Katzen als Begleiterinnen in der Psychotherapie

Katzen als Begleiterinnen in der Psychotherapie Auswahl der Tiere • Artgerechte Aufzucht • Gut sozialisierte Katzen, die während ihrer frühen Sozial...
Author: Berndt Engel
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Katzen als Begleiterinnen in der Psychotherapie

Auswahl der Tiere • Artgerechte Aufzucht • Gut sozialisierte Katzen, die während ihrer frühen Sozialisierungsphase (2. bis 7. Lebenswoche) mit Artgenossen und Menschenkontakten aufgewachsen sind. • Beziehungen zu Menschen und Artgenossen erleben diese Tiere mit Freude und stressfrei. • Keine Verhaltensauffälligkeiten • Körperlich gesunde Tiere • Siam-Thai Katzen sind sehr menschenbezogen und eignen sich für die therapeutische Mitarbeit.

Artgerechte Haltung Katzen sind orts- und menschengebunden: • Das Revier unserer Katzen ist zugleich unsere psychotherapeutische Praxis und unsere Wohnung • Mehrere geeignete Rückzugsmöglichkeiten für die Katzen sind vorhanden • Beide Katzen haben eine tragfähige und sichere Beziehung zu uns als Therapeuten

Arbeitsweise • Für eine stressfreie und zuverlässige Arbeitsweise in der Psychotherapie ist wesentlich, dass die Tiere sich nicht gefährden. (Strassenverkehr, streunende Hunde etc.) • Zuverlässige Beziehung anbieten und anwesend sein.

Katzen sind: Gefühlstiere: •Vermitteln Zärtlichkeit, Zuwendung, Schutz •Sinnliche Erfahrungen (Erotik, Attraktivität) •Spielen (Freude, Lust, Bewegung) •Zeigen Unabhängigkeit und Eigenwilligkeit

Therapeutische Beziehung/ Persönlichkeit des/r TherapeutIn • Kongruenz (Echtheit) • Empathie (Einfühlungsvermögen) • Akzeptanz (Wertschätzung) (Qualifikationen des Therapeuten/der Therapeutin nach C.R. Rogers, humanistische Psychologie) 9

Tiere als soziale Stütze • Tiere werten nicht, nehmen Gegenüber bedingungslos an (Akzeptanz) • Tiere sind anwesend, bieten Trost, Verständnis und Liebe (Kongruenz) • Tiere lösen vielseitige Gefühle aus und stärken den Zugang zur Emotionalität • Tiere sind gute „Zuhörer“ (Empathie) • Tiere bieten sinnliche Erfahrungen, Körperkontakt an. • Tiere regen zu seelischen und körperlichen Tätigkeiten/Aktivierung an. 10

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Psychotherapiemethoden • Methoden – Sandspiel, aktive Imagination, Traumdeutung, Gesprächspsychotherapie – Analytisch-tiefenpsychologische / nicht direktive handlungsorientierte Spieltherapie – Traumatherapie (EMDR) – Energetische Psychotherapie – Verhaltenstherapeutische Elemente

• Einbezug des familiären und sozialen Umfeldes (Milieutherapie) • Tiere sind anwesend, vermitteln Sicherheit und Geborgenheit; bieten Beziehungserfahrungen an und begleiten den therapeutischen Prozess.

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Stabilisierungsphase • Sicherer, innerer Ort bauen, gestalten und erleben, auch im Zusammensein mit den Tieren. (Praxisraum) • Geerdet-Sein, den Körper der Tiere ganzheitlich spüren. • Den Tieren selber Schutz geben können. • Achtsamkeits- Uebungen (im Kontakt zu den Tieren) • Zusammenspiel von Sein und Handeln

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Katzen in der Psychotherapie • Beobachtungen der Interaktionen der beiden Katzen werden aufgenommen. • Die unterschiedlichen Verhaltensweisen und Morphologien der beiden Katzen („Spiel- und Kontakttyp) ermöglichen zusätzliche Hinweise auf die Befindlichkeiten und Lebenserfahrungen der KlientInnen. • Die Erlebnisse und Erfahrungen mit den beiden Katzen werden auf das eigene Erleben des Kindes und Jugendlichen übertragen.

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Therapeutische Wirkungen • Eisbrecher Funktion, Türöffner • Beziehungsangebot • Empathiefähigkeit entwickeln (Rücksicht nehmen, Verständnis für das andere fördern) • Emotionale, soziale und kognitive Entwicklung unterstützen • Selbstwertgefühl stärken • Verlässlichkeit und Verantwortung • Fein- und Grobmotorik fördern

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Bindungsverhalten

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Sicher gebunden Unsicher-vermeidend gebunden Unsicher-ambivalent gebunden Unsicher-desorganisiert/desorientiert/ chaotisch gebunden

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Bindungsverluste und Grenzüberschreitungen • Kinder, die Beziehungsabbrüche, Trennungen, Missbrauchserfahrungen und emotionale und/oder sexuelle Grenzüberschreitungen mit ihren nahen Bindungspersonen erlebt haben und vernachlässigt wurden, verlieren das Vertrauen in den Schutz ihrer Umgebung. Sie reagieren depressiv, traurig oder wütend, impulsiv und aggressiv. Ihr Bindungsverhalten wirkt verwirrt und teilweise bizarr. Dieses Bindungsmuster wird als desorganisiertchaotisch eingestuft.

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Traumatische Bindungserfahrungen 1. Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch (Grenzverletzungen) 2. Verlust naher Bezugspersonen 3. Suchtproblematik der Eltern, psychische oder somatische chronische Krankheiten der Eltern 4. Traumatisierte Persönlichkeiten der Eltern

Auswirkungen auf das Kind 1. Verlust des Vertrauens in sich und die Welt 2. Gefährdete und gestörte Persönlichkeitsentwicklung (emotional, sozial und kognitiv) 3. Brüchige Integration von Körper, Seele und Geist 4. Kontakt- und Bindungsprobleme (Isolation, Einsamkeit und/oder impulsives Verhalten)

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