KIRCHENBLATT DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE IN BADEN

KIRCHENBLATT DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE IN BADEN Nr. 2/2011 Jahrgang 49 August bis November 2011 Meine Zeit steht in deinen Händen (Psalm 3...
Author: Fritz Fischer
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KIRCHENBLATT DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE IN BADEN Nr. 2/2011 Jahrgang 49

August bis November 2011

Meine Zeit steht in deinen Händen (Psalm 31, 16)

Ausgabe Karlsruhe

Liebe Leserin, lieber Leser: Echtes Entspannen gelingt oft genug dort, wo man dem Herdentrieb widersteht und sich eigene Wege der Erholung erschließt. Die vorliegende Ausgabe von AKTUELL nimmt das Thema Urlaub nur indirekt auf. Wir laden Sie jedoch mit diesem Heft ein, sich jenseits der „angesagten“ Urlaubsmethoden zurückzulehnen und zu entspannen.

Zum Beginn der Ferien in BadenWürttemberg geben wir Ihnen die Sommerausgabe von AKTUELL in die Hände. Das Titelbild ist vielsagend: Es beschreibt die Erfahrung oder auch die Sorge vieler Urlauber in diesen Tagen: Stress und Wartezeiten, Ärger und Verdruss angesichts verstopfter Autobahnen durch Tausende von Urlaubshungrigen. Die Schnecke im Vordergrund wirkt dagegen geradezu frisch und munter. Der Slogan im Dialekt setzt noch eins drauf. Er weist auf die Sehnsucht hin, es in der Urlaubszeit langsamer angehen zu lassen. Ferien bieten die Chance, Hetze und Mithalten-Müssen sein zu lassen und das Leben zu genießen.

Zum Beispiel mit den Senioren, die im Frühsommer dieses Jahres mit Pfarrer Hans-Martin Ahr gemeinsam auf Mallorca waren. Oder mit den Jugendlichen, die mit Pfarrer Kai Thierbach als Helfergruppe am Evangelischen Kirchentag in Dresden teilgenommen haben. Oder wie wäre es, sich entspannt und neugierig auf die Entstehungsgeschichte unserer Kirchen in Pforzheim und Steinen einzulassen. Der Todestag von Andreas O. Gulbransson jährt sich zum 50. Mal. Superintendent a.D. Andreas Heinicke hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem großartigen Kirchenarchitekten und seinen sinnbestimmten Bauten beschäftigt. Wir danken ihm für seinen Beitrag.

Unsere Kantorin Anke Nickisch gibt uns einen sehr persönlichen Einblick in die zurückliegenden Jahre. Schön ist es, mit ihr in den vielen Veränderungen, die das gemeinsame Musizieren kennzeichneten, den Segen Gottes als tragende Konstante wahrzunehmen. Aber natürlich laden wir Sie auch ein, sich dem Kommenden zuzuwenden. Voller Freude und mit vielen Hoffnungen verbinden wir die Ankunft der ersten Pfarrerin in unserer Kirche. Cornelia Hübner, bisher Pfarrerin in der lutherischen Kirche in den Niederlanden, wird nach den Sommerferien ihren Dienst in Freiburg antreten. Den Leserinnen und Lesern unseres Kirchenblattes stellt sie sich vor und lädt gleichzeitig zum Fest ihrer Einführung nach Freiburg ein. Lassen Sie sich also hineinnehmen in unseren Dank und unsere Freude, entspannen Sie und versuchen Sie mit uns, die geschenkte Zeit aus Gottes Händen anzunehmen und zu gestalten. Im Namen der Redaktion grüßt Sie herzlich

Auch der Jugendchor blickt zurück. 20 Jahre ist es her, seit er das erste Mal zu einem Probenwochenende zusammen kam.

Aus dem Inhalt: - Liebe Leserin, lieber Leser - Liebes Karlsruher Gemeindeglied - Aus der Schwesterkirche SELK - Senioren auf Mallorca - 20 Jahre Jugendchor Süddeutschland - Von Personen - Hilfe aus Steinen auf dem Evangelischen Kirchentag 9 - Überraschung am Zoll 11 - EL_MAC in Taizé 13 - Jugend bei der SELKiade 15 - Bild und Wort 16 - Zum 50. Todestag von Olaf Andreas Gulbransson 1 2 3 4 6 7

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- Aus den Gemeinden - Unsere Konfirmanden - Solo-Cello-Konzert in unserer Kirche - Noch mehr Veranstaltungen - Die Ausmalung der Simeonkirche - Regelmäßige Veranstaltungen - Aus den Kirchenbüchern - Wichtige Informationen - Impressum

Liebes Karlsruher Gemeindeglied ... ..., gerade haben die Sommer- Menschenleben fordern und Hab Element die Vorsehung Gottes. ferien begonnen. Da ist einerseits die Freude über den Ferienbeginn; ein Foto in den Badischen Neuesten Nachrichten hat das eindrucksvoll gezeigt. Andererseits ist aus vielen Kehlen Unmut zu vernehmen wegen des Wetters: „Der Sommer ist schon vorbei!“ ist da zu hören. Und das ist ja auch durchaus verständlich, nachdem es im Frühjahr sehr trocken und auch heiß war. Aber gerade die lange Trockenheit hat der Landwirtschaft nicht nur Gutes gebracht. Es fehlte an Feuchtigkeit. Über das Wetter wird viel geredet, gerade in Ferienzeiten. - Aber können wir denn Gott für unsere Wetterunzufriedenheit verantwortlich machen? Er hat doch mit dem Regenbogen als Zeichen versprochen, dass Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht mehr aufhöDen ren sollen. Sonne und Regen: das ist Lohn aus Gottes Hand. Hitze, Stürme und Insektenbefall: das ist eher eine Strafe. Der traditionelle Volksglaube, aber auch die Bibel sind voll von diesen Vorstellungen. Diese Vorstellung hat aber auch eine symphatische Seite Die Vorstellung über das Wetter gibt nämlich Gedanken Raum, dass diese Welt eben sehr viel mehr ist als das, was wir menschen ausdenken und bewerkstelligen können. Die Welt: Sie ist ein Wunderwerk mit vielen schönen, aber auch mit manchen grausamen Seiten. Und da ist ein Gott, der alles geschaffen hat und der über seiner Schöpfung wacht. In der Bibel finden wir zahlreiche Aussagen über den gnädigen oder zornigen „Wettergott“. Sie sind schon fast zum Synonym für Gottes Gnade und Ungnade geworden. Wenn ein Tornado oder ein Tsunami ungezählte

und Gut zerstören, dann suchen selbst die Menschen, die dem Glauben sonst eher distanziert gegenüber standen nach religiösen Erklärungen. Sie spüren, dass da irgend etwas weggebrochen ist, was ihrem Leben Halt gegeben hat. Etwas, auf das sie selbst keinen Einfluss haben. Es gibt Leute, die an Glück, an

Wissenschaftlich lässt sich der blaue Sommerhimmel und der Regenschauer nach einem heißen Herbsttag heute erklären. Aber dass die Abläufe und Regeln, denen das Wetter unterliegt, Teil der Schöpfung Gottes sind, ein Teil der Ordnung, die Gott in seine Schöpfung gelegt hat, kann ich nicht leugnen. Niemand kann mich daran hindern, das Wettergeschehen zum Anlass zu nehmen, mir über mich selbst und meinen Glauben Gedanken zu machen. Auch darüber, was Dankbarkeit eigentlich bedeutet. In diesem Heft lesen Sie zusätzlich zu den auf der vorangegangenen Seite genannten Berichten von der Taizéfahrt unseres Ju-gendkreises EL_MAC und Sie hören vom Gemeindefest. Beide Veranstaltungen haben bei „gutem Wetter“ stattgefunden. Schauer abwarten - Start in den Urlaub Im Januar brach unter der Schneelast, auf die glückliche Fügungen, „positive“ eine Dachlawine fiel, unser Energien oder an ein günstiges Schutzdach im Hof der BismarckSchicksal glauben. Wir Christen straße 1. Weil eine Lawine den glauben, dass niemand die Schaden verursacht hatte, verweiMenschen so gut kennt wie Gott. gerte die Versicherung die SchaNiemand kann sich so gut in sie densregulierung. Wir haben die hineinversetzen wie der, der sie Versicherung gekündigt und den geschaffen hat. Und der kümmert Anbieter gewechselt. sich um sie. - Aber gehört zu dieIm Herbst werden - unabhängig sem Kümmern Gottes um uns vom Wetter - in unserer Kirche drei auch das Wetter? Darf ich Gott für Konzerte stattfinden. Am 11. einen üppigen, duftenden September spielt Frank Eichler Frühling und einen strahlenden anlässlich des Tages des offenen Sommer danken? Muss ich ihm Denkmals ein Orgelkonzert. Am 1. dann nicht auch die SchneekataOktober spielt Ludwig Frankmar strophe, die verhagelte Obstblüte, auf seinem fünfsaitigen Barockdie verregneten Sommerferien cello und am 25. Oktober musiziert und die bedrohlichen Herbststürdas St. Petersburger Ensemble me anlasten? - Wer die Bibel wörtNEWA. lich liest, der muss das wohl notgeIhnen allen wünsche ich eine drungen. Es gibt Menschen mit gesegnete Urlaubszeit, bleiben Sie einer starren Wortgläubigkeit, behütet auf allen Ihren Wegen, sogenannte Kre-ationisten, die Ihr Pfarrer das auch tun. Und die vermissen dann auch in der modernen, wissenschaftlichen Metereologie als Seite1

Aus der Schwesterkirche SELK Ordination von Frauen in der SELK umstritten Vom 12. bis 19. Juni tagte in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau die 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Neben vielen Fragen zur Ordnung der Kirche, zum Pfarrerdienstrecht und zum Hauptthema der Synodaltagung „Die Taufe – ein Geschenk Gottes“ standen Beratungen zur Frauenordination auf der Tagesordnung. Anders als unsere EvangelischLutherischen Kirche in Baden (ELKiB), die bereits im Jahr 1994 den Dienst von Frauen im Pfarramt ermöglichte, hat die SELK bis heute in ihrer Grundordnung festgelegt, dass das Amt der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nur Männern übertragen werden kann. Sie befindet sich seit längerer Zeit in einem Beratungsprozess zu dieser Thematik. Der Synode lagen nun eine Fülle von Anträgen zum Thema vor, die von einem Arbeitsausschuss der Synode in einen Leitantrag überführt wurden. Dieser wurde vom Plenum lebhaft debattiert und in überwältigender Einmütigkeit beschlossen. Danach würdigt die Synode, „dass der langjährige Beratungsprozess in der Pfarrerschaft der SELK "stark zur Vertrauensbildung, zur Versachlichung und zur besseren theologischen Verständigung beigetragen" hat. Sie nimmt zur Kenntnis, "dass es trotz intensiver Bemühungen innerhalb der Pfarrerschaft der SELK keine Einmütigkeit in der Frage der Zulässigkeit der Ordination von Frauen gibt". Sie unterstreicht das Ergebnis: "Befürworter und Gegner der Frauenordination gehen dennoch von der gemeinsamen Verpflichtetheit auf die Heilige Schrift aus."

Mit dieser Beschlussfassung machte sich die Synode einen entsprechenden Beschlussvorschlag des 11. Pfarrkonventes der SELK zu eigen. Die Synode betont zudem, „dass das Vorhandensein verschiedener Antworten auf die Frage nach der biblischen Zulässigkeit der Frauenordination in der SELK derzeit nicht als kirchentrennend erachtet wird. Sie setzt darauf, dass der Heilige Geist zum einmütigen Verständnis des Schriftbefundes in dieser Sache führen wird. Diese Einsichten sollen die Art und Weise des Umgangs miteinander in der Kirche bestimmen.“ (selknews). Die jetzige Beschlussfassung lässt hoffen. Nachdem erstmals eine Frau in ein Pfarramt der ELKiB berufen worden war, hatten sich mehrere Pfarrer der SELK zu Wort gemeldet und den Befürwortern der Ordination von Frauen ein „gebrochenes Verhältnis zur Heiligen Schrift“ vorgeworfen. Eine solche Positionierung lässt sich schwerlich mit dem jetzt gefassten Synodalbeschluss in Einklang bringen. Möge auch über die

Kirchengrenzen der SELK hinaus der Beschluss der Synode gelten, wonach die nun gewonnenen Einsichten des Respektes die Art und Weise des Umgangs miteinander bestimmen. Arbeiten an einem neuen Gesangbuch Nachdem die 11.Kirchensynode der SELK im Jahr 2007 die Erstellung eines neuen Gesangbuches auf den Weg gebracht hatte, wurden nun Zwischenergebnisse der bisherigen Arbeit vorgelegt. Die Vorsitzende der Gesangbuchkommission, Kantorin Antje Ney, berichtete über den zielgerichteten Fortgang der Arbeiten. Mehr als 30 Gesangbücher und Liedsammlungen seien gesichtet, das neue Gesangbuch werde ca.500 Lieder enthalten. In der Liturgie werde es Neuerungen geben, die im wesentlichen das Singen von Psalmtönen betreffen. Das neue Gesangbuch soll der 13. Kirchensynode im Jahr 2015 zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. Christof Schorling

Herzlichen Einladung zum "Martin-Luther-Vereins-Tag" am Sonntag, dem 16. Oktober in den Räumen der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde, Karlsruhe

10.00 Uhr

12.30 Uhr 14.00 Uhr 15.30 Uhr

Festgottesdienst (Kapellenstraße/Am Alten Friedhof) Predigt: Pfr. Dr. Rainer Stahl, Erlangen, Generalsekretär des Martin-Luther Bundes Gemeinsames Mittagessen (Bismarckstraße 1) Vortrag und Aussprache über die Arbeit des MartinLuther-Bundes weltweit (Pfr. Dr. Rainer Stahl) Kaffee und Kuchen zum Ausklang der Veranstaltung Martin-Luther-Verein in Baden Kto: 50 120 393 / BLZ 662 500 30 Sparkasse Baden-Baden

Bankverbindung der “Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden“: Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel (EKK) BLZ 520 604 10 / Konto-Nummer 50 222 15 Seite 2

Senioren auf Mallorca

Geduldig in der Schlange warten bis zum Abflug nach Mallorca Am Freitag den 3. Juni trafen sich elf Leute aus den Gemeinden Baden-Baden, Karlsruhe, Ispringen und Pforzheim am Baden-Airpark mit Pfarrer Ahr um gemeinsam eine Woche auf Mallorca zu verbringen. Nur wenige von uns kannten sich und so sahen wir erst im Bus zum Hotel, wer eigentlich zu unserer Gruppe gehörte. Unser Ziel war Cala d´Or – auf deutsch Goldbucht – an der Ostküste der Insel. Wir kamen spät an und waren schon darauf gefasst kein Abendessen mehr zu bekommen. Aber der Küchenchef hatte für uns noch ein wunderbares Abendbuffet vorbereitet, das wir sehr genossen. Am Sonnabend lernten wir die

Kennenlernen erst im Hotel zerklüftete Küste zwischen Cala d´Or und Portocolom mit steil abfallenden Felsen und schönen kleinen Buchten bei einer Schifffahrt von der Seeseite aus kennen. Um die Insel besser erkunden zu können, mieteten wir für die nächsten drei Tage Autos. Mallorca misst in seiner größten Ausdehnung von Ost nach West nur etwa 300 km und von Süd nach Nord etwa 250 km. So kann man sich

vorstellen, dass man in Tagestouren bequem große Teile von Mallorca kennen lernen kann. Unser erstes Tagesziel war Valldemossa, ein Bergdorf im Tramuntanagebirge im Westen der Insel, mit einem Kartäuserkloster, in dem Frederic Chopin mit seiner Geliebten George Sand den Winter 1838/39 verbrachte, die daraufhin den Roman „Ein Winter auf Mallorca“ schrieb. Chopin komponierte dort auch die bekannte RegentropfenPrelude. Danach ging es in abenteuerlichen Serpentinen hinunter zur Küste und dann wieder herauf ins Gebirge an der Hauptstadt Palma mit seiner berühmten Kathedrale vorbei zurück zu unserem Hotel an der Ostküste. Der Ausflug am nächsten Tag führte uns in den Norden nach Artá, wo wir ein 450 m langes Tropfsteinhöhlensystem mit wunderbarsten Steinformationen und riesigen Säulen bewundern konnten. Die Weiterfahrt Richtung Nordwesten brachte uns an die äußerste nördliche Spitze der Insel, dem Cap Formentor, mit atemberaubenden Ausblicken bis hin zur Nachbarinsel Menorca. Eine weitere Ausfahrt Richtung Westen führte uns durchs Landesinnere, durch friedliche Landschaften mit Oliven- , Mandel- und Orangenplantagen. Dazwischen knabberten Ziegen und Schafe am trockenen Gras. Von den stei-

nigen Böden konnten in den vergangenen Jahrhunderten genügend Steine gesammelt werden, um alle Gärten mit kleinen Mauern einzufrieden Am Wege lag auch ein feudaler Gutshof, dessen zahlreiche Räumlichkeiten und Gartenanlagen ein gutes Bild über das Landleben der letzten drei Jahrhunderte gaben. Unser letztes Ziel an diesem Tage war der riesige Sandstrand von Palma , der sich über eine Länge von acht Kilometern erstreckt. Der Strandabschnitt, der als „Ballermann“ bekannt ist, bildet nur einen kleinen Teil dieses in Wirklichkeit wunderschönen Meeresufers mit kristallklarem Wasser und weißem Sand. Der eigentliche Höhepunkt der Reise war der Bummel durch die idyllische Altstadt von Palma und der Besuch der großartigen Kathedrale aus dem 13./14. Jahrhundert mit ihren leuchtenden Fenstern und Rosetten und der von dem spanischen Architekten Gaudi gestalteten Seitenkapelle, Kronleuchter und Altarraum. Unser Hotel verwöhnte uns mit umfangreichen Frühstücks- und Abendbuffets, wo es immer wieder neue Köstlichkeiten zu entdekken gab. Um ein erfrischendes Bad im Meer zu nehmen musste man nur einige Treppenstufen hinuntersteigen. Auf kleineren Rundgängen hatte man immer wieder überraschende Ausblicke auf die felsige Küste mit vielen kleinen Buchten. Alles in allem waren es acht sehr schöne, erlebnisreiche Tage, die uns diese Insel ein Stück näher gebracht haben. Text: Dorothea Ermshaus Bilder: Dr. Rolf Ermshaus

Warten: Frau Ermshaus / Pfr. Ahr Seite 3

20 Jahre Jugendchor Süddeutschland deln, denn die Sänger/innen sind heute zwischen 13 und 27 Jahre alt. Allein die Chorleiterin schaut in die Röhre, denn sie ist tatsächlich 20 Jahre älter geworden. Wie kommt das?

Ja, ist denn das zu fassen: Der Jugendchor wird 20? Das gibt’s doch gar nicht. Lassen Sie uns mal miteinander rechnen. Als der Jugendchor am 1. November 1991 in Memmingen aus der Taufe gehoben wurde, war die Chorleiterin gerade 21, ihre etwa 12 Sänger/innen ein paar Jahre älter – für einen Jugendchor war dies schon ein stattliches Alter. Insofern darf die Frage erlaubt sein, ob der Chor nicht heute (20 Jahre später) in die Jahre gekommen ist und sich eher nach einem neuen Namen umschauen sollte. Denn die Sänger/innen müssten ja rein rechnerisch über 40 Jahre alt sein.

»Ich gehe gern zum Jugendchor, weil es Spaß macht, mit so vielen tollen Leuten zu singen!« Esther Ganz einfach und doch erstaunlich: der Chor erneuert sich immer wieder. Der erste SängerStamm ist längst von mehreren Generationen abgelöst und ausgetauscht. Nicht wegen mangelnder Qualität – wie man meinen könnte, wenn man den Chor noch nicht gehört hat. Auch gibt es keine Altersgrenze, die nicht überschritten werden dürfte. Nein, das natürliche Auslesekriterium ist nach neuesten Erkenntnissen die Luftmatratze oder Isomatte! Das erstaunt Sie, oder?

Der Jugendchor 2001 Gewiss: man ist so alt, wie man sich fühlt, aber so ganz jugendlich kann man sich mit 45 nicht mehr fühlen, oder? Doch allen Rechenkünsten zum Trotz verhält es sich mit dem Jugendchor Süddeutschland anders. Es muss sich bei diesem Chor um eine Art Jungbrunnen hanSeite 4

Mitsingen beim Jugendchor kann nur – das war schon immer so und wird wohl auch so bleiben – wer willens und in der Lage ist, sich mit harten Gemeindesaalböden anzufreunden und sich am Jugendchorwochende mehr oder weniger gemütlich auf Luma oder Ima (Abkürzungen müssen sein) zu betten und die Nacht von

Samstag auf Sonntag irgendwie rumzukriegen. Schlafmangel ist da vorprogrammiert. Manche Sänger/innen wissen die nächtlichen Stunden (zur Begeisterung ihrer schlaf-suchenden Nachbarn) auch anders zu nutzen und holen auf, was sie während der Probe noch immer nicht dürfen: schwätzen. Diese Rahmenbedingungen sorgen für eine natürliche Auslese. Dies sei als Rat denjenigen Chorleitern ans Herz gelegt, die immer noch mit Vorsingen versuchen, ihren Chor jung zu halten. Dass der Jugendchor jedoch nicht nur an Alter und Aussehen, sondern auch klanglich jung und frisch ist, liegt dagegen sicher nicht an den nächtlichen Luftmatratzenstunden. Das Herz des Jugendchores schlägt an einer anderen Stelle, sozusagen an höchster Stelle. »Ich mag Jugendchor, wegen der Gemeinschaft und weil das Singen riesigen Spaß macht!« Julia Da hat Einer schon 20 Jahre lang ein Herz für diese Arbeit und der sorgt dafür, dass es immer weiter geht, auch wenn die Chorleiterin innerlich schon so manches Mal dachte, dass der Jugendchor nicht überlebt, wenn die „Großen“ zum Studieren oder in die Ausbildung gehen und die Nächte nicht mehr auf der Isomatte zubringen möchten. Gott hat sich diese Arbeit aufs Herz gelegt – da bin ich mir ganz sicher. Und ER segnet auf unnachahmliche Weise, was im Chor und durch den Chor geschieht. IHM haben wir zu verdanken, dass der Jugendchor nun 20 Jahre besteht. Gewiss, es gehört auch viel menschliches Engagement dazu, von vielen, vielen Seiten: Klar, es müssen passende (und inzwischen schwierige) Noten gesucht, arrangiert und geprobt werden. Schon immer gehören (kreative) Andachten, beschwingte Gottesdienste in den gastgebenden Gemeinden dazu, die vorbereitet

20 Jahre Jugendchor Süddeutschland Werfen wir einen Blick in die nähere Zukunft: am Sonntag, 30. Oktober 2011 um 16 Uhr findet in Pforzheim in der Schwebelstr. (Lutherkirche) das GospelFestkonzert statt. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Deshalb schon jetzt die herzlichste Einladung dazu! »Der Jugendchor tut mir gut, weil ich dort - vor allem zu Schulzeiten - mal kurz dem Alltag entfliehen und einfach nur den Moment genießen kann.« Annika Jugendchor 2000 werden müssen. Jugendliche machen sich Gedanken um abendliche Gestaltung, feiern Feste, bringen sich ein - immer wieder kreativ und zupackend. Eltern übernehmen Fahrdienste und z.T. erhebliche Fahrtkosten. »Ich singe gerne im Jugendchor, weil man dadurch die Menschen ganz neu kennen lernt.« Miriam

die Gemeinschaft, die in IHM gegründet ist und aus dieser Kraftquelle schöpft. Da kann es schon mal passieren, dass der Chor wirklich einstimmig singt und das ist für mich als Musikerin nicht nur ein Zeichen für musikalische Qualität (mehrstimmig singen ist nicht so schwer), sondern dafür, dass hier Christen mit einem Munde Gott loben, herrlich und überzeugend.

Köstlichste Kuchen und Torten werden gebacken, Mittagsmenüs gezaubert,

Der Blick in die fernere Zukunft steht uns nicht an. Es bleibt Vertrauenssache, dass es mit dem Jugendchor noch lange weitergeht, weil ER, der Herr, mit uns weitergeht und sein Evangelium zum Klingen bringt. Zu hoffen ist das und erst recht zu erbitten. Mehr weiß ich nicht. Mehr brauche ich nicht wissen. Ich stelle mich zur Verfügung; und wenn’s nötig ist noch weitere 20 Jahre.

Das schreibt eine, die außerordentlich dankbar für den Jugendchor ist und nun schon die Hälfte ihres Lebens gerne mit ihm zubringt:

Butterbrezeln bereitgestellt. Und vieles andere mehr geschieht rund um die Proben, was nicht gleich vordergründig ins Auge sticht. Da wird sicher auch im Hintergrund viel um Gottes Segen gebetet … Das alles ist Grund für viel Danken.

Kantorin Anke Nickisch

Bei allem menschlichen Bemühen würde das Konzept jedoch nicht aufgehen, wenn nicht der Geist Gottes immer mitweht. Und das fasziniert. Was den Jugendchor im Herzen zusammenhält, das kann sich immer wieder hören lassen, wenn sich die ca. 20 – 25 Jugendlichen mindestens einmal im Jahr in Schale werfen und konzertieren, ja swingen und jubilieren. Das ist ein Vergnügen, denn da entlädt sich musikalisch, was die Jugendchorwochenenden schon immer prägt: Es ist der geteilte und gelebte Glaube an Jesus Christus;

Jugendchor 2001 Schon vormerken, unbedingt kommen und mitfeiern:

JUBILÄUMSKONZERT „20 JAHRE JUGENDCHOR“ SONNTAG, 30. OKTOBER 2011 16.00 Uhr Lutherkirche Pforzheim (Schwebelstr. 7)

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Von Personen Pfarrerin Cornelia Hübner Die neue Pfarrerin für die Gemeinde Freiburg Odenwald wohnen.

Foto: Sylvia Huisman, Clickflash foto (www.clickflash.nl)

Am 1.September 2011 werde ich die zweite Pfarrstelle in der lutherischen Gemeinde in Freiburg antreten. Die Zeit geht schnell und während ich an meiner Vorstellung für AKTUELL schreibe, laufen hier in Almere in meinen holländischen Gemeinden die Vorbereitungen für den Abschiedsgottesdienst am 24. Juli 2011. Es ist eine Zeit des Zurückblicks in Dankbarkeit für alle reichen Erfahrungen, die ich in Almere und den Niederlanden in den letzten Jahren machen konnte und es ist eine Zeit des Vorausblicks auf das Neue, das kommen wird in der Gemeindearbeit in Freiburg. Oft hörte ich dieser Tage im Zusammenhang mit dem Wechsel das Wort „Emigration“ und das hörte sich für mich merkwürdig an. Doch in gewisser Weise ist es eine Emigration nach so vielen Jahren im holländischen Ausland, das mir Heimat geworden ist. Es ist vielleicht eher ein „Aufs-neueAnkommen“ im Vertrauten und ein freudiges „Erwarten“ des Neuen! 25 Jahre in den Niederlanden durch Heirat mit meinem holländischen Mann Arie-Cees Verwaal und Tochter Anna haben mich geprägt und wohl auch „hollandisiert“, wie einige sagen. Doch spüre ich auch mit dem Älterwerden, dass meine Wurzeln im süddeutschen Raum liegen, wo auch meine Eltern im badischen Seite 6

Ich wurde am 26. Juni 1958 in Hofheim/Main Taunus geboren und bin in Weinsberg bei Heilbronn aufgewachsen. Kinderkircharbeit und Jugendarbeit in der württembergischen Landeskirche motivierten mich zum Theologiestudium von 1978 bis 1984 in Heidelberg, Bern (CH), und Amsterdam (NL). In Amsterdam inspirierte mich vor allem die biblische Theologie der „Amsterdamer Schule“, die in der Auslegung den biblischen Text und nicht die Dogmatik ins Zentrum stellt. Während zwei Studienjahren beim Rabbiner Yehuda Aschkenazy wurde mir bewusst, wie wichtig die Kenntnis jüdischer Kommentare ist, um das neue Testament zu verstehen. Bei Professor Boendermaker, der lutherische Theologie an der Universität in Amsterdam unterrichtete, lernte ich, wie sehr Martin Luther in seinen Schriftauslegungen unter anderem durch rabbinische Lehrer beeinflusst war und Altes und Neues Testament immer wieder aufs neue Brunnen der Inspiration waren. Meine Abschlussarbeit fürs erste theologische Examen habe ich über Johannes Reuchlin, dem Hebräischlehrer Martin Luthers geschrieben. Nach dem ersten theologischen Examen 1984 in Tübingen war ich Vikarin in Willsbach bei Heilbronn und wechselte nach dem 2. theologischen Examen und der Heirat in die kleine lutherische Kirche, in der auch mein Mann als Pfarrer in der lutherischen Gemeinde in Amsterdam tätig war, in die Niederlanden. 1988 wurde ich in der lutherischen Gemeinde in Den Helder in Nord Holland ordiniert. Nach der Geburt unserer Tochter 1991 war ich einige Jahre aktiv im Vorstand des lutherischen Frauenbunds und der Organisation von Frauenwochenenden und Studientagen. Über die Frauenarbeit kam ich in Kontakt mit dem

Gleichstellungsbüro des Lutherischen Weltbundes (WICAS) und habe mich von 2004 bis 2010 als Regionalkoordinatorin für Westeuropa für die Gleichstellung von Frauen und Männern und andere Projekte engagiert. Den Kontakt mit verschiedenen lutherischen Kirchen in Westeuropa und weltweit habe ich als sehr bereichernd erfahren. Thematischer Schwerpunkt bei vielen Besuchen war die Frauenordination, gleichberechtigte Partizipation von Frauen und Männern in den Kirchen, die Übersetzung des LWB Dokuments „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder in Kirche und Gesellschaft“ und die Frage von Mission im Kontext unserer heutigen Gesellschaft. Gelernt habe ich in diesen Jahren, wie wichtig gerade in kontroversen Fragen das offene Gespräch ist und dass Prozesse oft viel Zeit nötig haben. Während der ehrenamtlichen Frauenarbeit habe ich von 1994 bis 2001 in der lutherischen Gemeinde in Amersfoort und von 2003 bis heute in der lutherischen Regionalgemeinde Almere Flevoland gearbeitet. Seit zwei Jahren habe ich auch einen Auftrag in der reformierten Gemeinde Almere Haven, mit der sich die lutherische Gemeinde nach der Fusion auf Landesebene 2004 zur protestantischen Kirche nun auch auf lokaler Ebene in einem Fusionsprozess befindet. Die Frage nach lutherischer Identität in der Seelsorge und Liturgie, in der Feier des Abendmahls und der communio (Bezogenheit auf Gemeinschaft!) hat mich im Kontext vielfältiger ökumenischer Zusammenarbeit in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt. Kirche „geschieht“ für mich vor allem „vor Ort“ in der Formung von Ge-meinde und Nachfolge von Jesus Christus, in Wort und Sakrament, in vielgestaltiger Kirchenmusik und Gebet, in der Seelsorge und in vielerlei Formen von Katechese und Diakonie.

Hilfe aus Steinen auf dem Evangelischen Kirchentag Die lutherische Tradition bietet dafür viel Quellen der Inspiration auch für unsere heutige Zeit. Sie gibt uns „Wurzeln, die uns Flügel schenken“, wie es die frühere Ratsvorsitzende der EKD und Bischöfin der evangelisch lutherischen Landeskirche von Hannover in einem Buch über Glaubensfragen einmal sagte. Umstrukturierungen und Reorganisationen haben im Zuge von finanziellen Problemen auch die (großen) Kirchen erreicht und verbrauchen viel Energie und Zeit. Ich hoffe, dass die Arbeit in einer kleinen lutherischen Kirche mit transparenten Strukturen die Möglichkeit bietet, nahe am Kern des Evangeliums zu bleiben und viel Raum für persönliche Begegnungen bietet. Darauf freue ich mich und hoffe dem ein oder anderem demnächst persönlich zu begegnen. Auch für uns als Familie wird die kommende Zeit eine Herausforderung darstellen. Mein Mann wird vorläufig als Pfarrer der lutherischen Gemeinde Hilversum in den Niederlanden bleiben und nachkommen, wenn sich auch für ihn ein neues Aufgabenfeld eröffnen wird und unsere Tochter wird im August mit ihrem Studium in Amsterdam beginnen. Der Teilzeitauftrag wird uns Möglichkeiten bieten, einander regelmäßig in Freiburg oder Hilversum zu sehen. Mit der Wohnung in der SebastianKneipp-Straße 2 in Freiburg in der Nähe von Kirche und Gemeindehaus ist eine Basis gegeben, „anzukommen“ und sich heimisch zu fühlen. Möge Gottes umhüllender Segen uns begleiten und Glaube, Hoffnung und Liebe in Jesus Christus uns Kraft schenken für den gemeinsamen Weg, der vor uns liegt! Mit herzlichen Grüßen, Ihre Pfarrerin Cornelia Hübner

Helfergruppe aus Steinen mit Pfarrer Thierbach (rechts) beim 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden

Als Helfergruppe beim 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden Dresden? – Ja, da würde ich gern mal hinfahren. Das ist bestimmt eine interessante Stadt! Evangelischer Kirchentag? – Was ist das? Da war ich noch nie. Aber warum nicht? Als Helfer beim Kirchentag? – Was muss man da machen? So oder ähnlich lauteten Reaktionen und Fragen einiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Helfergruppe im Vorfeld unserer Fahrt nach Dresden. Nach den fünf Tagen unterwegs und auf dem 33. Evangelischen Kirchentag haben sich inzwischen auch reichlich Antworten gefunden. Wir waren eine bunte 16köpfige Gruppe, die sich schließlich als Helferinnen und Helfer für den Kirchentag angemeldet hatte: Drei Jugendliche mit ihrem Pfarrer aus unserer Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde LörrachSteinen. Eine Gruppe aus der 10. Klasse des ev. Religionsunterrichts am Schulzentrum Steinen sowie ein paar katholische Freunde.

Insgesamt also eine recht ökumenische Gesellschaft. Deshalb gab es zunächst ein paar Fragen zu klären. Denn wir sollten u.a. auch als Abendmahlshelfer beim Abschlussgottesdienst am Elbufer eingesetzt werden. Im Nachhinein hat sich gerade unsere ökumenische Vielfalt für uns als Bereicherung erwiesen. Katharina aus unserer Helfergruppe schrieb in einem Bericht für die Badischen Zeitung: „Es war ein eindrückliches Erlebnis, wie viele Menschen vom Glauben fasziniert sind und zusammen feiern können. Noch dazu überkonfessionell: Wir Helfer sind katholisch, evangelisch und evangelisch-lutherisch. Dresden hat uns gezeigt, wie uns der Glaube vereint.“ Doch der Weg nach Dresden (und natürlich dann auch zurück) war zunächst erst einmal lang. Fast elf Stunden waren wir mit dem Sonderzug von Basel unterwegs. Allerdings zu einem vergleichsweise günstigen Preis und in guter Gesellschaft mit vielen anderen Seite 7

Hilfe aus Steinen auf dem Evangelischen Kirchentag Kirchentagsteilnehmern aus Baden. Die Quartierschule, in der wir in Dresden-Dobritz als Helfer untergebracht waren, hatte noch reichlich DDR-Charme. Auf Isomatten und im Schlafsack verbrachten wir insgesamt vier eher kurze Nächte. Dafür gab es reichliches Frühstück, das für uns wiederum von anderen Helfer jeden Morgen bereitgestellt wurde. Alle Strapazen und die spartanische Unterkunft wurden durch die Eindrücke und Erlebnisse des Kirchentages mehr als wettgemacht. Unser Einsatzort als Helfergruppe war die Ev.-Luth. Heilig-Geist-Kirche in DresdenBlasewitz, ganz in der Nähe der denkmalgeschützten Elbbrücke, des „Blauen Wunders“.

Das Kirchentagsschiff auf der Elbe In einer Früh- und einer Spätschicht mit jeweils acht Helfern waren wir rund um die Uhr dabei. Auf- und Abräumen, Helfen beim Wandelabendmahl, Kollekte einsammeln, Auskünfte geben, Fluchtwege freihalten – es gab immer etwas zu tun, sodass die Zeit nie lang wurde. Da wir uns als

Helferinnen und Helfer aus Steinen beim Abschlussgottesdienst Die Kirche war Veranstaltungsort der Gottesdienstwerkstatt. Im Laufe der drei Programmtage des Kirchentages konnten wir dort eine Fülle von unterschiedlichsten Gottesdiensten erleben und waren dabei als Helfer eingesetzt. Ein Taizé-Gottesdienst, Gospel- und Bluesmessen, ein Rock-Gottesdienst mit einer sächsischen Pfarrerband, ein Jugendgottesdienst von einem Team aus dem Ruhrgebiet und ein Kino-Gottesdienst gehörten zum Beispiel dazu. Seite 8

Gruppe aufteilen konnten, hatten wir schließlich neben unserem Einsatz reichlich Zeit, Dresden und den Kirchentag insgesamt zu erkunden und zu erleben. Die Fülle der Veranstaltungen war überwältigend und manchmal waren gerade die interessanten überfüllt. Aber von der besonderen Kirchentagsatmosphäre konnte jeder von uns reichlich tanken. Kirchentag, das ist ein Wunder an Organisation. Tausende ehrenamtliche Helfer

am Werk. Über Einhunderttausend ständige Gäste auf Hunderten von Veranstaltungen. Aber neben der sehr guten Organisation ist vor allem die friedliche und freundliche Atmosphäre einer solchen Massenveranstaltung bei hochsommerlichen Temperaturen beeindruckend. Es scheint ein besonderer Geist in den Kirchentagsfahnen und auch in den Köpfen der Besucher zu wehen. Kein Gerangel in überfüllten Straßenbahnen. Kein Schimpfen und Schubsen. Dagegen Freundlichkeit und Gastfreundschaft, die auch die Nichtchristen in Dresden verstanden. Mehr als einmal wurde uns Ortsfremden bei der Orientierung in Bus und Bahn geholfen. Besonders beeindruckend war für uns alle schließlich der Abschlussgottesdienst. Obwohl wir dazu am Sonntagmorgen bereits um 4.00 Uhr aufstehen mussten, um rechtzeitig mit unserem Gepäck am Elbufer zu sein. Als es an das kirchentagstypische Austeilen des Abendmahls ging, war bei allen die Müdigkeit (zumindest vorübergehend) verflogen. Unser Abendmahlstisch befand sich direkt vor einem großen weißen Kreuz am Elbufer. So war schließlich sogar in der Fernsehübertragung im ZDF das ein oder andere Gesicht aus unserer Gruppe zu sehen. Abschließend soll noch einmal Katharina mit ihrem Fazit zu Wort kommen: „Schon jetzt ist sicher, dass einige von uns 2013 in Hamburg dabei sein werden.“ Kai Thierbach

Überraschung am Zoll

Nachdem Gottesdienst - Gemeinsam essen und feiern

den. Besonderes Interesse fand das Herstellen von Tortenverzierungen aus Zuckerfondant. Es war eine Augenweide, zuzusehen, wie Frau Werner und ihre Tochter feinste Blumen mit Blüten und allem was dazu gehört „zauberten“. Und dann erst die Erfahrungen beim Selbst-Ausprobieren, dass das, was gar nicht so schwer sein soll, dann doch nicht so gelang. Ein wichtiger Aspekt an diesem Tag begenete dem Beobachtenden auf Schritt und Tritt. Junge, ältere und alte Gemeindeglied, die miteinander im Gespräch sind, die etwas zusammen tun. - Das

Gemeindefest ein Fest der Freude darüber, dass Jesus dabei ist und mitfeiert Im Mai kam die Gemeinde im Caritas-Waldheim in der Friedrichstaler Allee zusammen, um das traditionelle Gemeindefest zu feiern. Das erweiterte Kindergottesdienstmitarbeiterteam hatte das Fest thematisch vorbereitet. Zum Familiengottesdienst hatten sich etwa fünfzig Gemeindeglieder versammelt. Im Zentrum des Gottesdienstes, in dem der Posaunenchor unter Leitung von Brigitte Fetzer spielte, stand die Geschichte vom Zöllner Zachäus. „Wie seid ihr denn hier heiengekommen? - Habt Ihr die Schranke an der Tür einfach umgangen?“ Am Einang des Gottesdienstraumes war eine geschlossene Schranke. Dort saß der Zöllner Zachäus. Wer dazu bereit war, wurde noch einmal herausgeschickt, um sich mit Obst und mit „Schokoladengeld“ zu versorgen. Und dann standen sie vor der Schranke am offiziellen Zugang. Der Zoll für das mitgebrachte Obst wurde taxiert und entrichtet. Die Schranke öffnete sich und wieder war einer mehr im Raum. Nach der Bildergeschichte „ Zachäus“von Kees de Kort wurde die Zollszene an der Eingangstür noch einmal wiederholt. Es war ergreifend, zu sehen, wie sich die innere Wandlung des Matthäus überzeugend bei seiner Arbeit erleben ließ. Das Erstaunen, das das Auftreten des neuen Zachäus bei

den vor dem Schlagbaum stehenden auslöste war mehr, als nur gespielt. Also wurde das Fest im Hause des Zachäus gemeinsam gefeiert. Zum Putengeschnetzelten mit Bandnudeln aus der AWO-Großküche hatte ein kleines Team von Frauen aus der Gemeinde eine Kräuter-Käsesoße für Vegetarier und Schüsseln mit gemischtem grünem Salat vorbereitet. Mittags spielte der Posaunenchor zu einem Wunschkonzert auf, zu dem selbst hergestellte Volksliederhefte verteilt wurde. - Neben sportlichen Betätigungen auf dem Gelände, konnten unterschiedliche Work-Shops besucht werden. So konnten beispielsweise Lederbeutel, wie Zachäus einen für sein Geld hatte, selbst hergestellt wer-

Tortenverzierung selber herstellen Gemeindefest ist ein Ort, an dem sich die Gemeinde trifft und zusammen feiert. Ein üppiges Buffet aus selbstgemachten, traumhaft schönen und guten Kuchen und Torten rundete den Tag ab. - Im nächsten Jahr treffen wir uns wieder zum Gemeindefest im CaritasWaldheim.

Ob ich das wohl auch hinbekomme: Kunstwerke für die Torte Seite 9

EL_MAC in Taizé

Jeder der Teilnehmer hat sich ein Foto ausgesucht, das einen persönlichen Eindruck vermittelt.

Zitat Papst Johannes Paul II.: „Man kommt nach Taizé wie an den Rand einer Quelle“ (Silke Miesel).

Aufgrund der Kuchenspende einer lieben Oma (dürften sogar mehr sein) wird schon der Hinweg zur Kaffeefahrt (Max Bertsch).

Die Gottesdienste geben täglich Kraft und dafür nimmt man gerne auch mal Rückenschmerzen in Kauf. (Rebekka Bereuther)

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EL_MAC in Taizé

Der Geist von Taizé scheint nicht nur dabei zu helfen den inneren Frieden zu finden, sondern verleiht angeblich auch manch einem übernatürliche Fähigkeiten… (Adrian Miesel).

Trotz großen Hungers vieler Menschen, gibt es kein Gedränge und keine schlechte Laune (Theresa Bertsch).

Tausende Menschen glauben und beten gemeinsam in der Stille. Beim Essen findet man die Einheit in Chaos und Kakao. (Clara Bereuther)

Und obwohl das Wetter schlecht vorhergesagt war, waren wir bei saharaähnlichen Temperaturen immer wieder dem Verdursten nahe (Maximilian Thimm).

Wunderschöne, fast meditative Lieder – Gebete, die aus dem Herzen kommen und befreien – bis tief in die Nacht… (Annika Miesel)

Taizé ist nicht nur ein Ort der Meditation sondern auch der Ruhe. (Armin Miesel).

Alle waren eine große Familie, nur manche sahen sich eher zu ihresgleichen, dem Müll, statt zur Gemeinschaft, hingezogen (Alex Timm) Seite 11

Jugend bei der SELKiade Die Schöpfungvom Chaos zum Kosmos, von diesem gewaltigen Thema inspiriert fand die SELKiade 2011 vom 2. - 5. Juni in Schifferstadt statt. Ausgerichtet wurde diese Großveranstaltung der SELK in diesem Jahr vom JuMiG Süd, dem Jugendmitarbeitergremium der ElKiB und der SELK im Sprengel Süd. Die Teilnehmer ka-men aus ganz Deutschland – selbst Rostock – in die Pfalz um in ihren Teams Gruppengefühl, Können, Geschicklichkeit und Siegeswillen zu beweisen, Menschen kennenzulernen, wiederzusehen und viel Spaß in guter Gesellschaft zu haben. Zu guter Unterhaltung trugen zweifelsohne die vielen kreativen Events bei. Schon der Eröffnungsabend startete mit einer spektakulären Modenschau, in deren Rahmen die wunderbaren Haute Couture Kreationen der Teams von ihren Auserwählten präsentiert

wurden. Auch dies Teil des Wettkampfes! Ein besonderes High-

light unter diesen war Theatersport unter Anleitung von Theaterpädagoge, Schauspieler und Kabarettist „Gabs“. Hier hatten die Teams durch Vertreter der jeweiligen Regionen die Möglichkeit Zusatzpunkte im Rennen um den SELKiadepokal zu ergattern. Sowohl Publikum als auch Akteure hatten viel Spaß an der Umsetzung! Das Thema war präsent - sei es in den schönen Andachten und dem Gottesdienst, die beide von einer Band begleitet wurden, oder in den Titeln und Bibelsprüchen zu den Spielen. Die Spieler mussten selbst schöpferisch tätig werden, indem sie eine Holzwerkstatt besuchten oder beispielsweise „Kunst aus Kaugummi“ herstellten. Sie mussten

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Jugend bei der SELKiade

sich mit den komplizierten Fachbegriffen zu Gottes Geschöpfen herumschlagen und sich im Kampf ums Überleben bei „struggle for life“ in schlammiger Umgebung an den Konkurrenten beweisen. Es war ein spannendes und knappes Rennen! Mit viel Körpereinsatz, Hirnschmalz und kurzem Gewitter, bei dem wir die Unberechenbarkeit des Chaos zu spüren beka-

men. Doch bald schon hielt der Kosmos - die Ordnung - wieder Einzug. Auch die Teilnehmer hielten Einzug in die Versammlungshalle als man zur Siegerehrung rief. Jubeln durfte „Hamburg-Stelle“, sie waren die Meister und durften den Pokal nach Hause tragen! Zweiter wurde „Team Altersheim“, Therese Brunner

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Bild und Wort

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Bild und Wort Wieviel Kraft muss Glauben haben? „Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.“ (Evangelium nach Lukas 17, 5+6)

Kennen Sie die Zeiten im Leben geben, wo selbst einem geübten Christenmenschen diese Bitte der Jünger wie aus dem Herzen gesprochen ist: „Herr, stärke mir den Glauben!“ Denn wenn der eigene Glaube manchmal nur etwas stärker wäre, dann würde die Last schwerer Lebenszeiten leichter zu tragen und leichter zu bewältigen sein. - So jedenfalls scheinen auch die Jünger zu denken. Kennen Sie auch den Rückschluss, dass der eigene Glaube vermutlich nicht stark genug war, dass das Gebet wohl nicht intensiv genug war, weil etwas Gutes nicht geschehen ist, obwohl man doch glaubt und betet? Ist die Stärke des Glaubens, die Größe des Vertrauens entscheidend für den erbetenen Erfolg? Muss ich folglich immer wieder sagen: „Herr, stärke mir den Glauben!“? Jesus hat seine eigene Meinung dazu, und sie ist maßgebend. Er vergleicht die Größe eines Glaubens mit der eines Senfkorns. Das Senfkorn ist winzig, so klein und leicht, dass es in den Rillen einer Hand verschwindet und nicht ins Gewicht fällt. „Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, …“ Was wäre dann? Dann würden wir die Erfahrung machen, dass selbst der kleinste Glaube sogenannte „Bäume“ ausreißen kann. Selbst der kleinste Glaube trägt in sich die Kraft, scheinbar Unmögliches und Schweres außer Kraft zu setzen, denn selbst der kleinste Glaube weiß eine himmlische Anlaufstelle, wo ihm Hilfe und Zuspruch und Kraft zuwachsen. „Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, …“ So kann sich ein Christenmensch entspannen hinsichtlich seines Glaubens. Und sei er nur so groß wie ein Senfkorn – es gilt: Die Worte, die er spricht, werden nicht ohne Wirkung bleiben, denn der sie hört ist mit seiner Hilfe stets nahe. Rainer Trieschmann

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Zum 50. Todestag von Olaf Andreas Gulbransson „Nicht an den Zweck gebunden, sondern an den Sinn“ Zum 50. Todestag des Kirchenbaumeisters Olaf Andreas Gulbransson

ring; so entwickelte er sowohl für die Luther-Kirche in Pforzheim als auch für die Christus-Kirche in Steinen einen Baukörper, der einerseits den ausgesprochen sakralen Kirchenraum als auch die darunter liegenden Gemeinderäume umfasst. Die Proportionen eines Kirchenbaus – die Christus-Kirche in Steinen etwa steht auf einer Grundfläche von 11 mal 11 Metern, das Kirchengebäude ist 11 Meter hoch, der Dachreiter überragt das Gebäude erneut um 11 Meter -, aber auch den Tageslichteinfall hat O. A. Gulbransson architektonisch genau durchdacht – doch Lutherkirche in Pforzheim Dem Kirchenbaumeister Olaf Andreas Gulbransson (1916 - 1961) verdankt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden zwei Kirchengebäude: die Lutherkirche in Pforzheim, geweiht 1954, und die Christuskirche in Steinen, 1962 geweiht, gut ein Jahr nach dem Tod des Architekten im Sommer 1961. 1953 hatte sich der 1916 geborene Sohn des berühmten Zeichners des Satire-Magazins „Simplizissimus“ und späteren Kunstprofessors Olaf Gulbransson als Kirchenbaumeister selbständig gemacht und in der kurzen Zeit von acht Jahren 9 Kirchen fertiggestellt, weitere 18 Kirchenbauten wurden seinen Plänen entsprechend nach seinem Tod fertiggestellt. Die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg führten viele lutherische Christen in konfessionell katholisch oder reformiert bzw. uniert geprägte Gebiete: nach Bayern etwa und auch nach Baden. Wer die Heimat verloren hatte, wollte doch die geistliche Heimat in die Fremde hin mitnehmen. Dieser Situation wurde O.A. Gulbransson in mehrfacher Hinsicht gerecht: die räumlichen Möglichkeiten und finanziellen Mittel der Flüchtlingsgemeinden waren geSeite 16

des Lebens der Christenheit und ihrer Gemeinden, wie es die Flüchtlinge am eigenen Leib erlebt hatten: Die Luther-Kirche in Pforzheim wirkt mit ihren sichtbaren Metall-Dachverstrebungen wie eine eben aufgerichtete Halle; mit der Christus-Kirche in Steinen hat O. A. Gulbransson seine Lieblingsidee des im Zelt mitziehenden Gottes des wandernden Gottesvolkes verwirklicht – beides gemäß der neutestamentlichen Feststellung: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebräerbrief Kap. 13, Vers 14). Kirchenbau als geistliche Bewegung und geistliches Bewegtwerden: das ist die Architekten-Kunst O. A. Gulbranssons, wie sie auch in den beiden von ihm der ELKiB geschenkten Kirchen miterlebt werden kann: wie der Pilger, der nach Jerusalem, der Stadt auf dem Berge, hinauf wandert und dann nochmals den Tempelberg erklimmt, führen Treppen hoch zum Kirchenraum der LutherKirche in Pforzheim als auch der Christus-Kirche in Steinen; dann öffnen sich bewusst gestaltete kupferbeschlagene Pforten:

Altarraum der Lutherkirche auch jedes noch so kleine Detail, von der Verlegung der Steine auf dem Boden der Kirche über die Gestaltung der Lampen bis zum Türgriff hat O. A. Gulbransson in den Dienst seiner Kirchenbauten gestellt. Dabei galt ihm in einer Zeit, in der technisch alles machbar erschien, Materialtreue als handwerklich oberstes Ziel: es soll erkennbar sein, was mit welchen Mitteln gebaut wurde; und: Trugbilder waren für ihn ausgeschlossen; ein Rundbogen hat aus Steinen gemauert zu sein – BetonImitationen waren ihm ein Gräuel. Zugleich setzte er mit seinen Kirchenbauten geistliche Zeichen

Kirchentür der Lutherkirche von Olaf Gulbransson entworfen

Olaf Andreas Gulbransson

Gerade fertiggestellt Die noch unverputzte Christuskirche - 11x11x11 Meter In Pforzheim das vom Vater des Architekten gestaltete Luther-Tor, in Steinen die beiden eher schmalen, diagonal zueinander stehenden Eingänge, die an das Wort Jesu von der engen Pforte und dem Kamel-durchs-Nadelöhr erinnern als auch an die vielen Wohnungen, die in Gottes Haus bereitstehen, wo immer jemand herkommen mag. So betreten wir den Raum, der für O.A. Gulbransson Raum für den Unnennbaren, für die Unbeschreiblichkeit Gottes ist: die hüllende Schale für Gotteserfahrung, als die ruhige, geduldige, in über alles erhabener Barmherzigkeit gefasste Gegenseite zu unserer Alltagserfahrung – wie Gulbransson es als eigene Erfahrung in einer vom Krieg beschädigten Kirche beschreibt. Die rund um Christus versammelte Gemeinde: die ihn hört, wo er spricht, die Anteil hat an ihm in der Feier seines Todes und seiner Auferstehung in der Gemeinschaft seines Mahls – das gewinnt Gestalt in den Kirchenräumen O. A. Gulbranssons. Weder Theatersaal noch Kino sind ihm Vorbild; vielmehr haben seine Erfahrungen in Feldgottesdiensten im Krieg ihn die Beobachtung machen lassen: wie von allein sammeln sich die

Menschen im Halbkreis um das Wort des Evangeliums und zur Gemeinschaft am Sakrament des Altars. Alle Kirchenräume O.A. Gulbranssons lösen das Gegenüber von „Bühne“ und „Publikum“ auf in die um Jesus versammelte Gemeinschaft des Reiches Gottes – statt starr hintereinander gestellter Bankreihen finden die Menschen Platz auf um Kanzel und Altar zentrierten Sitzreihen, die je nach Raumgefüge durch Zwischengänge strukturiert sind. Die Orte der Begegnung – Kanzel und Altar – sind meist auf niedrigem, halbrundem Podest plaziert – die Ausnahme des „Hochaltars“ mit vielen Stufen in der Luther-Kirche in Pforzheim gründet auf der Intervention des damaligen Pfarrers, der sich O. A. Gulbransson widerwillig gebeugt hatte. Am 18 Juli 1961 erlag Olaf Andreas Gulbransson im Alter von 45 Jahren den schweren Verletzungen, die er sich bei einem von ihm unverschuldeten Autounfall zugezogen hatte. Zum 50. Todestag von Olaf Andreas Gulbransson gedenken wir dankbar dessen, was er der ELKiB als architektonisch-geistliches Vermächtnis hinterlassen hat und was er treffend in eigene

Der 11 Meter hohe Turm wird auf den Rohbau der Christuskirche montiert Worte zu fassen verstand: „Der Kirchenbau ist … von einer beruhigenden, für manchen allerdings beunruhigenden Zwecklosigkeit. Der Bau, der Raum geben soll für die Begegnung der Menschen mit Gott, ist nicht in erster Linie an den Zweck gebunden, sondern an den Sinn.“ Andreas Heinicke

Altar und Kanzel der Christuskirche Auf niedrigem halbrunden Podest, um das im Halbkreis die Kirchenbänke angeordnet sind. Seite 17

Aus den Gemeinden

Baden-Baden Klausurtagung Im April traf sich der Kirchenvorstand zu einer eintägigen „Klausurtagung“ im Pfarrhaus. Dabei wurde vor allem die Gemeindesituation erörtert und reflektiert. Einigkeit bestand darüber, das Gemeindeleben zu stärken und dabei die vorhandenen begrenzten Möglichkeiten auszubauen. Der Finanzausschuss wird seine Arbeit fortsetzen und intensivieren. Im Rahmen der Umstrukturierung und Konsolidierung der Haushaltsfinanzen werden Verwaltung und Buchführung direkt in die Verantwortung der Gemeinde gelegt. Frau Astor aus dem Kirchenvorstand wird zum 1. September diese Aufgabe übernehmen. Damit endet die neunjährige gewissenhafte Tätigkeit von Frau Theil im Gemeindebüro. Die Gemeinde verabschiedet Frau Theil mit einem ganz herzlichen Dank. Konfirmation Am Sonntag Kantate wurden in der St.Johanniskirche vier Jugendliche konfirmiert und empfingen Gottes Segen. Konfirmandeneltern und Kirchenvorsteher/Innen waren in den Gottesdienst eingebunden und übernahmen Lesungen und Grußworte. Es war diesmal ein ganz besonders musikalisch festlich begleiteter Gottesdienst, der zunächst mit einem Stromausfall in der Stadt begann. Aber für den Meisterschüler Lukas Reiß an der Trompete und dem Konzertorganisten Philipp Pelster war das kein Problem. Beim Einzug der Konfirmanden begann die Seite 18

Begleitung am Klavier im Kirchenschiff. Am Ende des Festgottesdienstes gab es für beide jungen Musiker viel Lob und großen Beifall. Freitagstreff Der ca. alle sechs Wochen stattfindende Gemeindenachmittag „Treffpunkt“ ist inzwischen umbenannt zum „Freitagstreff“. Am 17. Juni war der junge Baden-Badener Steinmetz, Felix Bahret, mit einem Bildvortrag über die Münsterbauhütte in Freiburg zu Gast. „Das Münster „Unserer lieben Frau“ ist ein bemerkenswertes Bauwerk nicht nur für katholische Menschen aus aller Welt…“ Mit diesen Worten begann Felix Bahret seine kompetent und beschwingt vorgetragenen Ausführungen über das Freiburger Münster und seine Tätigkeit an der Münsterbauhütte. Der Nachmittag war gut besucht, und die lebendige Aussprache bei Kaffee, Tee und Kuchen hat sehr viel zum Gelingen des ersten „Freitagstreff“ beigetragen. Hans-Martin Ahr

Anfang August erfolgen. Arbeitsbeginn wird der 1. September sein, die Einführung erfolgt am 11. September in einem feierlichen Gottesdienst. Dazu sind Gemeindeund Kirchglieder sowie Gäste aus nah und fern herzlich in Freiburg willkommen. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Erlöserkirche, anschließend sind alle zu einem Empfang vor der Kirche eingeladen. Für Auswärtige gibt es zuvor einen Begrüßungskaffee im nahegelegenen Pfarrhaus (Stadtstraße 22). „Seid untertan der Obrigkeit?“ Regelmäßig einmal im Monat treffen sich Männer aus der Gemeinde zum offenen oder themenbezogenen Gespräch im Gemeindehaus. Im Juni lautete das Thema: „Seid untertan der Obrigkeit?“ – Grundlegende Bibelstellen zur Stellung des Christen in der Welt aus dem Neuen Testament wurden ebenso bedacht, wie die Zwei-Reiche-Lehre Luthers. – In der Zeit des Nationalsozialismus‘ wurde die Frage nach dem Gehorsam gegenüber der Obrigkeit zur bedrängenden Frage. Dietrich Bonhoeffer wählte für sich den Weg des Widerstandes. Hinter dieser Entscheidung stand die geistliche Einsicht, er müsse „Gott mehr gehorchen als den Menschen“. (Apg. 5,29). Konfirmandenausflug an den Bodensee

Freiburg Einführung von Pfarrerin Hübner ist in Sicht Das Ende der Vakanz in Freiburg ist in Sicht, die Freude auf den Beginn mit Frau Pfarrerin Hübner wächst. Nachdem eine Wohnung in der Nähe von Pfarrhaus und Kirche angemietet werden konnte, und das Büro in der Stadtstraße renoviert ist, kann der Umzug von den Niederlanden nach Baden

Neun Konfirmanden, ein Jugendlicher und zwei Erwachsene machten Mitte Juli einen Tagesausflug an den Bodensee. Ziele waren Konstanz und Meersburg. Im Jan-Hus-Haus und im Münster hörten wir Interessantes über die Zeit des Konstanzer Konzils und den böhmischen Vorreformator Jan Hus, der seinen Einsatz für die Reform der Kirche mit dem Leben lassen musste. In Meersburg war die Bibelgalerie unser Ziel. Bei herrlichstem Sonnenschein genossen wir besonders den Ausblick vom Münstertum und die Fahrt über den Bodensee mit der Fähre. Christof Schorling

Aus den Gemeinden

Ispringen Ostergarten Die Idee zu einem Ostergarten entstand im Sommer 2010. Wir wollten mit den Kindern vom ReliSamstag biblische Geschichten mit kreativen Arbeiten verbinden und den Weg Jesu von Gründon-nerstag bis Ostern mit allen Sinnen erfahren. An fünf Samstagen wurden die einzelnen Stationen thematisch durchgenommen und dann kreativ umgesetzt. Vorschläge und Materialien wurden gestellt und die Umsetzung mit kleiner Anleitung den Kindern selbst überlassen. Dabei entstanden sehr schöne Objekte - sechs Osterwegstationen - aus Papier, Stoff, Ton und Wachs. Die Kinder arbeiteten sehr konzentriert, und es machte große Freude ihnen zuzusehen. Am letzten Reli-Samstag wurde der Ostergarten von den Kindern in der Kirche aufgebaut und am Palmsonntag in einem Familiengottesdienst präsentiert. Die Kinder vom Reli-Samstag sind eine Gruppe von 5 - 13jährigen. Derzeit kommen durchschnittlich 15 Kinder zu diesen Treffen monatlich zusammen. Das gemeinsame Mit-tagessen bereitet viel Freude und die Kinder tauschen sich rege aus. Die Leitung liegt in den Hän-den von Pfr. Trieschmann und 6 engagierten Müttern. Bilder des Ostergartens sind auf der Homepage der Gemeinde www.ispringen.elkib.de zu finden. Kirsten Becker-Faaß Gemeinsamer Frauenkreis Einmal jährlich abwechselnd laden sich die beiden evangelischen Frauenkreise des Ortes zu einem gemeinsamen Frauenkreisnachmittag ein. In diesem Jahr trafen sich die Frauen im Gemeindehaus der Ev.-Luth. Siloah-Gemeinde. Nach einer Eröffnungsandacht, nach Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen lauschten die Teilnehmerinnen

dem großartigen Vortrag von Frau M. Goos zum Thema „Leben und Werk von Paul Gerhard“, anschaulich und beeindruckend präsentiert mit Bildern und Chorälen. Der Nachmittag war eine willkommene Vorbereitung für den darauffolgenden Sonntag Kantate. Kirchenchor und Orchester muszierten die Kantate „Geh aus mein Herz und suche Freud“ von Otto Kaufmann. Ein musikalisches Werk, das bei vielen Sängerinnen und Sängern noch langen Nachklang („Ohrwurm“) gefunden hat. Gemeindefreizeit Mit mehr als 60 Teilnehmenden war die diesjährige Gemeindefreizeit auf dem Kapf (13.-15. Mai) wieder ein ganz besonderes Ereignis im Leben unserer Gemeinde. Viele junge Familien und einige Senioren hatten sich eingefunden, um die Tage in fröhlicher und entspannter Gemeinschaft zu ge-nießen. Zahlreiche Programmpunkte waren im Angebot, so dass jeder sich davon etwas aussuchen konnte: Wanderung, Burgbesichtigung, Kletterwand, vielerlei sportliche Aktivitäten, Morgenund Abendandachten, Grillen, Geländespiel, Nachtwanderung, Hausrallye, gemütliche Gesprächsabende und ein Familiengottesdienst zum Abschluss. Rainer Trieschmann

Lörrach-Steinen Chorprojekt Schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate war Kantorin Anke Nickisch im April zu einem weiteren Chorprojekt in Steinen. Elf Sängerinnen und fünf Sänger, trafen sich am Sonntagmorgen zum Ad-hoc-Chor in der Christuskirche. Nach einer Andacht und dem obligatorischen Übungen zum Einsingen ging es ans Einstudieren von sechs Chorstücken und Liedern für den Nachmittagsgottesdienst. In der

Mittagspause wurde in fröhlicher Runde vor der Kirche im Freien getafelt. Nach einer weiteren Probeneinheit begann der Gottesdienst. Nachdem der Chor den sechsstimmigen Taizé-Kanon „Per crucem“, für den sich die Sängerinnen und Sänger in der Kir-che verteilt hatten, gesungen hatte, gab es kräftigen Applaus von der Gottesdienstgemeinde. Das Chorprojekt war eine geistliche Übung in der Passionszeit. Benefizkonzert Am Freitag, den 13. Mai, war Anke Nickisch bereits wieder in Steinen zu Gast. Diesmal, um gemeinsam mit Dorothea Kant (Querflöte/Saxophon) ein Konzert unter dem Titel „Orgel und mehr ...“ zugunsten der Erhaltung unserer denkmalgeschützten Christuskirche zu spielen. Die Besucher erwartete eine vielseitige Mischung aus reinen Orgelwerken, Orgel und Querflöte bzw. Saxophon im Duett und von allen mitgesungenen Gemeindeliedern. Dazwischen gab es immer wieder Erläuterungen und Anekdoten zu den entsprechenden Musikstükken und Komponisten zu hören. Das Konzert gehört in die Reihe der Veranstaltungen anlässlich des 50. Kirchweihjubiläum unserer Christuskirche im Dezember 2012. Kirchenvorstandsklausur Anfang Mai trafen sich die Mitglieder des Kirchenvorstandes und unsere Synodalen im Gersbacher Naturfreundehaus zur alljährlichen Klausurtagung. Das Thema der anderthalb Tage war im weitesten Sinn „Kommunikation“. Als Supervisor hatte der Kirchenvorstand Pfarrer Andreas Heinicke gewinnen können. In drei Arbeitseinheiten wurden wir von Heinicke zunächst mit den Grundsätzen der Themen-zentrierten Interaktion (TZI) vertraut gemacht. Dann wurde in Klein-gruppen und im Plenum das Gelernte ausprobiert, angewendet und vertieft. - Ein gewinnbringendes Wochenende mit erleuchtenden Erkenntnissen und vielen praktischen Anregungen für das Gemeindeleben und die Arbeit im Kirchenvorstand. Kai Thierbach Seite 19

Aus den Gemeinden

Karlsruhe Zachäus und das Freudenfest Im Mai feierte die Gemeinde ihr traditionelles Gemeindefest im Caritas-Waldheim im nördlich des Schlosses gelegenen Hardtwald. Das Fest begann mit einem Familiengottesdienst, den das Gottesdienst-Team, das aus dem erweiterten KindergottesdienstTeam besteht, vorbereitet hatte. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand Zachäus. „Wie seid Ihr denn hier hereingekommen, da ist doch eine Schranke!”, so wurden die Gottesdienstbesucher begrüßt. Wer ein „schlechtes Gewissen” hatte, konnte noch einmal zurück ins Foyer und vorbei an „Zachäus” in den Gottesdienstraum. Der taxierte dann die zu bezahlende Steuer für die mitgebrachten Früchte (aus einem großen Obstkorb im Foyer) das mit harter Währung (Schokoladen-Euro aus einer Schüssel) bezahlt werden musste. Nachdem die Bildergeschichte zu Zachäus von Kees de Kort erzählt und ein paar Worte der Auslegung zur Verwandlung des Zachäus durch Jesus gesprochen waren, zeigten sich die Veränderungen an Zachäus eindrucksvoll im Spiel an der Schranke; Zachäus hatte eben gerade nicht seinen Beruf an den Nagel gehängt. Die Verwandlung durch Jesus zeigte sich an seinem Verhalten als Zöllner. Dann wurde mit Zachäus das Freudenfest gefeiert: ein gutes, Seite 20

von der AWO-Großküche gekochtes gemeinsames Mittagessen, Volkslieder-Wunschkonzert mit dem Posaunenchor und verschiedene Möglichkeiten, sich in Spiel, Sport oder Kreativität zu betätigen. So konnten beispielsweise kleine Lederbeutel, wie sie auch bei historischen Altstadtfesten von den Akteuren benutzt werden, selbst hergestellt werden. Jugendkreis EL_MAC in Taizé Wie in den vergangenen Jahren war der Jugendkreis EL_MAC auch in diesem Jahr mit einer etwa zehnköpfgigen Gruppe für drei Tage in Taizé. Wie in den orangegangenen Jahren kamen die Jugendlichen völlig erfüllt von diesen intensiven Einkehrtagen zurück. Gleich nach dieser Fahrt wurde mit der Planung für einen von EL_MAC gestalteten Taizé-Gottesdienst im Herbst begonnen. Christian Bereuther

Pforzheim Lektorinnen Nachdem auf einer Gemeindeversammlung im Oktober letzten Jahres grundsätzlich entschieden worden war, dass auch Frauen dieses Amt in unserer Gemeinde wahrnehmen dürfen, hatte die Gemeindeversammlung im März die Lektoren namentlich zu bestätigen. Wir freuen uns, dass neben unserem langjährigen Lektor Johannes Otto nun auch Hildegard Kühn und Helene Vogt dieses Amt wahrnehmen. Sie wurden am Sonntag Rogate im Gottesdienst in ihr Amt eingeführt und kommen in den Sommermonaten auch alle drei schon zum gottesdienstlichen Einsatz. Konfirmation Nach zweijährigem Konfirmandenunterricht haben sich am Sonntag vor Ostern sechs Mädchen und Jungen der Gemeinde vorgestellt. Seit Jahren hört die Gemeinde von den jungen Men-

schen nicht nur Luthers Kleinen Katechismus, der weiterhin fester Stoff zum Auswendiglernen bleibt, sondern auch eigene Aufsätze zu biblischen Themen. Die Konfirmation fand am Sonntag Quasimodogeniti statt. Am Sonntag Rogate wurden der Gemeinde sieben neue Vorkonfirmanden vorgestellt, die sich auf zwei Jahre Unterricht freuen. Frauen- und Männerausflug Einer guten Tradition folgend treffen sich etwa 40 Frauen aller Altersgruppen alle zwei Jahre zu einem Tagesauflug. Mit dem Bus ging es Mitte. Mai, nach Geislingen zum Fabrik-Verkauf von WMF. Nächste Station war Ulm, wo eine Führung durch Stadt und Münster auf dem Programm stand. Am Blautopf im Blaubeuren bestand die Möglichkeit, ein bisschen Natur zu genießen, bevor der Ausflug mit einem gemütlichen Abendessen ausklang. Alle Frauen waren sich einig: Diese Tradition soll unbedingt beibehalten werden. Auch die Männer treffen sich alle zwei Jahre zu einem Ausflug. Für die kleinere Runde reichen ein Kleinbus und ein PKW für die Fahrt, diesmal in den nahe gelegenen Schwarzwald (Enzklösterle, Gompelscheuer und Poppeltal). Wir bestritten ein Minigolfturnier und wanderten in wunderschöner Natur. Wir haben gute Gespräche geführt, gut gegessen und den Entschluss gefasst, auch in zwei Jahren wieder einen Ausflug zu machen. Shuttle-Lesung In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Pforzheim und dem Theater Pforzheim versantaltete MERIDAN e.V., ein Förderverein für interkulturelle und soziokulturelle Projekte, eine Shuttle-Lesung. Im Halbstundentakt fuhren Shuttlebusse zwischen den Veranstaltungsorten. In unserer LutherKirche Kirche las die Schauspielerin Tinka Kleffner aus „Die bayerische Pfeife” vom russischen Autor Ilja Ehrenburg. Andreas Schwarz

Unsere Konfirmanden

Unsere Konfirmanden von links nach rechts: Ricarda Gebauer, Antonia Fink, Anja und Rike Schmidt-Bäumler, Michael Bertram, Tim Kai Hierscher, Max Poss

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Solo-Cello-Konzert in unserer Kirche Konzert in unserer Simeon-Kirche Solo-Cellist Ludwig Frankmar spielt auf fünfsaitigem Barockcello

Am 1. Oktober wird der SoloCellist Ludwig Frankmar in unserer Kirche auf seinem fünfsaitigen Barockcello ein Konzert geben. Ludwig Frankmar wurde 1960 in Falun geboren. Er stammt aus einer schwedischen Kirchenmusikerfamilie. Nach Studien in seiner Heimatstadt Malmö bei Guido Vecchi war er als Orchestermusiker an der Barcelona Oper und als Solocellist der Göteborger Oper tätig, sowie, nach Studien bei Thomas Demenga an der Musik-Akademie Basel, als Solocellist der Camerata Bern. Als er 1995 den Orchesterberuf verließ, beschäftigte er sich zuerst vor allem mit zeitgenössischer Musik. Kontakte und Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihn zur Alten Musik und zur historischen Aufführungspraxis. Ludwig Frankmar lebt in Berlin. Ludwig Frankmar wird folgendes Programm zu Gehör bringen: Angelo Michele Bertalotti 1666–1747 4 Ricercare, aus 'Ricercare per diverse toni a 1 e 2 voci, Bologna 1698 Johann Sebastian Bach 1685–1750 Suite Nr. 6 D-Dur, BWV 1012 'à cinque cordes' Preludium–Allemande–Courante– Sarabande–Gavotte–Gigue aus ‘6 Suites à Violoncello solo senza basso’, Köthen um 1720 Giovanni Battista Degli Antonii 1636–1698 4 Ricercate aus ‘Ricercate sopra il Violoncello o Clavicembalo’, Bologna 1687 Seite 22

Programmkommentar Bologna etablierte sich im späten 17. Jh. zum wichtigsten Musikzentrum zwischen Rom und Venedig. An der Kapelle von San Petronio wurden unter Maurizio Cazzatis Leitung zum ersten Mal größere Gruppen von Streichern eingesetzt. Paralell dazu entwikkelte sich durch die unabhängige ‹Accademia Filarmonico›eine quasi-experimentelle Instrumentalmusik, die anders als die eher theatralische venezianische Sonate für Details und Nuancen offen war. Die Accademia wurde mit den Jahren sehr einflußreich und zählte neben Musiker, wie Arangelo Corelli und Giuseppe Torelli sowie die legendären Cellisten der Kapelle der Basilika San Petronio, Franseschini, Gabrielli und Jacchini, zu ihren Mitgliedern. Von den in dieser Zeit entstandenen Werksammlungen für Cello solo ist Giovanni Battista Degli Antonii's 'Ricercate sopra il Violoncello‘ am erstaunlichsten. Degli Antonii war als Posaunist an San Petronio tätig gewesen. Zu der Zeit der Veröffentlichung von 'Ricercate sopra il Violoncello' war er Organist an Bolognas San Giacomo Maggiore. 'Ricercata' (Ricercar) ist hier in der älteren Bedeutung als 'Satz im präfugalen Stil' zu verstehen. Die mehrstimmig angelegte Werke sind mit architektonischer Konsequenz ausgearbeitet. Die Strukturen sind mehrheitlich um Primzahlen aufgebaut was die sakrale Charakter unterstreicht; Primzahlen, da unteilbar, wurden als unzerstörbar oder 'ewig' betrachtet. Degli Antonii‘s Ricercate gelten als die früheste Musik für Cello. Es gab aber zu dieser Zeit viele verschiedene 'Violoncello' (kleine Bassinstrumente)und aus dem Notenkontext geht leider nicht hervor um welches Instrument es sich handelt, mit wie viele Saiten es bespannt war oder wie diese gestimmt waren. Johann Sebastian Bach war unter Kennern schon zu seinen Lebzeiten als der hervorragendste

Komponist anerkannt, und es ist erstaunlich dass es Fürst Leopold gelang, ihn für fünf Jahre nach Köthen zu verpflichten, beschäftigte sich Bach doch fast ausschließlich mit Kirchenmusik, wofür es im calvinistischen Köthen kaum Aufträge gab. Leopold war aber ein großer Musikliebhaber und wirkte selbst als Bratschist in der ausgezeichneten Kapelle mit, welche Bach zur Verfügung stand und die ihn zu einem unkonventionellen Schaffen von Instrumentalmusik veranlasste. Zwei Drittel der Werke der Köthenzeit gelten als verschollen, die wohl wichtigsten Sammlungen jedoch sind erhalten: das Wohltemperierte Klavier, die Brandenburgischen Konzerte, die Cembalopartiten, die Solowerke für Violine und die Cellosuiten. Die vielfältigen Einflüße, die hier zum Ausdruck kommen, bieten einen Überblick über verschiedene Stilarten des Barock; freie Präludien, französische Ouvertüren, Fugen, Toccaten und ein Spektrum von Tanzformen in ihren italienischen und französischen Stilisierungen.

Noch mehr Veranstaltungen Martin-Luther-Vereinstag - am 16. Oktober mit dem Generalsekretär des Martin-Luther-Bundes,Dr. Rainer Stahl Zum „Martin-LutherVereinstag“, der am 16. Oktober in Karlsruhe stattfindet, wird Dr. Rainer Stahl, der Generalsekretär des MartinLuther-Bundes aus Erlangen die Predigt halten. Am Nachmittag

wird Dr. Stahl über die Arbeit des Martin-Luther-Bundes berichten. Zu der Veranstaltung sind nicht nur die Mitglieder des MartinLuther-Vereins, sondern auch Sie, als Gemeinde, eingeladen.

Newa-Wolga-Konzert - am 25. Oktober - in neuem Format

Frauenkreis Der Frauenkreis findet jeweils am 1. Donnerstag im Monat um 15.30 Uhr im Gemeindesaal in der Bismarckstraße statt. Die nächsten Termine für den Frauenkreis sind: 6. Oktober und 1. Dezember. Am 1. Dezember wird es wieder adventlich-weihnachtlich werden.

„Christen in der islamischen Welt“ Vortrag von

Dr. Daniel Ottenberg von „Open Doors“

am Donnerstag, 22. September 19.30 Uhr in der Kirche Konfirmandenfreizeit unserer Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden vom 6. bis 9. Oktober in der Jugendherberge Karlsruhe

Seit nunmehr fast 15 Jahren besucht und das Vokalensemble „Newa“ in Karlsruhe. Anfangs kam Boris Kozin mit einem vierköpfigen Ensemble und brachte uns Gesänge aus russischen Kirchen und Klöstern mit. Zum Schluss des Konzertes gab es dann immer noch ein bisschen russische Folklore. Schon bald übernahm Olga Romanovskaja, Kozins Frau, die Konzerttermine in Karlsruhe. Wir können uns an eindrucksvolle Konzerte, einmal mit einer Bassistin, erinnern. Mit Frau Romanovskaja gab es auch zweimal ein Konzert im großen Saal des Wohnstifts in Rüppurr. Vor zwei Jahren hat Boris Kozin wieder die Konzerte in Karlsruhe übernommen. Er war zweimal mit einem fünfköpfigen Ensemble hier. In diesem Jahr kommen Boris

Kozin und Olga Romanovskaja zusammen und bringen ein Ehepaar aus Moskau mit. Die jeweils zwei Musiker aus St.Petersburg und aus Moskau bieten ein vielschichtiges Programm. Dabei wird nicht nur eine musikalische Brücke zwischen den beiden russischen Metropolen geschlagen, sondern auch aus der Klassik in die Moderne und vom russisch-orthodoxen Kirchengesang bis in die Tiefen des Jazz. Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alten und neuen geistlich-russischen Gesänge als Teil der europäischen Kultur einem großem Zuhörerkreis zugänglich zu machen. · · · ·

Olga Romanovskaja (Vokal) Boris Kozin (Vokal,Geige) Julia Kana (Piano) Nikita Kana (Sax)

Auch in diesem Jahr soll die Konfirmandenfreizeit der Kirche in Karlsruhe stattfinden. Die Freizeit wird von allen Pfarrern unserer Kirche gemeinsam gestaltet. So wird der Gottesdienst am 9. Oktober in unserer Simeon-Kirche wieder der Abschlussgottesdienst der Konfirmandenfreizeit. Im Gottesdienst wird Frau Pfarrerin Hübner predigen. Simeon-Kirche Da es seitens der Stadt Karlsruhe zu Verzögerungen bei der Genehmigung des Namens für unsere Kirche gab, mussten wir den Gottesdienst anlässlich der Namensgebung verschieben. Auch wenn die letzte Antwort der Stadt noch nicht vorliegt, wollen wir am Sonntag nach Weihnachten der Kirche ihren Namen geben. - Das Sonntagsevangelium dieses Sonntags ist die Geschichte von Simeon. Dass der Sonntag nach Weihnachten der Neujahrstag ist, soll uns dabei nicht stören. Seite 23

Die Ausmalung der Simeonkirche

Die Simeon-Kirche in der Kapellenstraße wurde 1837 nach den Plänen Friedrich Eisenlohrs als Friedhofskapelle für den alten städtischen Lohfeldfriedhof gebaut. Im Zusammenhang mit den Renovierungsmaßnahmen ab 2007 erhielt die Kirche einen neuen Innenanstrich. Die schlichte, tot wirkende Ausmahlung sollte durch eine freundlichere Ausmalung ersetzt werden. Für die Planung und Durchführung der Malerarbeiten wurde Restaurator Horst Leyendecker aus Grötzingen beauftragt. Leyendecker ist als Restaurator speziell für die Restaurierung von Wandmalerei und Raumfassung ausgebildet. Horst Leyendecker schreibt selbst: Die erste Begegnung mit dem Werk des Architekten hatte ich bei der von mir durchgeführten Restaurierung des Innenraumes der BadenBadener Stadtkirche. Von Eisenlohr stammen die Pläne zu dieser schönen neugotischen Kirche aus dem Jahre 1853. Die zweite Begegnung fand in der Privatkapelle der Barone zu Hornberg in Neckarzimmern statt; auch dort habe ich die Innenausmalung restauriert. Bekanntermaßen war die ehemalige Friedhofskapelle bauzeitlich und in der Jugendstilzeit vollständig ausgemalt. Jedoch war allen Beteiligten von vornherein klar, dass eine Wiederholung einer dieser Raumfassungen aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kam. - Meine Aufgabe bestand daher darin, Farbpläne für eine neue Raumausmalung auszuarbeiten. Zuoberst wollte ich Ornamente entwerfen, die die Wunder der Schöpfung im Makro- und im Mikrobereich zeigen. Letzterer lag ja lange Zeit vor unseren Menschenaugen verborgen, der Blick auf ihn wurde erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts, also der Bauzeit der Kapelle, möglich und populär. Mich faszinieren seit jeher Fotos der angewandten Mikroskopie. Das Elektronenmikroskop mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten hat uns eine Wunderwelt erschlossen. Sie ist voll von Formen, die reicher und ornamentaler sind als vieles, was der Mensch je aus sich und seinem Form- und Symmetriegefühl heraus geschaffen hat. Staunend betrachte ich die Schönheit im Allerkleinsten und versuche, die in ihr enthaltene geometrische Ornamentik auf meine Entwurfsarbeit zu übertragen. - Beispiel: Das Ornament auf den Wangen des zweiten Doppelfensters - von der Orgel aus gesehen - ist eine bildgenaue Übertragung von den überaus zierlichen Kolonien von Moos-Tierchen. Auch die Ornamente auf den Wangen des ersten und dritten Doppelfensters sind Entwicklungen aus dem Bereich der Mikroskopie-Fotografie. Je näher wir dem Altarbereich kommen, desto mehr werden diese Ornamente abgelöst von Ornamenten, die aus dem sichtbaren Kosmos der Tier- und Pflanzenwelt entwickelt wurden. - Beispiel: Das große Ornament um die zwei mittleren Schlusssteine im Gewölbe, das aus der Sonnenblume entwickelt wurde, oder die Taube als Symbol der Taufe in der rechten Fensterwange des Chörleins.

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Regelmäßige Veranstaltungen Gemeinsamer Seniorenkreis, Donnerstag, 24. November, 15 Uhr in Ispringen Das Seniorentreffen ist eine gemeinsame Veranstaltung der Gemeinden Landau, Stuttgart, Speringshof, Ispringen, Pforzheim und Karlsruhe. Wir treffen uns in Ispringen im Gemeindehaus neben der Siloahkirche. Wer zum Seniorennachmittag mitfahren möchte, melde sich bitte im Pfarramt. Abfahrt um 14.15 Uhr am Pfarrhaus in der Bismarckstraße 1.

Liebe Leser, Zur Ruhe finden, Gott im Alltag wieder näherkommen, mit Gleichgesinnten sich über Gott und die Welt austauschen - das kann man unter anderem in einem Hauskreis erfahren. Wir singen gemeinsam, beten mit- und füreinander. Wir lesen aus der Bibel oder anderer christlicher Lektüre, um darüber zu sprechen und unsere Erfahrungen auszutauschen. Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sind hierbei grundlegend; Gehörtes und Erlebtes bleiben selbstverständlich im Raum. Wir sind zu fünft und aus unterschiedlichen Konfessionen. Wir treffen uns meist alle zwei Wochen am Montagabend um 20 Uhr. Wir laden Sie herzlich dazu ein, unseren Kreis zu vergrößern. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Fam. Wurmseider unter 0721 / 1838460. Ronny Wurmseider

Weltladentisch An jedem ersten Sonntag ist im Eingangsbereich der Kirche unser Weltladentisch aufgebaut. Hier gibt es fair gehandelten Kaffee, Tee, Honig, Marmelade und vieles anderes. Den Gottesdienstbesuchern werden hier fair-gehandelte Produkte angeboten. Gleichzeitig wird etwas für unser NicaraguaProjekt getan. Der projektbezogene Anteil aus dem Verkauf der Produkte fließt direkt in unser Projekt. Auch bei Gemeindeveranstaltungen wird nur noch NicaraguaKaffee ausgeschenkt. Damit soll auch unsere Verbundenheit mit Nicaragua gezeigt werden. In der Advebtszeit werden Sie an jedem Sonntag die Möglichkeit haben, nach dem Gottesdienst neben einer Tasse Kaffee vom Jugendkreis, Weltladenprodukte zu kaufen.

Der Jugendkreis EL_MAC lädt normalerweise am ersten Sonntag im Monat nach dem Gottesdienst zu einer Tasse Nica-ragua-Kaffee ein. Ein kurzes Gespräch nach dem Gottesdienst, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, wird von vielen Gemeindegliedern als angenehm empfunden. In den Sommerferien findet kein Kirchenkaffee statt. Allerdings werden die Jugendlichen des EL_MAC wieder an allen vier Adventssonntagen den Kaffee ausschenken. Dann wird es vermutlich auch wieder Selbstgebackenes geben. Die Spenden anlässlich des Kirchenkaffees gehen jeweils zur Hälfte ins Nicaragua-Projekt und in die Jugendkasse.

Gebetskreis Wie die Bibelstunde ist auch der Gebetskreis ein offener Gemeindekreis, in dem eine halbe Stunde lang für die Gemeinde und deren Belange gebetet wird. Damit übernimmt der Gebetskreis eine wichtige Aufgabe in der Gemeinde. Auch Sie sind in diesen Kreis herzlich eingeladen. Bibelstunde Die Bibelstunde hat in der Gemeinde schon eine lange Tradition. Sie ist offen für Interessierte, die sich über die Bibel austauschen wollen Sie ist kein geschlossener Gemeindekreis. Sie ist ein offener Kreis für jede und jeden, die sich gern mit anderen über das Wort Gottes austauschen. Dass es wichtig ist, sich über Gottes Wort auszutauschen, merken wir immer wieder. Oft sind wir erstaunt darüber, wie die alten Texte der Bibel in unsere aktuelle Lebenssituation hineinsprechen. Wir merken: Gottes Wort ist lebendig. Wir haben gerade den Brief des Paulus an die Römer beendet. Nach den Sommerferien im September wollen wir uns zunächst einmal das „Athanasianische Glaubensbekenntnis“ ansehen, um uns danach dem „Johannesevangelium“ zu widmen. Die Bibelstunde in unserer Gemeinde ist jeden Dienstag um 19.00 Uhr im Gemeindesaal in der Bismarckstraße 1. Während der Ferien findet keine Bibelstunde statt. Wenn es Ihnen in der dunklen Jahreszeit zu schwer fällt, nach der Bibelstunde nach Hause zu kommen, können Sie mit dem Auto heimgefahren werden. - Herzlich Willkommen! Seite 25

Aus den Kirchenbüchern Geburtstage von August bis November 03.08.1935 04.08.1937 06.08.1937 07.08.1932 07.08.1938 08.08.1932 15.08.1928 17.08.1937 19.08.1931 25.08.1940 27.08.1933 27.08.1937 01.09.1929 04.09.1929 04.09.1921 13.09.1936 15.09.1941 16.09.1914 17.09.1919 17.09.1939 18.09.1929 18.09.1939 20.09.1937 23.09.1920 02.10.1933 05.10.1936 10.10.1929 10.10.1930 12.10.1937 13.10.1930

Renate Nold Georgia Münch Dorothea Ermshaus Peter Hofmann Siegfried Müller Irmgard Henn Rosemarie Münchmeyer Klaus Prochazka Gudrun Ristow Rosemarie Kuhnert Gerhard Klein Irmgard Schmidt Nicu Grodski Eberhard Hamann Doralies Lydtin Hans Deuschle Sonnhild Thiel Else Mickan Elisabeth Wasmann Klaus Kuhnert Margot Wischmeyer Gisela Böckem Johann Schander Ingeborg Wiechmann-von Daacke Luciea Grodski Helga Knye Dr. Renate Seyrich Marlies Werner Hans Linsenbarth Erika John

15.10.1918 18.10.1931 18.10.1927 21.10.1938 23.10.1935 23.10.1940 24.10.1941 28.10.1924 28.10.1932 01.11.1922 02.11.1924 06.11.1930 06.11.1934 08.11.1920 08.11.1934 10.11.1937 11.11.1910 12.11.1933 13.11.1936 14.11.1934 14.11.1932 15.11.1936 19.11.1916 23.11.1929 23.11.1940 24.11.1933 24.11.1939 26.11.1938 27.11.1922 27.11.1915

Hildegard Schmitter Kurt Klotz Günther Schlichting Günter Ott Anna Klöditz Margret Gebauer Dieter Ulrich Ingeborg Holtermann Siegfried Saas Elisabeth Fleischmann Ursula Pirwitz Irene Riemann Klaus Ristow Dr. Hildebert Kirchner Lisa Klotz Ursula Prochazka Dora Bleul Robert Nold Maria-Elisabeth Urbach Dora Killi Christa von Puttkamer Gerborg Gaedtke Ruth Becker Wolfgang Endisch Margret Gebauer Ingeburg Farr Peter Rollwage Heinrich Kleber Werner Lange Ursula Thoma

Allen „Geburtstagskindern“ wünschen wir für das neue Lebensjahr alles Gute, Gesundheit und Gottes reichen Segen. Wir wünschen Ihnen, dass der HERR Sie begleite auf allen Ihren Wegen, an guten und in schweren Tagen. “Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte” (Psalm 103, 8).

Amtshandlungen Trauung 30. Juli Stefanie Weithaas und Tobias Hoffmann

Bestattungen 1. 20. 16. 22.

April April Mai Juli

Friedhelm Schultz (71 Jahre) Emma Ammer, geb. Kiefer (98 Jahre) Brigitte Beck geb. Rohde (96 Jahre) Ilse Tipfer, geb. Mill (93 Jahre)

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? (Psalm 27, 1)

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Wichtige Informationen Gemeindevertretungswahlen am 25. September Am Sonntag, dem 25. September finden nach dem Gottesdienst die Wahlen für die Gemeindevertretung statt. Die Hälfte der Gemeindevertretung muss neu gewählt werden. Abgelaufen ist die sechsjährige Amtsperiode für Herrn. Dr. Matthias Becker, für Herrn Armin Miesel, für Herrn Wehrhart Schmid und für Herrn Ronny Wurmseider. Neu zur Wahl stellen sich Herr Prof. Dr. Frank Thissen, Herr Maximilian Bertsch und Herr Maximilian Thimm. Alle Kandidaten weren sich in einem Flyer selbst vorstellen, der Ihnen am Ende des Monats zugesandt wird. Die Gemeindevertretung besteht momentan aus zehn Mitgliedern, die jeweils für eine Amtszeit

von sechs Jahren gewählt werden. - Alle drei Jahre ist Gemeindevertretungswahl, wobei immer die Hälfte der Gemeindevertretung neu- bzw. wiedergewählt wird. So wird eine gewisse Kontinuität in der Arbeit der Gemeindevertretung gewährleistet. Die Gemeindevertretung gibt es in größeren Gemeinden, in denen es früher schwierig war, eine beschlussfähige Gemeindeversammlung zustende zu bekommen. Für jeweils 50 Gemeindeglieder vird eine Vertreterin bzw. ein Vertreter gewählt. Da aus der anderen Hälfte der Gemeindevertretung, die noch knapp drei Jahre im Amt ist, ist Herr Frank-Jürgen Berge wegen seines

Umzugs in die Schweiz ausgeschieden. Für ihn müsste ein Vertreter nachgewählt werden (wir haben in diesem Jahr leider keine Frau gefunden, die bereit gewesen wäre, sich zur Wahl zu stellen. Da es in unserer Gemeinde die Möglichkeit der Briefwahl gibt, können Sie ab sofort im Kirchenbüro Briefwahlunterlagen anfordern.

Briefwahl Wenn Sie bei den Gemeindevertretungswahlen am 25. September die Möglichkeit der BRIEFWAHL nutzen wollen, fordern Sie bitte die Briefwahlunterlagen im Kirchenbüro an!

So erreichen Sie uns! Sprechzeiten im Kirchenbüro: Sprechstunden des Pfarrers:

montags und donnerstags von 9.00 Uhr – 12.00 Uhr ersten Donnerstag im Monat (Frauenkreis): 15.00 Uhr – 18.00 Uhr am besten nach Vereinbarung sonst dienstags bis donnerstags 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr

Kirchenbüro (Frau Schubart):

Bismarckstraße 1, 76133 Karlsruhe,

Fon: 0721/20966 Fax: 0721/9203983 Email: [email protected]

Pfarrer:

Bismarckstraße 1, 76133 Karlsruhe,

Fon: 0721/20967 Fax: 0721/2030654

Email: [email protected] Homepage: http://www.Lutherisch-Karlsruhe.de „Ich würde mich Ansprechpartner, die Sie auf dieser über einen Besuch Seite finden Bescheid. Wir werden uns darum kümmern und mit Ihnen freuen“ Kontakt aufnehmen. Hatten Sie vielDie Mitarbeiterinnen und Mitleicht noch keinen Besuch von einer arbeiter unseres Besuchsdienstes Besuchsdienstmitarbeiterin, einem sind in der Gemeinde unterwegs, Besuchsdienstmitarbeiter oder um vorwiegend ältere Gemeindem Pfarrer und hätten Sie gern deglieder zu ihrem Geburtstag zu einmal einen Besuch, dann mel- besuchen. Vielleicht war einer von den Sie sich bitte. Sagen Sie beim ihnen bereits bei Ihnen? Pfarrer oder bei einem der

DIE BANKKONTEN

DER

Ansprechpartner in der Gemeinde Frau Annerose Franke Fon: 0721/518221 Frau Renate Schnell Fon/Fax: 0721/681942 Ehepaar Hans-Georg und Ingeburg Farr Fon: 0721/402939

GEMEINDE:

Postbank Karlsruhe Sparkasse Karlsruhe Badische Beamtenbank Karlsruhe

Konto: 137 00 - 753 Konto: 9 028 010 Konto: 3 983 439

BLZ 660 100 75 BLZ 660 501 01 BLZ 660 908 00 Seite 27

Gottesdienste 7. 14. 21. 28. 4. 11.

8. 8. 8. 8. 9. 9.

7. So. nach Trinitatis 8. So. nach Trinitatis 9. So. nach Trinitatis 10. So. nach Trinitatis 11. So. nach Trinitatis 12. So. nach Trinitatis

18. 9. 13. So. nach Trinitatis 25. 9. 14. So. nach Trinitatis 2. 10. Erntedank 9. 10. 15. So. nach Trinitatis 16. 10. 16. So. nach Trinitatis 23. 10. Taizé-Gottesdienst 30. 10. Reformation 6. 11. Drittletzter Sonntag 13. 11. Vorletzter Sonntag 16. 11. Buß- und Bettag 20. 11. Ewigkeitssonntag 27. 11. 1. Advent 4. 12. 2. Advent 11. 12. 3. Advent 18. 12. 4. Advent 24. 12. Heiligabend 25. 12. 1. Weihnachtstag 26. 12. 2. Weihnachtstag 31. 12. Altjahrsabend

10.00 10.00 10.00 18.00 10.00 10.00 14.00 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 10.00 19.00 10.00

Uhr Abendmahlsgottesdienst Uhr Gottesdienst Uhr Abendmahlsgottesdienst Uhr Gottesdienst (Ahr) Uhr Abendmahlsgottesdienst Uhr Gottesdienst mit Taufe / Tag des offenen Denkmals Uhr Orgelkonzert (Frank Eichler) Uhr KG Abendmahlsgottesdienst Uhr Gottesdienst (anschließend GV-Wahlen) Uhr KG Abendmahlsgottesdienst Uhr Abschlussgottesdienst der Konfirmandenfreizeit (Hübner) Uhr Abendmahlsgottesdienst zum Martin-Luther-Verein-Tag (Stahl) Uhr Taizégottesdienst des Jugendkreises EL_MAC mit Abendmahl Uhr Abendmahlsgottesdienst Uhr Abendmahlsgottesdienst (Trieschmann) Uhr Gottesdienst Uhr Beicht- und Abendmahlsgottesdienst Uhr KG Abendmahlsgottesdienst

10.00 10.00 15.00 10.00 10.00 15.30 17.00 10.00 10.00 18.00

Uhr Orgelpfeifengottesdienst (Der Gottesdienst für Jung und Alt) Uhr Abendmahlsgottesdienst Uhr Adventsnachmittag in der Bismarckstraße 1 Uhr Gottesdienst Uhr KG Abendmahlsgottesdienst Uhr Familienchristvesper Uhr Christvesper Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl (Posaunenchor) Uhr Gottesdienst Uhr Jahresschlussgottesdienst

Kindergottesdienst (KG)findet während der Abendmahlsgottesdienste außerhalb der Schulferien statt. Er beginnt gemeinsam mit dem Gottesdienst in der Kirche. Die Kinder gehen mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Kindergottesdienstteams in unseren Gemeinderaum gegenüber der Kirche (Kapellenstraße 54). Die Sonntage, an denen Kindergottesdienst ist, sind mit KG gekennzeichnet. Tag des offenen Denkmals am 11. September 14 Uhr - Orgelkonzert in der Kirche Auch in diesem Jahr findet am zweiten Sonntag im September europaweit der “Tag des offenen Denkmals” statt. Auch unsere Kirche wird an diesem Tag wieder vom Vormittagsgottesdienst bis um 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet sein. In unserer Kirche sollen wieder Führungen angeboten werden. Einer unserer ehrenamtlichen Organisten, Frank Eichler, wird um 14 Uhr ein halbstündiges Orgelkonzert spielen. Im Anschluss an die Führungen in der Kirche werden wir auch Führungen über den alten Lohfeldfriedhof anbieten. Wir erwarten wieder viele Gäste, die sich über unsere Kirche informieren. Seite 28

Programm in unserer Kirche und auf dem Friedhof Die Kirche ist im Anschluss an den Gottesdienst ab 10.15 Uhr zur Besichtigung geöffnet: 10.30 Uhr 11.15 Uhr 14.00 Uhr 14.30 Uhr 15.15 Uhr

Führung in der Kirche Führung über den Friedhof Orgelkonzert Frank Eichler Führung in der Kirche Führung über den Friedhof

Die Gemeinden der ELKiB Baden-Baden Pfr. Hans-Martin Ahr

Freiburg Sup. Christof Schorling Pfrin: Cornelia Hübner

Ispringen Pfr. Rainer Trieschmann

Karlsruhe Pfr. Christian Bereuther

Lörrach-Steinen Pfr. Kai Thierbach

Müllheim Sup. Christof Schorling

Pforzheim Pfr. Andreas Schwarz

Lutherisches Kantorat Kantorin Anke Nickisch

Impressum:

St. Johannis-Kirche, Bertholdstraße 5, GD 10.00 Uhr 76530 Baden-Baden, Ludwig-Wilhelm-Straße 9 Fon: 07221/25476 Fax: 07221/25477 eMail: [email protected]

Erlöser-Kirche, Stadtstraße 10, GD 10.00 Uhr 79104 Freiburg, Stadtstraße 22 Fon: 0761/36723 Fax: 0761/383023 eMail: [email protected] Homepage: www.freiburg.elkib.de

Siloah-Kirche, Lutherstraße, GD Sommerzeit: 9.30 Uhr GD Winterzeit: 10.00 Uhr 75228 Ispringen, Lutherstraße 2, Fon: 07231/89156 Fax: 07231/154962 eMail: [email protected] Homepage: www.ispringen.elkib.de Simeon-Kirche, Kapellenstraße/Alter Friedhof, GD 10.00 Uhr 76133 Karlsruhe, Bismarckstraße 1, Büro: Fon: 0721/20966 Fax: 0721/9203983 Pfarrer: Fon: 0721/20967 Fax: 0721/2030654 eMail: [email protected] Homepage: www.lutherisch-karlsruhe.de Christus-Kirche, Neumattstraße 29a, GD 10.00 Uhr 79585 Steinen, Neumattstraße 29 Fon: 07627/2301 Fax: 07627/970 407 eMail: [email protected] Homepage: www.elkib.de Margarethen-Kirche, Hauptstraße 40, GD Sa 18.00 Uhr Gemeinde Freiburg - Pfarramt FR: 79104 Freiburg, Stadtstraße 22, Fon: 0761/36723 Fax: 0761/383023

Luther-Kirche, Schwebelstraße 7, GD 9.30 Uhr 75172 Pforzheim, Moritz-Müller-Straße 6, Fon: 07231/453399 Fax: 07231/453397 eMail: [email protected] Homepage: www.elkib-pforzheim.de Sternstraße 17, 75179 Pforzheim, Fon: 07231/465781 eMail: [email protected]

AKTUELL ist das Kirchenblatt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden (ELKiB). Es wird herausgegeben im Auftrag des Synodalausschusses von Christian Bereuther und Christof Schorling unter Mitarbeit von Hans-Martin Ahr, Andreas Schwarz, Rainer Trieschmann, Kai Thierbach, Cornelia Hübner, Anke Nickisch, Therese Brunner, Kirsten Becker-Faaß, Dorothea Ermshaus, Dr. Rolf Ermshaus, Andreas Heinicke und der Jugendkreis EL_MAC. AKTUELL erscheint dreimal jährlich. - Für die Gemeinde Karlsruhe erscheint eine Sonderausgabe mit integriertem Gemeindeblatt.

Anschrift der Redaktion: Stadtstraße 22, 79104 Freiburg Fon: 0761-36723 - Fax: 0761-383023 - eMail: [email protected] Kontonummer der ELKiB: 5 022 100 - EKK Kassel - BLZ 520 604 10

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Vergnügt Zwei Priester, die einmal so richtig abschalten wollten, fuhren nach Hawaii. Gleich nach der Ankunft gingen sie in ein Geschäft und kauften kurze Hosen, Sandalen und Sonnenbrillen, um nicht als Geistliche erkannt zu werden. Als sie am nächsten Morgen mit einem Drink am Strand saßen und die Sonne genossen, ging eine Bikini-Schönheit an ihnen vorüber, lächelte und nickte ihnen freundlich zu: „Guten Morgen, Padres!“ Die beiden staunten – woher in aller Welt wusste die Frau, dass sie Priester waren? Am kommenden Tag gingen sie erneut in das Geschäft und kauften alles, was echte Touristen eben so tragen: quietschbunte Hemden, billige Fotoapparate, Strohhüte. Sie setzten sich an den Strand, absolut sicher, in diesem Aufzug unerkannt zu bleiben. Aber wieder kam die Schöne im Bikini vorbei, lächelte und wünschen den ‚Padres‘ einen schönen Tag. Einer der beiden konnte seine Neugierde nicht zügeln und lief der Schönen hinterher. „Eine Sekunde, gnädige Frau! Wir sind ja wirklich stolz, Priester zu sein, aber woher wissen Sie das – so wie wir angezogen sind?“ – „Aber Pater“, antwortete die Schöne vergnügt, „ich bin’s doch, Schwester Monika!“ (aus: Andere Zeiten, Magazin zum Kirchenjahr -Heft 2/2010)