KINDER, DIE FLIEHEN MUSSTEN
Hanne Shah
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Flüchtlingskinder Einige sind sportlich, manche schüchtern, viele vom Lande und etliche aus der Stadt Sie sind wissbegierig, lustig, mutig, ängstlich, ... Sie sind Christen, Moslems, Juden und Jesiden, … Sie sind Jungen und Mädchen Ihre Haut ist dunkel oder hell Sie sind Kinder, die fliehen mussten - vor allem aber sind sie Kinder
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Besondere Belastungen
Viele der Kinder sind traumatisiert Viele dieser Kinder trauern Etliche sind geprägt von einer völlig anderen Kultur Sie leiden unter der Sprachlosigkeit Fast alle leben hier in ärmlichen Verhältnissen Viele Familien sind auseinandergebrochen
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Trauer und Traurigkeit Trauer
Wut
Ohnmacht Verzweiflung
Traurig sein ©Hanne Shah
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Trauer ist ein Zustand
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Der ein Leben lang anhalten kann Der in Zyklen oder Wellen verläuft Der krank machen kann
Vielen Kindern sieht man ihre Trauer nicht an!
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Was ist ein seelisches Trauma ? Analog zu körperlichen Traumata: eine Verletzung der Seele, der Psyche Extrembelastungen überfordern das Bewältigungssystem Körperliche Verletzungen sind in der Regel sichtbar Seelische Verletzungen sind unsichtbar, d.h. aber nicht weniger wirksam, als körperliche Verletzungen! © Hanne Shah
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Wie reagieren Betroffene in der Situation? Hilflosigkeit Angst, Todesangst Panik Schock keine Handlungskontrolle Heftige affektive und körperliche Reaktionen
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Traumafolgen sind physiologisch verankert Überflutung durch Botenstoffe, z. B. Adrenalin, Cortisol, Endorphine Informationsverarbeitungsblockade („unterbrochene Handlung“) Das neuromuskuläre und kognitive Aktivationsmuster wird eingefroren Dauerhafte Fehlregulation von Botenstoffen des zentralen und peripheren Nervensystems
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Kernsymptomatik der Posttraumatischen Belastungsstörung •
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Intrusionen:
sich aufdrängende Bilder, Albträume, Flashbacks, Sinneseindrücke Vermeidung : Vermeidung von Gefühlen, Situationen oder Aktivitäten, die mit dem Trauma assoziiert sind, Dissoziation Übererregbarkeit: Schlafstörungen, Irritierbarkeit, Überwachsamkeit, Gereiztheit, Schreckhaftigkeit
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Unterschied Trauer und Trauma Trauer Dominantes Gefühl: Traurigkeit Erinnern schmerzhaft und gut Bewusstes Erinnern möglich Trennungsangst Sehnen, Verlangen
Trauma Dominantes Gefühl: Angst Gefangener der Erinnerung Erinnerung meist als Flashback Übererregbarkeit Sicherheitsgefühl stark beeinträchtigt
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Trauer und Traumareaktionen
Es gibt sehr viele Überschneidungen von Trauer und Traumareaktionen, so dass eine klare Abgrenzung oft schwierig ist.
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Übertragung
Trauer und Trauma sind „ansteckend“ – das Gefühl der Hilflosigkeit überträgt sich leicht auf den Helfer. Abwehrmechanismen der Hilflosigkeit: Vermeidung Aktionismus © Hanne Shah
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Zusätzliche Belastungen nach Trauer und Trauma Leben in Unsicherheit Nichtglauben durch Umgebung Nicht darüber reden können / dürfen Aufforderung, sich zusammenzureißen Sekundärverletzungen © Hanne Shah
Die Gesellschaft
Ich brauchte lange, um zu begreifen, dass man die anderen zum Hören befähigen muss, bevor man wagen kann zu sprechen. Boris Cyrulnik
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Wenn das Schweigen gebrochen wird, besteht die Gefahr
Dass das Schreckliche nicht geglaubt wird
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Wenn das Schweigen gebrochen, wird besteht die Gefahr
Dass das Gegenüber nicht aushält, was erzählt wird
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Wenn das Schweigen gebrochen wird, besteht die Gefahr
Dass das „Opfer“ als irreparabel geschädigt angesehen wird (dauerhafte Pathologisierung):
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Scham
„Zu der Scham, die mich veranlasst zu schweigen, kommt noch das Gefühl der Schuld, wenn ich spreche und euch dadurch in mein Unglück hineinziehe.“ Boris Cyrulnik
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Scham
Scham kann nur überwunden werden, wenn das Gegenüber das Kind vorbehaltlos annimmt, nicht wertet, nicht urteilt und die fremden, sowie die eigenen Gefühle aushält. © Hanne Shah
Was hilft? Reizüberflutung meiden Wenige und sich wiederholende Angebote Ruhige, klare Sprache mit eindeutigen Ansagen Nicht zu viele Fragen! Falls möglich Ruhezeiten und Ruheräume © Hanne Shah
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Dissoziation - was tun? Sprechen Sie den Schüler mit ruhiger, lauter Stimme mit seinem Namen an Sagen Sie, dass das Ereignis in der Vergangenheit passiert ist, dass das Kind jetzt in Sicherheit ist Fragen hinsichtlich räumlicher und zeitlicher Orientierung Zu trinken anbieten © Hanne Shah
Dissoziation - was nicht tun? Fassen Sie den Schüler nicht an Zu leise, zu unsicher und in zu langen Sätzen sprechen Schüler in Flash-back belassen und abwarten Schüler alleine lassen
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Was hilft?
Eine wertschätzende Grundhaltung Mitgefühl, aber kein Mitleid Verständnis Geduld
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"One Hundred Years From Now” One hundred years from now It won't matter What kind of car I drove What kind of house I lived in How much money I had in the bank Nor what my clothes looked like BUT The world may be a little better Because, I have made the difference In the life of a child. Author: (excerpt from "Within My Power" by Forest Witcraft)
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