Konzeption. der Kinderkrippe TELEKOM

Konzeption der Kinderkrippe TELEKOM AWO München gemeinnützige Betriebs–GmbH Kinderkrippe Telekom Dingolfinger Str. 11 81673 München Tel.: 089 / 40268...
Author: Oswalda Boer
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Konzeption der Kinderkrippe TELEKOM

AWO München gemeinnützige Betriebs–GmbH Kinderkrippe Telekom Dingolfinger Str. 11 81673 München Tel.: 089 / 40268002 E-Mail: [email protected] Einrichtungsleitung: Silvia Freund Stellvertretende Leitung: Jacqueline Ilmberger

Gefördert durch die Landeshauptstadt München 0

Inhalt 1.Unsere Einrichtung ............................................................................................................................... 3 1.1 Lage und Erreichbarkeit................................................................................................................. 3 1.2. Öffnungszeiten ............................................................................................................................. 3 1.3 Schließzeiten.................................................................................................................................. 4 1.4 Teilnahme der Einrichtung an der Münchner Förderformel ......................................................... 4 2. Grundprinzipien der Bildungs- und Erziehungsarbeit in unserer Einrichtung..................................... 5 2.1. Unser Bild vom Kind ..................................................................................................................... 5 2.2.Beteiligung (Partizipation) der Kinder........................................................................................ 5 2.3.Unsere pädagogischen Grundlagen und Ziele............................................................................... 7 2.3.1. Unsere pädagogische Haltung ............................................................................................... 8 2.3.2. Der Situationsansatz .............................................................................................................. 8 2.3.3. Das Lernen im „offenen-pädagogischen-System“................................................................. 9 2.3.4. Die Projektarbeit ................................................................................................................. 10 2.4. Themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche und unsere Räume als „dritter Erzieher“ gemäß des Bayrischen-Bildungs- und Erziehungsplans .................................................................... 11 2.4.1. Bewegung/ Aufenthalt im Freien ........................................................................................ 11 2.4.2. Sprache und Literacy ........................................................................................................... 12 2.4.3. Das Spiel .............................................................................................................................. 12 2.4.4. Musik ................................................................................................................................... 13 2.4.5. Naturwissenschaften, Umwelt, Mathematik ...................................................................... 13 2.4.6. Gesundheitserziehung und Ernährung ................................................................................ 13 2.4.7. Ästhetik und Kunst .............................................................................................................. 14 2.5. Weitere wichtige Aspekte unserer pädagogischen Arbeit ......................................................... 14 2.5.1. Unsere Tagesgestaltung und Struktur ................................................................................. 14 2.5.2. Dokumentation/ Portfolio ................................................................................................... 15 2.5.3. Interkulturelle Erziehung ..................................................................................................... 16 2.5.4. Integration und unsere Umsetzung..................................................................................... 16 2.5.5. Kinderschutz gemäß SGB VIII .............................................................................................. 17 3. Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ........................................................................................... 18 3.1. Mitarbeit im Elternbeirat ........................................................................................................... 19 3.2. Beschwerdemanagement für Eltern .......................................................................................... 19 4. Unsere Kooperationen ...................................................................................................................... 19 5. Organigramm der Einrichtung und Qualifikationen .......................................................................... 20 1

Vorwort Liebe Leser unserer Konzeption! Wir freuen uns sehr, dass Sie Interesse an der täglichen, pädagogischen Arbeit unserer AWO Kinderkrippe Dingolfinger Str. „Telekom“ zeigen und mehr über uns erfahren wollen. Nutzen Sie die Gelegenheit tiefer in unsere pädagogischen Schwerpunkte, Grundprinzipien und Ziele einzutauchen. Unsere aktuelle Konzeption, die Sie hier in Händen halten, ist zu verstehen als Rahmen, in dem wir uns, während unseres täglichen pädagogischen Arbeit. Es ist uns wirklich ein Anliegen, dass sich die uns anvertrauten Kinder täglich bei bestmöglicher Bildung, Erziehung und Betreuung entwickeln können. Die Freude an Eigenaktiviät und Selbstwirksamkeit ein jeden Kindes hilft uns dabei, die Kinder auf ihrem eigenen Entwicklungsweg bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben zu begleiten. Gleichzeitig möchten wir den Eltern durch Transparenz ein gutes Gefühl vermitteln, um den Spagat zwischen Familie und Beruf erfolgreich leisten zu können. Diese Konzeption soll auch ihnen Sicherheit und Vertrauen geben, dass gewissenhaft eine kontinuierliche und gute Betreuung stattfindet. Jedes Kind soll bei uns die Möglichkeit haben, „eigene Spuren zu hinterlassen“, egal welcher Herkunft und sozialem Hintergrund.1

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Im Folgenden werden stellvertretend für pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Heilpädagogen und Heilpädagoginnen, als Mitarbeiterinnen und Heilpädagoginnen benannt, da in unserer Einrichtung derzeit in der Hauptsache Frauen tätig sind, männliche Fachkräfte sind uns stets willkommen.

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1.Unsere Einrichtung Die AWO Kinderkrippe Dingolfinger Str. „Telekom“ ist eine „öffentlich- private- Partnerschaft“ (kurz „ÖPP“) der Telekom und der Landeshauptstadt München. Die AWO München gemeinnützige Betriebs-GmbH fungiert als Träger. In der Kinderkrippe können bis zu 48 Plätze an Kinder im Alter zwischen neun Wochen und drei Jahren vergeben werden, zu je gleichen Teilen an Familien aus dem Stadtteil und an Telekom- Mitarbeiter. Es wird auf eine Alters- und Geschlechtsdurchmischung geachtet. In unserer Kinderkrippe sind Kinder und Familien gleich welcher Herkunft, sozialer Schicht oder Kultur willkommen. Als Integrationskinderkrippe, bieten wir auch Betreuungsplätze für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Da wir bedürfnisbezogen, und bezugspersonenorientiert nach dem „offenen pädagogischen Ansatz“ arbeiten, besitzen wir keine Stammgruppen im herkömmlichen Sinn. Es ist uns wichtig, die Kinder in manchen Phasen des Tagesablaufes alters- und entwicklungsgerecht zu trennen, um die individuellen und entwicklungspsychologischen Bedürfnisse der Kinder mehr beachten zu können. Die Einrichtung ist ein Flachbau, innerhalb der Telekom Towers 9 und 10. In umgebauten Büroräumen, sowie einem extra, angelegten Gartenbereich haben wir die Möglichkeit unsere Kinderkrippe zu betreiben. Wir verfügen über vier große Funktionsräume (Nest, Gesellschaft, Universum, Atelier) und vier Multifunktionsräume (Studio, Fantasie, Stille und Baustelle). Zusätzlich haben wir zwei Garderoben (für jeweils bis zu 24 Kinder), zwei Bäder mit Wickel- und Sanitärbereich (für jeweils bis zu 24 Kinder), großzügige Flurbereiche, und ein Bistro (Essensraum der Kinder).

1.1 Lage und Erreichbarkeit Die AWO Kinderkrippe liegt in der Münchner Innenstadt, am Leuchtenbergring. Die Kinderkrippe ist sowohl mit der S-Bahn (eine Station nach dem Ostbahnhof, das Ende der Stammstrecke), als auch mit Bus- und Tramverbindungen sehr gut erreichbar. Eine Anfahrt mit dem Auto ist ebenfalls möglich über den mittleren Ring.

1.2. Öffnungszeiten Unsere Kinderkrippe hat für Sie, wie folgt, geöffnet: Montag bis Donnerstag von 07:30- 17:00 Uhr und freitags von 7:30-16:00 Uhr.

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Wir haben für Sie in der Woche 46,5 Stunden geöffnet. Die Mindestbuchungszeit liegt bei 30,5 Stunden/Woche. Die jeweils gebuchte Buchungszeit ist einzuhalten. Unsere Kernzeit ist von 9:00-13:00 Uhr. In dieser Zeit finden der Morgenkreis, sowie die offenen und projektorientierten Angebote und Aktionen statt. In dieser Zeit sollten die Kinder weder gebracht noch abgeholt werden. Ausnahmen können gerne mit der Einrichtungsleitung oder der Bezugspädagogin im Vorhinein besprochen werden. In der täglichen Bring- und Abholzeit ist das Übergabegespräch am Counter, sowie das An- und Ausziehen des Kindes enthalten. Zum Ende Ihrer Buchungszeit sollten Sie, im Normalfall, die Krippe verlassen haben. Wir legen Ihnen nahe die Kinder bis 08:45 Uhr in die Krippe zu bringen, um einen sanften Übergang in eine Spielsituation zu ermöglichen und oder damit ihr Kind noch in Ruhe frühstücken kann. Bitte bedenken Sie, dass wir bereits ab ca. 09:05 Uhr z. B. in den gemeinsamen Morgenkreis starten. 1.3 Schließzeiten Unsere 20 Schließtage (einschließlich 2 Klausurtage für Teamfortbildung und Konzeptionsfortschreibung) werden in Absprache mit dem Elternbeirat für das Krippenjahr festgelegt. 1.4 Teilnahme der Einrichtung an der Münchner Förderformel Die Münchner Förderformel stellt ein zusätzliches kommunales Finanzierungs- und Förderungskonzept für alle rund 1000 Kindertageseinrichtungen in München dar. Mit Einführung der Münchner Förderformel besteht erstmals die Möglichkeit, alle Kinder in Münchner Kindertageseinrichtungen nach gleichen Grundsätzen, aber individuell nach den im Stadtrat festgelegten Kriterien und Schwerpunkten, zu fördern. Durch die Einbeziehung von sowohl kindbezogenen als auch einrichtungsbezogenen Faktoren bei der Berechnung der Zuschusshöhe ist eine zielgerichtete Förderung möglich. Neben der Unterstützung pädagogischer Innovationen, können über 300 Kindertageseinrichtungen in Brennpunkten mehr Ressourcen zur Berücksichtigung von Kindern in schwierigen Lebenslagen erhalten. Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter: www.foerderformel.muc.de.

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2. Grundprinzipien der Bildungs- und Erziehungsarbeit in unserer Einrichtung 2.1. Unser Bild vom Kind Wir sehen Kinder als kreative und wertvolle Persönlichkeiten, die eigenständig Ihre Welt erkunden wollen und können. Dabei machen sie Erfahrungen, die sie auf ihre individuelle Art verstehen und begreifen. Wir unterstützen die Neugier, die einzigartige Sichtweise und Kompetenz des Kindes, mit denen es seine Umgebung eigenaktiv selbst erkundet, erforscht und sich dabei Wissen aneignet und seinen Eindrücken Ausdruck verleiht. Unser tägliches, pädagogisches Handeln ist geprägt davon die Rechte der Kinder zu achten und schützen, sowie die Kinder zu unterstützen ihre Rechte wahrzunehmen. Unser Bild vom Kind schließt mit ein, das wir um die intrinsische Motivation der Kinder wissen, sich selbstständig ihr Lebensumfeld zu erschließen. Von uns, als pädagogisches Fachpersonal, erhalten sie im demokratischen Dialog Unterstützung, Ermutigung, einen geschützten Raum und die Zeit, die sie dafür benötigen.

2.2.Beteiligung (Partizipation) der Kinder Das aus dem Lateinischen ins Deutsche gelangte Fremdwort „Partizipation“ bedeutet ganz allgemein „Teilhaben“, „Teilnehmen“ oder „Beteiligt sein“. Partizipation bedeutet für uns, alle Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die sie betreffen, einzubeziehen und sie an vielem, was das alltägliche Zusammenleben betrifft, zu beteiligen. Grundlage für die Beteiligung und Mitwirkung von Kindern in Kindertagesstätten ist die UN-Kinderrechtskonvention von 1989, Artikel 12 „Berücksichtigung des Kindeswillens“. Darin beschrieben wird eines der vorrangigen Ziele frühkindlicher Bildung: Kinder mit- beteiligen, mit- wirken und mit- gestalten lassen. Dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechend sind wir achtsam gegenüber den Feinzeichen der kindlichen Ausdrucksweise besonders in Bezug auf Äußerungen des Missfallens, und Überforderung und Beschwerde. Im gesellschaftlichen Miteinander ersehen wir als wichtig demokratische Werte zu vermitteln. Partizipation findet für uns ihre Grenzen dort, wo das körperliche oder seelische Wohl der Kinder gefährdet wird. Vom Krippenalter an begreifen wir dabei alle die uns anvertrauten Kinder als Experten ihrer selbst. Wir achten empathisch in unseren Beobachtungen und unserer Wahrnehmung der Kinder auf Anzeichen und Äußerungen, die uns befähigen Teil5

nahmeprozesse zu gestalten. Die Formen der Beteiligung verändern sich jedoch mit zunehmendem Alter und werden vielschichtiger:

Bei der Raumgestaltung und der Ausstattung legen wir viel Wert darauf, dass das Spielmaterial frei zugänglich ist. Dabei sind Schubladen mit Fotos gekennzeichnet und die Schränke und Regale sind offen bzw. leicht zu öffnen. Während des Tages suchen sich die Kinder ihre Spielorte selbst aus, sie krabbeln oder gehen von einem Funktionsraum zum nächsten oder von einem Spielpartner zum nächsten. Genauso beziehen wir unsere älteren Krippenkinder aktiv in regelmäßig stattfindenden Kinderkonferenzen mit ein, welches Spielzeug sie gut finden, welches sie nicht mehr interessiert und wo wir noch unseren Materialfundus aufstocken können. Zudem beachten wir aus unseren Beobachtungen, die Ideen, Wünsche und Anmerkungen der Kinder und gestalten unsere Räumlichkeiten, z. B. je Projektthema (das aus den Interessenlagen der Kinder erwächst) entsprechend um.

Beim Essen und Trinken ist es für uns selbstverständlich, dass die Kinder sich das Essen selbst auftun dürfen, auch wenn es mal etwas länger dauert oder beim Eingießen des ungesüßten Tees oder Wassers Pfützen entstehen. Sie haben Spaß daran ihre Brote selbständig zu schmieren und entscheiden, ob und welchen Aufstrich sie möchten. Auch wählen sie ihr Besteck selbstständig aus, dass führt schnell zu eigenen Lernerfahrungen, denn die Suppe mit der Gabel zu essen bedarf hoher Konzentration. Beim Tisch ein-und abdecken beziehen wir die Kinder ebenfalls mit ein. Bei jeder Mahlzeit entscheiden sie eigenständig, an welchem Tisch und somit neben wem sie sitzen möchten. Während einer Mahlzeit respektieren wir den Wunsch des Kindes, ob es etwas essen möchte und wieviel es essen möchte. Wir achten dabei darauf, auch in der Zusammenarbeit mit den Eltern, dass die Kinder ausreichend und ausgewogen sich ernähren.

Im gemeinsamen Morgenkreis haben die Kinder die Möglichkeit mithilfe von Bildkarten selbst zu entscheiden, welches Lied oder Fingerspiel sie machen möchten. So können auch schon unsere Kleinstkinder aktiv ihre Wünsche einbringen.

In regelmäßig stattfindenden Kinderkonferenzen (einmal wöchentlich) können die ältesten Krippenkinder mitbestimmen, was sie selbst erarbeiten wollen und macht sie damit zu einem vollwertigen Partner in einem Entscheidungsprozess. Themen dabei 6

sind unter anderem: Ausflüge, Anschaffungen in der Krippe, projektspezifische Themen und Feiern. Mithilfe von „Muggel- und Sprechsteinen“, sowie Bildkarten werden Mehrheitsentscheidungen getroffen und miteinander besprochen. Die betreffende Mitarbeiterin achtet dabei auch situativ das Interesse der Kinder und legt darauf die Länge der Konferenz aus.

Projektthemen und Angebote ergeben sich aus dem, was die Kinder spielen und fragen oder im Dialog mit den Pädagoginnen. Wir ermöglichen den Kindern einen Meinungsbildungsprozess, damit die Kinder entwicklungsgerecht erfahren, über welche Themen und Inhalte sie entscheiden können und um zu erfahren, welche verschiedenen Wahlmöglichkeiten es gibt. Dazu nutzen wir unsere Kinderkonferenzen, die wir dann auch dokumentieren.

Wir kommen jedem Kind in seinem individuellen Schlaf- und Ausruhrhythmus nach und geben ihm die Möglichkeit vormittags- sowie nachmittags zusätzlich sich zurückziehen zu dürfen. Dabei darf jedes Kind gerne ein Kuscheltier, eine Spieluhr oder dergleichen für ein sanftes Einschlafen mit in die Kinderkrippe bringen. Insgesamt sind unsere Räumlichkeiten auch so gestaltet, dass eine Abwechslung und Ausgewogenheit zwischen Spannung (z. B. Bewegung im Gang, Nest, Garten, Spielpodeste) und Entspannung (z. B. Sitzmöglichkeiten im Gangbereich, Funktionsraum Stille und Fantasie) gewährleistet ist.

Wir wissen darum, dass die tägliche Pflege von Kleinst- und Kleinkindern sehr sensibel ist. Daher gehen wir individuell auf jedes Kind ein und geben ihm auch hier die Möglichkeit zu den Wickelzeiten nicht aus dem Spiel oder dem Aufwachprozess rausgezogen zu werden, sondern sich wohl zu fühlen und mitzuentscheiden. Dabei treffen die Mitarbeiter die Entscheidung, dass gewickelt werden muss, doch das Kind hat Wahlmöglichkeiten bezüglich der wickelnden Person bzw. ob es erst noch z. B. sein Spiel beendet oder gleich mitkommt. 2.3.Unsere pädagogischen Grundlagen und Ziele In unserer Kinderkrippe wollen wir den Kindern die Chance geben selbstständig und frei ihren Spiel- und Forscherdrang auszuleben, um ihre Theorien des Lebens zu überprüfen. Erziehung und Bildung ist für uns ein gemeinschaftliches Lernen, dass dementsprechend familienergänzend, situationsbezogen und bedürfnisorientiert sein muss. Durch unsere Struktur, die ständiger Reflexion unterzogen ist, schaffen wir 7

Tagesabschnitte, in denen die Kinder voneinander lernen können, sprich die „Großen lernen von den Kleinen“ und die „Kleinen von den Großen“. Ebenso schaffen wir Abschnitte, in denen die Kinder in den jeweiligen Altersspannen getrennt voneinander sind (abhängig vom Alters- und Entwicklungsstand), sodass wir sie individuell unter vielen Gleichaltrigen erleben können. In unserer täglichen, pädagogischen Arbeit setzen wir so an den Bedürfnissen und Stärken der Kinder an und verfolgen eine sehr Kind zentrierte Pädagogik.

Weitere Grundsätze unserer Arbeit basieren auf den im Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplan aufgeführten Leitzielen von Bildung: 

Der Stärkung der kindlichen Autonomie und Entscheidungskraft.



Der Stärkung des kompetenten Umgangs mit Veränderungen und Belastungen (Resilienz).



Der Stärkung des gesellschaftlichen Lebens und der Einhaltung gesellschaftlicher Normen und Werte.



Der kompetente Umgang von Übergängen (Transitionen).

2.3.1. Unsere pädagogische Haltung Wir achten und respektieren die Individualität eines jeden Kindes als „Könner von Geburt an“ und beziehen seine eigene Sicht der Welt in unsere tägliche, pädagogische Arbeit mit ein, indem wir mit ihnen gemeinsam entdecken, erleben und forschen können. Dabei begegnen wir den Kindern stets auf Augenhöhe. Wir achten auf Rituale und Struktur im Tagesablauf, diese geben den Kindern Sicherheit und Ruhe und machen den Tag transparenter. Wir schaffen entsprechende materielle Rahmenbedingungen, sodass die Kinder mit allen Sinnen erfassen und experimentieren können. Diese sind jederzeit frei zugänglich für alle Kinder. Uns ist es wichtig, eine anregende Atmosphäre mit den Kindern gemeinsam zu erzeugen, sodass es Lust macht, Dinge auszuprobieren. Unsere Funktions- und Multifunktionsräume der Kinderkrippe wachsen mit den Ideen der Kinder bzw. der Beobachtung von ihnen im Spiel und bieten somit kontinuierlich neue Reize zum Erforschen.

2.3.2. Der Situationsansatz Beim Situationsansatz handelt es sich um ein Konzept, dass uns in der pädagogischen Arbeit unterstützt, die Kinder in ihren Bildungsprozessen im Rahmen von All8

tagssituationen) zu begleiten. Durch empathische Beobachtung und fachlichen Austausch in der täglichen Arbeit finden wir diese Alltags- und Lebensweltthemen heraus und setzen hier mit unserer pädagogischen Arbeit an. Dabei schätzen wir bei den heranwachsenden Krippenkindern, die immer mehr werdende Selbstständigkeit und das positive Selbstbild, dass sie veranlasst, selbsttätig zu werden. Um den Kindern gerecht zu werden, bieten wir mehrere Möglichkeiten an, sich Themen zu erschließen, da wir bereits bei Krippenkindern die verschiedenen Lerntypen ernst nehmen.

2.3.3. Das Lernen im „offenen-pädagogischen-System“ Wir arbeiten erfolgreich und sehr individuell mit Bezugspädagoginnen für die Kinder im „offenen System“. Das bedeutet in der räumlichen Struktur schon einmal, dass wir nicht von Gruppenräumen, sondern Funktions- und Multifunktionsräumen sprechen. Allen Kindern stehen bereits ab der Bringzeit die geöffneten Räume bzw. der Garten zur Verfügung. Die Kinder treffen die Entscheidung, wo sie spielen möchten entsprechend Ihren Entwicklungsbedürfnissen. Natürlich unterstützen wir die jüngeren Kinder in der Findung einer Spielaktivität und im Kennenlernen des Hauses. Damit wird früh die Selbstständigkeit und Selbstkompetenz gestärkt und das Kind lernt, dass es in eigenen Entscheidungsprozessen wahrgenommen und positiv verstärkt wird. Die Kinder haben so von Anfang an die Möglichkeit, sich entsprechend ihres Entwicklungsthemas und ihrer Entwicklungsaufgabe zu beschäftigen. Wie bereits erwähnt, wechseln sich in unserer Kinderkrippe Tagesabschnitte ab, in denen die Kinder frei wählen können bezüglich ihres Spiel- und Forscherdranges, ihrer Spielpartnerwahl sowie Spieldauer und Abschnitten, in denen die Kinder von entwicklungsentsprechend aufgeteilt werden. Das sind vorrangig die Bereiche „wickeln, essen, schlafen“ in Kombination mit der jeweiligen Übergangsphase. Hier arbeiten wir zentriert auf Schlafraumzugehörigkeiten mit festen SchlafraumBezugsmitarbeiterinnen. Die Kinder werden in den Schlafräumen zusammengefasst, die ein ähnliches Bedürfnis nach Schlaf/ Ruhe bzw. eine ähnliche Entwicklung zeigen. Ähnlich der Eingewöhnungszeit, in der zwei pädagogische Mitarbeiterinnen sich verstärkt dem Kind zuwenden und gegenüber dem Haus, den Angeboten und den weiteren Mitarbeiterinnen öffnen, zeigen sich pro Schlafraum zwei Mitarbeiterinnen zuständig, welche den Tagesabschnitt „wickeln, essen, schlafen“ kontinuierlich begleiten. Auch wenn wir durch das „offene System“ den Kindern sehr viele Freiräume und Entscheidungsmöglichkeiten geben, legen wir sehr viel Wert auf Kontinuität und Wieder9

holung in der Tagesgestaltung. So schaffen wir Verlässlichkeit und Einschätzbarkeit, Beispiele für wiederkehrende Rituale und Rhythmen, während der Kinderkrippenzeit sind: Essen (zu gewohnten Uhrzeiten im gleichbleibenden Raum „Bistro“), Morgenkreis, Tischsprüche, Lieder & Fingerspiele, Einschlafrituale, Einschlafmelodien oder Kuscheltiere/ Schnuller (vorrangig im Schlafraum zur Schlafenszeit, aber auch an „schweren Tagen“ während der Spielzeit), wickeln im selben Badezimmer von gewohnten Bezugspersonen. Dabei wiederholen sich auch die einzelnen Tageselemente, zur gewohnten Zeit innerhalb der Woche. Zusätzlich gibt es bei uns im Haus den Counterdienst. Wenn Sie morgens die Kinderkrippe betreten, können Sie hier eine Übergabe machen, wie die Nacht war, ob das Kind erkältet ist oder einfach das alles in Ordnung ist. Im selben Zug bekommen Sie am Nachmittag zur Abholung von uns durch den Counterdienst eine Übergabe, in welchem Bereich ihr Kind sein wollte. Wichtige Informationen wie z. B. anstehende Ausflüge oder Elternbriefe werden auch weitergegeben Der Counterdienst ist auf das Gesamtteam verteilt, sodass jede(r) vom Team eine „Schicht“ vollzieht, da wir dies als wichtiges Instrument der Elternarbeit ansehen und somit die Eltern mit allen Mitarbeiterinnen in Kontakt kommen.

2.3.4. Die Projektarbeit Die Kinder gestalten in unserer Kinderkrippe ihre Lern- und Entwicklungsschritte selbst. Wir achten aufmerksam und sensibel auf die Interessengebiete der Kinder, greifen Fragen und Beobachtungen auf und lassen sie am Prozess des Lösungenund Antwortfindens so weit wie möglich selbst arbeiten.

Unsere derzeitigen Projektgruppen sind: „Die Entdecker“ (meist Kinder im letzten Krippenjahr) Die Kinder gehen einmal wöchentlich (je nach personeller Auslastung) auf „Entdeckertour“. Dabei erkunden und entdecken sie die nähere und entferntere Lebenswelt der Kinder. Neben dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr erfahren die Kinder, was München zu bieten hat. Ausflugsziele und Reisemittel werden mit den Kindern zuvor in einer Kinderkonferenz (ebenfalls einmal wöchentlich; meist ein Tag vor dem Ausflug) abgesprochen und gemeinschaftlich entschieden. „Die Bücherwürmer“ Einmal monatlich geht eine kleinere Gruppe von Kindern (Schlafraum: Stille) in die Kinder- und Jugendbücherei am Gasteig. Dort suchen sich die Kinder eigenständig 10

Bücher nach ihrem aktuellen Interessen- und Wissensstand aus, die wir dann ausleihen können, um sie wiederholt auch in der Kinderkrippe anzuschauen und (vor-) zu lesen. 2.4. Themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche und unsere Räume als „dritter Erzieher“ gemäß des Bayrischen-Bildungs- und Erziehungsplans

2.4.1. Bewegung/ Aufenthalt im Freien Bewegung ist einer der pädagogische Hauptschwerpunkt in unserer Kinderkrippe. Gerade durch unseren pädagogischen Ansatz des „offenen Systems“ haben die Kinder sehr viele Bewegungsmöglichkeiten. Bewegung hat einen positiven Einfluss auf das Denken und die Sprachentwicklung. Durch unsere Materialvielfalt im Bewegungsraum und viel Platz zum Bewegen, laufen und Toben geben wir den Kindern die Möglichkeit ihren Bewegungsdrang zu befriedigen, über das Zusammenwirken von Wahrnehmung und Bewegung ihre kognitive Entwicklung zu aktivieren und ein positives Körper- und Gesundheitsbewusstsein zu entwickeln. Gezielte Bewegungsaktivitäten werden täglich im Garten oder Funktionsraum „Nest“ von einer pädagogischen Mitarbeiterin begleitet. Bewegungsbaustellen werden meist gemeinsam mit den Kindern aufgebaut. Gleichwohl bieten wir den Kindern auch Entspannungsformen wie z. B. Kinder- Yogaelemente an, welche in solche Bewegungseinheiten mit aufgenommen werden an. So können die Kinder den Unterschied zwischen Entspannung und Anspannung selbstständig einsetzen lernen. Zusätzlich haben die Kinder die Möglichkeit im Raum „Stille“ zur Ruhe zu kommen. Entspannung gelegt. Ein Aquarium mit „Guppy“- Fischen und Garnelen lädt die Kinder ein, zu beobachten und ruhig zu werden. Schwarzlicht und Meeresbilder „entführen“ zusätzlich in eine andere Welt. Ergänzend finden ruhige CD- Meditationen und Traumreisen statt. Massagen und Vorlesestunden entspannen die Kinder und stärken das Körpergefühl. Während der vormittäglichen Freispiel- und Angebotszeit haben Kinder auch die Möglichkeit sich für den Garten zu entscheiden bzw. haben sie die Möglichkeit auch während der Zeit sich vom Garten um zu entscheiden und wieder im Hause ins Spiel zu gehen. Zusätzlich offerieren wir auch am Gang den Kindern Spiele- und Erlebnismöglichkeiten. Wir gehen bei jedem Wetter raus, außer die Temperaturen lassen es überhaupt nicht zu. An diesen Tagen behalten wir uns das Recht vor, das Wohl der Kinder zu schützen. In den nachmittäglichen Freispielphasen gestaltet sich die Gartennutzung ähnlich.

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Auszug unserer Zielsetzung: 

Entwicklung und Aufrechterhaltung der physischen Gesundheit



Entwicklung der kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenz



Ausgleich von evtl. Bewegungsmangeln



Stärkung des Haltungsapparates



Stärkung des Selbstbewusstseins



Üben von Rücksichtnahme



Regelverständnis erlernen

2.4.2. Sprache und Literacy Die Entstehung einer Sprach- bzw. Ausdruckskompetenz wird als wichtige Schlüsselqualifikation für eine ganzheitliche Entwicklung gesehen. Zudem ist Sprache Grundlage der Sozialkompetenzentwicklung und spielt eine zentrale Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung. Wenn Kinder sprechen lernen, beeinflusst sie am Stärksten ein positives, angenehmes Umgebungsklima besonders durch eine aufmerksame Haltung sowie der Dialog mit den pädagogischen Fachkräften um ihre Freude am Sprechen zu entwickeln. Die sprachliche Begleitung begegnet uns täglich im pädagogischen Krippenalltag durch Fingerspiele, Reime, Lieder bei verschiedenen Ritualen. Dabei binden wir auch sehr stark Bücher und andere Medien (z. B. CDs) mit ein. Der Raum „Fantasie“ beherbergt neben verschiedenen Bilder-, Sing- und Fingerspielebüchern, sowie CDs, auch alle Portfoliomappen unserer Einrichtung (unsere kindbezogene Dokumentationsform; weitere Informationen folgen im laufenden Text). 2.4.3. Das Spiel Spiel ist die ureigenste Ausdrucksform des Kindes. Es setzt sich mit sich und seiner Umwelt über „seine Art zu arbeiten“ auseinander. Spiel- und Lebenswelt sind daher eng miteinander verknüpft. Die Kinder verarbeiten mit Phantasie und Kreativität, Situationen im Zusammenspielen mit anderen, stärken dabei ihre Sozial-, Sprach- und Ausdrucks- sowie Bewegungskompetenz und machen erste naturwissenschaftlichmathematische Erfahrungen. Ein wichtiger Faktor in unserer täglichen, pädagogischen Arbeit ist das freie Spiel. Die Kinder haben, wie bereits in vorherigen Bereichen angesprochen (u.a. „Partizipation“), selbst die Möglichkeit Spieldauer, -partner, -bereich und –material zu wählen. Damit begegnen wir dem Bedürfnis der Kinder selbst Entscheidungen über sich treffen zu dürfen und auf ihre Lernwünsche einzugehen. Das freie Spiel ist für uns impulsgebend für neue Beobachtungen und Projekte. 12

2.4.4. Musik Die Grundlage dafür, dass die Musik positiv auf die kindliche Entwicklung wirken kann, ist die angeborene Musikalität der Kinder. Sie reagieren auf akustische Reize von Materialien und lauschen aufmerksam den Klängen ihrer Umgebung. Bei geplanten Aktivitäten sammeln die Kinder Erfahrungen mit ihrer Stimme, Instrumenten und Bewegungen (Singspiele, Tanzspiele). Musikinstrumente und Materialien zur rhythmischen Bildung finden die Kinder im „Studio“ vor, sodass sie jederzeit musikalisch handeln können.

2.4.5. Naturwissenschaften, Umwelt, Mathematik Ein grundlegendes Bedürfnis von Kindern ist es, Details tiefer zu erforschen und Zusammenhänge zu erfassen. Es geht darum, dass die Kinder Phänomene der belebten und unbelebten Natur bewusst wahrnehmen. Dadurch ergeben sich Experimente und Fragen bzw. Theorien, die die Kinder aktiv und spielerisch erforschen wollen. Um die Kinder in ihrem natürlichen Wissensdrang zu begleiten, werden die pädagogischen Mitarbeiterinnen durch Fortbildungen des „Haus der kleinen Forscher“ weitergebildet. Im Raum „Universum“ finden die Kinder die Möglichkeit ihre logischen Denkstrukturen zu erweitern durch Puzzles, Montessori- Material, Wiege- und Zählmaterial, Schütt- und Messgefäße und vielem mehr. 2.4.6. Gesundheitserziehung und Ernährung In unserer Einrichtung wird großer Wert auf eine vollwertige und ausgewogene Ernährung der Kinder gelegt. Gemeinsam mit den Eltern sehen wir es als unsere Aufgabe, durch eigene Erfahrungen bewusstes Ernährungsverhalten den Kindern nachhaltig mitzugeben. Das „Bistro“ ist unser Kinderrestaurant. Die Kinder im Frühdienst (bis 08:30 Uhr) haben die Möglichkeit am Frühstück teilzunehmen. Das Mittagessen erfolgt in zwei Teilgruppen, je nach Alters- und Entwicklungsstand. Während der Brotzeit (ca. 14:30 Uhr) essen die Kinder wiederum gemeinsam im Bistro. Grundsätzlich achten wir auf eine zuckerarme Ernährung, bieten spezielle Ernährung bei bestimmten Glaubensrichtungen oder/ und Allergien/ Erkrankungen an. Die Einbindung von frischem bzw. gekochtem Obst und Gemüse zu jeder Mahlzeit ist Standard. Die Frühstücks- bzw. Brotzeitvorbereitung übernehmen wir als Kinderkrippe, sodass wir abgestimmt auf das Mittagessen reagieren können. Dazu reichen wir ungesüßte 13

Tees und Wasser. Hin und wieder ergänzen wir Frühstückskomponenten mit Milch, Kakao und ab und an mit verdünnten Fruchtsäften. Das Mittagessen kocht SODEXO für uns. Die Speiseplangestaltung erfolgt in Abstimmung mit der Krippenleitung und entspricht den Nährwerten für 1-6jährige Kinder laut der „Bremer Checkliste“. Wir achten darauf, dass die Kinder ausreichend Ruhe, Raum und Zeit haben ihre täglichen Mahlzeiten als Gemeinschaftserlebnis hier in der Kinderkrippe einzunehmen. Dabei erachten wir den Alters- und Entwicklungsstand als sehr wichtig z. B vom eigenen Bestreichen der Brote bis hin zur Löffelhaltung. Zusätzlich sehen wir Zusätzlich sehen wir Gesundheitserziehung auch im täglichen bewegen, sowie im Aufenthalt im Garten. Zahn- und Körperpflege werden ebenfalls in der Kinderkrippe täglich thematisiert. 2.4.7. Ästhetik und Kunst Eine weitere Ausdrucks- und Darstellungsmöglichkeit räumen wir den Kindern durch den Kreativbereich im Atelier ein. Dabei haben sie die Möglichkeit mit verschiedenen Alltags-, Natur- und Werkmaterialien, sowie unterschiedlichen Gestaltungstechniken mit allen Sinnen zu erleben, zu erfahren und zu experimentieren „Kinder hinterlassen so ihre Spuren in der Welt“ 2.5. Weitere wichtige Aspekte unserer pädagogischen Arbeit 2.5.1. Unsere Tagesgestaltung und Struktur Liebe Leser, bitte verstehen Sie die zeitlichen Angaben als circa Angaben. Wir möchten uns individuell auf die Kinder einstellen können. Um feste Bezugspunkte zu Personen und Räumen zu setzen orientieren wir manche Tagesabschnitte an der Schlafraumzugehörigkeit. Die Schlafräume „Studio“ und „Fantasie“ sind dabei für die jüngeren Kinder Anlaufpunkte. Bei den älteren Kindern sind es die Schlafräume „Baustelle“ und „Stille“.

Zeitlicher Rahmen

Tagesabschnitt

07:30 Uhr

Die Krippe öffnet.

07:30 bis 09:00 Uhr

Bringzeit für unsere Kinder: Begrüßung, Ankommen, frühstück und Freispielzeit (aufgrund von Erfahrungen legen wir Ihnen ans Herz, die Kinder bereits bis 08:45 Uhr in die Krippe gebracht zu haben – Sie erleichtern Ihrem Kind somit den Start in den 14

Tag) 09:15- 09:25 Uhr

Täglicher, Morgenkreis als gemeinsamer Start in den Tag

09:25- 10:45 Uhr

Offene Spielzeit, Angebote, Gartenaufenthalt

10:45-11:15 Uhr

Alle Kinder werden nacheinander gewickelt (von den Mitarbeiterinnen der jeweiligen Schlafräume). Während dieser Zeit sind trotzdem Räume geöffnet, sodass eine Freispielzeit weiterhin stattfinden kann.

11:15-11:20 Uhr

Vorrangig die jüngeren Kinder der Krippe haben nun einen Singkreis um zum Mittagessen überzuleiten. Die älteren Kinder dürfen weiterhin spielen bzw. haben noch zusätzliche Angebotsmöglichkeiten oder verbleiben im Garten.

11:20-12:00 Uhr

Mittagessen der jüngeren Kinder

11:50-12:00 Uhr

Singkreis für die älteren Kinder

12:00-13:30 Uhr

Die jüngeren Kinder gehen ins Schlafritual über.

12:00-12:45 Uhr

Mittagessen der älteren Kinder

12:45 Uhr

Die älteren Kinder gehen ins Schlafritual über.

13:30 Uhr

Die Krippenkinder erwachen langsam wieder. Es findet das Aufwachen, Wickeln, Anziehen und Aufräumen der Betten statt.

ab 13:50 Uhr

Abholzeit beginnt

14:05- 14:15 Uhr

Es findet ein Sing- oder Bewegungsspiel statt.

ab 14:15 Uhr

gleitende Brotzeit für Klein und Groß

15:00-17:00 Uhr/

Offene Spielzeit, Angebote sowie Gartenaufenthalt; Die

freitags bis 16 Uhr

Kinder werden nach und nach abgeholt.

17Uhr/freitags16Uhr

Die Krippe schließt!

2.5.2. Dokumentation/ Portfolio Wir möchten gerne alle Beteiligungen und Lernschritte der Kinder aufzeichnen. Dies geschieht durch die verschiedensten Möglichkeiten wie Fotos, Skizzen, Videos, Basteleien, etc., um Lernschritte festzuhalten. In der individuell gestalteten Portfoliomappe für jedes Kind sammeln wir diese Werke über die gesamte Krippenzeit und händigen sie den Eltern zum Abschied aus. Die Kinder haben jederzeit Zugang zu ihrer eigenen Entwicklungsdokumentation und können sie durchblättern (ausgestellt im Raum „Fantasie“). Dabei notieren wir auch ihre sprachlichen Äußerungen, Ideen, 15

Erinnerungen und weiteres Gesprochene. Oft erkennen sie Gelerntes und Geschafftes erst damit und bewerten sich positiv. Daraus entstehen auch Bildungs- und Lerngeschichten nach M. Carr. Grundlage für das Führen von Portfolio ist die Beobachtung. Wir treten damit auch in intensiven Austausch mit Eltern, z. B. in Entwicklungsgesprächen. Zudem führt jede Mitarbeiterin eine magnetische Tafel mit den aktuellen pädagogischen Inhalten und Beschäftigungen der Mitarbeiterin (im Eingangsbereich). Abgenommene Ausstellungsstücke werden dabei in Ordnern (im Regal darunter) abgeheftet. Somit erstellt jede pädagogische Mitarbeiterin ihr eigenes Portfolio in unserer Kinderkrippe. Projektthemen und Fotos von Erlebnissen in der Kinderkrippe komplementieren unsere und Dokumentation.

2.5.3. Interkulturelle Erziehung Interkulturelle Erziehung bedeutet für uns, fremden Kulturen und Lebensweisen offen gegenüberzustehen und aktiv mit einzubeziehen. Eine Vielfältigkeit der verschiedenen Kulturen wird als Bereicherung verstanden. Wir möchten zudem gerne aber auch eine Gemeinsamkeit zwischen allen feststellen und sprechen bzw. dokumentieren in der Kinderkrippe in deutscher Sprache. Das Kalenderjahr ist geprägt von Festen und Feiern. Da die Arbeiterwohlfahrt (kurz: AWO) ein konfessionsloser Träger ist und wir Wert auf Interkulturalität legen, feiern wir die christlichen Feste, jedoch ohne auf den christlichen Glauben zu detailliert einzugehen.

2.5.4. Integration und unsere Umsetzung Integration bedeutet für uns, dass wir jedes Kind ohne und mit besonderem Förderbedarf, unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Nationalität bei uns willkommen heißen. Unsere Kinder erleben, erfahren, be-greifen, bewegen, tanzen, malen, backen, singen, spielen und lachen gemeinsam. Sie lernen täglich von- und miteinander um ihre jeweiligen Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, entsprechen den individuellen Ressourcen. Wir unterstützen das jeweilige Kind dabei durch Selbstwirksamkeit und Eigenaktivität seine Kompetenzen spielerisch in Bezug auf die aktuelle Entwicklungsaufgabe zu erweitern. Dabei motivieren wir, geben Struktur und vermitteln den nötigen Halt damit das Kind auch schwierige Entwicklungssituationen erfolgreich be-

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wältigen kann. Eine enge Absprache mit den Eltern und ein regelmäßiger Austausch sind hier unerlässlich.

Integration in der Praxis: 

Arbeit mit Funktionsräumen, so kann sich jedes Kind mit seinem entsprechenden Entwicklungsthema beschäftigen und die Tätigkeit so oft wiederholen wie es für die Verinnerlichung benötigt.



Lernen im „offenen pädagogischen System“, tägliche Angebote und Spielaktivitäten zu den verschiedenen Entwicklungsbereichen unterstützen Kinder dabei sich voll und ganz ihrer Entwicklungsaufgabe zu widmen und bieten vielfältige Anregungen für die Weiterentwicklung von Kompetenzen



Ein strukturierter Tagesablauf mit Ritualen vermittelt Sicherheit und wir schaffen Tagesabschnitte in denen die Kinder in altersheterogen und alternshomogen Gruppen agieren können und von und miteinander lernen entdecken und lernen können



Unser Einrichtungsschwerpunkt „Bewegung“ spiegelt sich im gesamten Tagesablauf und auch in den Rahmenbedingungen wieder. Wir bieten Kindern mit starkem Bewegungsdrang einen Turn- und Bewegungsraum, der nur in der Ruhezeit geschlossen ist, lange Flure zum Rennen und Sausen sowie einen Garten und ein Außengelände für Bewegungsaktivitäten



Ebenso bieten wir Kindern als Ausgleich Rückzugsorte und Ruhezonen an zum Träumen, Bilderbücher anschauen, Schlafen und Ausruhen



Die Förderung der Kinder mit besonderem Förderbedarf wird zudem durch einen Fachdienst d. h. eine Förderfachkraft in Ausweichräumen für Einzelförderung oder Kleingruppenarbeit gewährleistet.

Aktuell sind wir gerade im Ausbau des integrativen Schwerpunktes in unserer Einrichtung.

2.5.5. Kinderschutz gemäß SGB VIII Wir beobachten die Kinder täglich und reflektieren dabei ihr leibliches physisches und psychisches Wohl. Bei Bekanntwerden gewichtiger Anhaltspunkte für die Gefährdung eines von uns betreuten Kindes nehmen wir gemäß §8a SGB VIII eine Gefährdungseinschätzung vor. Bei der Gefährdungseinschätzung wird eine erfahrene Fachkraft 17

beratend hinzugezogen (durch das Referat für Kindertagesstätten der AWO München), sowie die Erziehungsberechtigten mit einbezogen. In Absprache werden weitere Handlungsschritte gemeinsam geplant und besprochen immer zum Wohl des Kindes und für eine gesunde Entwicklung des Kindes

3. Erziehungspartnerschaft mit den Eltern Eine vertrauensvolle Eltern- und Erziehungspartnerschaft ist uns sehr wichtig und ein regelmäßiger Austausch entscheidend für die kindliche Entwicklung. Den Grundstein hierfür legen wir in der individuellen ca. 4-6 wöchigen schrittweisen Eingewöhnungsphase in gemeinsamer Verantwortung mit den Eltern zum Eintritt des Kindes in die Kinderkrippe. Dabei wird das Kind durch eine Hauptbezugspädagogin und eine Zweitbezugspädagogin einfühlsam begleitet und unterstützt, die Strukturen kennen zu lernen. Die ersten 3- 4 Tage verbringt das neue Kind in Begleitung eines Elternteils oder einer anderen Bezugsperson. Dies sind die ersten, bedeutsamsten und sensibelsten Schritte in einen neuen Lebensabschnitt für das Kind und seine Eltern. Daher beziehen wir die Eltern transparent in den Ablauf ein und gehen täglich in einen intensiven Austausch damit die Eltern das nötige Vertrauen aufbauen können. Den genauen Ablauf können Sie unserer Eingewöhnungskonzeption entnehmen. Dieser ist nur ein Richtwert, da wir auf die individuelle Situation des Kindes eingehen und seine Bedürfnisse und Signale einfühlsam achten. Unsere Angebote für eine Eltern- und Erziehungspartnerschaft: 

Tägliche Tür- und Angelgespräche mit verschiedenen pädagogischen Mitarbeiterinnen, zusätzlich zur Counterübergabe



Tägliche Übergabegespräche am Counter bei der Annahme, sowie dem Abholen der Kinder



Aufnahme- bzw. Erstgespräche (um sich gegenseitig kennenzulernen), und erhalt der Willkommensmappe mit vielen Infos



Mitarbeit in der täglichen, pädagogischen Arbeit (z. B. zur Unterstützung bei Ausflügen



Jährliche Entwicklungsgespräche mit den Bezugspädagoginnen



Bei Bedarf können Themenbezogene Elterngespräche auch unterjährig vereinbart werden mit den Bezugspädagoginnen



Regelmäßige Elternbriefe in E- Mail Form oder als Aushänge 18



Mitarbeit im Elternbeirat



Unterstützung des Elternbeirates z. B. bei Festen und Feiern



Transparenz unserer täglichen, pädagogischen Arbeit an den Mitarbeiterinnentafeln



Beschwerdemanagement (Aushang an der Elterninfowand)



„Offene Tür“ der Einrichtungsleitung, sowie Terminvereinbarungen, Telefonund Emailkontakt



1x jährlich ein Elternabend (entweder durch einen externen Referenten oder vom Team gestaltet)



gemeinsame Feste, Feiern und Elterncafes



Hospitationsmöglichkeit im Tagesablauf (2 Stunden, gerne können die Eltern ein Buch zum Vorlesen mitbringen oder ähnliches)



Jährliche Elternbefragung zur Evaluation der Qualität unserer pädagogischen Arbeit im Rahmen des Qualitätsmanagements der AWO München

3.1. Mitarbeit im Elternbeirat Der Elternbeirat ist als Bindeglied zwischen der Kinderkrippe und der Elternschaft zu verstehen. Einmal jährlich werden seine Mitglieder demokratisch gewählt. In regelmäßigen Abständen lädt der Elternbeirat zu „Elternbeiratssitzungen“ ein. Hierbei werden alle Eltern und die Krippenleitung eingeladen, um über wichtige Themen der Elternschaft zu beraten und diese zu besprechen. Ebenfalls werden anstehende Feste und Feiern auf Mithilfe der Elternschaft geprüft. Für Informationsweitergabe haben die Elternbeiräte zum einen die Emailadressen der Elternschaft, sowie einen Teilbereich an der Informationstafel im Eingangsbereich. 3.2. Beschwerdemanagement für Eltern Falls Sie als Eltern Anliegen oder Fragen haben, wünschen wir uns, dass Sie auf uns zukommen. Gerne können Sie den Sachverhalt zunächst mit der zuständigen Bezugspädagogin ihres Kindes klären. Sollte dann noch Klärungsbedarf bestehen, dürfen Sie sich gerne an die Einrichtungsleitung wenden.

4. Unsere Kooperationen Wir sind ein Ausbildungsbetrieb und arbeiten daher eng mit verschiedenen Fachakademien und Berufsfachschulen für Kinderpflege zusammen für die wichtige Nachwuchsförderung und für unsere möglichen Kollegen von Morgen. Des Weiteren sind wir AWO-Intern mit unterschiedlichen Einrichtungen im ständigen Austausch. 19

Da wir unteranderem im Platzvergabesystem „kitafinder+“ der LH München zu finden sind, ist auch hier eine Zusammenarbeit mit dem Referat Bildung und Sport der unerlässlich. Auch arbeiten wir zum Wohle und zur Unterstützung der gesunden Entwicklung der uns anvertrauten Kinder bei Bedarf mit unterschiedlichen Fachdiensten zusammen z. B. mit Heilpädagoginnen und Frühförderstellen. Unser Hauptkooperationspartner ist die Telekom im Rahmen der Betriebskooperation. Hier findet ein ein regelmäßiger Austausch und z. B. der Abgleich in erster Linie über die Platzvergabe der Telekom-Betreuungsplätze statt.

5. Organigramm der Einrichtung und Qualifikationen Einrichtungsleitung Frühpädagogin B.A., Sozialfachwirtin und staatlich aner-

kannte Erzieherin Stellv. Einrichtungsleitung päd. Fachkraft, staatlich anerkannte Erzieherin

Pädagogische Fachkräfte:

Hauswirtschaft:

6 Staatlich anerkannte Erzieherinnen

2 Hauswirtschaftskräfte in Teilzeit

oder Fachkräfte mit Anerkennung

Pädagogische Ergänzungskräfte: 4 geprüfte Kinderpflegerinnen 1 Päd. Fachkraft im Anerkennungsjahr zur staatlich anerkannten Erzieherin

SPS- Praktikantin/en und OPTIPRAXPraktikantin/en in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieher/in

In unserer Einrichtung können Schülerinnen der Berufsfachschule für Kinderpflege den praktischen Teil Ihrer Ausbildung absolvieren. Des Weiteren bieten wir die Möglichkeit für ein freiwilliges Soziales Jahr sowie für Schul- oder Orientierungspraktikums. Qualifikation und Weiterbildung 20

Uns ist es ein großes Anliegen pädagogisch auf dem neuesten Stand zu sein. Jede Mitarbeiterin der AWO München hat die Möglichkeit an bis zu fünf Fortbildungstagen pro Jahr teilzunehmen um sich stets weiterentwickeln zu können.

Wir freuen uns, dass Sie sich näher mit den Schwerpunkten und pädagogischen Entwicklungen der Kinderkrippe Telekom, Dingolfinger Straße beschäftigt haben. Bei Rückfragen kontaktieren Sie uns jederzeit gerne. Stand November 2016

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