Jugendhilfe in Regensburg und umF: Was wir erwartet haben. Was wir gelernt haben. Was wir gemeinsam tun können. Teresa Bauer- Thomas Zintl - Lorenz Dineiger Don Bosco Zentrum /Kinderzentrum St. Vincent Regensburg Fachtagung Kinder- und Jugendpsychiatrie Regensburg 27.09.2016
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Das Don Bosco Zentrum Regensburg 2
09.09.16
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Jugendhilfeangebote für junge, geflohene Menschen im Don Bosco Zentrum Gruppe 1 – Heilpädagogische Jugendwohngruppe für umF
Gruppe 5 – Jugendwohngruppe mit möglichen Plätzen für umF
Gruppe 4 – sozialpädagogisch begleitete Wohngruppe für umF
umF im betreuten Außenwohnen
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Das Kinderzentrum St. Vincent Regensburg 9
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umF-Gruppen in St. Vincent HPI – Heilpädagogische Integrative Gruppe
UM1 – Jugendwohngruppe für umF
UM2 – Jugendwohngruppe für umF
Um3 – Jugendwohngruppe für umF
UMI – Intensivgruppe für umF
umF in weiteren Angeboten in St. Vincent: JWG, IPG, BW, HPH, …
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Was wir erwartet haben. 15
Unsicherheit – Faszination – Alltag im Don Bosco Zentrum:
• • • • •
Erste Inobhutnahmen von geflohenen Jugendlichen 2010 Keine Vorinformationen – eigene Erfahrungen gesammelt Speziell eine Gruppe für junge Flüchtlinge seit Sept. 2012 Freude an neuen Herausforderungen Gruppenalltag
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Erwartungen in St Vincent:
• Seit 2012 bereits einzelne Flüchtlinge in regulären Wohngruppen betreut. • Keine Erfahrungen mit dem damals völlig neu zu etablierenden System (IO/Clearing). • Viel Arbeit erwartet - angesichts der ab 2014 explodierenden Zugangszahlen wurde es noch mehr! • Erwartete Problemstellungen: Traumata, evtl. Ablehnung durch reguläre Betreute, kulturelle Differenzen, bürokratische Hemmnisse, Unsicherheit der MA. • Ansonsten: Optimistische, gespannte (sicher teils auch naive) Erwartungshaltung gegenüber der neuen Aufgaben. 17
Was wir gelernt haben. 18
• Die „einheimischen“ Betreuten nahmen die umF überraschend unkompliziert auf. • „Flüchtlinge“ untereinander verstehen sich nicht automatisch (Stichwort: Label „Flüchtlinge“). • umF kommen mit illusorischen Vorstellungen bei uns an und stranden hart in der „deutschen Wirklichkeit“. • Missverständnisse, Frust und Konflikte sind die Folge. • Bewährte Methoden der Jugendhilfe funktionieren nur bedingt (Gespräche, therapeutische Interventionen, Partizipation). • Hohe Flexibilität muss erlernt werden (bzgl. Regeln/Strukturen, pädagogischen Mitteln). • Hohe Aufgeschlossenheit in Bezug auf eigene Haltungen und die anderer Menschen erforderlich (Lebensweisen, Religion, Politik etc.). 19
• Politische/gesellschaftliche Rahmenbedingungen schlagen direkt auf den Alltag durch (Wohnungssuche, Aufenthaltsperspektiven, Beschulung/Beruf, gefühlte und tatsächliche Ungleichbehandlung, Stimmung in der einheimischen Bevölkerung). • umF sind „normale“ Kinder und Jugendliche – und doch ganz anders. • Insofern lernen wir immer noch jeden Tag dazu!
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Menschenbild und Haltung im Alltag • Höflichkeit • Diese wünschen sich alle Menschen dieser Welt
• Fairness • Bedarfsgerecht statt „Gerecht“ • Verteilung von Ressourcen • Wechselseitige Rücksicht und Unterstützung
• Transparenz • Ziel: Ich kann eigene Entscheidungen abwägen und treffen. • Dazu bekomme ich alle mich betreffenden Informationen • Gemeinsame Interventionsplanung mit dem jungen Menschen 21
Was wir zusammen tun können. 22
Unsere Vorschläge:
• Maximal aufgeschlossen und ehrlich interessiert bleiben gegenüber anderen Kulturen und deren Angehörigen– nur so können Missverständnisse ausgeräumt werden. • Die eigene Kultur und eigene Werte selbstbewusst vertreten. • Bewusstheit über die Vermittlerrolle zwischen den Kulturen, die professionelle Helfer in der inzwischen aufgeheizten Situation einnehmen. • Geduldig und flexibel bleiben angesichts der Notwendigkeit, unsere Methoden ständig anzupassen und weiterzuentwickeln.
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Sie sind dran!
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Kontakt:
[email protected] [email protected] www.donbosco-regensburg.info
[email protected] www.vincent-regensburg.de 25