SDTV-Farbbalken 1. EBU-Farbbalken 2. SMPTE-Farbbalken 3. Monitorabgleich

©2007 Dipl.-Ing.(FH) Matthias Bürgel / Kompendium Testsignale

EBU-Farbbalken-Testsignal Zur Kontrolle und Grundjustage von Videogeräten, MAZ-Anlagen, Leitungen und Monitoren werden spezielle Testsignale benötigt, die reproduzierbare Ergebnisse ermöglichen. Beim Farbbalken-Signal handelt es sich um ein synthetisch generiertes Signal mit definierten Farbübergängen in Zeilenrichtung. Die Abfolge der Farben zeigt alle 8 möglichen Kombinationen, die aus den Grundkomponenten Rot, Grün und Blau in maximaler Sättigung additiv zusammengesetzt sind.

Rot

Grün

1 1 0 0 1 1 0 0

1 1 1 1 0 0 0 0

Blau Farbbalken 1 0 1 0 1 0 1 0

Weiß Gelb Cyan Grün Magenta Rot Blau Schwarz

Die Signale der Komponenten Rot, Grün und Blau zeigen unterschiedliche Wechsel.

Der Rotanteil wechselt nach jedem zweiten Farbbalken. Beim Grünanteil sind die linken vier Farbbalken des Testsignals auf Vollaussteuerung, die rechten vier Balken ausgeschaltet. Der Blauanteil wechselt von Balken zu Balken zwischen 100% und 0%.

Eine im Studiobetrieb oft verwendete Variante des EBU-Normfarbbalken ist ein generierter Farbbalken mit Rot im unteren Drittel des Testbildes. In diesem roten Bereich lassen sich Text und Kennungen verschiedenster Art unterbringen.

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Testgeneratoren können den EBU-Normfarbbalken in verschiedenen Betriebsarten ausgeben: Bezeichnung

Definition

100/100

Die RGB-Signale haben sowohl im Bildweiß als auch in den Farbanteilen entweder 0% oder 100% Aussteuerung

75/75

Die RGB-Signale haben sowohl im Bildweiß als auch in den Farbanteilen entweder 0% oder 75% Aussteuerung

100/75

100/100

Die RGB-Signale haben im Bildweiß 100% , ansonsten in den Farbanteilen entweder 0% oder 75% Aussteuerung

75/75

100/75

Das zugehörige codierte FBAS-Signal zeigt, dass beim 100/100-Farbbalken Überpegel entstehen, die bei der Übertragung über eine Sendestrecke nicht zulässig sind. Dieses Problem existiert bei einem 100/75-Farbbalken nicht. Alle Farben werden mit reduzierter Farbhelligkeit (75%) und damit auch geringerer Farbträgeramplitude übertragen. Der 100%-Wert für die zulässige Bildamplitude (700 mV) wird nicht überschritten, das Testsignal ist sendefähig.

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2. SMPTE-Farbbalken-Testsignal Es handelt sich hierbei um ein Testbild, das meist in Ländern mit NTSC-Fernsehstandard zum Einsatz kommt. In den meisten modernen SD- und HD-Camcordern lässt sich der SMPTE-Farbbalken ebenso anwählen. In der oberen Hälfte der Testbild-Anordnung handelt es sich um einen 75/75-Farbbalken. Darunter angeordnet sind schmälere Farbbalken, die jeweils den Blauanteil in umgekehrter Form anzeigen. Im unteren Drittel zeigt das helle mittlere Quadrat als Referenz 100% Bildweiß. Rechts und links davon befinden sich die sogenannten –I- und +Q-Blöcke mit derselben Amplitude wie der Farbhilfsträger (3,58 MHz bei NTSC). In der Vektor-Darstellung des Messgerätes müssen die Vektoren für –I und +Q genau auf die I- und Q-Achsen fallen.

Weiter rechts befindet sich das sogenannte PLUGE-Signal. Die Bezeichnung steht für „Picture Line-up Generation Equipment“ und ist besonders gut geeignet für die Einstellung des Schwarzwertes von Monitoren. Das Testbild besteht hierbei aus drei nebeneinander liegenden senkrechten Balken mit unterschiedlichen Pegelwerten.

–2% BA

Black

+2% BA

Bei richtiger Einstellung des Schwarzwertes ist der rechte Graubalken gerade noch sichtbar, die beiden linken schwarzen Balken sind vom schwarzen Hintergrund nicht mehr unterscheidbar.

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3. Abgleich des Sucher- und Produktionsmonitors mit einem SMPTE-Farbbalken (100/75) Helligkeits- und Farbsättigungsregler (Brightness / Color) auf Linksanschlag. Kontrastregler in Mittelstellung. Der Farbbalken ist nun Schwarz-Weiß. Die Helligkeit wird nun so weit aufgedreht, bis sich die drei unteren Graustufen knapp voneinander unterscheiden (PLUGE-Signal). Der Kontrast wird nun soweit aufgedreht, ohne dass Weiß überstrahlt oder vergraut wirkt. Die Kontrasteinstellung ist auch von den Umgebungslichtverhältnissen und dem daraus resultierenden Auflicht abhängig. Diese Einstellung sollte daher nach jedem Orts- und Lichtwechsel erneut ausgeführt werden! Chromaeinstellung erfolgt über die Blue-Only-Schaltung des Produktionsmonitors:

Die Balken für Gelb, Grün, Rot und Schwarz müssen alle gleich schwarz sein. Die Balken für Cyan, Magenta und Blau sollten, da sie alle den gleichen Blauanteil haben, bei optimaler Einstellung die gleiche Helligkeit (75% BA) aufweisen. Der Balken für Weiß muß heller erscheinen, da er bei 100% BA liegt.

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