KAKTEEN und andere Sukkulenten

Postverlagsort Köln G 4 0 3 5 E KAKTEEN und andere Sukkulenten 19. Jahrgang Heft 7 Juli 1968 KAKTEEN und andere Sukkulenten Umschlag: Das farbi...
Author: Hildegard Vogel
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Postverlagsort Köln G 4 0 3 5

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KAKTEEN

und andere Sukkulenten

19. Jahrgang Heft 7 Juli 1968

KAKTEEN und andere Sukkulenten

Umschlag: Das farbige Titelbild zeigt das prachtvoll blühende Exemplar eines Echinocereus vatteri Foto Benno Botzenhart

Monatlich erscheinendes Organ der Deutschen Kakteen-Gesellschaft e.V., gegr. 1892 1. Vorsitzender: Helmut Gerdau, 6 Frankfurt/Main 1, Junghofstr. 5-11, Postfach 3629, Tel. 2 86 06 55 2. Vorsitzender: Beppo Riehl, 8 München 13, Hiltenspergerstr. 30/2, Tel. 370468 Schriftführer: Manfred Fiedler, 6 Frankfurt/Main, Hermesweg 14, Tel. 43 37 29 Kassierer: Dieter Gladisch, Bankkonto: Deutsche Bank, Frankfurt/Main, Nr. 92/1387 (DKG) (Postscheck: DKG, PSA 85 Nürnberg 34550) Beisitzer: Zeitschriftenversand und Mitgliederkartei Albert Wehner, 5 Köln-Lindenthal, Gottfried-Keller-Straße 15 Gesellschaft österreichischer Kakteenfreunde Präsident: Dir. Alfred Bayr, 4020 Linz/Donau, Brunnenfeldstraße 5a, Tel. 43 95 23 Vizepräsident: Dr. med. Hans Steif, 2700 Wr. Neustadt, Grazer Straße 81, Tel. 34 70 Hauptschriftführer: Elfriede Habacht, 1030 Wien, Löwengasse 14/21, Tel. 72 38 044 Kassier: Hans Havel, 1180 Wien, Colloredogasse 25 a/4 Beisitzer: Oskar Schmid, 1224 Wien-Aspern, Aspernstraße 119, Tel. 2218 425 Schweizerische Kakteen-Gesellschaft, gegr. 1930 Präsident: Alfred Fröhlich, Hünenbergstr. 44, 6000 Luzern, Tel. 041/642 50 Vize-Präsident: Felix Krähenbühl, Blauenstr. 15, 4144 Arlesheim/BL Sekretärin: Ida Fröhlich, Hünenbergstr. 44, 6000 Luzern Kassier: Max Kamm, Berglistr. 13, 6000 Luzern, Postsch.-Konto 40-3883 Basel Bibliothekar: Paul Grossenbacher, Saurenbachstr. 56, 8708 Männedorf Protokollführer: Benno Eller, Sternhaldenstraße 5, 8712 Stäfa Redaktor und Vorsitzender des Kuratoriums: Hans Krainz, Steinhaldenstr. 70, 8002 Zürich Redaktionelle Berater: Dr. H. J. Hilgert, W. Simon

Jahrgang 19 Juli 1968 Heft 7

W. Andreae H. R. Mindt R. Czorny H. Brüll K. Klügling R. Gräser E. Kleiner M. Fiedler F. Ritter R. Gräser

Die Gesellschaften sind bestrebt, die Kenntnisse und Pflege der Kakteen und anderer sukkulenter Gewächse sowohl in wissenschaftlicher als in liebhaberischer Hinsicht zu fördern: Erfahrungsaustausch in den monatlichen Versammlungen der Ortsgruppen, Lichtbildervorträge, Besuch von Sammlungen, Ausstellungen, Tauschorganisation, kostenlose Samenverteilung, Bücherei. Die Mitglieder erhalten monatlich kostenfrei das Gesellschaftsorgan „Kakteen und andere Sukkulenten". Der Jahresbeitrag beläuft sich auf DM 18,-, O.S. 130,-, bzw. s.Fr. 18,- incl. Zustellgebühr für Einzelmitglieder in der Schweiz und s.Fr. 18,- incl. Zustellgebühr für Einzelmitglieder im Ausland. Unverbindliche Auskunft erteilen die Schriftführer der einzelnen Gesellschaften, für die DKG Herr A. Wehner, 5 Köln-Lindenthal, Gottfried-Keller-Straße 15.

Steckbrief: Hildewintera aureispina „Tarnung ist das halbe Leben". Mimikry-Pflanzen und Tarnung . . Dreimal Cleistocactus Lern Kamm durch Schock! Kammform- und Cristat-Bildung durch Schockwirkung bei Kakteen und anderen Sukkulenten Frost oder Hühnermagen? Kulturverhältnisse der Maihuenia poeppigi „Wächst wie Rasen . . . " Dichotome Spaltung — nicht nur bei Mammillarien Die „Mischehe" — auch bei Kakteen ein Problem. Die Hybriden-Frage Bemerkenswerte Sammlungen: Ed und Betty Gay: Tarzana in Kalifornien Die Cephalienträger unter den Kakteen Brasiliens Wollbüschel und rote Blüten. Mammillaria centricirrha im Winter . Literatur, die Sie interessieren wird Fragekasten

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Herausgeber und Verlag: Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart 1, Pfizerstraße 5-7, Redakteur: Gert Rohm, 7 Stuttgart O, Pfizerstraße 5-7. Preis des Heftes im Buchhandel bei Einzelbezug DM 1,50, ö.S. 10,50, s.Fr. 1,80, zuzüglich Zustellgebühr. Postscheckkonten: Stuttgart 100 / Zürich VIII/47057 / Wien 108071 / Schwäbische Bank Stuttgart / Stadt. Girokasse Stuttgart 449. - Preis für Mitglieder der DKG bei Postbezug in der Bundesrepublik Deutschland vierteljährlich DM 4,50, zuzüglich Zustellgebühr. - Verantwortlich für den Anzeigenteil: Gerhard Ballenberger, Stuttgart. In Österreich für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich: Dipl.-Ing. G. Frank, Wien XIX, Springsiedelgasse 30. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung. - Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, vorbehalten. Für gewerbliche Unternehmen gelten für die Herstellung von Photokopien für den innerbetrieblichen Gebrauch die Bestimmungen des Photokopierabkommens zwischen dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Für diese Photokopien ist von den gewerblichen Unternehmen eine Wertmarke von DM -,10 zu entrichten. — Printed in Germany. — Satz und Druck: Graphischer Großbetrieb Konrad Triltsch, Würzburg.

Steckbrief Hildewintera aureispina

W. Andreae

Diese von Herrn Fr. Ritter im Jahre 1958 in Bolivien gefundene Pflanze weicht von den bisher bekannten Cereen beträchtlich ab, so daß für sie eine neue Gattung zu bilden war. Zunächst wurde dieser so beachtliche Neufund als Winteria aureispina beschrieben, der Gattungsname wurde aber später aus Nomenklaturgründen in Hildewintera abgeändert. Diese Art hat einen hängenden Wuchs. Wenn sie künstlich zu einem stehenden Wuchs gezwungen wird, versucht sie, durch sich an der Basis bildende Sprosse zu einer nach unten gerichteten Wuchsform zu kommen. Die Blüten sind ungefähr 6 cm lang, der Durchmesser beträgt etwa 5 cm. Neben den üblichen

nach außen abstehenden Kronblättern, deren Farbe Orange mit einem roten Mittelstreifen ist, befindet sich noch ein Kranz von kurzen, weiß bis rosa gefärbten inneren Kronblättern, die die Staubfäden dicht umschließen. Die Staubfäden sind schwachkarmin, nach unten heller werdend, die Staubbeutel sind violett. Sie werden von dem hellen Griffel mit den 6 Narbenstrahlen überragt. Der willig blühende und Aufsehen erregende Neufund hat sich schnell verbreitet und ist zu einer wertvollen Bereicherung unserer Sammlungen geworden. Anschrift des Verfassers: W. Andreae, Bensheim Foto vom Verfasser

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„Tarnung ist das halbe Leben" Mimikry-Pflanzen und Tarnung

H. R. Mindt

Bild 1. Die Nahaufnahme einer Dactylopsis digitata, die nach den fingerartigen Blättern benannt wurde. Es handelt sich hier um eine sehr wasserreiche Sukkulente, die zur Familie der Feigengewächse gehört. Sie kommt nur im Vanrhynsdorp-Distrikt vor. Die Blüten haben einen Durchmesser von etwas über 10 mm.

In der Kleinen Karoo und im Namaqualand gibt es größere Gebiete, in denen der rissige Boden dicht mit weißen Quarzkieseln übersät ist. Hier — und oft nur hier — kommen häufig winzige Sukkulenten vor, die nicht notwendigerweise miteinander verwandt sind, und die 126

bemerkenswert weiße Körper besitzen, weswegen sie manchmal nur sehr schwer zu finden sind. In der Kleinen Karoo wachsen verschiedene Gibbaeum-Arten — hauptsächlich weißliche oder graugrüne, sehr kleine und kompakte Pflänzchen. Verbreitet sind die silbrig-weißen Stämmchen des winzigen Anacampseros papyracea, deren kurzlebige Blüten ebenfalls weiß sind. In den Quarzfeldern des Namaqualandes sind noch weit mehr weißliche Pflanzen zu Hause, zahlreiche Anacampseros-Spezies, alle Agyroderma- Arten („Silber-Häute"), kleine Crassula-Pflänzchen und Conophyten mit blaßgraugrüner Schattierung. Während der Sommerruhe werden manche davon sogar noch weißer, wenn die alten Blätter verbleichen, was zweifellos dazu beiträgt, durch teilweise Reflexion des Sonnenlichtes die jungen, noch verborgenen Blätter zu schützen. Derartige Pflanzen findet man selten in größerer Entfernung von den Quarzfeldern. Die weißen Steine reflektieren beachtliche Wärmemengen und helfen so mit, die oft dicht unter dem Erdboden liegenden Wurzeln der Pflanzen kühl zu halten. In manchen Gebieten — besonders in der Ceres Karoo, in Teilen der Kleinen Karoo und in der Umgebung von Prince Albert — gibt es steinige Flecken mit sehr dunklem Bruchgestein, und hier sind ganz andersartige Sukkulentenarten beheimatet. Beispiele dafür sind die verschiedenen Pleiospilos-Spezies („Granit-Pflanzen"), deren Blätter, durch die Trockenheit runzelig, sehr an verwitterten Stein erinnern. Die kleine Gattung Titanopsis umfaßt etwa sechs Arten. Alle haben weißliche, warzige Blätter, die wie verwitterter Kalkstein aussehen, zwischen dem sie dann auch ausschließlich vorkommen. Zu den bekanntesten Zwergsukkulenten, die sich ihrer Umgebung sehr angleichen, gehören die Lithops („Lebende Steine"). Es gibt etwa fünfzig Arten, die weit verbreitet

in Südwest-Afrika, im Norden der Kap-Provinz und bis nach Transvaal hinein vorkommen. Sie bilden stammlose Klumpen mit verschiedenfarbigen und verschieden gemusterten Blattoberflächen, erheben sich kaum über das Erdniveau und sind in der Trockenzeit oft schwer zu finden. Sie wachsen ausschließlich auf sehr steinigem Boden. Es ist wahrhaft unglaublich, wenn man sieht, wie jede Pflanze in ihrer ureigenen Umgebung genau die Farbe der Kiesel, des Schotters oder der Felsen trifft. Man spricht von „schützender" Mimikry. Aber wenn die Pflanzen ihre recht auffälligen Blüten hervorbringen, gibt es keine Mimikry mehr. Warum ahmen sie ihre Umgebung nach? Und wenn es sich um schützende Mimikry handelt: Wovor suchen sie Schutz? Ihre Tarnung ist jedenfalls außergewöhnlich. Beispiele extremer Anpassung kann man auf den fast ebenen Flächen der Granitberge im Khamiesberg-Gebiet sehen. Manche Liliputaner unter den Sukkulenten wie Conophytum- und Crassula-Arten, aber auch winzige Knollengewächse leben auf den effektiv erdlosen Steinflächen und werden zweifellos nur durch die Flechten etwas geschützt, die ebenfalls solche Gebiete bedecken. Längs der unwirtlichen Westküste erstreckt sich vom Süden der Alexander Bay bis Angola die eintönige Namib-Wüste. In den Regionen der Wanderdünen herrschen jedem Pflanzenwuchs feindliche Bedingungen. Aber wo die Verhältnisse etwas günstiger sind, wo z. B. Felsen und fester Boden zutage treten, erscheinen zwergige Sukkulenten, darunter einzelne Arten, die sonst nirgends vorkommen. Obwohl es effektiv keinen Regen gibt, bringen sie es fertig, hier zu leben. Sie beziehen ihre Feuchtigkeit nur von den kühlen, feuchten Seewinden und dem nächtlichen Tau. Mitglieder der Mesembryantbemum-Familie sind zahlreich vertreten, und viele sind hier heimisch. Es gibt verschiedene Lithops-, Ruschia- und Juttadinteria- Arten, auch die sehr dickblättrige Namibia ponderosa. Die zwei bekannten Fenestraria- Arten mit ihren interessanten, an Fenster erinnernden Blattspitzen, die als einziger Teil der Pflanze aus dem Boden ragen, findet man nur an diesem Küstenstreifen. Oft sind sie von feinem Flugsand bedeckt, dann wieder — wenn der Wind es will — frei und ungeschützt. Hier wachsen auch Pelargonium-Arten und die mit ihnen verwandten „Buschmanns-Kerzen" (Sarcocaulon-Arten), Senecio- und Kleinia-Pflänzchen, winzige Conophyten und tiefwurzelnde

Euphorbia-, Crassula- und Cotyledon-Spezies. Die Aufzählung ist ein Beweis dafür, daß die Namib nicht so sehr der Flora entbehrt, wie oft angenommen wird. Die bekannteste Pflanze von allen ist natürlich die merkwürdige Wel-

Bild 2. Hier eine Pflanze aus der Stepalien-Gruppe: Trichocaulon cactiforme. Sie ist blattlos, mit verdickten Trieben und kleinen Blüten. Die zweigeteilten Früchte sind für die Stepalien typisch und schön gefärbt. Es handelt sich hier um eine Standortaufnahme aus dem Namaqualand. Fotos vom Autor

witschia mirabilis, die nur in der Namib zu finden ist. Sie wird jedoch nicht als sukkulent angesehen. Anschrift des Verfassers: Dipl.-Ing. H . R. Mindt, 6451 Niederrodenbach, Auheimer Str. 16 Berichtigung

Zu Abb. 3, S. 75 des Aprilheftes, muß es richtig heißen: „Es handelt sich hier um wurzelecht gezogene Mam. insularis und nicht wie angegeben auf Trichoc. pachanoi gepfropfte. Dies bezieht sich, wie auch dem Bericht zu entnehmen, nur auf Mam. wrightii."

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Dreimal Cleistocactus Lem.

Raimund Czorny

Keine der hier abgebildeten drei Cleistocacteen sind länger als 90 cm, und doch blühen sie bereits sehr reichlich. Um so mehr verwundert es, wie selten Vertreter dieser schönen Gattung in unseren Sammlungen anzutreffen sind. Platzmangel allein dürfte kaum der Grund dafür sein. Ich will versuchen, das Interesse der Kakteenliebhaber für diese schönen Pflanzen zu wecken und stelle drei Arten vor, die nicht in Anspruch nehmen können, Seltenheiten zu sein. Im Gegenteil: Sie sind ganz gewöhnliche Vertreter ihrer Gattung, deswegen aber nicht weniger schön und reizvoll. Ich halte meine Cleistocacteen in einem CereenTiefbett in meinem Gewächshaus frei ausgepflanzt. Sie haben ganztägig Sonne. Mit Wassergaben, allerdings auch mit Düngen, spare ich nicht. 1. Cleistocactus strausii (Heese) Backbg. Wer kennt diese auffallende, weiß bestachelte Art nicht? Bemerkenswert sind die stockwerkartigen Blühzonen. Wie man auf der Abbildung erkennt, treten daraus die eigenartig geformten

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Blüten dicht gedrängt hervor. Die Blüten sind 8—9 cm lang, gerad, eng (Durchmesser ca. 1 cm), weinrot, behaart, den Griffel mit der Narbe weit herausschiebend. Eine neue Pflanze ist im Haupttrieb 90 cm lang und 8 cm im Durchmesser. 2. Cleistocactus flavispinus (K. Sch. non SD.) Backbg. Auch bei dieser Pflanze treten die herrlichen Blüten in den „Stockwerken" auf, stehen aber im Gegensatz zu C. strausii nicht so dichtgedrängt. Länge 4,5 cm, Durchmesser 6—10 mm, leicht behaart, sanft gebogen. Sie weisen eine schräge Saumöffnung auf, wodurch sie besonders eigenartig wirken. Hinzu kommt, daß die äußeren Blütenblätter hellrot bis orange und die inneren goldgelb sind. Die Staubfäden treten gebündelt aus der Blütenöffnung hervor und aus ihrer Mitte — im Stadium der Hochblüte herausragend — die Narbe. Leider geben schwarz-weiße Fotos nur schwach die ganze Schönheit dieser wunderhübschen Blüten wieder. Diese Art hat bei mir eine Höhe von 75 cm erreicht.

3. Cleistocactus smaragdiflorus (Weber) Br. et R. „Smaragdiflorus" heißt smaragdgrün blühend. Diese Bezeichnung bezieht sich auf den grüngefärbten Blütensaum, der die ebenfalls grüne Narbe umschließt. Die Eigenart, daß die Blüten fest geschlossen bleiben, gab der Gattung ihren Namen. Der übrige Teil der Blüte ist leuchtend rot. (Länge 5 cm, Durchmesser 1 cm.) Bei der abgebildeten Gegenlichtaufnahme lassen sich sehr deutlich die Blütenhaare erkennen. Ebenso wie C. flavispinus blüht diese Art den

ganzen Sommer hindurch reichlich. Sehr attraktiv sind auch die sich ohne äußeren Einfluß bildenden Samenbeeren. Sie sind weiß behaart und haben eine leuchtend rote Farbe. Die Aufnahme zeigt zwei solcher Beeren, von denen die linke bereits an der unteren Seite aufgesprungen ist und die schwarzen Samenkörner zeigt. Diese Art wächst im Gegensatz zu den beiden anderen nicht aufrecht, sondern — je nach Standort — niederliegend oder überhängend. Da sie schon ab einer Größe von 25 cm blühfähig ist, durch ihre selbstfertile Eigenschaft

reichlich Samen bringt und offensichtlich auch als Pfropfunterlage gut geeignet ist (s. hierzu Abhandlung v. Täuber im „KuaS-Heft", 2/1967), kann sie allen Kakteenliebhabern, auch Anfängern, empfohlen werden. Hinsichtlich der Kultur stellen Cleistocacteen keine erhöhten Ansprüche. Sie benötigen einen lockeren, sehr nahrhaften Boden. In der Wachstumszeit einen sonnigen Platz und dabei reichliche Bewässerung. Deshalb empfiehlt es sich, sie nach Möglichkeit frei auszupflanzen. Im Winter vertragen sie bei trockenem Stand sogar leichten Frost.

Möchte jemand gerne einen Cleistocactus pflegen, aber keine Möglichkeit zum freien Auspflanzen haben, sollte er sich dadurch nicht abhalten lassen. Ein ausreichend großer Topf tut es bei diesen genügsamen Pflanzen auch.

Fotos vom Autor

Anschrift des Verfassers: Raimund Czorny, 466 Gelsenkirchen-Buer, Droste-Hülshoff-Str. 6 129

Kamm durch Schock! Kammform- oder Cristat-Bildung durch Schockwirkung bei Kakteen und anderen Sukkulenten

Hanan Brüll

Bild 1. Echinopsis hybr., im Jahr 1964 mit Kurzwellen 36 Stunden bestrahlt. Die Folge war zunächst ein Chlorophyllmangel. Das Bild zeigt die Pflanze ein Jahr nach der Bestrahlung, im Mai 1965

Viele der uns bekannten Kammformen bei Kakteen und Sukkulenten sind phantastisch gebaut und wirken durch ihre Bögen und Verschlingungen und durch ihre besondere Bestachelung so eigenartig, daß sie immer mehr Liebhaber finden. Da und dort gibt es sogar Spezial-Cristaten-Sammlungen — ich selbst habe allerdings noch keine gesehen. 130

Schon seit meiner Jugend beschäftigt mich der Gedanke: Wie kommt es in der Natur zur Bildung von Cristatformen (Fasziation)? Wir wissen im allgemeinen, daß Kammformen durch eine Spaltung der Leitbündelenden im Vegetationspunkt entstehen. Wodurch aber entstehen solche Spaltungen, und warum kommen sie nicht bei allen Arten von Pflanzen vor? Es gibt ja auch außerhalb der Sukkulentenwelt Cristatformen. Ich habe z. B. einige an tropischen und subtropischen Bäumen und Blumen gesehen; die bekannteste Art — auch in Europa — ist z. B. Celosia cristata, eine beliebte Sommerblume, bei der die Kammform sogar bis zu 10% erblich ist. Besonders oft finden wir die Kammform aber bei Pflanzen in Trockengebieten, und dort leben am häufigsten sukkulente Pflanzen. Erst vor etwa fünf Jahren fand ich endlich Zeit, mich intensiver mit den Cristatformen zu beschäftigen und systematische Versuche anzustellen. Da ich inzwischen einige Erfahrungen gesammelt habe, möchte ich sie hier zur Diskussion stellen. Nach reiflicher theoretischer Überlegung kam ich zu folgendem Ergebnis: Wenn ein bis dahin normal gewachsenes Leitbündelende einer Pflanze sich plötzlich teilt — in oft bis zu hundert Teile, bandförmig, gerade oder auch oval —, dann muß das eine äußere oder innere Ursache haben, und zwar muß das obere Ende des Leitbündels, der Vegetationspunkt, ganz grob und einfach gedacht, einen Schlag bekommen haben, so daß es sich teilte. Was aber ist einem Schlag vergleichbar? Ein Schock, d. h. eine plötzliche, tiefgreifende Änderung der äußeren oder inneren Lebensbedingungen. — Nach diesen Überlegungen begann ich meine praktischen Versuche. Zunächst sei noch darauf hingewiesen, daß es Schocks verschiedener Art gibt, auf die die ein-

zelnen Pflanzenarten auch unterschiedlich reagieren. Bis jetzt konnte ich kein Schema und keine Norm entdecken; bei verzweigten Pflanzen — Cereen, Opuntien usw. — reagieren sogar die einzelnen Äste verschieden. 1. In der freien Natur sind es vor allem folgende Erscheinungen, die — nach meiner Meinung und Erfahrung — schockartig wirken und dadurch die Pflanze zur Fasziation veranlassen können: a) plötzliche Trockenheit (Luft- und Bodentrockenheit, jede für sich oder beide zusammen)

einer Konzentration elektrischer Energie über der Erdoberfläche 2. Künstlich auslösen lassen sich Schocks zum Beispiel auf folgende Weise: a) nach fast völligem Nahrungsentzug (annähernd auf das Minimum beschränkt) eine

b) plötzliches Übermaß an Feuchtigkeit nach langer Dürre (nicht immer ist Fäulnis die Folge) c) plötzliche abnorme Hitze d) plötzlicher Kälteeinbruch — nicht der Jahreszeit entsprechend —, der mitten in der normalen Wachstumsperiode zum Wachstumsstop zwingt e) außergewöhnliche elektrische Entladungen, wie sie in Wüstengebieten nicht selten vorkommen; sie lösen weder Regen noch Luftfeuchtigkeit aus und sind dem Elmsfeuer auf hoher See vergleichbar, also die Folge

plötzliche Überfülle an Nährstoffen. Als Folge überschießender Lebensgier könnte eine Spaltung des Vegetationspunktes eintreten. Dieser Versuch an 20 Exemplaren von Opuntia vestita und ebenso vielen von Chamaecereus silvestrii führte im Jahre 1965 bei 45% zu Vermastung, 3 0 % zu Fäulnis, 5% zur Kammbildung; 2 0 % behielten normales Wachstum bei. b) Bestrahlung mit elektrischen Wellen verschiedener Länge. Sicher gibt es noch weitere Möglichkeiten; doch jeder Schock wirkt durch seine Plötzlichkeit.

Bild 2. Dieselbe Pflanze, zwei Jahre später, im Mai 1967. Der Chlorophyllmangel ist behoben, aber als Folge der Bestrahlung hat sich eine Kammform gebildet Bild 3. Eriocactus leninghausii, einer von 300 einjährigen Sämlingen, die 1963 mit 500 Watt Quarzlicht 48 Stunden bestrahlt wurden, zwei Jahre danach, Mai 1965. Drei von den bestrahlten Pflanzen bildeten Kammformen aus

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Bild 4. Carnegiea gigantea, einer von 100 einjährigen Sämlingen, die 1964 mit 100 Watt Blaulicht 36 Stunden bestrahlt wurden, drei Jahre danach, im August 1967. Ergebnis der Bestrahlung: 90 Sämlinge verbrannt, eine Kammformbildung Fotos Hanan Brüll

Alle diese Schocks können meiner Erfahrung nach zur Fasziation führen; der Effekt ist jedoch nicht bei allen Kakteenarten gleich. Manche Arten regenerieren nach ein bis zwei Jahren und kehren völlig oder teilweise zu ihrer ursprünglichen Wuchsform zurück, andere wachsen schon seit mehr als fünf Jahren in der Kammform weiter. Dieselben Reaktionen finden wir auch an den Heimatstandorten der Kakteen und Sukkulenten. Auch bei der Anzucht aus Samen entstehen Cristatformen. Nach meiner bisherigen Erfahrung ca. 1 auf 1000 bei einigen Mammillariaarten, ca. 1 auf 10 000 bei allen anderen Arten, die mir zu Versuchszwecken zur Verfügung standen. Ob die Kammform bei Sukkulenten erblich ist — und wenn, zu wieviel Prozent —, habe ich noch nicht feststellen können. Jedes Jahr säe ich Samen verschiedener Kammformen aus. Die meisten Cristaten blühen selten — oft hat dann auch die Blüte eine Neigung zur Kammform — und bringen es noch seltener zur Frucht mit ausgereiftem Samen. Eine Ausnahme machen einige Mammillaria- und Rebutia-Arten, bei denen ich aber bis jetzt noch keine absolute Erblichkeit der Kammform habe nachweisen können. Es wäre interessant zu erfahren, ob irgendwo schon Versuche in dieser Richtung in genügend großem Ausmaß angestellt worden sind. — Versuche mit künstlichen Schocks an Samen haben übrigens bis jetzt noch keinen Erfolg gebracht. Interessant ist, daß nicht alle Pflanzen auf der132

artige Schocks ansprechen und daß diejenigen, die eine Wirkung zeigen, doch auf den gleichen Schock keineswegs in gleicher Weise reagieren. Bei vielen Arten — und durchaus nicht nur bei den fleischigen — lösen die verschiedensten Schocks Fäulnis aus. Warum, bleibt zu ergründen. Bei elektrischen Schocks — Bestrahlung mit Wellen verschiedenster Art über verschiedene Zeitdauer, aus verschiedenen Einfallswinkeln — gab es oft gar keine, manchmal jedoch phantastische Ergebnisse. Interessant wäre auch zu untersuchen, warum es bei Kammformen an älteren Exemplaren zu stärkerer Verkorkung kommt als bei der Normalform derselben Art. Auch die Lebenserwartung wurzelecht gezogener Kammformen — etwa von Chamaecereus, Eriocereus, Stapelia u. a. — und der Grund ihres häufigen Zurückschlagens in die Normalform bleibt zu erforschen. Seit drei Jahren laufen bei mir Versuche mit frei, d. h. nicht in Töpfen, Gefäßen bzw. im Glashaus und ohne Sonnenschutz, ausgepflanzten Kammformen, und es wird noch lange dauern, bis sich daraus irgendwelche Erkenntnisse gewinnen lassen. Tatsache ist, daß die Größe der Zellen bei Pflanzen gleicher Art — auch bei völlig gleichen Kulturbedingungen — unterschiedlich ist, je nachdem, ob eine Pflanze gepfropft oder wurzelecht kultiviert wird. Leider steht mir für Zellenuntersuchungen kein Laboratorium zur Verfügung. Zum Abschluß möchte ich noch betonen, daß ich bis jetzt keinerlei Unterschied zwischen von mir entwickelten „künstlichen" und natürlichen Kammformen gleicher Spezies feststellen konnte. Ich besitze von jeder Art mehrere Stücke und bin bestrebt, von auswärts ständig neue Arten zu Versuchszwecken zu erhalten. Im „Vorderen Orient" bin ich meines Wissens der einzige Kakteenliebhaber und -sammler, der sich mit Versuchen an Cristatformen befaßt; doch gibt es in der weiten Welt der Kakteenfreunde sicherlich viele erfahrene Leute, die mir durch Gedanken- und Erfahrungsaustausch weiterhelfen könnten. Ich würde mich freuen, wenn dieser Bericht — obwohl nur kurz und allgemein gefaßt — erfahrene Sammler oder gar Wissenschaftler zu einem privaten oder öffentlichen Gedankenaustausch anregen könnte. Anschrift des Verfassers: Dipl.-Ing. Hanan Brüll, Hakovshim Street 3, Natania — Israel

Frost oder Hühnermagen? Kulturverhältnisse der Maihuenia poeppigi

Konrad Klügling

In „Kakteenpflege — biologisch richtig" schreibt Franz Buxbaum über die Heimat unserer Pflanze: Andine Hochregionen des südlichen Chile und Argentinien bzw. Schneegrenzenregionen von Chilenisch- und Argentinisch-Patagonien. Es war 1956, da bekamen wir von Frau Winter unter den Namen Maihuenia poeppigi eine Portion Samen, die übrigens eine Ähnlichkeit mit Opuntiensamen haben. Frau Winter gab uns zur Aussaatmethode folgendes an: Man sollte den Samen durch einen Hühnermagen gehen lassen oder dem Frost aussetzen. Nun, wir haben den Frost vorgezogen, da uns der Hühnermagen zu unsicher war. Denn wo wäre da auch der Samen gelandet? Die Aussaatschale haben wir im Herbst zurechtgemacht. Im ersten Winter wurde mit Frost und Wärme oft gewechselt. Leider aber kam es zu keiner Keimung, auch über die Sommermonate hin war nichts zu entdecken. So kam der zweite Winter, und abermals wirkte der Frost auf den Samen ein. Nach zwei Monaten wurde die Schale zu Ende der Frostperiode in einen beheizten Aussaatschrank gestellt, so daß auch bald die ersten Sämlinge sichtbar waren. Es dauerte also von der Aussaat bis zum Sämling fast 18 Monate. Dann sollte es auch bald zum ersten Pikieren kommen. Zur Verwendung als Erdsubstrat nahmen wir einen durchlässigen Boden-Ziegelschlag und Sand, dazu Humus zu den gleichen Teilen. Eine Pflanze brachte uns auch mal eine herrliche gelbe Blüte. Nun, das liegt schon einige Jahre zurück. Heute besitzen wir drei Pflanzen: Eine steht im Tontopf — für die Kasten-Kultur und den Transport geeignet; ein Exemplar befindet sich im Kakteenschauhaus ausgepflanzt; die schönste Pflanze steht im Schrebergarten unseres AltKakteen-Meisters W. Wegener. Sie wächst am besten und hat einen Durchmesser von 12 cm. 1958 wurde sie als starker Sämling dort ge-

pflanzt, und inzwischen ist sie umgepflanzt worden, was sie übrigens gut überstanden hat. Jetzt hat die Maihuenia ihren Standort auf dem niedrigen Alpinum zwischen Opuntia camanschica und Sempervivien. Abgedeckt für den Winter wird nicht. Zur Vermehrung gibt es nur einen Weg — und zwar vegetativ. Am Anfang hatte ich da Bedenken. Nach dem Schneiden der Stecklinge wurden die Schnittflächen mit Wurzelfix leicht eingepudert und ' in eine Schale, in der sich Torf und Sand befindet, gesteckt. Danach habe ich sie mit einer Glasscheibe abgedeckt, so daß nach vier Wochen die Wurzeln sichtbar wurden. Die Freude war natürlich groß. Damit wurde ich auch mutiger, und ich stutzte alle Stecklinge abermals. Die gewonnenen Stecklinge kamen wieder unter den gleichen Bedingungen in eine Schale zur Bewurzelung; nur einige recht weiche Stecklinge gingen in Fäulnis über. Nun aber der Clou der ganzen Vermehrung: Ich ging an das Aufpfropfen der Maihuenia poeppigi. Und zwar hatte ich als Unterlage die bekannte Peireskiopsis velutina auserwählt. Das Befestigen der Pfröpflinge war recht schwierig: Sie wurden mit Kakteenstacheln auf die Unterlage geheftet, so daß 60 Prozent gut anwuchsen. Damit hatte ich nun einige Maihuenien-Ammen, von denen ich immer fleißig Stecklinge schneiden kann. Nun, für 1967 bin ich recht zufrieden mit dieser Vermehrungsart, und ich glaube, ich kann allen auch Mut machen, es genauso zu tun.

Anschrift des Verfassers: Konrad Klügling, X-402 Halle (Saale), Botanischer Garten 133

„Wächst wie Rasen Dichotome Spaltung - nicht nur bei Mammillarien

Robert Gräser „Rasenförmiger Wuchs als Folge fortgesetzter dichotomer Spaltung" ist ein Artmerkmal mehrerer Mammillariaarten, z. B. Mammillaria parkinsonii. Wenn es bei einer einköpfig wachsenden oder einer durch Sprossung sich verzweigenden Art ausnahmsweise zu einer dichotomen Spaltung kommt, so fällt dem Kakteenfreund eine solche Regelwidrigkeit auf und erweckt seine Aufmerksamkeit. Vielleicht tun es auch die folgenden Fotos in unserem Bildbericht. Bild 1. Trichocereus spachianus. Bei dieser Art konnte ich zweimal, bei Trichocereus pachanoi einmal eine solche Spaltung beobachten Bild 2. Gymnocalycium oeanthemum. Zur Zeit der Spaltung war der Durchmesser der Pflanze etwa 9 cm Bild 3. Astrophytum myriostigma. Der vierrippige Sämling, gepfropft auf Jusbertii, schob zwei Rippen ein und spaltete gleichzeitig in zwei dreirippige Köpfe auf. Die Eltern des Pfröpflings waren beide auch dreirippig Bild 4. Astrophytum myriostigma hybr. (Astrophytum myriostigma f. nuda Astrophytum capricorne, F2). Die eingeleitete Spaltung ist am Scheitel — von oben gesehen — deutlich erkennbar Bild 5. Astrophytum myriostigma hybr. Die gleiche Pflanze wie in Bild 4 von der Seite. Das Besondere: Schon beim Sämling mit etwa 3 cm Durchmesser fand bei dieser Pflanze eine Spaltung statt. Jeder der beiden Köpfe hat jetzt über 9 cm Durchmesser, und nun schickt sich der eine Kopf an, wieder zu spalten. — Wird die Pflanze fortfahren, dichotom zu spalten? 134

Bild 6. Echinocactus glaucescens, Scheitelpartie, mit Knospen. Die Pflanze — aus Samen herangezogen — ist jetzt 40 Jahre alt und hat über 45 cm Durchmesser. Der in braune Wolle gehüllte und von vielen gelben, einwärts gebogenen Stacheln überragte Scheitel nahm in den beiden letzten Jahren die Form einer Ellipse von 4 cm Breite und 8 cm Länge an, mit einer beginnenden Einschnürung in der Mitte — ganz so, als ob eine dichotome Spaltung im Gange ist Anschrift des Verfassers: R. Gräser, 85 Nürnberg, Kolerstraße 22 Fotos vom Autor

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Die „Mischehe" — auch bei Kakteen ein Problem Die Hybriden-Frage

Ewald Kleiner Es ist allgemein bekannt, daß Pflanzen-Hybriden nicht zu den Lieblingen der Botaniker gehören. Wieso sollten da die „Mischlinge" unter den Kakteen eine Ausnahme machen? Ob bewußt oder rein zufällig entstanden, ist hierbei nicht entscheidend. Traurig scheint nur die Tatsache zu sein, daß Kakteenkreuzungen vielfach als zweitrangig dahingestellt werden. Sie vegetieren da, wo die Liebe vieler Botaniker aufhört. Ohne Namen und Beschreibung ist jeder Kaktus uninteressant. Kein Wunder also, weshalb herrlichste Hybriden nie katalogisiert, geschweige denn verbreitet werden. Dabei gibt es nicht wenige, die sich für Hybriden interessieren. Krampfhaft versuchen viele Liebhaber Pflanzen zu erhaschen, die von einzelnen ängstlich gehütet werden. Über Umwege gelingt es trotzdem manchmal, solche Pflanzen zu erhalten. Aber wieso denn all das? Oft sieht es wirklich so aus, als wären dem Hybridensammler sämtliche geraden Bahnen verbaut. Es wäre an der Zeit, Kakteenhybriden den Weg zu ebnen und sie anzuerkennen. Sicher spielt auch die Untugend vieler Kakteenliebhaber — Alles-behalten-und-nichts-Hergeben — eine recht entscheidende Rolle. Daß diese Parole auch außerhalb des Hybridensammelns sehr oft in Erscheinung tritt, braucht hier nicht besonders erwähnt zu werden. Es ist letzthin auch eine persönliche Angelegenheit. Aber sie trägt entscheidend dazu bei, daß Hybridensammler oft enttäuscht werden. Welche Gedanken drängen sich nun für eine zukünftige Lösung der Hybriden-Frage auf? Es sind Aspekte, die ich nachfolgend kurz zusammenfassen möchte: 1. Jeder Liebhaber sollte den Mut haben, seine bewußt oder durch Zufall entstandene Hybride weiterzugeben. Er sollte aber gleichzeitig die Möglichkeit haben, bei einer sogenannten Ver136

trauensstelle Informationen über seine züchterische Arbeit zu erhalten. 2. Als Empfangsstelle für Hybriden käme eine Zentrale in Frage, die sich hauptsächlich mit Hybriden befaßt, sie beschreibt, benennt und in einer öffentlichen Sammlung weiterkultiviert. Wünsche des Züchters sollten selbstverständlich berücksichtigt werden. So auch die Weitergabe von Hybriden an Kakteenhändler. 3. Die Zentrale katalogisiert die Hybriden und gibt Verzeichnisse mit den laufend notwendigen Ergänzungen heraus. Eventuell könnte dabei auch an die Herausgabe eines Buches über Kakteenhybriden gedacht werden. 4. Von dieser Zentrale sollte auch darauf geachtet werden, daß nicht einwandfrei als H y briden erkannte und bestimmte Pflanzen nicht als solche verkauft werden. Die klare Trennung von Natur- und Züchterhybriden müßte allgemein zur Auflage gemacht werden. Soweit mein Vier-Punkte-Programm. Daß es nur einige Aspekte zu diesem Problem bringen kann, ist selbstverständlich. Doch die Zeit drängt auf eine Lösung der Hybriden-Frage. Viele Liebhaber warten darauf! Anschrift des Verfassers: Ewald Kleiner, 77 Singen, Postfach 501

Redaktioneller Hinweis: Achten Sie bitte bei den „Gesellschaftsnachrichten" unbedingt darauf, daß die Mitteilung spätestens am 29. des Vorvormonats vor Erscheinen der betreffenden „KuaS"-Ausgabe im Hause sein muß. Aus grafischen und drucktechnischen Gründen müssen wir diesen Termin halten. Für die Augustausgabe wäre es also der 28. Juni, für September der 29. Juli. Bei späteren Einsendungen können wir beim besten Willen für den gewünschten Veröffentlichungstermin keine Garantie übernehmen. Und richten Sie Ihre Einsendungen immer an „Kakteen und andere Sukkulenten", Franckh'sche Verlagshandlung, 7 Stuttgart O, Pfizerstr. 5-7. Red.

^Bemerkenswerte Sammlungen: Ed und Betty Gay: Tarzana in Kalifornien

Manfred Fiedler

Mit einigem Geld ist so etwas kein Wunschtraum: Im San Fernando Valley hat sich das Ehepaar Gay ein 2000 m2 großes Grundstück gekauft und dort einen Kakteengarten angelegt. — Das Klima in dieser Gegend ist für Kakteen nahezu ideal; lediglich im Hochsommer wird es manchmal etwas zu heiß, und im Winter kann es gelegentlich zu leichten Frösten kommen. Die Gays haben die Hanglage des Grundstücks geschickt ausgenutzt und die Beete in Terrassenform angelegt. Nun war die Frage, nach welchem Prinzip die Sammlung angeordnet werden sollte — nach rein ästhetischen Gesichtspunkten entsprechend der Größe und Farbe der Pflanzen? Nach der geographischen Zusammengehörigkeit? Oder nach Gattungen? Die Gays haben sich für die letztere Möglichkeit entschieden. Auf diese Weise entstand ein lebendiges Beispiel der Kakteenmorphologie — von Peireskia bis Cochemia. Als Gliederungsgrund-

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läge wurden die Werke von Britton & Rose, Prof. Helia Bravo, J. Borg, Dr. Craig und C. Backeberg benutzt. Aufgrund dieser Anordnung sind die einzelnen Arten und Formen innerhalb einer Gattung leicht miteinander vergleichbar. Manche unrichtige Bezeichnung konnte dadurch bereits korrigiert und einige ungeklärte Arten identifiziert werden. Natürlich bringt diese Art der Aufstellung auch manche unerwarteten Probleme mit sich, z. B. wenn die Opuntien zu üppig wachsen und sich gegenseitig, aber auch andere Arten zu erdrücken drohen oder wenn die Rankcereen so stark wuchern, daß sie ein unentwirrbares Gestrüpp bilden. Fast alle Kakteen sind in den Beeten frei ausgepflanzt — mit Ausnahme der ganz jungen Sämlinge und einiger empfindlicher Arten, z. B. der Molocacteen. Die Gays sind bemüht, möglichst viele Pflanzen selbst zu sammeln und unternehmen zu diesem Zweck häufig Expeditionen in die nähere und weitere Umgebung. Sie konnten schon eine Menge interessantes Material und zum Teil sogar Neufunde zusammentragen. Auf einer ihrer letzten Sammelreisen entdeckten sie beispielsweise die winzige Mam. theresae Cutak. Ihre nächste Fahrt wollen sie jetzt nach Baja California machen, dem Standort vieler bekannter niederkalifornischer Mammillarien. Anschrift des Verfassers: M. Fiedler, 6 Frankfurt am Main, Hermes weg 14 Wir danken dem „Cactus and Succulent Journal America", das uns diese Fotos zur Verfügung stellte.

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Die Cephalienträger unter den Kakteen Brasiliens

Friedrich Ritter

Von Pilosocereus leitet sich schließlich die letzte Gattung dieser Gruppe ab: Gerocephalus, die nur durch die eine Art dybowskii vertreten ist. Es haben sich bei ihr typische Rinnencephalien entwickelt, welche tief in den Trieb eingesenkt sind, so wie bei Espostoa. Die Blüte jedoch ist eine Weiterentwicklung der Pilosocereus-Blüte, und die Frucht ist eine Pilosocereus-Frucht, nur daß sie in Anpassung an das Cephalium wie Espostoa-Früchte nach unten zugespitzt ist, denn dadurch wird sie, wenn sie durch Saftaufnahme dicker wird, von dem Gegendruck durch die feste Wolle aus dem Cephalium herausgepreßt. Wer einen weiten Gattungsbegriff vorzieht, kann versucht sein, die letztere Gattung zu Pilosocereus zu ziehen. Aber dann müßte er konsequenterweise auch Espostoa zu Haageocereus ziehen, denn aus ihr muß Espostoa hervorgegangen sein, und die Verwandtschaft ist im letzteren Fall genau so eng wie im ersteren, wenn nicht noch enger, denn zwischen Espostoa und Haageocereus sind Naturhybriden auffallend häufig anzutreffen, zwischen Gerocephalus und den am gleichen Standort wachsenden Pilosocereus fand ich aber keine Naturhybride. Es ist überdies sehr zu bezweifeln, daß eine Umbenennung aller Haageocereus-Arten in Espostoa bei irgendeinem Kakteenfreund Verständnis finden würde. Die Nomenklatur leidet ohnehin unter zu vielen Synonymisierungen. Im übrigen gilt, daß eine Zusammenziehung von näher verwandten Gattungen um so unsicherer wird, je größer die Zusammenziehung wird. Die Folge ist, daß auf Irrtümer hin Zusammenziehungen erfolgen, wodurch später erneute Umbenennungen nötig werden. Dies wird um so mißlicher, wenn es in einem Werk erfolgt, wie „Die Kakteen" von H . KRAINZ, welches die ganze Kakteen-Systematik neu und sicher ordnen will. So ist in diesem neuen Standardwerk die Zusam140

menziehung von Espostoa, Thrixanthocereus, Vatricania und Facheiroa unter dem Gattungsnamen Espostoa unmöglich geworden, da sich erweist, daß all diese Gattungen ganz getrennte Ursprünge haben und ihre Ähnlichkeiten auf Konvergenzen beruhen. 9. Die Zusammengehörigkeit dieser Gruppe nacktblütiger Kakteen Überblicken wir die Ergebnisse der Untersuchung dieser nacktblütigen Kakteengruppe, so scheint es sich im wesentlichen um drei getrennte Evolutionslinien zu handeln, welche von Cipocereus ihren Ausgang genommen haben: 1. Cipocereus-> Melocactus -> Coleocephalocereus Discocactus (letztere nebeneinander) Micranthocereus 2. Cipocereus< Arrojadoa (beide nebeneinander) 3. Cipocereus-> Mediopilocereus -> Pilosocereus (als Untergattung von Cipocereus) * Gerocephalus (beide nebenV einander) ^ Stephanocereus Daß Coleocephalocereus — und folglich auch Melocactus und Discocactus — in diese Verwandtschaftsgruppe gehört, zeigt sich auch durch gelegentliche Naturhybriden des Coleocephalocereus sowohl mit Pilosocereus wie mit Stephanocereus. Zwischen Coleocephalocereus und Micranthocereus sind Naturhybriden nicht zu erwarten, da sie nirgends in Natur zusammen wachsen. Zwischen Micranthocereus purpureus und Pilosocereus pentaedrophorus fand ich einmal eine Naturhybride in einem Bestand des Micranthocereus purpureus; die Entfernung zu den nächsten Pilosocereus pentaedrophorus betrug etwa einen Kilometer. Schluß folgt

Wollbüschel und rote Blüten Mammillaria centricirrha im Winter

Robert Gräser

Vor Jahren säte ich eine Portion Samen von Mammillaria centricirrha aus und erhielt etwa 20 Pflanzen. Sie waren alle verschieden. Besonders schätze ich die Form, von der ich die vorstehende Herbstaufnahme machte. Wo bei dieser Pflanze jetzt die besonders dichten, großen, schneeweißen Wollbüschel in den Areolen erscheinen, sitzen im Frühjahr rote Blüten. So erinnert die Pflanze an kurzen, trüben Tagen

eines langen Winters schon an Blumenfreuden im wiederkehrenden sonnigeren Frühling. Foto vom Verfasser

Anschrift des Verfassers: Robert Gräser, 85 Nürnberg, Kolerstraße 22

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Literatur, die Sie interessieren wird ENGLAND „The National Cactus an Succulent Journal", 1968, Nr. 1 : S. 1 und 2 beschreibt J . D. Donald die neue Uebelmannia B u i n i n g i i unter Beigabe von Fotos und Zeichnungen. — Auf der f o l g e n d e n Seite berichtet J . W. P. Mullard über die g r o ß b l ü t i g e n Z w e r g m a m m i l l a r i e n M. fasciata und M. blossfeldiana var. shurliana mit je einem Foto. — R. Senior berichtet weiter über bisher unbekannte gefährliche Nachwirkungen des in Lophophora enthaltenen A l k a l o i d s M e s c a l i n . — Auf S. 6 f o l g t der übliche Bericht von Rowley. — Auf S. 8 bringt J . Marnier-Lapostolle 3 Fotos und Notizen über die sehr seltene EcheverienVerwandte Aichryson b o l l e i . — Auf S. 11 folgt ein Artikel über Freilea castanea (= asterioides) mit 2 Fotos. — Brian Lamb bespricht auf S. 14 die Möglichkeiten in der Kultur, reinen Samen zu g e w i n n e n . — Auf den nächsten Seiten schreibt V. Fearn über sukkulente Geraniaceen aus den Gattungen S a r c o c a u l o n , Geranium und Pelarg o n i u m (9 Fotos und 6 Zeichnungen). — E. W. Putnam b r i n g t auf S. 20 ein äußerst interessantes Blütenfoto von G y m n o c a l y c i u m m i h a n o v i c h i i : Eine einzige Knospe entwickelte sich zu 4 in einer Reihe stehender, v o l l ausg e b i l d e t e r Blüten. Die Kuriosität ist nur so zu erklären, daß es sich zunächst um eine Cristat-Knospe handelte, die sich dann in einzelne normale Knospen auflöste, so w i e w i r das bei Cristat-Trieben öfters finden. — Auf der nächsten Seite setzt W. T. Tjaden seinen Bericht über die Züricher Sammlung fort (2 Fotos). - S. 24 bis 26 besprechen K. V. Mortimer und F. K. Horwood unter der Überschrift „Exotische X e r o p h y t e n " Vertreter der Gattung Gerrardanthus (1 Foto und 13 Zeichnungen). Ref. Dr. Cullmann SCHWEIZ H. Krainz: Städtische Sukkulenten-Sammlung Zürich. Katalog der in Kultur stehenden Arten. Gartenbauamt der Stadt Zürich. sFr. 7.50. März 1967. Vor kurzem erschien die zweite Auflage dieses Büchleins; die erste — 1957 gedruckt — war seit über zwei Jahren vergriffen. Vergleichen w i r nun den Inhalt beider Bände (siehe auch „ K u a S " 10 (11): 174-175; 1959), so können w i r ermessen, was Hans Krainz, der rührige Leiter der „Städtischen Sukkulentens a m m l u n g " , in dieser kurzen Zeitspanne geschaffen hat. Die Zahl der in den Gewächshäusern und beheizbaren Freiland-Schaukästen gehaltenen Schaupflanzen ist in diesen 10 Jahren von 11000 auf 16 000 angestiegen. Die seit 1938 aufgebaute Kakteensamen-Sammlung enthält heute etwa 4000 Präparate gegenüber 2400 Arten im Jahre 1957. Und schließlich besitzt die „Städtische Sukkulentens a m m l u n g " in ihrer Eigenschaft als Schutzsammlung der „ I n t e r n a t i o n a l e n Organisation für Sukkulenten-Forschung" (I.O.S.) über 1000 lebende Schutzpflanzen und etwa 800 Herbar-Objekte. Im gleichen Maße mußten natürlich auch die U n t e r b r i n g u n g s m ö g l i c h k e i t e n für die Pflanzen e r w e i tert w e r d e n . So stellte d i e Stadt Zürich die Mittel bereit, mit denen ein Afrika-, ein Epiphyten- und ein Schutzpflanzenhaus erbaut w e r d e n konnten, so daß die Sammlung heute in 7 modernen Gewächshäusern untergebracht ist. Im Vermehrungshaus w u r d e n 3 Klimakabinen eingebaut, d i e für Wachstumsversuche unter bestimmten, programmierten B e d i n g u n g e n benutzt werden können. — Der Katalog enthält auf 194 Seiten 4306 in Kultur stehende sukkulente Arten aus 28 verschiedenen Pflanzenf a m i l i e n . Dabei erscheinen die einzelnen Familien in alphabetischer Reihenfolge, aufgeteilt nach Gattungen, d i e Gattungen jeweils mit einer kurzen Beschreibung der Pflanzen. Lediglich bei der großen Familie der Cactaceae, die fast die Hälfte der Sammlung ausmacht, ist nur eine a l l g e m e i n e Beschreibung der gesamten Gruppe an den Anfang gestellt. Bei der Benennung der Pflanzen wurde der neueste Forschungsstand berücksichtigt. Deshalb wurden auch 72 Neukombinationen von Kakteenarten. Varietäten oder Formen vom Verfasser in diesem Büchlein festgelegt. Der Katalog der „Städtischen Sukkulentens a m m l u n g " Zürich gibt damit nicht nur einen Hinweis

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darauf, welche Pflanzen in der Sammlung zu finden s i n d , sondern ist gleichzeitig ein kleines wissenschaftliches Werk, das von Bedeutung ebenso für den Liebhaber wie für Fachleute und einschlägige Firmen ist. - Der Katalog ist erhältlich gegen Einzahlung von sFr. 7.50 (für Bezieher aus dem nichtschweizerischen Ausland zuzüglich sFr. 0,50 Porto per Postanweisung an die „Städtische S u k k u l e n t e n s a m m l u n g " , Mythenquai 88, CH 8002 Zürich). Ref. Dr. Hilgert DEUTSCHLAND Die Kakteen. Herausgegeben von H. Krainz. Lieferung 35 vom 1.1.1967. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 4,80 DM. Diese Lieferung ist im wesentlichen zwei Gattungsbearbeitungen durch Prof. Buxbaum gewidmet. Zwei Blätter bringen den Schluß der Gattung Parodia; dabei w i r d unter anderem auf den grundlegenden Unterschied im Samenbau von Parodia gegenüber den sonst in vieler Beziehung verwandten Arten der Gattung Notocactus hingewiesen. Es ist dies die Einbeziehung des Funiculusansatzes in die Strophiola bei Parodia. Im Gegensatz dazu vertrocknet bei Notocactus dieser Funiculusstumpf und bricht meist sogar aus, so daß er ein Loch zurückläßt. Weitere zehn Blätter beschäftigen sich mit der Gattung Notocactus Berg, in der Emendierung durch F. Buxbaum. Der Autor teilt d i e Gattung in die Untergattungen Notocactus ,Malacocarpus, Neonotocactus, Eriocactus und Brasilicactus e i n . Aufgrund der vorher erwähnten Samenmerkmale werden die „brasilianischen" Parodien P. brevihamata und P. alacriportana zu Notocactus gestellt und neu kombiniert als N. brevihamatus (W. Haage ex Backeb.) F. Buxb. und N. alacriportanus (Backeb. et Voll.) F. Buxb. Zur U.-G. Notocactus K. Sch. emend. F. Buxb. mit der Leitart N. scopa gehören danach noch N. ottonis, N. apricus, N. tabularis, N. brevihamatus, N. alacriportanus und N. ninimus. Es folgt als nächstes die verwandte U.-G. Malacocarpus (S.-D.) K. Sch. emend. F. Buxb. mit der Leitart N. corynodes. Entsprechend der Fortentwicklung in Blüten- und Samenbau schließt sich dann die U.-G. Neonotocactus Backeb. emend. F. Buxb. an mit der Leitart N. mammulosus. Dazu gehören u . a . N. submammulosus, N. herteri, N. rutilans und N. muellermelchersii. Den Abschluß bilden die U.-G. Eriocactus (Backeb.) Buin. emend. F. Buxb. mit der Leitart N. schumannianus und Brasilicactus (Backeb.) F. Buxb. c o m b . nov. mit der Leitart N. graessneri. - Der Herausgeber hat dafür diesmal nur 3 Arten bearbeitet. Es sind dies Cochemiea poselgeri (Hildm.) Br. et R. mit einer farbigen Aufnahme vom Standort durch G. Lindsay und mehreren Schwarz-Weiß-Aufnahmen von H. Krainz: der Melocactus bellavistensis Rauh et Backeb. mit einer farbigen Standortaufnahme von W. Rauh sowie die M a m m i l l a r i a w i n teriae Boed. mit einer Aufnahme von F. Krähenbühl. Ein weiteres Blatt bringt die Berichtigung der falschen A b bildung der Toumeya pseudomacrochele aus der Lieferung 34. Ref. Dr. Hilgert MEXICO Martin Caderas: Die Kakteen von Lobo Guerrero in Kolumbien (Cactaceas y Suculentas Mexicanas XII, Nr. 3/1967). Im Jahre 1950 begleitete Dr. Cardenas eine G r u p pe Botaniker, deren Ziel es war, eine w i l d e Kartoffelart zu untersuchen, nach K o l u m b i e n . Unter anderem wurde eine Reise nach Lobo Guerrero — einer Station an der Bahnstrecke von Cali nach Buenaventura — unternommen. Hier, in einer der regenreichsten Gegenden der Erde, ist ein kleines Kakteengebiet mit einigen endemischen Arten. Einer der Gründe, diesen Ort zu besuchen, war, Frailea c o l o m b i a n a zu finden, die von Prof. Werdermann nach einem Exemplar beschrieben wurde, das er von Frau Dryander erhielt und das von hier (Dagua) stammen s o l l t e . Obwohl wir wie zahlreiche Botaniker vorher über einen Tag lang suchten, fanden wir die Pflanze am an-

geblichen Standort nicht, so daß das Vorkommen als unbekannt angesehen werden muß. Nach Dr. Cardenas ist das Vorkommen von Frailea chiquitana in Chiquitos, Bolivien, als das nördlichste der Gattung Frailea zu betrachten. - Dr. Cardenas beschreibt weiter die folgenden Kakteen nach Pflanzen am Standort in Lobo Guerrero: Opuntia bella Br. u. R., Opuntia pittieri Br. u. R., Cephalocereus (Pilosocereus) colombianus Rosee, Lemaireocereus (Armatocereus) humilis Br. u. R., dazu eine neue Art: Melocactus loboguerreroi Card. spec. nov. (mit lat. Diagnose). Pflanzen einzeln oder in Gruppen von 2—3, 10—25 cm hoch, 20 cm Durchmesser, hellgrün, 12-13 Rippen, stumpf, leicht gewellt, Areolen 2 cm entfernt, Randstacheln 7, gebogen, 2 cm lang, gelbbraun, an der Basis leicht verdickt, Mitte Istach ei gerade, 2—2,8 cm lang, Cephalium 4 cm hoch, 5 cm breit, Blüten 3 cm lang, röhrenförmig, magentarot, Frucht 2,5—3 cm lang, magentarot mit heller Basis. Vorkommen: Lobo Guerrero, Cauca Department, Kolumbien, in 1000 m Höhe. - Britton und Rose verwechselten die Art mit Melocactus obtusipetalus, aber M. loboguerreroi hat mehr Rippen, weniger Stacheln, nur 3 cm lange Blüten und spitzere Blütenblätter. M. loboguerreroi scheint mit M. caesius verwandt zu sein, der in La Guayra (Venezuela) vorkommt, aber breiter stehende Rippen, weniger Stacheln und ein viel größeres Cephalium hat. - Helia Bravo H.: Selenicereus mirandae spec. nov. (Cactaceas y Suculentas Mexicanas

XII, Nr. 3/1967, mit lat. Diagnose). Eine neue Selenicereusart wurde epiphytisch wachsend im niederen Urwald an den Hängen von El Sumidero - einer 900 m tiefen Schlucht - 15 km nordwestlich von Tuxtla Gutierrez in Chiapas gefunden. Frau Dr. Bravo sammelte die Art im Jahre 1962 und brachte sie in den Botanischen Garten der Universität von Mexico, wo sie im März 1967 blühte. Auf einer Sammelreise nach El Sumidero im selben Monat wurde die Pflanze blühend und mit grünen Früchten gefunden, so daß sie jetzt beschrieben werden kann: Epiphytische Pflanzen, mit zahlreichen, dünnen Wurzeln, an der Rinde von Bäumen haftend. Zahlreiche, lange Triebe, zuerst aufsteigend, später überhängend. Stamm dreikantig, 3—6 cm dick, hellgrün. Rippen flach, 1,5 bis 3,5 cm hoch und 3 mm dick. Areolen 2—4 cm entfernt, rund. Gewöhnlich 3 kurze konische Stacheln, hellbraun. Blüht nachts; teilweise sind die Blüten bis zum Morgen geöffnet, 13—14 cm lang und bis 30 cm Durchmesser, weiß. Auf der Röhre Areolen mit dunkelbraunem Filz, bis zu 1 cm langen Stacheln und zahlreichen langen, hellbraunen, seidigen Haaren, die die Wand der Röhre fast verdecken. Frucht oval, 6 cm lang, 3,5 cm Durchmesser, mit zahlreichen runden Areolen, gelbbraunen, seidigen, bis zu 1 cm langen Stacheln und Haaren, die die Fruchtwände fast verdecken. Samen ähnlich Hylocereus. Typpflanze im Herbario Nacional des „Instituto de Biologia" der Universität von Mexico (2 Fotos). Ref. Klenk

Fragekasten Zu Frage Nr. 11 Fast 20 Jahre kultiviere ich als Liebhaber Kakteen im Garten, also im ganzen Jahr im Freien. Dabei habe ich mehr als 50 Arten aus etwa 15 Gattungen erprobt. Für diese Liebhaberei bin ich allerdings durch meinen Beruf vorbelastet, denn ich ziehe als Gärtner Alpenpflanzen und andere sogenannte winterharte Stauden. Besonders zu Garten-Kakteen gibt es bei Alpenpflanzen manche Parallele. Auch sie entstammen zum großen Teil hohen Gebirgen. Im übrigen sind sie Trockenheitspflanzen wie auch viele alpine Pflanzen. Viele Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kultur im Garten sind deshalb einander gleich. Grundsätzlich kann man sie nicht an beliebiger Stelle im Freien kultivieren, sondern benötigt besondere Anlagen, wie Steingärten, Trockenmauern, Troggärten und dergleichen. Man kann also die Frage nicht gar so einfach formulieren: „Welche Arten sich bei uns zuverlässig im Freien überwintern lassen, ohne Schaden zu nehmen." Der Begriff „Freiland" muß in jedem Fall so definiert werden, daß es sich um ein sonniges, wasserdurchlässiges Gelände in trockener Bodenlage und möglichst auch trockener Luftlage handelt. Ein warmes Klima, zumindest Kleinklima ist ebenso erwünscht wie ein mineralischer Boden. Es genügt, wenn das warme Klima vom Frühjahr bis Herbst einwirkt. Im Winter ist naßkaltes Klima schädlich. Kälte mit trockener Schneedecke kann dagegen ideal sein. In winternassen Lagen ist Regenschutz angebracht, damit Boden, Luft und Pflanzen so trocken wie möglich bleiben. Unter solchen Voraussetzungen lassen sich viele Kakteen dauernd im Freien halten. In erster Linie Opuntien, und zwar in mehr als 50 Arten und Unterarten. Als völlig unempfindlich gegen Kälte haben sich bei mir die folgenden erwiesen, die ohne Schnee oder sonstigen Schutz unter einem Dachvorsprung Temperaturen bis —28,5° C ohne Schaden aushielten: Opuntia brachyarthra (= fragilis) Opuntia missouriensis (= polyacantha) Opuntia rafinesquei (= Opuntia opuntia) Opuntia camanchica in gewissen Varietäten Opuntia vulgaris. Doch wie gesagt, noch viel mehr Opuntien sind winterfest, wenn sie in geeigneten Verhältnissen leben. Bei den Echinocereen gibt es mindestens 25 Arten und Unterarten, die beträchtliche Kälte ertragen. Hier sind die

Kulturbedingungen aber nicht so einfach wie bei Opuntien. Außer den oben geschilderten allgemeinen Voraussetzungen sind noch Einzelheiten zu beachten, die sich im Rahmen einer Fragen-Beantwortung nicht ausführlich schildern lassen. Ich würde aber diese Kakteen grundsätzlich in Schalen, Kästen, Kübeln, Trögen und dergleichen halten, die beweglich sind und darum eine individuelle Pflege möglich machen. Ich möchte deshalb Echinocereen als Garten-Kakteen bezeichnen, nicht aber als Freiland-Kakteen. Das gilt auch im großen und ganzen für die meisten anderen frost-resistenten Kakteen. Wenn ich heimatliche Bedingungen nachahmen kann, so läßt sich so manche Lobivia, Soehrensia, Aylostera oder Rebutia sehr gut im Freien halten. Es geht aber mit ihnen als Hochgebirgspflanzen aus den Anden ähnlich wie mit manchen hochalpinen Pflanzen aus Europa oder Asien. Da gibt es Liebhaber und Sammler, die sich in ihre Lebensvoraussetzungen einfühlen können und deshalb viele Freude daran im Garten haben. Bei der großen Masse der Gartenfreunde überwiegen aber die Mißerfolge. Im übrigen sind manche Kakteen, die im Zimmer als schwierig gelten, geradezu prädestiniert für den Garten, Sclerocactus whippleii beispielsweise. Er entstammt Höhenlagen von 1500—2000 m in Arizona, Nevada, Colorado, Kalifornien und Utah und gedeiht bei mir in einer Schale, die jahraus, jahrein im Freien steht, im Winter aber niemals naß im Regen. Oder Ancistrocactus scheerii: Man sagt, er sei im Zimmer heikel. Der meine blüht in Freiluft-Kultur reich und viel. Ich kenne auch andere Liebhaber, die ihn seit Jahr und Tag im Garten halten. Doch leider, zur Pflege dieser und anderer Garten-Kakteen wären die Kulturhinweise so unterschiedlich und umfangreich, daß man ein ganzes Buch dazu brauchte. Ich möchte deshalb dem Anfrager raten, es zunächst einmal mit den „narrensicheren" Opuntien zu versuchen. Wichtig ist in jedem Fall: Es führt fast immer zum Mißerfolg, wenn man Kakteen aufs Freie umstellen will, die vordem jahrelang im Zimmer waren. Man nimmt also nach Möglichkeit Pflanzen, die ganz und gar im Freien gezogen sind oder notfalls Jungpflanzen, die höchstens 1-2 Jahre im Gewächshaus oder Zimmer standen. Ein Kaktus, den man für 1,50 DM im Herbst im Warenhaus kauft und dann ins Freie stellt, wird todsicher im Winter sterben. Auch, wenn er von Natur aus winterfest ist. Wilfried Oldehoff, 8191 Achmühle

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Ihr zuverlässiger Lieferant zu sein ist mir wie eh und je eine hohe Ehre. Mein Bestreben ist, Ihnen nicht nur Raritäten zu liefern zu erträglichen Preisen - meine Kakteen und übrigen Sukkulenten müssen kerngesund, also unter harten Bedingungen herangezogen sein, damit sie bei Ihnen ohne Schwierigkeiten weiterwachsen. Darüber hinaus will Ihnen meine Pflanzenliste (mit 83 Seiten wohl die reichhaltigste) mit zahlreichen Pflegetips ein wahrer Kakteenhelfer sein. Falls wir uns nicht schon kennen — machen Sie einen Versuch. Ich würde mich freuen! Ihr

Max Schleipfer, Gartenmeister, Kakteengärtnerei, 8901 Neusäß Pflanzen-Katalog H/68 Es ist da, unser Frühjahrspflanzen-Angebot 1968. Sollten Sie es noch nicht kennen, fordern Sie bitte umgehend diesen reich illustrierten Pflanzenkatalog an. Unsere alten Kunden erhalten unseren illustrierten Pflanzenkatalog ohne Aufforderung.

H. E. BORN, Abt. 1, Postf. 1207, D5810 Witten, Deutschland

Alles für den Kakteenfreund

Gesellschaftsnachrichten

gen Brasilienreise" mit ausführlichen und interessanten Erklärungen. Anschließend geselliges Beisammensein der Kakteenfreunde aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Sonntag, 8. September 8.30 Uhr

Offizielle Eröffnung durch: Herrn Bürgermeister Dr. Karl T i z i a n , Bregenz Herrn Dir. Alfred Bayr, Präsident der GOEK, Linz Herrn Franz Lang, Gründer der T a g u n g e n , Dornbirn

9.00 Uhr

Beginn der Vorträge: 2. V o r t r a g : Herr Dr. Hans Hecht, Freising-Bayern a) Was weiß man heute über Ursachen und künstliche Erzeugung von Cristaten? b) Neueste Berichterstattung von Versuchen über die Wasser- und Nährstoffversorgung der Kakteen. c) Der gegenwärtige Stand der S p i n n m i l b e n b e kämpfung in Kakteensammlungen unter Glas. 3. V o r t r a g : Herr Stefan Schatzl vom Botan. Garten in Linz-Österreich „Typsammlung des Botanischen Garten Linz, ein Bericht nach 6jähriger Tätigkeit" Verlosung der Firma SU-KA-FLOR, Werner Uebelmann

12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen im Gösserbräu. 14.00 Uhr 4. V o r t r a g : Herr Dr. Heimo Friedrich, NattersTirol „ M o r p h o l o g i e des Kakteenkörpers — Was der Liebhaber davon wissen s o l l . "

Einladung zur 10. Internationalen Bodenseetagung der unter dem Ehrenschutz gesellschaft

der

Kakteenfreunde

österreichischen

Kakteen-

am 7./8. September 1968 im Gasthof „ G ö s s e r b r ä u " in Bregenz — Vorarlberg/Österreich Schirmherr der T a g u n g : Bürgermeister der Stadt Bregenz, Herr Dr. Karl Tizian Programmfolge: Samstag, 7. September Ankunft der Gäste. Gemütliches Beisammensein im g r o ßen Saal des Gösserbräu. Pflanzenverkauf durch die Kakteenhändler W. Uebelmann SU-KA-FLOR, Schweiz, und Karlheinz U h l i g , Westdeutschland. Eine weitere Firma steht noch in Aussicht. 19.00 Uhr Abendessen im Gösserbräu. 20.00 Uhr Gesellschaftsabend. 1. V o r t r a g : Herr Werner Uebelmann, W o h l e n Schweiz, „ D i e schönsten Dias meiner d i e s j ä h r i -

Anschließend gemütliches Beisammensein und Ausklang der Tagung. Um Störungen zu vermeiden, findet während der Vorträge kein Pflanzenverkauf statt. Unterkunftsbestellungen sind zu richten an das V o r a r l berger Landesreisebüro, Landesstelle des österr. Verkehrsbüros, Postfach 103, A-6901 Bregenz/Österreich. Geben Sie bitte Ihre Bestellungen, wegen des starken Fremdenverkehrs, bis spätestens Mitte August auf. Meine sehr verehrten lieben Kakteenfreunde aus Nah und Fern! Sie A l l e sind auch dieses Jahr wieder herzlichst eingeladen zu unserer Intern. Bodenseetagung in Bregenz. Die stattfindenden Vorträge bieten Ihnen viel Interessantes und Wissenswertes. Ein herzliches W i l l k o m m e n und ein freudiges Wiedersehen mit allen interessierten Kakteenfreunden in Bregenz wünschen Franz Lang, Dornbirn Fritz Gastel, Friedrichshafen W i l l i Höch-Widmer, Aarau Unkostenbeitrag für alle Veranstaltungen: österr. S. 1 8 , - , sfr. 3 , - , DM 3 , - .

Deutsche Kakteen-Gesellschaft e.V. Sitz: 6 Frankfurt/M., Junghofstr. 5-11, Tel. 2860655. Koordination: Redaktion „Kakteen und andere Sukkulenten", 7 Stuttgart O, Pfizerstraße 5-7. Die Drei-Länder-Konferenz 1968 am 21./22. September in Belgien Auch in diesem Jahr hoffen wir auf ein interessantes und erlebnisreiches Wochenende anläßlich der 3-L-K, die nunmehr in Belgien stattfinden wird. Die Eigenart der bisherigen Veranstaltungen, die sich von anderen Gebietstreffen in vielen Punkten unterscheidet, soll gewahrt bleiben. Es ist nicht nur so, daß man mit Kakteenfreunden zusammentrifft, denen man sonst nicht begegnet: Man bleibt ein Wochenende zusammen, man sieht und hört viel und hat ausgiebig Gelegenheit zu fragen und zu diskutieren. Der Unkostenbeitrag für die gesamte Veranstaltung einschließlich Übernachtung, Abendessen, Frühstück und Mittagessen sowie Teilnahme an der Tauschbörse wird DM 22,50 betragen. Der genaue Tagungsort und weitere Einzelheiten werden noch bekanntgegeben. Es wird besonders auf die Tauschbörse hingewiesen, die bisher alle Teilnehmer sehr beeindruckt hat; besonders die Deutschen, die so etwas noch nicht erlebt hatten. Daher heute ein wichtiger Termin: Wer an der Tauschbörse teilnehmen will, sende seine Tauschliste bis zum 20. Juli an Herrn Raymond Blomme Stanislas Meeuslei 43, Schoten bei Antwerpen, Belgien. Bitte beachten Sie auch die nächsten Bekanntmachungen über die 3-L-K. W. Simon

Gesellschaft Österreichischer Kakteenfreunde

Sitz: 1030 Wien, Löwengasse 14/21, Tel. 72 38 044. Landesredaktion: Dipl.-Ing. Gerhart Frank, A-1190 Wien, Springsiedelgasse 30, Tel. 3219913. Ortsgruppen: LG Wien: Gesellschaftsabend jeden 2. Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr im Restaurant Johann Kührer, Wien IX., Hahngasse 24, Tel. 34 74 78. Vorsitzender: Dipl.Ing. Gerhart Frank, 1190 Wien, Springsiedelgasse 30, Tel. 3219 913. LG Nied.Osterr./Bgld.: Gesellschaftsabend jeweils am 3. Mittwoch im Monat im Gasthaus Kasteiner, Wr. Neustadt, beim Wasserturm. Vorsitzender: Dr. med. Hans Steif, 2700 Wr. Neustadt, Grazer Straße 81, Tel. 34 70. LG Oberösterreich: Die Einladungen zu den monatlichen Zusammenkünften ergehen durch den Vorsitzenden Dir. Alfred Bayr, 4020 Linz/Donau, Brunnenfeldstraße 5a, Tel. 439523. LG Salzburg: Gesellschaftsabend regelmäßig am 1. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Gasthof „Riedenburg", Salzburg, Neutorstraße 31. Vorsitzender: Dipl.-Ing. Rudolf Schurk, 5020 Salzburg, Guetratweg 27, Tel. 68391. LG Tirol: Gesellschaftsabend jeden 2. Montag im Monat um 20 Uhr im Gasthof Sailer, Innsbruck, Adamgasse 8. Vorsitzender: Dr. Heimo Friedrich, 6162 Natters Nr. 72, Tel. 2929. LG Vorarlberg: Wir treffen uns auf persönliche Einladung des Vorsitzenden, Herrn Franz Lang, 6850 Dornbirn, Weihermähder 12, bzw. auf Verlautbarung in der Presse (Vereinsanzeiger und Gemeindeblatt Dornbirn).

LG Steiermark: Gesellschaftsabend regelmäßig am 2. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Gasthof „Schuberthof", Graz, Zinzendorfgasse 17. Vorsitzender: Ing. Rudolf Hering, 8020 Graz, Geidorfgürtel 40. OG Oberland: Gesellschaftsabend regelmäßig jeden 2. Sonntag im Monat um 18.00 Uhr im Gasthof „Rumpler", Trofaiach. Vorsitzender: Rudolf Mairitsch, 8793 TrofaiachGladen, Reichensteiner Straße 28. LG Kärnten: Gesellschaftsabend jeden 2. Dienstag im Monat um 20 Uhr im Gasthof „Zum Kleeblatt", Klagenfurt, Neuer Platz Nr. 4. Vorsitzender: Ing. Mario Luckmann, 9210 Pörtschach am Wörthersee Nr. 103.

Schweizerische Kakteen-Gesellschaft Sitz: 6000 Luzern, Hünenbergstraße 44.

Landesredaktion: H. Krainz, Steinhaldenstraße 70, 8002 Zürich Mitteilung des Kuratoriums des Wissenschaftlichen Fonds der Schweiz, Kakteengesellschaft, Postscheck-Konto 80-42553. Als Patronatsmitglied begrüßen wir heute Herrn a. Pfarrer E. Iselin, Goldiwil und Herrn F. Krähenbühl, Ariesheim. Außerdem verdanken wir eine Spende von Fr. 20,- von A. P. T. Ortsgruppen: Baden: MV Dienstag, 9. Juli, um 20 Uhr im Restaurant Salmenbräu. Basel: Freiwilliger Hock, Montag, 1. Juli, um 20.15 Uhr im Restaurant Feldschlößchen. Bern: Die MV fällt ferienhalber aus. Biel: MV Mittwoch, 10. Juli, um 20 Uhr im Restaurant Seeland. Chur: MV Freitag, 5. Juli, um 20 Uhr im Restaurant Du Nord, Bahnhofplatz. Freiamt: MV Montag, 8. Juli, um 20.15 Uhr im Chappelehof, Wohlen. Luzern: MV Samstag, 6. Juli, um 20 Uhr im Restaurant Walliserkanne. Schaffhausen: MV Mittwoch, 17. Juli, um 20 Uhr im Restaurant Helvetia. Solothurn: MV Freitag, 5. Juli, um 20 Uhr im Hotel Metropol. St. Gallen: Die MV fällt ferienhalber aus. Thun: MV Samstag, 6. Juli, um 20 Uhr im Restaurant Alpenblick. Herr Dr. Locuty spricht über das Vererbungsproblem. Wll: MV laut persönlicher Einladung. Winterthur: Die MV fällt ferienhalber aus. Zug: MV laut persönlicher Einladung. Zürich: MV Donnerstag, 11. Juli, um 20 Uhr im Lokal „Uraniabrücke", Limmatquai 86, 1. Stock. Pfropfkurs. Ferner ist für anfangs Sommer ein Ausflug per Car vorgesehen, zu dem die Einladung persönlich erfolgt. Zurzach: MV laut persönlicher Einladung.

Redaktioneller Hinweis: Achten Sie bitte bei den „Gesellschaftsnachrichten" unbedingt darauf, daß die Mitteilung spätestens am 29. des Vorvormonats vor Erscheinen der betreffenden „KuaS"-Ausgabe im Hause sein muß. Aus grafischen und drucktechnischen Gründen müssen wir diesen Termin halten. Für die Augustausgabe wäre es also spätestens der 28. Juni, für September der 29. Juli. Bei späteren Einsendungen können wir beim besten Willen für den gewünschten Veröffentlichungstermin keine Garantie übernehmen. Und richten Sie Ihre Einsendungen immer an „Kakteen und andere Sukkulenten", Franckh'sche Verlagshandlung, 7 Stuttgart O, Pfizerstr. 5-7. Red.

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