Kap. 8: Devisenmarkt und Wechselkurs

Kap. 8: Devisenmarkt und Wechselkurs 1. 2. 3. 4. 5. Charakteristika des Devisenmarktes Wechselkurskonzepte Kaufkraftparität Zinsparität Wechselkurs u...
Author: Martin Schulze
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Kap. 8: Devisenmarkt und Wechselkurs 1. 2. 3. 4. 5.

Charakteristika des Devisenmarktes Wechselkurskonzepte Kaufkraftparität Zinsparität Wechselkurs und Quantitätstheorie

Literatur Gebauer: Lehrbuch Geld und Währung, 2003, Kap. VIII Prof. Dr. W. Gebauer

Wechselkurs und internationale Ökonomie, Kap. 4

1

Devisenmarkt und Wechselkurs in Preisnotierung Zu S: Angebot an $ gegen € („Devisenangebot) =: Euronachfrage, z.B. deutsche Exporteure erhalten $, müssen aber ihre Lieferanten / Mitarbeiter in € bezahlen → bieten $ an, fragen € nach; → je mehr € sie für 1 $ erhalten, desto höher $-Angebot (bzw. €Nachfrage)

€$ S Abwertung des €

D

$

Prof. Dr. W. Gebauer

Zu D: $-Devisen-Nachfrage =: Euroangebot , z.B. deutsche Importeure benötigen $ für Importe (in $ fakturiert) → bieten € an, fragen $ nach; → je mehr $ sie pro € bekommen, umso höher die $Nachfrage (bzw. €-Angebot)

Wechselkurs und internationale Ökonomie, Kap. 4

2

Devisenmarkt und Wechselkurs in Mengennotierung Zu S: Euroangebot =: $-DevisenNachfrage, z.B. deutsche Importeure benötigen $ für Importe (in $ fakturiert) → bieten € an, fragen $ nach; → je mehr $ sie pro € bekommen, umso höher das €Angebot ($-Nachfrage)

$ € S Abwertung des €

D



Prof. Dr. W. Gebauer

Zu D: Euronachfrage =: Angebot an $ gegen € („Devisenangebot“), z.B. deutsche Exporteure erhalten $, müssen aber ihre Lieferanten / Mitarbeiter in € bezahlen → bieten $ an, fragen € nach; → je weniger $ sie für 1 € zahlen müssen, desto höher €-Nachfrage (bzw. $-Angebot)

Wechselkurs und internationale Ökonomie, Kap. 4

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Devisenmarkt e (€/$) Preisnotierung e1 e0

S ($-Angebot, z.B. aus Exporterlösen)

1)

2)

G1

S'



G0

G2





D' D ($-Nachfrage, z.B. für Güterimporte)

$0

$1

$2

$

1) Zusätzliche $-Nachfrage bei völlig flexiblem Wechselkurs: Abwertung des Euro. In G0 und G1 ist Devisenmarktgleichgewicht = Zahlungsbilanzgleichgewicht. 2) Zusätzliches $-Angebot des Euro-Systems im Festkurssystem: Die Intervention des Euro-Systems als 'residual seller' kompensiert die Überschussnachfrage G0-G2, so dass der Wechselkurs bei e = e0 = konst. bleibt. Die Bundesbank verliert allerdings Währungsreserven in Höhe von $0-$2 (Zahlungsbilanzdefizit).

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4

„FOREX“-Markt in der Praxis Unerledigte Orders

Wechselkurs e (€/$) 1,10

'bid-ask-spread' 0,80

Angebot an $-Devisen 'Ask' (Brief) - Verkauf von $ -* Nachfrage nach $-Devisen 'Bid' (Geld) - Ankauf von $ -** Auftragsvolumen in $

* Am Markt zu verkaufende (angebotene) $-Mengen gegen €-Ankauf, wobei der zu erzielende €Betrag = e ⋅ $-Betrag. ** Am Markt anzukaufende (nachgefragte) $-Mengen gegen €-Verkauf, wobei wieder der zu erzielende €-Betrag = e ⋅ $-Betrag.

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5

Global* foreign exchange market turnover1 Daily averages in April, in billions (Mrd.) of US dollars 1989

1992

1995

19982

2001

Total „traditional“ turnover

590

820

1190

1490

1210

1) Total reported turnover

534

776

1,137

1,430

1,174

of which

Spot

317

394

494

568

387

Forward

27

58

97

128

131

Swap

190

324

546

734

656

56

44

53

60

36

2) Estimated gaps in reporting3

* Number of reporting countries in 1989: 21; in both 1992 and 1995: 26; in 1998: 43; and in 2001: 48. 1 Adjusted for local and cross-border double-counting. The adjustments have in principle been made by halving positions vis-à-vis other local reposting dealers and other reporting dealers abroad respectively. 2 Revised. 3 Includes estimates for less than full coverage within individual reporting countries and for under-reporting of activity involving non-reporting countries. Quelle: BIS, Central bank survey of foreign exchange and derivatives market activity in April 2001: preliminary global data, table 1.

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„Traditionelle“ Devisentransaktionsgeschäfte in Preisnotierung

Kassa (spot). Heutiger Kauf oder Verkauf einer Währung gegen eine andere zum heute gültigen Preis. Beispiel: Kauf von US-Dollar gegen Euro zum heutigen Wechselkurs von 1,06 Euro pro USD (Spotrate e). Termin (forward). Heutige Vereinbarung über Kauf oder Verkauf einer Währung gegen eine andere zu einem späteren Zeitpunkt, aber zu einem bereits heute festgelegten Wechselkurs. Beispiel: Heute wird vereinbart, in drei Monaten (per Termin) anfallende US-Dollar zu verkaufen zu einem Wechselkurs von 1,05 Euro pro USD (Forwardrate eT impliziert Aufwertungserwartung für € relativ zum $).

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„Traditionelle“ Devisentransaktionsgeschäfte in Preisnotierung Devisenswap: Gleichzeitige Durchführung eines Kassa- und eines Termingeschäfts in einer Währung gegen eine andere, d.h. Kauf oder Verkauf von Euro gegen US-Dollar per Kasse und gleichzeitig Verkauf oder Kauf von Euro gegen US-Dollar per Termin. Beispiel: Kauf von US-Dollar zum heutigen Kassakurs von 1,06 Euro pro USD und gleichzeitig Verkauf von US-Dollar in drei Monaten zum heute festgelegten Terminpreis von 1,05 Euro pro USD. Formal:  360  eT ⋅ 100 Swapsatz =  − 1  ⋅ e N    1,05  360 − 1 ⋅ ⋅ 100 = −3 ,77% p.a. sw =  1 , 06 90  



N = Anzahl der Tage bis Fälligkeit des Termingeschäfts



Negativer Swapsatz = „Deport“ (positiver Swapsatz = „Report“)

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Offenmarktgeschäfte und ständige Fazilitäten des Eurosystems

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Realer Wechselkurs und Terms of Trade • Realer Wechselkurs: eR = e

P$ € ; e = (Preisnotierung) P€ $

• Terms of Trade („commodity“): ToT =

P€ Ex P$ Im

P€ Ex = Exportgüterpreise des Inlandes (in €) P$ Im = ausl. Importgüterpreise im Inland (in $) • ToT (in € gerechnet):

P€ Ex = P$ Im

€ Ex $ Im



€ $

=

€ Ex € Im

, also

Im  „Reales Austauschverhältnis“ ToT =  von Import- zu Exportgütern Ex  Prof. Dr. W. Gebauer

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Realer Wechselkurs und Terms of Trade • Beispiel: „ ToT verschlechtern sich“ (Sicht Inland) → Es müssen mehr Exportgütereinheiten pro Importgütereinheit exportiert werden, d.h. (IM/EX↑)↓. • Grund: Abwertung des €, d.h. e = €/$ ist gestiegen, oder Inflation im Ausland (P$ ↑). • Folge: in der Formel für den realen Wechselkurs steigen der nominale Wechselkurs (e ↑) und/oder das Preisniveau des Auslandes (P$ ↑). • Fazit: Wenn sich die ToT verschlechtern, dann steigt der reale Wechselkurs (in Preisnotierung), d.h. die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Inlandes nimmt zu. Prof. Dr. W. Gebauer

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Gewichtungen des effektiven Euro-Wechselkurs (ab Januar 2001) Australian dollar

US dollar 24%

Norwegian krone Canadian dollar

Pound sterling 24%

Singapore dollar Danish krone Hong Kong dollar

Japanese yen 15%

Korean won Swedish krona Swiss franc Prof. Dr. W. Gebauer

Quelle: EZB: http://www.ecb.int/stats/eer/eer.shtml

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Der effektive Euro-Wechselkurs und seine Zusammensetzung

Quelle: EZB

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Nominale und reale effektive Wechselkurse des Euro (Monats-/Quartalswerte; Index: 1999 Q1=100)

Quelle: EZB

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US-Dollar pro Euro ($/€) Wechselkurs in Mengennotierung

Quelle: http://www.ecb.int/stats/eurofxref/eurofxref-graph-usd.html#1999

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