Protokolle und Dienste der Mobilkommunikation
Sommersemester 2016
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE PROTOKOLLE UND DIENSTE DER MOBILKOMMUNIKATION
1. Eigenschaften & Aufbau
AD-HOC-NETZ VS. INFRASTRUKTURNETZ I Ad-hoc-Netz
Drahtloses Infrastrukturnetz
?
Ad-hocNetz B
Ad-hoc-Netz A
Internet KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
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1
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1. Eigenschaften & Aufbau
AD-HOC-NETZ VS. INFRASTRUKTURNETZ II Ad-hoc-Netz
Drahtloses Infrastrukturnetz
Drahtlose Kommunikation zwischen den mobilen
Drahtlose Kommunikation immer zwischen mobilem
Dynamische Netztopologie
Basisstationen miteinander über Festnetz vernetzt
Knoten direkt
Endgerät und Basisstation / Access Point Verbindung mehrerer Zellen zu einem logischen Netz
Keine vorausgehende Planung nötig / möglich Hohe Flexibilität
Komplexe Endsysteme, die alle Funktionen selbst
erbringen müssen
Dezentrale Verwaltung Selbstorganisation
Vorausgehende Planung notwendig
Infrastruktur für weiteres Diensteangebot und
Dienstgütegarantien Komplexe Basisstationen, aber einfache Endgeräte Zentralisierte Verwaltung
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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2. Einsatzgebiete
KATASTROPHENSZENARIO Infrastruktur durch Katastrophe zerstört Kommunikation nicht mehr möglich, aber äußerst wichtig:
Abstimmung der Einsatzkräfte
Lokalisierung von Katastrophenopfern
Automatisches Bilden von Ad-hoc-Netzen
Nur lokale Abdeckung möglich
Unter Umständen Zerfall in mehrere nicht verbundene Ad-hoc-Netze
? ? ?
Internet
Endsysteme müssen darauf vorbereitet sein
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
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2. Einsatzgebiete
INTELLIGENT TRANSPORTATION SYSTEMS (ITS) Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern: Car2Car (Vehicular Ad-hoc Networks VANETs) Car2Infrastructure („Road Side Units“) Car2Pedestrian …
RSU
Anwendungsgebiete: Sicherheit (Unfallvermeidung, Gefahrenwarnung, …) Verkehrssteuerung (adaptive Geschwindigkeitsbegrenzung, smarte Ampelschaltung, …) Informationsverteilung (freie Parkplätze, aktuelle Sonderangebote, …)
Herausforderungen: Hohe Mobilität Sehr viele Teilnehmer Heterogenität
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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2. Einsatzgebiete
INTERNET OF THINGS (IOT) Alle Geräte haben die Möglichkeit zu kommunizieren Herausforderungen:
Heterogene Endgeräte
Viele Teilnehmer
Diensterkennung
Anwendungsgebiete:
Industrie 4.0
Smart Home
Activity Tracker ( ANT+, …)
Internet
Problem: Sicherheit KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
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2. Einsatzgebiete
DEVICE-2-DEVICE KOMMUNIKATION FÜR 4G / 5G Ergänzung des Infrastrukturmodus um direkte
Kommunikation zwischen Endgeräten
Kürzere Kommunikationswege
Weniger Energieverbrauch
Entlastung der Infrastruktur
Höhere Netzstabilität
Zellbasierte Kommunikation über Infrastruktur
Anwendungsfälle:
„Proximity Services“ für soziale Netze
Werbung für Passanten
Öffentliche Sicherheit
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3. Technologien
IEEE 802.15.1 / BLUETOOTH
Industriestandard der Bluetooth Special Interest
Group auf Basis von IEEE 802.15.1
Slave 2
Slave 3
Kurzdistanz-Funkübertragung auf lizenzfreiem
ISM-Band bei 2,4 GHz
Master
Piconetz: ein Master und bis zu sieben Slaves Aktueller Standard: Bluetooth 4.2 und
Bluetooth Low Energy (BLE)
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Slave 1
Slave 4 Piconetz
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3. Technologien
WI-FI / IEEE 802.11
Funkschnittstelle basierend auf IEEE 802.11
für Infrastruktur- und Ad-hoc-Netze
Funkübertragung auf ISM-Band (2,4 GHz, 5 GHz) Übertragungsraten von ursprünglich
2 Mbit/s bis 6,9 Gbit/s
Weiterentwicklungen im Ad-hoc-Bereich:
IEEE 802.11p für Intelligent Transport Systems im Frequenzband von 5,85 bis 5,925 GHz
IEEE 802.11s für Mesh-Netze
Independent Basic Service Set
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3. Technologien
ZIGBEE / IEEE 802.15.4
Industriestandard für drahtlose Sensornetze
nach dem IEEE-Standard 802.15.4 Geräte mit verschiedenen Fähigkeiten
Endgerät (Sensor)
(Endgerät, Router, Koordinator)
Router
Drahtlose Kommunikation mit möglichst
geringer Leistungsaufnahme Verwendete ISM-Frequenzen 868/915 MHz
und 2,4 GHz KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Endgerät (Sensor)
Koordinator
Router
Endgerät (Sensor)
Endgerät (Sensor) Cluster Tree
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5
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4. HERAUSFORDERUNGEN Funkkommunikation
Selbstorganisation
Geteiltes physikalisches Medium
Hidden Terminal / ExposedTerminal Nachbarerkennung
Adressvergabe Diensteverfügbarkeit Topologie-Erkennung bei mobilen Knoten
Ressourceneffizienz
Wegewahl
Zuverlässigkeit Sicherheit Quality of Service (QoS) Heterogenität
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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4. Herausforderungen – Funkkommunikation
HIDDEN-TERMINAL-PROBLEM
A möchte zu B senden
C sendet bereits auf dem selben Kanal zu B Mobiles Terminal A
Mobiles Terminal B
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Mobiles Terminal C
Kollisionen treten in B auf A und C können Kollisionen nicht detektieren
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4. Herausforderungen – Funkkommunikation
EXPOSED-TERMINAL-PROBLEM
B sendet zu A C möchte zu D senden
C kann den von B verwendeten Kanal nicht Mobiles Terminal A
Mobiles Mobiles Terminal B Terminal C
nutzen
Mobiles Terminal D
freie Kapazitäten bleiben ungenutzt
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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4. Herausforderungen – Funkkommunikation
NACHBAR- UND TOPOLOGIEERKENNUNG ME4 ist neu in der Umgebung und sendet Hello-
Nachricht
ME2 ME1
ME3
Nachbarn antworten z. B. mit eigener Hello-
Nachricht (unter Angabe der eigenen Nachbarn)
Identifikation des Ad-hoc-Netzes notwendig ME6 ME4 ME5
Request for Comments 6130 KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Knoten verwalten lokale „Neighbor
Information Base“
Hello-Nachrichten müssen periodisch gesendet
werden Entdeckung von Änderungen Gefahr von Kollisionen
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7
Protokolle und Dienste der Mobilkommunikation
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4. Herausforderungen – Funkkommunikation
RESSOURCENEFFIZIENZ Periodische Funkkommunikation notwendig Nachbarschaftserkennung Topologieerkennung
Limitierte Ressourcen Bandbreite der Funkkanäle Batterielaufzeit
Optimierung notwendig Schlafperioden Zwischenspeichern von Paketen, deren Empfänger gerade nicht erreichbar sind Periodizitätsintervalle KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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5. AD-HOC-ROUTING
Erfüllung aller Anforderungen =
+
+ +
+
= eierlegende Wollmilchsau
Widerspruch: Funktionalität-Last-Energieeffizienz verschiedene Protokolle für unterschiedliche Wegewahlkriterien:
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Lastverteilung Minimale Zahl der Hops QoS-Parameter (Bitrate, Laufzeit, ...) Sicherheit Gebühren …
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8
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5. AD-HOC-ROUTING Herausforderungen Sich ständig ändernde Topologie Ressourceneffizienz Zusätzliche Belastung durch Austausch von Routinginformationen Zuverlässigkeit der Paketzustellung Berücksichtigung der Anforderungen der Anwendungen
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Sommersemester 2016
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5. AD-HOC-ROUTING Routingprotokolle in Ad-hoc-Netzen Beispiele
Reaktiv Proaktiv
AODV DSR OLSR DSDV
Hybrid
ZRP
Positionsabhängig
GPSR
Mehrwege-Routing
AOMDV
Hierarchisch
HSR
Multicast
DCMP
Geocast
DGR
Energiebewusst
DEAR
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Nach Boukerche et al., 2011 Sommersemester 2016
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5.1 PROAKTIVES ROUTING Proaktiver Austausch von Routinginformationen, auch wenn kein Sendewunsch vorliegt Periodischer Austausch immer, ohne dass sich eine offensichtliche Änderung ergeben hat Ereignisgesteuerter Austausch, wenn sich die Topologie geändert hat Vorteile
Immer aktuelle Wegewahltabelle vorhanden
Keine initiale Verzögerung, wenn ein Paket geschickt werden soll
Nachteile
Hohe Belastung des Netzes, insbesondere bei hochmobilen Knoten
Routinginformationen werden immer ausgetauscht, auch wenn sie nicht benötigt werden
Beispiel
Optimized Link State Routing (OLSR)
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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5.1 Proaktives Routing
OPTIMIZED LINK STATE ROUTING Zwei Nachrichtentypen für Topologieerkennung
HELLO-Nachricht: Erkennung von Nachbarknoten, die 1 oder 2 Hops entfernt sind
Topology Control TC-Nachricht: Verteilung der Routinginformation im ganzen Netz
ME2
ME1
ME3
Bestimmung von Multipoint Relays für jeden
Knoten K
K erreicht über die Multipoint Relays alle 2 Hop entfernten Nachbarknoten
Multipoint Relays für die Verteilung von BroadcastNachrichten und der TC-Nachrichten
ME6 ME4
ME5 KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Multipoint Relay für ME5 Sommersemester 2016
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5.2 REAKTIVES ROUTING Austausch von Routinginformationen nur dann, wenn ein Sendewunsch vorliegt Information wird dann ebenfalls in einer Tabelle gehalten Vorteile
Kein unnötiger Austausch von Routinginformation
Hohe Mobilität der Knoten ohne Auswirkung, wenn kein Sendewunsch vorliegt
Findet kürzesten Weg
Nachteile
Anfängliche Verzögerung, bis der Weg zum Ziel gefunden wird
Gespeicherte Pfade könnten veraltet sein
Beispiel
Ad hoc On-Demand Distance Vector Routing (AODV)
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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5.2 Reaktives Routing
AD HOC ON-DEMAND DISTANCE VECTOR (AODV) ROUTING Drei wesentliche Nachrichtentypen für
Routenfindung
Ziel
Route Request RREQ-Nachricht: Broadcast-Anfrage nach einer Route zur angegebenen Adresse
ME2
Route Reply RREP-Nachricht: Unicast-Antwort zur Übermittlung einer Route an den Anfragenden Route Error RERR-Nachricht: Fehlernachricht mit den nicht mehr erreichbaren Nachbarn
ME1
RREQ RREP
Auch Zwischenknoten können RREQ-Nachricht beantworten, wenn der Routingeintrag noch aktuell ist (Sequenznummer)
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
ME3
RREQ
RREQ
Route wird in Routingtabelle gespeichert
RREQ RREP
RREQ RREP
RREQ
RREQ
RREQ
ME6
ME4
Sender
ME5 Sommersemester 2016
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11
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5.3 HYBRIDES ROUTING Verwendung mehrerer Routingprotokolle in unterschiedlichen Bereichen Idee: Beste Ausnutzung der einzelnen Vorteile und Minderung der Nachteile („Best of both worlds“)
Vorteile
Optimierung des Routingaufwands bei gleichzeitiger Bereitstellung aktueller Pfadinformationen
Berücksichtigung der Nachbarschaft der Knoten
Nachteile
Gleichzeitige Verwendung mehrerer Routingprotokolle Komplexität der Knoten
Beispiel
Zone Routing Protocol (ZRP)
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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5.3 Hybrides Routing
ZONE ROUTING PROTOCOL Routing Zone: Alle Knoten, die bis zu einer
gegebenen Anzahl von Hops („Zone Radius“) vom Sender entfernt sind.
Ziel
Routing Zone
Intra-Zone Routing Protocol: Proaktives
ME2
Routingprotokoll für die Routing Zone
ME1
Neighbor Discovery Protocol: Erkennen von
ME3
Nachbarn durch periodische „Hello“Nachrichten Interzone Routing Protocol: Reaktives
Routingprotokoll für Knoten außerhalb der Routing Zone – „Bordercasting“
ME6 ME4
Sender KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
ME5 Sommersemester 2016
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5.4 GEOGRAPHISCHES ROUTING Knoten kennen ihre Position (z. B. mittels GPS) Schätzung der erwarteten Region des Empfängers, wobei dessen Bewegung berücksichtigt werden muss Pakete enthalten neben der Empfängeradresse zusätzlich die erwartete Region Pakete werden nur an Nachbarn weitergeleitet, die näher am Empfänger sind Ist der Knoten nicht mehr in der geschätzten Region, muss diese sukzessive vergrößert werden Beispiel: Greedy Perimeter Stateless Routing (GPSR) Weitere Verfahrensweise: Geocast
Pakete werden an alle Knoten in einer gegebenen Region ausgeliefert
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Sommersemester 2016
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5.4 Geographisches Routing
GREEDY PERIMETER STATELESS ROUTING (GPSR)
Ziel
Zieladresse sind die Koordinaten der
Knotenposition
Distanz 1 = 113m ME2
Positionsbekanntgabe der Knoten erfolgt
durch Beaconing
ME1
ME3
Der Nachbarknoten, der am dichtesten zum
Ziel ist, bekommt das Paket Bei „Sackgasse“ erfolgt die Weiterleitung nach
„rechter Hand“-Regel
ME6 ME4
Sender KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
ME5 Sommersemester 2016
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6. Dienstgüteunterstützung
AD-HOC-NETZE UND QOS Quality of Service (QoS) „… ist die Garantie für den Teilnehmer über eine gewisse Netzqualität“
QoS-Parameter: Bitrate (konstant, variabel, maximal usw.) Verzögerung,Verzögerungsschwankung max. Bitfehlerrate Transportkosten …
Problem: Aufrechterhaltung einer Dienstgüte bei sich ständig ändernder Netztopologie! KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
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Sommersemester 2016
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6. Dienstgüteunterstützung
QOS UND ECHTZEITANWENDUNGEN QoS ist die Voraussetzung für Echtzeitanwendungen
Video-Streaming
Audio
Prozesssteuerung (Industrie 4.0)
…
QoS wird in den Anwendungen gefordert und muss im Netz bereit gestellt werden
Ressourcenreservierung notwendig
Ablauf:
Route mit genügend Ressourcen finden
Reservierung der Ressourcen
Aufrechterhaltung und Kontrolle der QoS
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
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6. Dienstgüteunterstützung
PROBLEME MIT QOS IN AD-HOC-NETZEN beschränkte Reichweite und Energie (Batterieproblem) begrenzte Verfügbarkeit von Kanälen bzw. Bitrate (geteiltes Medium) Störungen der Funkstrecken unberechenbar vertikaler und horizontaler Handover
Knoten kann QoS-Parameter nicht erfüllen
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Sommersemester 2016
121
6. Dienstgüteunterstützung
QOS UND HANDOVER Voraussetzungen für einen erfolgreichen Handover:
Genügend schnelle Topologie-Updates
Alternative(r) Nachbarknoten
Ausreichende Ressourcen
Aufrechterhaltung der QoS durch Redundanz
Parallele Routen
gleichzeitige Nutzung
eingerichtet und reserviert
nur ausgewählt
QoS-Parameter unmöglich: Übertragung mit „best effort” oder Kommunikationsabbruch KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
Sommersemester 2016
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7. KOPPLUNG VON AD-HOC NETZEN Ad-hoc-Netze haben begrenzte Reichweite Mehrere kleine Ad-hoc-Netze existieren parallel Keine Kommunikation zwischen Ad-hoc-Netzen
möglich Idee:
Ad-hocNetz B
Physischer Datentransport durch mobiles Gerät (Store, Carry & Forward, Nachrichtenvermittlung)
Spezielle Datenfähren „Ferries“ gesteuerte Mobilität
Jedes sich bewegende Gerät
„Delay Tolerant Network“ (DTN)
Spezielle Routingverfahren notwendig
Ad-hoc-Netz A
KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Sommersemester 2016
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7. Kopplung von Ad-hoc-Netzen
KURZER ÜBERBLICK ÜBER DTN-ROUTING Komplettes Wissen über die Knoten Bewegung der Knoten bekannt Weiterleitungsentscheidung optimal (aber nicht praxisrelevant…)
Bewegung der Knoten unbekannt Fluten Epidemic Routing: Weiterleiten der Pakete an alle Knoten, zu denen ein Kontakt aufgebaut werden kann Begrenzung der Paketkopien durch „Spray and Wait“
Probabilistisches Routing Abschätzen der Wahrscheinlichkeit, dass der andere Knoten das Ziel trifft Historie der Kontakte, Bewegungsmuster Beispiel: Probabilistic Routing Protocol using History of Encounters and Transitivity PRoPHET (RFC 6693)
Gesteuerte Fähren KAPITEL 3: AD-HOC-NETZE
Fachgebiet Kommunikationsnetze
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LITERATUR
Basagni, Stefano; Conti, Marco; Giordano, Silvia; Stojmenovic, Ivan (Hg.) (2013): Mobile Ad Hoc Networking. 2nd edition. Piscataway, NJ, USA: IEEE Press / Wiley. Boukerche, Azzedine; Turgut, Bergumhan; Aydin, Nevin; Ahmad, Mohammad Z.; Bölöni, Ladislau; Turgut, Damla (2011): Routing Protocols in Ad Hoc Networks: A Survey. In: Computer Networks 55 (13), S. 3032–3080. Clausen, Thomas Heide; Jacquet, Philippe (2003): Optimized Link State Routing Protocol (OLSR). IETF Network Working Group (Request for Comments, 3626). Clausen, Thomas Heide; Dearlove, Christopher; Dean, Justin W. (2011): Mobile Ad Hoc Network (MANET) Neighborhood Discovery Protocol (NHDP). IETF Network Working Group (Request for Comments, 6130). Parkins, Charles, E.; Belding-Royer, Elizabeth M.; Das, Samir R. (2003): Ad hoc On-Demand Distance Vector (AODV) Routing. IETF Network Working Group (Request for Comments, 3561). Samar, Prince; Pearlman, Marc R.; Haas, Zygmunt J. (2004): Independent Zone Routing: An Adaptive Hybrid Routing Framework for Ad Hoc Networks. In: IEEE/ACM Transactions on Networking 12 (4), S. 595–608. Roth, Jörg (2005): Mobile Computing. Grundlagen, Technik, Konzepte. 2., aktualisierte Auflage. Heidelberg: dpunkt-Verlag (dpunkt.Lehrbuch). Zhang, Zhansheng (2006): Routing in Intermittently Connected Mobile Ad Hoc Networks and Delay Tolerant Networks: Overview and Challenges. In: IEEE Communications Surveys & Tutorials 8 (1), S. 24–37.
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