KINDER- UND JUGENDFILMZENTRUM IN DEUTSCHLAND

KINDER- UND JUGENDFILMZENTRUM IN DEUTSCHLAND Aufgaben und Aktivitäten 2012 Gefördert vom: Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung ............................
Author: Gretel Roth
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KINDER- UND JUGENDFILMZENTRUM IN DEUTSCHLAND Aufgaben und Aktivitäten 2012

Gefördert vom:

Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung ........................................................................ 3 Bundes-Medienwettbewerbe: Impulsgeber für den kreativen Umgang mit Medien ......................................................................4 Ziele und Schwerpunkte .......................................................................... 4 Aktivitäten ............................................................................................... 5 Erfahrungen und Ergebnisse ................................................................... 6 Trends und Tendenzen ............................................................................ 8 Schlussfolgerungen und Perspektiven .................................................. 11

Bundesmedienwettbewerbe: Veranstaltungen .......................12 Ziele und Schwerpunkte ........................................................................ 12 Aktivitäten ............................................................................................. 12   

Bundesfestival Video 2012 ................................................................. 12 Ausstellung und Preisverleihung Deutscher Jugendfotopreis 2012 ... 14 Ausstellungen ..................................................................................... 15

Erfahrungen und Perspektiven.............................................................. 16

Deutscher Multimediapreis für Kinder und Jugendliche – MB21........................................ 17 Ziele und Schwerpunkte ....................................................................... 17 Aktivitäten ............................................................................................ 18 Erfahrungen und Perspektiven............................................................. 20

Kinder- und Jugendfilm ...............................................................22 Medienempfehlungen........................................................................... 22 

Top Videonews ................................................................................... 22

 Kinderfilmwelt .................................................................................... 25 Festivals und Medienvertrieb ............................................................... 29

Bundesweite Bildungsarbeit ............................................................ 30 Zielsetzungen ........................................................................................ 30 Aktivitäten ............................................................................................ 31 

Fachtagungen und Seminare für Jugendliche .................................... 31

 Seminare an Hochschulen und Universitäten .................................... 33  Filmbildung und Medienpädagogik ............................................... 34  Publikationen ............................................................................. 34 Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Perspektiven ............................... 36

Institutionelles / KJF ...............................................................37 Kuratorium ............................................................................................ 37 Personal ................................................................................................. 38 Fortbildung ............................................................................................ 39 Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................. 39

Anhang

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Vorbemerkung Digitale Kreativität – wie Kinder und Jugendliche von den Medien profitieren ‚Digitale Kreativität – Wie Kinder und Jugendliche von den Medien profitieren.’ Dieser Titel der MedienConcret 2011 markiert eine Grundposition und bezeichnet ein wesentliches Spektrum der Arbeit des KJF. Denn die Chancen der Medien für Bildung und (mehr) Beteiligung, für kreative Gestaltung und aktive Kommunikation stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Selbstverständlich beschäftigten uns weiterhin vor allem Heranwachsende mit ihren speziellen Themen und ihrem eigenen kreativen Ausdruck. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Medienwelten der Kinder, die sowohl in den Bundesmedienwettbewerben als auch in Verbindung mit unserer Filmempfehlungswelt aufscheinen und im Rahmen des Jahresthemas 2012 vertieft betrachtet wurden. Für die Bildungsarbeit mit Kindern (und Jugendlichen) ist die Frage des Vertriebs von qualitätsvollen Filmen angesichts der wachsenden OnlineDistribution ein Zukunftsthema. Hier hat das KJF in diesem Jahr die Initiative ergriffen und wichtige Akteure zu einem runden Tisch eingeladen, um Strategien und gemeinsame Handlungsoptionen zu diskutieren. Von den Medien, von den Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten des Internet und der Neuen Medien profitieren natürlich nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern alle Altersgruppen. Von besonderer Relevanz, auch für die Aktivitäten des KJF, sind die Senioren, die sich mehr und mehr die Digitale Welt erobern. Und der Markt hat das enorme Potenzial erkannt und präsentiert eine wachsende Zahl von Angeboten für diese Altersgruppe. Die Europäische Union hatte für das Jahr 2012 das ‚Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen’ ausgerufen. Dabei ging es um Herausforderungen für die Gesellschaft, aber eben auch um Chancen durch die potenziellen Beiträge, die Senioren für die Allgemeinheit leisten können. Zur Durchsetzung ist es von besonderer Relevanz, die immer noch homogenen Altersbilder aufzubrechen, denn Alter ist sehr verschiedenartig. Dies bestätigen jedes Jahr aufs Neue die Filmbeiträge, die bei dem Medien-Wettbewerb ‚Video der Generationen’ eingereicht werden. Viele dieser Medienprojekte leisten zugleich einen Beitrag zum Verständnis zwischen den Generationen. Das europäische Leitthema wird das KJF auch in den Folgejahren mit einer Reihe von Aktivitäten rund um ‚Digitale Kreativität der Generationen’ aufgreifen und vertiefen. Zugunsten der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit wurde in der Jahresplanung zum Teil darauf verzichtet, die männliche und die weibliche Schriftform anzuführen, obwohl die Aussagen selbstverständlich für beide Geschlechter gelten.

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Bundes-Medienwettbewerbe: Impulsgeber für den kreativen Umgang mit Medien Ziele und Schwerpunkte Digitale Medien gehören zum Repertoire der aktiven Medienarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senioren. Aufgrund der Verfügbarkeit entsprechender Geräte (Foto- und Videokameras/Computer/Smartphones) in den Haushalten nimmt die Medienproduktion von Kindern und Jugendlichen stetig zu. Das Spektrum fotografischer und audiovisueller Ausdrucksformen hat sich in den letzten Jahren erheblich erweitert und umfasst die gesamte Bandbreite von Fotoexperimenten über Animationsfilm bis Medienkunst. Diese bei allen Generationen anzutreffende Faszination für Medien greift das KJF auf und setzt mit den Bundeswettbewerben Impulse und Qualitätsmaßstäbe. Es dokumentiert vorhandene kulturelle Strömungen und entdeckt und fördert zugleich neue Trends, die sich vom Mainstream abheben. Deutscher Multimediapreis MB21, Video der Generationen, Deutscher Jugendvideopreis und Deutscher Jugendfotopreis: Aufgrund ihrer regelmäßigen Durchführung stellen diese vom KJF im Auftrag des BMFSFJ veranstalteten Wettbewerbe die zentralen Motivationsinstrumente des Bundes dar, wenn es um die Förderung der aktiven Medienarbeit geht. Mit Sonderthemen und Specials leisten sie zudem einen Beitrag bei der Umsetzung jugendpolitischer und bildungsrelevanter Schwerpunkte. Die zentralen Wettbewerbs-Events und breitenwirksam publizierten Wettbewerbsergebnisse transportieren die vielfältigen Sichtweisen junger und älterer Menschen in den gesellschaftlichen Diskurs und stellen einen hervorragenden Leistungsbeweis der kulturellen Bildung dar. Die Bundeswettbewerbe vermitteln jährlich Tausenden Kindern, Jugendlichen und Senioren die Potenziale digitaler Medien als ein kreatives und dialog-stiftendes Ausdrucksmittel. Die Wettbewerbe sind fester Bestandteil des medienpädagogischen Arbeitsbereichs in Deutschland. Sie bieten:     

Förderung der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Senioren Talentförderung und vorberufliche Orientierung Inspiration und Orientierung für Multiplikatoren und Entscheidungsträger Impulse für Maßnahmen der kulturellen Medienbildung Authentisches Anschauungsmaterial für die wissenschaftliche Auswertung

Deutscher Jugendfotopreis Der Deutsche Jugendfotopreis, gegründet 1961, zählt neben „Jugend musiziert“ und „Jugend forscht“ zu den ersten Jugendwettbewerben des Bundes. Er ist der einzige kontinuierlich stattfindende Bundeswettbewerb für Fotografie und Imaging und seit mehr als 50 Jahren ein bewährtes Instrument für Förderung der Medienkompetenz. Wie auch der Jugendvideopreis kann der Jugendfotopreis auf eine lange Liste erfolgreicher Medienschaffender verweisen.

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Deutscher Jugendvideopreis 1988 gestartet, ist der Deutsche Jugendvideopreis das bundesweit größte jährliche Forum für Videoproduktionen und Animationsfilme – und mit dem Bundesfestival Video und dessen wechselnden Austragungsorten ein Impulsgeber für die aktive Kinder- und Jugendmedienarbeit. Zudem dient er der vorberuflichen Orientierung. Zahlreiche ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind heute erfolgreich im Profibereich unterwegs. Video der Generationen Der Bundeswettbewerb Video der Generationen ist seit 1998 ein in dieser Form in Deutschland einzigartiges Forum für die Präsentation und Diskussion authentischer und zeitgemäßer Altersbilder. Zudem motiviert er junge Menschen, sich mit dem Alltag älterer Menschen zu befassen und ist somit ein Instrument für die generationen-verbindende Bildungsarbeit. Deutscher Multimediapreis MB21 Dieser in Kooperation mit dem Medienkulturzentrum Dresden e.V. und mit Zusatzfinanzierung insbesondere durch die Stadt Dresden veranstaltete Bundeswettbewerb richtet sich an Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Seine Adressaten sind Medienmacher/innen und medienpädagogische Projekte, die sich mit der Gestaltung multimedialer Produktionen beschäftigen. Das Spektrum der Beiträge reicht von Podcasts über Games bis zu medienkünstlerischen Arbeiten. Der Deutsche Multimediapreis MB21 existiert seit 1998 und wird vom BMFSFJ gesondert finanziert; eine zusammenfassende Darstellung findet sich in einem späteren Kapitel.

Aktivitäten Die Wettbewerbe Deutscher Jugendfotopreis 2012, Deutscher Jugendvideopreis 2012 und Video der Generationen 2012 wurden im Herbst 2011 ausgeschrieben. Die Leitung des BMFSFJ stimmte dem gemeinsamen Sonderthema „Unterwegs“ zu. Das Sonderthema bildet die Ergänzung der Kategorie „Allgemeiner Wettbewerb“ mit freier Themenwahl. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergibt beim Deutschen Jugendvideopreis, Deutschen Fotopreis und bei Video der Generationen in den zentralen Kategorien die Preise. Für ergänzende Sonderthemen und Specials hat sich die Einbeziehung weiterer Preisstifter als sinnvoll erwiesen. Preisstruktur der Wettbewerbe: Deutscher Jugendfotopreis 2012 Dank dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend konnten im Allgemeinen Wettbewerb im Bereich Freie Themenwahl Preise in Höhe von 7.000 € vergeben werden. Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen stiftete den Preis für die beste Fotoreportage in Höhe von 500 € sowie die Preise für die besten digitalen Experimentalarbeiten im ImagingBereich „Next Level“ in Höhe von 1.500 €. Der Photoindustrie-Verband stellte für die besten Schulfoto-Projekte 4 x 500 € zur Verfügung und die Agentur JUGEND für Europa weitere 2.000 € für das Sonderthema „Unterwegs“. Adobe Systems fügten noch Sachpreise (Software) in Höhe von 1.000 € für den Publikumspreis hinzu. Deutscher Jugendvideopreis 2012 Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stiftete für den Allgemeinen Wettbewerb/Freie Themenwahl, den Animationspreis, den

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Gruppenpreis und den Spezialpreis Gelder in einer Gesamthöhe von 11.000 €. Die Agentur JUGEND für Europa vergab für das Sonderthema „Unterwegs“ ein Preisgeld in Höhe von 2.000 €. Von Adobe Systems wurde ein Sachpreis im Wert von 2.500 € zur Verfügung gestellt und dank der Stadt Gera konnte ein Publikumspreis in Höhe von 1.000 € vergeben werden. Video der Generationen 2012 Im Allgemeinen Wettbewerb und im Sonderthema „Unterwegs“ stellte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preise in Höhe von 6.000 € bereit. Das Projektebüro Dialog der Generationen vergab als Preis für die beste Gruppenarbeit 1.000 €, Adobe Systems stiftete Sachpreise im Wert von 2.000 € und die Landesmedienanstalt Thüringen stellte für den Publikumspreis 1.000 € zur Verfügung.

Erfahrungen und Ergebnisse Mit ca. 770.000 Besuchern der Websites und ca. 2.800.000 Seitenaufrufen ist die Online-Kommunikation ein zentraler Bestandteil der Gesamtkonzeption der Wettbewerbe. Besucher und Seitenaufrufe der Websites 2012:  www.jugendfotopreis.de: ca. 350.000 Besucher; ca. 1.600.000 Seitenaufrufe www.facebook.com/jugendfotopreis: über 1.000 Fans; Freunde von Fans: 400.000  www.jugendvideopreis.de: ca. 250.000 Besucher; ca. 700.000 Seitenaufrufe www.facebook.com/jugendvideopreis: über 500 Fans; Freunde von Fans: 400.000  Video der Generationen: ca. 170.000 Besucher; ca. 500.000 Seitenaufrufe Beteiligung an den Wettbewerben 2012:  Deutscher Jugendfotopreis: eingesandte Fotografien: 31.478; Teilnehmer/innen: 6.199; davon 63% weiblich  Deutscher Jugendvideopreis: eingesandte Filme: 559; Teilnehmer/innen: 6.726, davon 56% weiblich  Video der Generationen: eingesandte Filme: 133; Teilnehmer/innen: 1.275, davon 47% weiblich Detaillierte statistische Auswertungen und Jahresvergleiche sind für wissenschaftliche Verwendungszwecke beim KJF erhältlich. Die große Teilnehmerresonanz verweist auf den Stellenwert der kreativen Medienarbeit bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie älteren Menschen und Senioren. Sie bringt zudem die große Akzeptanz der Bundeswettbewerbe zum Ausdruck. Die Beteiligung am Deutschen Multimediapreis MB21 (1.650 Teilnehmer/innen) hinzugerechnet, ergibt sich eine Gesamtbeteiligung von weit mehr als 14.000 Medienmacherinnen und Medienmachern. Trotz der besonders hohen Beteiligung konnten die Veranstalter, Auswahlgremien und Jurys die Arbeit gut bewältigen. Der Ablauf der Jurysitzungen bot die erforderliche Zeit, um sich mit jeder Einreichung ausführlich zu befassen. So werden

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z.B. die Entstehungskontexte und medienpädagogischen Projektbedingungen bei der Diskussion berücksichtigt. Auswahlgremien und Jurys Für den Deutschen Jugendvideopreis (DJVP) waren Maren Lamers (Mediengestalterin, Studentin d. Kulturpädagogik), Lisa Landau (Studentin d. Filmwissenschaften), Martin Bregenzer (Student d. Filmwissenschaften), Janet Torres Lupp (Medienpädagogin), Jana Hillenbach (Preisträgerin 2008, Studentin) sowie Stefan Stiletto (Medienpädagoge) im Auswahlgremium. Die Mitglieder der Fachjury - Mirko Pohl (Medienpädagoge), Nico Sommer (Preisträger 2008 DJVP und VdG), Dr. Werner Barg (Autor, Dramaturg, Produzent, Regisseur), Elisa Klement (Filmemacherin, Preisträgerin 2011) und Janet Torres Lupp (Medienpädagogin) - wurden von Bundesministerin Dr. Kristina Schröder berufen. Das Auswahlgremium Video der Generationen bestand aus Sarah Kuschel (Kulturwissenschaftlerin), Claudia Kuttner (Projektebüro Dialog der Generationen), Jan Schmolling (Projektleiter VdG), Holger Twele (Filmpublizist) sowie Sonja Wessel (Medienpädagogin). Das Bundesjugendministerium berief Horst Krause (Preisträger 2007/2009 VdG), Dr. Anja Hartung (Vorsitzende von Gesellschaft-Altern-Medien e.V.; vertreten durch Stefanie Loos, Kulturwissenschaftlerin), Axel Ranisch (Preisträger 2009 VdG), Ute Schröter (Preisträgerin 2000/2002 VdG) und Almuth Fricke (Institut für Bildung und Kultur; vertreten durch Nina Selig) in die Fachjury. Im Auswahlgremium Deutscher Jugendfotopreis saßen Thomas Blank (Student der Kultur- und Medienpädagogik, Praktikant beim KJF), Martin Bregenzer (Student der Filmwissenschaften), Jessica Dehms (Kulturpädagogin), Christine Drogt, (Kulturpädagogin), Max Eicke (Student der Fotografie, Ex-Teilnehmer am DJF), Luzia Groß (Studentin der Kulturwissenschaften), Miriam Hüning (Studentin Kommunikationsdesign, Ex-Teilnehmerin am DJF), Stefanie Loos (Studentin der Kulturwissenschaften), Tilman Lothspeich (Fotodesigner), Jan Schmolling (stellv. Leiter des KJF), Gerrit Starczewski (Fotograf, Ex-Teilnehmer am DJF), Marion Tulka (Historikerin) und Magda Zarebski (Studentin der Medienpädagogik, Praktikantin beim KJF). Die vom Bundesministerium berufene Fachjury für den Deutschen Jugendfotopreis setze sich aus Michael Biedowicz (Bildchef des ZEITmagazins), Miriam Hüning (Kommunikationsdesign-Studentin, Ex-Preisträgerin), Jana Kühle (Redakteurin der Zeitschrift PHOTOGRAPHIE), Gionathan Lo Mascolo (Fotograf, Ex-Preisträger) sowie Prof. Dr. Ulrike Mietzner (TU Dortmund) zusammen.

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Trends und Tendenzen Die Bundesmedienwettbewerbe dokumentieren eine große Bandbreite inhaltlicher und medialer Ausdrucksformen. In den Beiträgen zeigen Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Senioren, welche Themen sie aktuell bewegen. Ihre Mediennutzung ist durch Engagement und Souveränität geprägt und zeugt z.T. von hoher technischer Kompetenz, wie sie vor zehn bis fünfzehn Jahren kaum anzutreffen war. Das Sonderthema „Unterwegs“ zählte hinsichtlich der Beteiligung zu den erfolgreichsten Themen aller Zeiten und lieferte in der Endauswahl viele überraschende und unkonventionelle Arbeiten. Die bei den Videowettbewerben neu eingeführte Zeitbeschränkung beim Sonderthema auf 15 Minuten machte viele Beiträge interessanter und prägnanter und wird daher beibehalten. Video der Generationen Bezogen auf alle Einreichungen lassen sich die folgenden Beobachtungen konstatieren: Das Altersspektrum bei Video der Generationen reichte von drei bis 94 Jahren. Der älteste aktive Videomacher war 87 Jahre alt. Besonders zahlreich vertreten im intergenerationellen Bereich war die Thematisierung des Lebens älterer Migranten, auch in Bezug auf Krankheit und Integration. Ein wichtiges Themenfeld waren „Hilfsangebote“, d.h. Filme, in denen die gegenseitige Hilfe zwischen den Generationen und insbesondere die von Kindern und Jugendlichen für die ältere Generation oder die eigenen Großeltern zum Thema wird. Wie schon in den Vorjahren zu beobachten war, beschäftigen sich Jugendliche mehr mit der älteren Generation und dem Alter als umgekehrt. Dokumentationen sind immer noch stärker vertreten als fiktionale Formen, wobei diese aufholen, vor allem bei der jungen Generation (ein Trend auch in den Vorjahren). Erfreulich: Trotz des Sonderthemas „Unterwegs“ wurden deutlich weniger „typische Reisefilme“ eingereicht. Die technische Professionalität hat weiter zugenommen, wobei die Tonqualität leider oftmals mangelhaft war – im Gegensatz zum HD-Bild. Auch wenn es vielen Filmen dramaturgisch noch an Stringenz, an einem Spannungsbogen, einem konsequent durchgehaltenen Thema und dem Gespür, sich auf die Figuren oder die Protagonisten wirklich einzulassen, fehlte und Voice-Over-Kommentare vielfache Verwendung fanden, gab es ebenfalls die rühmlichen Ausnahmen, wie an den Preisentscheidungen der Jury zu erkennen ist. Stilistisch gesehen gab es häufige Orientierung an etablierten TV-Formaten, vor allem bei älteren Teilnehmer/innen. Dennoch war zunehmend Mut zu künstlerischen Experimenten festzustellen: Für die kommenden Jahre gibt es hier interessantes Potenzial. Die Zeitzeugen-Porträts beziehen sich nicht mehr nur auf die HolocaustÜberlebenden, sondern auf die „68er“ und „DDR-Bürger. (Die Auswertung des Wettbewerbs Video der Generationen basiert auf den Jurystatements, die von Holger Twele und Jan Schmolling protokolliert wurden.)

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Deutscher Jugendvideopreis Die jüngste Altersgruppe der bis Zehnjährigen war wie gewohnt geprägt von Animationen. Auffällig waren in diesem Bereich nicht nur medienpädagogisch betreute Gruppenarbeiten, sondern auch starke Eigenleistungen. Hier wurde bereits mit aufwändigen Computeranimationen experimentiert. Medienpädagogisch betreute Projekte gewährten zunehmend Einblicke hinter die Kulissen als ein Making-of – entweder im Abspann oder als mehrminütigen „Bonus“, der direkt an die erzählte Geschichte anschließt. Inhaltlich bemerkenswert war die kritische Darstellung von Lehrern – ein Trend, der sich auch in den älteren Altersgruppen fortsetzt. Ein Leitthema der Altersgruppe elf bis 15 Jahre war die Flucht in eine andere Welt – oder sogar der Aufbau einer eigenen Welt. Dies kann in „problemlosen“ Kontexten geschehen – wenn etwa ein Komet magische Kräfte verleiht – oder aber in einem stark problembelasteten Umfeld – wenn etwa ein Mädchen gemeinsam mit ihren Stofftieren eine fröhliche Geburtstagsfeier inszeniert, weil die stets betrunkenen Eltern sich nicht um sie kümmern. Diese Beispiele zeigten zugleich eine häufig zu findende Unterscheidung: Entweder wurden Geschichten erzählt, die in engem Bezug zur realen Lebenswelt stehen – oder aber Geschichten, die fantastisch und „abgedreht“ sind. Nach wie vor beliebt sind Krimihandlungen. Aber auch ernste Themen wie sexueller Missbrauch wurden aufgegriffen. Auch in dieser Altersgruppe war das negative Lehrerbild zu beobachten: Lehrer greifen etwa bei Mobbingfällen nicht ein und haben ihre schützende Funktion verloren. In der Altersgruppe von 16 bis 20 Jahren waren die Filme thematisch geprägt von Orientierungslosigkeit, Liebe und Freundschaft. Allerdings erzählten die Jugendlichen oft von Lebensbereichen, die sie nicht persönlich kennen oder von Themen, die sie gerne erlebbar machen möchten. Was manchmal fehlte, war der Mut, eigene Geschichten aus dem Alltag umzusetzen. Im Wettbewerbsjahrgang 2012 waren in dieser Altersgruppe Dokumentarfilme relativ stark vertreten. Formal auffallend sind Experimente mit filmischen Mitteln, vor allem die häufige Mischung von Realfilm und CGI-Effekten. Andererseits wurde Musik ausgiebig eingesetzt. Oft folgte ein Titel fast nahtlos auf den anderen – eventuell ein Inszenierungsstil, der von Castingshows inspiriert ist. Zu beobachten war auch ein Trend zu Einoder Zwei-PersonenProjekten. Als tendenziell technikfixiert lässt sich die Altersgruppe der 21- bis 25-Jährigen beschreiben. Die gestalterischen Möglichkeiten der neuen Vollformat-Fotokameras mit Videofunktion, mit denen sich relativ leicht ästhetisch anspruchsvolle Bilder

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drehen lassen, wurden ausgiebig eingesetzt. Der technischen Perfektion standen allerdings zuweilen recht schwache Inhalte gegenüber. Dies wirkte überraschend angesichts der Tatsache, dass es sich bei den Teilnehmenden in dieser Altersgruppe vor allem um Film- bzw. Medien-Studierende handelt. Starke Dokumentarfilme wurden 2012 vor allem von jungen Frauen gedreht. Thematisch rückten dabei oft Gender-Themen in den Vordergrund. (Die Auswertung des Deutschen Jugendvideopreises basiert auf den Jurystatements, protokolliert von Stefan Stiletto.) Deutscher Jugendfotopreis Beim Deutschen Jugendfotopreis präsentierte sich auch 2012 ein umfassendes Panorama der Jugendkultur und Jugendfotografie. Aufgrund der mit über 30.000 Fotos überaus hohen Beteiligung und der Vielfalt der Motive fällt es jedoch schwer, eindeutige Trends herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt steht wie immer der Alltag von Kindern – die jüngsten Teilnehmer waren vier Jahre alt – und von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen. Porträts von Freunden und (Selbst-)Porträts zählten auch 2012 zu den beherrschenden Sujets. In der Gesamtschau aller Einsendungen finden sich aber auch, und das überaus zahlreich, Tier- und Naturdarstellungen sowie – in erster Linie an die Ästhetik konventioneller Zeitschriften angelehnte – Inszenierungen und Modeshootings. Diese Fotografien waren vielfach klischeehaft und z.B. hinsichtlich der Geschlechterdarstellung stereotyp. Fotografien, die politisches Engagement oder Gesellschaftskritik vermitteln, waren 2012 eher selten – und wenn, dann leider oftmals in einer schwächeren fotografischen Umsetzung. Wie bereits erwähnt, waren auch beim diesjährigen Deutschen Jugendfotopreis Menschen die beliebtesten Motive. Umso mehr fiel ihre Abwesenheit auf manchen Bildern auf: Bedrohliche und geheimnisumwitterte Szenarien, aber auch abweisende, kalte, menschenleere Räume und Landschaften: In zahlreichen Arbeiten, insbesondere in den beiden Altersgruppen 16 bis 20 und 21 bis 25 Jahre, deuten derart verschlüsselte Darstellungen auf ein latentes Unbehagen hin, auf Ängste, aber auch auf versteckte Sehnsüchte. Die Themenfelder Alter, Krankheit und Tod spielten wie seit Jahren auch diesmal eine wichtige Rolle. Das Sonderthema „Unterwegs“ animierte viele Teilnehmer, ihre Reiseerinnerungen einzubringen. Doch die klassischen Reiseklischees wurden oftmals umgedeutet und mit einer stark subjektiven Komponente versehen. So wurde der spanische TouristenOrt Cala Millor ironisch mit Eiscremefarben dargestellt oder ein Flughafen nicht im alltäglichen Reisetrubel, sondern als Ort der Leere und Verlassenheit inszeniert. Je jünger die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren, desto spontaner und unbefangener nutzten sie die Möglichkeiten der Fotografie. Bei den Älteren zeigte sich der ästhetische Gestaltungswille in bewussten Inszenierungen und konzeptionell durchdachten, technisch oft hervorragend umgesetzten Serien. Der Trend zu Bilderfolgen hat auch die jüngsten Teilnehmer erfasst. Der 7-jährige Luca Poling etwa gestaltete eine abwechslungsreiche Serie über ein Autorennen. Erfahrenere Nachwuchsfotografen beeindruckten mit atmosphärisch dichten Reportagen. So auch Yana Wernicke, die den Betrachter mit stillen Bildern in die Enge indischer Städte eintauchen lässt. Was die technischen Fertigkeiten betrifft, nutzen die Vier- bis 25-jährigen neugierig und experimentierfreudig alle Möglichkeiten der Fotografie und Nachbearbeitung. Das Spektrum reicht von klassischen Schwarzweißbildern, die Strukturen und Kontraste herausarbeiten, über digitale Collagen bis hin zu höchst eigenwilligen

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Verbindungen, bei denen sich analoge und digitale Techniken vielfach überlagern und Neues entstehen lassen. Selbstgestaltete Fotobücher und andere Foto-Objekte wurden 2012 häufiger eingeschickt als in den Vorjahren. Hierbei kann es sich um einen kreativen Gegenentwurf zur der Nicht-Materialität fotografischer Bilder handeln, wie sie heutzutage normalerweise auf den Flatscreen-Displays konsumiert werden.

Schlussfolgerungen und Perspektiven Die Bundeswettbewerbe verfügen über stimmige Konzeptionen, die regelmäßig in feinen Schritten an die Interessen und medialen Nutzungsformen der unterschiedlichen Teilnehmergruppen angepasst werden. Trotz der Größe und Reichweite der Bundeswettbewerbe verfügt das KJF über direkte und kontinuierliche Kontakte mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Video- und Fotogruppen an Schulen und in Medienzentren. Einen wichtigen Stellenwert bei der Kommunikation zwischen dem KJF-Wettbewerbsteam mit den Teilnehmern haben selbstverständlich die Sozialen Medien. Diese Kanäle müssen künftig weiter ausgebaut werden. Die „Formatierung“ der Ansprache und die technische Umsetzung müssen sich primär auf Smartphones ausrichten, denn wie eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung belegt, nutzt jeder zweite Jugendliche diese mobilen Geräte. Angesichts des beim Deutschen Jugendfotopreis festgestellten Trends zum Fotobuch stellt sich die Frage nach der Bewertung solcher Einsendungen. Die temporäre Einrichtung einer besonderen Kategorie erscheint als eine gute pragmatische Möglichkeit. Den in den Wettbewerbsbeiträgen konstatierten Defiziten kann das KJF durch bundesweite Workshops nicht allein entgegenwirken; dies ist auch nicht seine primäre Aufgabe. Allerdings kann das KJF an geeigneter Stelle (Fachtagungen und Treffen mit den FRAME-Mitgliedern) die Lösungsmöglichkeiten der Probleme diskutieren und in gezielten Kooperationen unterstützend wirken. Dies gilt z.B. für die intergenerationellen Produktionen, deren „gut gemeinte Anliegen“ filmisch nicht deutlich genug werden oder die Filme von Senioren, die in hohem Alter die Medien als Ausdrucksmittel entdecken, aber bei der konkreten Umsetzung scheitern. Hier existiert erheblicher Qualifizierungsbedarf, der vielleicht mit dem der Förderung der Medienkompetenz bei Kindern vergleichbar ist. Eine Aufgabe, die angesichts des demographischen Wandels eine Herausforderung darstellt – für das KJF und seine Kooperationspartner.

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Bundes-Medienwettbewerbe: Veranstaltungen Ziele und Schwerpunkte Die Abschlussveranstaltungen der Bundeswettbewerbe sind als kommunikationsstiftende Events konzipiert. Neben der Präsentation und Auszeichnung der Eigenproduktionen von Kindern, Jugendlichen und Senioren geben sie der medienpädagogischen Arbeit wichtige Impulse. Seit seiner Gründung im Jahre 1998 ist der Wettbewerb Video der Generationen in das vormalige Jugendvideo-Festival integriert. Das Bundesfestival Video ist ein Ort des Austausches von Jung und Alt auf verschiedenen Ebenen: Der Dialog der Generationen beginnt durch die Wahrnehmung von spezifischen Erzählperspektiven und Inhalten in den Videofilmen älterer und junger Menschen. Er setzt sich fort in Bühnengesprächen und Diskussionen und mündet schließlich in persönlichen Begegnungen, bisweilen sogar in neuen generationenübergreifenden Projekten. Die Preisverleihung des Deutschen Jugendfotopreises ist seit dem Jahr 2000 wieder in Nordrhein-Westfalen, konkret an der Gründungsstätte dieses Bundeswettbewerbs, der photokina in Köln, angesiedelt. Gastgeber und Förderer ist hier seit vielen Jahren neben der Koelnmesse insbesondere das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Die photokina – und somit die Preisverleihung – werden in der Regel im zweijährigen Turnus durchgeführt. Sonderwettbewerbe wie z.B. anlässlich der Frauenfußball-WM im Jahr 2011, werden ebenfalls realisiert. Begleitveranstaltungen Integraler Bestandteil der Wettbewerbe – im Sinne der medienpädagogischen Impulssetzung und der Bildungsarbeit – sind die besonders konzipierten Seminare, Fachveranstaltungen und Präsentationen. Bei „Video der Generationen“ sei hier die erneute Beteiligung des KJF an „Silverscreen“, dem Europäischen Filmfestival der Generationen und an der Fachtagung „Screening Age: Medienbilder – Stereotype – Altersdiskriminierung“ genannt. Der Deutsche Jugendvideopreis präsentierte seine Highlights des Jahres 2012 bei einer Open-Air-Kinoveranstaltung in München und im Rahmen eines Seminars an der PH Ludwigsburg bei Prof. Horst Niesyto. Der Deutsche Jugendfotopreis war mit seiner großen Retrospektive „Für immer jung – 50 Jahre DJF) im LVR-Landesmuseum Bonn präsent und erhielt eine Einladung zum Europäischen Monat der Fotografie in Berlin (Ausstellung „Geteilte Blicke“, Jugendfotografie in Deutschland der 1970er- und 1980er-Jahre). Zudem veranstaltete das KJF mit weiteren Partnern die fotopädagogische Fachtagung „Schöne neue Bilderwelten“. Auf diese Aktivitäten wird im vorliegenden Jahresbericht in den Abschnitten Veranstaltungen und Bildungsarbeit eingegangen.

Aktivitäten Bundesfestival Video Das Bundesfestival Video 2012 fand vom 14.6. bis 17.6.2012 zum zweiten Mal in Gera statt. Das Bundesfestival Video bildet den Abschluss und Höhepunkt des jährlich vom Bundesjugendministerium gestifteten Jugendmedienwettbewerbs Deutscher

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Jugendvideopreis. Es wird an wechselnden Standorten in ganz Deutschland durchgeführt. Das Finale des Bundesjugendwettbewerbs verfolgt das Ziel, die Medienkultur junger Menschen zu stärken, den kreativen Umgang mit Medien zu fördern und den medienpädagogischen Aktivitäten regional und lokal Impulse zu geben. Aus diesem Grund wechselt es in einem Turnus von 2 bis 3 Jahren seinen Austragungsort. Sowohl bei der Vermittlung von Medienkompetenz und Filmbildung als auch bei der Talent- und Nachwuchsförderung zählt der Deutsche Jugendvideopreis zu den bundesweit bedeutendsten Wettbewerben für Video, Multimedia und Ausdrucksformen an den Schnittstellen von Video/Games und Medienkunst. Über 65.000 Kinder und Jugendliche, darunter auch viele Gruppen aus Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen, haben seit dem Start im Jahr 1988 hier ihre ersten Schritte in die Öffentlichkeit gewagt. Und zahlreiche Filmemacher, die im Kino und Fernsehen erfolgreich sind, haben beim Bundesfestival Video ihre „Frühwerke" präsentiert. Der Bundeswettbewerb für Video und Animation wird jährlich ausgeschrieben und richtet sich an kreative, nicht professionell arbeitende Jungfilmer bis 25 Jahre. Die besten Nachwuchsproduktionen, aber auch die Arbeiten der jüngsten Medienmacher werden auf dem Bundesfestival Video gezeigt. Durch diese Mischung finden medienbegeisterte Kinder ebenso wie Filmstudenten ihre Inspirationen. Die Schirmherrschaft des Bundesfestival Video 2012 übernahm die Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen, Christine Lieberknecht. Die beim Bundesfestival Video vorgestellten Filme „präsentieren soziale Probleme in einer großen Bandbreite in Form von Geschichten, authentisch, lebensnah. Ob es darum geht, wie die Generationen miteinander leben, mit welchen Problemen junge Menschen oder Senioren zu kämpfen haben. Gleich welcher Art die Handlung immer dargestellt wird: Es ist ein Ausschnitt aus der Lebenswelt von Menschen. Das Bundesfestival Video 2012 ist ein Fenster zu dieser Welt. Es ist damit gewissermaßen auch ein Spiegel unserer Zeit“, so Lieberknecht. Auf dem Programm standen von Donnerstag 14.6. bis Samstag 19.6. Filmpräsentationen, Filmdiskussionen, Workshops zu Themen der Filmgestaltung, eine Schulveranstaltung mit einer Retrospektive von Preisträgerbeiträgen früherer Jahrgänge und ein festliches Begleitprogramm. 25 Jahre Deutscher Jugendvideopreis war der Anlass für zwei Retrospektiven: Eine Wiederbegegnung mit dem Film „Härtetest“, einem früheren Gewinner des Deutschen Jugendvideopreises und späteren Juror, Janek Rieke im Club-Kino Comma, sowie einem Schülerprogramm mit einem BEST OF vergangener Jahre. Die Leiterin der Deutschen Kindermedienstiftung Goldener

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Spatz Margret Albers würdigte das Festival und den Deutschen Jugendvideopreis in ihrem Grußwort: „Ich gratuliere herzlich zum 25-jährigen Jubiläum und werfe einen kleinen Blick zurück – was ist aus den Preisträgern geworden? Mit einigen gab es ein Wiedersehen beim GOLDENEN SPATZ: Mit Sven Taddicken, Marc-Andreas Bochert, Sebastian Petersen und ganz aktuell mit Julia von Heinz. 2002 wurde ihr 3minütiger Film ‚Doris‘ beim Bundesfestival ausgezeichnet, ihr Jugendfilm ‚Was am Ende‘ zählt erhielt 2009 einen Deutschen Filmpreis und ihr aktueller Kinofilm ‚Hanni&Nanni 2‘ eröffnete im Mai in Gera das 20. Deutsche Kinder-Medien-Festival GOLDENER SPATZ: Kino-TVOnline. Ein weiteres Indiz für die Relevanz der Wettbewerbe Deutscher Jugendvideopreis und Video der Generationen: Sie sind Plattform des kreativen Austauschs junger und junggebliebener Filmemacher, Bühne vielseitiger Ausdrucksformen und beizeiten Karrierestart.“ Knapp 500 Besucher zählte das Festival mit seinen diversen Programmangeboten und seinen Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten in 10 Workshops, die von der Landesmedienanstalt ausgerichtet wurden.

Ausstellung und Preisverleihung „Deutscher Jugendfotopreis 2012“ Als Bundeswettbewerb wird der Deutsche Jugendfotopreis vom Bundesjugendministerium finanziert und bei seinen zweijährlichen Abschlussveranstaltungen auf der photokina in Köln zusätzlich vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Koelnmesse gefördert. Die regelmäßige zweijährliche Austragung des Preisträgerforums in NordrheinWestfalen hat die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden im Jahre 2000 beschlossen. In den „ungeraden Zwischenjahren“ veranstaltet das KJF von Zeit zu Zeit kleinere thematische Wettbewerbe. Das Preisträgerforum des Deutschen Jugendfotopreises 2012 fand vom 21. bis 23. September statt. Für die Ausstellung und Verleihung konnte erneut die photokina, die weltweit größte Messe für Fotografie und Imaging, als Kooperationspartner gewonnen werden. An der Programmdurchführung wirkte zudem die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) mit, deren Sektion Bildung und Weiterbildung sich für die kulturelle Bedeutung der (Jugend-)Fotografie einsetzt. Die von der photokina überaus publikumswirksam platzierte Ausstellung zählte während der Messedauer vom 9. bis 23. September tausende Besucherinnen und Besucher. Die Verleihung der Preise wurde am 23. September in der Halle 5.1 durchgeführt. Mehr als 250 Besucher, darunter ca. 80 Preisträger und Begleitpersonen nahmen an der Veranstaltung teil. Die beiden Jurysprecher Michael Biedowicz (ZEITmagazin) und Miriam Hüning (Preisträgerin 2010) schilderten dem Publikum die Auswahlarbeit und berichteten über die Trends des Wettbewerbs. Anschließend erfolgten die Auszeichnungen der Preisträger durch Hans-Peter Bergner (Referatsleiter im BMFSFJ), Prof. Klaus Schäfer (Staatssekretär im MFKJKS), Christian Müller-Rieker (Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbandes), Frank Peil (Pressesprecher bei „JUGEND für Europa“) und den Sponsor Adobe Systems. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Deutschen Jugendfotopreises ließ Renate Gruber, Frau des verstorbenen photokina-Gründers und Jugendfotopreis-Förderers Prof. L. Fritz Gruber und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie, die

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Anfangsjahre des Wettbewerbs Revue passieren und hob seine Bedeutung für viele spätere Profi-Fotografen hervor. Der Preisverleihung vorangegangen war ein medienpädagogisch konzipiertes Fortbildungsprogramm mit Workshops und Diskussionsveranstaltungen in der Akademie Remscheid und auf der photokina. Die Übersicht und ein Bericht finden sich auf: http://www.jugendfotopreis.de/events/preisverleihung.htm

Ausstellungen Die 2011/2012 in Berlin vom Deutschen Historischen Museum in Zusammenarbeit mit dem KJF durchgeführte Jubiläums-Retrospektive „Für immer jung – 50 Jahre Deutscher Jugendfotopreis“ konnte 2012 auch im LVR-Landesmuseum Bonn gezeigt werden. Sie wurde von Hans-Peter Bergner (BMFSFJ) und Prof. Klaus Schäfer (MFKJKS) am 15.05.2012 eröffnet und konnte bis 12.08.2012 besichtigt werden. Die Ausstellung hatte erneut viele Besucherinnen und Besucher, darunter auch Schulklassen. Auch 2012 erhielt das KJF die Einladung zur Teilnahme an einem der renommiertesten Fotofestivals Deutschlands, dem „Europäischen Monat der Fotografie“ in Berlin. In Anknüpfung an das Festivalmotto „Der Blick des Anderen“ wurde die Ausstellung „Geteilte Blicke – Jugendfotografie in West- und Ostdeutschland“ gezeigt. Es war zum einen möglich, auf die Bildauswahl für die Ausstellung „Für immer jung“ zurückzugreifen; zum anderen hatten bislang kaum gezeigte Fotografien des Deutschen Jugendfotopreises und des Leistungsvergleiches der Kinder- und Jugendfotogruppen der DDR bei dieser Ausstellung nach Jahrzehnten eine neuerliche Premiere. Die Ausstellung fand vom 12.10. bis 12.11.2012 in der BrotfabrikGallerie Berlin statt. Die Konzeption und Bildauswahl lag bei der Erziehungswissenschaftlerin und Expertin für Jugendfotografie in der DDR und BRD Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk, der Galeristin Petra Schröck und Jan Schmolling, KJF. Zu den Kooperationspartnern zählten das Deutsche Historische Museum und die Gesellschaft für Fotografie (GfF). „Die ‚Sprache der Blicke’ verweist auf innere Prozesse in der Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Außen und auf unterschiedliche Erfahrungen diesseits und jenseits der Mauer. Darüber öffnen sich auch Blickräume zu den heutigen Betrachtern, die zur Reflexion der Sichtweisen von damals einladen – hin zu einem Dialog, der auch für das Verstehen der Gegenwart bedeutsam ist“. (Aus dem Ausstellungstext) Weitere Informationen und Bilder: http://www.mdfberlin.de/de/ausstellungen/ausstellung/geteilte-blicke Wegen der Konzentration auf die Großausstellungen in Bonn (LVR-Museum), Köln (photokina) und Berlin (Monat der Fotografie) hat das KJF den Verleih seiner Wanderausstellungen „Kinder:Bilder. Die Entdeckung der Fotografie“, „Familien:Bilder“, „Ein Bild von mir – Selbstporträts und Selbstdarstellungen“ und „Dreamteams und Fußballfieber“ im Jahre 2012 unterbrochen.

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Erfahrungen und Perspektiven Im Juni 2012 war das Bundesfestival Video zum zweiten Mal in Gera zu Gast. Wie nicht anders zu erwarten, konnte die Veranstaltung – im zweiten Durchlauf nach 2011 – noch ein Stück besser in der öffentlichen Wahrnehmung verankert werden. Dies zeigte sich sowohl in der Presseresonanz als auch im Zuspruch des Publikums. Daher hätte Vieles für einen dritten Durchgang im Jahr 2013 gesprochen, zumal die Veranstaltungspartnerschaft zwischen der Stadt Gera, dem Offenen Kanal Gera und der Stiftung Goldener Spatz konzeptionelle Entwicklungsperspektiven aufwies und ein partnerschaftliches Vorgehen bei der Stärkung lokaler medienpädagogischer Aktivitäten gestärkt wurde. Doch nicht zuletzt die finanziellen Förderengpässe durch rückgängige Budgets in der Landesförderung machten einen Standortwechsel erforderlich. Bei der Durchführung der Abschlussveranstaltung des Deutschen Jugendfotopreises ist der Garant für eine erfolgreiche und öffentlichkeitswirksame Präsentation die gemeinsame Finanzierung durch den Bund, das Land NRW sowie die Koelnmesse und die Fotoindustrie. Ohne die Bereitstellung der Räume und Technik durch die Koelnmesse und die finanzielle Unterstützung durch das Bundesministerium und den Landschaftsverband Rheinland wäre die Veranstaltung nicht realisierbar. Die öffentliche Wahrnehmung und mediale Beachtung des Wettbewerbs ist wegen des photokina-Events besonders groß. Für Jugendliche ist es von großer Bedeutung, die eigenen Fotos auf der photokina ausstellen zu können. Bewährt hat sich die Dramaturgie der Gesamtveranstaltung, die viele Gesprächsmöglichkeiten untereinander und mit arrivierten Fotokünstlern und Medienprofis bietet. Dieses alle zwei Jahre stattfindende Jugendfoto-Festival ist das zentrale Ereignis des Deutschen Jugendfotopreises und aufgrund der Beteiligung aus NRW zugleich der größte Fotowettbewerb für Kinder und Jugendliche in diesem Bundesland. In den „photokina-Zwischenjahren“ bietet sich die Gelegenheit für kleinere Projekte und Wettbewerbe. Was für Filmschaffende Festivals sind, sind Ausstellungen für Fotografen. Sie präsentieren neue Sichtweisen, bringen Menschen ins Gespräch, bieten Anerkennung, Orientierung und Motivation. Wie im Filmbereich existieren im Fotobereich zahlreiche Online-Plattformen, die gewiss für die großflächige Verbreitung ihre Berechtigung haben. Die Resonanz, die die Communities bewirken, beschränkt sich jedoch häufig auf „Likes“ und Kurzkommentare. Für Zwecke der Bildungsarbeit sind sie daher nur bedingt relevant. Angesichts der positiven Resonanz auf die Ausstellungen, wie etwa im Deutschen Historischen Museum, erscheint es erfolgversprechend, weitere Ko-Veranstalter für Bildungsangebote des Deutschen Jugendfotopreises zu gewinnen. Die enge Zusammenarbeit des KJF mit der Deutschen Gesellschaft für Photographie und die Tatsache, dass das online verfügbare Wettbewerbsarchiv gezielte Foto-Recherchen erheblich vereinfacht, bieten künftig neue Anknüpfungspunkte.

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Deutscher Multimediapreis für Kinder und Jugendliche – MB21 Das Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) verantwortete im Jahr 2012 zum zweiten Mal als bundeszuständiger Veranstalter gemeinsam mit dem Medienkulturzentrum Dresden e.V. die Durchführung des Deutschen Multimediapreises für Kinder und Jugendliche - MB21.

Ziele und Schwerpunkte Als der einzige bundesweite Multimediawettbewerb für Kinder und Jugendliche in Deutschland leistet der Deutsche Multimediapreis MB21 einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz von Heranwachsenden. In den 14 Jahren seines Bestehens beteiligten sich bereits über 15.000 Kinder und Jugendliche am Wettbewerb – von Vorschülern bis hin zu jungen Studienanfängern bis 21 Jahre. Der Deutsche Multimediapreis unterstützt die Teilnehmenden dabei, Medien kreativ zu erleben, sich kritisch zu äußern und neue Ideen einzubringen. Mit Unterstützung vieler bundesweiter Kooperationspartner können jährlich mehr als 20 Medienprojekte und -produkte von einer Expertenjury ausgezeichnet werden. Auf dem Festival des Deutschen Multimediapreises finden die Teilnehmenden ein Forum, auf dem sie ihre Arbeiten präsentieren können. Hier wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich mit anderen Medienmachern aller Altersstufen und aus allen Teilen Deutschlands auszutauschen und sich gegenseitig zu inspirieren. Ziel des Wettbewerbs ist die Vermittlung von Urteils- und Handlungskompetenzen für eine reflektierte und kreative Partizipation von Kindern und Jugendlichen an der digitalen Medienwelt. Darüber hinaus galt es, den Wettbewerb als bundesweiten Impulsgeber für schulische und außerschulische medienpädagogische MultimediaProjekte sowie als einen wichtigen Knotenpunkt im Netzwerk kreativer Medienarbeit in Deutschland weiter zu etablieren. Durch die breite Vernetzung des Kinder- und Jugendfilmzentrums in Deutschland (KJF) mit Institutionen der Medienbildung sowie durch die Nutzung der verschiedenen etablierten Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit des Instituts wurden der Bekanntheitsgrad und damit die bundesweite Bedeutung des Wettbewerbs weiter gesteigert.

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Aktivitäten Neben den bereits bestehenden Kooperationspartnern, Sponsoren und Medienpartnern konnten der Fachverband für Kunstpädagogik BDK e.V. als neuer Kooperationspartner, die LO Lehrer-Online GmbH als neuer Medienpartner sowie die Nokia GmbH als neuer Hauptsponsor für den Wettbewerb gewonnen werden. Layout und Redaktion des Ausschreibungsflyers und der entsprechenden Wettbewerbswebseite wurden neu konzipiert, abgestimmt und grundlegend überarbeitet; Ausschreibungsstart war Mitte April. Zur Teilnahme am Wettbewerb waren Medienmacher bis 21 Jahre aus ganz Deutschland aufgerufen. Zugelassen zur Teilnahme war das gesamte Spektrum multimedialer Beiträge von Kindern und Jugendlichen, die in außerschulischen Projekten, Freizeit oder im schulischen Kontext entstanden sind. Sowohl die Einsendung von Medienprodukten von Einzelpersonen als auch von Gruppenprojekten war möglich. Als Einsendeschluss wurde der 21. September 2012 terminiert. Die Einsendungen konkurrierten in vier Alterskategorien - Vorschule, 7-11 Jahre, 1215 Jahre und 16-21 Jahre - um wertvolle Geld- und Sachpreise. Zusätzlich wurden Sonderpreise in den Kategorien „Games“, „Medienkunst“, „Creative Mobile“ sowie „Schule der Zukunft“ ausgelobt. Ferner wurde im Jahr 2012 zum zweiten Mal der mit 1.000 Euro Preisgeld dotierte Sonderpreis „Online vernetzt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ausgeschrieben, mit dem jene multimedialen Produktionen prämiert werden sollten, die die Chancen einer vernetzten Welt hinsichtlich Kollaboration, Austausch und Beteiligung besonders originell thematisieren. Darüber hinaus wurden mit dem vorgelagerten Ideen- und Konzeptwettbewerb „Medienwerk“ des Deutschen Multimediapreises MB21 gemeinsam mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und Lizzynet.de junge Medienmacher und Medienmacherinnen aufgerufen, Konzepte und Ideenskizzen zu noch nicht realisierten Multimediaprojekten einzusenden. Die Teilnehmenden konnten Multimedia-Workshops gewinnen, die von Experten individuell bei den Preisträgern durchgeführt wurden. Diese vermittelten den Gewinnern die Kompetenzen und das technische Know-How, um ihre kreativen Ideen in die Tat umzusetzen. Vom Ausschreibungsstart an bis zum Festival des Deutschen Multimediapreises und darüber hinaus stellte die intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur öffentlichen Verankerung und weiteren Etablierung des Wettbewerbs insgesamt einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit des KJF dar. Um die Aktivitäten des Deutschen Multimediapreises MB21 durch eine noch zielgerichtetere, kontinuierliche bundesweite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleiten zu können, wurde hierfür eigens die Zusammenstellung und Aufbereitung eines dynamischen, themenorientierten Presseverteilers umgesetzt, der bundesweit Medien in den Bereichen Print, Online, TV und Radio und hierbei speziell die Fachressorts Multimedia, Games, Internet, Computer, Film/Foto, Kinder und Jugendliche, Eltern, Familie, Kunst und Kultur abdeckt. Dies ermöglichte eine intensive Kontaktpflege mit relevanten Redaktionen. Hierdurch sowie mittels

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zielgerichteter Online-PR über soziale Netzwerke (Facebook, schülerVZ, YouTube), Twitter, Newsletter, Kooperation mit Online-Portalen und die Informationsangebote der Wettbewerbswebsite www.mb21.de wurden Medienvertreter, Multiplikatoren und relevante Institutionen der Medienbildung stets aktuell über den Deutschen Multimediapreis MB21 informiert. Ferner wurde der Wettbewerb durch Verbreitung von Print-Flyern über bundesweite Partner-Netzwerke, Medienzentren, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie Schulen an die Zielgruppe kommuniziert. Zusätzlich wurde der Deutsche Multimediapreis MB21 durch die Teilnahme an bzw. Präsentation auf Messen, Medienfesten und -festivals, Tagungen sowie weiteren Veranstaltungen mit überregionaler und bundesweiter Ausrichtung der Zielgruppe vorgestellt. Hierbei stellten die Messeauftritte auf der Jugendmesse YOU in Berlin (8.-10. Juni 2012) sowie auf der gamescom 2012 in Köln (15.-19. August 2012) die zentralen Events in der Öffentlichkeitsarbeit dar. Darüber hinaus ist der Deutsche Multimediapreis als deutscher Repräsentant in dem seit 2005 bestehenden internationalen Netzwerk von Multimediawettbewerben zwischen Österreich, der Schweiz, Ungarn und der Tschechischen Republik aktiv. Die Preisträger des Wettbewerbs vertreten den Deutschen Multimediapreis auf internationaler Ebene bei den Partnerveranstaltungen im Ausland. Die Jurysitzungen fanden Anfang Oktober in den Räumlichkeiten des Medienkulturzentrums Dresden statt. Nach den positiven Erfahrungen im Wettbewerbsjahr 2011 wurde auch in 2012 wieder eine Vorjury bzw. Auswahlkommission vorgeschaltet. Die Einführung der Vorjury in 2011 hat sich als erforderlich erwiesen, da nur so die erhöhte Zahl an Einreichungen bewältigt werden konnte. Nach Vorauswahl durch die Vorjury begutachteten die Medienkunstjury (Sonderpreis „Medienkunst“) sowie die Hauptjury die von der Vorjury in die jeweiligen Gremien weitergeleiteten Einreichungen. Allen Jurys gehörten jeweils sechs Fachleute aus den Bereichen Kinder- und Jugendkultur, Politik, Medienpädagogik, Medienproduktion und Medienkunst an. Vom 16.-18. November 2012 fand der Deutsche Multimediapreis für Kinder und Jugendliche - MB21 seinen festlichen und öffentlichkeitswirksamen Abschluss im Rahmen eines Multimediafestivals. Zu diesem dreitätigen Event reisten rund 200 Nominierte und weitere Wettbewerbs-Teilnehmer sowie Multiplikatoren und Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet an. Im Jahr 2012 konnten an drei Festivaltagen rund 600 Festivalbesucher verzeichnet werden.

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Das MB21-Festival bietet viel Raum für junge Medienmacher und Medienmacherinnen, die kreative Welt der Medienkunst und digitalen Kultur zu erforschen, auszuprobieren und zu gestalten. In allen Etagen der “Scheune” und auch auf dem Außengelände des Kulturzentrums gab es interaktive Installationen, Mitmach-Aktionen, Workshops und Spiele zu entdecken. Das dreitägige Programm begann am Freitagabend mit der internen Präsentation aller nominierten Projekte. Die jungen Medienmacher konnten sich an diesem Abend über ihre Produktionen austauschen und u.a. bei der Vorstellung der Preisträgerprodukte der internationalen Partnerwettbewerbe aus Ungarn, Österreich sowie der Schweiz Inspirationen für neue eigene Projekte sammeln. Diese Gelegenheit zum intensiven ungestörten Austausch untereinander wird von den Teilnehmenden hoch geschätzt und stellt sicher eine Besonderheit des Festivals dar. Am Festival-Samstag öffneten sich dann um 12 Uhr die Tore für die Öffentlichkeit. Bis zum Höhepunkt des Festivals, der Preisverleihung des Deutschen Multimediapreises für Kinder und Jugendliche MB21 um 16 Uhr, hatten alle die Möglichkeit, bei zahlreichen Multimedia-Aktionen mitzumachen und die neuesten Entwicklungen digitaler Kultur kennenzulernen und auszuprobieren. Die besten Multimedia-Beiträge wurden bei der Preisverleihung am Samstag von 16 Uhr bis 18 Uhr gekürt. Über 200 Teilnehmende, Sponsoren, Vertreter von Partnerinstitutionen und weitere Gäste folgten dem Programm, durch das Moderator Marcus Richter von Radio Fritz (rbb) führte. Unter den zahlreichen Grußworten für die Preisträger ist besonders das von Regina Kraushaar, Leiterin der Abteilung 5 des BMFSFJ in Vertretung für Bundesministerin Kristina Schröder zu nennen. Insgesamt 17 Preisträger(-teams) konnten sich mit ihren multimedialen Produktionen durchsetzen, zusätzlich wurden von der Jury sechs Anerkennungen ausgesprochen. Alle preisgekrönten Multimediaproduktionen wurden den Gästen der Preisverleihung bei der jeweiligen Preisvergabe durch kurze Videoclips vorgestellt. Dank der Videoclips, die Ausschnitte aus den Produktionen mit den Jurybegründungen kombinierte, konnten alle Gäste Einblick in die Vielfalt und Qualität der prämierten Einreichungen erhalten.

Erfahrungen und Perspektiven Nachdem im Jahr 2011 ein neuer Teilnahmerekord erzielt werden konnte, gelang es in 2012, die erfreulichen Beteiligungszahlen auf diesem hohen Niveau zu etablieren: Rund 1.650 Beteiligte haben insgesamt 227 Produktionen eingereicht.

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Sehr erfreulich ist dabei die Tatsache, dass in diesem Jahr Einreichungen 2012 nach Bundesländern erstmals aus jedem Bundesland junge Medienmacher am Wettbewerb teilgenommen haben. Auch aus den Bundesländern Bremen und Saarland (die in der Grafik 1 % der Einreichung nicht erreichen) wurde jeweils ein Projekt eingereicht. In absoluten Zahlen sind im bundesweiten Vergleich die nordrhein-westfälischen Kinder und Jugendlichen am eifrigsten. Mit 22 % aller Beiträge belegen sie Platz eins aller Bundesländer, gefolgt von Bayern (16 %) und Baden-Württemberg (13 %) sowie Sachsen (11 %), welches jedoch gemessen an der Einwohnerzahl prozentual die meisten Teilnehmer stellt. Bremen 0%

Saarland 0%

Rheinland-Pfalz 1%

Thüringen 2%

Nordrhein-Westfalen 21%

Hamburg 3% Schleswig-Holstein 3% Berlin 3%

Sachsen-Anhalt 3%

Mecklenburg-Vorpommern 4%

Brandenburg 4%

Niedersachsen 8%

Bayern 16%

Hessen 8%

Baden-Württemberg 13%

Sachsen 11%

Der Deutsche Multimediapreis MB21 bietet Kindern und Jugendlichen einen Anreiz, ihre Ideen in die Tat umzusetzen und selbst produktiv zu werden. Insgesamt sind 46% der Beiträge in Eigenregie in der Freizeit der Kinder- und Jugendlichen entstanden. Eine Zahl, die seit vielen Jahren annähernd konstant bleibt und uns jedes Jahr aufs Neue begeistert. Denn wer seine Einreichungen 2012 nach Entstehungskontext Freizeit nutzt, um mit Medien zu gestalten, investiert Zeit und Leidenschaft. Einreichungen, die in kollaborativen Gruppenarbeitsprozessen entstanden sind, wurden im Jahr 2012 zu 31 % in schulischen und 23 % außerschulischen Kontexten initiiert. Schulisches Angebot 31%

Eigenes Projekt 46%

Außerschulisches Angebot 23%

Das technische Spektrum der eingereichten Arbeiten reichte dabei von der ComputerInstallation über YouTube-Channels, Handy-Games, Smartphone-Apps, Animationen, Webseiten, Blogs und Medien-Performances bis hin zu Augmented-Reality-Produktionen. Technisch auf höchstem Niveau, vernachlässigen die jungen Produzenten zu keinem Zeitpunkt ihre oft komplexen Inhalte: Zukunftsvisionen, Datenpolitik, die Bankenkrise, das ökologische Bewusstsein oder philosophische Grundfragen waren nur einige der Themen, mit denen sich die Teilnehmenden auseinandersetzten. Nach Abschluss des zweiten Wettbewerbsjahrgangs, welchen das Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) als bundeszuständiger Veranstalter gemeinsam mit dem Medienkulturzentrum Dresden e.V. verantwortete, ist erneut ein positives Fazit zu ziehen. Die erneute gemeinsame Durchführung des Deutschen Multimediapreises MB21 im Jahr 2013 ist bereits bewilligt. Im 15. Wettbewerbsjahr sollen viele bisher erfolgreiche Eckpunkte der Ausgestaltung und Umsetzung des

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Wettbewerbs sowie des Festivals beibehalten werden. Diese werden jedoch durch punktuelle Änderungen in der inhaltlichen Ausrichtung des Wettbewerbs flankiert, um eine stetige positive Weiterentwicklung des Deutschen Multimediapreises - MB21 zu ermöglichen. Diese Änderungen betreffen insbesondere die Anhebung der Teilnehmer-Altersgrenze auf 25 Jahre, Veränderungen in den Sonderkategorien und in der Gestaltung des Festivalstandorts. Perspektivisch wird außerdem eine Archivierung der Wettbewerbsbeiträge ins Auge gefasst, um neue Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit erschließen zu können. Für 2013 ist eine Sondierung der Kooperationsmöglichkeiten zum Zwecke einer Archivierung und Präsentation der Bestände angestrebt.

Kinder- und Jugendfilm Medienempfehlungen Top-Videonews Ziele und Schwerpunkte Das Internetmagazin Top-Videonews dient jungen Menschen, Eltern und (medien-) pädagogischen Multiplikatoren zur Information und Meinungsbildung über neue DVD-Filme. Top-Videonews schafft Orientierung in der Vielzahl von DVD- und BluRay-Filmen, die auf den Markt gebracht werden. Das Portal liefert unabhängige und verlässliche Kritiken. Wöchentlich wurden auf dem Portal im Jahr 2012 ca. 10 bis 15 DVD- und Blu-Ray-Neuerscheinungen vorgestellt. Die Filmrezensionen der TopVideonews lenken den Blick junger Menschen auf eine große Bandbreite der für ihr Alter und ihre Interessen relevanten Filme. Das Internetmagazin berücksichtigt ein breites Spektrum an Genres und Themen. Es legt dabei einen besonderen Akzent auf Videopremieren und auf cineastische Ausgrabungen. Neben populären Qualitätsfilmen wird den filmkulturell und medienpädagogisch bedeutsamen Filmkunstwerken eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Diese Mischung sorgt dafür, dass junge Menschen auch auf Filme stoßen, die angesichts des dominanten Marketings für populäre Filme leicht durch das Raster fallen könnten. Vom angesagten Blockbuster bis zum Kultfilm, von der Festivalentdeckung bis zum Erstlingsfilm, von der anspruchsvollen Unterhaltung bis zum preisgekrönten Filmkunstwerk nimmt die Redaktion der Top-Videonews alle Videofilme kritisch unter die Lupe. Aktivitäten Das Internetmagazin Top-Videonews bietet einen breitgefächerten Informationsservice. Zentraler Inhalt des Portals sind die wöchentlich aktuellen Kritiken zu DVD- und BluRay-Neuerscheinungen. Die Top-Videonews stellten im Jahr 2012 ca. 600 Filme mit Fotos, Credits, Inhaltsbeschreibungen, Hintergrundinformationen und Kritiken vor. Qualitativ besonders wertvolle Video-Filme erhalten das Siegel „Top-Video“ und werden in monatlichen Listen entsprechend akzentuiert. Junge Surfer, die sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen und direkt nach besonders herausragenden Filmen suchen, orientieren sich in dieser Rubrik.

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Die Rubrik „Themen“ bietet Filmdatenbanken sowohl zu jugendaffinen Film-Genres als auch zu Themenfeldern der Jugend(medien-)arbeit. Im Jahr 2012 erschienen die Ausgaben „Filme gegen Rechtsextremismus“ und „Comicverfilmungen“. Außerdem erfuhr die Ausgabe zu „Anime“ ein Update. Filme gegen Rechtsextremismus Der im Jahr 2012 erschienene Film „Die Kriegerin“ gab ein anschauliches Beispiel dafür, dass sich die Erscheinungsformen des Rechtsextremismus gewandelt haben und dass das Problem zugleich sehr virulent ist. Anhand der Themenliste, die seit Jahren kontinuierlich gepflegt und aktualisiert wird, möchte das KJF filmische die kritische Auseinandersetzung mit rechtsextremer Gewalt und ihren aktuellen Ausdrucksformen fördern. Die vorgestellte Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilmen behandelt den Komplex sowohl aus der Perspektive heutiger rechtsextremer Tendenzen als auch aus der historischen Perspektive des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung und des Widerstands. Neben der Filmliste zu dem Thema gibt die Neuausgabe auch eine Übersicht zu pädagogischen ArbeitsMaterialien sowie eine Literatur- und Linkliste für weiterführende Recherchen. Anime In Japan ist eine ganz eigene Animationskultur von Weltrang entstanden. Allen voran das Studio Ghibli, das vor etwa 10 Jahren mit Filmen wie „Prinzessin Mononoke“ oder „Chihiros Reise ins Zauberland“ Cineastenherzen in den USA und Europa höher schlagen ließ, begründete den Ruhm des Trickfilms made in Japan. Kenner wissen, dass sich Hollywood-Produktionen wie „Matrix“ oder „Inception“ bei Vorbildern aus Anime-Kultfilmen bedienten. Animes sind in Deutschland jedoch als Video nach wie vor gefragter als im Kino. 27 herausragende und äußerst sehenswerte Animes hat die Redaktion von TopVideonews zusammengestellt, die dazu einladen, die Vielschichtigkeit dieser Filmgattung und den Facettenreichtum ihrer Geschichten zu entdecken – von klassischen Kinderfilmen bis hin zu Science-Fiction- und Thrillerstoffen für ein jugendliches Publikum. Denn Animes richten sich in Japan traditionell nicht nur an Kinder, sondern an alle Altersgruppen. Aufgefächert nach Produktionsstudios stellt die Ausgabe 26 aktuelle Produktionen und Klassiker der Sparte für ein Altersspektrum von 8 bis 16 Jahre vor. Comicverfilmungen Figuren wie Spider-Man oder Batman, Hulk oder Hellboy sind es, die Comicverfilmungen im Laufe der letzten zehn Jahre wieder zu großen Erfolgen im Kino gemacht haben. Denn die Filmemacher haben es geschickt verstanden, die Geschichten dieser Superhelden an den Zeitgeist und oft auch an Jugendthemen anzupassen: „Batman“ ist zur großen Fabel über Gut und Böse geworden, „SpiderMan“ erzählt vom Erwachsenwerden und vom Verliebtsein und der große grüne Muskelprotz „Hulk“ sogar von der Angst, den eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Und dank modernster Tricktechnik unterhalten diese Filme zudem im besten Falle perfekt. Doch zugleich haben diese Blockbuster auch dazu beigetragen, den Blick auf unbekanntere Comicvorlagen und Graphic Novels zu lenken, die schließlich den Weg auf die Leinwand gefunden haben. So finden wir heute eine große Bandbreite höchst unterschiedlicher und anspruchsvoller Comicadaptionen vor, die von der

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effektreichen Superheldengeschichte über die Manga-Verfilmung und das Genrestück bis hin zur persönlichen Biografie reicht. In den Kategorien „Superhelden“, „Manga Adaptionen“, „Biografien“, „Grafic Novels“ und „Serien und Comic Strips“ stellt die Themenausgabe 22 Filme für ein Altersspektrum von 10 bis 18 Jahren vor. Geschenkempfehlungen zur Weihnachtszeit DVDs und Blu-Rays sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk für Kinder. Generell nimmt das Interesse an Filmen im Herbst und Winter wenn die Tage kürzer werden zu. Dementsprechend vielfältig und unübersichtlich ist das Medienangebot in dieser Zeit – und dementsprechend sind die Informationsquellen der Top-Videonews und der Kinderfilmwelt für eine sinnvolle Videoauswahl gefragt. So wurde auch im Jahr 2012 die „Weihnachtsnews-Ausgabe“ vom KJF herausgebracht. Erstmalig erschien sie unter dem Titel „Kinderfilme zum Weihnachtsfest“ parallel in den Top-Videonews und der Kinderfilmwelt. Neben den Online-Ausgaben wurden sie auch als Flyer in einer Auflage von 85.000 Stück veröffentlicht. Der Flyer erfuhr nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Neugestaltung eine enorme Nachfrage und erhöhte zugleich die Nutzer-Frequenz der Online-Portale. 22 Filme für Kinder in einem Altersspektrum von 4 bis 10 Jahren wurden in den Weihnachtsnews als Geschenk empfohlen. Von der klassischen Kinderbuchverfilmung über Trickfilme und Spielfilme bis hin zu Musicals reichte die Palette der Videos. Nutzerfrequenz Die Top-Videonews wurden im Jahr 2012 von ca. 630.000 Besuchern wahrgenommen, die pro Visit ca. drei Seiten aufriefen. Die Nutzerfrequenz stieg damit gegenüber dem Vorjahr (ca. 600.000 im Jahr 2011) leicht an.

Die Nutzerfrequenz steht in direktem Zusammenhang mit der Zahl der veröffentlichten bzw. rezensierten Videofilme. Zugleich zeigt sich aber auch, dass die Herausgabe von Themenlisten und Geschenkempfehlungen durch die begleitende Öffentlichkeitsarbeit die Wahrnehmung des Portals erhöhen. Relaunchvorbereitung Schon seit längerem ist der Relaunch des Portals geplant. Nach ca. zehnjähriger Laufzeit bestand Erneuerungsbedarf im Design, der inhaltlichen Struktur und der Funktionalität der Datenbank. Die dafür nötigen programmiertechnischen und gestalterischen Arbeiten wurden Ende 2012 eingeleitet.

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Kinderfilmwelt.de – Das Filmportal für Kinder Ziele und Schwerpunkte Seit November 2010 bildet Kinderfilmwelt einen wichtigen Eckpfeiler in der Filmempfehlungsarbeit im Angebotsspektrum des KJF. Ziel ist es, mit diesem Portal Kindern im Alter von 6-12 Jahren - sowie sekundär deren Eltern einen unabhängigen Wegweiser in der Vielfalt des Filmangebots zu bieten. Ihnen soll ein Informationsmittel an die Hand gegeben werden, das sie bei der eigenständigen Auswahl von Filmen unterstützt und ihre Wahrnehmung auf qualitätsvolle Filme lenkt, die altersgerecht ihre Medien-Bedürfnisse nach Kultur, Bildung und Unterhaltung erfüllen. Zugleich soll dieses Portal Einblicke in die Welt des Films ermöglichen und Kinder animieren, am Meinungsbildungsprozess über Filme mit eigenen Statements zu partizipieren. Kinderfilmwelt liefert zuverlässige, fachlich fundierte Informationen zu Filmen, Terminen und Hintergründen aus der deutschsprachigen Kinderfilmlandschaft und wird als zentrales, vertrauenswürdiges und kompetentes Informationsportal im Bereich Kinderfilm aufbereit. Ziel ist es, ein sicheres, weitgehend barrierefreies, werbefreies, kostenloses und kindgerechtes Angebot im Internet bereitzustellen, das dem Informationsrecht von Kindern ebenso Rechnung trägt wie ihrem Schutzbedürfnis. Im Jahr 2012 standen die redaktionelle Betreuung und inhaltliche Weiterentwicklung des Portals im Mittelpunkt der Aufgaben. Hierbei sollte neben der kontinuierlichen Steigerung der Nutzerzahlen ein möglichst breites, attraktives Angebot für die Kinder der Zielgruppe, sowie deren Eltern und darüber hinaus für Vertreter von Kinderfilmfestivals, Medienkompetenzzentren, Initiativen in den zielgruppenbezogenen Bereichen der Medienkompetenz-Vermittlung, realisiert werden. Auf diesem Wege wird sich Kinderfilmwelt.de als wichtige Anlaufstelle im Internet für filminteressierte Kinder, junge Filmfans und deren Eltern weiter etablieren. Aktivitäten Redaktion und Weiterentwicklung des Portals Der medienpädagogische Service des Portals fächert sich in unterschiedliche Informationsangebote auf, wobei die allwöchentlichen Filmkritiken zu neuen Kinderfilmen in Kino und DVD im Mittelpunkt des Angebots stehen. Neben stets aktuellen Rezensionen inkl. der medienpädagogischen Altersempfehlungen stellen der kontinuierliche Ausbau des Filmlexikons für Kinder, die Redaktion von Veranstaltungshinweisen, News und medienpädagogischen Hinweisen im Elternbereich sowie insbesondere die Moderation des Meinungsbildungsprozesses von Kindern zu einzelnen Filmen und die Beantwortung von Nutzeranfragen die Schwerpunkte der redaktionellen Arbeit am Portal dar. Sehr erfreulich ist, dass gerade die Kommentar- und Bewertungsfunktion von immer mehr Kindern sehr rege angenommen wird, und sie sich hierdurch mit eigenen Statements am Meinungsbildungsprozess über die Qualität und Gestalt eines vorgestellten Films beteiligen. Zu einigen Filmen liegen über 100 Bewertungen und Kommentare von den Nutzern des Portals vor. Dies entspricht einem Vielfachen vergleichbarer Portale mit ähnlichen Interaktionsmöglichkeiten. Gerade der Abgleich zwischen der Filmbeurteilung und –bewertung durch die Autoren der

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Kinderfilmweltredaktion mit den (durchaus auch konträren) Einschätzungen und Bewertungen der Zielgruppe selbst, stellt für viele Nutzer des Portals einen besonderen Mehrwert dar. Neben der kontinuierlichen redaktionellen Arbeit sind besonders folgende Aktionen und inhaltliche Angebotserweiterungen zu nennen: Im Juni 2012 startete Kinderfilmwelt.de einen Mini-Drehbuchwettbewerb für die Nutzer des Portals durch. Junge Geschichtenerzähler bis 12 Jahre konnten ihre eigene kleine Kurzgeschichte im Drehbuchformat auf www.kinderfilmwelt.de einreichen. Die Geschichte zum Thema „Schatzsuche“ sollte als Drehbuch für einen Western, Piratenoder Fantasyfilm gestaltet sein. Für die Entwicklung einer gelungenen Geschichte standen kindgerecht aufbereitete Schreibtipps, Leitfragen und inspirierende Bildmaterialien zur Verfügung. Daneben eine Schreibvorlage, um die Geschichte in ein eigenes Drehbuch umzusetzen. Teilnehmen konnten einzelne Kinder oder Schreibgruppen, bestehend aus Freunden, Familie oder Schulklassen. Hierfür wurden mehrere Unterseiten und Module mit Einführungen, Hintergrundinformationen, Arbeitsmaterial, Anmeldeformularen und zur Präsentation der Gewinnerbeiträge angefertigt. Alle Mini-Drehbücher, die bis zum 30. September 2012 eingetroffen waren, wurden von einer dreiköpfigen Jury gesichtet. Auf die Gewinner warteten Sachpreise und die Veröffentlichung der drei besten Mini-Drehbücher auf Kinderfilmwelt.de. Die Resonanz auf diese Aktion war in der Zielgruppe und in der Presse gut. Im Juli 2012 wurde ein Multiple-Choice-Umfragemodul auf der Startseite der Kinderfilmwelt integriert. Hiermit werden seither einfache Schnellumfragen unter den Nutzern des Portals zu Themengebieten wie Sehgewohnheiten, Vorlieben, Lieblingsgenres, Lieblingsfilmen, Frequenz der Kinobesuche, Akzeptanz der FSKKennzeichnungen, Akzeptanz pädagogischer Altersempfehlungen, Informationsquellen für die Filmauswahl sowie Usermeinungen zu verschiedenen Angeboten der Kinderfilmwelt durchgeführt. Die Umfrageergebnisse werden im BackEnd des Portals gespeichert und können ggf. zur Weiterentwicklung des Portals genutzt werden. Im November 2012 wurde erstmals die bewährte Empfehlungsliste Weihnachtsnews des KJF, nun unter dem neuen Titel „Kinderfilme zum Weihnachtsfest – Geschenktipps für jedes Alter“, auch in der Kinderfilmwelt präsentiert. Der alljährlich erscheinende kostenlose Flyer wurde an das Designkonzept der Kinderfilmwelt angepasst. Ferner wurde ein eigener Unterbereich der Kinderfilmwelt für die Empfehlungsliste „Kinderfilme zum Weihnachtsfest – Geschenktipps für jedes Alter“ neu gestaltet und in dem Elternbereich des Portals integriert, wobei dieses Angebot sehr intensiv mit den anderen Bereichen des Portals vernetzt wurde. Insgesamt wurde ein breites Spektrum von Kinderfilmen passend zu jedem Geschmack und vor allem passend zu jedem Alter in dieser Liste empfohlen. Von Weihnachts-Klassikern über Kinderbuchverfilmungen bis hin zu Trickfilmen und ganz neuen Spielfilmen reichen die Empfehlungen der Experten aus den Redaktionen Top-Videonews und Kinderfilmwelt. 22 Filme speziell für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren stellten die medienpädagogischen Magazine aus dem aktuellen Angebot des Videohandels vor.

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Im Dezember wurde auf der Kinderfilmwelt ein Adventsrätsel mit 24 Fragen rund um das Thema Film veranstaltet. Vom 1. bis zum 24.12.2012 stellte die KinderfilmweltRedaktion seinen Usern täglich eine neue Rätselfrage. Dabei ging es um Inhalte von Kinderfilmen, Filmbegriffe und Fragen zur Filmproduktion. Wer sich auf der Kinderfilmwelt ein wenig umsah, fand die Antworten spielend leicht. Diejenigen die dann an Weihnachten das richtige Lösungswort herausgefunden hatten, erhielten die Chance auf einen von drei Sachpreisen. Für die Umsetzung des Adventsrätsels wurden mehrere Unterseiten mit Einführungen, Rätsel-Bogen, Anmeldeformular und zur der Gewinnerpräsentation angefertigt. Vernetzung Eines des zentralen Angebote der Kinderfilmwelt ist der ständig aktualisierte, regional recherchierbare Veranstaltungskalender, in dem Kinder (und auch deren Eltern) nach Veranstaltungen aus der Kinderfilmlandschaft in ihrer Umgebung suchen können. Damit eine möglichst große Zahl an Institutionen für dieses Kooperationsangebot gewonnen werden konnte, wurden deutschlandweit Kinderfilmfeste- und Festivals, Medienzentren, Jugendeinrichtungen, Schulen, Veranstalter von Kinderfilm-Reihen, Kinderkinos und Workshops angeschrieben. Zusätzlich wurden Handbücher zur Content-Pflege für externe Veranstalter entwickelt und bei den bundesweiten Informationsveranstaltungen auf diese Vernetzungsmöglichkeiten hingewiesen. Aktuell nutzen rund 30 Veranstalter von Kinderfilmaktivitäten aus ganz Deutschland die Möglichkeit, auf Kinderfilmwelt.de auf ihre Veranstaltungen und Angebote hinzuweisen. Als weiteres Mittel der Vernetzung mit Online-Portalen wurde ein XML-Datenfeed entwickelt, der Betreibern von Webseiten und Online-Portalen ebenfalls kostenfrei zur Verfügung gestellt werden kann. Hiermit können stets aktualisierte Auszüge der Filmdatenbank der Kinderfilmwelt als Datenfeed ausgeliefert und automatisch in die jeweiligen Partnerwebseiten eingebunden werden. Dieses Angebot von der bekannten Kindersuchmaschine Blinde-Kuh.de, auf dem Angebot „Meine Startseite“ von Surfen-ohne-risiko.net des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Initiative Schau-Hin.info weiter angenommen. Mit den Betreibern des Portals kinofenster.de und den Verantwortlichen der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) wurden zudem Kooperationen geschlossen, in der alle Rezensionen der Kinderfilmwelt mit den Filmbesprechungen von Kinofenster.de und fbw-filmbewertung.de und deren Angeboten für Eltern gegenseitig verlinkt werden. Somit kann einerseits an prominenter Stelle auf eine Vielzahl von Einzelseiten der Kinderfilmwelt.de hingewiesen werden, andererseits ist es so möglich, interessierten Eltern, Lehrern, Erziehern und anderen Multiplikatoren im „Elterninfo“-Reiter der jeweiligen Filmbesprechung ein zusätzliches Informationsangebot wie ausführliche Filmbesprechungen für Erwachsene und medienpädagogisches Begleit- und Hintergrundmaterial bereitzustellen.

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Durch regelmäßigen Kontakt mit Online-Redaktionen u.a. von Klicktipps.net, Internetabc.de, Fragfinn.de und Blinde-Kuh.de wird ferner gewährleistet, dass immer wieder mit Kurzartikeln, Startseitenboxen oder Verlinkungen auf der Startseite auf Kinderfilmwelt.de und seine Angebote verwiesen wird. Im Jahr 2012 hat sich Kinderfilmwelt.de als Mitglied des Seitenstark-Netzwerks positioniert und den Contentaustausch mit den Mitgliedsseiten des Netzwerks betrieben. Seitenstark ist der Zusammenschluss von über 40 miteinander vernetzten Internetseiten für Kinder. Jede von ihnen erfüllt die strengen Sicherheits- und Qualitätskriterien des Netzwerks. Die Mitgliedschaft in diesem Netzwerk bestätigt zum einen die hohe inhaltliche und technische Qualität des Angebots der Kinderfilmwelt und ermöglicht zum anderen vielschichtige Optionen gegenseitiger Verlinkung, Bewerbung und den Austausch von Content. Auch der regelmäßige Austausch der Seitenbetreiber auf Mitgliederversammlungen, Arbeitstreffen, Tagungen und in Arbeitsgruppen ist wichtiger Bestandteil der Netzwerkarbeit. Hier haben sich Vertreter des Kinderfilmportals des KJF rege beteiligt. Erfahrungen und Perspektiven Die bisherige Bilanz der Verbreitung des Portals Kinderfilmwelt.de im Internet bzw. auf Online-Portalen ist als sehr positiv zu bezeichnen. Insbesondere der kontinuierliche Anstieg der Nutzerzahlen und die damit einhergehende Etablierung in der Filmempfehlungslandschaft sind sehr erfreulich. Das Jahr 2012 zeigte die bisher deutlichsten Nutzerzuwächse. Innerhalb eines Jahres konnten die monatlichen Nutzerzahlen von durchschnittlich ca. 18.000 Besuchern mit durchschnittlich 75.000 Seitenaufrufen im Frühjahr 2012 auf über 42.000 Besucher mit über 150.000 Seitenaufrufen im Dezember 2012 gesteigert werden. Insgesamt konnte die Besucherzahl des Portals im Jahr 2012 um 250% im Vergleich zum Jahr 2011 gesteigert werden. Besonders erfreulich ist hierbei die angestiegene durchschnittliche Verweildauer der User von knapp 5 Minuten auf dem Portal. Dies übersteigt die durchschnittliche Verweildauer im Internet von ca. 40 Sekunden (gemäß Nielsen/NetRatings) deutlich und spricht für die Attraktivität des Angebots. Ferner ist als sehr erfreulich zu bewerten, das Kinderfilmwelt.de seit Ende Mai 2011 bei Google mit dem Google-Page-Rank 6 von 10 geführt wird, wodurch die Angebote der Kinderfilmwelt, insbesondere seiner Unterseiten, im Ranking der Suchmaschine weiter nach oben rücken. Durch frühzeitige Bedarfs- und Zielgruppenanalysen, ausführliche Evaluationen mit Kindern der Zielgruppe sowie Eltern in allen Planungs- und Umsetzungsphasen des Projekts sowie anschließender Optimierung des Portals ist es gelungen, eine Webseite zu entwickeln, welche alltagsnahe Features anbietet, die Spaß mit Mehrwert verbindet und die hierdurch die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe trifft.

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Es gilt nun die Inhalte des Portals stets aktuell und attraktiv zu halten, neue Angebote und Module für das Portal zu entwickeln, das Portal weiter für Suchmaschinen zu optimieren und die nötigen Keywords in den Content des Portals noch intensiver einzupflegen, um so eine noch höhere Suchergebnislistung sowie eine noch breitere Vernetzung und Verlinkung zu erzielen und hierdurch die Zugriffszahlen auf das Portal zu stabilisieren und weiter zu steigern.

Festivals und Medienvertrieb Goldener Spatz Das KJF förderte und kuratierte das Jugendprogramm beim Deutschen KinderMedien-Festival Goldener Spatz in Erfurt und Gera, das vom 6. bis 12. Mai 2012 stattfand. Der Goldene Spatz ist das renommierteste und bedeutendste Festival für TV, Film und Multimedia für Kinder in Deutschland. „Ein Tick anders“ – das war nicht nur der Titel eines Films im Jugendprogramm. Ein Tick anders als erwartet waren die Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme dieser Programmreihe sowohl in ihrer Form als auch in ihrem Inhalt. Es ging um packende Auseinandersetzungen mit Rechtsextremismus, Cybermobbing, das Leben mit Tourette, um frühe Schwangerschaft, um ein Dasein im Duldungsstatus und um die Träume von einer ungewöhnlichen Sportkarriere. Sehr ernsten, brisanten und anspruchsvollen Themen widmete sich die Reihe. Erfrischend anders waren dabei die Erzählweisen, die Ästhetiken und Blickwinkel in Filmen wie dem (Cyber-)MobbingDrama „Homevideo“, dem vielbeachteten Jugendfilm „Kriegerin“ über eine Rechtsradikale deren Schuldbewusstsein erwacht oder der Dokumentarfilme „Vierzehn“ über sehr junge schwangere Frauen. Die Jugendreihe beim Goldenen Spatzen gab Jugendfilminitiativen Anregungen zur Gestaltung eigener Programme und es vermittelte dem KJF und seinem MedienEmpfehlungsservice eine direkte Resonanz Jugendlicher über die kommunikative Qualität und den ästhetischen Stellenwert aktueller Jugendfilmproduktionen. Nordische Filmtage: Workshop Junge Filmkritiker Bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck hat das KJF einen Workshop für junge Filmkritiker unterstützt. Die jungen Kritiker im Alter von ca. 10 bis 16 Jahren bringen ihre Meinungen zu Wettbewerbsbeiträgen zum Ausdruck. Sie üben und praktizieren Filmjournalismus und Filmkritik. Von den Ergebnissen profitieren die Besucher des Festivals ebenso wie die Homepages des KJF auf denen die Kritiken später erscheinen, wenn die betreffenden Filme auf den deutschen Markt kommen. Kurzfilmtage Oberhausen Das KJF war in der Programmkommission zur Auswahl des Kinder- und Jugendprogramms der Internationalen Kurzfilmtage vertreten, die vom 26. April bis 1. Mai stattfanden. Kinomagazine von Jugendlichen für Jugendliche Im Rahmen der Entwicklung einer eigenständigen Jugendpolitik fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Projekte durch einen Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes.

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Das KJF ist dadurch in der Lage, das Projekt „Kinomagazine von Jugendlichen für Jugendliche“ durchzuführen. Junge Menschen sind als Reporter bei überregional bedeutsamen Filmfestivals aktiv. Sie nehmen die Filmprogramme kritisch unter die Lupe und berichten in selbst erstellten Video-Beiträgen auf Online-Filmportalen über Jugendkulturveranstaltungen. Fünf Workshops zur Herstellung von Filmkritiken Jugendlicher sind dazu geplant. Begonnen wurde 2012 beim Filmfest Osnabrück, das vom 10. Bis 14. Oktober 2012 stattfand. Weitere Workshops folgen 2013. KJF-Medienvertrieb – DVD-Filme Mitte des Jahres 2012 liefen die Lizenzen der Arend Agthe-Edition aus. Weder Neuankäufe noch Lizenzverlängerungen wurden getätigt. Weiter im Angebot sind die Filme: DVD Filme im KJF-Medienvertrieb Erwachsen werden Evil Flussfahrt mit Huhn Geh und Lebe Karakum Küken für Kairo Raus aus der Haut Sommer des Falken Liebe, Leid und Leidenschaft

Lizenzzeit bis 31.12.2011 31.12.2014 31.12.2011 30.06.2016 31.12.2012 30.06.2012 31.12.2017 30.06.2012 31.03.2015

Bundesweite Bildungsarbeit Zielsetzungen Ein wesentlicher Baustein im Angebotsprofil des KJF ist die Bildungsarbeit, die vielfältige Formen hat. Hierzu zählen klassische Seminar- und Tagungsangebote für (angehende) Pädagogen und Multiplikatoren der Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit ebenso wie für Jugendliche, aber auch Publikationen zu den KJF-Fachthemen und die thematisch bezogenen Initiativen, die den bundesweiten Diskurs über aktuelle medienpädagogische und / oder kultur- und bildungspolitische Themen anregen und weiter entwickeln sollen. Wichtig ist uns, dass die Medien in all ihren Facetten, d.h. den politischen, kulturellen, ästhetischen, kommunikativen und technischen Aspekten betrachtet werden. Traditionell spielt die Filmbildung eine zentrale Rolle – hier insbesondere die Seminare an Hochschulen und die unterschiedlichen thematischen Publikationen online und als Print. In den letzten Jahren hat auch der Fotobereich für die Medienbildung eine höhere Aufmerksamkeit erfahren, sicherlich auch ein Verdienst der Publikations- und Bildungsangebote des KJF in den letzten Jahren.

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Aktivitäten Fachtagungen und Seminare Die Bildungsangebote der im Auftrag des Bundesjugendministeriums durchgeführten Bundeswettbewerbe dienten im Jahr 2012 der Vermittlung der Kinder- und Jugendvideokultur an Studierende in den Fachbereichen Medien- und Kulturpädagogik, dem weiteren Ausbau der Bildungsinitiative Kinder- und Jugendfotografie sowie der Qualifizierung junger Medienmacher. Das KJF kooperiert seit vielen Jahren mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Auch im Jahr 2012 fand an der PH eine Seminarveranstaltung statt, in der die Trends und Tendenzen des Deutschen Jugendvideopreises diskutiert wurden. Für das Jugendvideokultur-Archiv der PH hat das KJF auch 2012 eine Edition mit den prämierten Filmen bereitgestellt. Hospitanten der PH konnten sich in den Jurysitzungen einen umfassenden Überblick über die aktuellen Themen von Kindern und Jugendlichen verschaffen. Neben den diversen Workshops – auch im Rahmen des Bundesfestivals Video – und dem Multimedia-Seminar für Jugendliche wurden weitere Fachveranstaltungen durchgeführt, die dem bundesweiten medienpädagogischen Diskurs Impulse gaben. Zu nennen wären hier u.a. ein Vortrag des KJF bei der Fachtagung Screening Age, in der die stereotype Darstellung alter Menschen in den Medien thematisiert wurde, die Beteiligung des KJF am Internationalen Filmfestival der Generationen oder die Teilnahme am Deutschen Seniorentag. Zudem wurden anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Deutschen Jugendfotopreises Perspektiven der Fotopädagogik erörtert und in einem Fachgespräch erste Überlegungen zu den Perspektiven des Filmvertriebs für die Medienarbeit angestellt. Fachgespräch Jugendfotografie 28.01.2012, Berlin / Deutsches Historisches Museum Zu dieser eintägigen Veranstaltung waren Akteure aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern eingeladen, um über die Perspektiven der Kinder- und Jugendfotografie zu erörtern. In seiner Einführung erläuterte Prof. Franz-Josef Röll (Hochschule Darmstadt) die Potenziale der Fotografie für die Kommunikation im Alltag von Jugendlichen (z.B. auf Social Media Plattformen) und für die Persönlichkeitsbildung (z.B. Reflexion durch Selbstdarstellung) sowie als Basismedium für multimediale Ausdrucksweisen. Die Diskussion machte deutlich, dass das Medium (Digital-) Fotografie einen großen Stellenwert innerhalb der Medienpädagogik und der kulturellen Bildung besitzt. Bereits kleine Kinder können mit Fotografie an die Sprache der Medien herangeführt und mit den Möglichkeiten unterschiedlicher Gestaltungsmittel bei der Aufnahme und Bildbearbeitung vertraut gemacht werden. Für Jugendliche ist Fotografie das Medium der (Selbst-)-Inszenierung par excellence. Bei älteren Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen wird dieser Aspekt durch die Formen der persönlichen und medialen Reflexion ergänzt. Einem Bundeswettbewerb wie dem Deutschen Jugendfotopreis kommen hier einige Funktionen zu – insbesondere die Motivation von Kindern und Jugendlichen, eigene visuelle Ausdrucksform jenseits der Konventionen der Massenmedien zu entwickeln.

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Werkstatt-Tagung „Schöne neue Bilderwelten“ 20. - 21.09.2012 / Akademie Remscheid- und photokina, Köln Die positive Resonanz auf den Start der Bildungsinitiative Kinder- und Jugendfotografie und auf die erste Werkstatt-Tagung „Schöne neue Bilderwelten“ hat das KJF bestärkt, für interessierte Multiplikatoren 2012 erneut eine entsprechende Tagung durchzuführen. Sie wurde im Rahmen der photokina in Kooperation mit der Akademie Remscheid und der Deutschen Gesellschaft für Photographie veranstaltet. Um die inhaltliche Vielfalt zu steigern und die Reichweite zu erweitern hat das KJF als weitere wichtige Partner hinzugewinnen können: den Deutschen Verband für Fotografie, den BDK Fachverband für Kunstpädagogik NRW und die TU Dortmund (Fakultät 12, Erziehungswissenschaft und Soziologie). Die Tagungsleitung lag bei Dieter Glaap, Akademie Remscheid und Jan Schmolling, KJF. Durch die technischen Innovationen hat Fotografie für Kinder und Jugendliche neue Bedeutung erlangt. Das hat vielfältige Auswirkungen auf die Bildungsarbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen, z. B. in Kindertagesstätten, in der Schule und in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. Die Fachtagung hatte das Ziel, die Chancen des Mediums zu diskutieren und dabei sowohl Perspektiven für neue, passgenaue pädagogische Arbeitsformen aufzuzeigen als auch aktuelle Defizite zu benennen. Um den Bezug zur eigenen Praxis herzustellen, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, verschiedene Workshops wahrzunehmen. Multimedia-Seminar „BilderBewegungBerlin“ Der Erprobung innovativer multimedialer Arbeitsweisen dient seit vielen Jahren das in Zusammenarbeit mit dem Wannseeforum Berlin veranstaltete Bundesseminar „BilderBewegung“, zu dem vom 21. bis 28. Juli 28 junge Teilnehmer/innen eingeladen waren. Die angebotenen Arbeitsweisen bezogen sich im filmischen Bereich auf experimentelle Inszenierung und Dokumentation, im Fotobereich auf digitales Storytelling und inszenierte Fotografie (schwarzweiß/analog). Im Rahmen des Seminars wurden auch die KJFMedienwettbewerbe sowie die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten im Filmbereich vorgestellt; hierfür konnte der Fotograf Julian Röder von der Agentur Ostkreuz, ehemaliger Preisträger beim Deutschen Jugendfotopreis, gewonnen werden. Die Ergebnisse sind auf der Website des wannseeFORUMS veröffentlicht: http://www.wannseeforum.de Intergenerative Medienbildung Der demographische Wandel und die daraus resultierenden Anforderungen an die Bildungsarbeit zählen zu den prägenden Faktoren der Arbeit des KJF. Zum einen gibt der Bundeswettbewerb Video der Generationen wichtige Impulse für die aktive Medienarbeit von Seniorinnen und Senioren und intergenerationellen Teams; zum anderen kann das KJF seine Expertise bei der intergenerationellen Medienbildung und Seniorenkultur in unterschiedlichen Foren einbringen. So knüpfte das KJF gleich in mehrfacher Hinsicht an das „Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012“ an: besonders öffentlichkeitswirksam auf dem Deutschen Seniorentag (3.-5. Mai in Hamburg) und beim Europäischen Filmfestival der Generationen (25.-27. Juni in Frankfurt am Main und Hanau) wie auch bei der Fachtagung „Screening Age“ (29. Juni - 1. Juli).

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Das Ziel der KJF-Aktivitäten in diesem Arbeitsfeld besteht darin, der (Fach)Öffentlichkeit die Potenziale der Medienarbeit für die Verbesserung des Generationendialogs zu vermitteln und die in den Eigenproduktionen sichtbare Vielfalt der Altersbilder zu präsentieren.

Seminare an Hochschulen und Universitäten Die Hochschul- und Universitätsseminare speisen die Konzeptionen, die fachpraktische Expertise und die Erfahrungswerte des KJF in die medienwissenschaftliche und medienpädagogische Ausbildung ein. Die Seminare dienen nicht nur der Ausbildung künftiger Filmbildungsexperten, sie verstärken auch die öffentliche Wahrnehmung und Überprüfung von KJF-Projekten. Neben der Filmbildung in schulischen Kontexten richten die Seminare ihren Fokus auch und besonders auf Lernfelder im außerschulischen Sektor sowie auf informelle Lernfelder. „Kinodebüts und Frühwerke von Gewinnern des Deutschen Jugendvideopreises“ 16. - 01.2012, Universität Bielefeld Im Jahr 2012 bestand der Deutsche Jugendvideopreis 25 Jahre. Dies war der Anlass, Kino-Frühwerke von Gewinnern des deutschen Jugendvideopreises filmanalytisch unter die Lupe zu nehmen. Auf dem Programm standen die professionellen Erstlingswerke von Sebastian Petersen, Sven Taddicken, Ayse Polat, Benjamin Quabeck, Janek Rieke, Julia von Heinz und Oliver Kienle. Untersucht wurden die Fragestellungen, welche Thematiken und Stile die jungen Regisseure und Autoren aufgriffen und welches Bild von Jugend in ihren Filmen gezeichnet wurde. Auffällig an allen Filmen war, dass sie durchweg Adoleszenz-Erfahrungen zum Thema hatten. Als Referent war beim Seminar der Schauspieler und Regisseur Janek Rieke beteiligt. Lehrende: Prof. Dr. Uwe Sander, Henrike Friedrichs, Christian Exner „Von Superman zu Watchmen – Comicverfilmungen und ihre Identifikationspotenziale für Jugendliche“ 16.7. - 19.7.2012, Universität Bielefeld Spätestens mit Superman, einer linkischen Figur, die zugleich pubertäre Allmachtsphantasien bedient, wurden Comics zu dem Jugendmedium. Grafic NovelVerfilmungen boomen in den letzten Jahren. Das Seminar untersuchte die Frage, welche sozialpsychologischen Bezüge aktuellere Comicverfilmungen herstellen und welche Identifikationsmöglichkeiten neuere Verfilmungen dem jungen Publikum bieten. Die Ergebnisse des Seminars konnten zur Vorbereitung einer Themenausgabe „Comicverfilmungen“ im Online-Portal Top-Videonews verwertet werden. Lehrende: Prof. Dr. Uwe Sander, Friederike von Gross, Christian Exner „Kindheit und Jugend unter dem Hakenkreuz“ Termin: 6.2.2012 bis 9.2.2012, TU Dresden Vor etwa 10 Jahren setzte in Filmen verstärkt die autobiografische Aufarbeitung von Erlebnissen und Erfahrungen des Nationalsozialismus‘ und des zweiten Weltkrieges ein. Schon früher wurden in Deutschland Literaturverfilmungen für ein junges Publikum realisiert (Beispiel: Die Kinder aus Haus Nr. 67). Das Seminar widmete sich Literaturverfilmungen, Filmen mit autobiografischen Bezügen und fiktionalen Stoffen, die Kindheit und Jugend unterm Hakenkreuz sowohl aus der Perspektive der Hitlerjugend und der NS-Eliteschulen als auch aus der Perspektive der oppositionellen Jugend (Edelweißpiraten) behandelt. Lehrende: Horst Schäfer, Prof. Dr. Ralf Vollbrecht

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Filmbildung und Medienpädagogik – Veranstaltungen und Initiativen Round Table zu Perspektiven des Filmvertriebs im Bildungssektor Ausgehend von der im Kuratorium und im Leitungsteam des KJF diskutierten Frage nach den Perspektiven des Filmvertriebs und den zukünftigen Distributionswegen von Kinder- und Jugendmedien initiierte das KJF ein bundesweites Round Table Gespräch mit zahlreichen relevanten Akteuren bzw. Partnern im Vertriebsbereich von Kinderund Jugendmedien. Die Veranstaltung zur Zukunft des Vertriebs von Kinder- und Jugendfilmen fand am 21. September 2012 in Düsseldorf statt. Als Ergebnis des Meetings schälte sich die Idee eines bundesweiten Filmbildungsservers heraus, der im Wesentlichen drei Funktionen abdecken soll:  Die Bündelung von Distributionsquellen in einem übergeordneten Navigator  Die Katalogisierung und ggf. Verfügbarmachung relevanter Kinder- und Jugendfilme als Video on Demand  Die Anreicherung didaktischer Service-Angebote durch „Rich Media“ Die Entwicklung eines ausgefeilten Konzeptes für einen Online-Filmbildungsserver wurde als nächster sinnvoller Schritt angesehen. Der Bedarf nach einem solchen Server wurde von den Fachvertretern der Vertriebsorganisationen und der Filmbildungsinstitutionen deutlich unterstrichen. Einig waren sich die Anwesenden auch über die zentrale Bedeutung des KJF für eine solche Initiative, so dass das KJF an dieser Thematik weiter arbeiten wird.

Publikationen Neben den vielfältigen Rezensionen zu Kinder- und Jugendfilmen auf den OnlinePortalen des KJF sowie den neuen bzw. aktualisierten Filmempfehlungslisten zu Themen wie „Rechtsextremismus“, „Anime“ und „Comicverfilmungen“ haben die Mitarbeiter des KJF folgende Publikationen herausgegeben bzw. Beiträge verfasst: Handbuch Kulturelle Bildung Hrsg. Hildegard Bockhorst, Vanessa-Isabelle Reinwand, Wolfgang Zacharias, Verlag: kopaed, München 2012 Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der BKJ erschien im kopaed-Verlag ein Handbuch und Nachschlagewerk zur Kulturellen Bildung in Deutschland, in dem die Theorie und das gesamte Feld der Kulturellen Bildung vermessen werden sollte. Das KJF ist darin gut vertreten - mit drei Beiträgen im Bereich der Medienbildung: Eva Bürgermeister („Medienbildungsorte“), Christian Exner („(Jugend-)Film in der kulturellen Bildung“) und Jan Schmolling („Fotografie in der Kulturellen Bildung“). Fotografie-Special in „Die Grundschulzeitschrift“ Die unterschiedlichen Möglichkeiten des Einsatzes der Fotografie im Kontext der Grundschule vermittelt auf über 30 Seiten das von Prof. Alfred Holzbrecher (PH Freiburg) und Jan Schmolling (KJF) herausgegebene Special der bedeutenden Publikation „Die Grundschulzeitschrift“ (Ausgabe 260/2012).

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Von wilden Hühnern und wilden Kerlen – Perspektiven des modernen Kinderfilms, Hrsg. Christian Exner, Bettina Kümmerling-Meibauer, Verlag: Schüren, Marburg 2012 Der Sammelband enthält die Ausarbeitungen der wissenschaftlichen Beiträge, die im Rahmen der Fachtagung „Perspektiven des modernen Kinderfilms“, einer Kooperationsveranstaltung der Uni Tübingen zusammen mit dem KJF, im März 2011 durchgeführt wurde. Das Buch gibt einen Überblick über die aktuelle Forschung zum Kinderfilm und entwickelt neue Fragestellungen. Im Zentrum steht dabei der Versuch, im Rekurs auf aktuelle Untersuchungen zur Filmästhetik, Filmnarratologie und Entwicklungspsychologie die Erzählweisen und visuell-ästhetischen Mittel des modernen Kinderfilms zu reflektieren. Lexikon des Internationalen Films 2011 Schüren Verlag, zwei Beiträge im Brevier zum Thema Kinderfilm, Christian Exner und Robert Herfurtner Die Lexikonausgabe des Filmjahrbuch 2011 hatte den Themenschwerpunkt „Kinderfilm“. Dieser Schwerpunkt „soll einerseits für die schwierige Situation des guten Kinderfilms sensibilisieren, andererseits die Orientierung innerhalb des Jahresangebots erleichtern“, so Dr. Peter Hasenberg (Katholische Filmkommission für Deutschland) im Vorwort. Die Informationen für diesen Service lieferte die Redaktion „Kinderfilmwelt“ des KJF durch den Abdruck von Filmbeschreibungen aus dem Internetportal. Filmdienst Ausgabe 2/2012, Beitrag „Letzte Vorstellungen / Schön, dass der Kinderfilm in Deutschland in Schwung kommt“, Autor Christian Exner / KJF Anfang des Jahres gab es eine publizistische Kampagne zur Stärkung des Kinderfilms in der öffentlichen Wahrnehmung und insbesondere auch in der Schwerpunktsetzung der Filmförderung. An dieser Kampagne beteiligten sich maßgeblich die führenden Filmzeitschriften in Deutschland. Bundesweite Träger der Kinderfilmkultur wurden als Experten mit Stellungnahmen, Standortbestimmungen und Statements zu den Perspektiven des Kinderfilms eingebunden, - so auch das KJF. MedienConcret 2012: „Kinder und Medien“ Das vom KJF in Kooperation mit dem jfc Medienzentrum Köln herausgegebene Magazin für die pädagogische Praxis befasste sich 2012 mit dem sehr umfassenden und viel diskutierten Themenbereich „Kinder und Medien“. Wie spielen und lernen Kinder heute? Wie erleben Mädchen und Jungen die Medien? Worin liegt die besondere Faszination von Medien selbst schon für kleinere Kinder? Wie können Eltern und Pädagogen ihnen in den verschiedenen Entwicklungsphasen Orientierung und Anregung geben? Eine besondere Aufgabe war es, sich im Rahmen des Heftumfangs auf die zentralen Herausforderungen und Fragestellungen zu konzentrieren. Denn Wirkung und Chancen der Medien sind ein vielschichtiges und dabei ganz besonders Reizthema, das zur Verunsicherung beiträgt. Ein hier veröffentlichter Beitrag trägt den Titel „Kreative Qualität statt medialer Diät“ und beschreibt damit – zugegeben etwas pointiert – die Grundhaltung der Herausgeberinnen, wobei natürlich die Gefahren im Medienangebot und die Sorgen der Eltern und Pädagogen, auch die Fragen von Grenzsetzung nicht ausgenommen worden sind. Kinder müssen heute mit Medien leben lernen – dies gelingt ihnen besser, wenn sie in Eltern und Pädagogen kompetente und aufgeschlossenen

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Ansprechpartner finden, die problematische Inhalte mit ihnen bearbeiten und sie dabei unterstützen, Auswahlvermögen und eine kritisch-kreative Kompetenz im Umgang mit Medien zu entwickeln. Ohne Standardantworten geben zu wollen, haben die Autoren und die Redaktion von MedienConcret das Angebot aktueller Kindermedien unter der Fragestellung, wie Erwachsene in den unterschiedlichen Erziehungsbereichen Kinder im Hinblick auf ein gelindes Aufwachsen in der Medienwelt unterstützen können, sondiert. MedienConcret versorgte die Leser/innen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit konkreten Orientierungshilfen und Erziehungstipps, mit Ideen und Materialien für die pädagogische Praxis. Als Autoren konnten zahlreiche Fachleute gewonnen werden. Aus dem KJF-Umfeld sind Beiträge von Werner Barg (Zwischen Realismus und Entertainment – KinderMedien-Welten heute und gestern), Ulrike Mietzner (Kinder fotografieren anders – Suchen und Finden als aktive Bildungsbewegung), Christian Exner (Hände weg von der Literatur – Wer lesen kann, muss nicht ins Kino gehen – oder doch?) enthalten. Die diesjährige Herausgabe war insofern etwas Besonderes, als die im Vorjahr von einem externen Büro entwickelte neue Design-Linie vom Medien-Concret-Grafiker erstmals umgesetzt werden musste. Dies erforderte viel Abstimmungsarbeit sowie neue Strategien bei der Bild- und Textredaktion. Daher konnte diese Ausgabe erst sehr spät im Jahr erscheinen. Die Neugestaltung der Titelseite soll v.a. den Sehgewohnheiten der potentiellen Käufer sowie den Erfordernissen bei der öffentlichen Auslage an Infotischen ebenso wie in den Bahnhofsbuchhandlungen reagieren. Die Innengestaltung erfuhr eine verhaltene Modernisierung und eine neue optische Gliederung, die es für die Zukunft einfacher macht, Teile der Zeitschrift auch online zu publizieren. Die Resonanz unserer Leser war sehr positiv, auch wenn die Qualität des Druckes nicht alle Feinheiten der Gestaltung optimal zum Ausdruck bringt. Die Grundidee soll daher erhalten bleiben und findet sich ebenfalls wieder in der im Jahr 2012 neu gestalteten Website der Zeitschrift. ZOOM 2012: Deutscher Jugendfotopreis / Bilder und Projekte Im Jahre 2012 wurden die konzeptionellen und gestalterischen Vorarbeiten für die neue Publikation des KJF erstellt, mit der die fotopädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen neue Impulse erhält. Das Buch wird im Sommer 2013 beim kopaedVerlag erscheinen; die Teilnehmer am Deutschen Jugendfotopreis 2012 erhalten die Publikation kostenlos.

Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Perspektiven Die 2012 durchgeführten Maßnahmen im Bereich der Bildungsarbeit, von denen mehrere in Kooperation mit kompetenten Partnern veranstaltet wurden, haben sich bewährt und werden fortgesetzt bzw. erweitert und ergänzt. Insbesondere ist über eine Erweiterung der Kooperation mit der Akademie Remscheid nachzudenken. Das große Interesse an der fotopädagogischen Fachtagung „Schöne neue Bilderwelten“ machte erneut deutlich, dass in diesem Segment ein bislang kaum abgedeckter Bedarf nach Fortbildung und Austausch besteht. Das Veranstaltungsformat setzte sich aus Vorträgen, Workshops und Projektpräsentationen zusammen – wobei letztere für die Teilnehmer den größten Stellenwert zu haben schienen. Die Bildungsinitiative Kinder- und Jugendfotografie plant daher im Rahmen der kommenden photokina erneut eine Fachtagung. Diese wird das 175-jährige Bestehen der Fotografie zum Anlass nehmen, um die jeweiligen Verankerungen der Kinder- und Jugendfotografie im Bildungsbereich zu diskutieren

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und Methoden für gelingende Methoden vorzustellen. Allerdings wird zu prüfen sein, wie eine Veranstaltungsform zu konzipieren ist, die die Arbeitsfelder der Wissenschaft und Forschung und der Praxis in schulischen und außerschulischen Bereichen in einer stimmigen Form vereint. Für die Seminararbeit mit Jugendlichen könnte der Fokus verstärkt auf die zunehmenden Überschneidungen der Bereiche Fotografie und Film gelegt werden. Weiterhin sind Publikationen und Fachbeiträge geplant, die die Expertise des KJF in den verschiedenen Theoriebereichen und Handlungsfeldern kommunizieren und zur Weiterentwicklung der medienpädagogischen Arbeit bundesweit beitragen sollen. Für MedienConcret sind die Überlegungen für eine Internet(-Teil-)Ausgabe noch nicht abgeschlossen, da sich das Lese- und Abonnementverhalten erkennbar verändert. Insgesamt wird das Handlungsfeld ‚Bildungsarbeit‘ angesichts der schnellen und tiefgreifenden gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen und der damit verbundenen vielfältigen Herausforderungen und Fragestellungen bezogen auf Medien und Bildung wichtig bleiben.

Institutionelles / KJF Kuratorium Vorsitzender des Kuratoriums: Prof. Dr. Ralf Vollbrecht, Erziehungswissenschaften

Technische

Universität

Dresden,

Fakultät

Stellvertretende Vorsitzende: Dr. Werner C. Barg, Autor, Dramaturg, Produzent, Filmjournalist und Regisseur von Film- und Videoproduktionen Prof. Dr. Claudia Wegener, Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam-Babelsberg Mitglieder des Kuratoriums: Hans-Peter Bergner, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Klaus Dietrich, Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit Linde Fröhlich, Nordische Filmtage Lübeck Dr. Peter Hasenberg, Deutsche Bischofskonferenz, Bereich Kirche und Gesellschaft Prof. Bernhard Kayser, Fachhochschule Frankfurt am Main Prof. Dr. Ulrike Mietzner, Technische Universität Dortmund, FB Erziehungswissenschaften und Soziologie Jürgen Schattmann, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Kuratoriumssitzungen: 6. Juli 2012 im LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Bertha-von-Suttner-Platz 1, 40227 Düsseldorf 6. - 7. Dezember 2012 in der Akademie Remscheid, Küppelstein 34, 42857 Remscheid

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Personal Leitendes / Wissenschaftliches Personal Dr. Eva Bürgermeister, Leitung Jan Schmolling, stellv. Leitung / Wiss. Päd. Mitarbeiter, KJF-Wettbewerbe, Jugendmedienkultur und Generationendialog Christian Exner, Wiss. Päd. Mitarbeiter, Filmempfehlungen, Filmbildung, Nachwuchsförderung Robert Herfurtner, Wiss. Päd. Mitarbeiter, Kinderfilmwelt, Deutscher Multimediapreis für Kinder und Jugendliche MB21 Verwaltung Anja Drees-Krampe, Sachbearbeitung, Veranstaltungsmanagement Martina Ledabo, Sachbearbeitung, Wettbewerbsorganisation Ursula Stachuletz, Sachbearbeitung, Top Videonews, Kinderfilmwelt Brigitte Klose / Ariane Kümpel, Sachbearbeitung, Allg. Fachaufgaben Heike Stäblein, Mitarbeiterin, Text- und Datenverarbeitung Ute Cabibi, Mitarbeiterin, Archiv Andrea Mittelbach, Mitarbeiterin, Top Videonews, Kinderfilmwelt Heinz Christ, Mitarbeiter, Technik, Archiv Brigitte Langbein, Mitarbeiterin, Buchhaltung Jutta Schiech / Christiane Wehn, Sachbearbeitung Praktikanten 2012 Magda Zarebski – Deutscher Jugendfotopreis Maren Lamers – Deutscher Jugendvideopreis Thomas Blank – Deutscher Jugendfotopreis Anja Tischer – Kinderfilmwelt Sanja Kokot – Kinderfilmwelt, Top- Videonews Die regelmäßigen Mitarbeiterbesprechungen zur Organisation und Abstimmung in den Fachbereichen mit allen Mitarbeitern und Praktikanten haben sich bewährt und wurden auch in diesem Jahr fortgeführt. Ebenso die in größeren Abschnitten stattfindende Runde der Sachbearbeiter mit der Leitung zur Klärung zentraler organisatorischer und verwaltungstechnischer Aufgaben. Auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter trafen sich in größeren Abständen zu Klausursitzungen (Jour Fixe), um die allgemeine Strategie des KJF und die zentralen Fragen aus den einzelnen Fachbereichen und der Öffentlichkeitsarbeit zu behandeln.

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Fortbildung In diesem Jahr führte das KJF ein ganztägiges geleitetes Kommunikationstraining mit allen Mitarbeitern im Rahmen einer Teamsitzung durch. Unter Führung von Frau Armbruster aus Köln beschäftigte sich das gesamte Team am 06. November 2012 mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten -

Rhetorik Lösungsorientiertes Konfliktmanagement Versteckte (Kommunikations-) Signale

Die kompetent und anregend geleitete Fortbildung stieß bei allen Kollegen auf sehr positive Resonanz und bot zahlreiche Anhaltspunkte für die konkrete Anwendung im Berufsalltag. Um die Umsetzung der erlernten Methoden zu vertiefen und zu festigen, soll im Laufe des kommenden Jahres dieses Training fortgeführt werden.

Öffentlichkeitsarbeit Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil der vielfältigen Arbeit des KJF. Sie erfolgte über genau zugeschnittene Medienansprachen, erstmalig für die Medienwettbewerbe auch auf den Facebook-Fanpages (facebook.com/jugendfotopreis; facebook.com/jugendvideopreis). Wie bereits in den Vorjahren bei der Kooperation mit dem mittlerweile eingestellten Portal schuelerVZ zeigte sich auch hierbei, dass die kontinuierliche Kommunikation und Dialogbereitschaft auf den Social-Media-Kanälen von Jugendlichen erwartet und ganz selbstverständlich genutzt wird. Durch das Weiterposten der Infos aus dem KJF erreichen die Wettbewerbe einen besonders großen Kreis potentieller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gute Resonanz auf die Wettbewerbsangebote gab es auch bei den Portalen des Bundes (www.bmfsfj.de u.a.) sowie den Jugend- und Schülerportalen der Bundesländer. Aber auch die werblichen Aktivitäten des Photoindustrie-Verbands und die filmspezifischen Portale wie z.B. www.filmfestivals4u.net hatten einen großen Anteil bei der Öffentlichkeitsarbeit für die Wettbewerbe. Zur weiteren Optimierung der Zielgruppenansprachen wurde das KJF auch in 2012 punktuell durch PR-Agenturen beraten und unterstützt. Der Printbereich mit Flyern, Katalogen, Printanzeigen und Programmheften spielte für die schnelle (und z.T. vertiefende) Kommunikation immer noch eine große Rolle. Der wieder beeindruckende Pressespiegel des Jahres 2012 stellt die Wirksamkeit unserer Aktivitäten unter Beweis und zeigt auch, dass (auch) die Presseberichterstattung zunehmend online erfolgt.

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