KARST-SCHAEFERHUND (Kraski Ovcar)

FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL) SECRETARIAT GENERAL: 13, Place Albert 1er B – 6530 Thuin (Belgique) ____________________________________...
Author: Elke Holtzer
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FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL) SECRETARIAT GENERAL: 13, Place Albert 1er B – 6530 Thuin (Belgique) ______________________________________________________________________________

22. 02. 2002 / DE FCI - Standard Nr. 278 KARST-SCHAEFERHUND (Kraski Ovcar)

Diese Illustration stellt nicht unbedingt das Idealbild der Rasse dar.

2 ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Chauliac. URSPRUNG : Slowenien. DATUM DER PUBLIKATION DES OFFIZIELLEN STANDARDS : 26. 06. 2000.

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VERWENDUNG: Der Karst-Schäferhund ist ein vorzüglicher Hütehund und ein guter Wächter. Heute wird er mehr und mehr als Wach- und Schutzhund eingesetzt. Obwohl er in letzter Zeit vor allem als Familienhund dient, bleibt er nichtsdestoweniger ein vollkommener Hütehund. KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 2

Pinscher und Schnauzer Molossoide - Schweizer Sennenhunde. Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde. Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Der Karstschäferhund ist eine Rasse, die seit Jahrhunderten besteht und zur Gruppe der Molosser zählt. Wahrscheinlich folgte er dem Stamm der Illyrer auf dessen Wanderung durch Istrien und die dalmatischen Inseln und wurde im Gebiet des slowenischen Karstgebirges heimisch. Die erste schriftliche Erwähnung der Rasse findet sich 1689 im Buch des Baron Janez Vajkart Valvasor "La gloire du duché de Carniole" (Der Ruhm des Herzogtums Carniole" - d.Übers.). Die Rasse und ihr Standard wurden von der Generalversammlung der F.C.I. am 2.Juni 1939 in Stockholm unter der Bezeichnung "Illyrischer Schäferhund" offiziell anerkannt. Bei der Generalversammlung der F.C.I. 1948 in Bled, Slowenien, wurde der Standard vervollständigt und die Rasse erneut anerkannt. So trug der Illyrische Schäferhund aus dem Karstgebirge bis zum 16. März 1968 denselben Namen wie der Schäferhund aus Sarplaninagebirge.

FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

3 Angesichts zweier Schäferhundrassen gleichen Namens entschied der jugoslawische Verband, den Hund aus dem Karstgebiet "KarstSchäferhund" und den anderen "Sarplaninac" zu nennen. Seit jenem Tage sind die beiden Rassen völlig eigenständig. ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Der Karstschäferhund ist ein mittelgroßer, harmonischer, robuster Hund mit gut entwickelter Muskulatur und kräftiger Konstitution. Rute und Ohren hängen herab. Das lange, reichliche Haar ist von eisengrauer Farbe. WICHTIGE PROPORTIONEN: Das Verhältnis Rumpflänge zu Widerristhöhe beträgt mindestens 9 zu 8 ein bisschen länger bei den Hündinnen. Der Schädel (13-14 cm) ist ein wenig länger als der Fang (11-12 cm). Die Schädelbreite (13-14 cm) entspricht der Schädellänge. VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Von gutmütigem Wesen, mutig und wachsam, ohne bissig zu sein; seinem Herrn sehr ergeben; von mässig lebhaftem Temperament. Als unbestechlicher Wächter ist er Fremden gegenüber misstrauisch. Er ist ein angenehmer und gehorsamer Begleithund, bewahrt aber bei allem eine starke Eigenständigkeit. KOPF : Von angenehmer Erscheinung, obwohl im Vergleich zum Körper verhältnismäßig gross. Er darf weder fein noch grob erscheinen. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken sind leicht konvergent. Von oben betrachtet ist der Kopf im Bereich der Ohren breit und verjüngt sich unmerklich zur Nase hin. In der Seitenansicht ist er hoch und abgerundet. Vom Hinterhaupthöcker bis zum Nasenschwamm ende misst die Kopflänge 24 bis 26 cm. Der Schädel ist ein wenig länger als der Fang. OBERKOPF : Schädel: Recht entwickelt, trocken, mit feinen Muskeln; sein Profil ist leicht konvex; er ist von allen Seiten betrachtet abgerundet. Im FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

4 Bereich der Ohren entspricht seine Breite der Schädellänge. Die Augenbrauenbogen sind mässig betont; mäßige Stirnfurche; die Scheitelleiste verläuft leicht konvex, ohne das Hinterhauptkamm zu betonen. Stopp: Wenig betont, ohne harten Übergang. GESICHTSSCHÄDEL : Nasenschwamm: Schwarz, breit, gut entwickelt, etwas hervortretend. Fang: Von mittlerer Länge, breit und am Ansatz hoch; er verjüngt sich allmählich zur Nase hin. Nasenrücken breit und gerade. Lefzen: Dick, straff, gut anliegend, ohne Taschenbildung; schwarz pigmentiert. Kiefer / Zähne : Vollständiges Gebiss; Zähne kräftig, insbesondere die Schneidezähne; Scherengebiss. Backen: Seitlich ein wenig hervortretend; kräftig aber nicht stark entwickelt. Augen: Mässig auseinanderstehend; weder tiefliegend noch hervortretend; mandelförmig; kastanien- bis dunkelbraun; frei, ruhig und sicher im Ausdruck, wegen der schwarz pigmentierten Lider beinahe melancholisch. Ohren: Mässig hoch angesetzt; sie sind von mittlerer Länge, ihre Spitze reicht bis zum Augenwinkel; sie fallen flach, v-förmig gegen die Wangen; die Vorderränder sind nach außen gefaltet. HALS : Breit, dick, muskulös; im Querschnitt oval; oberes Profil gerade oder leicht gebogen; das untere Profil gerade; mässig lang (ca. 25 cm); er ist tief zwischen den Schultern verankert und mit kräftiger Muskulatur an Kopf und Körper angesetzt; dicke, anliegende Haut, ohne Wamme; dichtes Fell aus langen Haaren, die dicken Kragen und Mähne bilden, so dass der Hals kürzer und kräftiger aussieht als er es ist; stolz, leicht aufrecht getragen. KÖRPER : Allgemeines: Gut entwickelt, von mittlerer Länge, lange ThoraxRegion. Obere Profillinie : Gerade, waagrecht oder leicht schräg. FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

5 Widerrist: Lang; mittelhoch; von angemessener Breite und gut an den Hals gefügt. Rücken : Gerade; von mittlerer Länge; muskulös und breit. Lenden : Lendenregion etwas kurz; sehr muskulös und breit. Kruppe: Von mittlerer Länge; breit; sehr muskulös; zum Rutenansatz hin leicht abfallend. Brust : Gut entwickelt und gut herabreichend; in Länge und Breite geräumig; breite, flache, mässig gewölbte Rippen; gut entwickelte Vorbrust mit ziemlich abgerundeter Brustbeinspitze; Länge 25 bis 28 cm; Umfang 70 bis 78 cm. Untere Profillinie und Bauch : Leicht ansteigender und aufgezogener Bauch; straff; kurze, mässig aufgezogene Flanken. RUTE : Solide mit dem Körper verbunden; am Ansatz breit; in Normalstellung ist sie säbelförmig, ihre Spitze bildet oft einen leichten Haken; sie ist von mittlerer Länge und muss mindestens bis zum Sprunggelenk reichen; buschig mit langen Haaren besetzt, jedoch ohne Fahne; beim aufmerksamen Hund oder in der Bewegung steigt die Rute bis auf Rückenniveau oder leicht darüber; in Ruhestellung wird sie tief getragen. GLIEDMASSEN VORDERHAND: Allgemeines: Von vorn und im Profil gerade; die verschiedenen Teile des Gangwerks sind sehr harmonisch miteinander verbunden. Schulter: Schulterblatt von mittlerer Länge; breit; schräg; gut bemuskelt und eng am Körper anliegend; der Winkel Schulterblatt/Oberarmbein ist beinahe rechtwinklig. Oberarm: Relativ lang; schräger als das Schulterblatt; kräftige Muskulatur; gut am Körper anliegend. Ellenbogen: Nicht zu offene Winkelung zwischen Oberarmbein und Speiche; der gut am Körper liegende Ellbogen muss sich mindestens auf Brustbeinhöhe befinden. Unterarm: Ausreichend lang; gerade; kräftig in Knochenbau und Muskulatur. Vorderfusswurzelgelenk: Kräftig; gut mit dem Unterarm wie auch mit dem Vordermittelfuss verbunden. FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

6 Vordermittelfuss : Breit, mässig lang; schräg. Vorderpfoten: Gut auf den Rumpf abgestimmte Grösse; ihre Form ist oval bis rund; geschlossene und gewölbte Zehen; Nägel dunkel pigmentiert; Ballen sind ausreichend dick, schwarz oder dunkel pigmentiert. HINTERHAND : Allgemeines: Gut proportioniert; von hinten betrachtet gerade; harmonisch zu den anderen Körperregionen passend. Aus der SeitenAnsicht sind die Winkelungen ausreichend geschlossen. Oberschenkel : Ausreichend geschlossener Winkel zwischen Hüftund Oberschenkelbein; lange, breite, gut bemuskelte und gut aufgefüllte Oberschenkel. Knie : Leicht offener Winkel zwischen Oberschenkel- und Schienbein; kräftiges Knie mit fester Kniescheibe. Unterschenkel: Mässig lang; schräggestellt; kräftig. Sprunggelenk : Fest und mässig offen. Hintermittelfuss: Kräftig, kurz und gerade; etwaige Afterkrallen müssen entfernt sein. Hinterpfoten : Wie die Vorderen. GANGWERK: Harmonisch, elastisch mit gut koordinierten Bewegungen; die bevorzugte und eleganteste Gangart ist der Trab; der Galopp mit weiten Sprüngen ist weniger elegant. HAUT: Dick, fest, elastisch, anliegend, ohne Falten; dunkle Pigmentierung; innere und äußere Schleimhäute schwarz pigmentiert. HAARKLEID Haar: Sehr dicht, lang, glatt mit reichlich Unterwolle. Der Kopf, der Vorderrand der Ohren und die Vorderseite der Gliedmassen tragen kurzes Haar. Der hintere Rand der Ohren besitzt längeres und weicheres Haar. In seinem oberen Teil zeigt der Hals langes, steifes und sehr buschiges Haar, welches eine Mähne ausbildet; in seinem unteren Teil ist das Haar länger und weicher und bildet einen Kragen, der am Halsansatz erweitert ist. Rumpf und Bauch tragen langes Haar, welches am Bauch weniger hart ist. FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

7 Die gleichmässig buschige Rute bildet keine Fahne aus. Auf der Rückseite der vorderen Gliedmassen bildet das lange und sehr weiche Haar Federn. Auf der Rückseite der hinteren Gliedmassen ist das Haar noch länger und buschiger und bildet Hosen. Das Deckhaar ist mindestens 10 cm lang. Farbe: Eisengrau; vor allem auf dem Widerrist bevorzugt man eine dunkle Tönung; zu den Läufen und dem Bauch hin geht die Farbe ohne sichtbare Abstufung in ein helles Grau oder Sandfarben mit dunkelgrauer Strömung an der Vorderseite der Gliedmassen über. Die dunkle Maske von der Nase erweitert sich zum Kopf. Hinter dem Kopf ist sie umrandet von grauem Fell, sandfarben bis Sandfarbe mit Russ. GRÖSSE UND GEWICHT : Widerristhöhe : Rüden : 57 bis 63 cm (Idealgröße 60cm). Hündinnen : 54 bis 60 cm (Idealgröße 57 cm). Nach oben wird eine Abweichung von 2 cm toleriert, hat aber negativen Einfluss auf die Gesamtbeurteilung des Hundes. Gewicht : Rüden : 30 bis 42 kg. Hündinnen: 25 bis 37 kg. FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist. LEICHTE FEHLER : • Kleine Mängel der allgemeinen Konstruktion. • Etwas kleiner, schmaler, langer oder ungenügend hoher Kopf. • Kaum sichtbarer Stop. • Betonte Augenbrauenbogen. • Zu wenig oder zu stark aufgefüllte Wangen. • Ungenügend entwickelte Kiefer. • Schlaffe Lefzen. FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

8 • Zu hoch oder zu tief angesetztes oder ungenügend an den Wangen anliegendes Ohr. • Zu stark geöffnete, zu helle oder nicht genügend weit voneinander eingesetzte Augen. • Wamme. • Leicht eingesenkter Rücken, leicht überhöhte oder abgeschlagene Kruppe. • Enge, nicht genügend hinabreichende oder tonnenförmige Brust, enge Vorbrust. • Zu kurze Rute. • Leicht fehlerhafte Gliedmassen, offene Zehen, Hasenpfoten. • Faltige oder hell pigmentierte Haut. Fehlen von Stirnfalte. • Unzureichende Pigmentierung der sichtbaren Schleimhäute, der Augenlidhaut und des Nasenschwamms. • Ungenügend langes Haar. • Kleines weißes Brustabzeichen, fehlende Maske. SCHWERE FEHLER : • Schwere Mängel der allgemeinen Konstruktion. • Quadratischer Körperumriss. • Schmaler, zu leichter oder zu grober Kopf. • Zu ausgeprägter Stop. • Zu spitzer oder zu langer Fang. • Zähne : Zangengebiss, unregelmäßiger Stand der Schneidezähne, untere Fangzähne vor den oberen stehend. • Helles Auge. • Stehohren. • Eingesenkter Rücken, deutlich überhöhte Kruppe. • Korkenzieherrute oder eingerollte Rute. • Deutliches Trampeln der hinteren Gliedmassen. • Steifes Gangwerk der hinteren Gliedmassen. • Weiches und gewelltes Haar. • Helle Pigmentierung der Schleimhäute, des Nasenschwamms und der Augenlider. • Mehr als 2 cm breiter und mehr als 10 cm langer weißer Brustfleck. FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002

9 DISQUALIFIZIERENDE FEHLER: • Aggressive oder űbermässig ängstliche Hunde • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen, műssen disqualifiziert werden. • Übermäßige Disproportionen zwischen den verschiedenen Körperregionen. • Unterschreitung der im Standard genannten Minimalgröße. • Im Verhältnis zum Körper zu großer Kopf. • Unvollständiges Gebiss; Vor- oder Rückbiss. • Deutlich enger oder weiter (fassbeiniger) Stand. • Sehr kurze Rute oder Stummelrute. • Schleimhäute, Nasenschwamm oder Lider depigmentiert. • Jede andere Farbe als Grau, welches zumindest hell sein muss; zwei- oder mehrfarbige Tiefe; sehr deutliche Abgrenzung zwischen den Grautönen; weiße Flecken auf Brust oder Hals von mehr als 2 cm Breite und 10 cm Länge.

N.B.

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Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

FCI-St. Nr. 278 / 22. 02. 2002