Konzept der Weiterbildung Innere Medizin RehaClinic Zurzach Baden

Konzept der Weiterbildung Innere Medizin RehaClinic Zurzach – Baden Verantwortliche der Weiterbildung: Prof. Dr. med. André Aeschlimann, Medizinische...
Author: Bertold Dittmar
8 downloads 1 Views 198KB Size
Konzept der Weiterbildung Innere Medizin RehaClinic Zurzach – Baden

Verantwortliche der Weiterbildung: Prof. Dr. med. André Aeschlimann, Medizinischer Direktor und Chefarzt Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie, Physikalische Medizin und Rehabilitation Dr. med. Stefan Mariacher, Chefarzt-Stv. Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie Dr. med. Peter Wyss, Leitender Arzt Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie Dr. med. Rolf Stebler, Leitender Arzt Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation Dr. med. Walter Jenni, Chefarzt Neurologie Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation und Facharzt für Neurologie

Zurzach, 23. März 2003

Inhalt 1. Allgemeines 1.1. Betriebliche Merkmale der Ausbildungsstätte 1.2. Ärztliches Team 1.3. Anerkennung als Weiterbildungsstätte

2. Weiterbildungsstellen 2.1. Eignung / Zielgruppen 2.1.1. Beschreibung der Basisaufgaben, geltend für alle AssistentInnen 2.1.2. Angebot von Zusatzmodulen: 2.2. Verantwortlicher Leiter für die Weiterbildung 2.3. Allgemeine Weiterbildungsziele 2.4. Weiterbildungskonzept 2.4.1. Einführung in die Arbeitsstätte 2.4.2. Betreuung durch Tutoren 2.4.3. Zielvereinbarungen 2.4.4. Weiterbildungsinhalte 2.4.5. Weiterbildungsveranstaltungen 2.4.6. Lernunterstützende Massnahmen 2.4.7. Dokumentation

3. Evaluation

Anhang 1 Obligatorische Lernveranstaltungen 1. RehaClinic Zurzach 2. RehaClini Baden Anhang 2 Liste der geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten für den Facharzt Innere Medizin

1. Allgemeines 1.1. Betriebliche Merkmale der Ausbildungsstätte Die RehaClinic ist entstanden aus dem Zusammenschluss der Rheuma- und Rehabilitationsklinik Zurzach mit der Rehabilitationsklinik Freihof Baden auf den 1. Januar 2002 und die Eingliederung der Höhenklinik Braunwald ab dem 1. Januar 2003. Bis zum 31.12.02 waren folgende Anerkennungen der Weiterbildungsstätten vorhanden: Standort Zurzach: Physikalische Medizin und Rehabilitation, Kategorie A1 (2 Jahre) Rheumatologie, Kategorie B (1 Jahr) Innere Medizin, Kategorie C (1 Jahr) Neurologie, Kategorie C (1 Jahr) beantragt Standort Baden: Physikalische Medizin und Rehabilitation, Kategorie A2 (1 Jahr) Rheumatologie, Kategorie B (1 Jahr) Standort Braunwald Allgemeinmedizin (1 Jahr) Das vorliegende Weiterbildungskonzept wurde ausgearbeitet für die Standorte Baden und Zurzach. An den Standorten Zurzach und Baden werden zudem Neurorehabilitation und Angiologie unter fachärztlicher Leitung angeboten. Als weitere Spezialität wird in der RehaClinic Zurzach das Zurzacher interdisziplinäre Schmerzprogramm (ZISP) sowie das Zurzacher Interdisziplinäre Konzept für Patienten bei Status nach HWSDistorsionstrauma angeboten. Die RehaClinic Baden führt zudem das AssessmentCenter und die Neurologische Tagesrehabilitation. In allen Kliniken besteht neben der stationären Betreuung ein Ambulatorium. Zudem werden überall komplementärmedizinische Programme angeboten. - Stationäre Eintritte pro Jahr 2782 - Ambulante Patienten pro Jahr 3607 - Anzahl Betten und Abteilungen 248 (davon Neurologie: 55)

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 3

1.2. Ärztliches Team Prof. Dr. med. André Aeschlimann, Medizinischer Direktor und Chefarzt Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie und Physikalische Medizin und Rehabilitation Dr. med. Stefan Mariacher, Chefarzt-Stv. Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie Dr. med. Peter Wyss, Leitender Arzt Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie Dr. med. Walter Jenni, Chefarzt Neurologie Facharzt für Neurologie und Physikalische Medizin und Rehabilitation Dr. med. Rolf Stebler, Leitender Arzt RehaClinic Baden Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation Weitere Kaderärzte: Dr. med. Ralph Schnorr, Facharzt für Rehabilitative Medizin, RehaClinic Braunwald Oberärzte 5,5 Stellen

1.3. Anerkennung als Weiterbildungsstätte Standort Zurzach: Physikalische Medizin und Rehabilitation, Kategorie A1 (2 Jahre) Rheumatologie, Kategorie B (1 Jahr) Innere Medizin, Kategorie C (1 Jahr) Neurologie, Kategorie C (1 Jahr) beantragt Standort Baden: Physikalische Medizin und Rehabilitation, Kategorie A2 (1 Jahr) Rheumatologie, Kategorie B (1 Jahr)

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 4

2. Weiterbildungsstellen 2.1. Eignung / Zielgruppen Die Zielgruppe umfasst Anwärter für die Facharzttitel Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Rheumatologie, Physikalische Medizin und Rehabilitation. Die Anstellungsdauer wird nach den gegenseitigen Bedürfnissen vereinbart.

2.1.1. Beschreibung der Basisaufgaben, geltend für alle AssistentInnen Es besteht eine im Rahmen des Arbeitsvertrages geregelte und zeitlich definierte Anstellung für die Arbeit auf der Bettenstation und/oder im Ambulatorium. Es werden Notfalldienste ausserhalb der Bürozeiten und am Wochenende gemäss separatem Plan und definierter Kompensation geleistet. Auf der Bettenstation besteht die hauptsächliche Tätigkeit in Aufnahme und Begleitung von Patienten mit hauptsächlichen Problemen in den Bereichen Rheumatologie, Neurologie und Angiologie sowie Begleiterkrankungen aus allen Gebieten der Inneren Medizin. Ziel ist eine umfassende, interdisziplinäre Rehabilitation. Dies bedeutet unter anderem: - Übernahme der Verantwortung zur Leitung der Behandlung - Ganzheitliche und einfühlende Betreuung der Patienten - Erkennen und respektieren der eigenen diagnostischen und Therapeutischen Kompetenzgrenzen - Enge Kooperation mit Angehörigen von Pflegedienst, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie sowie diversen Sekretariaten. - Enge Kooperation mit internistischem Konsiliardienst (KSB). Häufiges Ziel ist auch die Wiedereingliederung an den Arbeitsplatz, welches Kontakte zu Arbeitgebern, Versicherungen, Angehörigen und spitalexternen Diensten verlangt. Im Ambulatorium wird unter Anleitung und Supervision eines Kaderarztes die selbständige Beurteilung und Betreuung eines Patienten praktiziert. Auch hier sind enge Kontakte zu den anderen medizinischen Berufsgruppen, insbesondere Physiotherapie und Ergotherapie essentiell. Bei entsprechender Vorbildung und vorhandenen Fähigkeitsausweisen können nach gegenseitiger Absprache unter Supervision zusätzliche Tätigkeiten durchgeführt werden wie beispielsweise manuelle Medizin oder Ultraschall-Untersuchung, Ergometrien, Conconi-Probst-Belastungstest.

2.1.2. Angebot von Zusatzmodulen Je nach Stand der Weiterbildung und Interesse können Einsätze in der NeuroRehabilitation, im Ambulatorium, auf der Angiologie (Wundpflege), im Zurzacher Interdisziplinären Schmerzprogramm oder im Assessment-Center erfolgen. Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 5

2.2. Verantwortlicher Leiter für die Weiterbildung Prof. Dr. med. André Aeschlimann, Medizinischer Direktor und Chefarzt Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie und Physikalische Medizin und Rehabilitation.

2.3. Allgemeine Weiterbildungsziele Die Weiterbildungsziele richten sich nach den in Absatz 3 des Weiterbildungsprogrammes für den Facharzt Innere Medizin vom 1. Januar 2002 (siehe Anhang 2)

2.4. Weiterbildungskonzept 2.4.1. Einführung in die Arbeitsstätte Die Einführung erfolgt in einer speziellen Einführungswoche. Die Lernenden erhalten Einblick in die spezifischen Methoden der Anamneseerhebung und Untersuchung sowie in die physikalische Therapie und Rehabilitation. Zudem werden sie mit den Arbeitsabläufen und der räumlichen Gegebenheiten der einzelnen Klinik vertraut gemacht. 2.4.2. Betreuung durch Tutoren Aus der Dualität der Tätigkeit als Assistenzarzt, einerseits in Erfüllung seiner Pflichten ärztlicher Dienstleistung und andererseits als Lernender in einem Fachgebiet, ergeben sich unterschiedliche Lernsituationen. Situative Lerninhalte entstehen in der täglichen Arbeit und umfassen beispielsweise folgende Inhalte: • Präzise Anamnese, Befunderhebung und Diagnosestellung • Formulierung und Organisation eines adäquaten Rehabilitationskonzeptes und Leitung desselben (unter Berücksichtigung insbesondere von Co-Morbiditäten) • Korrekte Aufarbeitung einer Krankengeschichte und kurze, präzise mündliche oder schriftliche Zusammenfassung • Selbständige Beurteilung von Zusatzuntersuchungen wie radiologische oder laborchemische Abklärungen • Abschätzung von Notfallsituationen und adäquates Handeln Anleitungen, Übungen und Korrekturen erfolgen ad hoc durch den zuständigen Kaderarzt. Beim Auftreten von Defiziten sollen mit dem entsprechenden Tutor entsprechende Lerneinheiten vereinbart werden.

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 6

Organisierte Lernsituationen sind zeitlich fixierte Lerneinheiten, die in 3 verschiedenen Stufen angeboten werden: 1. Individueller Tutoren-Unterricht: Einmal wöchentlich findet eine Weiterbildung beim Tutor statt mit Inhalten gemäss den individuell vereinbarten Zielen bei Stellenantritt.. 2. Weiterbildungsveranstaltungen intern. Es werden wöchentlich mehrere Veranstaltungen angeboten, die durch interne und externe Referenten durchgeführt werden. 3. Weiterbildungsveranstaltungen extern. Soweit im Rahmen der organisatorischen Möglichkeiten der RehaClinic liegend, können die Lernenden an fachspezifischen Weiterbildungen ausserhalb der Klinik teilnehmen. Eine Übersicht über die klinikinternen Fortbildungen findet sich in Anhang 1. Den Lernenden stehen zudem sämtliche Veranstaltungen der internen medizinischen Fachgebiete (Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie) zur Verfügung sowie ein breites Angebot an Hilfestellungen für das Selbststudium wie: Internet-Lehrbücher, Zeitschriften, CD-Roms und Modelle.

2.4.3. Zielvereinbarungen Bei Stellenantritt definiert der Lernende aufgrund eines Themenkatalogs der entsprechenden Weiterbildung (Reglemente der FMH) den Stand seiner Weiterbildung. Grundlage bilden: 1. Die geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten gemäss für den Facharzt Innere Medizin gemäss Weiterbildungsprogramm vom 01.01.2002 (siehe Anhang 2) 2. Die persönlichen Ziele des Lernenden. Der Lernende erhält einen Kaderarzt als Tutor. In den ersten Wochen findet ein Mitarbeiter-Gespräch zwischen dem Lernenden und seinem Tutor statt, in dem der Lernende den angestrebten Facharzttitel deklariert und seine Selbsteinschätzung sowie die Ziele formuliert. In der individuellen Weiterbildungsvereinbarung wird folgendes festgehalten: • • • •

Angestrebter Facharzttitel Bisherige Weiterbildung Aktuelle Kenntnisse und Fertigkeiten Angestrebte Ziele: spezifische berufliche Tätigkeiten, angestrebte berufliche Funktion Bestätigung der Kenntnisnahme - des Weiterbildungskonzeptes der Klinik - des Zielkonfliktes zwischen dem Weiterbildungsbedürfnissen des Lernenden und dem Bedarf an ärztlicher Arbeitskraft in der Klinik

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 7

2.4.4. Weiterbildungsinhalte Die Weiterbildungsinhalte richten sich nach den in Absatz 3 des Weiterbildungsprogrammes formulierten Zielen für den Facharzt Innere Medizin vom 1. Januar 2002 (siehe Anhang 2)

2.4.5. Weiterbildungsveranstaltungen Die Weiterbildungsveranstaltungen werden in Anhang 1 aufgelistet

2.4.6. Lernunterstützende Massnahmen Den Lernenden steht eine aktualisierte Fachbibliothekinklusive der wichtigsten Zeitschriften und einem Internetzugang zur Verfügung.

2.4.7. Dokumentation Der Lernende sollte selbständig eine Dokumentation folgender Lerninhalte führen: besuchte klinikinterne Lernveranstaltungen und Seminare besuchte externe Kurse, Kongresse, Seminare Mitarbeit bei wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen individuelle Tutoriate und deren Inhalte unter Supervision durchgeführte Untersuchungen und Eingriffe Dies soll helfen, individuelle Ziele besser zu formulieren und Lücken zu schliessen. Zudem ist es eine Vorbereitung zur kontinuierlichen Dokumentation der Fortbildung als Facharzt.

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 8

3. Evaluation Alle 6 Monate erfolgt ein Evaluationsgespräch zwischen dem Lernenden und dem Weiterbildungsverantwortlichen der Klinik. Es dient der Überprüfung der gesetzten Ziele und allfälligen Neuformulierung von Zielen. Der entsprechende Tutor wird über die neu vereinbarten Ziele informiert. Integrierter Bestandteil ist mindestens einmal jährlich das Ausfüllen und Besprechen des FMH-Zeugnisses und des FMHEvaluationsprotokolls. Die Tutoren oder der Weiterbildungsverantwortliche sind ausserhalb dieser Zeitvorgaben beim Auftreten von Konflikten oder Schwierigkeiten jederzeit erreichbar. Ergeben sich während der Anstellung neue Ziele beim Lernenden insbesondere hinsichtlich des angestrebten Facharzttitels ist der Weiterbildungsverantwortliche umgehend zu informieren, damit entsprechend neue Ziele vereinbart werden können. Soweit möglich und gewünscht werden auch Hilfestellungen geboten bei der Weiterbildung ausserhalb der RehaClinic und bei der weiteren Planung der Weiterbildung.

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 9

Anhang 1

Obligatorische Lernveranstaltungen Gemäss Weiterbildungsprogramm vom 1. Januar 2000 müssen 2 Stunden pro Woche obligat Weiterbildungen besucht werden. In der RehaClinic werden die folgenden Weiterbildungen angeboten. 1. RehaClinic Zurzach Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Montag 07:45 bis 08:15 Bibliothek Kurze Fallvorstellung Chefarzt

Zeit: Ort: Inhalt:

Montag 16:00 bis 17:30 Bibliothek, Schulungsraum, Vortragssaal je einmal pro Monat: • Vortag und Praktische Übungen mit einem Kaderarzt der RehaClinic inklusive Reanimationsübungen • Fallvorstellung und Vortrag durch einen Kaderarzt aus dem Departement Medizin des Kantonsspitals Baden • Klinische Übungen mit dem Tutor Kaderärzte

Leiter: Zeit: Ort: Inhalt:

Leiter:

Dienstag 08:15 bis 09:15 Bibliothek Im Wechsel: • Balint-Gruppe • Journal-Club • Pharmakologische Fortbildung Diensthabender Oberarzt

Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Mittwoch 16:00 bis 17:00 Vortragssaal 6x/Jahr: Interdisziplinäre themenzentrierte Weiterbildung Chefarzt

Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Donnerstag 08:00 bis 09:00 Schulungsraum Röntgenrapport Dr. Rolf Züllig, Radiologie FMH Kaderarzt

Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Freitag 14:00 bis 16:30 Schulungsraum Interdisziplinäre themenorientierte Weiterbildung Kaderarzt

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 10

1.2. RehaClinic Baden Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Montag 08:00 bis 08:30 Bibliothek Kurze Fallvorstellung Leitender Arzt

Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Dienstag 16:00 bis 17:00 Bibliothek Röntgenrapport, Journalclub Leitender Arzt

Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Donnerstag 08:00 bis 09:00 Bibliothek Klinische Fallvorstellung Chefarzt

Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Freitag 08:00 bis 09:00 Bibliothek Tutoriat: klinische Übungen von Untersuchungstechniken Oberarzt

Der Tagesablauf wird so gestaltet, dass folgende Weiterbildungen in der RehaClinic Zurzach besucht werden können: Zeit: Montag 16:00 bis 17:30 Zeit: Mittwoch 16:00 bis 17:00 Zeit: Freitag 14:00 bis 16:30

Es kann folgende Weiterbildung extern besucht werden: Zeit: Ort: Inhalt: Leiter:

Weiterbildungskonzept

Donnerstag, 07:30 bis 08:30 Kantonsspital Baden, Hörsaal Themenzentrierte Weiterbildungen der Inneren Medizin Chefarzt

Innere Medizin

Seite 11

Anhang 2 Liste der geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten für den Facharzt Innere Medizin • •





• • • •



• •

Kenntnis der klinikrelevanten Anatomie, Pathologie, Pathophysiologie, Biochemie, Mikrobiologie, Genetik, Immunologie, Pharmakologie, Epidemiologie, Psychologie, Sozial- und Präventivmedizin. Verständnis der in der Inneren Medizin verwendeten technischen, laboranalytischen, funktionsanalytischen und bildgebenden Untersuchungsmethoden in Bezug auf Aussagekraft, Grenzen, Risiken und Kosten. Kenntnis der Prävention, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Behandlung der akuten und chronischen sowie der asymptomatischen Erkrankungen, eingehende Kenntnisse der Pharmakotherapie, Kenntnis der entsprechenden Spontanverläufe. Kenntnis der in der Inneren Medizin gebräuchlichen Pharmaka und diagnostisch verwendeten Substanzen (z.B. Kontrastmittel), insbesondere bezüglich Pharmakokinetik, Neben- und Wechselwirkungen auch bei polymorbiden Patienten aller Altersgruppen, unter Berücksichtigung der Kosten-Nutzenrelation. Kenntnis der gesetzlichen Grundlagen über die Arzneimittelverschreibung (Heilmittelgesetz, Betäubungsmittelgesetz, Krankenversicherungsgesetz, Spezialitätenliste und andere relevante Verordnungen). Kenntnisse über die Arzneimittelprüfung in der Schweiz unter Berücksichtigung der ethischen und wirtschaftlichen Aspekte. Erkennen von kausalen Zusammenhängen zwischen den einzelnen Problemen und Berücksichtigung ihrer gegenseitigen Beeinflussung; Fähigkeit, die Probleme zu gewichten (Prioritäten festlegen). Kenntnis der häufigsten Methoden der klinischen Epidemiologie und ihrer kritischen Anwendung. Kompetenz, wissenschaftliche Arbeiten kritisch zu werten und die für die Klinik relevanten Schlüsse zu ziehen. Kenntnisse betreffend der verschiedenen Arten von ambulanter und stationärer Praxis und Versicherungsmodelle, effiziente Praxisorganisation, arbeitsrechtliche Aspekte und Implementierung von Qualitätskontrollprogrammen in der Arztpraxis. Erstellung des kurz- oder langfristigen, patientenorientierten Behandlungsplanes für akute oder chronische Erkrankungen unter gezielter Inanspruchnahme von interdisziplinärer Zusammenarbeit, Spitaleinweisung und materiellen Ressourcen. Fähigkeit, einfache klinische Untersuchungen in allen für die medizinische Grundversorgung wesentlichen, nicht-internistischen Fachgebieten auszuführen. Aufbau einer partnerschaftlichen Beziehung zu Patienten und Angehörigen und Unterstützung dieser Personen in schwierigen sozialen und persönlichen Lebenssituationen. Erhebung der gezielten Anamnese und Durchführung der situationsgerechten klinischen Untersuchung.

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 12

• • •

• • • •

• • • • •

• • • • •

• • •

Erstellung einer gewichteten Differenzialdiagnose für die klinischen Probleme. Fähigkeit, die Patienten über ihren Gesundheitszustand verständlich zu orientieren und über Nutzen und Risiken der Präventions-, Diagnoseund Therapiemassnahmen zu informieren. Individualisierte Betreuung Erwachsener jeden Alters (vom Jugendlichen bis zum alten Menschen) im Sinne der Grundversorgung, im Akutfall, langzeitlich unter Berücksichtigung der psychischen, somatischen und soziokulturellen Gegebenheiten. Durchführung pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Behandlungen, inkl. Beratung zu Verhaltensänderung, diätetischen Massnahmen, Bewegungstherapie und Rehabilitation. Erstellen von medizinischen Berichten wie Krankengeschichten, Rezepte, Zeugnisse und Arztberichte. Koordination der diagnostischen und therapeutischen Massnahmen. Interpretation der Resultate von Blut-, Urin-, Stuhl- und Sputumuntersuchungen und des Tuberkulintests sowie von Resultaten bildgebender Verfahren, von Endoskopien, EKG, Ergometrie, Lungenfunktion, ambulantem Blutdruckprofil, von Biopsien und von Punktionen. Interpretation von radiologischen Untersuchungen von Thorax, Abdomen, Extremitäten, Wirbelsäule und Schädel. Erkennen von Notfallsituationen in allen medizinischen Bereichen und Einleitung von Sofortmassnahmen. Durchführung internistischer Konsilien. Kenntnisse über die Erfassung asymptomatischer Erkrankungen. Unterstützung gesundheitsfördernder Verhaltensweisen bei Suchtproblemen, in der Ernährung, bei der körperlichen Tätigkeit, im Bereich von Sexualität und Empfängnisverhütung und in reisemedizinischen Fragen. Krankheitsprävention bei entsprechenden Risikopatienten. Anwendung von Methoden der Patientenschulung und Überprüfung der entsprechenden Ergebnisse. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen des Gesundheitswesens. Vollständige klinische Untersuchung. Entnahme von Probenmaterial (sowohl zu diagnostischen als auch therapeutischen Zwecken, bei Bedarf in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Baden): Blut, Knochenmark, Liquor, Aszites; Punktion von Gelenken, Pleura, Blase suprapubisch, Feinnadelpunktion oberflächlicher Strukturen; mikrobiologische Abstriche. Durchführung von Labortests (Präsenzanalytik): Chemie, Hämatologie, Urin, Sputum, einfache Mikrobiologie. Abklärung kardiovaskulärer Krankheiten mittels EKG, Ergometrie, einfache Lungenfunktionsprüfung, Doppler-Druckmessung, ambulantem Blutdruckprofil, 24-Stunden-Blutdruckmessung. Therapiemassnahmen: Injektion intravenös, intramuskulär, subkutan, periartikulär. Legen eines venösen Katheters, einer Infusion, einer Pleuradrainage, einer Ascitesdrainage, einer Magensonde,

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 13





Blasenkatheterisierung, einfache physiotherapeutische Massnahmen (z.B. Wickelbehandlung, Blocklagerung, Rückendisziplin etc.). Durchführung einfacher kleinchirurgischer Massnahmen wie Lokalanästhesie, Wundnaht und -pflege, Fadenentfernung, Versorgung einfacher Wunden, Inzision und Drainage von oberflächlichen Abszessen. Beherrschung der Notfallmassnahmen: kardiopulmonale Reanimation, Defibrillation / Elektrokonversion, Notfallhämostase.

Weiterbildungskonzept

Innere Medizin

Seite 14