12. DEZEMBER 2013

KONJUNKTUR UND STRATEGIE

MSCI Emerging Markets

MSCI World (r.S.)

Doch wie so häufig steckt der Teufel dann doch wieder im Detail. Zwar erwies sich das Jahr 2013 von der ökonomischen Seite als recht gut prognostizierbar, doch gab es in den vergangenen 12 Monaten jede Menge politisches Störfeuer, das die Kapitalmärkte immer wieder in ihren Bann zog. So sorgte beispielsweise das politische Gerangel zwischen Republikanern und Demokraten in den USA sowohl im Januar mit der Diskussion um das sogenannte „Fiscal Cliff“ als auch im Oktober mit der teilweisen Schließung der öffentlichen Verwaltung und des erst in letzter Sekunde erzielten Kompromisses bei der Anhebung der Schuldenobergrenze für erhöhte Alarmbereitschaft bei den Anlegern. Aber auch die Eurozone sorgte in diesem Jahr mehrmals für Negativschlagzeilen: Erinnert sei an die Zypern-Krise im März und der anschließenden Rettung des Landes unter erstmaliger Beteiligung der Gläubiger der zyprischen Banken, an die Parlamentswahlen in Italien, deren Ausgang im Februar und dann nochmals im Oktober zu einer BeinaheStaatskrise führte oder an die Krise in Portugal im Juli als kurzfristig Neuwahlen mit ungewissem Ausgang drohten.

0%

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MSCI World vs. JPM Global Bond Index (y/y)

Jan 14

Jan 12

Jan 10

Jan 08

-7,5%

Jan 06

-60%

Jan 04

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Jan 02

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Jan 00

-2,5%

Jan 98

-20%

Jan 96

60

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Jan 94

70

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20%

Jan 92

50

5,0%

Jan 90

80

40%

Jan 88

100

7,5%

Jan 86

90

Dez 13

150

Dez 11

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Dez 09

110

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Dez 07

250

Dez 05

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Dez 03

300

Dez 01

130

Dez 99

350

OECD-Frühindikator und Performance Aktien vs. Renten 60%

Jan 84

Aktienmärkte: MSCI World vs. MSCI Emerging Markets (1.1.2000=100)

Allerdings bewahrheitete sich einmal mehr das alte Börsensprichwort „Politische Börsen haben kurze Beine“. Denn der Einfluss der oben genannten politischen Faktoren auf die Kapitalmärkte hielt nie sehr lange an – im Unterschied zu den Erfahrungen aus den Jahren 2011 und 2012, als die Eurokrise monatelang alle anderen marktbeeinflussenden Faktoren in den Schatten stellte. Insofern stellt sich die Frage, ob die Aktienmärkte womöglich noch höhere Niveaus erreicht hätten, wenn es im Verlauf der letzten Monate nicht all diese Negativnachrichten gegeben hätte. Letztendlich haben in diesem Jahr risikotragende Anlagen – wie Aktien oder Unternehmensanleihen – deutlich besser abgeschnitten als „sichere“ Anlagen, wie Staatsanleihen, Tagesund Termingelder oder Anlagen auf Sparbüchern.

Jan 82

Aus Anlegersicht hätte das Jahr 2013 doch so einfach sein können: Eine möglichst hohe Aktienquote – natürlich verbunden mit Investments in den richtigen Titeln und den richtigen Märkten – garniert mit ein paar Anleihen von Unternehmen und Staaten weniger guter Bonität, und schon hätte einer guten Wertentwicklung nichts mehr im Wege gestanden. Zumindest rückblickend lässt sich das Geheimnis einer erfolgreichen Anlagestrategie also schnell entschlüsseln. Zumal viele Ingredienzien, die für ein erfolgreiches Agieren an den Kapitalmärkten notwendig waren, in unserem letztjährigen Kapitalmarktausblick richtig identifiziert worden sind: Zum einen waren wir damals der Meinung, dass Bundesanleihen oder Staatsanleihen anderer solider Schuldner genauso ungeeignet seien, um eine realen Werterhalt des Vermögens sicherzustellen, wie Anleihen von Unternehmen mit einem sehr guten oder guten Rating. Und zum anderen stellten wir die These auf, dass sich die Aufwärtstendenz an den Aktienmärkten trotz eines schwierigen Konjunkturumfeldes und einer im Kern nicht gelösten Schuldenkrise fortsetzen dürfte.

Dazwischen hielten politische Unruhen in Ägypten, Brasilien und in der Türkei die Märkte in Atem, genauso wie eine temporäre Zuspitzung der geopolitischen Lage durch die Krisen in Korea (im April) und in Syrien (August und September).

Jan 80

Kapitalmarktausblick 2014: Zinsen im Dauertief, Aktien bleiben attraktiv

Trenddynamik des OECD-Frühindikators (y/y; r.S.)

Alles in allem war das Kapitalmarktjahr 2013 aus Anlegersicht somit nicht so einfach, wie es vielleicht den Anschein hat – und dies lag nicht allein daran, dass mit sicheren Anlagen kein Geld zu verdienen war. Denn angesichts der sehr niedrigen Zinsen führt bereits ein kleiner Renditeanstieg dazu, dass der daraus resultierende Kursverlust höher ausfällt als der zu vereinnahmende Kupon und somit die Gesamtperformance des Wertpapieres negativ wird. Auch an den Aktienmärkten war 2013 kein einheitlich positives Jahr. Der Blick auf den DAX, der fast 20% hinzugewonnen hat, verstellt den Blick auf die Tatsache, dass europäische Aktien – gemessen am Stoxx 50 – „nur“ einen Wertzuwachs von etwas mehr als 10% geschafft haben. Und Anlagen in Aktien aus Schwellenländern waren sogar von noch geringerem Erfolg gekrönt, wie der Blick auf den MSCI Emerging Market Index zeigt, der seit Jahresbeginn kaum vom Fleck gekommen ist. Hinzu kommt, dass fast alle Fremdwährungen in diesem Jahr gegenüber dem Euro an Wert verloren haben. Zu den Verlierern gehören vor allem Schwellenländerwährungen: Der Südafrikanische Rand weist ein Minus von 22% seit Jahresbeginn auf, die Türkische Lira und der Brasilianische Real haben jeweils mehr als 16% verloren und auch der Russische Rubel liegt mit

M.M.WARBURG & CO MAKRO-RESEARCH

1

KONJUNKTUR UND STRATEGIE

Rendite deutscher Staatsanleihen (in %) 10 9

8 7 6 5 4 3 2 1

2-jährige Bunds

5-jährige Bunds

Sep 14

Sep 12

Sep 10

Sep 08

Sep 06

Sep 04

Sep 02

Sep 00

Sep 98

Sep 96

Sep 94

Sep 92

Sep 90

Sep 88

0

10-jährige Bunds

Macht es Sinn für Anleger, die Niedrigzinsphase auszusitzen? Nein, denn es zeichnet sich ab, dass die Renditen noch für sehr lange Zeit sehr niedrig bleiben werden. Die hohe Staatsverschuldung in fast allen Industrieländern macht es zwingend notwendig, dass die Zentralbanken alles versuchen werden, um einen nachhaltigen Zinsanstieg zu unterbinden. Gelänge dieses nicht, könnte die Diskussion um mögliche Staatspleiten schon bald wieder aufleben. Leidtragende dieser „finanziellen Repression“ sind die Sparer, denn dem (Mindest-)Ziel eines realen Kapitalerhalts wird 2

Angesichts der sich abzeichnenden Konjunkturerholung werden die Renditen für Bundesanleihen 2014 zwar steigen, aber nur moderat. 10-jährige Bundesanleihen werden am Jahresende bei 2,2% rentieren. In den USA wird sich der Renditeanstieg fortsetzen und etwas stärker als in der Eurozone ausfallen, für 10-jährige US-Treasuries prognostizieren wir eine Rendite von 3,4% zum Jahresende 2014. Treten diese Prognosen so ein, würden Anleger mit 10jährigen Staatsanleihen aus Deutschland und den USA auch im nächsten Jahr Geld verlieren und zwar in einer Größenordnung von rund 2%. Das ist zwar kein Crash, aber dennoch unerfreulich. Performance Staatsanleihen Eurozone im Jahr 2013 14%

11,5% 11,5%

12%

9,5%

10%

7,3%

8% 6%

0,1%

0,2%

Belgien

2%

Frankreich

4%

0% -2%

-1,7% -1,7% -1,3%

-0,5% Irland

Spanien

Portugal

Italien

Österreich

Finnland

-4%

Deutschland

Für Anleger wird das Kapitalmarktjahr 2014 nicht einfacher werden. Angesichts anhaltend niedriger Zinsen und Aktienmärkten, die in der Nähe von Rekordniveaus notieren, stellt sich für viele die Frage, wo und wie man im nächsten Jahr sein Geld anlegen soll. Zinsanlagen bleiben unseres Erachtens auch 2014 unattraktiv. Angesichts geringer Inflationsraten werden die Notenbanken nichts an ihrer Niedrigzinspolitik ändern. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank bleibt bei 0,25%, der der Fed bei 0 bis 0,25%. Zwar wird die US-Notenbank im Frühjahr ankündigen, dass sie ihr Anleiheaufkaufprogramm auslaufen lassen wird, doch bedeutet dies zunächst einmal nur, dass die Geldpolitik etwas weniger expansiv sein wird. Auch die EZB hat ihr geldpolitisches Arsenal weitgehend ausgeschöpft. Eine nochmalige Leitzinssenkung ist zwar theoretisch denkbar, aber wenig wahrscheinlich. Ökonomisch wirkungsvoller könnte ein weiteres langfristiges Refinanzierungsgeschäft (LTRO) für die Banken sein, das aber vermutlich mit der Auflage verbunden sein würde, das zusätzliche Zentralbankgeld zur Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte zu verwenden. Ob und vor allem in welchem Umfang die Banken bei einem solchen Geschäft mitmachen würden, ist jedoch fraglich.

man mit „sicheren“ Anlageformen, wie Tagesgeld, Sparbüchern oder Staatsanleihen von soliden Schuldnern auch im nächsten Jahr nicht näherkommen.

Niederlande

11% im Minus. Aber auch Währungen, die während der Eurokrise als Fluchtwährungen gesucht waren, kamen dieses Jahr unter die Räder (Australischer Dollar: -16%, Norwegische Krone: -13%, Kanadischer Dollar: -10%), so dass Anlagen in Aktien oder Anleihen aus diesen Ländern entsprechend wenig Freude bereiteten. Und auch Edelmetalle wie Gold und Silber, die in den Jahren zuvor glänzten und als Stabilitätsanker in viele Portfolios hineingekauft wurden, entwickelten sich in diesem Jahr verheerend (Gold: -25%, Silber: -33%). Mit anderen Worten: Am Kapitalmarkt konnte man 2013 einiges richtig, aber auch eine Menge falsch machen.

Bei Anleihen empfehlen wir weiterhin, Staaten aus der europäischen Peripherie überzugewichten. Wer in diesem Jahr den Mut aufbrachte, sein Geld in spanische, italienische, portugiesische oder irische Staatsanleihen zu investieren, wurde dafür auch ordentlich belohnt. Dies sollte 2014 nicht anders sein, wenngleich das Performancepotenzial sicherlich als geringer einzuschätzen ist. Dagegen lohnen sich Unternehmensanleihen mit einem InvestmentgradeRating angesichts der niedrigen Renditen allenfalls noch im BBB-Segment. Etwas bessere Renditen wird man mit High-Yield-Anleihen erzielen können, wobei auch hier nur Ertragserwartungen von 3 bis 4% realistisch sind. Bei Schwellenländeranleihen raten wir derzeit noch von einem Engagement ab, da diese unter der Unsicherheit des „Tapering“ leiden. Auch Fremdwährungsanleihen aus anderen Industrieländern oder inflationsindexierte Anleihen stellen aus unserer Sicht derzeit keine Alternative dar. Diese Einschätzungen sind jedoch nicht in Stein gemeißelt, sondern können sich in den nächsten Monaten ändern. Von daher gilt auch für den Anleiheinvestor, dass das Investieren nach dem Prinzip des „buy and hold“ nicht mehr die oberste Maxime sein kann; stattdessen müssen alle Portfoliobausteine laufend überwacht werden. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken hat unmittelbare Auswirkungen für den Anleger: Diejenigen, die ihren hohen Sicherheitsanspruch nicht aufgeben wollen, müssen sich damit abfinden, dass ihre Kapitalanlage keine vernünftige Rendite erzielt; realer Kapitalerhalt kann nicht gewährleistet werden. Anleger, die realen Kapitalerhalt (oder

M.M.WARBURG & CO MAKRO-RESEARCH

KONJUNKTUR UND STRATEGIE

Spareinlagen

10000

700

9000

600

8000 7000

500

6000

400

5000

300

4000

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(Erwartete) DAX-Gewinne

Jan. 14

2000

0 Jan. 12

3000

100 Jan. 92

200

Jan. 90

Beide Voraussetzungen sind erfüllt. Zum einen überwinden sowohl Deutschland als auch die Weltwirtschaft 2014 ihre seit zwei Jahren andauernde Durststrecke, so dass sich von daher auch die Gewinnaussichten der Unternehmen verbessern sollten. Zum anderen könnte sich die Ausweitung der Bewertungsmultiplikatoren auch im nächsten Jahr fortsetzen, da die Aktie als Anlageklasse vor allem in Deutschland gerade erst wieder neu entdeckt wird. Da festverzinsliche Wertpapiere 2014 unattraktiv bleiben, dürfte sich die Bewertung des Aktienmarktes eher noch weiter erhöhen. Zudem ist der DAX unseres Erachtens zwar nicht mehr "billig" im Sinne einer unterdurchschnittlichen Bewertung,

DAX und (erwartete) Unternehmensgewinne 800

Jan. 10

Q1 2013

Q1 2011

Q1 2009

Q1 2007

Q1 2005

Q1 2003

Q1 2001

Q1 1999

Bargeld und Sichteinlagen

Jan. 88

Aktien

Q1 1997

Q1 1995

Q1 1993

Q1 1991

0%

Jan. 08

5%

Jan. 06

10%

Jan. 04

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Jan. 02

20%

Jan. 00

Deutschland: Anteile am privaten Geldvermögen 25%

Entscheidend für das Erreichen unseres Kurszieles wird sein, ob die Unternehmen im nächsten Jahr tatsächlich den von ihnen erwarteten Gewinnanstieg „liefern“ können. Denn in diesem Jahr haben sich die Gewinnschätzungen der Unternehmensanalysten als etwas zu optimistisch erwiesen, so dass diese nach unten revidiert werden mussten. 2014 sollen die Gewinne um 12% und 2015 um 13% zulegen. Erweisen sich diese Schätzungen als belastbar, würde der DAX bei einer unveränderten Bewertung und einem KGV von 12,5 Kurs auf unsere Zielmarke von 10.400 Punkten nehmen. Allerdings sollte jedem Anleger klar sein, dass eine solche Punktprognose mit sehr großen Unsicherheiten behaftet ist: Zum einen müssen die Gewinne der 30 DAX-Unternehmen korrekt prognostiziert werden, zum anderen muss die Annahme hinsichtlich des Bewertungsmultiplikators zutreffen. Jedoch lässt sich dieser kaum vernünftig schätzen und stellt somit die vielleicht entscheidende Unbekannte bei jeder Aktienmarktprognose dar. Selbst wenn die Gewinnerwartungen zutreffen, würde sich beispielsweise bei einem KGV von 11,5 nur ein DAX-Ziel von 9.500 Punkten ableiten lassen, während umgekehrt bei einer Bewertungsausweitung und einem KGV von 13,5 der DAX auf 11.200 Punkte ansteigen könnte. Verlässlicher als eine reine Punktprognose ist es daher, das Chance-RisikoVerhältnis des Aktienmarktes zu beurteilen. Und dieses lautet: Aktien bleiben attraktiv.

Jan. 98

Unseres Erachtens spricht vieles für eine Fortsetzung der positiven Kursentwicklung am Aktienmarkt, so dass wir davon ausgehen, dass der DAX Ende 2014 bei 10.400 Punkten stehen wird. Im Dezember des vergangenen Jahres (der DAX lag damals bei 7.600 Punkten) schrieben wir zu diesem Thema: „Das, was sich vielleicht wie ein gar zu frommer, wenn nicht sogar wie ein völlig abstruser Wunsch anhört, ist analytisch weniger weit hergeholt, als man vielleicht zunächst denken mag. 10.000 Punkte im DAX sind zwar nicht unser Kursziel für die nächsten 12 Monate, doch perspektivisch scheint ein fünfstelliges Kursniveau durchaus erreichbar zu sein. Was man dafür benötigt? Ein einigermaßen stabiles Konjunkturumfeld, das dafür sorgt, dass die Unternehmensgewinne zumindest stabil bleiben. Und ein etwas größeres Publikumsinteresse an der Anlageform Aktie.“1

Jan. 96

Sind Aktien auf dem erreichten Niveau noch attraktiv, oder sind sie schon zu teuer geworden? Viele Anleger zögern, angesichts eines DAX-Standes von über 9.000 Punkten in deutsche Aktien zu investieren. Dabei sagt das absolute Kursniveau relativ wenig über Chancen und Risiken der weiteren Kursentwicklung aus. Optisch sind Aktien zwar teurer als vor einem oder auch vor zwei Jahren, entscheidend ist aber die Substanz des einzelnen Titels – beispielsweise gemessen an der Entwicklung der Unternehmensgewinne. Insofern können Aktien bei einem DAX-Stand von 7.000 Punkten unattraktiver sein als bei 9.000 Punkten.

aber eben auch noch nicht "teuer" im Sinne von zu hoch bewertet. Wie kommen wir zu dieser Einschätzung? Untersucht man die Kurs-Gewinn-Verhältnisse auf Basis der Gewinnerwartungen für die nächsten 12 Monate, so stellt man fest, dass es seit 1988 zu folgender Verteilung gekommen ist: In 7% der beobachteten 311 Monate war das KGV niedriger als 10; in 27% aller Fälle lag das KGV zwischen 10 und 12; in 26% der Fälle zwischen 12 und 15 und in den verbleibenden gut 40% über 15. Verkürzt man den Beobachtungszeitraum auf die Jahre 2004 bis 2013, lag das KGV zu 15% unter 10, zu 43% zwischen 10 und 12, zu 39% zwischen 12 und 15 und zu 3% über 15. In den vergangenen 25 Jahren ist es zudem so gut wie nie zu einer negativen Kursentwicklung gekommen, wenn die Unternehmensgewinne angestiegen sind. Prinzipiell sind somit sogar noch höhere Kurse möglich, solange das wirtschaftliche Umfeld positiv bleibt, die Unternehmensgewinne ansteigen und sich keine Bewertungsblase bildet.

Jan. 94

mehr) als Anlageziel vor Augen haben, werden – von den Notenbanken gezwungen – höhere Risiken eingehen müssen.

DAX (r.S.)

Konjunktur & Strategie 52/2012 vom 20.12.2012 „Ein volkswirtschaftlicher Wunschzettel“ 1

M.M.WARBURG & CO MAKRO-RESEARCH

3

KONJUNKTUR UND STRATEGIE

Wochenausblick für die Zeit vom 9. bis 13. Dezember 2013 D: Handelsbilanzsaldo, in Mrd €, sa. D: Industrieproduktion, m/m D: Industrieproduktion, y/y D: Konsumentenpreise, m/m D: Konsumentenpreise, y/y E-17: Industrieproduktion, m/m E-17: Industrieproduktion, y/y

Jul 14,6 -1,7% -2,3% 0,5% 1,9% -1,5% -2,1%

Aug 15,6 1,4% 0,1% 0,0% 1,5% 0,7% -2,7%

Sep 18,8 -0,9% 0,9% 0,0% 1,4% -0,5% 1,1%

Okt 18,6 0,6% 3,1% -0,2% 1,2% 0,2% 1,1%

Nov

0,2% 1,3%

Dez

Veröffentlichung 9. Dezember 9. Dezember 9. Dezember 11. Dezember 11. Dezember 12. Dezember 12. Dezember

MMWB-Schätzungen in rot

Chart der Woche: Wie hoch steigen die Zinsen? USA: Steilheit Zinsstrukturkurve (10y-Treasury-Rendite minus Fed Funds Rate) 4%

2%

0%

-2%

-4%

-6%

Jan. 54 Okt. 55 Jul. 57 Apr. 59 Jan. 61 Okt. 62 Jul. 64 Apr. 66 Jan. 68 Okt. 69 Jul. 71 Apr. 73 Jan. 75 Okt. 76 Jul. 78 Apr. 80 Jan. 82 Okt. 83 Jul. 85 Apr. 87 Jan. 89 Okt. 90 Jul. 92 Apr. 94 Jan. 96 Okt. 97 Jul. 99 Apr. 01 Jan. 03 Okt. 04 Jul. 06 Apr. 08 Jan. 10 Okt. 11 Jul. 13

-8%

Viele Anleger befürchten für die kommenden Monate die Zinswende, wenn die US-Notenbank Fed erstmals das Volumen der Anleihekäufe zurückfährt. Selbst wenn der Leitzins noch lange niedrig bleiben sollte, könnte das Zinsniveau für Anleihen mit langen Restlaufzeiten kräftig ansteigen, so die Befürchtung. Auch wir gehen davon aus, dass die Renditen für 10-jährige US-Treasuries im kommenden Jahr ansteigen werden, allerdings nur in einem vergleichsweise moderaten Umfang. Unsere Jahresendprognose 2014 liegt mit 3,40% nur um rund 55 Basispunkte über der aktuellen 10-Jahresrendite. Wie unser Chart der Woche zeigt, wäre temporär auch ein stärkerer Anstieg möglich. So hat die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen seit 1954 mehrmals um fast 4% oberhalb des

4

Leitzinses gelegen. Aus unserer Sicht ist es allerdings nicht wahrscheinlich, dass die Zinsdifferenz in den kommenden Monaten höher als 4% ausfallen wird. Erstens wird es dann für Rentenanleger sehr attraktiv, längere Restlaufzeiten zu kaufen und damit den Renditeanstieg zu bremsen und letztlich umzukehren. Zweitens kommuniziert die Fed unentwegt, dass der Leitzins noch für einen sehr langen Zeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben wird. Für Anleger, die dieser „Forward Guidance“ trauen, ist es bei steigenden Renditen für Anleihen mit langen Restlaufzeiten noch attraktiver, diese wieder in ihr Portfolio aufzunehmen – schließlich wäre das Risiko einer Leitzinserhöhung und damit eines weiteren Zinsanstieges auf Sicht der nächsten ein bis zwei Jahre gering.

M.M.WARBURG & CO MAKRO-RESEARCH

KONJUNKTUR UND STRATEGIE Stand

Veränderung zum

12.12.2013 16:12

05.12.2013 -1 Woche

11.11.2013 -1 Monat

11.09.2013 -3 Monate

31.12.2012 YTD

15772 1779 4004 9021 15917 1116 2930 2768 7876 15342 49862 1394 20926 2203 1600 1003

-0,3% -0,3% -0,7% -0,7% 0,3% -0,1% -0,8% -1,3% -1,9% 1,1% -1,8% 2,3% -0,2% -2,0% -1,2% -0,8%

-0,1% 0,4% 2,1% -1,0% -1,7% -2,1% -4,0% -4,2% -4,9% 7,5% -5,2% -2,4% 2,1% 4,4% -2,7% -1,7%

2,9% 5,3% 7,5% 6,2% 7,0% 5,5% 2,3% -0,2% -2,2% 6,4% -6,9% 0,0% 4,6% -1,7% 0,4% -2,6%

20,4% 24,7% 32,6% 18,5% 33,6% 34,8% 11,2% 7,4% 15,4% 47,6% -18,2% -8,7% 7,7% -2,9% 14,6% -8,9%

Bund-Future Bobl-Future Schatz-Future 3 Monats Euribor 3M Euribor Future, Dez 2014 3 Monats $ Libor Fed Funds Future, Dez 2014

140,11 124,88 110,26 0,28 0,33 0,24 0,13

15 42 -11 4 -2 0 0

-90 -25 -30 6 -2 0 -5

301 200 8 5 -31 -1 -30

-553 -294 -59 9 0 -6 0

10-jährige US Treasuries 10-jährige Bunds 10-jährige JGB US Treas 10Y Performance Bund 10Y Performance REX Performance Index Hypothekenzinsen USA IBOXX AA, € IBOXX BBB, € ML US High Yield JPM EMBI+, Index Wandelanleihen Exane 25

2,88 1,84 0,66 509,98 499,71 443,36 4,46 2,00 2,80 6,42 650 6008

1 -2 3 0,2% 0,4% -0,3% 0 -2 -2 3 1,1% 0,0%

12 9 7 -0,4% -0,5% -0,4% 30 12 0 -3 0,2% -1,9%

-4 -16 -6 1,5% 2,5% 1,4% -11 -14 -44 -43 2,8% 1,7%

113 54 -13 -6,4% -1,7% 0,2% 111 39 -24 -33 -8,5% 10,6%

514,38 321,70 108,81 1227,16 2039,00 1773,25 7225,50 2337

1,4% 1,4% -3,1% -0,1% 4,8% 3,5% 2,3% 9,0%

1,7% 0,6% 4,4% -4,3% -4,7% 0,6% 0,8% 49,4%

-1,9% 0,3% -2,8% -10,0% -11,0% 1,0% 1,2% 43,6%

-7,3% -10,0% -1,6% -26,2% -31,9% -13,1% -8,6% 234,3%

1,3763 0,8411 141,64 1,2226 102,44

1,2% 0,5% 2,1% -0,3% 0,6%

2,8% 0,2% 6,6% -0,8% 3,3%

3,7% 0,0% 6,5% -1,4% 2,6%

4,3% 3,7% 24,7% 1,3% 18,1%

Aktienmärkte

Dow Jones S&P 500 Nasdaq DAX MDAX TecDAX EuroStoxx 50 Stoxx 50 SMI (Swiss Market Index) Nikkei 225 Brasilien BOVESPA Russland RTS Indien BSE 30 China Shanghai Composite MSCI Welt (in €) MSCI Emerging Markets (in €) Zinsen und Rentenmärkte

Rohstoffmärkte

CRB Index MG Base Metal Index Rohöl Brent Gold Silber Aluminium Kupfer Frachtraten Baltic Dry Index Devisenmärkte

EUR/ USD EUR/ GBP EUR/ JPY EUR/ CHF USD/ JPY

Carsten Klude

+49 40 3282-2572

[email protected]

Dr. Christian Jasperneite

+49 40 3282-2439

[email protected]

Matthias Thiel

+49 40 3282-2401

[email protected]

Martin Hasse

+49 40 3282-2411

[email protected]

Darian Heede

+49 40 3282-2452

[email protected]

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