Kollegium. kunst(off)raum essen

Kollegium kunst(off)raum essen Kollegium kunst(off)raum essen Kollegium kunst (off) raum essen zu Gast in der Mathildenstraße Essen Rüttenscheid ...
0 downloads 1 Views 3MB Size
Kollegium

kunst(off)raum essen

Kollegium

kunst(off)raum essen

Kollegium kunst (off) raum essen

zu Gast in der Mathildenstraße Essen Rüttenscheid 12.-29. September 2008

Blick in den Innenhof vor dem Umbau 1991 31

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Inhalt:

CONTUR 2

Vorwort

4

Cathrin Figge Christian Gode Fiona McLardy Fiona McLardy/Benedikt Sunderhaus Candia Neumann Nora Prager Max Rentrop Benedikt Sunderhaus Tobias Wagner

8 10 12 14 16 18 20 22 24

Kollegium... Lebensläufe Sponsoren/Danksagung

26 27 29

Sparkasse Essen

Foto: © Dmitry Pichugin - Fotolia.com

Finanzfabrik Pilsner Urquell

sowie dem Kulturbüro der Stadt Essen Impressum: Kunst Kollegium Essen e.V. Ausstellungskatalog Mathildenstraße, 12.-29. September 2008 Auflage: 250 Stück

Unabhängige Finanzberatung für Akademiker Ansprechpartner:Uwe Jegler Fon: 0201 - 10 22 74 74 Fax: 0201 - 10 22 74 99 Mobil: 0172 - 2 81 84 20 u.jegler@finanzfabrik-gmbh.de

Wir danken insbesondere Christiane Voigt und Thomas Rommelspacher für die Unterstützung dieser Ausstellung. 30

Das Kunst Kollegium Essen e.V. versteht sich als regionale Initiative zur Förderung von aktueller, junger Kunst und ist als gemeinnützig anerkannt (Finanzamt Essen-Nord), Zuwendungen sind steuerlich absetzbar. www.kunstkollegium.de Layout & V.i.S.d.P.: B. Sunderhaus

3

Kulturell_A5quer_4C

15.03.2007

14:33 Uhr

Seite 1

Das Kollegium zu Gast bei CONTUR 2

Ich habe Kunst und Architektur nie scharf voneinander getrennt. Die Grenzlinien zwischen den Welten von Kunst zu Architektur haben eine inspirierende Aufgabe, wenn z.B. Kunst die Architektur oder umgekehrt Architektur künstlerisches Schaffen beeinflusst. Grenzüberschreitungen bilden oft Voraussetzungen für Neuanfänge. Die Grenzen zwischen verschiedenen Berufswelten sind spannender Nährboden und Schnittstelle für interdisziplinäres und ganzheitliches Arbeiten. So wie auch die Schnittstelle zwischen Innen-Raum und Außen-Raum schon immer Architekturthema war und dies auch aktuell und in Zukunft so bleiben wird. Der Name des Kunstkollegiums ist Konzept: (off)raum bedeutet „Kunst ohne Raum“, „Kunst außerhalb eines Raumes“, beschreibt „die Idee des nomadisierenden Künstlers, der sich nicht an einen Ort festsetzen und einrichten will, der mit seinen Ideen weiter zieht und ganz bewusst „Zwischenräume“ jenseits der etablierten Institutionen sucht, in denen er seine Künstlerischen Arbeiten zur Diskussion stellt“ (Milo Köpp 2008). Das Kunstkollegium hat statt des ambitionierten Ziels, seine Kunst in einem Museum „auszustellen“, viel eher den Dialog mit einem Lebens-Ort im Fokus. Seine Wirkung wird wahrgenommen, um eine künstlerische Antwort zu finden, die wiederum die Wahrnehmung der Betrachter und Besucherinnen fordert. 4

Kulturell. Wir engagieren uns aktiv für die Essener Kultur-Szene: Mit eigenen Ausstellungen, Konzerten und als Sponsor verschiedenster Kunst- und Kulturveranstaltungen.

Gut für uns. Gut für Essen. www.sparkasse-essen.de

29

N o r a P r a g e r *1979 in Köln lebt und arbeitet in Köln 2000-2002 École de théatre du mouvement - Lassaad, Brüssel seit 2005 Studium Kunst Lehramt/ Uni Duisburg-Essen [email protected]

T o b i a s W a g n e r *1973 lebt in Duisburg, arbeitet in Mönchengladbach 2000-2007 Studium Kunst/Deutsch Uni Duisburg-Essen seit 2007 Referendariat Ausstellungsbeteiligung (Auswahl) 2005 Außenstelle Kunst/Forum Kunst und Architektur Essen 2007 Ahne Exhibition/ Tallinn (Estland) [email protected]

M a x R e n t r o p * 1980 in Warendorf lebt und arbeitet in Essen Seit 2004 Studium der Kunstpädagogik an der Universität DuisburgEssen [email protected]

Das Kunstkollegium entwickelt eine künstlerische Antwort auf die spezifische Raumsituation von CONTUR 2. Das Thema ist die Attraktivität und zugleich der Konflikt einer Schnittstelle zwischen Innen-Raum und Außen-Raum am Beispiel eines Architektur-und Stadtplanungsbüros, das in einem ehemaligen erdgeschossigen Bäckerladen mit großem Schaufenster untergebracht ist. Dabei wurde unser Besprechungsraum in den Fokus genommen. Auswirkungen von Innen und Einwirkungen von Außen, in und um unseren Besprechungsraum, werden wahrgenommen und bearbeitet. Im Zusammenhang mit dem spiegelbildlichen Aufbau der noch im alten Zustand vorhandenen Durchfahrt des Nachbargebäudes spiegeln sich die Nutzungen gegenseitig, wird Präsentation nach außen und das konzentrierte Arbeiten nach innen optisch und akustisch thematisiert und umgedeutet.

B e n e d i k t S u n d e r h a u s *1977 in Coesfeld lebt und arbeitet in Essen 1998-2005 Studium Kunst und Deutsch/ Uni Duisburg-Essen Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): 2005 „L imitations of life“ (Einzelausstellung) 2007 Ahne Exhibition/ Tallinn (Estland); Kunst am Schacht Essen 2008 Kollegium (Debütausstellung) 2008 Kunsthaus Essen-Steele [email protected]

Wohn- und Geschäftshaus Mathildenstr. 29: Genehmingungsplanung zum Wiederaufbau 1947 (Hofansicht) 28

5

Lebensläufe

Das Narrative einer Entwurfszeichnung vermittelt sich an der Außenwand des Besprechungsraumes; die Spannung eines summenden Elektro-Transformators auf der Straße und die Rolle der sich Raum zurückerobernden Natur im Hinterhof sind weitere Themen, die das Kunstkollegium anspricht. Die Geschichte der ehemaligen Nutzer, die Bäckersleute, wird präsent in der Arbeit „Die Braut des Bäckers“. Die hier einmalig entstehende Kunst reflektiert erzählerisch Nutzungsveränderungen und Nutzungskonflikte im innerstädtisch dichten Gefüge mit seinen Ansprüchen an Präsenz, Angebot, Nachfrage, Angemessenheit, Zurückgezogenheit. Die Arbeit des Kunstkollegiums kunst(off)raum schärft unsere Wahrnehmung für sich ständig ändernde gesellschaftliche Prozesse, die Lebendigkeit garantieren.

Christiane Voigt, August 2008

6

C a t h r i n F i g g e *1980 in Moers 2000 - 2006 Studium Physik und Kunst/ Uni Duisburg-Essen Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2004 Sichtwerk ´04/ Essen 2005 Außenstelle Kunst/ Forum für Kunst und Architektur/ Essen 2006 Resonanzen – Raumdinge für Auge und Ohr, Einzelausstellung in der Wandelbar/ Essen 2008 Klang Kunst Punkt: Klangformen/ Viersen cathrin.fi[email protected]

F i o n a M c L a r d y *1982 in London lebt und arbeitet in Essen seit 2002 Studium Kunst und Sport/ Uni Duisburg-Essen 2006 TAIK University of Art and Design/Helsinki 2008 Examen in Malerei Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2005 Außenstelle Kunst/Forum Kunst und Architektur Essen 2006 Kuvis Movies- Gaala, Ateneum-sali Helsinki 2007 Ahne Exhibition/ Tallinn (Estland) 2008 Kollegium Kunst(off)raum, Essen 2008 Atelierhaus Alte Schule, Essen (Einzelausstellung) fi[email protected]

C h r i s t i a n G o d e *1976 in Bochum- Wattenscheid, lebt in Bochum und arbeitet in Essen 1996 Abschluss Tischlerlehre 1997 Ende Zivildienst 2007 Lehramt Kunst und Pädagogik/ Uni Duisburg - Essen Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2005 video art and more im FZW in Dortmund, 2007 Beteiligung am Saar Ferngas Förderpreis [email protected]

C a n d i a N e u m a n n *1964 in Osnabrück lebt und arbeitet in Münster 1987 – 1992 Studium Sozialpädagogik/ FH Münster seit 1992 tätig als Sozialpädagogin seit 2004 Studium Kunst/Uni Duisburg - Essen Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2005 Atelier 1/Münster 2006 u. 2007 Sichtwerk/Uni Duisburg-Essen [email protected]

27

Das Kollegium...

Orte mit Kunst zu bespielen, die keine etablierten Kunsträume sind, bleibt auch bei der zweiten Ausstellung der Initiative kollegium kunst (off) raum essen der Ausgangsund Anknüpfungspunkt der Arbeit der Künstlerinnen und Künstler. Die Auseinandersetzung mit der vorgefundenen Architektur und mit der spannenden Geschichte der Gebäude regt die Mitglieder des Kollegiums in verschiedenster Weise zu außergewöhnlichen Arbeiten an. Nach dem erfolgreichen Debüt in der Brigittastraße (ehemaliges Möbelhaus) im Februar dieses Jahres, ist das Kollegium nun zu Gast bei CONTUR 2 (Architekturbüro, ehemalige Bäckerei) in der Mathildenstraße.

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung:

Cathrin Figge Christian Gode Fiona McLardy Candia Neumann Nora Prager Max Rentrop Benedikt Sunderhaus Tobias Wagner

Für weitere Projekte ist das Kollegium interessiert an leerstehenden oder nicht vermieteten Räumen (Ladenlokale, Wohnungen, Büro-, Lager- oder Fabrikräume). Zudem plant das Kollegium Künstlerinnen und Künstler für kommende Ausstellungen einzuladen, um so als dynamische Kunstinitiative den Essener Stadtraum neu zu beleben. Das Kollegium hat sich 2007 gegründet und ist seit Anfang 2008 ein eingetragener Verein. [email protected] www.kunstkollegium.de 26

Die Arbeiten sind ortsspezifisch erarbeitet, entstehen also für die Ausstellung in der Mathildenstraße. Die meisten Katalogfotos dokumentieren daher nicht die Installationsansicht, sondern geben Einblick in den künstlerischen Arbeitsprozess zuvor. 7

Cathrin Figge

Ein alter Gegenstand nutzt sich ab, wird entwertet und weggeworfen oder einer neuen Funktion zugeführt.

mehr leise als laut Holzbrett, Metallstange, Gummibänder (Installationsort am Baum vor CONTUR 2) Maße: ca. 300 x 120 x 80 cm 2008

Im Fall des Ausstellungsraums entstand aus einer Durchfahrt ein Architekturbüro. Die ausgestellte Arbeit nimmt den vollzogenen Funktionswandel des Ausstellungsraums auf und öffnet den Blick in eine der Vorstufen des Raums. So wird über die Dauer der Ausstellung ein Magnetbandgerät an einem durch den Raum gespannten Magnetband ein Teilstück der alten Durchfahrt ablaufen und dabei Geräusche eines fahrenden PKW abspielen, den Raum mit den entstehenden Geräuschen ausfüllen. Im Laufe der Zeit wird sich das auf dem Magnetband abgespeicherte Signal abnutzen, die Geräusche werden leiser, verstummen anschließend ganz und der Ausgangszustand, bzw. jetzt-Zustand ist wieder erreicht.

8

25

Tobias Wagner

Orte, die gestaltet, verändert, oder entfremdet werden, können den Betrachter in seiner Alltagswahrnehmung irritieren und verschiedenste Reaktionen hervorrufen. Das Interesse an Objekten im öffentlichen Raum begründet sich in der direkten und offenen Präsentation der Werke durch die Bedingungen der sie in der Außenwelt ausgesetzt sind.

Durchfahrt Magnetbandgerät, Magnetband, Elektromotor, Eisenbahnschienen (Installation innen) Maße: variabel 2008

Mit der banalen Spiegelung eines Ausschnittes der Wirklichkeit wird die Wahrnehmung des Betrachters infrage gestellt. Der kleine Baum vor dem brummenden Transformatorhäuschen – geschützt durch schwere Eisenbügel – bietet den besten Standort, um die Idee der Irritation zu verwirklichen. Die relativ unscheinbaren, unbeachteten von Unkraut überwucherten Baumschutzbügel wurden im gleichen Maßstab nachgebaut, um 180° gedreht und mit Hilfe einer Holzplatte am Baumstamm kopfüber befestigt. Um eine Verbindung zwischen Spiegelung und Wirklichkeit herzustellen, wurden beide Objekte mit Gummibändern verspannt.

24

9

Christian Gode

Ausgangspunkt für diese Arbeit war das vorgefundene künstlerische Material - die Brombeerranke vor dem Hoffenster.

Für Fred Nägel, Schnur, Kleber und Farbe (Installation innen/ ehemalige Tür) Maße: ca. 270 x 320 x 10 cm 2008

Neben vielen anderen Arten ist die Brombeere die Pflanze, die charakteristischerweise auf ungenutzten Flächen im urbanen Raum wächst. Von diesen Flächen gibt es bekanntlich sehr viele in Essen. Geht man davon aus, dass menschliche Bauten künstliche Eingriffe in die Natur sind, so ist die Brombeere eine Pionierpflanze, die diesen Prozess wieder ausgleichen wird, sobald Menschen Raum aufgeben.

8

Das Überall-Gewächs wird hier künstlerisch in Form gebracht. Dabei kann die ornamentale Brombeerranke in Form des Unendlichkeitssymbols , in Kreisform, in Form einer Carrera-Bahn oder anderweitig inszeniert werden (vgl. Gummiband-Studien). Die genaue Form der Realisation wird erst vor Ort in Korrespondenz mit dem Raum entschieden. 10

23

Benedikt Sunderhaus

o.T. Brombeerranken (Kleber, Draht) Maße: variabel 2008

22

Anknüpfungspunkt dieser Arbeit sind die Überreste einer alten Wand bzw. Tür im Raum des Architekturbüros. Am Boden des Architekturbüros ist sichtbar, wo Wand und Durchgang vor dem Umbau angesiedelt waren. Durch zwei horizontale und zwei vertikale Schnüre, die sich an den Wandrelikten am Boden orientieren, wird die ehemalige Tür durch diese Verspannung wieder erfahrbar. Die Schnüre markieren Durchgang und Wand, sie lassen Raum und Nichtraum gleichzeitig erahnen. Dort, wo früher der Durchgang war, ist die Schnur rot eingefärbt. Es entsteht eine minimale, orthogonale Zeichnung im Raum, die den Raum subtil neu organisiert und auf vergangene Raumstrukturen verweist. Um den Raum zu durchschreiten, muss der Betrachter den Durchgang, den die Schnüre markieren, passieren. Der Rezipient erfährt somit körperlich die architektonische Situation und kann die frühere Raumsituation imaginieren oder die Schnüre als rein formalen ästhetischen Intervention wahrnehmen. Durch diesen minimalen Eingriff wird das Architekturbüro zu einem Imaginationsraum über die Bedeutung von Architektur und Wahrnehmung. 11

Fiona McLardy

Ansichten Kohle und Kaffee auf Leinwand Maße: 60 x 80 cm 2008

12

Eines der wesentlichen Merkmale des Hauses Nummer 29 in der Mathildenstraße ist die Struktur der Wände, die die vielen Um- und Überbauten anzeigt. Anhand von Unebenheiten, Vorsprüngen oder Kanten lässt sich die Geschichte des Hauses ablesen, rekonstruieren oder erahnen. Im Gegensatz dazu präsentiert sich die Außenfassade des Hauses als einheitlich geschlossene Fläche. Die Glasfront des Erdgeschosses, die aus sechs Fenstermodulen und der Haustür besteht, war der Ausgangspunkt für meine Wandzeichnung. Die Rahmungen der Fenster- und Türöffnungen werden von der Zeichnung aufgegriffen und wiederholt, so dass sich ein perspektivisches Liniengerüst bildet. Die Umrisse der Öffnungen, die sich in den architektonischen Plänen als orthogonale Flächen zeigen, dienen der Wandzeichnung als Grundlage für eine geschwungene Form, die unterschiedliche Volumen beschreibt. Neben der Wandzeichnung - die von der Architektur des Hauses ausgeht und direkt auf diese aufgetragen ist - greifen die Daumenkinos Elemente und Bestandteile des Lebens in Räumen und Häusern auf. Die Ansatzpunkte dafür sind z. B. die Geschichte des Hauses, die Situation der Durchfahrt oder das allgemeine Verhältnis zwischen Mensch und Raum. Im Gegensatz zu der Wandzeichnung verzichten die Darstellungen der Daumenkinos auf eine perspektivische Beschreibung. Volumen und Körper erscheinen häufig als Fläche, deren Plastizität nur durch die Kontur und die Bewegung der Animation vermittelt wird. 21

Max Rentrop

„Ansichten“ zeigt eine Überlagerung der Vorder- und Hinteransicht des Ausstellungsortes. Die räumliche Situation, die von einem fast baugleichen Außen- und Innenraum dominiert wird, ist das Ausgangsmotiv des Bildes.

o.T. Wandzeichnung/Daumenkinos (Installationsort: Durchfahrt zum Innenhof ) Maße: variabel 2008

20

Es entsteht eine Art Kippbild, welches mehrere Assoziationen zulässt.

13

Fiona McLardy/ Benedikt Sunderhaus

Punkt. Aus dem Punkt in die Linie. Aus der Linie in die Fläche. Aus der Fläche in den Raum.

Mantra Männliche/weibliche Stimme, Bewegungssensor, Lautsprecher (Installationsort: an der Fensterfront gegenüber dem Trafo) Maße: variabel 2008

14

Die aus der Hand gezogene Bleistiftlinie scheint wie ein dünner Faden an der Wand herunter zu hängen, dennoch bildet sie das statische Element der Arbeit. Die Schieferplatten hingegen, mit ihrer massiven Materialität, werden jeweils an nur einem Punkt an die Wand fixiert und halten gegenseitig die von der Schwerkraft provozierte Bewegung im Stillstand.

19

Nora Prager

hängt davon ab I hängt davon ab II Bleistift, Schiefer Maße: 150 x 40 x 0,4 cm 2008

Diese Soundinstallation spielt auf alltägliche, meist schon nicht mehr hörbare Geräusche unseres Alltags an; wie in diesem Fall der Stromkasten, der unentwegt vor sich herbrummt. Geräusche wirken oft aufdringlich und unausweichlich störend oder aber auch inspirierend. Ein Mantra (wörtlich „Instrument des Denkens“) kann sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden- oft zur Meditation, um mentale und spirituelle Energien frei zu setzen. Diese Arbeit greift das Brummen des Energie- oder Stromkastens in einer Art Mantra auf, der den Energiestrom zweideutig werden lässt, indem er jedem Vorbeikommenden Aufmerksamkeit schenkt und vielleicht in dem ein oder anderen neue Gedanken freisetzen kann.

Mantratext: HAM – Äther, YAM – Luft, RAM – Feuer, VAM – Wasser, LAM – Erde.

18

15

Candia Neumann

Ein opulentes weißes Kleid auf einer tintenschwarzen Kleiderpuppe wirkt festlich drapiert.

Die Braut des Bäckers Butterbrotbeutel, Nähgarn, Kerzendocht, Wachs, Schneiderpuppe Maße: ca. 160 x 100 x 120 cm 2008

Es scheint zum Verkauf zu stehen und lädt zum Anprobieren ein. Doch wer will schon ein Kleid aus Papiertüten tragen? Aus einem Nebenzimmer dringt das Geräusch einer Nähmaschine ...

Riecht es nicht nach frischem Brot?

16

17

Candia Neumann

Ein opulentes weißes Kleid auf einer tintenschwarzen Kleiderpuppe wirkt festlich drapiert.

Die Braut des Bäckers Butterbrotbeutel, Nähgarn, Kerzendocht, Wachs, Schneiderpuppe Maße: ca. 160 x 100 x 120 cm 2008

Es scheint zum Verkauf zu stehen und lädt zum Anprobieren ein. Doch wer will schon ein Kleid aus Papiertüten tragen? Aus einem Nebenzimmer dringt das Geräusch einer Nähmaschine ...

Riecht es nicht nach frischem Brot?

16

17

Nora Prager

hängt davon ab I hängt davon ab II Bleistift, Schiefer Maße: 150 x 40 x 0,4 cm 2008

Diese Soundinstallation spielt auf alltägliche, meist schon nicht mehr hörbare Geräusche unseres Alltags an; wie in diesem Fall der Stromkasten, der unentwegt vor sich herbrummt. Geräusche wirken oft aufdringlich und unausweichlich störend oder aber auch inspirierend. Ein Mantra (wörtlich „Instrument des Denkens“) kann sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden- oft zur Meditation, um mentale und spirituelle Energien frei zu setzen. Diese Arbeit greift das Brummen des Energie- oder Stromkastens in einer Art Mantra auf, der den Energiestrom zweideutig werden lässt, indem er jedem Vorbeikommenden Aufmerksamkeit schenkt und vielleicht in dem ein oder anderen neue Gedanken freisetzen kann.

Mantratext: HAM – Äther, YAM – Luft, RAM – Feuer, VAM – Wasser, LAM – Erde.

18

15

Fiona McLardy/ Benedikt Sunderhaus

Punkt. Aus dem Punkt in die Linie. Aus der Linie in die Fläche. Aus der Fläche in den Raum.

Mantra Männliche/weibliche Stimme, Bewegungssensor, Lautsprecher (Installationsort: an der Fensterfront gegenüber dem Trafo) Maße: variabel 2008

14

Die aus der Hand gezogene Bleistiftlinie scheint wie ein dünner Faden an der Wand herunter zu hängen, dennoch bildet sie das statische Element der Arbeit. Die Schieferplatten hingegen, mit ihrer massiven Materialität, werden jeweils an nur einem Punkt an die Wand fixiert und halten gegenseitig die von der Schwerkraft provozierte Bewegung im Stillstand.

19

Max Rentrop

„Ansichten“ zeigt eine Überlagerung der Vorder- und Hinteransicht des Ausstellungsortes. Die räumliche Situation, die von einem fast baugleichen Außen- und Innenraum dominiert wird, ist das Ausgangsmotiv des Bildes.

o.T. Wandzeichnung/Daumenkinos (Installationsort: Durchfahrt zum Innenhof ) Maße: variabel 2008

20

Es entsteht eine Art Kippbild, welches mehrere Assoziationen zulässt.

13

Fiona McLardy

Ansichten Kohle und Kaffee auf Leinwand Maße: 60 x 80 cm 2008

12

Eines der wesentlichen Merkmale des Hauses Nummer 29 in der Mathildenstraße ist die Struktur der Wände, die die vielen Um- und Überbauten anzeigt. Anhand von Unebenheiten, Vorsprüngen oder Kanten lässt sich die Geschichte des Hauses ablesen, rekonstruieren oder erahnen. Im Gegensatz dazu präsentiert sich die Außenfassade des Hauses als einheitlich geschlossene Fläche. Die Glasfront des Erdgeschosses, die aus sechs Fenstermodulen und der Haustür besteht, war der Ausgangspunkt für meine Wandzeichnung. Die Rahmungen der Fenster- und Türöffnungen werden von der Zeichnung aufgegriffen und wiederholt, so dass sich ein perspektivisches Liniengerüst bildet. Die Umrisse der Öffnungen, die sich in den architektonischen Plänen als orthogonale Flächen zeigen, dienen der Wandzeichnung als Grundlage für eine geschwungene Form, die unterschiedliche Volumen beschreibt. Neben der Wandzeichnung - die von der Architektur des Hauses ausgeht und direkt auf diese aufgetragen ist - greifen die Daumenkinos Elemente und Bestandteile des Lebens in Räumen und Häusern auf. Die Ansatzpunkte dafür sind z. B. die Geschichte des Hauses, die Situation der Durchfahrt oder das allgemeine Verhältnis zwischen Mensch und Raum. Im Gegensatz zu der Wandzeichnung verzichten die Darstellungen der Daumenkinos auf eine perspektivische Beschreibung. Volumen und Körper erscheinen häufig als Fläche, deren Plastizität nur durch die Kontur und die Bewegung der Animation vermittelt wird. 21

Tobias Wagner

Orte, die gestaltet, verändert, oder entfremdet werden, können den Betrachter in seiner Alltagswahrnehmung irritieren und verschiedenste Reaktionen hervorrufen. Das Interesse an Objekten im öffentlichen Raum begründet sich in der direkten und offenen Präsentation der Werke durch die Bedingungen der sie in der Außenwelt ausgesetzt sind.

Durchfahrt Magnetbandgerät, Magnetband, Elektromotor, Eisenbahnschienen (Installation innen) Maße: variabel 2008

Mit der banalen Spiegelung eines Ausschnittes der Wirklichkeit wird die Wahrnehmung des Betrachters infrage gestellt. Der kleine Baum vor dem brummenden Transformatorhäuschen – geschützt durch schwere Eisenbügel – bietet den besten Standort, um die Idee der Irritation zu verwirklichen. Die relativ unscheinbaren, unbeachteten von Unkraut überwucherten Baumschutzbügel wurden im gleichen Maßstab nachgebaut, um 180° gedreht und mit Hilfe einer Holzplatte am Baumstamm kopfüber befestigt. Um eine Verbindung zwischen Spiegelung und Wirklichkeit herzustellen, wurden beide Objekte mit Gummibändern verspannt.

24

9

Cathrin Figge

Ein alter Gegenstand nutzt sich ab, wird entwertet und weggeworfen oder einer neuen Funktion zugeführt.

mehr leise als laut Holzbrett, Metallstange, Gummibänder (Installationsort am Baum vor CONTUR 2) Maße: ca. 300 x 120 x 80 cm 2008

Im Fall des Ausstellungsraums entstand aus einer Durchfahrt ein Architekturbüro. Die ausgestellte Arbeit nimmt den vollzogenen Funktionswandel des Ausstellungsraums auf und öffnet den Blick in eine der Vorstufen des Raums. So wird über die Dauer der Ausstellung ein Magnetbandgerät an einem durch den Raum gespannten Magnetband ein Teilstück der alten Durchfahrt ablaufen und dabei Geräusche eines fahrenden PKW abspielen, den Raum mit den entstehenden Geräuschen ausfüllen. Im Laufe der Zeit wird sich das auf dem Magnetband abgespeicherte Signal abnutzen, die Geräusche werden leiser, verstummen anschließend ganz und der Ausgangszustand, bzw. jetzt-Zustand ist wieder erreicht.

8

25

Benedikt Sunderhaus

o.T. Brombeerranken (Kleber, Draht) Maße: variabel 2008

22

Anknüpfungspunkt dieser Arbeit sind die Überreste einer alten Wand bzw. Tür im Raum des Architekturbüros. Am Boden des Architekturbüros ist sichtbar, wo Wand und Durchgang vor dem Umbau angesiedelt waren. Durch zwei horizontale und zwei vertikale Schnüre, die sich an den Wandrelikten am Boden orientieren, wird die ehemalige Tür durch diese Verspannung wieder erfahrbar. Die Schnüre markieren Durchgang und Wand, sie lassen Raum und Nichtraum gleichzeitig erahnen. Dort, wo früher der Durchgang war, ist die Schnur rot eingefärbt. Es entsteht eine minimale, orthogonale Zeichnung im Raum, die den Raum subtil neu organisiert und auf vergangene Raumstrukturen verweist. Um den Raum zu durchschreiten, muss der Betrachter den Durchgang, den die Schnüre markieren, passieren. Der Rezipient erfährt somit körperlich die architektonische Situation und kann die frühere Raumsituation imaginieren oder die Schnüre als rein formalen ästhetischen Intervention wahrnehmen. Durch diesen minimalen Eingriff wird das Architekturbüro zu einem Imaginationsraum über die Bedeutung von Architektur und Wahrnehmung. 11

Christian Gode

Ausgangspunkt für diese Arbeit war das vorgefundene künstlerische Material - die Brombeerranke vor dem Hoffenster.

Für Fred Nägel, Schnur, Kleber und Farbe (Installation innen/ ehemalige Tür) Maße: ca. 270 x 320 x 10 cm 2008

Neben vielen anderen Arten ist die Brombeere die Pflanze, die charakteristischerweise auf ungenutzten Flächen im urbanen Raum wächst. Von diesen Flächen gibt es bekanntlich sehr viele in Essen. Geht man davon aus, dass menschliche Bauten künstliche Eingriffe in die Natur sind, so ist die Brombeere eine Pionierpflanze, die diesen Prozess wieder ausgleichen wird, sobald Menschen Raum aufgeben.

8

Das Überall-Gewächs wird hier künstlerisch in Form gebracht. Dabei kann die ornamentale Brombeerranke in Form des Unendlichkeitssymbols , in Kreisform, in Form einer Carrera-Bahn oder anderweitig inszeniert werden (vgl. Gummiband-Studien). Die genaue Form der Realisation wird erst vor Ort in Korrespondenz mit dem Raum entschieden. 10

23

Das Kollegium...

Orte mit Kunst zu bespielen, die keine etablierten Kunsträume sind, bleibt auch bei der zweiten Ausstellung der Initiative kollegium kunst (off) raum essen der Ausgangsund Anknüpfungspunkt der Arbeit der Künstlerinnen und Künstler. Die Auseinandersetzung mit der vorgefundenen Architektur und mit der spannenden Geschichte der Gebäude regt die Mitglieder des Kollegiums in verschiedenster Weise zu außergewöhnlichen Arbeiten an. Nach dem erfolgreichen Debüt in der Brigittastraße (ehemaliges Möbelhaus) im Februar dieses Jahres, ist das Kollegium nun zu Gast bei CONTUR 2 (Architekturbüro, ehemalige Bäckerei) in der Mathildenstraße.

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung:

Cathrin Figge Christian Gode Fiona McLardy Candia Neumann Nora Prager Max Rentrop Benedikt Sunderhaus Tobias Wagner

Für weitere Projekte ist das Kollegium interessiert an leerstehenden oder nicht vermieteten Räumen (Ladenlokale, Wohnungen, Büro-, Lager- oder Fabrikräume). Zudem plant das Kollegium Künstlerinnen und Künstler für kommende Ausstellungen einzuladen, um so als dynamische Kunstinitiative den Essener Stadtraum neu zu beleben. Das Kollegium hat sich 2007 gegründet und ist seit Anfang 2008 ein eingetragener Verein. [email protected] www.kunstkollegium.de 26

Die Arbeiten sind ortsspezifisch erarbeitet, entstehen also für die Ausstellung in der Mathildenstraße. Die meisten Katalogfotos dokumentieren daher nicht die Installationsansicht, sondern geben Einblick in den künstlerischen Arbeitsprozess zuvor. 7

Lebensläufe

Das Narrative einer Entwurfszeichnung vermittelt sich an der Außenwand des Besprechungsraumes; die Spannung eines summenden Elektro-Transformators auf der Straße und die Rolle der sich Raum zurückerobernden Natur im Hinterhof sind weitere Themen, die das Kunstkollegium anspricht. Die Geschichte der ehemaligen Nutzer, die Bäckersleute, wird präsent in der Arbeit „Die Braut des Bäckers“. Die hier einmalig entstehende Kunst reflektiert erzählerisch Nutzungsveränderungen und Nutzungskonflikte im innerstädtisch dichten Gefüge mit seinen Ansprüchen an Präsenz, Angebot, Nachfrage, Angemessenheit, Zurückgezogenheit. Die Arbeit des Kunstkollegiums kunst(off)raum schärft unsere Wahrnehmung für sich ständig ändernde gesellschaftliche Prozesse, die Lebendigkeit garantieren.

Christiane Voigt, August 2008

6

C a t h r i n F i g g e *1980 in Moers 2000 - 2006 Studium Physik und Kunst/ Uni Duisburg-Essen Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2004 Sichtwerk ´04/ Essen 2005 Außenstelle Kunst/ Forum für Kunst und Architektur/ Essen 2006 Resonanzen – Raumdinge für Auge und Ohr, Einzelausstellung in der Wandelbar/ Essen 2008 Klang Kunst Punkt: Klangformen/ Viersen cathrin.fi[email protected]

F i o n a M c L a r d y *1982 in London lebt und arbeitet in Essen seit 2002 Studium Kunst und Sport/ Uni Duisburg-Essen 2006 TAIK University of Art and Design/Helsinki 2008 Examen in Malerei Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2005 Außenstelle Kunst/Forum Kunst und Architektur Essen 2006 Kuvis Movies- Gaala, Ateneum-sali Helsinki 2007 Ahne Exhibition/ Tallinn (Estland) 2008 Kollegium Kunst(off)raum, Essen 2008 Atelierhaus Alte Schule, Essen (Einzelausstellung) fi[email protected]

C h r i s t i a n G o d e *1976 in Bochum- Wattenscheid, lebt in Bochum und arbeitet in Essen 1996 Abschluss Tischlerlehre 1997 Ende Zivildienst 2007 Lehramt Kunst und Pädagogik/ Uni Duisburg - Essen Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2005 video art and more im FZW in Dortmund, 2007 Beteiligung am Saar Ferngas Förderpreis [email protected]

C a n d i a N e u m a n n *1964 in Osnabrück lebt und arbeitet in Münster 1987 – 1992 Studium Sozialpädagogik/ FH Münster seit 1992 tätig als Sozialpädagogin seit 2004 Studium Kunst/Uni Duisburg - Essen Ausstellungsbeteiligung (Auswahl): 2005 Atelier 1/Münster 2006 u. 2007 Sichtwerk/Uni Duisburg-Essen [email protected]

27

N o r a P r a g e r *1979 in Köln lebt und arbeitet in Köln 2000-2002 École de théatre du mouvement - Lassaad, Brüssel seit 2005 Studium Kunst Lehramt/ Uni Duisburg-Essen [email protected]

T o b i a s W a g n e r *1973 lebt in Duisburg, arbeitet in Mönchengladbach 2000-2007 Studium Kunst/Deutsch Uni Duisburg-Essen seit 2007 Referendariat Ausstellungsbeteiligung (Auswahl) 2005 Außenstelle Kunst/Forum Kunst und Architektur Essen 2007 Ahne Exhibition/ Tallinn (Estland) [email protected]

M a x R e n t r o p * 1980 in Warendorf lebt und arbeitet in Essen Seit 2004 Studium der Kunstpädagogik an der Universität DuisburgEssen [email protected]

Das Kunstkollegium entwickelt eine künstlerische Antwort auf die spezifische Raumsituation von CONTUR 2. Das Thema ist die Attraktivität und zugleich der Konflikt einer Schnittstelle zwischen Innen-Raum und Außen-Raum am Beispiel eines Architektur-und Stadtplanungsbüros, das in einem ehemaligen erdgeschossigen Bäckerladen mit großem Schaufenster untergebracht ist. Dabei wurde unser Besprechungsraum in den Fokus genommen. Auswirkungen von Innen und Einwirkungen von Außen, in und um unseren Besprechungsraum, werden wahrgenommen und bearbeitet. Im Zusammenhang mit dem spiegelbildlichen Aufbau der noch im alten Zustand vorhandenen Durchfahrt des Nachbargebäudes spiegeln sich die Nutzungen gegenseitig, wird Präsentation nach außen und das konzentrierte Arbeiten nach innen optisch und akustisch thematisiert und umgedeutet.

B e n e d i k t S u n d e r h a u s *1977 in Coesfeld lebt und arbeitet in Essen 1998-2005 Studium Kunst und Deutsch/ Uni Duisburg-Essen Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): 2005 „L imitations of life“ (Einzelausstellung) 2007 Ahne Exhibition/ Tallinn (Estland); Kunst am Schacht Essen 2008 Kollegium (Debütausstellung) 2008 Kunsthaus Essen-Steele [email protected]

Wohn- und Geschäftshaus Mathildenstr. 29: Genehmingungsplanung zum Wiederaufbau 1947 (Hofansicht) 28

5

Kulturell_A5quer_4C

15.03.2007

14:33 Uhr

Seite 1

Das Kollegium zu Gast bei CONTUR 2

Ich habe Kunst und Architektur nie scharf voneinander getrennt. Die Grenzlinien zwischen den Welten von Kunst zu Architektur haben eine inspirierende Aufgabe, wenn z.B. Kunst die Architektur oder umgekehrt Architektur künstlerisches Schaffen beeinflusst. Grenzüberschreitungen bilden oft Voraussetzungen für Neuanfänge. Die Grenzen zwischen verschiedenen Berufswelten sind spannender Nährboden und Schnittstelle für interdisziplinäres und ganzheitliches Arbeiten. So wie auch die Schnittstelle zwischen Innen-Raum und Außen-Raum schon immer Architekturthema war und dies auch aktuell und in Zukunft so bleiben wird. Der Name des Kunstkollegiums ist Konzept: (off)raum bedeutet „Kunst ohne Raum“, „Kunst außerhalb eines Raumes“, beschreibt „die Idee des nomadisierenden Künstlers, der sich nicht an einen Ort festsetzen und einrichten will, der mit seinen Ideen weiter zieht und ganz bewusst „Zwischenräume“ jenseits der etablierten Institutionen sucht, in denen er seine Künstlerischen Arbeiten zur Diskussion stellt“ (Milo Köpp 2008). Das Kunstkollegium hat statt des ambitionierten Ziels, seine Kunst in einem Museum „auszustellen“, viel eher den Dialog mit einem Lebens-Ort im Fokus. Seine Wirkung wird wahrgenommen, um eine künstlerische Antwort zu finden, die wiederum die Wahrnehmung der Betrachter und Besucherinnen fordert. 4

Kulturell. Wir engagieren uns aktiv für die Essener Kultur-Szene: Mit eigenen Ausstellungen, Konzerten und als Sponsor verschiedenster Kunst- und Kulturveranstaltungen.

Gut für uns. Gut für Essen. www.sparkasse-essen.de

29

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Inhalt:

CONTUR 2

Vorwort

4

Cathrin Figge Christian Gode Fiona McLardy Fiona McLardy/Benedikt Sunderhaus Candia Neumann Nora Prager Max Rentrop Benedikt Sunderhaus Tobias Wagner

8 10 12 14 16 18 20 22 24

Kollegium... Lebensläufe Sponsoren/Danksagung

26 27 29

Sparkasse Essen

Foto: © Dmitry Pichugin - Fotolia.com

Finanzfabrik Pilsner Urquell

sowie dem Kulturbüro der Stadt Essen Impressum: Kunst Kollegium Essen e.V. Ausstellungskatalog Mathildenstraße, 12.-29. September 2008 Auflage: 250 Stück

Unabhängige Finanzberatung für Akademiker Ansprechpartner:Uwe Jegler Fon: 0201 - 10 22 74 74 Fax: 0201 - 10 22 74 99 Mobil: 0172 - 2 81 84 20 u.jegler@finanzfabrik-gmbh.de

Wir danken insbesondere Christiane Voigt und Thomas Rommelspacher für die Unterstützung dieser Ausstellung. 30

Das Kunst Kollegium Essen e.V. versteht sich als regionale Initiative zur Förderung von aktueller, junger Kunst und ist als gemeinnützig anerkannt (Finanzamt Essen-Nord), Zuwendungen sind steuerlich absetzbar. www.kunstkollegium.de Layout & V.i.S.d.P.: B. Sunderhaus

3

Kollegium kunst (off) raum essen

zu Gast in der Mathildenstraße Essen Rüttenscheid 12.-29. September 2008

Blick in den Innenhof vor dem Umbau 1991 31

Kollegium

kunst(off)raum essen

Kollegium

kunst(off)raum essen