KOMMENTIERTE LITERATURLISTE

B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt KOMMENTIERTE LITERATURLISTE Recherchiert von Claudia Vogel-Gollhofer und Petra Vogelsberger 1. Theorie und ...
Author: Ingrid Melsbach
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B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt

KOMMENTIERTE LITERATURLISTE Recherchiert von Claudia Vogel-Gollhofer und Petra Vogelsberger 1. Theorie und Hintergründe zur geschlechtsspezifischen Berufsorientierung Motive der Ausbildungs- und Berufswahl von Mädchen.- – Magistrat der Stadt Wien, MA 57 – Magistratsabteilung für Frauenförderung und Koordinierung von Frauenangelegenheiten. – Wien: o.A. 2003 (= schriftenreihe frauen in wien, Band 9) à Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden 500 14 – 20jährige Wienerinnen und 500 Eltern von Mädchen derselben Altergruppe im Februar 2002 in Wien befragt. Ausgangspunkt der Überlegungen sind die nach wie vor geltenden und gelebten Segregationstendezenen am Arbeitsmarkt, die Mädchen und Frauen in mehrfacher Hinsicht benachteiligen. Aktuelle Zahlen belegen die traditionelle Schul- und Berufswahl und gehen auf die Motive der Ausbildungs- und Berufswahl der Mädchen ein (wie Spaß und Freude an Selbstverwirklichung, Sicherheit des Arbeitsplatzes, finanzielle Unabhängigkeit etc.). Selbsteingeschätzte Fähigkeiten der Mädchen sowie ihre Orientierung an den sozial konstruierten Geschlechterrollenbildern zeigen auf, dass breit angelegte Mädchenprojekte an ihre Grenzen stoßen (müssen). Darüber hinaus geht es um den Einfluss von Eltern, insbesondere von Müttern bei der Berufwahl der Mädchen. Bezugsmöglichkeit im Frauenbüro der Stadt Wien: ( 01/4000/83518

Redinger, Daniela: Weil es so cool ist? Mädchen im Maschinenschlossergewerbe. – Innsbruck 1999 (= Diplomarbeit). à Anhand zweier Mädchenbiografien, die sich für einen coolen Männerberuf entschieden haben, zeigt Daniela Redinger die Problematik ungewöhnlicher Berufswahl auf. Hintergrund der Arbeit bilden Informationen zur arbeitsmarktpolitischen Situation von Mädchen und Frauen. Im Mittelpunkt steht jedoch die individuelle Berufswahl und die Knackpunkte, die mit einer solchen Ausbildung in Verbindung stehen können. U.a. geht D. Redinger auf die Karrierepläne der Mädchen und ihre Zukunftsvorstellen ein, die sie in Verbindung mit dem sog. Weiblichkeitsdilemma bringt. Zu entlehnen in der Innsbrucker Universitätsbibliothek.

SCHUG (= Informationsblatt für Schulbildung und Gleichstellung) Nr. 12/2000 Vom Aktionsplan 2000 bis zum Aktionsplan 2003. Hrsg. vom BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur. – o.A. 2000. à Widmet sich der Frage, weshalb Gleichstellung innerhalb des Bildungsbereiches von großer Bedeutung ist, stellt verschiedene Projekte zur bewussten Koedukation vor und geht auf Berufsorientierung und Berufsinformation ein. Zusätzlich gibt es allerhand Material: Statistiken, Adressen, etc. Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

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SCHUG (= Informationsblatt für Schulbildung und Gleichstellung) Nr. 13/2002 Gender Mainstreaming. Hrsg. vom BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur. – o.A. 2002. à Bietet Information und Definition zu Gendermainstreaming, PISA, diversen Arbeitsgruppen und Projekten im Bereich der geschlechtsspezifischen Berufsorientierung, Literaturhinweise uam. Empfehlenswert, um am Ball zu bleiben! Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

2. Materialien zur geschlechtsspezifischen Berufsorientierung und Lebensplanung 2.1. Methoden- Materialienmappen – Berufsorientierung für Mädchen: Berufsorientierung für Mädchen und junge Frauen. Folder. Hrsg. vom BMSG, BMBWK; BMWA und AMS; 2002. à Zwei Falter (orange für Lehrberufe/grün für weiterführende Berufe) richten sich an Mädchen von 12 – 15 und an Mädchen/junge Frauen von 16 – 19. Die Folder bieten praktische Hinweise und will zu nichttraditioneller Berufswahl motivieren. Ideal zum Einsatz für den Unterricht, am besten in Klassenstärke bestellen: Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

„beispielhaft“ mädchen-projekte-handbuch. berufswahl und lebensplanung . Hrsg. von der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte. – o.A. 2003. à Von Juli bis Dezember 02 wurden in Niedersachsen 24 ausgewählte Projekte zur Berufswahl und Lebensplanung für Mädchen durchgeführt. Das Projekthandbuch enthält zahlreiche Beschreibungen von kürzeren und längeren, regionalen und überregionalen Workshops und Aktivitäten, die die gesamte Palette der Berufsorientierungsarbeit mit Mädchen abdecken: Lebensplanung, Weibliche Vorbilder und Lebenswelten, Mädchen und Technik, kreativ-technische Gestaltung z.B. eines Mädchenkalenders, IT-Berufe, Medien zur Berufswahl, Mädchentreffpunkte. Ein toller Ideenspender für all jene, die mit Mädchen zum selben Thema arbeiten. Bestell- und Kontaktadresse: Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte. Sodenstr. 2, 30161 Hannover, [email protected]

Bican-Zehetbauer, Margarete / Matkovits Susanne / Perbin, Ulrike: Sprünge in die Zukunft. Anregungen für den Unterricht zur Berufsorientierung von Mädchen in der 7. und 8. Schulstufe. Hrsg. vom BM für Unterricht und kulturellen Angelegenheiten. – Wien 21997. à Die Autorinnen sind Mitarbeiterinnen des Vereins Sprungbrett und haben alle Methoden in ihrer praktischen Arbeit mit Mädchen erprobt. Neben einer eigens für Lehrpersonen erstellten Einleitung bietet dieser Methodenband ein reichhaltiges

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B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt Angebot für die Berufsorientierung: Berufsfindung/Nichttraditionelle Berufswahl/Lebensplanung sind die drei großen Kapitel mit sehr brauchbaren übersichtlich gestalteten Methodenblättern. Sehr empfehlenswert! Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

Bican-Zehetbauer, Margarete / Oswald, Barbara: Mädchen können mehr. Schritt für Schritt – Tipps für eine gelungene Berufswahl. Hrsg. vom BMSG, BMBWK; BMWA und AMS; - Wien 2002. à Die Autorinnen sind in der konkreten Mädchenarbeit tätig und gehen auf folgende Bereiche bzw. Faktoren ein: Berufsfelder – „Über den Tellerrand schauen“ – persönliche Ressourcen und Umfeld – Fähigkeiten und Interessen – Zeit – Unterstützung von außen – Ausbildungskriterien. Ein bunte Broschüre mit Sachinformationen, Berichten von Mädchen, ansprechendem Bildmaterial. Sehr zu empfehlen für PägogInnen und MultiplikatorInnen (Eltern etc.) und teilweise für den konkreten Gebrauch in der Schule. Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

Bican-Zehetbauer, Margarete / Kenda, Hannelore: Lebensläufe haben (k)ein Geschlecht. Materialien zur Berufsorientierung Unterstufe. Hrsg. vom BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur. – Wolfsberg: Theiss 2000 à Die Autorinnen haben – siehe vorangehende Literaturangaben – zahlreiche Erfahrung in der konkreten Mädchenarbeit und im Publizieren einschlägiger Berufsorientierungsmaterialien für Mädchen. Ausgehend von ihrer Meinung: „Berufsplanung ist Lebensplanung“ stellen sie in ihrer Einleitung Grundlegendes zur Sozialisation von Mädchen (und Buben) zur Verfügung. Bearbeitet werden folgende Themenbereiche: Sozialisation – Geteilte Arbeitswelt – Berufe mit Zukunft – Frauen und Männer im Betrieb. Idealerweise sind die Arbeitsvorschläge so aufgearbeitet, dass auf einen Blick Inhalt, Handlungsvorschlag, Ziel/e, erforderliche Unterrichtseinheiten/Zeit und mögliche Unterrichtsgegenstände ersichtlich sind. Ein MUSS in der Berufsorientierungsarbeit mit Mädchen. Das BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat in derselben Reihe weitere Mappen herausgegeben, die als Basislektüre bzw. Basiswissen hilfreich und empfehlenswert sind: 1. Egger, Rudolf: Orientierungsmappe 2. Hodics, Heinz u.a.: Berufsorientierungsprozess 3. Pürrer, Carola u.a.: Alle Wege stehen offen 4. Winkler, Norbert: Berufliche Mobilität 5. Bican-Zehetbauer, Margarete / Kenda, Hannelore: Lebensläufe haben (k)ein Geschlecht. 6. Marquet, Andreas: Arbeit und Freizeit 7. Oberhuemer, Petra u.a.: Neue Technologien

Klees, Renate / Marburger, Helga / Schuhmacher, Michaela: Mädchenarbeit. – Weinheim, München: Juventa 1989. à Besteht aus drei verschiedenen Teilen; im ersten findet eine theoretische Grundlegung statt: Was bedeutet parteiliche Mädchenarbeit? Dazu werden anthropologische, sozialisationstheoretische und sexualwissenschaftliche

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B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt Aspekte diskutiert. Der zweite Teil widmet sich praktisch-konzeptionellen Hilfestellungen, stellt Strategien und Wege für die Mädchenarbeit in den Mittelpunkt und reflektiert die Frage nach der eigenen Rolle als Pädagogin in der Mädchenarbeit. Grundlegendes für die Arbeit mit ausländischen Mädchen findet hier auch seinen Platz. Der dritte Teil enthält didaktische Anregungen zu einem breiten Themenspektrum: Identität und Lebensalltag, Sexualität, Liebe, Körper, private und berufliche Lebensplanung, Vorbilder und Idole, Mädchen- und Frauenkulturwelt, gewerblich-technische / naturwissenschaftliche Orientierung, Ökologie, Öffentlichkeit und gesellschaftliche Partizipation. Dieses Praxishandbuch versteht sich als Arbeitshilfe und bietet mit seiner Fülle von Materialien und Vorschlägen eine sehr gute Ergänzung zur Berufsorientierung im weiteren Sinne von Lebensplanung und Werthaltungen.

2.2.

Vorbilder, Biografien Douer, Alisa / Seeber, Ursula: Frauen aus Wien. Hrsg. von MA 57 – Frauenförderung und Koordination von Frauenangelegenheiten. – Wien 1999. à Das Frauenbüro der Stadt Wien hat 1999 das Projekt „Frauen sichtbar machen“ gestartet, um Frauen und ihre Leistungen in verschiedenen Bereichen wie Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Soziales in Erinnerung zu rufen. Der Fotoband mit Kurzbiografien bzw. Kurztexten stellt Frauen vor, die in Wien geboren wurden oder für die Wien eine Zeitlang der Lebensmittelpunkt war, die aber aus rassistischen Gründern im dritten Reich ins Ausland fliehen mussten. Wegen großer Nachfrage gibt es keine Bestände im Wiener Frauenbüro; aber: Entlehnmöglichkeit: Frauen im Brennpunkt.

Forster, Ellinor / Stanek, Ursula / Von Schlachta, Astrid (Hrsginnen): Frauenleben in Innsbruck. Ein historisches Stadt- und Reisebuch. – Salzburg: Verlag Anton Pustet 2003. à Die Autorinnen des Innsbrucker Stadt- und Reisebuchs richten ihre Perspektive auf die in der Geschichtsschreibung häufig vernachlässigten Beiträge weiblichen Wirkens für die Entstehungsgeschichte der Tiroler Hauptstadt. Auf eindrucksvolle Weise schildern sie Lebenszusammenhänge sowie Arbeitsleistungen verschiedenster bekannter wie auch „namenloser“ Frauen aus einzelnen Bevölkerungsschichten und Arbeitsbereichen in Innsbruck. Gegliedert nach Themen wie Arbeitswelt, Bildung, Heilkunde, Religion, Politik und Kultur zeichnen sie ein eindrucksvolles Bild der damaligen Lebensbedingungen und Wirkungsfelder von Bäuerinnen, Heilerinnen, Nonnen, Prostituierten, Adeligen und Bürgersfrauen quer durch einzelne Jahrhunderte nach.

Ponger, Lisl / Blümlinger, Christa / Szely, Sylvia: Frauen in Wien. Hrsg. von MA 57 – Frauenförderung und Koordination von Frauenangelegenheiten. – Wien 1999. à Dieser Fotoband ist ebenfalls ein Teil des Arbeitsschwerpunktes „Frauen sichtbar machen“ (siehe vorhergehende Literaturangabe) und handelt von Frauen der Nachkrieggeneration in Wien. Ziel der Fotografin und der Autorin

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nen war es, Einblicke in Frauenleben zu geben, z.B. Erika Danneberg, Elisabeth Epp, Erika Weinzirl, Friedl Hofbauer und viele andere mehr. Wegen großer Nachfrage gibt es keine Bestände im Wiener Frauenbüro; aber: Entlehnmöglichkeit: Frauen im Brennpunkt.

Ponger, Lisl / Fischer, Lisa: Pionierinnen in Wien. Hrsg. von MA 57 – Frauenförderung und Koordination von Frauenangelegenheiten. – Wien 2002 à Innerhalb der Reihe „Frauen sichtbar machen“(siehe die beiden vorhergehenden Literaturangaben). Bei den Pionierinnen geht es um Frauen, die Berufe ausüben und ausgeübt haben, die in der Vergangenheit ausschließlich Männern vorbehalten waren. Diese Frauen haben also unbekanntes Terrain erobert und können Vorbilder für junge Mädchen sein und alternative berufliche Perspektiven aufzeigen. Eine theoretische Einführung zur „einseitigen“ bzw. eingeschränkten Berufswahl von Mädchen geht den Biografien und Einblicken in moderne Frauen-Erwerbsleben voraus. Präsentiert werden u.a. eine Trabrennfahrerin, eine E-Mechanikerin für Schwachstrom, die erste Flugkapitänin Österreichs uam. Bezugsmöglichkeit im Frauenbüro der Stadt Wien: ( 01/4000/83518.

Spitta, Gudrun / Vach, Karin u.a.: Bedeutende Frauen und ungewöhnliche Männer. Ein Lexikon für Schulkinder. – o.A.: Kallmeyer 2002 à Enthält zahlreiche leicht lesbare einseitige Biografien bedeutender Frauen (z.B. Pina Bausch, Marie Curie, Phoolan Devi, Jane Goodall, Christina Haverkamp, Maria Sybilla Merian uvam.) und ungewöhnlicher Männer (z.B. Charlie Chaplin, Dalai Lama, Pablo Neruda, Sitting Bull uvam.); gut geeignet für den Einsatz im Unterricht, besonders in der Unterstufe. Darüber hinaus sind die Kurzbiografien der Persönlichkeiten angefügt, die – besonders den Lehrpersonen bzw. den PädagogInnen – zusätzliche Hinweise liefern.

2.3.

Materialien, speziell für die Arbeit mit Buben erstellt Bissuti, Romeo / Wagner, Günter / Wölfl, Georg: STARK! Aber wie? Methodensammlung und Arbeitsunterlagen zur Jungenarbeit mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention. Hrsg. Vom BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur. – Wien: 2002 à Erstellt von Vertretern der White-Ribbon-Kampagne, die sich zum Ziel setzt, Männer für die Gewalt, die Männer gegen Frauen und Kinder ausüben, zu sensibilisieren und sie für ein engagiertes Auftreten gegen diese Gewalt zu gewinnen. Kostenlose Bestellung möglich: [email protected] Enthält konkrete Übungen und Aktionen zu verschiedenen Themenschwerpunkten: Jungen und Männlichkeit/Ressourcen aktivieren/Gewalt erkennen und benennen. Die Autoren führen darüber hinaus didaktische Überlegungen zum Einsatz an sowie eine ausgewählte Literaturliste. Ideal zum Weiterempfehlen für Lehrpersonen, die sich verstärkt mit den Buben befassen wollen.

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DUNDLER, Monika / Himmelbauer, Regina: Buben sind so – sind sie so?. Informationen und Materialien zur schulischen und außerschulischen Bubenarbeit. Hrsg. Vom BM für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten. – Wien 1998. à Die Autorinnen bieten in Form eines Readers verschiedene Texte, die zur Einführung in die Bubenarbeit dienen; ausgewählt wurden dazu qualitativ unterschiedliche Textausschnitte, die sowohl eine praktische Orientierung bieten, als auch theoretisch-wissenschaftliche Ansätze und Zugänge zum Bereich der Bubenarbeit darstellen. Im Anschluss daran finden sich zahlreiche Methoden zu folgenden Themenschwerpunkten: Eigene Identität erkennen und erfahren/Geschlechterrollen/Kultur und Gesellschaft/Medienarbeit/Sexualität-Zuneigung-Liebe/Zukunftsperspektiven/Gewalt und Literaturhinweise sowie Adressen für die konkrete Bubenarbeit in ganz Österreich. Ideal zum Weiterempfehlen für Lehrpersonen, die sich verstärkt mit den Buben befassen wollen.

3. Theorie und Praxis zur geschlechtssensiblen Pädagogik und zur Persönlichkeitsbildung: Arbeitskreis frau & schule: Aus der Rolle fallen. Praxishilfen für eine geschlechtsspezifische Pädagogik in der Schule. – Hrsg. vom BM für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten. – o.A. 1995. à Von der Fabrikation des kleinen Unterschieds in Schule und Klassenzimmer ausgehend, stellen die Autorinnen die Macht der inneren Bilder dar, die Mädchen und Buben in ihrem Heranwachsen bestimmen und die Geschlechterrollen produzieren. Den weitaus größten Teil nehmen verschiedene Themenbereiche ein wie zum Beispiel „Aus der Rolle fallen – die eigene Rolle finden“, Märchen, Werbung, Lebensplanung und Berufsorientierung ein. Ein reichhaltiger empfehlenswerter Methodenpool zum konkreten Einsatz für den Unterricht. Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

Bican-Zehetbauer, Margarete / Matkovits, Susanne / Roessler, Marianne: Wer die Wahl hat, quält sich nicht. Sieben Jahre feministische Mädchenarbeit und Berufsorientierung in Theorie und Praxis. – Wien: Eigenverlag Sprungbrett 1994 à Ist einerseits eine Dokumentation der Erfahrungen der Beratungsstelle Sprungbrett in Wien und andererseits eine Grundlagenschrift zum Thema feministische Mädchenarbeit.

Bernard Cheryl / Schlaffer, Edit: Wie aus Mädchen tolle Frauen werden. Selbstbewusstsein jenseits aller Klischees. – München: Heyne 2000. à Der Originaltitel „Let`s kill Barbie“ wurde in den oben genannten Titel umgewandelt, weil sich das Buch als nicht bzw. nur schwer verkaufen ließ. Die Autorinnen gehen auf Sozialisationsbedingungen von Mädchen ein und nehmen den

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B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt Ausgang bei der weltweit verkauften und beliebten Barbiepuppe. Spielzeuganalyse, Zeitschriften, Umgangsformen in der Schule und außerhalb werden unter die Lupe genommen und leicht verständlich vorgestellt. Empfehlenswert, manchmal aber zu oberflächlich.

Brown, Lyn / Gilligan, Carol: Die verlorene Stimme. – München: dtv 1992 à Beschrieben wird ein Forschungsprojekt, das Mädchen in den Mittelpunkt stellt und an Schulen durchgeführt wurde. Die Forscherinnen müssen ihre Methoden während des Projektes um- und sich selbst nochmals auf die Mädchen einstellen. Sie gehen der Frage nach, wie und wann es passiert dass Mädchen„ihre kräftige und selbstbewusste Stimme der Kindheit verlieren, dass sie nicht mehr auf sich hören, sondern gesellschaftlich Vorgegebenes annehmen und ihre eigenen Bedürfnisse dahinter zurückstellen. Drei Mädchen führen selbstbestimmt durch ihre Kindheit, drei Mädchen geben Einblicke in die Welt ihrer Adoleszenz und durchlaufen einen schmerzhaften Anpassungsprozess. Die Autorinnen zeigen eindringlich, dass Töchter und Mütter, Freundinnen, Schülerinnen und Lehrerinnen von einander lernen können, sich von der Tyrannei des „Nett-Seins“ und „Gemocht-Werdens“ zu befreien.

Dirnbacher, Hanja: Geschlechtssensible Arbeit in der Schule. Für Mädchen mit Mädchen. – Magistrat der Stadt Wien, MA 57 – Magistratsabteilung für Frauenförderung und Koordinierung von Frauenangelegenheiten. – Wien: o.A. 2003 à Dieser Leitfaden richtet sich an Lehrerinnen, Erzieherinnen und Multiplikatorinnen, die Mädchen auf ihrem Weg zur Frau unterstützen wollen. Persönlichkeitsbildende und identitätsstiftende Arbeit soll den Mädchen ihre eigenen psychischen und physischen Stärken bewusst machen und ihnen dazu verhelfen, bewusst Grenzen zu setzen. Im Mittelpunkt der gut strukturierten Broschüre steht das Thema Gewalt, an das sich die Autorin auf vielfältige Weise nähert: Gewalt im schulischen Rahmen, Hintergründe von Gewalt, die oft erlebte Hilflosigkeit von Pädagoginnen, die Unfähigkeit und die Unerfahrenheit der Mädchen sich zu wehren werden ebenso aufbereitet wie die pädagogische Weitergabe von Selbstverteidigungsstrategien. Literatur zum Thema sowie ein Anhang mit einer Projektbeschreibung einer Wiener Schule bieten zusätzliche wertvolle Informationen. Bezugsmöglichkeit im Frauenbüro der Stadt Wien: ( 01/4000/83518.

Focks, Petra: Starke Mädchen, starke Jungs. Leitfaden für eine geschlechtsbewusste Pädagogik. – Freiburg: Herder 2002 à Petra Focks analysiert die Bedingungen der kindlichen Sozialisation und stellt die theoretischen Grundlagen der geschlechtsbewussten Pädagogik mit ihren verschiedenen Ansätzen dar. In Verbindung mit der Theorie leitet sie Konsequenzen für das pädagogische Handeln ab und zeigt damit konkrete Veränderungsansätze. Ein Muss für die pädagogische Praxis!

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Gehring, Gisela / Marbot, Madeleine: Wir lassen ROLLEN rollen. Berufsund Geschlechterrollen in Kindergarten und Unterstufe. – Bern: Zytglogge 1997. à Dieses Arbeitsbuch setzt bei der traditionellen Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern und deren ungleicher gesellschaftlicher Bewertung an und geht auf verschiedene Themen wie Arbeit im Haushalt, Arbeits- und Berufsrollen, Berufe in der Familie, Berufe im Stadtteil/Dorf, Traumberufe ein. Jedes Thema wird in seinem theoretischen gesellschaftspolitischen Bezug eingeleitet und die methodische Aufbereitung für die Kinder erfolgt methodisch abwechslungsreich und phantasievoll.

Geschlechtssensible Pädagogik im Kindergarten. Praxisberichte aus Österreich. Hrsg. vom Frauenministerium Luxembourg. – o.A. 2000. à Diese Broschüre entstand im Rahmen des Projektes „Partageons l’egalité – Gläichheet delen – Gleichheit teilen“, dessen Ziel es ist, die geschlechtssensible Pädagogik zu verbreiten und zu festigen. Kindergartenpädagoginnen berichten aus ihrer Praxis und reflektieren das alltägliche Miteinander der Kinder auf dem Hintergrund von Sozialisation und Rollen. (zu beziehen durch das Frauenministerium Luxembourg – e-mail: [email protected])

Geschlechtssensible Pädagogik in Kindergarten & Vorschule. Konzepte & Erfahrungen – Herausforderungen & Perspektiven im Rahmen des EU-Projektes „Gleichheit teilen – Partageons l’Egalité – Glaichheet delen“. Hrsg. vom BM für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten. – o.A. à Erläutert die Hintergründe und Anliegen des Projektes, geht auf die Ausbildung von KindergartenpädagogInnen ein, beleuchtet den Fortbildungsbereich der geschlechtssensiblen Pädagogik und zeigt Einblicke in den Schauplatz der Kindergartenpraxis. Darüber hinaus gibt es einen reichhaltigen Anhang mit Literatur und Publikationshinweisen. Diese Broschüre bietet einen sehr guten Überblick zur geschlechtssensiblen Kleinkindpädagogik. Kostenlose Bestellung möglich: [email protected]

Heiliger, Anita: Mädchenarbeit im Gendermainstream. Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion. – München: Verlag Frauenoffensive 2002. à „Alles ist möglich – wenn du nur willst“ – Mädchen und jungen Frauen wird medial die Fiktion grenzenloser Möglichkeiten auf der Basis geschlechtlicher Gleichberechtigung vermittelt. A. Heiliger spricht von einem falsch interpretierten „Gleichstellungsmythos“ der die Gefahr birgt, mädchen- und frauenspezifische Ansätze auch auf politischer Ebene als überholt und unnötig gelten zu lassen. Mittels zahlreicher Beispiele aus der Mädchen- und Jugendarbeit zeigt Heiliger auf, dass die tägliche Realität von Mädchen und jungen Frauen nach wie vor stark von geschlechtsspezifischer Benachteiligung und Gewalt geprägt ist. Sie liefert klare Argumente für eine Fortführung und einen Ausbau der mädchen- und frauenspezifischen Arbeit und plädiert dafür, den Gendermainstrea-

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B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt ming-Ansatz nicht als Ersatz sondern im Sinne einer Absicherung und Verstärkung der geschlechtsspezifischen Arbeit zu verstehen. Das Buch vermittelt weiters einen guten Überblick über verschiedenste praktizierte Formen der Mädchenarbeit, deren Zielsetzungen und Vor- und Nachteile.

Hirsch, Elisabeth: Frauen und Computer-Bildung in der Informationsgesellschaft. Informations- und Kommunikationstechnologie als Herausforderung frauenspezifischer Bildungsarbeit. Veröffentlicht in "Klagenfurter Beiträge zur Technikdiskussion“. 2002. à Aufbauend auf die Frage "Was kann die Erwachsenenbildung dazu beitragen, um Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Computergegenwart und –zukunft herzustellen?" analysiert E. Hirsch den Zugang von Frauen zur Technik, von Vorurteilen bis zu technologischer Weiterbildung. Nach ausführlicher Definition der Begriffe Technik, Technikaneignung und Techniksozialisation im Allgemeinen erläutert die Autorin das Konzept des "Doing gender" im Rahmen des Arbeitsfeldes Technik und geht im Speziellen auf die Techniksozialisation von Mädchen und Frauen in Zusammenhang mit dem Kommunikationsmedium Computer ein. In weiteren Kapiteln setzt sie sich mit Informationsund Kommunikationstechnologie als Bildungsgegenstand und der Verortung von Frauenbildung in der Informationsgesellschaft auseinander. In Anlehnung an qualitative Interviews mit Expertinnen aus Erwachsenenbildungseinrichtungen in Österreich, Deutschland und Spanien stellt sie drei Best-practiceModelle für Frauen-Computerbildung vor. In ihrem Schlusswort plädiert die Autorin für einen Ausbau frauenspezifischer Ausbildungsangebote im technologischen Bereich, für verstärkte Sensibilisierungsmaßnahmen in der Aus- und Fortbildung von LehrerInnen und für verstärkte Bemühungen dahingehend, Frauen in ihren Karriereverläufen – vor allem auch im technischen Bereich – langfristig zu fördern und zu begleiten.

Hoppe, Siegrid / Hoppe, Hartmut: Klotzen Mädchen. Spiele und Übungen für Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung – Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr 1998. à Dieses Arbeitsbuch wurde speziell für den Einsatz in Mädchengruppen entwickelt. Es enthält zahlreiche Anregungen und Vorschläge zu verschiedenen Aspekten der Selbstverteidigung, die nach Bedarf zusammen gesetzt werden können. Über die körperlichen Übungen hinaus geht es auch um Themen wir Mut, Streiten, Vertrauen, Nein-Sagen-Können etc. Empfehlenswert im Zusammenhang mit persönlichkeitsbildender Arbeit.

Keddi, Barbara / Pfeil, Patricia u.a.: Lebensthemen junger Frauen. Die andere Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe. Eine Längsschnittuntersuchung in Bayern und Sachsen. – Opladen: Leske + Budrich 1999. à Die zwischen 1991 und 1997 in Bayern und Sachsen durchgeführte Längsschnittuntersuchung stellte bei 125 jungen Frauen und ihren Partnern die Frage in den Mittelpunkt, welche Vorstellungen junge Frauen heute für ihr Leben haben und wie die konkrete Umsetzung erfolgt. Ergebnis der Studie ist das „Konzept der Lebensthemen“, das auf die Wechselwirkung von Erfahrungen und von vorhandenen Gelegenheitsstrukturen verweist: Lebensthema Familie /

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B.A.S.I.S. – Evita – Frauen im Brennpunkt Doppelorientierung Familie und Beruf / Eigener Weg / Gemeinsamer Weg / Aufrechterhaltung des Status quo / Suche nach Orientierung. Diese jungen Frauen setzen sich auch mit kollektiven Leitbildern und Lebensentwürfen auseinander, die sich in Medien, in Rollenerwartungen der sozialen Umgebung und gesellschaftlichen Strukturen niederschlagen. Dabei „übersetzen“ sie sozusagen Elemente in ihren individuellen Lebensentwurf und modifizieren sie, wodurch gesellschaftliche Wandlungsprozesse in Gang kommen.

Petra, Milhoffer: Wie sie sich fühlen, was sie sich wünschen. Eine empirische Studie über Mädchen und Jungen auf dem Weg in die Pubertät. –Weinheim und München: Juventa 2000. à In der beschriebenen Studie wurden 460 Mädchen und Jungen zwischen 8 und 14 Jahren anhand teilstandardisierter Interviews zweiphasig befragt. Das Buch gibt Aufschluss über die Selbsteinschätzung, das Körpergefühl sowie Einstellungen und Fragen von acht- bis vierzehnjährigen Mädchen und Jungen zum Thema Sexualität. Die Arbeit liefert Hinweise darauf, wo Mädchen und Jungen ihr Wissen zu diesem Thema herbekommen und in welchem Ausmaß und in welcher Form sich die Kinder und Jugendlichen eine Sexualaufklärung und –erziehung wünschen. Eine gute Basisliteratur für alle die mit Jugendlichen im schulischen wie auch im außerschulischen Bereich arbeiten.

Seyffert, Sabine: Kleine Mädchen. Starke Mädchen. Spiele und Phantasiereisen, die mutig und selbstbewusst machen. – München: Kösel 6 2002. à Die Erzieherin, Entspannungspädagogin und Mutter zweier Töchter hat eine Palette von Spielen für kleine Mädchen zusammengestellt und diese für verschiedene Altersgruppen aufgeteilt: ab 4, 5, 6, 7 und 8 Jahren. Einige dieser Spiele sind auch für ältere Mädchen geeignet. Inhaltliche Schwerpunkte sind: Ich und mein Körper – Spielaktionen zum Abbau von Wut und Aggression – Spielaktionen, die Mädchen Mut machen und sie stärken – Rollenspiele rund um Gefühle – Phantasiereisen, die mut machen. Sehr gut für die spielerische und kreative Praxis.

Zötsch, Claudia: Powergirls und Drachenmädchen. Weibliche Symbolwelten in Mythologie und Jugendkultur. – Münster: Unrast-Verlag 1999. à Die Sozialarbeiterin C. Zötsch macht sich auf die Suche nach weiblichen Symbolen in Geschichte, Mythologie, Kunst, Philosophie, Musik und Jugendkultur. Anhand zahlreicher Beispiele klärt die Autorin den generellen Machtgehalt von Symbolen als Sinn- und Bedeutungsgeber in unserer Kultur. Sie betont die Dominanz patriarchaler Symbolwelten und das Fehlen weiblicher Symbole und Rituale in unserer Gesellschaft. Die Arbeit mit Symbolen in der feministischen Pädagogik versteht sie als wichtige Möglichkeit, Neues in Gang zu setzen und Mädchen wie auch Frauen zu motivieren, kritische Fragen zu stellen. C. Zötsch stellt eine Reihe praktischer Anregungen zur Mädchenarbeit anhand sprachlicher, musikalischer, biographischer und künstlerischer Symbole vor und regt die Leserin zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem persönlichen Symbolverständnis und dem eigenen Umgang damit an.

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