Klimawandel und Gerechtigkeit Klimapolitik als Baustein einer gerechten Globalisierung und nachhaltigen Armutsbekämpfung Johannes Müller (IGP)
Vier Partner – vier Expertisen Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V. - Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken für die partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit mit Ländern des Südens. - Seit 1958 wurden in über 100 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas mehr als 94.000 Projekte mit rund 4,5 Milliarden Euro unterstützt. - MISEREOR leistet Hilfe zur Selbsthilfe, die vor allem auf die Bekämpfung der Ursachen von Armut und Unterentwicklung abzielt. Münchener Rück Stiftung „Vom Wissen zum Handeln“ - Die Münchener Rück beschäftigt sich seit über 125 Jahren mit globalen Risiken und Herausforderungen. - Wer über viel Wissen verfügt, trägt auch Verantwortung. - Mit der Münchener Rück Stiftung wird der global tätige Finanzdienstleister dieser Verpflichtung gerecht. Die Stiftung stellt Wissen über Risiken in den Dienst der Menschen.
Vier Partner – vier Expertisen Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) - Im PIK arbeiten Natur- und Sozialwissenschaftler zusammen, um den globalen Klimawandel und seine ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen zu untersuchen. - Rund 150 Mitarbeiter erforschen in interdisziplinärer Perspektive die Belastbarkeit des Erdsystems und entwerfen Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung von Mensch und Natur.
Institut für Gesellschaftspolitik (IGP) - Das IGP ist ein Institut des Jesuitenordens, das der ordenseigenen Hochschule für Philosophie in München angegliedert ist. - Schwerpunkt sind Grundlagenfragen und Anwendungsfelder der Sozialwissenschaften und Sozialethik, besonders internationale Themen wie Globalisierung, Entwicklungspolitik, nachhaltige Entwicklung oder der Dialog der Religionen.
Ausgangspunkt des Projekts Klimawandel und globale Armut werden oftmals als zwei getrennte Aspekte der Globalisierung betrachtet. Beide Aspekte sind allerdings eng miteinander verbunden: Die Industriestaaten sind die Hauptverursacher des Klimawandels, die Armen in den Entwicklungsländern werden von den Auswirkungen besonders betroffen sein. Gleichzeitig stehen den ärmsten Ländern, Regionen und Menschen weit weniger Mittel zur Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung. Eine nachhaltige Entwicklung verlangt deshalb eine enge Verknüpfung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung.
Globale Vermögensverteilung
Quelle: Füssel (2007)
Globale Verteilung der CO2 -Emissionen
Quelle: Füssel (2007)
Treibhausgasemissionen pro Kopf im Verhältnis zu CO2 Emissionen pro Kopf CO2 Emissionen pro Kopf 2000 (t CO2/Kopf)
Gesamtemissionen pro Kopf 2000 (t CO2eq/Kopf)
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Quelle: WBGU – Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel. Berlin u.a. 2008, 186
Treibhausgas-Emissionen (MtCO2e) 7000 6000 5000
Energy
4000
Agriculture
3000
Forestry Waste
2000 1000 0 -1000
USA
China
Indonesien Brasilien
Russland
Indien
Quelle: Executive Summary: Indonesia and Climate Change Working Paper on Current Status and Policies DFID & Bank Dunia, 2007.
Globale Gerechtigkeit als Leitfaden Gerechtigkeit als Leitfaden zielt auf faire Verteilung der CO2-Emissionen wie auf bestmögliche Bekämpfung globaler Armut. Bedarfsgerechtigkeit als Ausgangspunkt: Globale Gerechtigkeit besteht zuerst darin, das Überleben aller Menschen zu sichern. Umfassendes Armutsverständnis: Ursachen wie Folgen von Armut sind vielfältig. Zur Armutsbekämpfung braucht es ein umfassendes Verständnis von Gerechtigkeit, das auch Förderung von Chancen-, Gender- oder Verfahrensgerechtigkeit beinhaltet. Intergenerationelle Perspektive: Gerechtigkeit zwischen den Generationen bedeutet, den zukünftigen Generationen bestmögliche Überlebens- und Gestaltungschancen zu hinterlassen.
Koordinaten für armenorientierte Entwicklungspolitik Menschenwürde Menschenrechte (Zivil- und Sozialpakt) Intragenerationelle Gerechtigkeit
Intergenerationelle Gerechtigkeit
Chancengerechtigkeit
Bedarfsgerechtigkeit
Entwicklung „von unten“
Verfahrensgerechtigkeit
Analysefragen des Projekts Interdisziplinäre Analyse und Reflexion von… … Zusammenhängen und Wechselwirkungen zwischen der Vermeidung des globalen Klimawandels und der Bekämpfung weltweiter Armut; … Folgen des Klimawandels für die Entwicklungsländer und im Besonderen für die Armen; … Ernährungssicherung, Energieversorgung und Wasserverfügbarkeit als zentrale Problempunkte; … ethischen Implikationen von Vermeidungs- und Anpassungsstrategien; … regionalen Besonderheiten und Problemen hinsichtlich der Verschränkung von Klimawandel und Armut.
Themen der Studie Klimawandel und Gerechtigkeit Ein Global Deal für eine integrierte Klima- und Entwicklungspolitik
Ausgangspunkt: Verletzbarkeit und die Folgen des Klimawandels Die ethische Dimension: Gerechtigkeit im Kontext des Klimawandels Optionen für die Klimapolitik: Zwischen Vermeidung und Anpassung Vermeidung: Herausforderungen und Kosten Anpassung: Herausforderungen und Kosten
Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik Wege zum Global Deal
Global Deal für Klima- und Entwicklungspolitik
Politische Zielrichtung Eine nachhaltige Entwicklung verlangt eine enge Verknüpfung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung. Politische Strategien müssen Entwicklungs-, Wirtschafts-, Klimaund Agrarpolitik miteinander verbinden. Es sind politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf nationaler wie internationaler Ebene zu schaffen, die faire, transparente und verlässliche Verfahren zur Bekämpfung von Klimawandel und Armut ermöglichen. Das Handlungsvermögen der armen Länder und Regionen, v.a. der konkreten Armen, ist zu stärken. Die Menschen vor Ort mit ihren sozio-kulturellen und religiösen Traditionen sind unverzichtbare Partner in der Diskussion um den Klimawandel und seinen Folgen.
Mehrwert des Projekts Zusammenhang von Folgen des Klimawandels und aktuellen globalen Entwicklungen untersuchen Klimafrage in einer integrierten Perspektive im Kontext der Globalisierung (z.B. Welthandel, Finanzkrise, Nahrungskrise) Ökologische und soziale Frage verbinden mit dem Ziel einer menschengerechten Globalisierung Klimaschutz und Armutsbekämpfung als sich wechselseitig bedingende Faktoren („inklusive Nachhaltigkeit“) Strukturwandel und Veränderungen des Lebensstils Regional ausdifferenzierte Perspektive eröffnen Lasten und Möglichkeiten einzelner Regionen hinsichtlich der Verknüpfung von Umwelt- und Armutsfrage
Informationen über das
www.klima-und-gerechtigkeit.de Projektpartner www.pik-potsdam.de www.hfph.mwn.de/igp www.misereor.de www.munichre-foundation.org