Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister Münchner Str. 7a 83714 Miesbach Tel.: 08025/9914549 Träger...
Author: Heike Lang
0 downloads 0 Views 2MB Size
Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister Münchner Str. 7a 83714 Miesbach Tel.: 08025/9914549 Träger: Diakonisches Werk Rosenheim Jugendhilfe Oberbayern Letzte Aktualisierung: Dez. 2017

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Vorwort Vorwort des Trägers

Das Diakonische Werk engagiert sich seit vielen Jahren im Kindertagesstättenbereich und ist Träger für Krippen, Kindergärten und Horte in Rosenheim Stadt und Land, im Landkreis Miesbach, Ebersberg und Freising sowie in München. Seit April 2013 hat das Diakonische Werk die Trägerschaft für die neu eröffnete Kinderkrippe im alten Kloster in Miesbach übernommen.

Einführende Gedanken des Kinderkrippenteams Nie ist die Neugier, die Offenheit Neues zu lernen, die Lust sich selbst kennen zu lernen und das Bedürfnis dabei von einer Bezugsperson begleitet zu werden größer als in den ersten drei Lebensjahren. Wir bieten den Kindern eine vorbereitete Umgebung, in der sie

individuelle

Lernerfahrungen sammeln können. Eine Atmosphäre in der sich die Kinder wohlfühlen sowie eine gute Bindung zu einer Bezugsperson sind dabei wichtige Voraussetzungen. Um dies zu ermöglichen, setzen wir vor allem auf eine intensive Elternarbeit und Eingewöhnung. Alle Kinder sollen sich in unserem Haus wohl und geborgen fühlen, Gemeinschaft erfahren und eine glückliche Kinderkrippenzeit erleben dürfen. Ihr Krippenteam

2

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Inhaltsverzeichnis Vorwort ........................................................2

1.

Struktureller Rahmen ........................ 5

1.1.

Leitbild.........................................................5

1.2.

Gesetzliche Vorgaben .................................5

1.3.

Rahmenbedingungen..................................7

1.4.

Räumliche Gegebenheiten .........................8

1.5.

Lebenssituation der Kinder ..................... 11

1.6.

Öffnungszeiten / Schließtage .................. 11

1.7.

Personelle Besetzung / Ausbildung des Personals 12

1.8.

Qualitätssichernde Maßnahmen............. 14

1.9.

Anmeldung ............................................... 15

2.

Pädagogische Arbeit ........................ 15

2.1.

Unser Verständnis von Bildung ............... 16

2.1.1.

Schwerpunkte und Ziele .......................... 16

2.1.1.1.

Partizipation ............................................. 18

2.1.1.2.

Beschwerdemanagement für Kinder,Eltern und Mitarbeitende 19

2.2.

Kompetenzen stärken ...................... 23

2.2.1.

Sozial-emotionale-Kompetenz ................ 24

2.2.2.

Kommunikative Kompetenz .................... 25

2.2.3.

Körperbezogene Kompetenz ................... 26

2.2.4.

Kognitive und Lernmethodische Kompetenz

2.3.

Miteinander vertraut werden .......... 29

2.3.1.

Die Eingewöhnung ................................... 29

2.3.2.

Transitionen / Übergang Familie- Krippe 29

28

3

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.

Tagesablauf ..................................... 31

2.4.1.

Früh- und Spätdienst ............................... 32

2.4.2.

Ankommen und Verabschieden .............. 32

2.4.3.

Morgenkreis ............................................. 33

2.4.4.

Körperpflege/Sauberkeitserziehung ....... 34

2.4.5.

Brotzeit und Mittagessen ........................ 34

2.4.6.

Freispiel .................................................... 35

2.4.7.

Gezielte Aktivitäten und Projekte ........... 37

2.4.8.

Aufenthalt in der Natur ........................... 38

2.4.9.

Schlafenszeit / Ruhephasen .................... 39

2.5.

Spuren hinterlassen ......................... 40

2.5.1.

Beobachtung und Dokumentation .......... 40

2.5.2.

Portfolio ................................................... 40

2.5.3.

Beobachtungsbögen ................................ 41

2.5.4.

Eingewöhnungsdokumentation .............. 41

2.5.5.

Religiöse Bildung ...................................... 42

2.5.6.

Feste feiern .............................................. 42

2.5.7.

Geburtstag ............................................... 43

3.

Zusammenarbeit / Kooperation ....... 44

3.1.

Erziehungspartnerschaft.......................... 44

3.1.1.

Elterngespräche ....................................... 45

3.1.2.

Elternbeirat .............................................. 46

3.1.3.

Elterninfo.................................................. 47

3.1.4.

Hospitation............................................... 48

3.2.

Kooperationspartner ............................... 49

3.3.

Öffentlichkeitsarbeit ................................ 50

Schlussgedanke / Impressum ................................. 51

4

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

1. Struktureller Rahmen 1.1.

Leitbild

Leitbild Wir sind eine evangelische Kindertagesstätte und Teil des Diakonischen Werkes Rosenheim. Unser besonderer Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit Kindern und deren Familien, und zwar ungeachtet ihrer Nation, ihres Glaubens, ihrer sozialen Herkunft und ihres Kulturkreises. Als Kindheit verstehen wir eine Lebensspanne mit besonderer Bedeutung. Das Kind sehen wir dabei als eigene Persönlichkeit mit seinen ganz besonderen Stärken und Talenten und einer ganz individuellen Lebensgeschichte.

Wir nehmen Eltern in ihrer Erziehungskompetenz ernst und verstehen uns als Partner in der Erziehung. Ein intensiver Austausch über Erziehungsvorstellungen bzw. – Erwartungen ist Bestandteil der Elternarbeit. Teamarbeit ist Teil unseres Handelns und eine wesentliche Voraussetzung für die Erziehungsqualität. Wir gewährleisten den Dialog untereinander und garantieren, dass jede/r Mitarbeiter/in sich mit seinem/ihrem Wissen und seinen/ihren Fähigkeiten einbringt. Wir arbeiten transparent und interkulturell. Unsere Einrichtungen sind vernetzt mit dem Lebensraum der Familien, dem religiösen Umfeld sowie mit anderen Einrichtungen und Fachdiensten.

1.2.

Gesetzliche Vorgaben

5

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Die pädagogische Arbeit in unserer Kindertagesstätte basiert auf Vorgaben und Richtlinien des Gesetzgebers. In ihnen sind die für alle staatlich geförderten Kindertageseinrichtungen verbindlichen Bildungs- und Erziehungsziele festgelegt. Dazu zählen übergeordnet das Grundgesetz, das Bürgerliche Gesetzbuch, das Sozialgesetzbuch sowie das Kinder- und Jugendhilfegesetz. Im Speziellen kommen zur Anwendung: ► das Bundesgesetz SGB VIII (Sozialgesetzbuch/SGB, Achtes Buch/ VIII, Kinder- und Jugendhilfe), ► das Landesgesetz BayKiBiG (Bayerisches Kinderbildungs- und betreuungsgesetz), ► die AVBayKiBiG als dazugehörige Ausführungsverordnung und wichtigster Leitfaden für die pädagogische Arbeit ►das BKiSchG (Bundeskinderschutzgesetz),

Folgende Paragraphen des oben genannten Bundesgesetzes SGB VIII sind für die Kinderbetreuung wesentlich: ► § 1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung ► § 5 Wunsch- und Wahlrecht ► § 8a und 8b Schutzauftrag in der Kindertagesstätte bei Kindeswohlgefährdung ► § 22ff Grundsätze der Förderung in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege ► §24 Rechtsanspruch des Kindes auf Förderung in Kindertages-einrichtungen und in der Kindertagespflege ► § 45 Erlaubnis für den Betrieb der Einrichtung ► § 47 Meldepflichten ► § 80 Jugendhilfeplanung

Darüber hinaus ist das BayIntG (Bayerisches Integrationsgesetz) mit den Artikeln 5 und 6 zu beachten. Weitere Arbeitsgrundlage für die pädagogische Arbeit ist der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan, kurz BEP. Er stellt die Bildungs- und Erziehungsziele des BayKiBig ebenso wie die Schlüsselprozesse für Bildungs- und Erziehungsqualität ausführlich dar. Als ganzheitliche Komponente ergänzen seit 2012 die Bayerischen Bildungsleitlinien (BayBl) für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit die oben genannten Vorgaben. Sie heben insbesondere auf die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Krippe, Kindergarten, Schule und Eltern ab. Darüber hinaus sind weitere

6

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Vorschriften und Gesetze zu beachten, damit eine Kindertagesstätte grundsätzlich ihre Betriebserlaubnis erhält. Dazu zählen: ► Gesetzliche Bestimmungen der Unfallversicherung und ► Unfallverhütungsvorschriften nach KUVB, ► das Infektionsschutzgesetz, ► die Biostoffverordnung, ► die Lebensmittelhygieneverordnung, ► das Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheits- sowie Jugendarbeitsschutzgesetz, ► die Bayerische Bau- plus die Brandschutzverordnung.

1.3.

Frühkindliche Bildung (Art. 6 BayIntG)

Unsere Kinder sollen zentrale Elemente der christlich-abendländischen Kultur erfahren. Deshalb tragen wir dafür Sorge, dass sie lernen, sinn- und werteorientiert und in Achtung vor religiösen Überzeugungen zu leben sowie eine eigene von Nächstenliebe getragene religiöse und weltanschauliche Identität zu entwickeln. Zur Bildung der gesamten Persönlichkeit der Kinder unterstützen und stärken wir die Entwicklung von freiheitlich-demokratischen religiösen, sittlichen und sozialen Werthaltungen. Damit trägt unsere Kita dazu bei, die Integrationsbereitschaft der Familien von Migrantinnen und Migranten zu fördern.

1.4.

Rahmenbedingungen

7

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Ländlich gelegen jedoch mit unverwechselbarem Kleinstadtcharakter liegt die Kreisstadt Miesbach zentral mit guten Anbindungen in die nächsten Orte und Städte wie beispielsweise München und Rosenheim. 12.000 Einwohner leben derzeit in Miesbach. Die Räumlichkeiten der Kinderkrippe sind geprägt durch die denkmalgeschützten Das 2013 im Alten Kloster neu eröffnete Haus befindet sich gegenüber der Mittelschule, Elemente des alten Klosters, sich überall im Haus finden lassen. Die Räume unweit des Bahnhofs zentral vieler die Einkaufsmöglichkeiten, öffentlicher Einrichtungen und dennoch nahe dersich Natur. erstrecken über das Erdgeschoss und den 1. Stock. Die Gliederung der Räumlichkeiten lässt gemütliche entstehen. Die Krippe ist gut zu Fuß zueine erreichen, bietetAtmosphäre genügend Parkmöglichkeiten und ist durch die Bushaltestellen vor der Tür einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzufahren. Ein großer ImGarten Erdgeschoss betreten Familien undmachen Besucher die Kinderkrippe durch eine ruhiger sowie helle, freundliche Räume das Haus komplett. großzügige Eingangshalle. Dort können sich Eltern bei Wartezeiten aufhalten oder zum gemeinsamen Austausch treffen. Im Eingang werden für Alle wichtige Informationen dargestellt. Ebenfalls im Erdgeschoss befinden sich ein Gruppenraum, die Küche, der Bewegungsraum sowie das Büro. Im 1. Stock, der durch eine Treppe oder den Aufzug zu erreichen ist, befinden sich zwei Gruppenräume, ein Badezimmer, sowie ein Waschraum und ein Teamzimmer. Der Bewegungsraum ist mit verschiedenen Elementen ausgestattet, die sich nach Bedarf

aufbauen

lassen

(z.B.

eine

große

Matte,

Bewegungsbausteine,

Sprossenleiter, Langbank und verschiedene Fahrzeuge, sowie ein Bällebad). Die Gruppenräume sind alle mit dem gleichen Grundmobiliar ausgestattet. Dazu gehören Tische, Stühle, Regale, Teppiche, eine Kuschelecke, Montessorimaterial, Bewegungsgeräte nach Emmi Pikler, sowie verschiedene Spielmaterialien. Jede Gruppe gestaltet ihren Raum individuell nach den aktuellen Bedürfnissen der Kinder. Dies bedeutet, dass sich die Raumgestaltung während des Jahres ändern kann. Beispielsweise benötigen kleinere Kinder, die gerade das aufrechte Stehen und

Laufen

lernen,

verschiedene

Anreize

und

Bewegungsmöglichkeiten,

wohingegen ältere Kinder verschiedene Materialien und Ecken zum Rollenspiel bevorzugen.

1.5.

Räumliche Gegebenheiten

8

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

9

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Die Fachkräfte in den Gruppen nehmen durch aufmerksame Beobachtung die aktuellen Interessen der Kinder wahr und gestalten den Raum entsprechend. Grundsätzlich achten wir auf eine “vorbereitete Umgebung“, die auf Maria Montessoris Verständnis von Lernen basiert. Die Gestaltung einer übersichtlichen Umgebung – mit ausgewählten und frei zugänglichen Materialien – ermöglicht den Kindern bei der Wahl von Tätigkeiten Orientierung. Außerdem ermöglicht diese vorbereitete Umgebung den Kindern nach und nach ein Verständnis von Struktur und Ordnung zu entwickeln. Die äußere Struktur hilft den Kindern beim Aufbau einer inneren Struktur. Da Kinder in den ersten Lebensjahren hauptsächlich durch ihre Sinne lernen, achten wir in unseren Räumen auf eine Gestaltung, die zu einer ganzheitlichen Sinnestätigkeit anregt. Dies bedeutet, dass wir den Kindern sorgfältig ausgewählte Spielmaterialien, Alltagsgegenstände, sowie verschiedene Materialien zum Experimentieren anbieten. Außerdem können sich die Kinder auf verschiedenen Untergründen und verschiedenen Ebenen (Holzboden mit Fußbodenheizung, spezielle Trettford-Teppiche, Podeste usw.) bewegen und ihre Wahrnehmung entwickeln. Eine harmonische Raumgestaltung z.B. durch ausgewählte Dekoration, Bilder, Beleuchtung und die Verwendung von hochwertigen und “echten “ Materialien trägt zu einer angenehmen und gleichzeitig anregenden Atmosphäre bei. Die Räumlichkeiten der Kinderkrippe werden durch einen naturnah gestalteten Garten ergänzt. Der Garten bietet verschiedene Ebenen und Untergründe (Wiese, Rindenmulch und teilweise gepflasterte Bereiche). Neben einem großen Sandkasten und einer Nestschaukel steht den Kindern eine „Bobbycar-Strecke“ zur Verfügung. Verschiedene Sträucher, Bäume und ein Kräuterbeet sowie ein Wasserlauf runden den Garten ab.

10

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

1.6.

Lebenssituation der Kinder

Als einzige Kinderkrippe vor Ort mit dem speziellen Betreuungsangebot ausschließlich für Kinder von 0-3 Jahren bieten wir 36 Betreuungsplätze. Unsere Einrichtung besuchen Kinder aus dem Ort und angrenzenden Gemeinden. Einige Kinder haben einen längeren Anfahrtsweg, da ihre Eltern beruflich in Miesbach tätig sind und dies mit der Betreuungsmöglichkeit in der Kinderkrippe verbinden. Die Kinder finden bei uns bis zum Eintritt in den Kindergarten einen Raum für Entwicklung und Kommunikation sowie Geborgenheit und Vertrauen ungeachtet ihrer Herkunft, sozialen Schicht, familiären Situation oder religiösen Ausrichtung.

1.7.

Öffnungszeiten / Schließtage

Unsere Öffnungszeiten: Die Kinderkrippe ist täglich von Montag bis Freitag geöffnet. Unsere Kernzeit beginnt um 8.30 Uhr und endet um 12.00 Uhr. Montag- Donnerstag: Freitag:

7.00 Uhr – 16.30 Uhr 7.00 Uhr – 15.00 Uhr

Unsere Schließtage: Feste Schließzeiten sind:  Weihnachten (2 Wochen)  Sommer (3 Wochen) Die genauen Schließtage werden jährlich im September bekannt gegeben. Änderungen der Öffnungszeiten sowie der Schließtage sind möglich.

11

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

1.8.

Personelle Besetzung / Ausbildung des Personals

Träger unserer Einrichtung ist das Diakonische Werk Rosenheim, Jugendhilfe Oberbayern. Unserer Einrichtung ist Teil der Geschäftsstelle 9 welche zur Geschäftsstelle Mietraching zählt. Weitere Informationen dazu sind auf unserer Website www.jugendhilfeoberbayern.de zu finden.

Kinderkrippe Miesbach

Elternbeirat

Frösche:

Eulen:

Schäfchen:

Erzieherin Kinderpflegerin

Erzieherin Kindheitspädagogin (Hausleitung) Kinderpflegerin

Erzieherin Kinderpflegerin

Praktikanten: wir arbeiten mit SPS-und Berufspraktikanten sowie mit FOS-, Schüler und Kinderpflegepraktikanten zusammen. Diese sind je nach Praktikumsart für einige Tage, Wochen oder für ein ganzes Jahr in unserer Einrichtung tätig.

12

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Ausbildung des Personals der Kinderkrippe:

Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin:  

Voraussetzung: mindestens mittlerer Schulabschluss Sozialpädagogisches Seminar ¼ Schule und ¾ Praktika Dauer: 2 Jahre



Abschluss zur staatlich anerkannte Kinderpflegerin

 

Besuch der Fachakademie für Sozialpädagogik und 9 Wochen Praktika Abschlussprüfung in Theorie Dauer: 2 Jahre



Berufspraktikum mit Colloquium, Facharbeit und praktischer Prüfung Dauer: 1 Jahr Abschluss zur staatlich anerkannten Erzieherin (nach insgesamt 5 Jahren Ausbildung)



Ausbildung zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin:  

Voraussetzung: mindestens Mittelschulabschluss Schule mit Praktika einmal pro Woche und insgesamt 3 Wochen Blockpraktika Dauer: 2 Jahre

 

Prüfung in Theorie und Praxis Abschluss zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin

Weiterbildung des Personals: Um die Qualität in der Kinderkrippe zu gewährleisten (BayKiBiG Art. 17), können alle Mitarbeiter mehrere Tage im Jahr für Weiterbildungen in Anspruch nehmen. Derzeit aktuelle Weiterbildungen der Fachkräfte: Weiterbildung im Bereich der Montessoripädagogik, Ausbildung zur Kinderschutzfachkraft, Weiterbildungen zum Thema Elternarbeit, Studium Bildung und Erziehung im Kindesalter Kindheitspädagogin B.A., Qualifikation zur Krippenfachkraft, Kinesiologie, Diverse Fortbildungen zu pädagogischen Angeboten

13

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

1.9.

Qualitätssichernde Maßnahmen

Um die Qualität unserer Arbeit sicher zu stellen greifen wir auf verschiedene Maßnahmen zurück:         

Regelmäßige Reflexion der pädagogischen Arbeit Durchführung von regelmäßigen Teambesprechungen mit Protokollführung Teilnahme an Arbeitskreisen und Trägerkonferenzen Mitarbeitergespräche Regelmäßige Supervision Besuch von Fortbildungen Aktuelle Fachliteratur Weiterentwicklung der Konzeption Durchführung von Elternbefragungen

14

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

1.10. Anmeldung  Voranmeldung: Voranmeldungen für einen Krippenplatz sind nach Terminvereinbarung jederzeit möglich. (Durch eine Voranmeldung entsteht noch kein Anspruch auf einen Krippenplatz.)

 Tag der offenen Tür: Einmal jährlich findet in der Kinderkrippe ein Tag der offenen Tür statt. Eltern und Interessierte haben dort die Möglichkeit die Einrichtung zu besichtigen, das Betreuungspersonal kennenzulernen und Voranmeldungen auszufüllen.

 Kündigung/ Abmeldung: Hierzu ist jeweils die aktuelle Fassung des Betreuungsvertrages zu beachten! Dort sind auch die aktuellen Elternbeiträge aufgeführt.

2. Pädagogische Arbeit 15

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.1.

Unser Verständnis von Bildung

In den ersten Jahren werden die entscheidenden Grundlagen für die zukünftigen Bildungsund Entwicklungschancen der Kinder angelegt. Kinder kommen mit einem ungeheuren Entwicklungspotential auf die Welt, das nur darauf wartet angeregt und gefördert zu werden. Dazu benötigen sie eine anregende Umwelt, die sie möglichst umfassend herausfordert und selbstwirksam werden lässt. (Herrmann und Silwka – Auf die ersten Jahre kommt es an) In erster Linie erfahren Kinder in ihren ersten Lebensjahren die Welt durch ihre Sinne. Sie erforschen ihre Umwelt handelnd und entwickeln daraus Handlungsmuster. Das heißt, dass Bildung in der frühen Kindheit hauptsächlich durch Bildung in Alltagszusammenhängen stattfindet. Für die praktische Arbeit in unserer Kinderkrippe bedeutet dies, dass Räume und Materialien sorgsam ausgewählt und vorbereitet werden und die bewusste Gestaltung von Beziehungen eine Voraussetzung für Bildungsprozesse in der Kinderkrippe darstellen. Bildungsprozesse brauchen gemeinsame Erfahrungen. Dazu gehört, dass Erzieher das kindliche Tun und Denken aufmerksam verfolgen, um den kindlichen Umgang mit der Welt nachvollziehen zu können. Kinder benötigen von ihren Bezugspersonen eine Resonanz auf ihr Tun und Handeln. Dies geschieht im Dialog und im Handeln im Sinne des Ko-Konstruktiven Bildungsverständnisses. (Vgl. Gerd Schäfer - Ziele in der Krippenpädagogik in Die Jüngsten in der Kita von Kammerlander und Wegmann)

2.1.1. Schwerpunkte und Ziele

16

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Unser primäres Ziel ist es, den Kindern auf der Basis einer sicheren Bindung Beziehungs- und Bildungsangebote zu ermöglichen. Die Kinder sollen ihre neue Umgebung als anregend erleben können und sich außerhalb der familiären Umgebung wohlfühlen können. Der Bayrische Bildung- und Erziehungsplan ist Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Er definiert Bildungs- und Erziehungsziele sowie umfassende Kompetenzen der Kinder, die in der täglichen Bildungs- und Erziehungsarbeit gestärkt werden sollen (siehe Punkt 2.2). Die Betreuung von Kleinstkindern setzt jedoch nicht nur die Förderung von Kompetenzen voraus, sondern bedeutet in erster Linie die Grundsicherung kindlicher Bedürfnisse, z.B. Sicherheit, Zuwendung, Wohlbefinden, Anregung, Ernährung, Pflege und Hygiene sowie die Wahrnehmung des Schutzauftrags bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung (§8a, SGB VIII). Dass Betreuung nicht abgegrenzt von Bildungs- und Beziehungssituationen zu sehen ist, wird am Konzept der „beziehungsvollen Pflege“ von Emmi Pikler deutlich. (Vgl. Haug-Schnabel, Bensel - Ziele in der Krippenpädagogik in Die Jüngsten in der Kita von Kammerlander und Wegmann)

Emmi Pikler erkannte das Potential von Pflegesituationen im Hinblick auf die darin enthaltenen Lern- und Entwicklungschancen sowie den Beziehungsaufbau zwischen Fachkraft und Kind. In unserer täglichen Arbeit berufen wir uns auf Konzepte von Maria Montessori und Emmi Pikler, um im täglichen Geschehen, Bildungs- und Lernsituationen für die Kinder zu schaffen und alltägliche Situationen als Bildungssituationen erkennen und nutzen zu können.

17

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.1.1.1. Partizipation Bildungsprozesse können nur im partnerschaftlichen Dialog zwischen Kindern und pädagogischen Fachkräften gelingen. Kinder haben das gesetzlich verankerte Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden.

Partizipation bedeutet für uns: „Kinder an Entscheidungen, die ihr eigenes Leben und das der Gemeinschaft betreffen, zu beteiligen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.“ (aus: Kompetente Kleinkinder-wie professionelle Krippenarbeit gelingt)

Partizipation in der Kinderkrippe kommt am deutlichsten in Alltagsituationen zu tragen. Wir möchten den Kindern beispielsweise bei den Mahlzeiten, beim Wickeln, beim Schlafen und im Spiel eine Mitgestaltung ermöglichen. Dies bedeutet, dass die Fachkräfte besonders sensibel und feinfühlig auf Signale und Äußerungen der Kinder eingehen. Ein respektvoller Umgang mit den Wünschen und Bedürfnissen der Kleinkinder ist die Voraussetzung für Partizipation in der Kinderkrippe. Partizipation bedeutet auch, dass wir den Kindern etwas zutrauen. Wir trauen den Kindern beispielsweise zu:  dass sie selbst entscheiden können, ob ihnen etwas schmeckt oder nicht  dass sie sich selbst etwas zu trinken einschenken  dass sie beim an- und ausziehen mithelfen  dass sie selbst Schwierigkeitsgrade und Bewegungsanforderungen wählen  dass sie sich an Alltagsabläufen z.B. Tischdecken, Wäsche zusammenlegen usw. beteiligen  dass sie kleine Aufgaben erfüllen können  dass sie beim Spazierengehen mal entscheiden wo es langgeht  dass sie entscheiden können an welchem Angebot sie teilnehmen möchten Dabei beachten wir immer den Entwicklungsstand des einzelnen Kindes. Zutrauen, Zumuten und Vertrauen tragen dazu bei, dass die Kinder immer selbstständiger handeln, auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen und ein Bewusstsein von sich selbst entwickeln – das Selbstbewusstsein. Durch diese Erfahrungen werden sie schrittweise unabhängiger von uns Erwachsenen.

18

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.1.1.2. Beschwerdemanagement für Kinder, Eltern und Mitarbeitende Basierend auf der Partizipation und den Rechten der Kinder ist die Entwicklung von Beschwerdeverfahren für und mit Kindern ein wichtiges Instrument um deren Bedürfnisse zu erkennen und ernst zu nehmen. Jede „Beschwerde“ stellt eine Chance dar, künftig etwas anders oder besser zu machen und führt dazu, dass die Fachkräfte ihr pädagogisches Handeln reflektieren und sich über bestehende Strukturen und Abläufe bewusstwerden. Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen sind neben der UN-Kinderrechtskonvention das Bundeskinderschutzgesetz und das Kinder- und Jugendhilfegesetz. Hier sind insbesondere die Beteiligungs- und Beschwerderechte sowie verschiedene andere Grundrechte von Kindern verankert. Die pädagogischen Fachkräfte sind nun in der Pflicht, diese Rechte zu einem selbstverständlichen Bestandteil des Kita-Alltags werden zu lassen und so den Kindern von Anfang an ein Demokratieverständnis vorzuleben und zu vermitteln. Das Kind steht im Mittelpunkt und ist Ausgangspunkt pädagogischen Handelns. Kinder brauchen die Unterstützung der Erwachsenen, um ihre Bedürfnisse wahrnehmen zu können. Wenn Kinder lernen, ihre persönlichen Grenzen als Alarmsignale wahrzunehmen und wenn sie erfahren, dass ihre Grenzen geachtet werden, dann können sie diese Grenzen auch nach außen besser deutlich machen. Zugleich unterstützen Beschwerdeverfahren das Bewusstsein der Kinder, wichtig zu sein, ernst genommen und geachtet zu werden. Das wiederum fördert die Bereitschaft der Kinder, Initiative zu ergreifen und sich einzubringen. Feinfühligkeit, Achtsamkeit und wertschätzendes Verhalten der Fachkräfte ist daher die Grundvoraussetzung, um Beschwerdeverfahren für Kinder erfolgreich in den Kita-Alltag zu integrieren. Nur wenn die Mitarbeitenden bereit und in der Lage sind, eigene Verhaltensweisen kritisch zu reflektieren, sind sie in der Lage, individuell und einfühlsam auf die Verhaltensweisen der Kinder zu reagieren. Es bedarf sozusagen einer Beschwerdekultur, die die Haltung und Einstellung der Fachkräfte und damit die Gesamtatmosphäre der Einrichtung prägt.

Umsetzung in die Praxis Beschwerden in unserer Kindertagesstätte können von Eltern, Kindern und Mitarbeitern in Form von Kritik, Verbesserungsvorschlägen, Anregungen oder Anfragen ausgedrückt werden. Aufgabe des Umgangs mit jeder Beschwerde ist es, die Belange ernst zu nehmen, den Beschwerden nachzugehen, diese möglichst abzustellen und Lösungen zu finden, die alle mittragen können. Wir verstehen Beschwerden als Gelegenheit zur Entwicklung und Verbesserung unserer Arbeit. Darüber hinaus bieten sie ein Lernfeld und eine Chance, das Recht der Kinder auf

19

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Beteiligung umzusetzen. Dies erfordert partizipatorische Rahmenbedingungen und eine Grundhaltung, die Beschwerden nicht als lästige Störung, sondern als Entwicklungschance begreift.

Beschwerden von Eltern Eltern erleben durch eine offene Gesprächskultur seitens der Einrichtungsleitung und dem Mitarbeiterteam konstruktives Feedback. Ein anonymer „Kummerkasten“ wurde abgelehnt. Sollte es trotzdem einmal Probleme geben, haben unsere Eltern jederzeit das Recht und die Möglichkeit, sich mit ihren Anliegen, Fragen, Schwierigkeiten und Beschwerden an die pädagogischen Fachkräfte, die Leitung sowie den Elternbeirat im Kinderhaus zu wenden: Durch persönliches Gespräch (Tür- und Angel, terminiertes Elterngespräch mit Fachkraft bzw. Leitung Über die Ansprechpartner des Elternbeirates Im Rahmen der anonymen Elternbefragung Beim Träger Kommen Eltern nicht von selbst auf uns zu, sprechen wir sie an. Jede Beschwerde wird ernstgenommen und transparent bearbeitet und dokumentiert. Zielsetzung ist, die Rechte von Kindern und Eltern zu wahren und eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Einrichtung zu fördern. Zugleich hilft das Beschwerdeverfahren für Eltern der Qualitätssicherung sowie der Reflexion der eigenen Arbeit.

Beschwerden von Mitarbeitern Beschwerden von Mitarbeitern werden ernst genommen und nach einer Beschwerdekultur behandelt: Wir tragen die Verantwortung als Vorbilder in der Kita Wir dürfen Fehler machen Wir gehen sorgsam und respektvoll mit Beschwerden um Wir nehmen Beschwerden sachlich an und nicht persönlich Wir suchen gemeinsam nach verbindlichen Lösungen (Teamsitzung – Supervision)

20

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Beschwerden von Kindern Unsere Kinder können sich beschweren, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen, in Konfliktsituationen und über Belange, die ihren Alltag betreffen. Die Beschwerden werden aufgenommen, bearbeitet und dokumentiert: Durch sensible Wahrnehmung und Beobachtung und einen respektvollen Dialog auf Augenhöhe um gemeinsame Lösung Im Dialog mit der Gruppe durch Visualisierung und Befragung/ Kinderkonferenzen Durch die Bearbeitung der Portfolioordner In Teamleitungsrunden, Elterngesprächen und Elternabenden

Dabei spielt die Fachkraft eine wichtige Rolle: Die FK muss feinfühlig und achtsam sein und sich den Kindern gegenüber wertschätzend verhalten Die FK muss in der Lage sein, eigene Verhaltensweisen kritisch zu reflektieren Die FK muss in der Lage sein, individuell und einfühlsam auf Verhaltensweisen der Kinder zu reagieren

Auch die erforderlichen Rahmenbedingungen sind von Bedeutung. Dazu bedarf es der Klärung des Beschwerderechtes mittels Teamkonsens sowie der Bearbeitungsabläufe für Beschwerden. Es sind die notwendigen Zeitressourcen und Strukturen zu schaffen sowie eine fehlerfreundliche Kultur zu entwickeln. Die Qualität des Beschwerdeverfahrens wird geprüft und weiterentwickelt durch: Nachfragen, Rückversichern, ob Situation zufriedenstellend geklärt wurde Gegenseitigen Kontrollen, für Kinder auch Visualisierung der Einhaltung von Absprachen und Regeln Regelmäßigen Gruppenzeiten zum Thema Kinderrechte Einführung der neuen Kinder in das bestehende System Für Eltern im Rahmen der Elternarbeit Thematisierung in Dienstbesprechungen, Fachaustausch, Leitungsrunden mit dem Träger

21

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Ziele des Beschwerdeverfahrens für Kinder: Kinder sollen lernen, ihre persönlichen Grenzen als Alarmsignale wahrzunehmen und nach außen darzustellen. Dazu ist es wichtig, dass die bewusste Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse gefördert wird. Kinder sollen lernen, dass sie wichtig sind, ernstgenommen und geachtet werden. Das befähigt sie, sich in andere Personen hineinzuversetzen. Kinder lernen dabei, sich einzubringen und Initiative zu ergreifen. Das fördert ihre Fähigkeit, sich Hilfe und Unterstützung von anderen zu holen, um so gemeinsame Lösungen zu suchen und zu finden und so schwierige Situationen zu meistern.

.

22

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.2.

Kompetenzen stärken

Die Bildungs- und Erziehungsbereiche des bayrischen Bildungs- und Erziehungsplanes im Überblick:

Gesundheit

Werteorientierung Religiösität Informationsund Kommunikationstechniken, Medien

Sprache und Literacy

Ästhetik, Kunst und Kultur

Musik

Mathematik

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Emotionalität, Naturwissensoziale schaften und Beziehungen Technik und Konflikte

Umwelt

(Bildungs- und Erziehungsbereiche zitiert nach BayBEP 2005)

Die praktische Umsetzung dieser Bereiche wird in den weiteren Punkten der Konzeption beschrieben.

23

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.2.1. Sozial-emotionale-Kompetenz Lernen ist kein rein kognitiver Prozess. Der Lernprozess wird entscheidend von sozialen und emotionalen Prozessen beeinflusst. Das ko-konstruktive Bildungsverständnis betont die Wichtigkeit der sozialen Kompetenzen und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, diese immer wieder zu stärken. Die ersten drei Lebensjahre sind durch eine rasante Entwicklung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten gekennzeichnet. Während Säuglinge lernen sich an ihren Bezugspersonen zu orientieren, mit ihnen in Interaktion treten und eine sichere Bindung aufbauen, beginnen Kinder im Alter von zwei Jahren die Eigenständigkeit ihrer Person zu realisieren. Die Kinder befinden sich in dieser Zeit in der sogenannten Autonomiephase. Außerdem beginnen die Kinder zwischen sich selbst und anderen zu unterscheiden und können in Ansätzen die Lage anderer nachvollziehen. Ebenso können die Kinder ihre Basisemotionen erkennen und benennen. Im dritten Lebensjahr wird diese Fähigkeit differenzierter und die Fähigkeit zur Regulation von Gefühlen nimmt zu.

In der Kinderkrippe unterstützen wir die Entwicklung dieser Kompetenzen durch:

Eine behutsame und intensive Eingewöhnung: Die Kinder können eine sichere Bindung zu ihrer Bezugsperson aufbauen, die Grundlage für das Wohlbefinden und die Entwicklung in der Kinderkrippe ist.

Altersgemischte Gruppen: Durch die verschiedenen Altersstufen in den Gruppen, haben die Kinder die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Die Kinder lernen Rücksicht zu nehmen, aber auch selbstbewusst zu sein und sich zu behaupten.

Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit: Die Arbeit nach Maria Montessori und Emmi Pikler hat die Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit des Kindes zum Ziel. In dem wir unser pädagogisches Handeln danach ausrichten und den Kindern „ helfen es selbst zu tun“, stärken wir das Selbstwertgefühl der Kinder. Dadurch wächst das Selbstbewusstsein und das Selbstwirksamkeitsgefühl.

Einen respektvollen Umgang miteinander: Wir nehmen die Kinder so an wie sie sind und schätzen sie in ihrer einzigartigen Persönlichkeit. Wir unterstützen ein positives Selbstkonzept der Kinder, in dem wir sie ernst nehmen, ihnen aktiv zuhören und ihnen differenzierte Rückmeldungen zu ihrem Tun und Handeln geben. Die Kinder lernen ihre Gefühle wahrzunehmen und mit Hilfe der pädagogischen Fachkräfte lernen Sie diese zu formulieren und auszudrücken.

24

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.2.2. Kommunikative Kompetenz Kommunikative Kompetenzen werden als Schlüsselqualifikationen bezeichnet. Dies bedeutet, dass sie eine grundlegende Voraussetzung für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern sind.

Wir unterstützen die Entwicklung dieser Kompetenzen durch:

Das bewusste Handeln als Sprachvorbild: Als Bezugspersonen sind wir in der Kinderkrippe unmittelbares Sprachvorbild der Kinder. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und achten auf unsere Wortwahl und Aussprache. Außerdem sind wir Vorbilder im Gebrauch der Sprache, die Kinder beobachten wie wir miteinander kommunizieren und Sprache als Mittel zur Verständigung einsetzen.

Durch Spaß und Freude am Sprechen: Je nach Altersstufe und Entwicklungsstand geben wir Impulse, um „Sprache“ als Kommunikationsmittel zu nutzen. Bei den jüngsten Kindern steht oft noch die Bildung von einzelnen Lauten im Vordergrund. Wir beachten diese Äußerungen und animieren durch Wiederholungen und Antworten zu kleinen „Dialogen“. Je älter die Kinder werden und je mehr ihr Wortschatz wächst, haben sie Spaß daran zu erzählen und sich mitzuteilen.

Durch Bilderbücher: Bilderbücher sind ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens in der Kinderkrippe. Sie bieten unzählige Gesprächsanregungen und helfen den Wortschatz der Kinder zu erweitern. Außerdem können sie uns dabei unterstützen, über bestimmte Themen zu sprechen und helfen den Kindern sich auszudrücken.

Durch Sprachspiele, Fingerspiele und Lieder: Je nach Situation, bieten wir den Kindern während des Tags die Möglichkeit bei Sprachspielen oder Liedern mitzumachen. Neben dem Sprechen werden hierbei auch die Wahrnehmung und das genaue Zuhören gefördert.

Durch sprachliche Begleitung des Alltags: Wir begleiten alle Situationen des Alltags durch Sprache. Wenn wir ein Kind z.B. zum Wickeln mitnehmen, kündigen wir dies dem Kind zuerst an und bereiten es so darauf vor. Auch die Wickelsituation wird durch Sprache begleitet, so erfährt das Kind was als nächstes passiert, es lernt wie seine Körperteile heißen und die Begriffe für die Wickelutensilien. So verfahren wir auch in allen anderen Situationen z.B. dem Mittagessen oder beim Anziehen. Die Kinder werden dadurch miteinbezogen und ernstgenommen. Außerdem haben sie so die Möglichkeit sich selbst zur Situation zu äußern und in Kommunikation zu treten. 25

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.2.3. Körperbezogene Kompetenz In den ersten Lebensjahren nutzen Kinder all ihre Sinne, um die Welt um sich herum zu entdecken. Bewegen, Tasten, Hören, Schmecken, Sehen und Riechen helfen die Umwelt zu erfahren und zu verstehen. Auch andere körperliche Bedürfnisse wie z.B. Schlafen, Essen und Pflege nehmen einen großen Teil des alltäglichen Geschehens ein. Zur Stärkung körperbezogener Kompetenzen gehören:    

Bewegungsbedürfnisse erkennen und Bewegungserfahrungen sammeln Essen als Genuss mit allen Sinnen erleben Ein Gespür dafür entwickeln, was Körper und Geist gut tut und der Gesundheit förderlich ist Fertigkeiten zur Pflege des eigenen Körpers erwerben

Wir unterstützen die Kinder in der Entwicklung ihrer körperbezogenen Kompetenzen durch:

Eine Raum- und Gartenausstattung, die dem Bewegungsbedürfnis der Kinder nachkommt: (siehe Punkt 1.4 /2.4.8)

Bewegungsspiele: Durch Kreisspiele, Tanzen, Schaukeln

Gemeinsame Mahlzeiten: Das gemeinsame Essen in angenehmer Atmosphäre wird von den Kindern mit allen Sinnen erlebt. (siehe Punkt 2.4.5)

Ruhe- und Schlafenszeiten: Entspannung und Erholung sind wichtige Voraussetzungen für das kindliche Wohlbefinden und die Gesundheit. Durch eine feste Ruhe/Schlafenszeit nach dem Mittagessen und die Möglichkeit zu flexiblen Ruhephasen während des Tages bieten wir den Kindern die Voraussetzung zum Ausruhen oder Schlafen. (siehe Punkt: 2.4.9)

26

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Die Einbindung der Kinder in die Pflegesituationen: Wir beteiligen die Kinder aktiv an allen Pflegesituationen. Dies sind kleine Momente wie z.B. das selbstständige Mund/Händeabwischen nach dem Essen und besonders bedeutende Momente wie z.B. das Wickeln oder sauber werden. ( siehe Punkt: 2.4.4)

Indem wir den körperlichen Zustand der Kinder benennen: In dem wir die Kinder genau beobachten, können wir uns mit ihnen über ihr Befinden austauschen. Wir helfen den Kindern zu benennen, wenn sie z.B. erschöpft, müde oder aufgebracht sind. In dem der körperliche Zustand der Kinder benannt wird, wird er ernstgenommen und gewinnt an Bedeutung. Die Kinder erfahren dadurch, dass es normal ist sich z.B. nicht gut zu fühlen und dass dies auch ausgedrückt werden kann. Außerdem lernen die Kinder mit Hilfe ihrer Bezugspersonen auf ihr Befinden zu reagieren und lernen so was ihnen gut tut und was nicht.

27

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.2.4. Kognitive und Lernmethodische Kompetenz Ein Neugeborenes ist von Anfang an damit beschäftigt die Welt die es umgibt wahrzunehmen und Muster in dieser Welt zu entdecken. Weil man ihm die Welt noch nicht erklären kann, ist es darauf angewiesen sich aus seinen sinnlichen Erfahrungen zu erschließen, was für seine Entwicklung wichtig und förderlich ist. Das heranwaschsende Kleinkind erschließt sich auf diese Weise Schritt für Schritt neue Erfahrungsbereiche. Die sinnliche Erfahrung und das, was sich daraus erklären lässt, ist das Eingangstor der Welterfahrung, sich mit der Welt vertraut zu machen ist die erste Bildungsaufgabe des Kindes. Wahrnehmen muss erst entwickelt, differenziert und gelernt werden. Nur das, was das Kind wahrnimmt, kann es denken.

Um sich mit der Welt vertraut zu machen, bieten wir den Kindern ein vielfältiges Angebot unterschiedlichster Lernbereiche. Beispielsweise: Differenzierte Wahrnehmung: Bilderbücher betrachten Kreative Angebote (Tasterfahrungen mit Kleister und Papier) Gemeinsames Singen und Musizieren, und vieles mehr

Denkfähigkeit: Experimente Memoryspiele Zuordnungsspiele Spiele nach Maria Montessori

Gedächtnis: Durch Rituale im Morgenkreis welche die Bildung des Gedächtnisses unterstützen Förderung bei alltäglichen Abläufen

Problemlösefähigkeit: Lernen aus Fehlern Gemeinsames Lernen mit den Fachkräften, Fachkräfte unterstützen die Kinder ohne die Lösung vorwegzunehmen

Fantasie und Kreativität: Förderung im freien Spiel und gezielten Angeboten

28

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.3. Miteinander vertraut werden 2.3.1. Die Eingewöhnung Die Eingewöhnung ist ein grundlegender Prozess für eine gesunde seelische Entwicklung des Kindes in der Tagesbetreuung. Während der Eingewöhnung baut das Kind eine Beziehung zu einer neuen Bezugsperson auf. Die Eltern begleiten das Kind dabei so lange, bis es der Erzieherin gelungen ist diese Beziehung zu festigen. Dieser Prozess ist besonders wichtig, da er die Basis ist für alle weiteren Entwicklungen, z.B. die Entwicklung einer Beziehung zu anderen Kindern, zu anderen Betreuer/innen und zur neuen Umgebung. In der Zeit der Eingewöhnung geht es nicht nur um den Beziehungsaufbau zwischen Erzieherin und Kind, sondern auch um den Aufbau einer Basis zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachpersonal.

Die 3-Phasen der Eingewöhnung: Grundphase

Stabilisierungsphase

Schlussphase

Das Kind ist mit der Bezugsperson die ersten drei Tage für jeweils eine Stunde in der Einrichtung. Voraussetzung für das Gelingen der Eingewöhnung ist ein regelmäßiger Besuch und eine konstante Bezugsperson.

In dieser Zeit finden die ersten Trennungsversuche statt. Der zeitliche Rahmen richtet sich nach dem Trennungsverhalten des Kindes. Die Trennungszeit wird individuell erweitert. Während dieser Zeit befindet sich die Bezugsperson in der Einrichtung, so dass sie bei Bedarf geholt werden kann.

Die Bezugsperson hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf. Ständige Erreichbarkeit muss jedoch gewährleistet sein, falls die Beziehung zur Fachkraft noch nicht tragfähig genug ist, um das Kind in besonderen Belastungssituationen aufzufangen.

Die Rolle der Eltern während der Eingewöhnung: Während der Eingewöhnung ist es wichtig, dass die Eltern/Bezugsperson ihrem Kind die volle Aufmerksamkeit schenkt. Das Kind darf jederzeit zu seiner Bezugsperson zurückkehren und sollte nicht gedrängt werden, sich zu beschäftigen oder den Kontakt zur Fachkraft oder den anderen Kindern zu suchen. Der Abschied sollte kurz, klar und liebevoll sein. Die Bezugsperson vermittelt dem Kind die Sicherheit, dass Sie wieder kommt und es für Sie in Ordnung ist, wenn das Kind in der Gruppe bleibt. Eine positive Einstellung ist hierbei von Vorteil. Das Ende der Eingewöhnung Die Eingewöhnungszeit beträgt bis zu vier Wochen. Wird jedoch vom Kind vorgegeben und individuell darauf abgestimmt. Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die Fachkraft akzeptiert und sich von ihr trösten lässt. D.h. das Kind hat eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut. Am Ende der Eingewöhnung findet nach Bedarf ein Reflexionsgespräch statt.

2.3.2. Transitionen / Übergang Familie- Krippe 29

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Häufig ist mit dem Eintritt in die Krippe das Kind zum ersten Mal von seiner Familie getrennt und hält sich für einige Stunden in einer neuen Umgebung auf. Für Eltern, deren erstes Kind die Tageseinrichtung besucht, ist es eine neue Erfahrung, dass nun eine weitere Person an ihrer Erziehung beteiligt ist. Um dem Kind die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu gestalten ist gegenseitige Akzeptanz, Offenheit und Abstimmung im pädagogischen Handeln zwischen Eltern und Erzieher eine Grundvoraussetzung. Am Tag der offenen Tür erhalten Eltern und Kinder schon einmal einen ersten Einblick und können sich unser Haus genau anschauen und Fragen stellen. Vor Krippeneintritt nehmen wir uns Zeit am Infoabend unser pädagogisches Handeln und unsere Werte für die Eltern transparent zu machen. Die Kinder haben von Geburt an zu den Eltern eine feste Bindung aufgebaut. Diese dient als „sichere Basis“, um die Umgebung zu erforschen. Für uns ist eine harmonische Gruppenatmosphäre und Einfühlsamkeit sehr wichtig, um eine sichere Erzieher-Kind-Bindung aufzubauen. Wir verstehen uns als Bindungsperson und sind individuell und altersabhängig in angemessener Weise für die Kinder da. Die Fachkraft nimmt am Erleben der Kinder teil, sie teilt ihre Aufmerksamkeit mit einzelnen Kindern, sucht mit ihnen Problemlösungen und ermutigt sie beim Spiel.

ICH-Buch Trost schenkt auch das selbstgebastelte ICH-Buch der Eltern. Darin befinden sich wichtige und bedeutsame Fotos für das Kind von der Familie.

Übergang Krippe – Kindergarten Mit 3 Jahren wechseln die Krippenkinder in andere Einrichtungen. Dies bedeutet für das Kind, ähnlich wie beim Übergang in die Krippe Abschied nehmen von der gewohnten Umgebung und vertrauten Personen. Es lernt viele neue Kinder kennen und muss neue vertrauensvolle Beziehungen zu den Erziehern und Kindern aufbauen. Das Kind muss sich mit einem neuen Tagesablauf, anderen Räumlichkeiten und veränderten Gruppenregeln auseinandersetzen. Damit das Kind diese Veränderungen ohne große Probleme positiv meistern kann, arbeiten wir schon im Vorfeld in der Einrichtung daran. Zum Ende der Krippenzeit führen wir mit den Eltern ein Abschlussgespräch bei dem Dinge die im Kindergarten wichtig sein könnten noch einmal angesprochen werden, bei diesem Gespräch erhalten die Eltern auch die Portfolios. Ebenso wird in den einzelnen Gruppen das Abschiednehmen und der Kindergartenbeginn thematisiert.

30

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.

Tagesablauf 07.00 - 08.00 Uhr

Frühdienst 08.00 - 08.30 Uhr

08.30 Uhr

Ab ca. 09.30 Uhr

Ab ca. 11.30 Uhr

12.00 -14.00 Uhr Ab 14.00 Uhr

Ankommen in den eigenen Gruppen

Morgenkreis und Brotzeit Freispielzeit, gezielte Angebote, Ausflüge, Garten

Gemeinsames Mittagessen

Schlafens- und Ruhezeit

Freispielzeit mit Brotzeit um 14.30 Uhr, Garten oder Turnraum, Teilnahme an versch. Kursen

31

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.1. Früh- und Spätdienst Frühdienst Der Frühdienst findet von 7.00 Uhr – 8.00 Uhr in einer Gruppe statt. Dies ist immer dieselbe Gruppe damit sich die Kinder besser orientieren können und gerade in der Bringzeit Stabilität erleben. Im Frühdienst werden die Gruppenräume vorbereitet und die ersten Kinder vom Betreuungspersonal begrüßt. Um 8.00 Uhr öffnen die anderen Gruppen des Hauses.

Spätdienst: Im Spätdienst werden alle Nachmittagskinder in einer Gruppe betreut. Dieser findet Montag bis Donnerstag von ca. 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr und freitags von ca. 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr statt.

2.4.2. Ankommen und Verabschieden Bringsituation: Die Bringzeit beginnt um 7.00 Uhr und endet um 8.30 Uhr. Die Haustüre ist in diesem Zeitraum geöffnet und wird um 8.30 Uhr wieder geschlossen. Es ist sehr wichtig, dass alle Kinder bis 8.30 Uhr in der Kinderkrippe angekommen sind. Die Kinder verpassen sonst den gemeinsamen Beginn und können somit nur schwer in die Gruppe finden. Außerdem belasten die Störungen (Klingeln und Ankommen verspäteter Kinder) die bereits anwesenden Kinder.

Abholsituation: Jedes Kind muss entsprechend seiner Buchungszeiten abgeholt werden. In jeder Gruppe steht während der Abholzeit ein Ansprechpartner zur Verfügung. Es findet ein kurzer Austausch über das Tagesgeschehen bzw. besondere Vorkommnisse statt.

Aufsichtspflicht: Die Aufsichtspflicht beginnt und endet mit der persönlichen Übergabe des Kindes an das Betreuungspersonal/ die abholberechtigte Person. Wir legen deshalb einen großen Wert auf eine persönliche Begrüßung und Verabschiedung.

32

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.3. Morgenkreis Der Morgenkreis beginnt gruppenintern im Anschluss an die Bringzeit. Jedes Kind holt sich ein Sitzkissen und setzt sich mit dem Fachpersonal um den Teppich. Durch ein bestimmtes Ritual wird der Beginn des Kreises gekennzeichnet und es findet eine Begrüßungsrunde statt. Anschließend werden aktuelle Themen aufgegriffen z.B. Geburtstag, Lieder, Fingerspiele oder ein Buch betrachtet. Zum Schluss gibt es ein Abschlusslied, das für die Kinder das Ende des Kreises verdeutlicht. Wichtig ist uns dabei, dass wir situationsorientiert vorgehen, die Wünsche und aktuellen Interessen der Kinder aufgreifen und dieses tägliche Ritual gemeinsam gestalten. Durch den Morgenkreis wollen wir     

Sprachkompetenz fördern Sozialverhalten fördern ( Zuhören, Rücksicht nehmen ... ) Gemeinschaftsfähigkeit stärken Zusammengehörigkeit entwickeln Wahrnehmung fördern ( Wer ist da?, Wer fehlt?)

Der Morgenkreis ist ein wiederkehrendes Ritual, das den Kindern Sicherheit vermittelt und Orientierung im Tagesablauf bietet. Solche ritualisierten Angebote dienen den Kindern auch dazu, zur Ruhe zu kommen. Durch den wiederkehrenden Ablauf haben sie die Möglichkeit, sich gewisse Rituale (z.B. das Klingeln zu Beginn und Ende des Kreises, versch. Lieder usw.) zu merken und aktiv zum Geschehen beizutragen. Dies steigert das Selbstwertgefühl des einzelnen Kindes aber auch das positive Erleben einer Gemeinschaft.

33

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.4. Körperpflege/Sauberkeitserziehung Damit ein Kind trocken und sauber wird, braucht es kein Topftraining sondern Vorbilder. Wenn seine Eigeninitiative erwacht, beginnt es Interesse an der Toilette zu zeigen. Eltern sollten mit der Sauberkeitserziehung so lange warten, bis ihnen ihr Kind signalisiert, dass es sauber und trocken werden will. In unserem separaten Sanitärraum, der mit Wickeltisch, kindgerechten Toiletten und Waschbecken ausgestattet ist werden die Kinder regelmäßig gewickelt. Jedes Kind hat seine eigene Box, die mit seinen persönlichen Pflegemitteln und Wechselwäsche bestückt ist. Es wickelt jeweils eine Fachkraft, die sich mit viel Zeit und Aufmerksamkeit dem Kind widmet. Wir achten die Intimsphäre der Kinder und bemühen uns die Pflegesituation ruhig, sensibel und ungestört zu gestalten. Die Kinder werden jederzeit nach Bedarf und zusätzlich zwischen 10.15 Uhr und 11.15 Uhr gewickelt, sowie nach dem Schlafen zwischen 14.00 Uhr und 14.30 Uhr. Über eine Treppe können die Kinder selbstständig auf den Wickeltisch gelangen, wo wir nach Bedarf im „Stehen“ oder „Liegen“ wickeln. Beim Wickeln im Liegen ist ein angemessener Blickkontakt zum Kind sowie die sprachliche Begleitung des Geschehens wichtig. Um „miteinander Vertraut zu werden“ wird das Kind behutsam und feinfühlig umsorgt. Durch das Wickeln im Stehen zeigen wir den Kindern mit viel Feingefühl den ersten sensiblen Übergang zum Leben ohne Windel. Dadurch erfahren Kinder „Freude am Selbstprobieren“ -

Selbst ausziehen Windel selbst öffnen Abwischen Windel festhalten Wieder anziehen Händewaschen mit Seife

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Zeitpunkt, ab dem die Entwicklung zum Leben ohne Windel beginnen kann. Für uns hat es höchste Priorität, diesen Weg fürsorglich und ohne Druck zu begleiten. In dieser sensiblen Phase ist der offene und regelmäßige Austausch zwischen Eltern und Fachpersonal besonders wichtig.

2.4.5. Brotzeit und Mittagessen 34

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

„Hilf mir es selbst zu tun“ Das Essen wird als eine gewichtige und komplexe Situation angesehen. Ein vertrautes ruhiges Klima soll Freude am Essen und an der Esskultur vermitteln und somit zu einem gesunden Essverhalten beitragen. Durch regelmäßige Rituale wie z.B. kleine Verse zu Beginn der gemeinsamen Mahlzeit wird die Aufmerksamkeit auf das Essen gelenkt, Wertschätzung und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entstehen. Wir achten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Das Frühstück sowie die Brotzeit werden von uns immer frisch eingekauft und zubereitet. Für eine bessere Verträglichkeit bieten wir unter anderem Laktose freie Produkte an. Das Mittagesessen wird geliefert und vor Ort täglich fertig zubereitet, wir achten auf eine abwechslungsreiche Ernährung. Um den Kindern einen Zugang zu den Mahlzeiten und den Lebensmitteln zu ermöglichen, gehen wir mit den Kindern einkaufen, besuchen den Wochenmarkt und bereiten gemeinsam Mahlzeiten zu.

2.4.6. Freispiel

35

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

„Gib mir Zeit und ich kann wachsen“ Das Spiel ist ein Lernprozess, indem das Kind sich mit der Umwelt auseinandersetzt. Die Kinder entscheiden nach ihrem eigenem Bauplan und ihrem inneren Antrieb, der nicht zuletzt von Neugierverhalten gesteuert wird. Sie werden selbst aktiv. Die Fähigkeiten und Kompetenzen im sozialen, motorischen, emotionalen und kognitiven Bereich werden durch das Spiel gestärkt. Deshalb ist es wichtig dem Kind eine Umgebung zu schaffen, indem es seinen Tätigkeitsdrang spielerisch und nach freien Stücken nachgehen darf. Voraussetzung für einen gelingenden Lernprozess während der Freispielzeit ist eine „vorbereitete Umgebung“ und eine „vorbereitete Fachkraft“.

Die „vorbereitete Umgebung“ Wir achten darauf, die Bewegungsmöglichkeiten den Bedürfnissen der Gruppe anzupassen. Die Spielmaterialien müssen bereitgestellt und je nach Entwicklungsstand der Kinder ausgewählt werden. In der freien Spielzeit kann der Garten, der Turnraum, der Krippenbus für kleine Ausflüge, sowie die verschiedenen Gruppenräume genutzt werden.

Die „vorbereitete Fachkraft“ Die Fachkraft kennt sich mit den Entwicklungstheorien aus und kann den Entwicklungsstand des Kindes einschätzen, um es individuell zu fördern.

36

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.7. Gezielte Aktivitäten und Projekte Durch gezielte Aktivitäten und Projekte im Gruppenalltag werden optimale Lernbedingungen geschaffen. Die eigenständige systematische Untersuchung einer bestimmten Aufgabe bzw. eines bestimmten Themas stärkt die selbstständige Entwicklung in allen Bereichen. Im Gruppenalltag werden die Interessen der Kinder aufgegriffen und durch gezielte Aktivitäten gefördert. Diese werden in Form von Projekten, Angeboten, der Gruppenraumgestaltung und der bereitgestellten Materialien unterstützt. Beispielhafte Darstellung des Projektes Feuerwehr:

Lieder Fingerspiele, Tischspruch Rollenspiele, Verkleidungsecke

Bilderbücher

Signalfarbe Rot

Brandschutzübung

Projekt: Feuerwehr

Besuch bei der Feuerwehr, Ausflug

Experimente

Kreative Angebote zum Thema

Mitbringtag zum Thema

37

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.8. Aufenthalt in der Natur

Kinder lernen, ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu erforschen. Sie sollen sich als ein Teil dieser erleben, die Bedeutung von umweltbezogenen Handeln sehen und in ihren Bereichen und Möglichkeiten Verantwortung für diese übernehmen. Das Umfeld der Krippe bietet den Kindern dafür vielfältige Möglichkeiten. Es finden Spaziergänge in die nähere Umgebung statt - beispielsweise zu Bauernhöfen oder zum Einkaufen ebenso verbringen wir die Freispielzeit im Garten. Durch eigenständiges Erforschen und Erleben lernen Kinder hierbei ihre Umwelt zu achten. Wir schaffen die Möglichkeit jahreszeitliche Veränderungen mit eigenen Augen zu beobachten, nehmen dir Natur mit allen Sinnen wahr und tragen unseren Teil dazu bei sie zu schützen, indem wir beispielsweise darauf achten unsere Beete nicht zu zertreten oder unsere Sachen nach dem Spielen wieder einräumen.

38

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.4.9. Schlafenszeit / Ruhephasen Im Anschluss an das Mittagessen findet die Ruhe- bzw. Schlafenszeit statt. Die Kinder dürfen je nach Bedarf gerne ein Kuscheltier oder ähnliches von zu Hause mitbringen. Die Bettwäsche wird ebenfalls von daheim mitgebracht. Gemeinsam gehen wir mit den Kindern in den Schlafraum, in dem jeder seinen eigenen Schlafplatz hat. Jedes Kind hat ein anderes Einschlafritual und andere Gewohnheiten. Dies sprechen wir mit den Eltern ab, um uns darauf einzustellen und den Kindern einen erholsamen Mittagsschlaf zu ermöglichen. Für die Ruhezeit am Mittag sind zwischen 12.00 und 14.00 Uhr zwei Stunden vorgesehen. Je nach Schlaf- und Ruhebedürfnis schlafen die Kinder unterschiedlich lange. Kinder die früher wieder aufwachen, können im Gruppenraum einer ruhigen Beschäftigung nachgehen. Wir bieten in unseren Schlafräumen eine angenehme, gemütliche Atmosphäre in der die Kinder zur Ruhe kommen können. Je nach Bedarf können sich die Kinder beispielsweise auch nach dem Frühstück eine Zeit hinlegen und erholen. Dies richtet sich individuell nach dem Alter und den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes.

39

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.5.

Spuren hinterlassen

2.5.1. Beobachtung und Dokumentation Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung: Um den aktuellen Entwicklungsstand der Kinder möglichst detailliert und wertfrei erfassen zu können, sind uns Beobachtungen und Dokumentationen sehr wichtig und haben daher einen großen Stellenwert in unserer pädagogischen Arbeit. Wir verwenden dafür verschiedenste Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren.

2.5.2. Portfolio Jedes Kind, das zu uns kommt, will wachsen und lernen. Es wird Neues erfahren und mit bereits angeeignetem Wissen verknüpfen. Um die Erlebnisse und Erfahrungen für das Kind und seine Eltern festzuhalten, dokumentieren wir diese Entwicklung in einem KrippenPortfolio (sammeln von erworbenen Kompetenzen und Erinnerungen). Jedes Kind erhält mit Eintritt in die Krippe einen eigenen Ringordner, versehen mit seinem Foto und Namen. Diese Mappe begleitet ihr Kind nun während der gesamten Zeit in unserem Haus. Unser Portfolio ist unterteilt in sechs Rubriken: -

Ich Meine Familie Mein Tag in der Krippe Was ich gerne mache / Mit wem ich gerne zusammen bin Meine Kunstwerke Feste und Feiern

… anhand derer wir, gemeinsam mit dem Kind den Alltag in der Krippe festhalten, also dokumentieren und aufzeigen, welche Fortschritte Ihr Kind währen seiner Zeit bei uns macht. (Gerne können sich die Eltern die Portfolios während der jährlich stattfindenden Entwicklungsgespräche anschauen.) Am Ende der Krippenzeit dürfen die Kinder ihr Portfolio dann als eine besondere Erinnerung mit nach Hause nehmen.

40

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.5.3. Beobachtungsbögen Regelmäßig wird die Beobachtung schriftlich in Form von speziellen Beobachtungsbögen festgehalten. Wir verwenden dafür die Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation (EBD – 3-48 Monate) von Petermann und Petermann. Die Dokumentationen und Ergebnisse dienen den Fachkräften unteranderem zur Vorbereitung auf Elterngespräche und zur Entwicklungseinschätzung des jeweiligen Kindes. Sollte uns eine Beobachtung Anlass dazu geben mit den Eltern über die spezielle Situation oder die allgemeine Entwicklung des Kindes zu sprechen, werden wir auf die Eltern zukommen, um uns zum Wohle des Kindes auszutauschen und evtl. gemeinsam Schritte zu überlegen.

2.5.4. Eingewöhnungsdokumentation Während der Eingewöhnung führt die Bezugsperson des Kindes ein ausführliches Eingewöhnungstagebuch. Darin hält diese die Entwicklung der Eingewöhnung sowie detaillierte Beobachtungen zum Kind fest. Dies hilft uns dabei, die Eingewöhnung für jedes Kind individuell zu planen, nächste Schritte mit den Eltern zu besprechen, sowie den bisherigen Verlauf zu reflektieren. Am Ende der Eingewöhnungszeit eines jeden Krippenkindes erhalten die Erziehungsberechtigten einen Evaluationsbogen. In diesem können die Eltern ihre persönlichen Erfahrungen und Eindrücke rückmelden.

41

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.5.5. Religiöse Bildung Zur ethischen und religiösen Bildung und Erziehung gehört auch die Förderung der Emotionalität der Kinder sowie ihrer sozialen Beziehungen. Säuglinge und Kleinkinder sind darauf angewiesen, vertrauensbildende Erfahrungen zu machen. Die Grundlage für ein sich entwickelndes Sinnund Wertesystem, wird in Form von religiösen Festen und damit verbundenen Ritualen geschaffen.

2.5.6. Feste feiern

Sommerfest, Nikolausfeier, Weihnachtsfeier oder St. Martinsfest, der Jahreskreis bietet viele verschiedene Anlässe für Feste und Feiern. Ob in den jeweiligen Gruppen, gruppenübergreifend oder mit der ganzen Familie sind Feste sowie Feiern etwas Besonderes und heben sich deutlich vom Alltag ab. Das gemeinsame Erleben stärkt die Gemeinschaft ..und das Zusammenleben.

42

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

2.5.7. Geburtstag

Der Geburtstag ist für jedes Kind ein besonderes und emotionales Ereignis. Wir gestalten diesen Tag je nach Alter des Kindes individuell. Im gemeinsamen Morgenkreis thematisieren wir das heutige Ereignis. Im Rahmen des gemeinsamen Frühstücks findet anschließend die Geburtstagsfeier statt.

Umsetzung: Wichtige Elemente dieser Feier sind Beispielsweise der Geburtstagszug mit Kerze/n, ein Geburtstagsgeschenk, ein Geburtstagslied ect.

Um uns auf den Geburtstag einzustimmen, backen die Kinder der jeweiligen Gruppe einen Kuchen für das Geburtstagskind oder bereiten eine besondere Brotzeit vor. Das Geburtstagskind darf sich wünschen, was es an seiner Feier zu Essen geben soll. Bei den kleinsten Kindern helfen die Eltern beim Aussuchen. Die Eltern „spenden“ dafür anstelle eines Kuchens, der Kinderkrippe ein Bilderbuch. Dieses wird mit einer Widmung versehen und erinnert immer an diesen sehr besonderen Tag. (Eine Liste mit Buchvorschlägen und – wünschen, erhalten die Eltern in Ihrer Gruppe. Die Widmung gestaltet ebenfalls die Gruppe) Die Erinnerungen an den Geburtstag werden in Form von Fotos im Portfolioordner festgehalten.

43

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3. Zusammenarbeit / Kooperation 3.1.

Erziehungspartnerschaft

Rechtliche Grundlagen: Die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Eltern basiert auf einer rechtlichen Regelung die als Grundlage dafür dient. Laut Art. 6 Abs. 2 GG sind die Pflege und Erziehung der Kinder „das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“. Tageseinrichtungen für Kinder sollen laut § 22 Abs. 2SGB VIII die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern, die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen sowie den Elterndabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. In § 22a SGB VIII wird dies noch einmal deutlich gemacht: „Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen sicherstellen, dass die Fachkräfte in ihren Einrichtungen mit den Erziehungsberechtigten (…) zum Wohl der Kinder und zur Sicherung der Kontinuität des Erziehungsprozesses zusammenarbeiten. (…).

Für uns bedeutet die Umsetzung der Erziehungspartnerschaft eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Fachkräfte und Eltern sind Partner und als Experten der jeweiligen Lebenswelt des Kindes aufeinander angewiesen. Das Ziel der Erziehungspartnerschaft ist die Anerkennung des jeweils anderen mit seinen Kompetenzen, die Achtung vor seiner Leistung und die Erfüllung des gemeinsamen Ziels: die Erziehung des Kindes zu einem glücklichen, gemeinschaftsfähigen und verantwortungsbewussten Menschen. Wir gestalten die Arbeit in unserer Einrichtung transparent, so dass sie für die Eltern und Erziehungsberechtigten nachvollziehbar wird und einen gemeinsamen Austausch ermöglicht.

44

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3.1.1. Elterngespräche Tür – und Angelgespräche: Von großer Bedeutung sind die täglichen Tür- und Angelgespräche. Sie ermöglichen einen regelmäßigen Austausch und die Weitergabe von wichtigen Informationen. Während am Morgen die Eltern den Fachkräften über das Befinden des Kindes und besondere Vorkommnisse zu Hause berichten, geben beim Abholen die Fachkräfte den Eltern Rückmeldung über den Verlauf des Tages, besondere Ereignisse und darüber wie ihr Kind gegessen und geschlafen hat. Die Tür – und Angelgespräche dienen als Informationsgespräche, sie sind nicht geeignet um Probleme oder andere wichtige Dinge zu besprechen. Dafür möchten wir uns in einem ruhigen Gespräch Zeit nehmen. Die Erziehungsberechtigten können bei Bedarf mit den Fachkräften einen Termin vereinbaren.

Entwicklungsgespräche: Mindestens einmal jährlich, bei Bedarf auch öfter, finden für jedes Kind Entwicklungsgespräche statt. Dazu wird gemeinsam ein Termin vereinbart. Die Fachkräfte können sich so auf das Gespräch vorbereiten und den Eltern fundiert über den Entwicklungsstand und aktuelle Themen ihres Kindes berichten. Die Eltern haben hier Gelegenheit in Ruhe Fragen zu stellen und in einer vertrauensvollen Atmosphäre über die Entwicklung ihres Kindes zu sprechen. Jedes Gespräch wird dokumentiert und den Eltern wird eine Kopie des Protokolls ausgehändigt.

45

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3.1.2. Elternbeirat Art. 14 BayKiBiG Elternbeirat 1

Zur Förderung der besseren Zusammenarbeit von Eltern, pädagogischem Personal und Träger ist in jeder Kindertageseinrichtung ein Elternbeirat einzurichten. (2) 1 Der Elternbeirat wird von der Leitung der Kindertageseinrichtung und dem Träger informiert und angehört, bevor wichtige Entscheidungen getroffen werden. 2 Der Elternbeirat berät insbesondere über die Jahresplanung, den Umfang der Personalausstattung, die Planung und Gestaltung von regelmäßigen Informations- und Bildungsveranstaltungen für die Eltern, die Öffnungs- und Schließzeiten und die Festlegung der Höhe der Elternbeiträge. (3) Die pädagogische Konzeption wird vom Träger in enger Abstimmung mit dem pädagogischen Personal und dem Elternbeirat fortgeschrieben. (4) Ohne Zweckbestimmung vom Elternbeirat eingesammelte Spenden werden vom Träger der Kindertageseinrichtung im Einvernehmen mit dem Elternbeirat verwendet. (5) Der Elternbeirat hat einen jährlichen Rechenschaftsbericht gegenüber den Eltern und dem Träger abzugeben.

Der Elternbeirat in der Kinderkrippe Miesbach: Zu Beginn eines jeden Krippenjahres wird ein neuer Elternbeirat gewählt. Idealerweise sind aus allen Krippengruppen Eltern vertreten. Aus den gewählten Mitgliedern wird ein Elternbeiratsvorsitzender bestimmt (Kandidat mit den meisten Stimmen) – dieser hat das Recht die Wahl anzunehmen oder abzulehnen. Ebenso wird ein stellvertretender Vorsitzender sowie ein Kassenwart bestimmt. Es finden ca. vierteljährlich Elternbeiratssitzungen statt, in denen aktuelle Themen, bevorstehende Aktionen, Fragestellungen und Anliegen der Eltern oder des Krippenteams besprochen werden. Der Elternbeirat unterstützt die Kinderkrippe bei der Organisation von Festen und Veranstaltungen. Er bringt neue Themen und Fragestellungen in die Elternbeiratssitzungen ein und beteiligt sich so aktiv an der Gestaltung des Lebens in der Kinderkrippe.

46

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3.1.3. Elterninfo In unserer Kinderkrippe haben wir verschiedene Möglichkeiten, mit deren Hilfe wir die Eltern informieren und auch eine gegenseitige Information der Eltern ermöglichen können.

1. Pinnwände im Eingangsbereich Die Pinnwände befinden sich zentral im Eingangsbereich, so dass sie von allen Eltern eingesehen werden können. Die Pinnwände sind thematisch geordnet: -

Eltern für Eltern / Elternbeirat Infos/ Info über Krankheitsfälle Termine Speiseplan

und bieten dadurch einen schnellen und guten Überblick .

2. Infotafeln an der jeweiligen Gruppe Hier erhalten die Eltern Informationen, die die Gruppe betreffen und werden regelmäßig über aktuelle Themen der Gruppe informiert.

3. Briefkästen in der Garderobe der Kinder Hier erhalten die Eltern e Informationen an Sie persönlich gerichtet, sowie Elternbriefe. Auf Wunsch wird die Elternpost per Email zugesendet.

47

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3.1.4. Hospitation Wir bieten den Eltern die Möglichkeit, einen Vormittag in der Gruppe gemeinsam mit ihrem Kind zu verbringen. Eltern haben dadurch die Möglichkeit, ihr Kind nach der Eingewöhnung noch einmal intensiv im Alltag der Kinderkrippe zu erleben. Sie erleben den Ablauf eines Krippentages und bekommen einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit. Während der Eingewöhnung erleben sie ihr Kind und das Geschehen in der Gruppe aus einem anderen Blickwinkel. Nun können sie ihr Kind im Freispiel erleben, wie es mit anderen Kindern in Kontakt tritt und den Alltag erlebt. Auch für die Kinder ist eine Hospitation ein bereicherndes Ereignis. Sie spüren das Interesse der Eltern und können gemeinsam mit ihren Eltern Zeit in ihrer Gruppe verbringen. Für Kinder ist dies oft aufregend und sie sind stark auf ihre Eltern fixiert. Dies sollten die Eltern zulassen und die gemeinsamen Stunden in der Einrichtung genießen. In einem Reflexionsgespräch kann anschließend über die Eindrücke und Fragen gesprochen werden. Da hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte von September bis Februar noch Eingewöhnungen stattfinden bieten wir die Möglichkeit der Hospitation immer erst nach diesem Zeitraum an. Während der Eingewöhnungen halten sich bereits viele verschiedene Eltern mit in der Gruppe auf und die Kinder benötigen eine gewisse Zeit um zur Ruhe zu kommen. Wenn sich die Gruppe gut eingefunden hat bieten wir gerne die Möglichkeit der Hospitation.

48

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3.2.

Kooperationspartner

Vernetzungen und Kooperationen mit anderen Einrichtungen ermöglichen uns einen guten Austausch, Weitergabe von Informationen, das Nutzen verschiedener Ressourcen und eine gewinnbringende Zusammenarbeit für beide Seiten. Unsere Kooperationspartner:

Träger: Diakonie Rosenheim Jugendamt Miesbach

Stadt Miesbach

Kindergärten und Kinderkrippen der Umgebung

Frühförderstellen

KoKi und Erziehungsberatungsstellen

Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Fachakademien für Sozialpädagogik

Verschiedene Einrichtungen der Diakonie

Gesundheits - amt und Landratsamt Miesbach Evangelische und Katholische Kirche Miesbach

Grund- und Mittelschule Miesbach

49

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

3.3.

Öffentlichkeitsarbeit

Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit … bedeutet für uns: Die Präsentation unserer Einrichtung und unserer Arbeit nach außen. Sowie die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Institutionen. Die Öffnung und Präsentation unserer Einrichtung nach außen geschieht unter anderem durch: -

Den jährlichen Tag der offenen Tür Die Präsenz der Einrichtung auf der Internetseite der Diakonie , sowie der Seite der Stadt Miesbach Durch Zeitungsartikel in der örtlichen Presse Teilnahme an Festen und Veranstaltungen der Gemeinde Durch schriftliche Information wie z.B. Flyer und Konzeption

50

Konzeption Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister

Schlussgedanke / Impressum

In dieser Konzeption stellen wir die Grundlagen der pädagogischen Arbeit in unserer Kinderkrippe dar. Da unser Erziehungs- und Bildungsauftrag einem stetigen Wandel unterliegt, wird diese Konzeption immer wieder verändert und neu überdacht. Somit ist sie ein Wegweiser für den Alltag und gibt doch Freiraum für Flexibilität.

Impressum: Diakonisches Werk des Evang.-Luth. Dekanatsbezirks Rosenheim e.V. Jugendhilfe Oberbayern Parkgelände Mietraching Dietrich-Bonhoeffer-Str. 10 83043 Bad Aibling V.i.S.d.P.: N.N: Konzept: Diakonisches Werk Rosenheim Gestaltung: Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister Fotos: Kinderkrippe Die kleinen Klostergeister Dezember 2017

51