Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Laubach

LebensZeichen

Nr. 30 / Juni – August 2017

Inhalt / Editorial

Auf ein Wort

10 Sekunden

Inhalt Auf ein Wort Laubach im Sommer Konfis sammeln für die Diakonie Religion und Jugend – passt das noch? Anmeldung der neuen Konfirmanden Projekt »Reformation ein Gesicht geben« Lutherisch – reformiert – uniert Bibelbank um den Reformationsbaum Gottesdienstplan »mixtur« in Laubach

S. 3 S. 4 S. 7 S. 8 S. 11 S. 12 S. 14 S. 16 S. 18 S. 20

Familienseiten Gruppen und Kreise Ergänzugsband zum Ev. Gesangbuch Pinnwand Veranstaltungen Zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz Aus den Kirchenbüchern Kontakt / Impressum Nachlese

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Liebe Leserinnen und Leser, »Hier macht der Letzte bald das Licht aus!« Solch düstere Zukunftsaussichten prophezeien viele Pessimisten den Volkskirchen im Lande. Gerade die Mehrheit der jüngeren Generation kann mit Religion und der Institution Kirche nichts mehr anfangen. Wir geben unser Bestes, diesen Unkenrufen entgegenzusteuern, mit einer bunten Mischung unterschiedlicher Themen für kirchenferne und kirchennahe (große und kleine) Menschen. In dieser 30. Ausgabe des LebensZeichens kommt eine Jugendliche zu Wort, die sich viele Gedanken um die Kraft des Glaubens und die Ersatzreligionen der modernen Gesellschaft macht. Dabei gibt sie auch einen Rückblick auf die Geschichte unserer christlichen Religion, der vom Artikel über die verschiedenen Richtungen des Protestantismus noch präzisiert wird. Als Beispiel für die Beschäftigung mit dem Glauben in der Gegenwart stellen wir das neue Projekt »Bibelbank« für den Kirch-

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platz vor und laden Sie nochmals ein, der Reformation mit Ihrem individuellen Statement ein »Gesicht« zu geben. Auch der Sommer kommt in dieser Ausgabe nicht zu kurz. Wir geben Anstöße für einen gelungenen, erholsamen Sommer in Laubach, da kommen Leib und Seele auf ihre Kosten. Wir leben schließlich da, wo andere Urlaub machen. Deshalb pilgert Dekan Heide hier so gerne durch die Landschaft und lädt uns dazu ein. Nehmen Sie sich also ab und zu eine Auszeit in dieser Sommerzeit, sei es draußen im Grünen oder drinnen, z. B. bei einem schönen Orgelkonzert der »Mixtur«. Frohe Sommertage und alles Gute wünscht Ihnen Ihr Redaktionsteam!

Titelbild: Lehmann, Gemeindebrief – Magazin für Öffentlichkeitsarbeit

Am Tag ist ein erwachsener Mensch im Durchschnitt 16 Stunden wach. Das sind demnach 960 Minuten und 57600 Sekunden. Ganz ehrlich, was sind schon dagegen 10 Sekunden? Sehr, sehr wenig, fast nichts. Und doch, versuche einmal 10 Sekunden wirklich nichts zu tun: 10 Sekunden Ruhe. 10 Sekunden Stille. 10 Sekunden ohne Aktivität. Diese 10 Sekunden können sich sehr lange ziehen. In 10 Sekunden werden in einem Satz ganze Geschichten erzählt. 10 Sekunden, die das Leben positiv prägen können, wenn eine oder einer sagt: »Ich bin glücklich!« oder »Ich liebe dich!« In 10 Sekunden kann ein Leben in einem Satz zerstört werden, wenn eine oder einer sagt: »Du bist ein Versager!« oder »Du bist das Letzte!« Wie wäre die Welt, wenn in 10 Sekunden wenigstens nichts Schlimmes passiert oder gesagt wird? Wenn der Alltag für einen Moment den

Atem anhält? Wo der Raum ist, dass etwas Gutes passieren kann oder mir etwas Gutes gesagt wird. Ich vermute, unsere Welt würde danach anders aussehen. Es wäre doch einen Versuch wert, zumindest für 10 Sekunden. Und dort, wo allein in dieser kurzen Zeit etwas Gutes passiert, da bin ich mir sicher, da liegt ein Segen drauf, vielleicht auch mehr. Um den Segen zu sprechen, braucht man 10 Sekunden. Gesegnet von Gott sein heißt: Du bist einmalig. Du bist wertvoll. Du wirst gebraucht. Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Werden die Menschen gefragt, was das Wichtigste am Gottesdienst ist, dann wird meist der Segen noch vor der Predigt genannt. Segensworte zu sprechen ist nicht nur den Pfarrerinnen und Pfarrern vorbehalten, jeder kann zum anderen sagen: »Gott segne dich«. Das alles dauert nicht einmal 10 Sekunden, aber es sind Sekunden, in denen Unglaubliches geschehen kann. Stephan Ebelt

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Glaube und Leben

Glaube und Leben

»Geh aus mein Herz und suche Freud …« Laubach im Sommer: »Grünes Heilbad« für Körper und Seele Von Susanne Schimmel Sommer in Laubach – alles andere als langweilig. Zu diesem Thema fällt uns viel ein. Für eine Laubacherin mit Leib und Seele, Linda Kubala, sieht ein perfekter Sommertag in Laubach so aus: »Morgens eine Runde joggen durch Laubachs schönen Wald. Dann beim Frühstück im Café am Marktplatz die Sonne und die schöne Aussicht auf’s Fachwerk genießen. Mittags unbedingt zur Eisdiele, bestes Eis im ganzen Umkreis! Nachmittags geht’s zum Picknick ins Felsenmeer am Ramsberg – einfach chillen dort auf der Decke, und die Kinder klettern irgendwo rum, bis die Sonne über Laubach untergeht. Und abends liebe ich einen Besuch im Biergarten vom Litfass ...« Linda Kubala wohnt gerne hier und nutzt mit ihrer Familie alle Freizeitmöglichkeiten, die ihre Heimat bietet. Wir leben da, wo andere Urlaub machen.

Das »grüne Heilbad« »Wenn ich von der Arbeit kaputt nach Hause kam, setzte ich mich nicht aufs Sofa, sondern zog meine Laufschuhe an und joggte eine halbe Stunde durch die Natur«, erzählt Lilo Palitsch. »Ich kam dann wie erneuert heim und war bereit für Haushalt und Familie«. Die pensionierte Apothekerin leitet mehrere Sportkurse und schwört auf die Heilkraft der Bewegung, besonders an der frischen Luft. »Feld und Wald genießen und Gesundheit einatmen! Der Mischwald rund um Laubach mit seiner abwechslungsreichen Flora und Fauna ist Medizin für Seele und Geist: Herz und Kreislauf werden trainiert, der Blutdruck sinkt, Lunge und Immunsystem regenerieren sich und Stresshormone werden abgebaut.« Also: Nix wie raus aus dem Alltagsstress und eintauchen in die Natur. Dafür ist Laubach und seine

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Umgebung – gerade im Sommer - wie geschaffen. Um mit Paul Gerhardt zu sprechen: »Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben!« Wenn die Hundebesitzerin Silke Kirchner mit ihrem Labrador ins Grüne aufbricht, macht ihr aber auch schlechtes Wetter nichts aus. »Herrlich, wenn mir die warmen Regentropfen übers Gesicht laufen … Besonders intensiv erlebe ich die Natur, wenn ich allein unterwegs bin«, erzählt die 48jährige gebürtige Alsfelderin. »Ich beobachte und höre viel mehr. Seit ich den Hund hab, gehe ich unbekannte Wege und erlebe wunderschöne Momente in Feld und Wald. Manchmal setze ich mich mit Nele auf eine Wiese und denke mir: Danke, Gott, dass ich das erleben darf!« Silke Kirchner freut sich zudem, dass es auch ihren Sohn Ben und seine Freunde in den Wald zieht. Die Jungen werden kreativ und bauen Baumhäuser, statt zuhause vorm Computer zu sitzen. »Erstaunlich, was der Wald mit den Jugendlichen macht…«

Wald statt Ergotherapie Prompt kommt mir ein Zitat unserer ehemaligen Pfarrerin in den Sinn: »Statt zur Ergotherapie sollten die Eltern mit ihren Kinder lieber in den Wald gehen«, sagte Christine Gengenbach einmal und ihr Mann meinte zum gleichen Thema anlässlich der damaligen Euphorie für den Ruheforst: »Statt sich im Wald begraben zu lassen, sollten ihn die Romantiker lieber zu Lebzeiten genießen«. Wenn ich von Gießen nach Grünberg fahre, eröffnet sich mir vor Reiskirchen ein weiter Ausblick auf dessen verkehrstechnisch günstig gelegenes Industriegebiet im Vordergrund und auf die wald-

reichen Hügel des westlichen Vogelsbergs im Hintergrund. Mitten drin im »grünen Meer«: unser Laubach. Dann denke ich immer: lieber ein bisschen weiter fahren und dafür im Naturpark wohnen! Wenn man Richtung Wetterfeld spaziert, erblickt man im Westen den Dünsberg, schaut zurück auf den Hoherodskopf, atmet die gute, prämierte Laubacher Luft tief ein und fühlt sich frei.

maweg gefallen vielen Naturfreunden von nah und fern. Die Gäste genießen aber vor allem auch die Ruhe hier. Im Caravanpark am Froschloch erholen sich seit Jahren »Wochenend-Flüchtlinge« aus dem Frankfurter Raum vom Trubel der Großstadt

Ob mit oder ohne Wehwehchen Dieses Gefühl kennt auch unser städtischer Touristiker Markus Stiehl, wenn er von seinem Haus im Wochenendgebiet von Altenhain – dem höchsten Punkt des Kreises Gießen - bis zur Frankfurter Skyline blickt. »Wir haben hier eine große landschaftliche Vielfalt mit alten und neu geschaffenen Wander- und Radrouten, ein einmaliger Le- Siegfried Gralmann lebt mitten in der Natur. Auf dem Campingplatz am Froschloch geht er seinem Hobby nach: Vogelhäuser bauen. Foto: Susanne Schimmel bensraum!« schwärmt Stiehl und betont zudem die Möglichkeit der zahlreichen geführten Touren. Wie z. B. und schlafen in Laubach endlich wieder durch. die samstags und dienstags stattfindenden Nordic- »Meine Nachbarn sitzen zuhause im Sommer mit Walking-Treffen. »Egal ob mit oder ohne Wehweh- Kopfhörern im Garten, weil der Fluglärm so unerchen, ob als Therapie oder Prophylaxe: Nordic Wal- träglich ist«, erzählt Siegfried Gralmann, langjähking ist ein ganzheitliches Training«, erklärt Trainer riger Bewohner eines fest installierten Hauses auf Wolfgang Moltkau, »und ein soziales Miteinan- dem Campingplatz. Gerne lässt der 75jährige seider in der weitestgehend unberührten Laubacher ne Ruhe von den Kindern der Campingurlauber stören, die unternehmungslustig den Platz erkunNatur«. den und bei ihm ein Eis bekommen. Das mache ihn … und die ganze Vogelschar … glücklich, sagt der pensionierte Maurer und FlieDie markanten Aussichtspunkte auf Laubach wie senleger. Er ist das, was man heute einen »Naturdie Ringelshöhe, der Ramsberg oder der Panora- freak« nennt. Früh morgens, manchmal noch im

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Glaube und Leben

Glaube und Leben

Laubacher Konfirmanden und Konfirmandinnen sammeln für die Diakonie

Warum in die Ferne schweifen? Der Schlosspark bietet »Wellness« direkt vor Ort. Foto: Stephan Meckel

Dunkeln, geht der Vogelfreund in den nahen Forst und erlebt das Erwachen der Natur ganz bewusst. »Die Vögel fangen an zu zwitschern und ein paar Rehe spazieren vorbei – herrlich!« Rund um sein Haus hat Gralmann Nistkästen aufgehängt und baut mit Leidenschaft und handwerklichem Geschick Vogelhäuschen. Aufwändig verputzt er die Styrodur-Rohbauten, verkleidet sie mit Steinen und Schindeln und malt sie bunt an. Vom Essplatz seines Häuschens aus beobachtet Gralmann seine gefiederten Gäste: Stieglitze, Gimpel, Dompfaffpärchen, Kernbeißer, Bachstelzen, Zaunkönige, Meisen und Kleiber ... Er kennt sie alle. »Vögel beruhigen mich«, sagt der Hobby-Ornithologe und freut sich, dass in diesem Jahr Beutelmeise und Ralle, eine Kranichart, den Weg ins Froschloch gefunden haben – »ergötzen und füllen mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder«.

Laubach Open-Air Der gebürtige Oberbieler Gralmann hat seinen Umzug nach Laubach nie bereut: »Mensch, und

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was hier alles los ist!« Nicht nur Naturfreaks, auch die kulturinteressierten und feierlaunigen Zeitgenossen kommen in der Open-Air-Saison auf ihre Kosten. Ums Kino im Schlosspark werden wir beneidet. Viele Musikliebhaber freuen sich das ganze Jahr auf die Orgelwoche »Mixtur« oder auf das Bluesfestival, dessen Atmosphäre bei schönem Wetter unschlagbar ist. Das Lichtermeer auf dem Lichterfest verzaubert die ganze Familie. Das Freibad lädt zur Abkühlung ein, die idyllische Tennisanlage am Froschloch zum Austoben und der Wochenmarkt zum geselligen, umweltbewussten Einkaufserlebnis im Schatten der Stadtkirche. »Die begeisterten Kommentare der Gäste kommen nicht von ungefähr«, fasst Markus Stiehl zusammen. »Wir laden alle Menschen ein, sich selbst ein Bild zu machen. Denn wir sind sicher, dass auch sie begeistert sind von unserem herrlichen Fleckchen Erde!«

Die Durchführung einer Straßensammlung für die soziale Arbeit der Diakonie Gießen hat in der Kirchengemeinde Laubach schon eine lange Tradition. Auch in diesem Jahr waren wieder die Konfirmanden fleißig im Einsatz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 1.188 Euro sind zusammengekommen. Pfarrer Stephan Ebelt hatte die Aktion zusammen mit den beiden Kirchenvorstehern Heike Müller-Mehlhos und Werner Hühnergarth vorbereitet. Dazu hatte die Kirchengemeinde Bettina Wege-Lemp, Bereichsleiterin der Grünberger Beratungsstelle der Diakonie, eingeladen. Sie brachte »schwere Päckchen« mit, die Ratsuchende mit sich tragen. Die Jugendlichen erhielten auf spielerische Weise Einblick in die vielfältige Arbeit des Diakonischen Werks, wo man sich nach dem Mot-

to »Diakonie – stark für Andere« für Menschen in schweren Lebenslagen einsetzt. Welche Schwierigkeiten es bedeutet, wenn Menschen überschuldet sind, Männer durch Alkoholkonsum Probleme haben, Frauen und Mädchen schwanger werden, was ein Leben mit wenig Geld bedeutet oder wie es ist, auf der Straße zu leben, wurde den Jugendlichen anschaulich vor Augen geführt. Auch wurde besprochen, wie sich die Konfirmanden bei der Sammlung verhalten sollten. Der Einsatz der jungen Leute hat sich gelohnt, wie das Sammlungsergebnis zeigt. Bei der Spendenübergabe dankte Bettina Wege-Lemp, Bereichsleiterin der DiakonieBeratungsstelle in Grünberg, für das Engagement und allen freundlichen Spenderinnen und Spendern in Laubach für die konkrete Hilfe.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Laubach präsentieren das Sammlungsergebnis. Foto: Stephan Ebelt

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Glaube und Leben

Glaube und Leben

Religion und Jugend - Passt das noch? Gedanken einer 17jährigen Von Fiona Roth Die Jugend von heute. Bei vielen Menschen lösen diese Worte ein peinlich berührtes Kopfschütteln aus. »Die können nur noch mit ihren glänzenden Techniken kommunizieren.« »Sogar im Zug haben sie Kopfhörer auf und reden nicht miteinander.« »Was soll nur aus dieser Generation werden?« Vorurteil oder Realität? Ich möchte mich vor allem mit der Frage beschäftigen, wie die Jugendlichen zum Thema Religion stehen. Um eine Antwort darauf geben zu können, müssen wir einen Blick in die Vergangenheit werfen. Was hieß Religion früher? Früher stand der Glaube im Mittelpunkt allen menschlichen Lebens. Vor allem im Mittelalter hatte die Kirche viel Macht über das Leben der Menschen. Jeder Gläubige besuchte die Kirche und betete am Morgen, vor dem Essen und dem Zubettgehen. Der Blick jedes Einzelnen war fromm auf das Jenseits gerichtet und man erwartete den Tag, an dem das Jüngste Gericht über Verdammung oder Erlösung entscheiden sollte. Menschen, die schwerwiegende Sünden begangen hatten, wurden vom Volk verstoßen. Wer mit der religiösen Überzeugung der Gesellschaft nicht übereinstimmte und eigene Regeln in seinem Leben verfolgte, wurde verachtet. Nur die reichen Leute, die Geld in der Tasche hatten, konnten durch die Hand der Kirche von ihrer Sünde befreit werden. Nicht

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zu vergessen ist die Bibel. Das Buch der Bücher. Für einen gläubigen Christen stand in der Bibel alles Wissenswerte. Viele konnten zwar nicht lesen, aber sie vertrauten dem Wort Gottes, das durch die Kirche im Volk verbreitet wurde. Für andere Religionen galten andere Gesetze. Der Koran ist das direkte Wort Gottes, an das sich Muslime bis heute strikt halten. Mittelpunkt und Quelle des Judentums bildet der Tanach. Der Glaube der Menschen sorgte dafür, dass man das Unerklärliche erklären konnte. Fragen wie »Wo kommt der Mensch her?« oder »Was ist seine Aufgabe in dieser Welt?« konnte man mit dem Glauben an Gott aufklären. Diese hohe Bedeutung von Religion lässt sich auf den damals vorherrschenden Wissensstand zurückführen. Die Wissenschaft schien auf der Strecke geblieben zu sein, Bildung war nur den privilegierten Schichten frei zugänglich. Ein Großteil der Bevölkerung konnte weder schreiben noch lesen. Für viele Erscheinungen und Wunder existierte noch keine plausible Erklärung und so waren die Menschen anfällig für den Glauben an eine höhere Gewalt, die nicht von dieser Welt zu kommen scheint und über die Menschen richtet. Der Beginn der Veränderung Schon in der Renaissance änderte sich das Weltbild. Die Wissenschaft machte große Fortschritte,

sowohl in der Anatomie als auch in der Astronomie. Mithilfe des Buchdrucks war Bildung nun einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Die Menschen entfalteten sich als Individuen, deren Verwirklichung im Vordergrund des menschlichen Lebens stand. Sogar die Bibel wurde übersetzt, sodass für einen Großteil der Bevölkerung die Möglichkeit entstand, sie zu lesen. Die Kirche verlor an Macht. Mit der Zeit entwickelte sich der Mensch zu einem eigenständigen, intelligenten und selbstbewussten Lebewesen. Die Wissenschaft machte immer schnellere, weitere Sprünge. Man entdeckte neue Technologien, von denen einige Jahre zuvor noch niemand zu träumen wagte. Der Mensch fand Möglichkeiten, Vorgänge in der Natur nachzuahmen und zu manipulieren. Das dadurch erlangte Wissen war und ist enorm. Heutzutage können wir nachvollziehen, wie das menschliche Leben entstanden ist, ohne an eine höhere Macht zu glauben. Logische Erklärungen und rationales Denken prägen diese neue Welt. Wo war der Glaube geblieben? All die Zeit war die Religion stets ein treuer Gefährte der Menschheit. Nach wie vor war der Glaube an Gott in den Köpfen der Menschen. Bei vielen abgeschwächt, aber präsent. Ängste, Träume, Geheimnisse und Sünden wurden dem allmächtigen Vater anvertraut. Der Glaube hat bis heute viele Funktionen: Menschen verbinden, Gemeinschaften entstehen lassen, Normen und Werte vermitteln und den Menschen in den guten sowie schlechten Zeiten zur Seite stehen. Ohne ihren Glauben wären viele Menschen verloren. Die Veränderung ist unaufhaltsam Doch vor allem in den letzten Jahren hat sich viel verändert. Man zweifelt stärker als zuvor an der

Existenz Gottes. Einige Jugendliche verlieren die Verbindung zu Gott und der Kirche. Wenn man fragt, was Glaube für sie noch bedeutet, lautet häufig die Antwort: »Ich kann damit nichts anfangen. Wegen verschiedener religiöser Ansichten ist Krieg ausgebrochen. Gott wird verherrlicht und als gutmütiger und allmächtiger Vater dargestellt. Trotzdem gibt es Leid und Krankheiten auf dieser Welt. Das Gerede von Gott und seiner Macht, alles zu richten und uns zu beschützen, klingt zu abgedreht für mich.« Viele gehen nur noch zu Weihnachten und Ostern in die Kirche, aus familiärer Tradition. Wenn man Glück hat, auch zu besonderen Feiertagen. Doch der Besuch zu jedem Sonntagsgottesdienst ist rar. Vor allem Jugendliche schlafen lieber aus oder beschäftigen sich mit ihren Computern, Handys und Fernsehern, um mit Freunden zu schreiben, Videospiele zu spielen oder Serien und Filme zu schauen. Für Religion ist bei den meisten im Alltag kaum noch Platz. Wie konnte es soweit kommen? Unsere Welt wird beherrscht von Werbung, Markenzwang und den neusten Technologien. Mittels Werbung bekommen wir suggeriert, die neusten Produkte zu benötigen, da wir sonst den Sinn unseres Lebens verpassen würden. Überwiegend Jugendliche verspüren den Zwang, mit dem neusten Trend zu gehen, sonst wird man von anderen schräg angeschaut. Der Lebensstil ändert sich. Um neue Kontakte zu knüpfen, muss man nicht mehr vor die Tür gehen. Jeder Artikel, den das Herz begehrt, kann mithilfe des Internets von überall auf der Welt bestellt werden. Die Menschheit, darunter nicht nur die Jugend, versinkt in Hektik, Stress und steigenden gesellschaftlichen Erwartungen. Schneller, besser, weiter. Unser Lebensmotto. Der Sonntag ist in den wenigsten Familien noch ein

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Glaube und Leben

Glaube und Leben

Tag der Ruhe, gedacht für Familienausflüge, Entspannung und vielleicht einen Kirchenbesuch. Vor allem die Jugendlichen erledigen lieber ihre eigenen Angelegenheiten und halten sich im Netz oder auf angesagten Plattformen wie Twitter, Instagram oder Snapchat, über allerlei Lifehacks, Trends und YouTube-Stars auf dem Laufenden. Gesprächsthema Nummer 1 nach dem Wochenende sind die letzten Partys, Videos auf YouTube oder neue Beauty-Produkte. Woher ich das alles weiß? Ich gehöre selbst noch dazu. Langsam aber allmählich verschwindet der Glaube aus dem Leben vieler Teenager. Einige sind der Meinung, man brauche ihn nicht mehr.

ben, verloren. Sei es an Gott oder an etwas anderes. Sie sind davon überzeugt, alles zu wissen und unabhängig zu sein. Perfektion, Reichtum, Anerkennung und eine gute Arbeit sind die heutigen Lebensziele, die die Jugend verfolgt. Von den gesellschaftlichen Erwartungen unter Druck gesetzt versuchen viele, ihr Abitur zu absolvieren, danach geht es auf die Universität. Es kommt zu einem Wettbewerb um die begehrtesten Arbeitsplätze, die das höchstmögliche Gehalt versprechen. Bestenfalls sollte nebenbei noch eine Familie gegründet werden. Erfolg, Familie, Perfektion. Alles auf einmal. Der Tagesplan ist überfüllt und wird auch im Leben als Erwachsener nicht angenehmer.

Kann man überhaupt ohne Glauben leben? Ein Leben lang glaubte der Mensch an »etwas«. Für viele war es Gott, für andere vielleicht ein Wunder, dessen Wahrhaftigkeit sie niemals anzuzweifeln wagten. Erfüllt von Dankbarkeit ging der Mensch durch das Leben, mit Zuversicht, dass alles gut werden würde, wenn die Zeit reif sei. Sie verließen sich auf die Gestalt, an die sie glaubten. Es war wie der Anker in Not, der sie schützte. Woran aber glaubt der Mensch, die Jugend, heute, wenn nicht an Gott? Sind es Modeund Schminkprodukte, die neusten Technologien, Werbung oder sogar die vegane Ernährung? Glauben Jugendliche überhaupt an etwas? Angenommen viele Heranwachsende hätten ihre Fähigkeit, zu glau-

Die Kraft des Glaubens Worin liegt der Grund, dass wir uns von Stress, hohen Erwartungen und Sorgen beherrschen lassen? Gott hat uns einmal gelehrt, dass jeder Mensch mit all seinen Fehlern und Verhaltensweisen gut ist. Man soll sich nicht anpassen, nur damit andere einen mögen. Individualität ist ein kostbares Geschenk, das man nicht aufgeben sollte, um dazuzugehören. Wir alle haben einen Platz in dieser Welt. Wir müssen ihn nur finden. Der Glaube besitzt eine viel stärkere Kraft, als ein Teil der Jugend vermutet. Gott ist nicht vergänglich. Er ist ein stetiger Begleiter des Menschen, wenn dieser es zulässt. Der Glaube an Gott ist viel stärker, als an einen heute angesagten Trend oder ein neues

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Produkt. Diese können so schnell vergehen, wie sie aufgekommen sind. Es ist nichts Beständiges, auf das man sein Leben lang vertrauen kann. Gott hingegen ist eine konstante Größe im Leben des Menschen seit Anbeginn der Zeit. Leider kann man die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen. Einige Jugendliche denken beim Hören des Wortes Religion sofort an »langweilige« Gottesdienste, Gebete und an die Schöpfungsgeschichte, obwohl doch jedes Kind weiß, dass die Evolution den Menschen hervorgebracht hat. Was viele Jugendliche jedoch dabei vergessen, sind die anderen Wunder, die der Glaube an eine höhere, allgegenwärtige Gestalt in sich birgt. Vertrauen, Geborgenheit, Zuversicht, Dankbarkeit und Unterstützung. Von all dem ist ein Mensch erfüllt, wenn er den Glauben nicht von sich

stößt. Ich habe immer überlegt, ob Menschen, die in sich ruhen und von nichts erschüttert werden können, von so tiefem Glauben erfüllt sind, dass sie zu sich selbst gefunden haben. Inzwischen bin ich fest davon überzeugt. Die Jugend hat den Zauber, den der Glaube in sich trägt, verdrängt. Er ist verloren gegangen in dem Tumult aus Hektik, hohen Erwartungen und den Fortschritten von Wissenschaft und Technik. Ob sie je zurück zu den Wurzeln der Religion finden, kann ich nicht sagen. Sollte dem so sein, hätten die Jugendlichen eine Chance, aus dem Meer von Fragen und Unklarheiten aufzutauchen und sich so anzunehmen, wie sie sind. Aufhören mit dem Rechtfertigen und Anpassen, um von anderen gemocht zu werden, und anfangen, dankbar dafür zu sein, hier leben zu können.

Konfirmation 2018 in Laubach Die Anmeldung für den neuen Konfirmandenjahrgang 2017/18 steht bevor. Die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden mit ihren Eltern treffen sich zu einem Informationsabend zum Konfirmandenunterricht im Evangelischen Gemeindehaus in Laubach am:

Donnerstag, 8. Juni 2017, 19.00 Uhr Anmeldeformulare für den Konfirmandenunterricht gibt es im Pfarramt bzw. werden per Post zugesandt. Ansprechpartner für den Konfirmandenunterricht ist Pfarrer Stephan Ebelt. Falls jemand keine Post erhalten hat, aber am Unterricht teilnehmen und sich konfirmieren lassen möchte, so melde er oder sie sich bitte umgehend im Pfarramt. Der Vorstellungsgottesdienst für die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden ist für den 2. Juli 2017 geplant, der Konfirmandenunterricht startet am Donnerstag, 29. Juni um 15.00 Uhr im Gemeindehaus.

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Reformation 2017

Reformation 2017

Der Reformation ein Gesicht geben

Zwei Beispiele, wie es aussehen kann

1. Ein Selfie oder Porträtfoto von sich selbst machen. 2. Mindestens eine der drei Aussagen vervollständigen: - Reformation bedeutet für mich … - Ich bin evangelisch, weil … - Kirche hat Zukunft, wenn … 3. Name (Angabe von Beruf, Alter, Ort freiwillig) 4. Bild und Text per E-Mail an reformation@ laubach-evangelisch.de schicken

Vor 500 Jahren fing die Reformation mit einem Thesenanschlag in Wittenberg an. Martin Luther war das Gesicht für die Veränderungen, die die evangelische Kirche bis heute prägen. Und heute – das sind wir, die wir zu einer evangelischen Gemeinde gehören. Gesicht zeigen, zu seinem Glauben stehen und danach handeln, gehören zum Protestantismus. »Wir geben der Reformation ein Gesicht« ist ein Projekt in unserer Gemeinde, welches die Gedanken der Reformation aufnehmen will. Jeder ist eingeladen, selbst Gesicht zu zeigen. Bis zum Reformationstag am 31. Oktober soll aus den vielen Fotos ein großes Luther-Mosaik entstehen. Mit einem Foto und einem kurzen Statement kann jeder mitmachen (siehe rechts):

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In der Stadtkirche werden die eingehenden Bilder und Statements nach Posteingang umgehend in einer Ausstellung veröffentlicht. Sie sind herzlich eingeladen, sie während der Offenen Kirche zu besichtigen. Der Start der Aktion erfolgte in Laubach am 2. April. Bei Gemeindeveranstaltungen im Sommerhalbjahr wird es weitere Gelegenheiten geben, vor Ort an diesem Projekt teilzunehmen. Ansprechpartner ist Pfarrer Ebelt (Tel. 0 64 05/ 95 08 06), weitere Kontaktdaten siehe S. 34. Machen Sie mit, schicken Sie ihr Bild und Statement und geben Sie der Reformation Ihr Gesicht. (Mit der Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, dass Ihr Foto, Name und Text im Rahmen des Projektes »Wir geben der Reformation ein Gesicht« verwendet werden darf. Eine Weitergabe der Daten und Bilder an Dritte ist ausgeschlossen.)

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Lutherisch – reformiert – uniert – was heißt das? Eine Annäherung an die Konfessionen Von Gisela Weygandt In der evangelischen Kirche gibt es drei Richtungen: lutherisch, reformiert, uniert. Das weiß ich. Aber als meine (katholische) Freundin mich fragte, wozu ich gehöre, wusste ich keine Antwort. Mir wurde klar, dass ich noch nicht einmal sicher war, worin sich die drei unterscheiden – außer in der Form der Beffchen. Bei den Lutheranern bestehen sie aus zwei weißen Stoffstreifen, bei den Reformierten sind die beiden Stoffstreifen zusammengenäht. Bei den Unierten ist diese Mittelnaht zur Hälfte wieder aufgetrennt. Das soll andeuten, dass sie sich als Vereinigung von Lutheranern und Reformierten verstehen. Aber das ist nun wirklich kein bedeutender theologischer Unterschied. Da musste es doch mehr geben. Also habe ich ein bisschen Forschung betrieben. Die Lutheraner berufen sich (wer hätte das gedacht) auf Luther. Die Reformierten berufen sich auf die Schweizer Calvin und Zwingli. Einig sind sich alle drei in ihrer Ablehnung des Papsttums. Sie lehnen auch die katholische Vorstellung ab, dass ein gläubiger Christ einen geweihten Priester braucht, der zwischen ihm und Gott vermittelt. Sie vertreten die Ansicht, dass sich jedermann direkt an Jesus Christus wenden kann, ohne die Fürsprache eines Priesters oder Heiligen zu benötigen. Einig sind sie sich auch darüber, das Christen als Kinder getauft werden und eine zweite Taufe als Erwachsener nicht sinnvoll ist. Wie es mir ein befreundeter Pfarrer erklärte: In der Taufe wird ein Kind Gott vorgestellt und als Mitglied der Gemeinde seiner Fürsorge übergeben. Wenn es später noch einmal getauft wird, sagt Gott: »Dich kenne ich doch schon. Na gut, Waschen wird dir nicht

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schaden.« Dafür gibt es an der Schwelle zum Erwachsen-Werden die Konfirmation, vor der sich der Heranwachsende mit dem Christentum beschäftigt und bei der er oder sie sich bewusst dafür entscheidet, ein Christ zu sein. Luther gesteht dem Einzelnen mehr Entscheidungsfreiheit und mehr Selbstständigkeit zu als Calvin das tut. Die »Kirchenzucht«, die Calvin so wichtig ist, spielt für Luther keine große Rolle. Interessanterweise gehen hier Theorie und Praxis weit auseinander. In seinen Schriften beschreibt Calvin die Kirchenzucht als das Bemühen der Gemeinde um Menschen, denen es nicht gelingt, ihr Leben an der christlichen Lehre auszurichten. Solche Menschen sollen mit Liebe und Barmherzigkeit auf den richtigen Weg geführt werden. In der Praxis herrschte damals in vielen calvinistischen Gemeinden eine Überwachungs- und Bespitzelungskultur. Es wurde starker Druck auf Abweichler ausgeübt, der im Extremfall bis zum Tod auf dem Scheiterhaufen führte. Luther dagegen, der die Verehrung der Heiligen ablehnte, verlangte nicht, dass die Heiligenbilder aus den Kirchen verschwinden. Als sein Kollege in Luthers Abwesenheit einen Bildersturm anführte, wurde er von Luther bei seiner Rückkehr zurückgepfiffen: Auf die Schwachheit seiner Mitmenschen,

denen diese Bilder etwas bedeuten, sei Rücksicht zu nehmen. Der wichtigste Unterschied ist aber das Verständnis des Abendmahls. Luther sagt, dass sich dabei Wein und Brot tatsächlich in Fleisch und Blut Christi verwandeln. Zwingli und Calvin sehen in Wein und Brot Symbole, die uns an Christi Opfer erinnern. Hauptsächlich an diesem Punkt ist die Vereinigung der lutherischen und der reformierten Kirche gescheitert. Interessant ist auch, dass alle drei Reformatoren ursprünglich die katholische Kirche refor-

mieren wollten, eine Spaltung haben sie alle anfänglich nicht gewollt. Erst als ihre Bemühungen auf heftigen Widerstand stießen, der bis zum Ausschluss aus der katholischen Gemeinschaft ging, führten sie ihre Anhänger auf einen getrennten Weg. Auf diesem Weg sind ihnen übrigens nicht alle gefolgt, die die Notwendigkeit einer Reformation sahen. Erasmus von Rotterdam zum Beispiel prangerte Missstände in seinen Büchern und Schriften an, war aber nicht bereit, sich Luther anzuschließen – sehr zu dessen Enttäuschung.

Menschen der Reformation Ulrich Zwingli Von Michael Achhammer / Foto: epd bild Ulrich (eigentlich Huldrych) Zwingli, am 1. Januar 1484 in Wildhaus geboren, wurde 1519 als Leutpriester an das Züricher Großmünster berufen. Ermutigt vom Erfolg der Wittenberger Reformatoren, kritisierte Zwingli öffentlich die römisch-katholische Kirche, den Kirchenzehnt und das Eheverbot für Priester. Besonders aufsehenerregend war seine Billigung eines öffentlichen Wurstessens während der Fastenzeit 1522, obgleich das Essen von Fleisch in der Passionszeit untersagt war. 1529 traf Zwingli während der Marburger Religionsgespräche auf Martin Luther. Der Versuch, die Reformation durch ein Bündnis der beiden einflussreichen Reformatoren europaweit zu festigen, scheiterte am sogenannten Abendmahls-Streit. Seit 1529 begann Zwingli die geplanten Veränderungen in Zürich radikaler durchzusetzen. Mit einem Ratsbeschluss wurden die Bürger zum Gottesdienstbesuch gezwungen. Gegner wurden der Stadt

verwiesen, Täufer hingerichtet und romtreuen Städten mit Krieg gedroht. Ein angeblich bei einer gemeinsamen Milchsuppe geschlossener Frieden mit den romtreuen Fünf Orten der Innerschweiz war daher auch nur von kurzer Dauer. Im Sommer 1531 drängte Zwingli die Allianz der reformierten Orte zum Krieg gegen die Romtreuen. Am 11. Oktober 1531 gelang den Katholiken bei Kappel ein vernichtender Sieg. 500 Züricher verloren ihr Leben, darunter auch Ulrich Zwingli. Er starb als Feldprediger mit dem Schwert in der Hand.

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Bericht aus der Gemeinde

Bericht aus der Gemeinde

Pate sein für eine »Bibelbank« Ausruhen im Schatten des Reformationsbaumes Von Stephan Ebelt

Skizze zum Projekt, mit Ansicht von oben und Darstellung der einzelnen »Bücher«, die das Rund der Bank bilden werden.

Als Auftakt für das Reformationsjubiläum wurde 2016 auf dem Kirchplatz von allen christlichen Gemeinden in Laubach ein »Reformationsbaum« gepflanzt. Unter diesem Reformationsbaum soll eine Bank aufgestellt werden, die einen Bezug zur Reformation hat. Luther hat bekanntlich die Bibel ins

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Deutsche übersetzt. So war die Idee naheliegend, das »Buch der Bücher« als Bibelbank um die Reformationslinde aufzustellen. Jedes der 66 Bücher wird mit seinem Namen, z. B. Markus, Lukas, Johannes usw. beschriftet. Mit der Bibelbank kommen die Besucher des Kirchplatzes auf ungewöhnliche Art und Weise mit der Bibel in Berührung. Die Bank lädt zum Ausruhen unter dem Reformationsbaum ein. Informationstafeln erklären den Zusammenhang von Reformation und Bibel und mittels QR-Codes wird zum Lesen der Bibel bzw. von Bibelversen eingeladen. Um die Idee in die Tat umzusetzen bedarf es 6.600 €. Ein Betrieb vor Ort übernimmt die Stahlkonstruktion, die Evangelische Jugendwerkstatt Gießen wird die Holzarbeiten und die Montage übernehmen. Der Kirchenvorstand, die Stadt Laubach und auch eine Stiftung sind bereits von der Idee überzeugt und wollen die Umsetzung fördern. Es fehlen lediglich 2.000 €, damit die Finanzierung für diese

einmalige Bank steht. Deshalb werden für die einzelnen Bücher »Paten« bzw. »Buchspender« gesucht, die bereit sind, 40 € oder mehr für ihr Buch zu spenden. Die Spende wird gern zu den Öffnungszeiten im Gemeindebüro entgegengenommen oder diese kann auf das Konto der Kirchengemeinde bei der Sparkasse (siehe letzte Seite im Impressum) mit dem Stichwort: »Bibelbank Laubach, Name des Buches«. Im Gemeindebüro wird eine Liste ge-

führt, wo die Patenschaft für jedes Buch eingetragen wird. Soweit mir bekannt, wurde die Idee einer »Bibelbank« in dieser Form in Deutschland noch nicht verwirklicht. Mit der Realisierung wird etwas Einzigartiges für das Reformationsjubiläum in Laubach entstehen. Deshalb: unterstützen Sie dieses einmalige Projekt, werden Sie Pate für die Bibelbank.

Ein Teil der Stahlkonstruktion für die Bank ist in Arbeit. Fotos: Stephan Ebelt

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Gottesdienstplan Laubach

Gottesdienstplan Laubach

Wir feiern Gottesdienst in Laubach 4. Juni

10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (GK)

Pfarrer Alexander Janka

5. Juni

18.00 Uhr »Von allen guten Geistern verlassen?«

OASE-Gottesdienst-Team

9. Juni

17.00 Uhr Gottesdienst des Laubach-Kollegs zum Abitur

Pfarrer Winfried Schön

11.00 Uhr Ökumenischer Ausschuss-Gottesdienst im Festzelt

Pfarrer Stephan Ebelt Pfarrer Clemens M. Wunderle

10.30 Uhr Gottesdienst

Prädikant Artur Niesner

10.30 Uhr Gottesdienst zur »mixtur«

Prädikant Friedrich Graf zu Solms-Laubach

8.15 Uhr Grundschulgottesdienst zur Verabschiedung der Viertklässler

Religionslehrerinnen der Grundschule Pfarrer Stephan Ebelt

10.30 Uhr Gottesdienst mit Tauferinnerung und mit Begrüßung der neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden, anschl. Kirchenkaffee

Pfarrer Stephan Ebelt Pfarrer Alexander Janka

9. Juli

10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (GK)

Pfarrer Stephan Ebelt

16. Juli

10.30 Uhr Gottesdienst

N. N.

23. Juli

10.30 Uhr Gottesdienst mit Taufe

Prädikantin Anne Werk

30. Juli

10.30 Uhr Gottesdienst

N. N.

Pfingsten Pfingstmontag Freitag

11. Juni Trinitatis

18. Juni

1. So. n. Trinitatis

25. Juni

2. So. n. Trinitatis

28. Juni Mittwoch

2. Juli

3. So. n. Trinitatis

4. So. n. Trinitatis 5. So. n. Trinitatis 6. So. n. Trinitatis 7. So. n. Trinitatis

6. August

10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (EK)

Pfarrer i. R. Helmut Raschke

13. August

10.30 Uhr Gottesdienst

Pfarrer Stephan Ebelt

14. August

9.00 Uhr Gottesdienst des Laubach-Kollegs zum Beginn des neuen Schuljahres

Pfarrer Winfried Schön

Gottesdienst der Grundschule zum Beginn des neuen Schuljahres / kath. Kirche

Gemeindepädagogin Tanja Mohr u. a.

20. August

10.30 Uhr Gottesdienst mit Taufe

Pfarrer Alexander Janka

27. August

10.30 Uhr Gottesdienst zum Blues-Festival

Pfarrer Stephan Ebelt

3. September

10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (GK)

Pfarrer Alexander Janka

8. So. n. Trinitatis 9. So. n. Trinitatis Montag

15. August Dienstag

Gottesdienste im Laubacher Stift

10. So. n. Trinitatis 11. So. n. Trinitatis 12. So. n. Trinitatis

OASE-Gottesdienst am 5. Juni um 18.00 Uhr »Von allen guten Geistern verlassen?« Nach langer Pause laden wir Sie ganz herzlich ein, am Pfingstmontag um 18.00 Uhr zu einem OASE-Gottesdienst. Dürfen wir auch Sie zu unserem Abendgottesdienst begrüßen? Haben Sie Lust, sich zum Ausklang des Pfingstfestes Gedanken über den Heiligen Geist zu machen? Geben Sie uns nach dem Gottesdienst bei einem kleinen Imbiss Ihr Feedback! Wir freuen uns auf Sie! Ihr Oase-Team (Pfarrer Alexander Janka, Anja Martine, Anne Werk, Susanne Koch, Elisabeth Alewell-Nebe; musikalisch unterstützt durch Elisa Diehl und Dilan Gevsek)

finden jeweils dienstags um 9.45 Uhr statt. Zu diesen Gottesdiensten sind alle Laubacher herzlich eingeladen. Die »Stiftsgemeinde« freut sich über Ihren Besuch.

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= Kindergottesdienst

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Veranstaltungen

Veranstaltungen

Mixtur – eine Woche mit der Orgel

»mixtur« in Laubach

Konzerttipp von Gisela Weygandt

Orgelkonzerte in der Residenzstadt

Wie jedes Jahr gibt es auch dieses Jahr vom 22. bis 29. Juni verschiedene Konzerte mit der Orgel in Laubach. Das fängt am Donnerstag an mit dem Chor »Vorlaut« der Friedrich-Magnus-Gesamtschule und endet mit dem Duo ZIA und dem Sprechlyriker Temye Tesfu eine Woche später. Auf diese drei bin ich besonders neugierig. Im Internet kann man sich das Duo ZIA anhören, wie sie zusammen Orgel und Trompete spielen – ganz eigenartige Musik, eine Mischung aus europäischen und indischen Klängen. Temye Tesfu zeigt einige seiner Auftritte. Er nennt sich Sprechlyriker, er tritt bei Poetry Slams auf, aber für mich hört es sich an wie Kabarett – und ich liebe Kabarett!

Diese drei interessieren sich für Martin Luther als Komponisten, von dem es viele Lieder in unserem Gesangbuch gibt. Sie wollen uns diese Lieder näherbringen. In ihrem Programm schreiben sie, dass sie seine Weisen neu arrangiert haben. Sie werden sie auf Flügelhorn und Orgel spielen. Aber was macht Temye Tesfu dabei? Auf keinem seiner Videos habe ich ihn singen gehört, immer nur sprechen. Auf dieses Konzert bin ich auf jeden Fall sehr gespannt. Zwischen diesen beiden Konzerten liegt eine bunte Mischung verschiedener Veranstaltungen. Schauen Sie doch mal in den Flyer. Es lohnt sich!

Einblicke einer Insiderin Von Anja Martine

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Donnerstag, 22. Juni, 18.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche

Konzert des Schulchores »VORLAUT«

der Friedrich-Magnus-Gesamtschule. Auf dem Programm steht eine Mixtur aus Popsongs, afrikanischen Rhythmen und klassisch interpretierten Chorwerken. Samstag, 24. Juni, 19.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche

25 Jahre Orgelkonzerte in Laubach Vor 25 Jahren fand in der Laubacher Stadtkirche zum 1. Mal eine Reihe mit Orgelkonzerten statt. Damals, noch verbunden mit dem Drehorgelfestival, hieß die Reihe »1. Orgel- und Drehorgelfestival« in Laubach. 2011 dann »Ohrenspeise – eine Woche mit der Queen« und jetzt »Mixtur – eine Woche mit der Orgel«. An vielen verschiedenen Orten waren wir, im Schlosspark, in den Kirchen der Stadtteile, der katholischen Kirche, und wir hatten auch die unterschiedlichsten Kombinationen: Orgel und Fußball, Orgel und Poetryslam und vieles mehr. Dieses Jahr wird das Eröffnungskonzert auf den ersten Blick vielleicht unspektakulär, aber es ist besonders! Zum ersten Mal musizieren alle hauptamtlichen Kirchenmusiker und -musikerinnen der

Auch in diesem Jahr findet wieder die über die Grenzen Laubachs hinaus bekannte Reihe der Orgelkonzerte »mixtur« statt, zu der hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Veranstaltungen zu finden ist.

Propstei Oberhessen zusammen. Sie alle haben sich auf dieses Projekt eingelassen. Wir singen im Chor und bringen die Orgel mit verschiedenen Instrumenten zu Gehör. Das hört sich einfach an, aber wir sind es gewohnt vor dem Chor zu stehen, nicht im Chor. Wir mussten lernen, den Ton anzugeben und die Interpretation festzulegen. Und jetzt übernimmt das für dieses Konzert Prof. Karl Rathgeber, der in einer Probenphase aus der Menge der Individualisten versucht, einen Chor zu formen und mit uns eine gemeinsame Interpretation der Stücke zu finden. Verraten kann ich: bei der ersten Probe waren wir weit davon entfernt, bei der zweiten wurde es schon besser … Ob es gelingt? Wir werden alles dafür tun.

Eine Aufführung für Erzähler und Kinderorchester der Musikschule Marburg und der Erich-KästnerGrundschule Cappel, die uns mit auf eine musikalische Reise ins Morgenland nehmen. Mittwoch, 28. Juni, 19.30 Uhr in der Katholischen Kirche »St. Elisabeth«

»Sand im Orgelwind«

Sandmalerin Anne Löper fasziniert mit ihrer einmaligen Kreativität und Fähigkeit, mit Sand und Licht Geschichten zu erzählen. An der Orgel musiziert Jakob Dietz. Donnerstag, 29. Juni, 19.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche

»Luther Speaks«

»Ein feste Burg ist unser Gott – Musik Das Duo Zia (Markus Rust, Trompete und Christian und Texte zur Reformation« Grosch, Orgel) sowie der Sprechlyriker Temye Tes-

Es erwartet Sie ein gemeinsames Projekt aller hauptamtlichen Kantorinnen und Kantoren aus Oberhessen, die gemeinsam bekannte und unbekannte Werke der Kirchenmusik präsentieren, die aus der Reformationszeit hervorgegangen sind.

fu gehen der Frage nach, ob das musikalische und sprachliche Erbe Martin Luthers auch heute noch nachhallt. (Siehe auch Konzerttipp links.)

Sonntag, 25. Juni, 10.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche

»Was würde Luther heute sagen?«

Unter diesem Leitwort steht der diesjährige mixtur-Gottesdienst, der von Friedrich Graf zu SolmsLaubach und Dekanatskantorin Anja Martine gestaltet wird. Sonntag, 25. Juni, 17.00 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche

»Sheherazade – Impressionen aus 1001 Nacht« LebensZeichen 21

Für die Kleinen (und Großen)

Für die Kleinen (und Großen)

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Schlagzeug, Flöte, Gitarre, Klavier, Saxophon, Trompete und viele mehr fallen mir ein, wenn ich an Musikinstrumente denke. Aber an eine Orgel denke ich erst mal nicht. Eigentlich komisch, denn sie ist das größte Musikinstrument der Welt und in Laubach haben wir eine besonders prächtige in unserer Kirche, die nach der Renovierung vor einigen Jahren wieder in goldenem Glanz erstrahlt. Sie besteht aus vielen kleinen und großen Pfeifen. Ein Gebläse pustet Luft in die Pfeifen und bringt sie zum Klingen. Die Orgel spielt man mit beiden Händen und beiden Füßen. Puh! Da muss man sich ganz schön konzentrieren. Dafür erfüllt die Orgelmusik dann aber auch die ganze Kirche und klingt wunderschön. Mit der Orgel werden außerdem Gottesdienste und Feiern in der Kirche eröffnet und beendet. Weil sie so beeindruckend aussieht und einen so umwerfenden Klangt hat, wird sie von Vielen die »Königin der Instrumente« genannt.

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Um sie zu ehren findet in Laubach einmal im Jahr eine Reihe von Orgelkonzerten statt. Diese haben sich im Laufe der Jahre verändert und immer wieder kommen auch andere Musiker und Künstler dazu, um mit und rund um die Orgel zu feiern. Am 22. Juni zum Beispiel tritt der Schulchor »Vorlaut« der Friedrich-Magnus-Gesamtschule in unserer Kirche auf. Vielleicht wirst du dir dieses Konzert ja auch anhören. Oder singst sogar selbst mit? Übrigens: Dass heute so viele verschiedene Menschen in unserer Kirche musizieren und singen, war nicht immer selbstverständlich. Vor über 500 Jahren sang im Gottesdienst lange Zeit nur der Pfarrer. Und das auch noch in lateinischer Sprache. Die Gemeinde durfte nur zuhören. Martin Luther gefiel das gar nicht. Er hielt das gemeinsame Singen für einen wichtigen Weg, etwas über den Glauben zu erfahren und mit den Menschen zu teilen. Daher dichtete er selbst in deutscher Sprache. Das Weihnachtslied »Vom Himmel hoch, da komm ich her« hast du bestimmt schon mal gesungen. Es wurde von Martin Luther selbst gedichtet! Außerdem dichtete Luther viele Kirchenlieder für Kinder. Sie waren ihm besonders wichtig, denn sie sollten dazu beitragen, die Mädchen und Jungen in ihrem Glauben zu stärken und damit die Zukunft der Kirche zu sichern.

Heute habe ich neun Wörter aus dem Text auf der linken Seite für dich versteckt. Ob du sie alle findest? Sie stehen von links nach rechts und von oben nach unten in dem Durcheinander der vielen Buchstaben.

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Gruppen und Kreise

Alle Gruppen und Kreise sind offen, und alle Interessierten sind herzlich willkommen! Eltern-Kind-Treffen Die Eltern-Kind-Gruppe ist ein offener Kreis. Interessierte Mamas und Papas sind mit ihrem Nachwuchs herzlich willkommen. Es gibt zwei Gruppen, die Treffen finden mittwochs von 09.30-11.00 Uhr und donnerstags von 9.00-11.00 Uhr statt. Nähere Infos erhalten Sie über das Gemeindebüro. Jugendtreff Die Jugendgruppen treffen sich nach Vereinbarung im Gemeindehaus. Informationen im Gemeindebüro Seniorenkreis 1. und 3. Mittwoch im Monat, 15.00 Uhr im Gemeindesaal Informationen bei Frau Rita Hillgärtner, Tel. 72 77 Termine: 7.06. / 21.06. / Sommerferien / 16.08. / 6.09. Ökumen. Frauengesprächskreis 1. Montag im Monat, 18.00 Uhr im Gemeindesaal. Barbara Bugdahl, Barbara Herr, Helga Hey Informationen bei Wiebke Alewell, Tel. 1576 Termine: 5.06. /Sommerferien / 4.09. Bibelgesprächskreis In angeregten Gesprächen den Geheimnissen der Bibel und ihrer Geschichte mit den Menschen näher kommen . 1. und 3. Dienstag im Monat, 18.30 Uhr im Gemeindehaus. Informationen im Gemeindebüro.

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Veranstaltungen

Besuchsdienst Nach Absprache, in zweimonatigem Abstand; Gisela Ermel, Irmgard Günther, Renate Kost, Jutta Mäurer; Infos bei Inge Möll, Tel. 64 66. Kindergottesdienst Jeden 2. Sonntag im Monat (gerade Woche) findet unser Kindergottesdienst statt. Treffpunkt ist um 10.15 Uhr im Gemeindehaus bis 11.30 Uhr Alle interessierten Kinder sind herzlich willkommen. Termine: 04.06./18.06./Sommerferien/27.08.

Hinweis zur Begleitliteratur Parallel zum Beiheft wird folgende Begleitliteratur im Strube Verlag, München herausgegeben: • Taste einfach – Begleitbuch für alle Lieder mit jeweils zwei Sätzen für Orgel/Klavier, für nebenberufliche Organistinnen und Organisten leicht spielbar • Posaunenchorbuch - Intonation und Begleitsätze für alle Lieder

Kirchenmusik

• Begleitheft Klavier komplex – Anspruchsvolle Arrangements, die verschiedene musikalische Genres verbinden (Klavier, Band, Posaunenchor, Chor)

Kinderchöre Spatzen (ca. 4 Jahre – 1. Klasse), Freitag, 14.30 – 15.15 Uhr Kids (ab 2. Klasse), Freitag, 15.30 – 16.30 Uhr Leitung: Dr. Beate Korf, Tel. 06 41 - 4 57 09 »music kids« (ab 4. Klasse) Freitag, 15.30 – 16.30 Uhr (parallel zu den Kids) Leitung Anja Martine, Tel. 18 08

• Zwei Chorhefte nach verschiedenen Genres gegliedert • Ein Jungbläserheft

Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum 60487 Frankfurt a.M. · Tel. (0 69) 71 37 91 30 E-Mail: [email protected] www.zentrum-verkuendigung.de

Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum 35037 Marburg, Tel. (0 64 21) 16 29 33 E-Mail: [email protected] www.ekkw.de/kirchenmusik

Jugendchor (ab 12 Jahre) Freitag, 16.30 - 17.30 Uhr Leitung: Anja Martine, Tel. 18 08 Vocaliker Dienstag, 20.00 Uhr Leitung: Anja Martine, Tel. 18 08 Posaunenchor Freitag, 18.30 Uhr Leitung: Arno Massier, Tel. 50 54 04

Alle Proben finden im Gemeindehaus statt. Wir freuen uns über alle, die Lust haben, mitzumachen. Jede und jeder – ob groß oder klein – ist herzlich willkommen. In den Ferien finden in der Regel keine Proben statt. In Ausnahmefällen werden spezielle Termine abgesprochen.

EGplus EGplus – die Ergänzung zum Gesangbuch Beiheft zum Evangelischen Gesangbuch für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Im September 2017 führen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche von KurhessenWaldeck ihr gemeinsames Beiheft zum Evangelischen Gesangbuch EGplus ein. Nach zwei Jahrzehnten Nutzung des EG wurde deutlich, dass dessen Liedauswahl aus heutiger Sicht unvollständig ist. Es fehlen z. B. Lieder zu den Kasualien Taufe, Trauung bzw. Segnung und Trauerfeier. Bedarf zeigt sich auch bei Liedern zur Einschulung oder bei neuen Liedern zu den Kirchenjahreszeiten, vor allem zu Passion und Ostern. Außerdem ist der Wunsch Gemeindeausgabe

Buchhandelsausgabe

Beiheft EGplus 300 Seiten Format 11 x 18 cm Gemeindeausgabe 6,50 € Mengenrabattstaffel von 5,85 € bis 4,85 € Vorbestellung ab Mai 2017 EKHN über Zentrum Verkündigung EKKW direkt beim Verlag Buchhandelsausgabe 9,90 €

Evangelischer Medienverband Kassel GmbH Heinrich-Wimmer-Straße 4, 34131 Kassel, Tel. 05 61-3 42 24, [email protected] www.ekkw.de/emv

nach neuen, einfachen Singformen gewachsen. Das gemeinsame Beiheft soll nun das Liedangebot des EG mit Liedern ergänzen, die sich nach 1995 verbreitet haben und nur vereinzelt erhältlich sind. Dabei ist die Liedauswahl stilistisch vielfältig und bildet die unterschiedlichen Frömmigkeitstraditionen in unseren Kirchen mit ihren liturgischen und musikalischen Ausprägungen ab. Das Beiheft wird damit eine Wegmarke zur Förderung des gemeinsamen Singens in unserer volkskirchlichen Situation sein.

Einführungsveranstaltung zum EGplus Die Einführungsveranstaltung für das neue Begleitheft findet für die Propstei Oberhessen in Gießen statt, und zwar am Sonntag, 10. September 2017 um 16.00 Uhr in der dortigen Johanneskirche.

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Pinnwand

Pinnwand

Offene Kirche In der Sommerzeit haben wir die Kirche zu folgenden Zeiten für Sie geöffnet: Do 10- 14 Uhr Sa 14 – 16 Uhr So 14 – 16 Uhr Im Moment haben wir immer noch verkürzte Öffnungszeiten und es wird die meiste Zeit ein Kirchenwächter anwesend sein. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Hompage der Kirchengemeinde unter www.laubach-evangelisch.de

Näher am Urtext, in der Sprache angepasst Revidierte Ausgabe der Einheitsübersetzung erhältlich Von Arno Massier Nachdem in der evangelischen Kirche im vergangenen Herbst die neue Übersetzung der Lutherbibel veröffentlicht wurde, hat auch die katholische Kirche nach über 30 Jahren die Ausgabe der Einheitsübersetzung überarbeitet und veröffentlicht. Diese Ausgabe soll sich noch stärker am Urtext orientieren und die Texte in die Sprache der Gegenwart übertragen. Auch wurden inhaltliche Abweichungen korrigiert. So grüßt Paulus im Römerbrief nicht mehr den Apostel Junius, sondern (dem Urtext entsprechend) die Apostelin Junia. Ebenso werden jetzt »Brüder und Schwestern« genannt, wenn eine gemischte Gruppe

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der Gemeinde angesprochen wird. Eine weitere Anpassung betrifft die Annäherung an den christlich-jüdischen Dialog, wenn Gott nicht mehr als Jahwe, sondern als DER HERR (in Kapitälchen) bezeichnet wird (was in den Lutherübersetzungen schon seit vielen Ausgaben üblich ist). Wem die Sprache der Lutherausgaben an einigen Stellen zu hölzern oder zu sperrig ist, findet in der Ausgabe der Einheitsübersetzung sicher eine gelungene und ergänzende Alternative, zumal sie eine Bibelausgabe ist, die von beiden Konfessionen gleichermaßen anerkannt ist.

Schlossbibliothek Laubach Ausstellung 2017

»Luther und Co.« 500 Jahre Reformation in Laubach Führungen mittwochs, 17.00 Uhr oder nach Vereinbarung Infos: 0 64 05 91 04 10 (Gräfliche Verwaltung)

Auf dem Weg zum Protestantismus Schüler und Schülerinnen der Friedrich-Magnus-Gesamtschule entwerfen Schautafeln zu unterschiedlichen Aspekten der Reformation in Laubach Die sehr sehenswerte Ausstellung ist zu besichtigen ab Mitte Juni in der Evangelischen Stadtkirche Laubach zu den Zeiten der Offenen Kirche.

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Veranstaltungen

Veranstaltungen 3DekanateFeiern_6.qxp_A5_Gemeindebrief 04.05.17 22:37 Seite 2

3DekanateFeiern_6.qxp_A5_Gemeindebrief 04.05.17 22:37 Seite 1

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Dekanate feiern

PROGRAMM SA|09|09|2017

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Dekanate feiern GRÜNBERG HUNGEN KIRCHBERG

GRÜNBERG HUNGEN KIRCHBERG

OPEN-AIR-BÜHNE: 15:00 - 18:00 UHR • PfarrerInnenchor • Projektchor der drei Dekanate präsentiert Lieder aus dem neuen Beiheft zum Gesangbuch • Posaunenchöre • 16:10 Uhr FireBeazz • 20:30 UHR BASTA

musikalisch kulinarisch evangelisch

SA|09|09|2017 15:00 BIS MITTERNACHT GROSSEN-BUSECK AM ANGER

16:10 Uhr

FireBeazz

Percussion & more aus Großen-Buseck

AUSSTELLUNGEN: • „Frieden ist möglich“ in der Synagoge • „Reformation – mehr als Luther“ in der Kirche RUND UM THAL’SCHES RATHAUS UND KIRCHE: • Kinder- und Jugendprogramm • Marktstände und Aktionen

20:30 Uhr

BASTA

in Concert

www.giessenerland-evangelisch.de www.giessenerland-evangelisch.de

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Verastaltungen im Dekanat

Veranstaltungen im Dekanat

es d n ge 2017 n tu ahr l a t mJ s n a i Das Dekanat Grünberg gemeinVer nates sam mit Dekan Norbert Heide bietet auch im Jahr 2017 eine Reihe von Veranstaltungen an. Von vereka

Liturgischer Spaziergang Gemeinsam die Ruhe des Abends und der Nacht erspüren und erleben, miteinander ein Stück Weg gehen und mit anderen in Gottes Haus IHM die Ehre geben, singen, loben und beten – das können Sie auf unseren Liturgischen Spaziergängen. Die Mitglieder des Kirchenmusikalischen Ausschusses mit Dekan Heide freuen sich darauf, Sie begrüßen zu dürfen. Für einen Rücktransfer kann gesorgt werden. Samstag, 19. August 2017

»Die beste Zeit im Jahr ist mein«

epd bild

19.30 Uhr Kirche Lauter: Ankommen gegen 20.00 Uhr Gang auf dem Lutherweg gegen 21.00 Uhr Kirche Wetterfeld: Feier des Nachtgebetes (Komplet)

D

schiedenen Pilgertouren durch Deutschland und England, die sowohl eintägig als auch mehrtägig stattfinden, über eine Radtour »durch Thüringens schönste Lutherstädte« bis zu Tagen der Stille auf der ostfriesischen Insel Baltrum reicht das Spektrum der Angebote. Alle diese Veranstaltungen hier näher zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen. Das Dekanatsbüro bietet aber Informationsbroschüren an, in denen alle wichtigen Daten nachgelesen werden können. Dekanatsbüro Grünberg, Renthof 13, 35305 Grünberg, Tel.: 0 64 01 – 22 73 15 [email protected]

Pilgern 2017 »Wenn Luther heute reisen würde …« Unsere diesjährigen Pilgertage führen uns von Bahnhof zu Bahnhof auf Wegstrecken rechts und links vom Lutherweg zwischen Gießen und Fulda. 7.) Samstag, 10.6.2017 Etappe V: Zell/Romrod – Renzendorf: 15 km 8.) Samstag, 27.8.2017 Etappe VI: Renzendorf – Lauterbach: 15 km 9.) Montag, 9.10. – Donnerstag, 12.10. Pilgern auf dem Lutherweg (II: Trebur – Frankfurt) im Rahmen der Äktschen-Tage – Pilgern für Groß und Klein

10.) Samstag, 28.10.2017 Etappe VII: Lauterbach – Großenlüder: 15 km 11.) Samstag, 16.12.2017 Etappe VIII: Großenlüder – Fulda: 15 km Treffpunkt ist in der Regel um 8.00 Uhr auf dem Schlossparkplatz in Grünberg

Informationen zu den Veranstaltungen des Dekanats: Dekan Norbert Heide, Renthof 13, 35305 Grünberg, Telefon: 0 64 01 - 40 90 55 oder 01 73 - 9 80 70 29

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Kirche und Welt

Aus den Kirchenbüchern

»Rinnsteinkunst« mit christlichen Wurzeln Vor 150 Jahren wurde Käthe Kollwitz geboren Von Christian Feldmann Am beklemmendsten sind ter war die Tochter eines Preihre Kindergesichter: Als hohldigers. Käthes künstlerischer wangige Elendsmasken, verWeg führte sie von literasteinert vor Angst, verzerrt risch und historisch motivierin Schmerz und Hunger, starten Themen (Bauernkrieg, ren sie aus riesengroßen, entWeberaufstand, das Gretchen setzten Augen in eine Welt, in in Goethes »Faust«) zur Wieder es keinen Trost gibt, keine dergabe unmittelbarer ErMärchen und Blumen, keine fahrungen mit der Not. Heumenschliche Wärme und vor te ist längst klar, dass sie sich allem keine Zukunftsperspeknicht als sozialdemokratische tive. Verlöschende GreisenAgitatorin oder kommunistigesichter, kaum geboren und sche Elendsprophetin abtun schon am Lebensabgrund, lässt. Eine Bronze-Pietà von grauenvolle Physiognomien, Käthe Kollwitz, Foto um 1905, digita- 1937 oder ihr für das Familile Kolorierung. Foto: epd-bild vor denen die bürgerlichen engrab in Berlin-FriedrichsfelVolkserzieher mit ihren Idede geschaffenes Relief »Ruht alen von Leistung und Kultur hätten verstummen im Frieden seiner Hände« lassen ihre christlichen müssen – hätten sie nur genau hingesehen. Doch Wurzeln erkennen. Für ihren berühmten Zyklus die Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz galt »Ein Weberaufstand« hat Kollwitz ein (nicht ausals »Rinnsteinkünstlerin« – verliebt in die schmut- geführtes) Schlussbild entworfen, das im Stil eizigen Seiten des Lebens. nes mittelalterlichen Flügelaltars einen liegenden Aber was die vor 150 Jahren, am 8. Juli 1867 in männlichen Leichnam mit Herzwunde und DorKönigsberg geborene Pazifistin und Antifaschistin nenkrone zeigt und zu beiden Seiten Frauengehinterlassen hat, stellt keine Politpropaganda zu stalten, die an mächtige Balken gefesselt sind. Ihr durchsichtigen Zwecken dar. Es ist erschütternde, Text dazu: »Aus vielen Wunden blutest du, o Volk.« beschämende Realität, tausendfach beobachtet in Dass die Armen und Geschundenen das Gesicht des der Kassenarztpraxis ihres Mannes in einem Berli- leidenden »Gottesknechts« beziehungsweise das ner Armenviertel. Was sich hier im Alltag der Groß- Antlitz Christi tragen, hat die jüdische Theologie stadt an »stillen und lauten« Tragödien vollziehe, immer schon gewusst und die christliche Befreibemerkte sie einmal, könne man nicht oft genug ungstheologie im 20. Jahrhundert neu entdeckt. schildern. Käthe Kollwitz starb am 22. April 1945, weniIhr Vater hatte Jura studiert, fand mit seinen li- ge Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in beralen Ansichten keine Anstellung beim preußi- Moritzburg bei Dresden. schen Staat und wurde Maurermeister, ihre Mut-

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Aus datenschutzrechtlichen Gründen finden Sie diese Angaben in der gedruckten Ausgabe des Gemeindebriefes.

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Kontakt / Impressum

Nachlese

Ihr Weg zu uns Evangelisches Pfarramt Kirchplatz 14, 35321 Laubach

Sekretariat Frau Stefanie Baumgartner Bürozeiten: Dienstag, 10.00 – 12.00 Uhr Donnerstag, 10.00 – 12.00 Uhr Tel. 95 08 04 Fax. 95 08 05 Mail: [email protected]

Pfarramt Laubach I

Pfarrer Stephan Ebelt Tel. 95 08 06 pfarrer.ebelt@ laubach-evangelisch.de

Pfarramt Laubach II Pfarrer Alexander Janka Tel: 0 66 33 911 31 34 pfarrer.janka @ laubach-evangelisch.de

Küster

Ulrich David Möll und Inge Möll Tel. 5 06 99 59 Fax. 50 16 67

Dekanatskantorin Anja Martine Tel. 18 08 [email protected]

Die Gemeinde im Internet www.laubach-evangelisch.de

Telefonseelsorge Sagen, was Sorgen macht – aussprechen, was bedrückt: Wir sind immer für Sie da! Tel.: 0800 – 111 0 111 (gebührenfrei)

Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalten neue Kirchenfenster anlässlich der Konfirmanden-Rüstzeit in Holzhausen

Kinder- und Jugendtelefon: Nummer gegen Kummer 0800 – 111 0 333 (gebührenfrei) montags bis samstags von 14.00 – 20.00 Uhr

Besondere Ereignisse Haben Sie eine GOLDENE oder eine DIAMANTENE HOCHZEIT und wünschen den Besuch eines Pfarrers, so melden Sie sich doch bitte im Pfarramt. Wir können diese Termine aus unseren Unterlagen nicht ersehen. Der direkte Weg ist immer der beste. Wir kommen gerne! Impressum: LEBENSZEICHEN ist der Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Laubach. Herausgeber: Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Laubach, Kirchplatz 14, 35321 Laubach Redaktion: Elisabeth Alewell-Nebe, Stephan Ebelt, Sarah Hühnergarth (Familienseite), Susanne Koch, Arno Massier (V.i.S.d.P.), Anne Nordsieck, Susanne Schimmel, Gisela Weygandt. Satz und Layout: Arno Massier Druck: Gemeindebriefdruckerei, 29393 Groß Oesingen LEBENSZEICHEN erscheint in einer Auflage von 1700 Ex.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 30. Juli 2017 (verbindlich). Erscheinungstermin: Anfang September 2017

Die veröffentlichten Daten dienen ausschließlich der gemeindeinternen Verwendung. Eine missbräuchliche Nutzung ist ausdrücklich untersagt.

Bankverbindung: Sparkasse Laubach-Hungen, IBAN: DE37 5135 2227 0000 0165 01, BIC: HELADEF1LAU Stichwort: Gemeindebrief Fotos: Stephan Ebelt

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Evangelische Kirchengemeinde, Kirchplatz 14, 35321 Laubach