Kommentar zur Anlagestrategiesitzung vom 8. Juni Generelles und Wirtschaft

Kommentar zur Anlagestrategiesitzung vom 8. Juni 2016 Generelles und Wirtschaft Seit unserem letzten Kommentar vom 20. April 2016 hat sich an den geo...
Author: Willi Frei
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Kommentar zur Anlagestrategiesitzung vom 8. Juni 2016

Generelles und Wirtschaft Seit unserem letzten Kommentar vom 20. April 2016 hat sich an den geopolitischen Rahmenbedingungen und dem globalen Wirtschaftsumfeld nichts Fundamentales geändert. Der Terrorismus und die wachsende Gewaltbereitschaft bleiben ein omnipräsentes und trauriges Alltagsthema rund um den Erdball. Ebenfalls sind es die weltweit anhaltenden Flüchtlingsströme und immer wiederkehrende Naturkatastrophen, welche die Menschheit vor neue Herausforderungen stellen. Als hoffentlich positives Ereignis, das die Bevölkerung in den kommenden Wochen begleitet, darf die Fussball-Europameisterschaft in Frankreich bezeichnet werden. Wirtschaftlich beherrschen seit Wochen zwei zentrale Themen die Finanzwelt. Einerseits gibt die FED (US Notenbank) anlässlich ihrer Sitzung vom 13./14. Juni ihre Entscheidung bezüglich der Zinspolitik bekannt und andererseits steht die Brexit Abstimmung vom 23. Juni 2016 im Vereinigten Königreich bevor. Beide beeinflussen tagtäglich die internationalen Finanzmärkte, und mögliche Konsequenzen werden in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Nur eines scheint im Vorfeld klar zu sein – alles ist offen, resp. jegliches Szenario ist möglich. Zu China sind sich Experten bezüglich Einschätzung der heutigen konjunkturellen Lage und Zukunftsprognosen uneinig. Tatsache ist und bleibt, die Regierung und deren Politik wird auch in Zukunft die treibende Kraft bleiben. Zahlen und Fakten zur Konjunktur Die US Arbeitslosenrate (ausserhalb der Landwirtschaft) liegt im Mai 2016 bei 4,70 Prozent und sieht im Vergleich zum Vormonat mit 5 Prozent, trotz weniger neu geschaffener Stellen, etwas positiver aus. Die Arbeitslosenquote in der Schweiz sinkt im Mai 2016 auf 3,3 Prozent (März 2016 3,6 Prozent) und ist somit weiter zurückgegangen. Verglichen zum Vorjahresmonat entspricht dies jedoch keiner Verbesserung. In der Bundesrepublik Deutschland, Haupttreiber und stärkste Wirtschaft innerhalb der EU, beträgt die aktuelle Arbeitslosenquote per Mai 2016 6 Prozent (gegenüber 6,5 im März, bzw. 6,3 Prozent im April 2016). Nur im April vor 25 Jahren war die Quote noch etwas tiefer. Bayern sticht mit 3,4 Prozent gegenüber Bremen mit 10,4 Prozent heraus. Im weiteren Jahresverlauf erwarten Experten für Deutschland einen Anstieg der Arbeitslosen, unter anderem verursacht durch mehr Flüchtlinge, welche eine Beschäftigung suchen. Gleichzeitig wird 2016 durch ein steigendes Arbeitsangebot von neuen Höchstständen bei den Erwerbstätigen ausgegangen. Die Erwerbslosenrate in der Euro-Zone steht im März bei 10,2 Prozent (Februar 2016 10,3 Prozent) und in der EU beträgt diese 8,8 Prozent (Februar 2016 8,9 Prozent). Es ist davon auszugehen, dass die Konjunktur in Anbetracht des schwachen globalen Wachstums, zumindest in diesem Jahr verhalten bleibt. Auch saisonale Schwankungen müssen mitberücksichtigt werden.

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Zum Wachstum äusserte sich der Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Mehr Informationen entnehmen Sie bitte nachfolgendem Link. (Kommentar vom 07.06.2016 SPIEGEL ONLINE) http://www.spiegel.de/wirtschaft/weltbank-schwaecht-wachstumsprognosefuer-weltwirtschaft-deutlich-ab-a-1096381.html Zinsen Wie bereits eingangs erwähnt, richtet sich das Augenmerk der Marktteilnehmer Mitte Juni 2016 auf den bevorstehenden Zinsentscheid der US Notenbank (FED). Auch hier scheiden sich die Geister, wegen der Antwort auf die Frage aller Fragen: Was geschieht mit den Zinsen – Erhöhung Ja/Nein, wenn ja, per sofort oder per wann, wenn nein, wieso nicht jetzt und wie sieht es in naher Zukunft diesbezüglich aus…? Weitere Umstände, wie Negativzinsen in der Schweiz (Rendite für Bundesobligationen Eidgenossenschaft per 08.06.2016 bei 0,38 Prozent!) und ein historisches Tief bei der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe, welche mit 0,045 Prozent gerade noch ein Hundertstel rentiert gegenüber August 2008, als der Zinssatz noch bei sagenhaften 4,5 Prozent lag, bringen uns zur folgenden Konklusion: Anlagen in Unternehmensanleihen können innerhalb des Investment Grades1 bei gleichzeitiger Diversifikation(Aufteilung) von Laufzeiten und Währungen getätigt werden. Es gibt aber auch in dieser Kategorie ergänzende Anlagevehikel. Wir sind in den Währungen nicht abgesichert. Somit ist der Investor bei Engagements in Fremdwährungen auch Währungsschwankungen ausgesetzt. Devisen Beim Wechselkurs EUR zum CHF ist die Schweizerische Nationalbank (SNB) weiterhin bestrebt, dass sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro in einer vernünftigen Bandbreite bewegt. Sie wird das weitere Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB) aufmerksam beobachten. Bei der Entwicklung USD zum CHF hängt vieles von der weiteren Zinspolitik der US Notenbank (FED) und Kursentwicklungen an den Rohstoffmärkten ab. Aktien In den vergangenen Wochen haben sich die Aktienmärkte wieder etwas erholt. Aufgrund mangelnder Anlagealternativen (negatives und/oder tiefes Zinsumfeld im Obligationenbereich), hat sich die Risikobereitschaft bei den Anlegern etwas erhöht. Wir haben an unserer Sitzung entschieden, die Aktienquote im Rahmen der gewählten Anlagestrategie tendenziell auszuweiten. Schwächephasen (z.Bsp. zunehmende Beunruhigung durch einen möglichen Brexit) und Kurskorrekturen bieten Kaufgelegenheiten, um bestehende oder neue Aktienpositionen aus-, bzw. aufzubauen. «Dividendenperlen» nationaler und internationaler Konzerne sind interessante Anlagen. Strukturierte Produkte mit einer ansprechenden Verzinsung bei gleichzeitig relativ tiefen Barrieren (Kurspuffer nach unten) und weitere Anlagevehikel, wie ETFs, etc. stellen ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung dar.

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Investment Grade Anleihen sind mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen. Die Qualität dieser Schuldner sprechen für eine termingerechte Zins- und Rückzahlung der jeweiligen Anleihe. Als Investment Grade gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-.

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Rohstoffe 

Öl: Beim schwarzen Gold haben wir das Phänomen, dass der Preis, z.B. für die Sorte WTI in den vergangen 6 Wochen, trotz deutlichem Angebotsüberhang, um rund 18 Prozent zulegen konnte. Diese Preisentwicklung ist zum Teil stimmungsgetrieben. Experten gehen davon aus, dass wir möglicherweise im Verlaufe dieses Jahres eine umgekehrte Situation erleben könnten - will heissen, dass die globale Konsumnachfrage grösser sein wird als das Produktionswachstum. Weitere mitbestimmende Faktoren für die Preisbildung sind, nebst der weltweiten Konjunkturentwicklung, geopolitische Herausforderungen sowie die Lagerbestände in den USA und in Russland.



Gold: Das gelbe Edelmetall und im Speziellen die Goldminentitel konnten in den vergangenen Monaten kursmässig stark zulegen. Durch anhaltende Unsicherheiten rund um den Globus ist diese Anlagekategorie wieder ins Blickfeld der Investoren gerückt. Gold hat wieder etwas den Status einer Fluchtwährung erlangt. Ob Engagements in physischer Form, ETFs oder in Anlagefonds, bildet diese Anlageklasse eine sinnvolle Beimischung für das Portefeuille.

Immobilien «Betongold», wie es in Fachkreisen auch genannt wird, ist im jetzigen Marktumfeld (wiederkehrende Turbulenzen an den Finanzmärkten, rekordtiefe Zinsen) beinahe zur alternativlosen Anlageklasse geworden. Ob als Eigentümer oder Investor in Projekte, bietet der Immobiliensektor nach wie vor interessante Investitionsmöglichkeiten. Bei der Auswahl eines Immobilienfonds muss dem Agio2 (in seltenen Fällen Disagio) entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt werden. Und noch etwas zum Thema Alternative Anlagen Diese Anlageklasse hat in der Finanzwelt generell an Bedeutung gewonnen. In der Regel handelt es sich hierbei und risikoreichere Anlageinstrumente wie Private Equity, Hedgefonds, Derivate, etc. Alternative Anlagen unterscheiden sich im Gegensatz zu herkömmlichen Investitionen, wie Aktien, Obligationen oder Anlagefonds auch im Chancen-/Risikoverhältnis. Häufig können zwar mit alternativen Anlagen grössere Renditen erzielt werden, allerdings ist das Risiko auch entsprechend höher einzustufen als bei klassischen Anlageformen.

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Aufpreis, der in Prozenten zum Kaufpreis verlangt wird Seite 3 von 5

Übrigens… Wussten Sie, dass Deutschland im Bereich Industrie-Roboter weltweit Nummer Drei ist? (vor USA und China!)

Quelle: International Federation of Robotics, GAM

Globale Dichte an Industrie-Robotern pro 10'000 Arbeitskräfte weltweit ist die Anzahl immer noch gering – Deutschland hat die höchste Dichte in Europa. Bei diesem zukunftsträchtigen Thema empfehlen wir Ihnen unter, dem folgenden Link den Artikel von Ernst Glanzmann zu lesen. Made in Japan: Die Zukunft gehört den Robotern! https://www.gam.com/media/1327605/gaminsights_made-in-japan_ernstglanzmann.pdf

Philosophische Ecke von „Port f olio“ Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot, sagte einst zum Thema Zukunft: «Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen»

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