Kompetent in Geldfragen Girokonto – Sparen – Privatkredit Lehrermaterialien für einen schülerorientierten Unterricht

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Einführung

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Themenfeld „Girokonto“

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1.1 Sachinformationen 1.1.1 Eröffnung eines Girokontos 1.1.2 Der Kontoauszug 1.1.3 Überweisung 1.1.4 Dauerauftrag und Lastschrift 1.1.5 Mit Karten zahlen 1.1.6 Onlinebanking

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1.2 Anregungen für den Unterricht 1.2.1 Didaktisch-methodische Überlegungen 1.2.2 Unterrichtsvorschlag

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Themenfeld „Sparen“

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2.1 Sachinformationen 2.1.1 Sparmotive und Gesichtspunkte einer Geldanlage 2.1.2 Sparkonto 2.1.3 Vermögenswirksames Sparen 2.1.4 Bausparen 2.1.5 Festverzinsliche Wertpapiere 2.1.6 Aktien 2.1.7 Investmentfonds

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2.2 Anregungen für den Unterricht 2.2.1 Didaktisch-methodische Überlegungen 2.2.2 Unterrichtsvorschlag

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Themenfeld „Privatkredit“

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3.1 Sachinformationen 3.1.1 Ratenkredit und Dispositionskredit 3.1.2 Kreditbedingungen 3.1.3 Kreditvermittler und effektiver Jahreszins 3.1.4 Überschuldung

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3.2 Anregungen für den Unterricht 3.2.1 Didaktisch-methodische Überlegungen 3.2.2 Unterrichtsvorschlag

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1 Themenfeld

Girokonto

Der bargeldlose Zahlungsverkehr hat in den letzten Jahrzehnten ständig an Umfang zugenommen und ist aus dem Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken. Für fast jeden Erwachsenen gehört er heute zum Alltag. Für Jugendliche allerdings ist der bargeldlose Zahlungsverkehr noch keine Selbstverständlichkeit. Das Girokonto ist die Grundlage für die Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr. Auch die Schüler, die mit Zustimmung ihrer Eltern bereits ein Jugendgirokonto haben, werden in der Regel kaum die Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs kennen. Hier ist es Aufgabe der Schule, im Sinne einer Vorbereitung auf das Leben als Erwachsener, die Jugendlichen mit dem Sachverhalt „bargeldloser Zahlungsverkehr“ bekannt zu machen und so grundlegende ökonomische Handlungsfähigkeiten anzubahnen.

1.1 Sachinformationen 1.1.1

Eröffnung eines Girokontos Ein Kontoeröffnungsantrag enthält nähere

wird auf die Zustimmung der Eltern verzichtet. Für Schü-

Angaben über die Person des Antragstellers

ler gibt es vielfach sogenannte Jugendgiro- oder Taschen-

wie Name, Vorname, Adresse, Beruf, Familien-

geldkonten, für die in der Regel keine Kontoführungs-

stand, Geburtsdatum usw.

preise erhoben werden. Konten von Minderjährigen können nur für Gutschriften und Barabhebungen genutzt

Grundsätzlich kann nur derjenige ein Girokonto eröffnen,

werden, es gibt keinen Überziehungskredit. Damit die

der voll geschäftsfähig – also 18 Jahre alt – ist. Jüngere

Bank oder Sparkasse prüfen kann, ob Verfügungen vom

Personen bedürfen zur Einrichtung eines Girokontos der

Konto, z. B. durch eine Barauszahlung oder Überweisung,

schriftlichen Zustimmung des gesetzlichen Vertreters,

vom Kontoinhaber selbst und nicht von einem Fremden

also in der Regel der Eltern. Wenn das Girokonto im Zu-

stammen, gibt der Antragsteller bei der Kontoeröffnung

sammenhang mit der Berufsausbildung eröffnet wird,

eine Unterschriftsprobe ab. Eine Kontoeröffnung ist in der

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Privatkredit 3.1 Sachinformationen

Bei Ratenkrediten umfasst die Bonitätsprüfung drei

bestimmten Höhe, Rückbuchungen von Schecks, eides-

Aspekte:

stattliche Versicherungen – früher Offenbarungseid genannt – usw. Die SCHUFA speichert solche Daten selbst

• Die Prüfung der Einkommensverhältnisse soll zeigen,

nach Bezahlung der Schulden noch für drei Jahre. Seit

ob der Kunde in der Lage ist, das Darlehen in verein-

dem 1. April 2010 ist gesetzlich geregelt, dass Verbrau-

barter Weise zurückzuzahlen. Dazu gehört die Frage,

cher bei Auskunfteien wie der SCHUFA einmal jährlich

ob die Höhe des beantragten Darlehens in einem ver-

kostenlos eine schriftliche Übersicht über die zu ihrer

nünftigen Verhältnis zum Einkommen steht, ob also

Person gespeicherten Daten bekommen können.

unter Berücksichtigung der laufenden monatlichen Verpàichtungen die Kosten für Tilgung und Zinsen ohne Weiteres aufgebracht werden können.

• Sicherheiten: Als Sicherheit bei einer Kreditvergabe wird häußg die Lohn- oder Gehaltsabtretung gewählt. Wenn dann der Kredit nicht mehr getilgt wird, kann das

• SCHUFA-Auskunft: Wer bei einem Kreditinstitut ein

Kreditinstitut auf den Lohn oder das Gehalt des Kre-

Konto eröffnet oder einen Kredit aufnimmt, erklärt

ditnehmers zurückgreifen. Bei Autoßnanzierungen

durch Unterschrift seine Einwilligung, dass seine Daten

kommt es häußg zur Sicherungsübereignung. Das be-

an die SCHUFA weitergeleitet werden. Mit diesem Kür-

deutet, dass das Kreditinstitut bis zur Rückzahlung des

zel ist die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsi-

Kredits Eigentümer des Autos bleibt, der Käufer es je-

cherung“ gemeint, ein Dienstleistungsunternehmen

doch nutzen kann. Wird der Kredit nicht zurückgezahlt,

der gesamten kreditgebenden Wirtschaft. An die

kann das Kreditinstitut das Auto verkaufen. Andere

SCHUFA werden von Kreditinstituten, Kaufhäusern,

Formen der Kreditsicherung sind die Abtretung von

Kreditkartengesellschaften, Versandhäusern usw. wich-

Ansprüchen aus einer Lebensversicherung, die Ver-

tige Daten rund um den Kredit gemeldet, insbesondere

pfändung von Sparguthaben oder Wertpapieren und

Kreditkündigungen, Ratenzahlungsrückstände ab einer

die Bürgschaft.

3.1.3

Kreditvermittler und effektiver Jahreszins Kreditvermittler vergeben selbst keine Kredite,

Kreditvermittler oder Finanzmakler werben häußg in

sondern vermitteln sie lediglich. Der private

Kleinanzeigen mit Argumenten wie

Kreditvermittler fungiert also als Mittelsmann zwischen dem Kreditnehmer und einem Kreditinstitut.

• direkte Auszahlung des Kredits in bar oder per Scheck

Dafür verlangt der Kreditvermittler Gebühren zwischen

• rasche und unbürokratische Abwicklung

2 und 7 Prozent des Kreditbetrags. Kreditvermittler sind

• Verträge ohne SCHUFA-Anfrage

grundsätzlich daran interessiert, dass ein möglichst ho-

• bestehende Schulden werden ausdrücklich nicht als

her Kredit aufgenommen wird, da dann auch ihre Provi-

Hindernis dargestellt

sion höher ausfällt. Häußg fühlen sich Personen, die ohnehin schon in ßnanTeurer werden vermittelte Kredite zusätzlich dadurch,

ziellen Schwierigkeiten stecken, durch solche Angebote

dass der Kreditvermittler auch noch von dem Kreditinsti-

angesprochen.

tut eine Vermittlungsprovision erhält. Das Kreditinstitut wiederum stellt diese Provision dem Kreditnehmer über

Die für einen Kreditsuchenden wichtigste Größe beim

einen höheren Zins in Rechnung.

Vergleich verschiedener Kreditangebote ist der effektive

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Sparen 2.2 Anregungen für den Unterricht

2.2 Anregungen für den Unterricht

2.2.1

Didaktisch-methodische Überlegungen Sparen ist für die Schüler keine grundsätzlich unbekannte Thematik, denn etwa 80 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland besitzen ein Sparbuch. Allerdings haben Jugendliche kaum so hohe Einnahmen, dass sie sich über unterschiedliche Geldanlagemöglichkeiten Gedanken machen müssen. Zudem wird in vielen Fällen von Eltern oder Verwandten für die jungen Leute gespart, statt dass diese aus eigenem Antrieb weitblickend Konsumverzicht üben. Für die Unterrichtsgestaltung bedeutet dies, die ambiva-

Insgesamt sollen die Schüler in dieser Unterrichtseinheit

lente Haltung der Jugendlichen gegenüber dem Sparen für einen motivierenden Einstieg (Brainstorming „Sparen – was halte ich davon?“) aufzugreifen, um ihnen dann zur

• erfahren, warum Erwachsene sparen und welche wirtschaftliche Bedeutung das Sparen hat.

Vorbereitung auf das spätere Leben Grundinformationen

• erkennen, dass bei einer Geldanlage die Ziele

über das Sparen und die Möglichkeiten der Geldanlage zu

Sicherheit, Ertrag und Verfügbarkeit in einem

vermitteln. Als Hinführung zum Thema kann das Erklärvideo zum Thema Sparen gezeigt werden.

Spannungsverhältnis stehen. • selbstständig Grundinformationen über ausgewählte Möglichkeiten der Geldanlage erarbeiten.

Damit sich diese Informationsgewinnung von der stärker lehrergeprägten Erarbeitung der Thematik „Bargeldloser

Der Einstieg in die Unterrichtsthematik erfolgt über die

Zahlungsverkehr“ methodisch unterscheidet, wird hier

Methode des Brainstormings. Brainstorming ist eine Me-

die weitgehend selbstständige Arbeitsweise des Statio-

thode, die jeden in der Klasse dazu bringen soll, spontan

nenlernens vorgeschlagen.

seine Gedanken zu äußern.

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Sparen 2.2 Anregungen für den Unterricht

Erarbeitungsphase

Die Lehrkraft gibt Anweisungen zur selbstständigen Arbeit in Kleingruppen an den Lernstationen. Die Schüler informieren sich an sechs Lernstationen und bearbeiten jeweils das Aufgabenblatt: • Station „Sparkonto“ (Infoblatt K und Arbeitsblätter 13.1 und 13.2) • Station „Vermögenswirksames Sparen“ (Infoblatt L und Arbeitsblatt 14) • Station „Bausparen“ (Infoblatt M und Arbeitsblatt 15) • Station „Festverzinsliche Wertpapiere“ (Infoblatt N und Arbeitsblatt 16) • Station „Aktien“ (Infoblatt O und Arbeitsblätter 17.1 und 17.2) • Station „Investmentfonds“ (Infoblatt P und Arbeitsblätter 18.1 und 18.2)

Ergebnissicherung

Im Unterrichtsgespräch werden die von den Schülern an den Lernstationen bearbeiteten Arbeitsblätter überprüft. Die Lehrkraft kann dazu die Lösungsblätter 13 bis 18 einsetzen. Je nach Klassensituation kann es für die Lehrkraft erforderlich sein, zu einzelnen oder allen Lernstationen im Unterrichtsgespräch ergänzende Informationen zu geben. Dazu stehen die Infoblätter Q bis V zur Verfügung. In Einzelarbeit bearbeiten die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss der Unterrichtseinheit das Arbeitsblatt 19. Bei der Überprüfung der Ergebnisse kann die Lehrkraft das Lösungsblatt 19 verwenden.

Arbeitsmaterialien

Auf der CD-ROM beßnden sich folgende Materialien: Erklärvideo zum Thema Sparen

Arbeitsblätter 13 Sparkonto

Infoblätter

14 Vermögenswirksames Sparen

H Wofür die Deutschen sparen

15 Bausparen

I Die wirtschaftliche Bedeutung des

16 Festverzinsliche Wertpapiere

Sparens

17 Aktien

J Gesichtspunkte einer Geldanlage

18 Investmentfonds

K Station „Sparkonto“

19 Weißt du Bescheid?

L Station „Vermögenswirksames Sparen“ M Station „Bausparen“

Lösungsblätter

N Station „Festverzinsliche Wertpapiere“

13 Sparkonto

O Station „Aktien“

14 Vermögenswirksames Sparen

P Station „Investmentfonds“

15 Bausparen

Q Sparkonto

16 Festverzinsliche Wertpapiere

R Vermögenswirksames Sparen

17 Aktien

S Bausparen

18 Investmentfonds

T Festverzinsliche Wertpapiere

19 Weißt du Bescheid?

U Aktien V Investmentfonds 23

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