I II

8.000 130.000

65.000

400

Monat: Juni 2.000 400

Fertig.- Verwal- Vertrieb hilfstung stelle 25.000

45.000

60.000

351.000

351.000 80.000 350.000 110.000

IstZuschlagssätze

a) Legen Sie die Kosten der Allgemeinen Kostenstelle und der Fertigungshilfsstelle um. b) Ermitteln Sie die Zuschlagssätze (keine Bestandsveränderungen, keine aktivierten Eigenleistungen). c) Ermitteln Sie unter Verwendung der Zuschlagssätze aus Fragestellung b) die Selbstkosten für einen Auftrag, bei dem 300,00 € Materialeinzelkosten, 800,00 € Fertigungslöhne für Stufe I, 300,00 € Fertigungslöhne für Stufe II, 100,00 € Sondereinzelkosten der Fertigung sowie 85,15 € Sondereinzelkosten des Vertriebs anfallen.

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4 Kostenträgerrechnung – Lösungen

Blechsorte

Menge (t)

HK/F (€/t)

VwVtrGK (€/t)

SK (€/t)

Erlöse (€/t)

Ergebnis (€/t)

Ergebnis gesamt (€)

ST 60–01

200

206,00

41,20

247,20

300,00

52,80

10.560,00

ST 60–08

150

1.236,00

247,20

1.483,20

1.400,00

− 83,20

− 12.480,00 11.120,00

ST 60–05

100

824,00

164,80

988,80

1.100,00

111,20

ST 60–02

120

412,00

82,40

494,40

550,00

55,60

Betriebsergebnis

6.672,00 15.872,00

02. Einstufige Äquivalenzziffernkalkulation Produzierte Menge

Äquivalenzziffer

Recheneinheiten

Stück Sorte I

(1) 30.000

(2) 1,0

(3) 30.000

Stückkosten

Gesamtkosten

in Euro/Stück

in Euro

(4) 1,20

(5) 36.000

II

15.000

1,4

21.000

1,68

25.200

III

20.000

1,8

36.000

2,16

43.200

Summe

87.000

104.400

Rechenweg: 1. Ermittlung der Äquivalenzziffern bezogen auf die Einheitssorte. 2. Die Multiplikation der Menge je Sorte mit der Äquivalenzziffer ergibt die Recheneinheit je Sorte (= Umrechnung der Mengen auf die Einheitssorte). 3. Die Division der Gesamtkosten durch die Summe der Recheneinheiten (RE) ergibt die Stückkosten der Einheitssorte: 104.400 € : 87.000 RE = 1,20 €/Stk. 4. Die Multiplikation der Stückkosten der Einheitssorte mit der Äquivalenzziffer je Sorte ergibt die Stückkosten je Sorte: 1,20 · 1,4 = 1,68 5. Spalte (5) zeigt die anteiligen Gesamtkosten je Sorte (z. B.: 1,68 · 15.000 = 25.200). Die Summe muss den gesamten Produktionskosten entsprechen (rechnerische Probe der Verteilung). 03. Mehrstufige Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern Das Verfahren wird wie bei der einstufigen Methode durchgeführt – nur in zwei aufeinander folgenden Schritten.

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5 Plankostenrechnung – Lösungen

5.2 Flexible Plankostenrechnung 01. Flexible Pankostenrechnung (1) •

Rechnerische Lösung: Proportionaler Plankostenverrechnungssatz Fixer Plankostenverrechnungsatz Plankostenverrechnungssatz

= = = =

Verrechnete Plankosten

= = =

Sollkosten =

Beschäftigungsabweichung (BA)

=

Verbrauchsabweichung (VA)

=

Gesamtabweichung (GA)

=

=

Proportionale Plankosten : Planbeschäftigung 200.000 € : 10.000 Std. = 20,00 € Std. Fixe Plankosten : Planbeschäftigung 100.000 € : 10.000 € = 10,00 €/Std. Proportionaler Plankostenverrechnungssatz + Fixer Plankostenverrechnungssatz 20,00 €/Std. + 10,00 €/Std. = 30,00 €/Std. Plankosten : Planbeschäftigung 300.000 € : 10.000 € = 30,00 €/Std. Istbeschäftigung · Plankostenverrechnungssatz 9.000 Std. · 30,00 €/Std. = 270.000 € Plankosten · Beschäftigungsgrad 300.000 € · 90 : 100 = 270.000 € Fixe Plankosten + Prop. Plankostenverrechnungssatz · Istbeschäftigung 100.000 + 20,00 €/Std. · 9.000 Std. = 280.000 € Fixe Plankosten + Prop. Plankosten · Beschäftigungsgrad 100.000 € + 200.000 € · 90 : 100 = 280.000 € Sollkosten – Verrechnete Plankosten 280.000 € – 270.000 € = 10.000 € Da die Sollkosten höher sind als die verrechneten Plankosten, ergibt sich eine Unterdeckung von 10.000 €. Istkosten – Sollkosten 250.000 € – 280.000 € = − 30.000 € Da die Istkosten kleiner sind als die Sollkosten, ergibt sich eine Überdeckung von 30.000 €. Istkosten – Verrechnete Plankosten 250.000 € – 270.000 € = − 20.000 € Es existiert eine Kostenüberdeckung, da die Istkosten geringer sind als die verrechneten Plankosten. Verbrauchsabweichung + Beschäftigungsabweichung − 30.000 € + 10.000 € = − 20.000 €

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6 Teilkostenrechnung – Lösungen

03. Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung mit mehreren Produkten Angaben in € Bereiche

Bereich I

Gruppen Produkte

Erzeugnisgruppe 1 Produkt 1

Bereich II

Erzeugnisgruppe 2

Produkt 2

Produkt 3

gesamt

Erzeugnisgruppe 3

Produkt 4

Produkt 5

Produkt 6

Umsatzerlöse

30.000

28.000

8.000

31.000

64.000

52.000

− variable Kosten

12.000

14.000

6.000

16.000

29.000

21.000

98.000

= DB I

18.000

14.000

2.000

15.000

35.000

31.000

115.000

8.000 66,67

9.000 64,29

4.000 66,67

11.000 68,75

21.000 72,41

10.000 47,62

63.000

5.000

− 2.000

4.000

14.000

− Erzeugnisfixkosten

in % d. variablen Kosten

= DB II

10.000

− Erzeugnisgruppenfixkosten in % d. variablen Kosten

= DB III

213.000

21.000

15.000

2.000

35.000

52.000

2.000 7,69

3.000 13,64

4.000 8,00

9.000

13.000

− 1.000

31.000

43.000

2.000 4,17

4.000 8,00

6.000

10.000

27.000

37.000

− Bereichsfixkosten

in % d. variablen Kosten

= DB IV

− Unternehmensfixkosten

6.000 6,12

in % d. variablen Kosten

= DB V in % der Umsatzerlöse

31.000 14,55

Interpretation: Produkt 3 hat geringe Umsatzerlöse; der DB II ist negativ. Produkt 4 hat zwar auskömmliche Umsatzerlöse, aber hohe variable und erzeugnisfixe Kosten, sodass der DB III negativ ist. Die Herstellung der Erzeugnisgruppe 2 sollte überdacht werden, da sie zu den bereichs- und unternehmensfixen Kosten derzeit keinen Beitrag leisten kann. 04. Betriebsergebnis im Wege der Vollkostenrechnung und der Teilkostenrechnung a) Vollkostenrechnung pro Stück: Kostenart

Einheit

Produkt 1

2

3

Summe 4

5

EK

€/Stk.

20,00

45,00

60,00

50,00

32,00

+

GK

€/Stk.

32,00

135,00

120,00

160,00

59,20

=

SK

€/Stk.

52,00

180,00

180,00

210,00

91,20

Verkaufserlöse

€/Stk.

80,00

170,00

185,00

80,00

125,00

28,00

− 10,00

5,00

− 130,00

33,80

33.600

− 5.000

11.000

− 26.000

27.040

=

Gewinn

€/Stk.

Betriebsergebnis



40.640

9 Zielkostenrechnung (Target Costing) – Lösungen

145

9 Zielkostenrechnung (Target Costing) 01. Zielkostenrechnung (Target-Costing), Industrie Möglicher Marktpreis pro Stück

200,00 €

Planabsatz

200,00

Marktpreis (€/Stk.)

500 Stück

Zielkostenermittlung Planumsatz –

Mindestgewinn

=

Zwischensumme



Vertriebskosten



Verwaltungskosten

=

Zwischensumme



Konstruktion



Arbeitsvorbereitung

100.000 € 15 %

− 15.000 €

− 30,00

Gewinn (€/Stk.)

− 170,00

Zielkosten (€/Stk.)

85.000 € − 10.000 € − 9.600 € 65.400 € − 20.000 € − 4.000



− 10.000





Werkzeuge

=

Zwischensumme

31.400 €



Materialkosten

− 7.150

=

Zulässige Fertigungskosten

24.250 €



Nebenrechnung: Vertriebskosten Verwaltungskosten Konstruktion Arbeitsvorbereitung Werkzeuge Materialkosten Fertigungskosten Gesamtkosten

10.000 € 9.600 € 20.000 € 4.000 € 10.000 € 7.150 € 24.250 € 85.000 €

: 500 Stk.

= 170,00 €/Stk.

Wenn es gelingt, die Zielkosten im Rahmen von 170,00 € pro Stück zu halten, beträgt der Marktpreis 200,00 € pro Stück – bei einem Gewinn von 30,00 € pro Stück.