journal Das Magazin der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbh Rund um die Raffinerie Sicherheit und Umwelt Rund um die Raffinerie

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Author: Til Brauer
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journal Ausgabe 2/2011

Rund um die Raffinerie EnCon-Masterplan: die Umsetzung hat begonnen >> Seite 11

Das Magazin der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH

Sicherheit und Umwelt Sicherheits- und Qualitätsaward übergeben >> Seite 8

Rund um die Raffinerie Großstillstände in Neustadt erfolgreich beendet >> Seite 14

Aufgefallen ist uns...

Die Neustädter Produktionsanlagen während des Stillstandes im März/April 2011

... während des Stillstandes im März/April ein 10 x 6 Meter großes Banner in der CHD-Anlage. Das Rätsel um die bunte 50 war schnell gelüftet. Handelte es sich doch um die Anzahl der Lebensjahre von Karl-Heinz Baumgartner, der seinen 50. Geburtstag feiern konnte. Verantwortlich dafür waren seine Kollegen aus Schicht 4 des Prozessfeldes 2 im Betriebsteil Neustadt, die sich die ungewöhnliche Gratulation

ausgedacht hatten. Der Jubilar staunte nicht schlecht, als er zu Schichtbeginn die Glückwünsche entdeckte. Das Redaktionsteam des BAYERNOIL-Journals gratuliert Karl-Heinz Baumgartner und allen anderen Kollegen, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern: Wir wünschen Gesundheit, Glück und ein erfolgreiches neues Lebensjahr!

Inhalt BAYERNOIL aktuell

Process Safety Networking: Raffinerien zu Gast bei BAYERNOIL

Rund um die Raffinerie

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EnCon-Masterplan: die Umsetzung hat begonnen...

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Nach Revision: Großstillstände in Neustadt erfolgreich beendet 14

Sicherheit und Umwelt

Werkfeuerwehr bei Jahrestagung des Werkfeuerwehrverbandes 6

Erfolgsfaktor Projektmanagement: Auswahl und Controlling von Projekten

Bitumen-Zertifizierung der BAYERNOIL: CE zum Zweiten

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Auszeichnung der Besten: Sicherheits- und Qualitätsaward 2010 vergeben

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„Molweni!“: Besuch in Cape Town

Risikomanagement bei BAYERNOIL auditiert

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BAYERNOIL intern

Shareholder

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Blick in die Welt 16

Weiterbildung: Ausbildung für Industriemeister Chemie beginnt 18

Rosneft neuer Partner von BP in der Ruhr Oel GmbH

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OMV: Raffinerie Burghausen 7 Jahre ohne Arbeitsunfall mit Ausfallzeit

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Eni Konzern: beste Finanz- und Unternehmenskommunikation online

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Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,

Moderne Ausstattung: das Bitumenlabor zieht um

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Die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung bei BAYERNOIL

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Mit BODEA zur digitalen Einkaufsakte: elektronische Medien im Einkauf

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Das „Elektronische Umlaufverfahren“ löst den manuellen Umlauf für Anweisungen ab

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Run for Fun: Lauf- und Walkingtreff der BAYERNOIL

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„Rama dama“ 2011

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Personalien

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die ersten Monate dieses Jahres waren durch Stillstandsarbeiten, Katalysatorwechsel und Anlagenreinigungen in Vohburg und Neustadt geprägt. Es ist uns gelungen, diese Arbeiten mit einer ansprechenden Sicherheitsleistung unter teilweise harten winterlichen Bedingungen durchzuführen; einige Anlagen konnten früher als geplant wieder in Betrieb gehen und auch das veranschlagte knappe Budget wurde fast eingehalten. Auf diese Leistung der BAYERNOIL-Mitarbeiter und der Kollegen der Partnerfirmen dürfen wir stolz sein. Unlängst haben die Vertreter der Anteilseigner anlässlich einer Aufsichtsratssitzung einen ausdrücklichen Dank für die gezeigte Performance ausgesprochen. Das Margenumfeld dieses Jahres ist sehr schwierig, eine Besserung nicht in Sicht. Das laufende Geschäft wirft einfach zu wenig ab. Zwangsläufig stellt sich wieder die Frage nach der angemessenen Höhe der von uns beeinflussbaren Kosten. Wir benötigen alle Anstrengung, die Budgetziele zu erreichen und – wo möglich – zu unterbieten. Hierzu wünscht gutes Gelingen Ihre Geschäftsführung

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BAYERNOIL aktuell

Teilnehmer des „Process-Safety-Networking 2011“ bei BAYERNOIL von links: Lars Lutz (BAYERNOIL; Prozesssicherheit), Wolfgang Franz (Inplana Neustadt), Christian Siegler (BAYERNOIL; Prozesssicherheit), Peter Schubert (MiRO Karlsruhe), Carina Busemann (VTA Gelsenkirchen), Wolfgang Mai (VTA Gelsenkirchen), Stephanie Determann (BP Gelsenkirchen), Micheal Bräuer (PCK Schwedt), Marco Blech (MiRO Karlsruhe), Michael Lutz (OMV Schwechat), Detlef Schengber (PCK Schwedt), Georg Holm (OMV Burghausen), Delia Habel (BP Gelsenkirchen), Holger Pätschinsky (Petroplus Ingolstadt), Claus Schamarek (BAYERNOIL; Prozesssicherheit), Maximilian Schöner (BAYERNOIL; Leiter Prozesssicherheit)

Process Safety Networking: deutsche und österreichische Raffinerien zu Gast bei BAYERNOIL Seit vielen Jahren findet zu den Themen der Anlagensicherheit ein Informationsaustausch zwischen den deutschen Raffinerien statt. Den Anstoß zu der nun etablierten Veranstaltung gaben vor einigen Jahren Vertreter von MiRO und BAYERNOIL, indem sie sich über HAZOP-Studien austauschten (HAZARD and OPERABILITY STUDIES). Im Lauf der Jahre wurde der Teilnehmerkreis größer und Veranstaltungen bei der MiRO, OMV sowie bei der BP in Gelsenkirchen reihten sich ein. Überdies nahm die Wichtigkeit weiterer Themen wie die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Ofensicherheit, der Tanklagersicherheit oder Fragen zur Umsetzung des Explosionsschutzes über die Jahre zu, so dass die Tagesordnungen des jährlich stattfindenden Networking erweitert wurden, nachdem alle Teilnehmer mit den gleichen Problemstellungen und ähnlichen Lösungsansätzen konfrontiert sind. Bei dem letztjährigen Erfahrungsaustausch bei der BP in Gelsenkirchen wurde ein Ausblick für 2011 gegeben. BAYERNOIL erklärte sich bereit, die Veranstaltung zu organisieren. Angemeldet hatten sich Vertreter der Raffinerien MiRO Karlsruhe, BP Gelsenkirchen, Petroplus Ingolstadt, PCK Schwedt, OMV Burghausen und OMV Schwechat sowie die Ingenieurfirmen Inplana und VTA Gelsenkirchen – eine gute Mischung aus Anwendern und Projektanten im Bereich der Anlagensicherheit. 4

Das Process Safety Networking begann am 10. Mai. Als Einführungsthemen standen auf der Tagesordnung HAZOP und LOPA (Layer of Protection Analysis) in Verbindung mit dem SIL (Safety Integrity Level) Prozess. Eine ausführliche Diskussion wurde genutzt, um den derzeitigen Stand der Umsetzung und Details der Durchführung zu eruieren. Die Teilnehmer konnten so mögliche Stärken des eigenen Vorgehens, aber auch Verbesserungspotentiale zu einer Weiterentwicklung der einzelnen Standorte erkennen.

Auch für BAYERNOIL sind neue Eindrücke immer wieder hilfreich, um Vorgehensweisen und Abläufe stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Der zweite Tag begann am Morgen mit Diskussionen zu „Arbeiten an sicherheitsgerichteten Systemen“, Audits, Begehungen und einem Vortrag von Peter Schmoll, Leiter der BAYERNOIL-Werkfeuerwehr, zum Notfallmanagement. Sein Fazit: BAYERNOIL sei durch die Möglichkeiten des Gas-Ausbreitungsrechnungssystems, die Nutzung von

Vortrag von Frau Stephanie Determann (BP Gelsenkirchen) zum Thema: „Sicherheitsberichte in elektronischer Form“ mobilen Gassensoren und zusätzlicher Geräte der benachbarten Werks- und BerufsFeuerwehren im Ingolstädter Raum, z. B. Basell Polyolefine GmbH (Münchsmünster), Cassidian Systems Germany (Manching), Petroplus-Raffinerie (Ingolstadt), Berufsfeuerwehr Ingolstadt, Audi AG (Ingolstadt), im Bedarfsfall gut gerüstet. Nachmittags wurden die Inhalte zu Ofensicherheit, Process Safety Standards und des Explosionsschutzes z. B. bei der Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen und der Erstellung von Explosionsschutzdokumenten umfassend erörtert. Gerade bei der Diskussion der Ofensicherheit zeigte sich, dass hier unterschiedliche Herangehensweisen gelebt werden und sich die vorhandenen Mechanismen sehr stark aus zurückliegenden Erfahrungen (z. B. Beinahe-Vorfälle, Anlagenausfälle oder auch Schäden) der einzelnen Standorte ergeben. Im Bereich des Explosionsschutzes bewerteten die Teilnehmer die Anpassung der BG-Regeln (BGR 104) als sehr positiv. Sie erlauben ein wirtschaftliches Arbeiten für die Raffinerien auf der Grundlage von technischer Weiterentwicklung und zurückliegender Investitionen der vergangenen Jahre an den einzelnen Stand-

orten. Der Abend klang mit einer Rahmenveranstaltung und einem gemeinsamen Abendessen in Abensberg aus. Am letzten Tag wurde explizit das Themenfeld der Tanklagersicherheit erläutert. Maximilian Schöner (BAYERNOIL) verglich das „BAYERNOIL-Tanklagersicherheitskonzept“ technisch mit laufenden Maßnahmen der anderen Raffineriestandorte. Abschlussthema war das Erstellen von Sicherheitsberichten. BP Gelsenkirchen präsentierte ihr neues Vorgehen zur Aktualisierung und Verwaltung von Sicherheitsberichten in elektronischer Form. Das Process Safety Networking endete gegen Mittag. Maximilian Schöner fasste die Themenbereiche und Erfahrungen der letzten drei Tage zusammen. Resümee: Das Process Safety Networking bei BAYERNOIL 2011 war eine sehr informative und erfolgreiche Veranstaltung mit Beteiligung vieler deutscher Raffinerien. Wichtige Themen der Anlagensicherheit wurden umfassend erläutert und die neuen Erfahrungen und Ideen können von allen Beteiligten zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Prozesssicherheit genutzt werden. Auch im nächsten Jahr gibt es wieder ein Treffen

Auch beim gemeinsamen Abendessen wurden Themen zur Anlagensicherheit diskutiert. zum Thema „Process Safety“, an dem die BAYERNOIL ebenfalls wieder teilnehmen wird. Gastgeber ist diesmal die PCK Schwedt. Die Abteilung Prozesssicherheit dankt allen Beteiligten – an der Planung, Organisation und Durchführung – für den reibungslosen und erfolgreichen Ablauf der Veranstaltung. Haben Sie Fragen oder wünschen Sie ausführlichere Informationen zu Themengebieten der Veranstaltung oder Kontakte zu Teilnehmern – sprechen Sie uns an. Christian Siegler Prozesssicherheit 5

Sicherheit und Umwelt

Sicherheit und Umweltund Umwelt Sicherheit

Jahrestagung des Werkfeuerwehrverbandes Bayern mit BAYERNOIL-Werkfeuerwehr Einmal jährlich treffen sich die Werkfeuerwehren Bayerns zu Fachgespräch und Diskussion. Bei dieser Jahrestagung werden alle Teilnehmer des Werkfeuerwehrverbandes über neue Entwicklungen im Brandschutz und Feuerwehrwesen informiert. Fachausstellungen zeigen neueste Techniken im Bereich des Brandschutzes auf. Fachvorträge geben einen Überblick über neue Richtlinien und Verordnungen, welche die Feuerwehren betreffen. In diesem Jahr war als Tagungsort Bad Abbach ausgewählt worden. Somit bot sich die gute Gelegenheit, die Werkfeuerwehr der BAYERNOIL einem breiten Fachpublikum aus allen Teilen Bayerns vorzustellen. Bereits Wochen vorher liefen die Planungen und Vorbereitungen an. Unser Organisationsteam traf alle erforderlichen Vorbereitungen, so dass am 6. Mai eine Abordnung mit vier Fahrzeugen der Werkfeuerwehr nach Bad Abbach abrücken konnte. Neben vielen anderen Ausstellern errichteten wir im Foyer einen Informationsstand mit Broschüren unserer BAYERNOIL und der

Albert Egerer am Infostand BAYERNOIL. Im Vordergrund rechts das AREA-RAE Gaswarngerät mit der Kontrolleinheit links. 6

Die angetretene Mannschaft vor dem ULF 5000,  v. l. Jürgen Meier, Paul Kurzhals, Ludwig Frühmorgen, Jakob Bücherl, Heinrich Pfaffelhuber, Erwin Schmoll und Karl Schmid. Werkfeuerwehr. Hier wurde auch die Kontrolleinheit für die Gaswarntechnik mit Datenübertragung per Telemetrie aufgestellt, die auf großes Interesse stieß. Im Freigelände, welches für uns von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Abbach unter Leitung von Kommandant Max Kefer abgesperrt worden war, stellten wir ein Löschfahrzeug, das HFS-Pumpensystem und einen großen Schaumwasserwerfer mit einer Leistung von 25.000 l/min aus. Es handelt sich dabei um Spezialausrüstung, die sonst nur äußerst selten in der Öffentlichkeit zu besichtigen ist. Die Jahrestagung wurde durch den Vorsitzenden des Werkfeuerwehrverbandes, Joachim Schistowski, eröffnet. Stellvertretend für die Bayerische Staatsregierung richtete MdL Dr. Andreas Fischer ein Grußwort an die Teilnehmer. In seiner Ansprache ging er auf seine enge Verbundenheit zu den Feuer-

wehren ein, gehört er doch dem Arbeitsausschuss für Feuerwehrangelegenheiten im Innenministerium an. Für uns waren die Informationen im Bereich neuer Normen und Vorschriften genauso wichtig wie die Erkenntnisse zur Bedarfsplanung einer großen Werkfeuerwehr. Ferner konnten wir Kontakt zu einer Fachfirma aufnehmen, die ein Programm zur Berechnung von Gefahrstoffausbreitungen anbietet. Dieses Programm werden wir wohl in nächster Zeit eingehend prüfen. Für unsere Mannschaft hieß es am Nachmittag: Abbau des Infostandes und Rückmarsch zum Betriebsteil Neustadt. Allen Beteiligten ein Dankeschön für die aktive Unterstützung! Peter Schmoll Leiter Werkfeuerwehr

Von links: Maximilian Schöner (Leiter Prozesssicherheit), die Auditoren Dr. Thomas Schnatzke und Irawan Abidin, Hartmut Lederer und Peter Hauchwitz (BAYERNOIL Auditteam)

Bitumen-Zertifizierung der BAYERNOIL: CE zum Zweiten! Nachdem wir bereits im letzten Jahr als erste deutsche Raffinerie mit der Einführung der CE-Kennzeichnung für Normbitumen die Forderung der Bauprodukten-Richtlinie der Europäischen Union erfolgreich umgesetzt haben (siehe BAYERNOIL-Journal 03/2010), folgte im April 2011 das Audit zur CE-Kennzeichnung für unser polymermodifiziertes Bitumen, kurz PmB. Wie schon beim Normbitumen haben sich auch hier die frühzeitige Vorbereitung und die gute abteilungsübergreifende Zusammenarbeit bewährt. Mit dem CE-Kennzeichen weisen wir einen Qualitätsstandard aus, der bereits bei der Übernahme von Veredelungskomponenten beginnt. So sind die Verarbeitungsschritte durchwegs transparent gestaltet und können jederzeit nachverfolgt werden. Dies schafft Vertrauen und garantiert eine hohe Qualität. Mit der CE-Kennzeichnung geben wir als Hersteller eine Zusicherung, dass un-

ser Produkt nationalen und internationalen Anforderungen entspricht. Dies erleichtert unseren Anteilseignern den freien Warenverkehr innerhalb des europäischen Binnenmarktes. BAYERNOIL ist stolz darauf, dass das bekannte CE-Logo in Kürze auch auf unseren Versandpapieren für PmB stehen wird. Peter Hauchwitz Prozesssicherheit

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Sicherheit und Umwelt

Sicherheit und Umwelt Auditiert: Risikomanagement bei BAYERNOIL Unser Leben ist sehr durch Risiken geprägt. Jeder von uns erlebt täglich Risiken und trifft entsprechende Entscheidungen – oft unbewusst. Zum Glück hat dies meist keine großen Folgen. Wie wir Risiken wahrnehmen, ist sehr subjektiv und wird durch unsere Erfahrungen und persönlichen Werte stark beeinflusst.

Auszeichnung der Besten: BAYERNOIL vergibt Sicherheits- und Qualitätsaward 2010 Sicherheit und Qualität gehören zu den zentralen Erfolgskriterien der BAYERNOIL. Dabei sind auch unsere Lieferanten und Dienstleister gefordert. Die erfolgreichsten Partnerunternehmen 2010 wurden ausgewählt und jetzt mit einem Preis ausgezeichnet. Bei der Feierstunde am Standort Vohburg übergaben BAYERNOIL-Geschäftsführer Michael Raue, Norbert Botz (Leiter Sicherheit und Umwelt) und Rainer Gau (Beschaffung) die Sicherheits- und Qualitätsawards 2010 an Vertreter von 14 Partnerfirmen. „Mit dieser Auszeichnung wollen wir einerseits die Sicherheitsanstrengungen unserer Partnerfirmen anerkennen“, so Norbert Botz bei der Feierstunde am 20. April 2011. „Andererseits liefern wir damit auch interessante Benchmarking-Daten für die Einordnung im Vergleich zum Wettbewerb“, erläuterte er weiter. Letztlich gehe es darum, Impulse für Veränderungen und eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitsstandards zu geben. Denn die Sicherheitsleistung im abgelaufenen Jahr habe sich gegenüber den Vorjahren nicht verbessert, sondern sei im Gegenteil auf das Niveau des Jahres 2003 zurückgefallen. Dies spiegle sich in insgesamt 6 Arbeitsunfällen wieder, die sich vergangenes Jahr ereignet hätten. Er betonte aber auch, dass sich die Sicherheitsbilanz in 2011 trotz der an sich arbeitsunfallträchtigen Großstillstände positiv entwickle. Die Preisträger des S&Q-Awards werden im Rahmen eines detaillierten Bewertungsprozesses sorgfältig durch ein funktionsübergreifend besetztes BAYERNOIL-Gremium ausgewählt. Dem Team gehören Vertreter der Abteilungen Projekt- und IHControlling, Au8

dits, USGQ, Instandhaltung, Projektabwicklung, Produktion und Beschaffung an. Bewertungskriterien sind neben der erbrachten Sicherheitsleistung der Unternehmen ebenso Arbeitsqualität und Ausbildungsstand der Mitarbeiter vor Ort, aber auch Liefertreue, Flexibilität, die Baustelleneinrichtung bzw. -ausstattung, vorhandene Zertifizierungen und die Umwelt- und Sicherheitsaspekte. Dabei bewerten die Gremiumsmitglieder zunächst quartalsweise die einzelnen Punkte, bevor am Jahresende gemeinsam eine abschließende Analyse erstellt und die Preisträger festgelegt werden. „Ihre Arbeit hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir im Jahr 2010 einige „Sicherheits-Highlights“ zu vermelden hatten“, sagte Norbert Botz. Er nannte beispielhaft die herausragende Sicherheitsleistung in der FCC-Abstellung am Jahresende, die hohe Einsatzbereitschaft, insbesondere unter schwierigen Witterungsverhältnissen, die konsequente Umsetzung der neuen Arbeitsstellenerfassung, das disziplinierte Tragen der Sicherheitsgurte auf dem Werksgelände sowie eine hohe Anlagenverfügbarkeit, die deutlich über den

Zielwerten lag. Für 2011 gab Norbert Botz die Parole „Weg vom angeordneten und hin zum verinnerlichten Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter“ aus. Er betonte: „Damit ist auch ein hoher Anspruch an das Management verbunden.“ Gelte es doch, Regeln und Verfahren nicht nur zu kommunizieren und deren Einhaltung durchzusetzen, sondern die Kollegen zu überzeugten Mitarbeitern in Sachen Sicherheit zu machen: „95 % der Unfallursachen sind schon eliminiert, wenn Mitarbeiter die Sicherheitsregeln für vernünftig halten und sie aus innerer Überzeugung befolgen“, erinnerte Michael Raue von der BAYERNOIL-Geschäftsführung. „Stärken Sie das Commitment Ihrer Leute, und dies weit über die reine Einhaltung von Vorschriften (Compliance) hinaus“, forderte Norbert Botz. Die unfallfreie Abwicklung der Stillstände im ersten Quartal 2011sei bereits ein wichtiger erster Erfolg dieser ganzheitlichen Sicherheitsphilosophie. Mit einem Mittagessen und abschließenden Gesprächen klang die Feierstunde aus.

Wie jedes andere Unternehmen muss BAYERNOIL viele Risiken beherrschen. Unser Geschäft wird immer mit Risiken behaftet sein. Allein der Betrieb der Produktionsanlagen ist mit Risiken verbunden, wie leider die Unfälle zum Beispiel in Texas City und Buncefield oder – gleich in unserer Nähe – in Münchsmünster gezeigt haben. Auf der anderen Seite ist natürlich auch unsere Geschäftsstrategie entscheidend. Wir müssen die Produkte herstellen und zur Verfügung stellen, die der Markt verlangt und verlangen wird. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Risiken erkennen, objektiv beurteilen und sie professionell beherrschen. Wir wollen nichts dem Zufall überlassen.

Im ersten Teil wurde das Risikomanagement-Verfahren geprüft wie im IMS-Handbuch beschrieben. Dabei sollte festgestellt werden, ob das Verfahren vorhanden ist, wirksam funktioniert und zweckmäßig ist. Unter anderem wurden die Risikomanagement-Strategie, die Liste der Risiken, ihre Beurteilung und die abgeleiteten Maßnahmen bewertet.

Dass man die Risiken nicht komplett eliminieren kann, muss jedem klar sein. Es wird immer Restrisiken geben. Die Frage ist: Liegen sie auf einem akzeptablen Niveau? Und, falls sie eintreten, können wir die Folgen minimieren?

Ergebnisse Im Allgemeinen war das Risikomanagementverfahren in Ordnung. Es gab jedoch einige Verbesserungsvorschläge, wie zum Beispiel eine genauere Beschreibung des Verfahrens im IMS-Handbuch, eine transparentere Darstellung der Risiken in der Liste sowie der verbundenen Maßnahmen. In den kommenden Wochen werden diese Punkte aufgenommen und abgearbeitet.

Audit Anfang Mai fand bei uns ein Risikomanagement-Audit statt. Sechs Experten unserer Anteilseigner haben unser Risikomanagement-System geprüft.

Der zweite Teil bestand aus einem Austausch über Management und Betreuung unserer Partnerfirmen sowie die technischen Risiken (Brände, Leckagen usw.), die in einer typischen Raffinerie identifiziert und gemanagt werden.

Im Austausch gab es keine Empfehlungen für das Management unserer Partnerfirmen. Das ist eine eindeutige Bestätigung der bestehenden Strategie, die vom Einkauf und der Instandhaltung über Jahre aufgebaut und praktiziert worden ist. Die Ansprüche an die sichere Beherrschung von Risiken sind im Allgemeinen gestiegen. Dies wurde im Audit auch erwähnt. Wir werden unser System in den kommenden Monaten deshalb überprüfen und neu gestalten. Für die technischen Risiken einer typischen Raffiniere gab es die Empfehlung, die Risiken getrennt zu quantifizieren. Wir werden die bestehenden Studien hier dafür nutzen und erweitern. John Stapleford Leiter USGQ

Das Audit fand in zwei Teilen statt.

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Shareholder-News

Rund um die Raffinerie

Rosneft ist rückwirkend zum 1. Mai 2011 neuer Partner von BP in der Ruhr Oel GmbH Die bereits im Oktober 2010 angekündigte Vereinbarung zwischen PdVSA (Petróleos de Venezuela S. A.) und Rosneft über den Verkauf des 50%-igen Anteils an der Ruhr Oel GmbH (ROG) wird zum 1. Mai 2011 wirksam. Damit hat BP mit Rosneft einen neuen Part-

ner im deutschen Raffineriegeschäft. „Wir freuen uns auf unseren neuen Partner, mit dem wir dieses wichtige Joint Venture erfolgreich fortführen möchten“, erklärt Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE. Beide Unternehmen sind über die ROG

zu gleichen Teilen an folgenden Raffinerieund Petrochemieanlagen beteiligt: • Raffinerie in Gelsenkirchen (100 % ROG) • Raffinerie PCK Schwedt (37,5 % ROG) • BAYERNOIL-Raffinerie (25 % ROG) • MiRO Raffinerie Karlsruhe (24 % ROG)

OMV Raffinerie Burghausen sieben Jahre ohne Arbeitsunfall mit Ausfallzeit • Seit 11. April 2004 sind die Raffinerie Burghausen und die OMV Tanklager Feldkirchen und Steinhöring ohne Unfall mit Ausfallzeit. • Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz sind in der OMV Konzernphilosophie fest verankert und haben oberste Priorität. • Zahlreiche und umfassende Maßnahmen gewährleisten Sicherheit für Mitarbeiter, Betrieb und Umwelt.

Die OMV Deutschland blickt auf sieben Jahre ohne Unfall mit Ausfallzeit in der Raffinerie Burghausen und den Tanklagern Feldkirchen und Steinhöring zurück – das heißt, seit 11. April 2004 gab es unter den OMV Mitarbeitern keinen Arbeitsunfall mit Ausfalltagen. Zudem betreibt die OMV Deutschland bereits seit November 1996 ihre Anlagen ohne meldepflichtigen Mitarbeiterunfall. Das entspricht rund 5 Mio. beziehungsweise 11 Mio. unfallfreien Arbeitsstunden. Diese enorme Arbeitssicherheit der OMV Mitarbeiter ist vor allem auf das hohe Sicherheits-

EnCon-Masterplan: die Umsetzung hat begonnen… bewusstsein zurückzuführen. Wesentlicher Bestandteil der Philosophie ist hier das HSSE Management (Health, Safety, Security und Environment). Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz haben stets oberste Priorität und sind im täglichen Denken und Handeln der Mitarbeiter fest verankert. Dafür hat die OMV zahlreiche Maßnahmen, wie beispielsweise konzernübergreifende Sicherheitsrichtlinien, regelmäßige Mitarbeiterschulungen und ein Integriertes Managementsystem entwickelt.

Eni Konzern: beste Finanz- und Unternehmenskommunikation online Eni erhält zum dritten Mal in Folge den europäischen Preis H&H Webranking für die beste Finanzkommunikation online. Dies ist das Ergebnis der 14. Ausgabe der von H&H (Hallvarsson & Hallvarsson) durchgeführten Studie, welche die Wirksamkeit der OnlineKommunikation der wichtigsten, international tätigen Unternehmen prüft. Dabei wurden Unternehmen aus 28 verschiedenen Geschäftsbereichen untersucht. Bei der Studie, die als weitreichendste Untersuchung von Finanz- und Unternehmenskommunikation online gilt (950 untersuchte Unternehmen, 571 befragte Personen, 127 Bewer10

tungskriterien), setzt sich Eni dieses Jahr zweimal an die Spitze. Zum einen erzielt der Konzern zum dritten Mal in Folge den ersten Platz des H&H Webranking Europe 500, welches die 500 kapitalstärksten, an den europäischen Börsen notierten Unternehmen (FT Europe 500) berücksichtigt. Darüber hinaus erreicht Eni den 1. Platz der neuen Rangliste H&H Webranking Global 100, welche die 100 kapitalstärksten, auf internationaler Ebene tätigen Unternehmen (siehe FT Global 100 der Financial Times) auflistet. Die doppelte Auszeichnung bestätigt das konstante Bemühen von Eni, eine vollständige und

transparente Online-Kommunikation mit ihren Stakeholdern zu gewährleisten, indem den unterschiedlichen Ansprüchen der einzelnen Zielgruppen Rechnung getragen wird. Darüber hinaus stellt sie die Fortsetzung eines weiteren Erfolgs des Konzerns im Bereich der Kommunikation dar, der im Oktober letzten Jahres zum zweiten Mal in Folge erzielt wurde: die Verleihung des CSR Online Award Global Leaders 2010, den Eni für die beste Internetkommunikation weltweit im Hinblick auf Initiativen und Aktivitäten im Bereich der sozialen Unternehmensverantwortung erhielt.

Im Märzstillstand 2011 wurden die ersten Maßnahmen des EnCon-Masterplans im Betriebsteil Neustadt umgesetzt. Ziel ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Inzwischen werden bei BAYERNOIL schon einige TWISTED TUBE®-Wärmeaustauscher betrieben. Diese Wärmetauscherbauart ist seit etwa 1985 auf dem Markt und wurde bei BAYERNOIL zuerst 2008 im Mild Hydro Cracker (MHC) eingesetzt. Nach den guten Erfahrungen im MHC wurden im Rahmen der EnCon-Maßnahmen in der CHD, im Hydrofiner sowie im Reformer mehrere TWISTED TUBE®-Ersatzbündel eingebaut. Bei den TWISTED TUBE®s handelt es sich um eine spezielle Bauform von Rohrbündelwärmeaustauschern mit ovalen, gewendelten Rohren, die bei gleicher Mantelgröße die anderthalbfache Austauschfläche herkömmlicher Glattrohrbündel haben. Die größere Austauschfläche wird durch die engere Anordnung der Rohre erreicht (siehe Abbildung 1). Zusätzlich bietet die Bauform die Möglichkeit, zwei Strömungswege auf der Mantelseite und damit reinen Gegenstrom zu realisieren. Das bedeutet neben der höheren Fläche noch eine Wirkungsgraderhöhung (siehe Abb. 2). Die Rohrbündel kommen ohne Umlenkbleche aus, sind vibrationsfrei und haben einen geringen Druckverlust. Durch die totzonenfreie, gleichmäßige Strömungsführung auf der Mantelseite ist die Verschmutzungstendenz geringer als bei herkömmlichen Bündeln mit Umlenkblechen (siehe Abb. 3). So ersetzen z. B. die sieben TWISTED TUBE®-Apparate im MHC 10 – 12 konventionelle Glattrohrapparate mit größerem Durchmesser. Zur Leistungserhöhung vorhandener Apparate können auch Glattrohrbündel ohne Rohrleitungsänderung leicht

gegen TWISTED TUBE®-Bündel ausgetauscht werden. Dadurch und durch den geringen Druckverlust sind die TWISTED TUBE®s besonders für EnCon-Maßnahmen in bestehenden Anlagen geeignet. Bei der ersten Reinigung der MHC-TWISTED TUBE®-Bündel wurde deutlich, dass es auch bei der Reinigung und Handhabung dieser Bündel einige Besonderheiten gibt. Die Bündel sind z. B. mit einer Blechhaube verschlossen, die für die Reinigung demontiert werden muss. Wegen der fehlenden Umlenkbleche können die Bündel nicht auf Rollenböcke abgelegt werden und müssen auf der Man-

Abb. 1: gegenseitige Rohrabstützung

Abb. 2: Umbau von TEMA E auf F-Mantel 11

Rund um die Raffinerie

Rund um die Raffinerie

Seitenansicht EA-605, hier sind die TWISTED TUBE®s gut zu erkennen

Bündel EA-601 und EA-605 beim Einschweißen der Rohre telseite von Hand mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Die geringen Durchgänge verhindern, dass die Reinigungslanze quer durch das Bündel geschoben werden kann. Dies schränkt die Reinigungswirkung im Inneren großer Bündel ein. Aufgrund dieser bereits bekannten Reinigungsproblematik wird die Bauform bei BAYERNOIL nur in relativ sauberem Service eingesetzt. Parallel arbeitet BAYERNOIL an der Verbesserung der Reinigungsprozeduren. Das EnCon-CHD-Projekt in Neustadt wurde nach zahlreichen Berechnungen gemeinsam von Technologie, Basic Engineering und Koch Heat Transfer so ausgelegt, dass die Energieeffizienz kostengünstig optimiert werden konnte. Im Ergebnis stand fest, in

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welchen Wärmetauschern der Bündeltausch den größten Nutzen haben würde. Teilweise parallel dazu wurde das Projekt mit den erforderlichen Engineering- und CVP-Dokumenten sowie CVP-Workshops in den Phasen Select und Define zur Entscheidungsreife gebracht. Auf dieser Basis und mit der Entscheidung der Anteilseigner konnte dann die Abwicklung in der Execute-Phase beginnen. Lieferung von TWISTED TUBE®-Rohrbündeln für die Wärmetauscher EA-601, EA-605 und EA-614 der CHD Anlage im Betriebsteil Neustadt: In enger Zusammenarbeit mit der Inspektionsabteilung und dem TÜV Süd wurden durch die Abteilung Projektabwicklung die

Abbildung 3: Strömung in TWISTED TUBE WAT und Strömung in Glattrohr WAT 12

neuen Bündel spezifiziert. Koch Heat Transfer erstellte auf dieser Basis ein Angebot. Nach der technischen Auswertung des Angebotes und der Klärung aller Details wurden die Bündel bestellt. Koch Heat Transfer startete umgehend mit der Beschaffung des benötigten Materials. Nachdem Materialzeugnisse und -prüfungen entsprechend den Spezifikationen und gültigen BO-Normen vorlagen, wurde das Material freigegeben. In den darauffolgenden Wochen wurden Testund Inspektionspläne erarbeitet, Schweißpläne und Fertigungszeichnungen geprüft und freigegeben. Im Oktober 2010 fand mit den Kollegen von Koch Heat Transfer eine erste Besprechung statt, bei der der Fertigungs- und Prüfablauf

festgelegt wurde. Seitens BAYERNOIL waren Ivo Heymann (Abteilung Inspektion) und Norbert Krammel (Abteilung Projektabwicklung) und vom TÜV Süd Werner Koller vor Ort. Im selben Zug wurden die von Koch Heat Transfer erarbeiteten Terminpläne durch die Abteilung Projektabwicklung geprüft und optimiert. Noch am selben Tag wurden die Bündel zur Fertigung freigegeben. Am 09.02.2011 wurden der aktuelle Fertigungsfortschritt und die inspektionsrelevanten Details der Bündel nochmals überprüft und der Liefertermin gesichert. Intensives Termincontrolling gewährleistete die pünktliche Fertigstellung und Lieferung der neuen Bündel für den Einbau im Märzstillstand 2011. Während des Stillstandes wurden die vorhandenen Glattrohrbündel der EA-601, EA-605 und EA-614 gegen die neuen TWISTED TUBE®-Rohrbündel getauscht. Mit diesem Projekt werden in der CHD über 2 MW Unterfeuerungsleistung eingespart.

Bündel EA-614 während der Installation

Klaus-Dieter Rost, Basic-Engineering Norbert Krammel, Projektabwicklung 13

Rund um die Raffinerie

Aufgefallen Rund um dieist Raffinerie uns... Rund um die Raffinerie Erfolgsfaktor Projektmanagement: Auswahl und Controlling von Projekten bei BAYERNOIL Welche Projekte setzen wir um und wie steuern (controllen) wir die Umsetzung? Zwei unterschiedliche Fragestellungen, welche innerhalb BAYERNOIL auch von zwei unterschiedlichen Abteilungen betreut werden. Hier gibt es zahlreiche Schnittstellen zu beachten. Wichtig ist unter anderem ein einheitliches Berichtswesen.

Teilerneuerung des Rauchgaskanals PA-1115 A (FCC-Rauchgas zum E-Filter)

Teilerneuerung des Rauchgaskanals PA-1115 A (FCC-Rauchgas zum E-Filter), das Foto zeigt den alten herausgetrennten Kanal

Nach Revision: Großstillstände in Neustadt erfolgreich beendet Im April ging mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des Visbreakers eine Serie von Stillständen zu Ende, deren Höhepunkt sicherlich die umfangreichen Revisions- und TÜV-Aktivitäten des Prozessfeldes Süd im Betrieb Neustadt darstellten. In den vergangenen Wochen wurden mit bis zu 1200 Mitarbeitern der Partnerfirmen Instandhaltungsmaßnahmen und verschiedene Projektmaßnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro abgewickelt und durchgeführt. Die nun hinter uns liegenden Monate setzten in mehrfacher Hinsicht Maßstäbe.

Erneuerung der kompletten CO-Gas-Kammer des CO-Boilers BF-1101

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Sechs geplante Stillstände an den Neuanlagen MHC und SMR im Februar/März, ein geplanter CHD-Katwechsel und ein geplanter TÜV Stillstand für das Prozessfeld Süd im März/April wurden durchgeführt. Die Revisionsarbeiten waren sehr gut vorbereitet. Sowohl unsere eigenen Mitarbeiter als auch die Kollegen der Partnerfirmen zeigten hohe Einsatzbereitschaft bei allen geplanten – und ungeplanten – Maßnahmen. Dank dieser fachmännischen Umsetzung der Stillstandsmaßnahmen haben wir unsere Ziele trotz streckenweise sehr ungünstiger Witterung unfallfrei und ohne Produktaustritte erreicht. Im Einzelnen gab es die folgenden Ergebnisse: • Alle Arbeiten wurden ohne meldepflichtigen Unfall durchgeführt. Es gab keine Leckagen oder LOPC-Vorfälle. • Die Anlagen wurden sicher abgefahren und pünktlich an Instandhaltung und Projekte übergeben.

• Die Anlagen wurden gemäß Zeitplan oder früher wieder in Betrieb genommen. • Bei wichtigen Kernanlagen wurden die bisher kürzesten Stillstandszeiten erreicht. Die CHD- und FCC-Anlage waren vier Tage, die CoGen zehn Tage schneller als bisher möglich wieder auf Produktion. • Das Stillstandsbudget wurde weitgehend eingehalten. Für die Leistung und das Engagement der beteiligten Mitarbeiter, insbesondere vor dem Hintergrund des außergewöhnlich hohen Arbeitsumfanges unter teilweise extremen Witterungsbedingungen, danken wir ganz herzlich. Management-Team BAYERNOIL

Die Abteilung Basic Engineering im Bereich Raffinerieentwicklung betreut die verfahrenstechnische Ausarbeitung der Projekte und koordiniert das Shareholder-ProjektTeam. In diesem werden zusammen mit den Shareholder-Vertretern die aktuellen und künftigen Projekte abgestimmt. Die umzusetzenden Projekte werden im SAP-System angelegt. Die Verwaltung der unterschiedlichen Einzelprojekte erfordert einen hohen Kommunikationsaufwand zwischen allen betroffenen Bereichen. Die technische Projektumsetzung erfolgt über die Abteilung Projektabwicklung. Die beiden Controller der Abteilung Projektund IH-Controlling betreuen begleitend die Abwicklung der Projekte. Stimmen Plan- und Ist-Werte überein? Gibt es Verzögerungen? Stimmt das geplante Mengengerüst mit der tatsächlichen Ausführung überein? Sind die Bestellwerte ausreichend? Wird das Budget eingehalten? Gibt es Änderungen bei der Meilenstein-Trend-Analyse? Wo muss gegengesteuert werden? Dies sind typische Fragestellungen aus dem Aufgabengebiet des Controllings. Die von Projektleiter und Controller im persönlichen, regelmäßigen Interview gewonnenen Informationen fließen in das SAPSystem ein. Dadurch haben alle Beteiligten den gleichen verständlichen und verbindlichen Wissensstand. Hierfür wurde ein neues SAP-Tool geschaffen, in dem diese Informationen online zugänglich sind. Aus diesen Daten wird zum Beispiel auch der Projektbericht erstellt und an die Verantwortlichen verteilt. Er vermittelt einen raschen Überblick über die aktuelle Projektentwicklung und macht Risiken und Chancen sichtbar.

Weiterhin wird rechtzeitiges Reagieren bei Termin- oder Kostenabweichung und eine vorausschauende Budgetplanung ermöglicht. Die Vorteile dieses zentralen Tools sind vergleichbar mit den Vorteilen von BORIS auf der Produktionsseite: Keine doppelten Berichte, zugängliche Daten, keine Missverständnisse wegen „unterschiedlicher“ Zahlen; man redet vom Gleichen. Apropos Reden: Verlässlicher Forecast kann auch mit den besten EDV-Tools nicht erreicht werden,

wenn der Informationsaustausch nicht stimmt. Wir bei BAYERNOIL haben den Vorteil einer guten Schnittstellenzusammenarbeit, die vom offenen und ehrlichen Umgang miteinander und durch kurze Wege ermöglicht wird. Gunter Wagner, Leiter PIH-Controlling Reinhard Koschany, Controller, PIH-Controlling Thomas Abt, Referent Projekte, Basic Engineering

Beispiel eines Projektberichts Hier ist das Beispiel eines Projektberichtes abgebildet. Es sind übersichtlich alle wesentlichen Informationen eines laufenden Projektes dargestellt. Die Gesamteinschätzung hinsichtlich Projektumfang, Zeit, Personal und Budget erfolgt mit einer Ampeldarstellung (rot, gelb, grün). Die wichtigsten Finanz-, Termin-

und Fortschritts-Daten sind zusammengefasst. Detailinformationen über Beschaffungsstrategie, Projektstatus und Chancen/Risiken werden ab der zweiten Seite dargestellt. Die Meilenstein-TrendAnalyse zeigt auf einen Blick die Projektentwicklung und bildet den Abschluss des Berichts.

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Blick in die Welt „Molweni!“ (Gruß auf Xhosa) – Mehr als eine Urlaubsreise: Besuch in Cape Town Gleich zwei unserer Kollegen haben zum Jahreswechsel 2010/2011 (Marieluise Gärtner) bzw. im Frühjahr 2011 (Thomas Fischer) unabhängig voneinander ihren Urlaub im südafrikanischen Kapstadt verbracht. Über typische Sehenswürdigkeiten und ihre bewegenden Eindrücke aus den sozialen Projekten von Julia König aus Deutschland berichten sie in dieser Ausgabe des BAYERNOIL-Journals: Marieluise Gärtner Die Reise begann am 30. Dezember 2010, als wir von München aus nach einem 13-stündigen Flug über Johannesburg in den Sommer nach Kapstadt reisten: Die Ortstemperatur lag bei 28° – gegenüber -10° an unserem Abreiseort München. „Hier haben wir ja richtigen Sommer!“, so war unser erstes Gefühl auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum von Kapstadt. Wir fuhren entlang des größten Townships der Stadt, „Khayelitsha“. Hier leben über eine Million Menschen! Quer durch die Stadt, immer im Schatten des mächtigen Tafelberges, ging es dann entlang der bekannten Stadtstrände von Cape Town, Sea Point, Clifton und Camps Bay, direkt am Meer nach Hout Bay, („Hout“ ist Afrikaans und heißt „Holz“). Das ist die nächste Bucht in Richtung Süden, ca. 12 km von Kapstadt entfernt. Dort hat Julia König, die Tochter unseres langjährigen Kontraktors Peter König, ihr derzeitiges Zuhause. Die ausgebildete Grundschullehrerin hat sich vom Schuldienst beurlauben lassen, um ein soziales Jahr in Südafrika abzuleisten. Sie arbeitet dort seit August vergangenen Jahres unentgeltlich in einem Kindergarten („Little Lambs“) und in einer Einrichtung namens „iKhaya le themba“ – „Home of Hope“.

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Im Kindergarten werden Jungen und Mädchen ganztägig betreut, mit Essen versorgt und an die englische Sprache herangeführt. Sie sprechen – wie alle anderen Bewohner des Townships Imizamo Yethu – nur einen der vielen einheimischen Dialekte. Die Bedingungen im Township sind schlimm. Hier leben über 30.000 Menschen auf engstem Raum. Thomas Fischer Bei den Kindern beginnt der Tag mit Frühstück, Zähneputzen, gemeinsamem Toilettengang und Anwesenheitskontrolle. Bevor der Unterricht beginnt, wird gesungen und gebetet. Die erste Stunde ist eine Art Englischunterricht. Englisch deshalb, weil nur das Beherrschen der englischen Sprache schulischen Erfolg und berufliches Weiterkommen ermöglicht. Leider hat sich Englisch als Schulsprache noch nicht überall durchgesetzt. Ich erlebe gerade den Unterrichtsbeginn mit Singen. Fast alle sind mit großem Eifer dabei. Einzelne sind – wahrscheinlich durch mich – abgelenkt. Die ausdruckstarke Körpersprache der Lehrerin korrigiert das aber sofort. Im weiteren Tagesablauf stehen dann noch Händewaschen, Mittagessen, Mittagsruhe, Putzen und Spielen auf dem Plan. Bei einer monatlichen Gebühr von umgerechnet etwa 25

Euro kann man davon ausgehen, dass die circa 130 Kinder aus „besseren“ Elternhäuser stammen, in denen die Eltern Arbeit haben. Die restlichen Kosten werden ausschließlich über Spenden abgedeckt. Rechnerisch hat nur jedes 50. Kind aus dem Township die Möglichkeit, den Kindergarten zu besuchen. Marieluise Gärtner Der Kindergarten wurde im Jahr 2000 von einer Niederländerin und einer Deutschen ins Leben gerufen. Mit großem Engagement, hohem finanziellem Aufwand und viel Herzblut arbeitet die deutsche Initiatorin Marlis Schaper für diese Einrichtung. In den deutschen Wintermonaten, von November bis März, kümmert sie sich vor Ort um ihr Projekt und ist unermüdlich damit beschäftigt, die finanzielle Situation durch zahlreiche Charityveranstaltungen mit wohlhabenden Sponsoren zu verbessern. Der Kindergarten wurde für ca. 25 Kinder gegründet, ist ständig umgebaut und erweitert worden und beherbergt zurzeit ca. 150 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren. Die Kinder werden von einheimischen Erzieherinnen und zeitweise auch von Volontären aus Europa betreut. Es ist eine Freude, zu sehen und zu erleben, wie dankbar und begeistert sich die Kids, ausnahmslos Schwarze und

Farbige, mit den einfachsten Spielsachen beschäftigen und wie lernbegierig sie sind. Mit Freude haben sie auch die Mitbringsel von der BAYERNOIL aufgenommen, ein Dankeschön an Frau Pilgram, von der die Spielsachen zur Verfügung gestellt wurden. Die zweite Einrichtung, für die sich Julia König engagiert, heißt „iKhaya le themba“. Das ist ein „after-school-care-centre“, wo Schulkinder im Alter von ca. 6 bis 12 Jahren nach der Schule betreut werden. Diese Einrichtung gibt es seit dem Jahr 2004. Der Slogan dieser Einrichtung lautet: „Turning the tide on HIV and AIDS“. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt darin, HIV-betroffenen Familien zu helfen. Viele der Kinder dort sind AIDSWaisen oder -Halbwaisen, denen man die Möglichkeit gibt, sich außerhalb der Schule in einem geordneten Umfeld zu treffen und auch weiterbilden zu können. Dankbar wird die Institution angenommen. Auch diese Einrichtung wird von einer kleinen einheimischen Stammbesetzung und von freiwilligen Helfern aufrecht erhalten. Momentan sind Bestrebungen im Gange, die beiden Einrichtungen, die örtlich aneinander grenzen, auch organisatorisch zu verbinden. Thomas Fischer In kaum einem anderen Ort in Südafrika werden die Gegensätze zwischen arm und reich so deutlich wie hier. Das muss man als Tourist, der Südafrika bisher nur als farbenfrohes Regenbogenland kennen gelernt hat, erst einmal innerhalb ein paar Stunden verarbeiten. Und dennoch: Obwohl dies nicht eine der viel bewunderten Schokoladenseiten von Südafrika ist, strahlen die Menschen hier eine unglaubliche Würde aus. Es ist einfach faszinierend. Die anschließende Fahrt entlang der wahrscheinlich schönsten Panoramastraßen der

Welt lenkt meine Gedanken in eine andere Richtung. Der in den massiven Fels geschnittene Chapman's Peak Drive führt mich entlang der Küste in 114 Kurven zunächst nach Nordhoek und dann weiter zum Cap Point. Nach einer scharfen Kurve hoch oben auf dem Berg öffnet sich die Sicht auf einen schier unendlich langen und weiten Sandstrand. In einem kleinen Café denke ich im Schatten bei einem Kaffee an den heutigen Vormittag und genieße nebenbei die Aussicht auf den Stand und das Meer. Ich bin wieder auf der Schokoladenseite angelangt. Marieluise Gärtner Natürlich haben wir auch Urlaub gemacht und die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, dem pulsierenden Leben an der Victoria & Alfred Waterfront mit dem neuen Fußballstadion, der Longstreet, dem Greenmarket Square, Company’s Garden, Signal Hill und Bo-Kaap mit den typischen bunten Hausfassaden, sowie die großartige Landschaft rund um Cape Town erkundet. Ein Muss ist die Fahrt auf den Tafelberg, auf dem wir mit einem großartigen Rundblick auf die Stadt und die Küste belohnt wurden. Das Kap der Guten Hoffnung, fälschlicherweise oft als südlichster Punkt Afrikas bezeichnet, und Cape Point gehörten ebenso zu unserem Programm. Cape Point heißt der Punkt, an dem sich der Atlantik und der Indische Ozean am Südzipfel von Afrika treffen. Dort wurden wir von einem stürmischen Wind begrüßt. Ein Ausflug in das Wineland nördlich von Kapstadt, Wine tasting inbegriffen und ein erlebnisreicher Besuch in einem Elefantenpark in Knysna – mit Elefantenritt! – haben uns ebenso erfreut.

als Gefängnis genutzt wurde. Südafrikas Alcatraz. Nelson Mandela, der erste schwarze Präsident der Südafrikanischen Republik, verbrachte hier 18 Jahre seiner 27 Jahre andauernden Haft. Mit Erschrecken erinnert man sich daran, dass die drastischsten Apartheidgesetze erst zwischen 1990 und 1995 abgeschafft wurden. Doch auch heute liegt noch Vieles im Argen, so mein subjektiver Eindruck. Die schwarze Bevölkerung und die sogenannten Colours werden bewusst benachteiligt und können nur in Ausnahmefällen in höhere Positionen aufsteigen. Den meisten von ihnen bleiben, wenn überhaupt, nur die Jobs in den niedrigen Diensten. Daran wird sich auch nichts ändern, solange man dieser Bevölkerungsschicht nicht die Möglichkeit gibt, sich weiterzubilden und den kostenlosen Besuch der weiterführenden Schulen ermöglicht. Viel zu schnell war die Zeit vergangen, als es am Abend des 17. Januar wieder zurück nach München, in den Winter, ging. Viele bleibende Eindrücke von diesem landschaftlich wunderbaren Flecken Erde werden uns noch lange begleiten. Vor allem der krasse Gegensatz von Arm und Reich, von Schwarz und Weiß, den man sich ebenso immer vor Augen halten soll. Anmerkung der Redaktion: Unsere Kolleginnen Marieluise Gärtner und Thomas Fischer sind bei Interesse gerne bereit, weitere Informationen über die beiden im Artikel genannten Einrichtungen zu geben. Marieluise Gärtner, ehemals Versand Thomas Fischer, Leiter IT

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch auf Robben Island, der Kapstadt vorgelagerten Insel, die schon von der Holländischen-Ostindischen Kompanie ab dem 17. Jahrhundert

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BAYERNOIL intern BAYERNOIL intern Moderne Ausstattung: das Bitumenlabor zieht um Das Rohölprodukt Bitumen wird bei uns seit Bestehen der Raffinerie hergestellt. Wir unterscheiden dabei je nach Einsatzzweck zwischen Straßenbau- und Industriebitumen. Den Hauptanteil unserer Verlademenge macht das Straßenbaubitumen aus, für das wir als deutschlandweit erster Hersteller die CE-Zertifizierung erhielten. Die entsprechend umfangreicheren Analytiken machten jetzt Neuausstattung und Umzug des Bitumenlabors notwendig.

Ausbilder Norbert Jilg (hinten rechts) mit der Vormittagsgruppe

Weiterbildung bei BAYERNOIL: Ausbildung für Industriemeister Chemie am Start Am ersten Februar diesen Jahres startete für 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BAYERNOIL in unserem Betriebsteil Neustadt ein Inhouse-Kurs zur Weiterbildung zum Industriemeister Chemie. An dieser von der IHK München angebotenen Maßnahme nehmen außerdem noch 18 weitere Teilnehmer aus den umliegenden Betrieben der chemischen Industrie teil. Die Qualifizierungsmaßnahme umfasst insgesamt 968 Stunden. Der Unterricht findet zweimal die Woche mit je vier Stunden am Dienstagvormittag und am Donnerstagnachmittag statt, um die Weiterbildung mit den unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen der Teilnehmer zu vereinbaren. Es hat sich gezeigt, dass dieses Modell bei den Teilnehmern gut ankommt und ohne Probleme durchgeführt werden kann. Ausbildungsort ist unser neues Ausbildungszentrum im Betriebsteil Neustadt. Die Qualifizierung zum Industriemeister Chemie setzt entweder eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf voraus, der den Chemieberufen zugeordnet werden kann, oder eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis oder eine mindestens vierjährige Berufspraxis.

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Die Weiterbildung vermittelt folgende Kenntnisse: • Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen wie rechtsbewusstes und betriebswirtschaftliches Handeln und Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung sowie Zusammenarbeit im Betrieb • Handlungsspezifische Qualifikationen 1. Handlungsbereich „Chemische Produktion“ wie Verfahrens- und Anlagentechnik, Chemische Prozesse und Verfahren, Prozessleittechnik 2. Handlungsbereich „Organisation, Führung und Kommunikation“ wie Personalführung, Betriebliches Kostenwesen 3. Handlungsbereich „Spezialisierungsgebiete“ wie Syntheseplanung, Automatisierungs- und Prozessleittechnik, Technologie oder Betriebscontrolling

Die Kursteilnehmer drücken die Schulbank übrigens in ihrer Freizeit – und das noch bis Ende März 2014. Das stellt eine zusätzliche Belastung neben dem Beruf dar und bedeutet durch den Lernaufwand eine große Einschränkung der frei verfügbaren Zeit. Der Unterricht für den ersten und kürzesten Teil, der Berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen, mit dem Dozenten Norbert Jilg ist bereits abgeschlossen. Die Teilnehmer absolvierten ihre Prüfung AdA (Ausbildung der Ausbilder) am 3. und 4. Mai. Seit 10. Mai geht es weiter mit der Basisqualifikation. Die Dozenten Klara Rüsenberg und Richard Lacher werden den Meisterschülern dann die Themen „Berufliche Entwicklung“ und „Einführung BWL“ näherbringen. Wir wünschen den Teilnehmern ein starkes Durchhaltevermögen, viel Spaß am Lernen und viel Erfolg bei den bevorstehenden Prüfungen. Gerhard Mosauer Leitung betriebliche Ausbildung

Im Lauf der letzten Jahrzehnte wurden die Anforderungen an Straßenbeläge durch die höheren Geschwindigkeiten und Achslasten der Fahrzeuge immer höher. Seit 1985 wird deshalb bei BAYERNOIL neben dem klassischen Straßenbaubitumen auch Polymermodifiziertes Bitumen (PmB) hergestellt. Die Analytik des PmB ist dabei wesentlich detaillierter. In der Folge wurden die nötigen Laborausstattungen immer umfangreicher, der Platzbedarf stieg. Bei BAYERNOIL folgte deshalb dem ursprünglichen „kleinen“ Schichtlabor im Jahr 1995 ein Doppelcontainer, der bis vor Kurzem als Bitumenlabor diente. Jetzt hat das Bitumenlabor ein neues Zuhause gefunden, und zwar im ehemaligen Betriebsratsbüro in

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Vohburg. Neben den bereits genannten Platzgründen spielte auch der Sicherheitsaspekt für den Umzug eine große Rolle. Nach längerer Planung wurde das Projekt verwirklicht. Neben einem gesonderten Büro stehen zwei Arbeitsräume zur Verfügung. Der eine dient zur Probenvorbereitung und -aufbereitung. Der andere ist mit modernen Analysengeräten ausgestattet.

te hat. Dies haben wir als erste deutsche Raffinerie geschafft (Bericht im BO-Journal 3/2010). Einen weiteren Meilenstein erreichten wir mit der CE-Kennzeichnung für PmB nach DIN EN 14023 in diesem Frühjahr. Allen interessierten Kolleginnen und Kollegen stehe ich gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Sie finden uns neben der Kantine im Betriebsteil Vohburg.

Unter anderem werden hier der Erweichungspunkt, die Penetration, die Duktilität und die elastische Rückstellung bestimmt. Wie wichtig die Untersuchung des Bitumens ist, zeigt die Tatsache, dass seit 1. Januar 2011 nur mehr derjenige Straßenbaubitumen herstellen und verladen darf, der die CE-Kennzeichnung für die einzelnen Produk-

Hartmut Lederer, Bitumenlabor

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Abb. 1: Probenvorbereitungsraum; Abb. 2: Mikroskop und Penetrometer; Abb. 3: Duktilometer; Abb. 4: Ein zum Duktilometer gehörender Zugversuch; Abb. 5: Bestimmung des Erweichungspunktes

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BAYERNOIL intern BAYERNOIL intern

BAYERNOIL intern

Die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung bei BAYERNOIL – oder: Wohin mit den vielen grünen Zetteln? Der neue Bio-Sprit E10 wurde viel diskutiert, aber nur selten getankt. Die wenigsten wissen, dass zusätzlich zum höheren Bio-Anteil im Benzin seit Januar 2011 nun auch höhere Ansprüche an den Herstellungsprozess der eingesetzten Bio-Komponenten gestellt werden. Dies betrifft sowohl das Ethanol im Benzin als auch den RME (Rapsmethylester) im Diesel.

Dafür hat die Bundesregierung im September 2009 die „Verordnung über Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung von Biokraftstoffen”, kurz Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung, erlassen. Danach können seit Januar 2011 die eingesetzten Bio-Komponenten nur dann auf die Biokraftstoffquote angerechnet werden, wenn sie nachweislich nachhaltig hergestellt wurden und ein bestimmtes Treibhausgasminderungspotenzial aufweisen. Kernanforderungen der BiokraftstoffNachhaltigkeitsverordnung sind: •Keine Verwendung von Biomasse von Flächen mit hohem Naturschutzwert, wie zum Beispiel Grünland mit hoher biologischer Vielfalt oder Naturschutzflächen. •Keine Verwendung von Biomasse von Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand, wie zum Beispiel Moorflächen oder Feuchtgebiete. •Keine Verwendung von Biomasse von Flächen, die zum 1. Januar 2008 Torfmoor waren. •Der Biomasseanbau erfolgt entsprechend der guten fachlichen Praxis (Cross Compliance – nachhaltige landwirtschaftliche Bewirtschaftung). •Das Treibhausgasminderungspotenzial beträgt mindestens 35 %, ab 2017 dann mindestens 50 %. Über entsprechende Zertifizierungssysteme muss der Nachweis der nachhaltigen Biomasseproduktion erbracht werden. Dazu wird die Einhaltung der Vorgaben über die Anwendung eines Massenbilanzsystems 20

erten Versandmengen, die wir für die BioQuoten-Anmeldung an das Hauptzollamt benötigen. Nachweise für Versandmengen, die an Lager oder ins Ausland gehen, werden an den jeweiligen Gesellschafter zurückübertragen. Insgesamt bilden die Bewegungen der „grünen“ Nachweise in der Nabisy-Datenbank in etwa die tatsächlichen Produktströme der Biokomponenten von der Herstellung über die Verblendung bis hin zur Tankstelle ab.

Für BAYERNOIL bedeutet die Nachweisverwaltung einen deutlichen Mehraufwand für die Abrechnungsgruppe in der Produktionsplanung. Eine monatliche Bio-Mengenbilanz wurde bisher auch schon erstellt und war auch Grundlage für die jährlich erforderliche Bio-Quotenanmeldung. Jetzt müssen aber auch noch die zugehörigen Nachhaltigkeitsnachweise kontrolliert, bearbeitet und dokumentiert werden. Alleine für die JanuarAbrechnung der BAYERNOIL sind in Nabisy

NACHHALTIGKEITS-TEILNACHWEIS für flüssige Biomasse nach §§ 15 ff. Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) oder für Biokraftstoffe nach §§ 15 ff. Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) DE-B-BLE-BM-11-105-81500914-NNw-30000001 Nummer des Teilnachweises: Nummer des aufgeteilten Nachweises: Aussteller:

Verwaltung der Nachhaltigkeitsnachweise für Bio-Komponenten entlang der Produktions- und Lieferkette dokumentiert. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist für die Anerkennung und Kontrolle der Zertifizierungssysteme verantwortlich. Zur Dokumentation der Nachhaltigkeit von Bio-Kraftstoffen hat die BLE ein EDV-basiertes Datenbanksystem mit dem Namen „Nabisy“ (Nachhaltige-Biomasse-System) aufgebaut. Dort werden von den Lieferanten der Bio-Komponenten entsprechende Nachhaltigkeitsnachweise für die gelieferten Mengen eingestellt. Sie werden jetzt fragen: Was hat das mit unserer Raffinerie zu tun? BAYERNOIL ist ein wesentlicher Bestandteil der Lieferkette von Biokraftstoffen und verantwortlich für die Einhaltung der Bio-Quote für alle Kraftstoffe, die von der Raffinerie im sogenannten „versteuerten Versand“ direkt an die Tankstellen in Deutschland geliefert werden. Für diese Mengen müssen wir dann auch entsprechende Nachhaltigkeitsnachweise in der NabisyDatenbank vorhalten.

Der erste Nachhaltigkeitsnachweis DE-BBLE-BM-11-105-81500914-NNw-30000001 erreichte BAYERNOIL im Oktober 2010 für eine Anlieferung von 212,18 Tonnen Rapsmethylester. Farblich sind die Nachhaltigkeitsnachweise in einem etwas ungewöhnlichen Grünton gehalten, auch die 40-stellige Nachweisnummer sprengt den Rahmen einer üblichen Identifikationsnummer. Die Nachhaltigkeitsnachweise werden vom Lieferanten der Bio-Komponente üblicherweise für eine komplette Zug-Anlieferung ausgestellt und landen in der Nabisy-Datenbank zuerst auf dem Konto unserer Gesellschafter. Diese prüfen die Nachweise und übertragen sie dann auf das BAYERNOILKonto. Damit es zu keinen Verwechslungen von Nachweisen verschiedener Gesellschafter kommt, haben wir in der Nabisy-Datenbank für jeden Gesellschafter ein eigenes BAYERNOIL-Unterkonto eingerichtet. Im Hauptkonto der BAYERNOIL landen nur die Nachhaltigkeitsnachweise für die versteu-

Schnittstelle*:

Teilnachweis-Empfänger:

Zertifizierungssystem*:

DE-B-BLE-BM-11-SSt-03470000

BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbh, Neustadt

REDcert GmbH, [email protected], DE-B-BLEBM-11

1. Allgemeine Angaben zur Biomasse / zum Biokraftstoff: Biodiesel_Raps Art, evtl. Anteile (z.B. 80% Rapsöl, 20% Palmöl)*: Menge (t oder m3):

Anbauland*:

Deutschland

Energiegehalt (MJ): 7.845.613,82

212,18 t

Die flüssige Biomasse / der Biokraftstoff ist aus Abfall oder aus Reststoffen hergestellt worden, und die Reststoffe ja stammen nicht aus der Land-, Forst- oder Fischwirtschaft oder aus Aquakulturen. Hinweis:

etwa 500 Nachhaltigkeitsnachweise angefallen. Sie füllen bereits einen ganzen „grünen“ Ordner. Auch zeigt die Nabisy-Datenbank noch deutliche Schwachpunkte in der Anwendung. Dies erschwert die Verwaltung der Nachhaltigkeitsnachweise. Speziell das Auffinden eines Nachweises gestaltet sich mangels Such- oder Sortier-Funktion recht schwierig, ebenso kann man dem Nachweis in der Datenbank keinen Kommentar hinzufügen, z. B. welchem Monat er zugeordnet ist. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat zugesagt, in den nächsten Monaten zusätzliche Funktionen programmieren zu lassen. Gut Ding braucht eben Weile, speziell in den bürokratischen Strukturen eines Ministeriums. Jetzt müssen wir nur noch den besten Weg finden, die Tausende von „grünen Zetteln“ so abzulegen, damit wir im Falle einer Zollprüfung den richtigen auch schnell wiederfinden. Aber auch dafür werden wir eine „nachhaltige“ Lösung finden.

X

nein

Falls ja, sind keine Angaben unter 2. erforderlich.

2. Nachhaltiger Anbau der Biomasse bzw. nachhaltige Herstellung des Biokraftstoffs nach den §§ 4 – 7 BioSt-NachV / Biokraft-NachV: Die Biomasse erfüllt die Anforderungen nach den §§ 4 – 7 BioSt-NachV / Biokraft-NachV

X

ja

Werner Schmid Leiter LP-Planung & Abrechnung

nein

3. Treibhausgas-Minderungspotenzial nach § 8 BioSt-NachV / Biokraft-NachV: X

Das Treibhausgas-Minderungspotenzial ist wie folgt - Treibhausgasemissionen (g CO2eq/MJ): - Erfüllung des Minderungspotenzials

54,4

bei einem Einsatz - Erfüllung des Minderungspotenzials bei einem Einsatz in folgenden Ländern/Regionen (z.B. Deutschland, EU):

83,8

Vergleichswert für Fossilbrennstoffe (g CO2eq/MJ): X X zur Stromerzeugung als Kraftstoff X

in Kraft-Wärme-Kopplung

zur Wärmeerzeugung

Europische Union

Die Berechnung des Minderungspotenzials erfolgte ganz oder teilweise anhand von Standardwerten nach Anlage 2 der BioSt-NachV / Biokraft-NachV.

ja

X

nein

Die Biomasse stammt aus einer bestandsgeschützten Schnittstelle nach § 8 Abs. 2 BioSt-NachV bzw. § 8 Abs. 2 Biokraft-NachV. Der Nachhaltigkeits-Teilnachweis wurde elektronisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig. Die Identifizierung Teilnachweises erfolgt über seine einmalig vergebene Nummer. Ort und Datum der Ausstellung:

Schwedt, 04.10.2010

Lieferung auf Grund eines Massenbilanzsystems nach § 17 BioSt-NachV / Biokraft-NachV**: Die Lieferung ist in einem Massenbilanzsystem dokumentiert worden. X

Die Dokumentation erfolgt über die Web-Anwendung der BLE Die Dokumentation erfolgte nach den Anforderungen des folgenden Zertifizierungssystems: Die Dokumentation erfolgt nach § 17 Abs. 3 Biokraft-NachV. Die Dokumentation erfolgte in der folgenden elektronischen Datenbank:

Letzter Lieferant (Name, Adresse): Gegen den Nachhaltigkeits-Teilnachweis kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch erhoben werden. Der Widerspruch ist bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Deichmanns Aue 29 in 53179 Bonn schriftlich oder zur Niederschrift einzureichen. * Hinweis:

bei der Vermischung verschiedener Biomassearten werden die Angaben zu den zwei größten Mengen im Gemisch angezeigt.

** Hinweis: auszufüllen vom letzten Lieferanten Vordruck der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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BAYERNOIL intern

Aufgefallen ist BAYERNOIL intern uns...

Mit BODEA zur digitalen Einkaufsakte: BAYERNOIL-Einkauf setzt auf elektronische Medien

Schon fünf Monate später, am 29. November 2010, konnte die erste digitale Einkaufsakte geöffnet werden. Der Releasewechsel SAP ECC 6.0 hatte zuvor im November 2009 mit dem neuen Modul „Records Management“ die Voraussetzung dafür geschaffen, elektronische Akten einzurichten. Nach einer Ideensammlung zu möglichen Inhalten einer digitalen Einkaufsmappe entstand bis zum 23. Juli ein Aktenmodell für Bestell- und Anfragevorgänge. Dann ordneten die Kollegen aus Einkauf und IT die entsprechenden Belege in diese digitale Aktenstruktur ein. Alle Programmierarbeiten im SAP-System und für die MS-Office-Plugins waren dann planmäßig am 17. September 2010 abgeschlossen.

Fazit: Die BODEA-Projektziele wurden dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen reibungslos und fristgerecht erarbeitet. Heute kann die elektronische Einkaufsakte von jedem Mitarbeiter, der die entsprechenden Berechtigungen besitzt, aufgerufen und eingesehen werden. Damit lassen sich nicht nur die regulären Einkaufsprozesse zügiger abwickeln, sondern auch Sonderaufgaben wie Urlaubsvertretungen oder die Erstellung zusätzlicher Reports unkompliziert bewältigen. Siegfried Metz, IT Gerhard Kröpfl, Beschaffung

Automatisch: Inhalte aus E-Mails werden über ein Outlook-Plugin in die zugehörige Einkaufsakte importiert.

„Im Einkauf liegt der Gewinn“, so lautet eine alte kaufmännische Regel. Neben dem richtigen Lieferantenportfolio und einem ausgefeilten Vertragsmanagement unterstützen effiziente Beschaffungsprozesse diesen Grundsatz. BAYERNOIL hat jetzt im Rahmen des BODEA-Projektes die digitale Einkaufsakte eingeführt, um alle technischen Möglichkeiten zur Optimierung der Beschaffung zu nutzen. Im Einkauf der BAYERNOIL ging es zu wie in jeder anderen Verwaltungseinheit auch: Das papierlose Büro schien in weiter Ferne. Stattdessen waren unzählige Unterlagen zu einzelnen Beschaffungsvorgängen fein säuberlich in Aktenordnern archiviert oder lagen zur Bearbeitung in Dokumentenmappen bereit. Dazu kamen jede Menge Informationen im IT-System, in E-Mails auf dem ExchangeServer und in verschiedensten Dateistrukturen auf dezentralen Laufwerken. Wurden Dokumente für mehrere Vorgänge benötigt, blieben nur das klassische Kopieren oder die Anbringung von handschriftlichen Hinweisen. Das war alles recht aufwändig. Doch die zuständigen Bearbeiter hatten den Überblick und konnten jeden Vorgang mit wenigen Handgriffen nachvollziehen. Kam es aber zu Urlaubsvertretungen, Personalwechseln oder entstanden einfach Informationsbedarfe bei anderen berechtigten Stellen, war Zusatzaufwand programmiert. Denn jetzt mussten Unterlagen in verschie22

denen Medien zusammengeholt werden, bevor die gewünschten Informationen gesammelt vorlagen. Auch im Einkaufsalltag wurden Beschaffungsaufgaben immer komplexer und die zugehörigen Vorgänge samt der produzierten Daten immer umfangreicher. Im Juni 2010 startete deshalb das BODEAProjekt (BAYERNOIL Digitale Einkaufs Akte) mit der Zielsetzung, diese Aktenberge mit

einer modernen IT-Lösung abzuschaffen. Es galt auch, die Vollständigkeit der einzelnen Einkaufsakten sicherzustellen. Anders ausgedrückt: Alle einkaufsrelevanten Informationen sollten mit verknüpften Inhalten gebündelt und über verschiedenste Suchfunktionen bereitgestellt werden. Das Projekt verlief vom Start weg planmäßig. Am 23. Juni 2010 fand der Kickoff statt.

Schneller: Digitale Einkaufsakten vereinfachen die Informationsverarbeitung deutlich.

Alles drin: Die elektronische Aktenstruktur ist auf alle Arten von Beschaffungsdokumenten abgestimmt. 23

BAYERNOIL intern

BAYERNOIL intern

Neu: Das „Elektronische Umlaufverfahren“ löst den manuellen Bearbeitungs- und Unterschriftenumlauf für Anweisungen ab In unserer Raffinerie werden in vielen Bereichen, vor allem aber innerhalb der Produktionsabteilung, Anweisungen benutzt. Die Anweisungen sind im Dokumenten-Management-System (DMS) abgelegt und müssen immer aktuell sein. Deshalb werden Anweisungen häufiger angepasst und alle zwei Jahre routinemäßig überprüft.

All dies erfordert die permanente Überwachung der im DMS veröffentlichten Anweisungen, damit rechtzeitig die Überprüfung der Dokumente eingeleitet wird. Per E-Mail wird das zu überprüfende Dokument an die beteiligten Personen verschickt. Bis dann von allen Kollegen die Rückmeldungen eingegangen sind, ist ein umfangreiches Termin- und Erinnerungsmanagement erforderlich. Die Einarbeitung der Änderungen in das Masterdokument erfolgt dann manuell durch die verantwortliche Person. In einem zweiten Umlauf wird das Dokument per Hauspost in den Unterschriftenumlauf geschickt. Auch hier kann es wieder zu wochenlangen Bearbeitungszeiten kommen. Die Nachforschung nach dem Verbleib der Unterschriftenliste ist sehr zeitintensiv. Aus diesem Grunde wurde durch die Produktionsleitung die Bildung eines Teams initiiert, um das manuelle Verfahren nach Möglichkeit durch ein elektronisches System abzulösen. Dem Team gehören Mitarbeiter der Produktion, der IMS und der Informationstechnologie an. Die bisherige Vorgehensweise wurde analysiert, die Schwachstellen identifiziert und Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Das Ergebnis wurde im nebenstehenden Ablaufschema zusammengefasst. Grundlage des neuen Systems Dieses Ablaufschema ist Grundlage für das elektronische Umlaufverfahren mit den erforderlichen Bearbeitungsschritten und den beteiligten Funktionsträgern. Das System wurde in Anlehnung an die bereits übliche Prozedur bei Anweisungen der Produktion erstellt. Die Produktionsleitung gab beim Aufbau des 24

automatisch per E-Mail benachrichtigt. Jetzt gibt es nur noch ein Master-Dokument, auf das alle beteiligten Bearbeiter Zugriff haben. Inhaltliche Änderungen sind sofort für alle ersichtlich, was zu einer Optimierung im Bearbeitungsdurchlauf führt. Die manuelle Zusammenfassung der Änderungsaufträge ist somit hinfällig. Was ist zu tun? Über das E-Mail-System wird der Anwender aufgefordert, sich an der Prüfung/Bearbeitung eines Dokumentes, der QS-Prüfung, dem Unterschriftenumlauf und der Inkraftsetzung zu beteiligen.

Abb. 1a: Über einen Klick auf „dieser Webseite“ kommen Sie zum Link der Anweisung, hier können Sie Ihre Änderungen in der Anweisung eintragen und speichern.

Prozess-Schema für das elektronische Umlaufverfahren Systems vor, dass eine für BAYERNOIL insgesamt anwendbare Lösung gefunden wird, die nicht nur für Anweisungen der Produktion geeignet, sondern für alle im DMS abgelegten Anweisungen gültig ist. Das „Elektronische Umlaufverfahren für Anweisungen“ stellt sich vor Zur Umsetzung der Anforderung wurde das Workflow-System der Firma m:pro ausgewählt. Über eine API (Application Progam-

ming Interface) kommuniziert das „Elektronische Umlaufverfahren für Anweisungen“ mit dem DMS-System und ist somit in der Lage, die zur Regelprüfung anstehenden Dokumente zu identifizieren und sogleich einen automatischen Start der Überarbeitung einzuleiten. Parallel dazu ist es dem Verantwortlichen aber auch möglich, einen manuellen Start durchzuführen. Im ersten Schritt werden die in die Überarbeitung des Dokuments involvierten Personen ermittelt und

Abb. 1b: Auf der „Webseite“ können Sie über einen Klick auf „Bestätigen“ Ihre Bearbeitung endgültig beenden. Sie können auch „Widerrufen“, wenn weitere Rücksprachen mit den fachlichen Prüfern erforderlich sind. Die Anweisung geht dann wieder direkt in den Bearbeitungsumlauf.

Alles auf einen Blick – Die Aufgabenliste Zusätzlich wird dem Anwender die Möglichkeit geboten, sich über die Aufgabenliste eine Übersicht über seine aktuellen Aufgaben zu verschaffen. Mit einem Mausklick kann er auch hier auf einfache Art und Weise das zu bearbeitende Dokument öffnen und seine Bearbeitung fortsetzen.

Abb. 3: Der Unterschriftenumlauf mit Inkraftsetzung

Abb. 2: Die Aufgabenliste

Ansonsten wird die „elektronische“ Unterschrift vom System erfasst und zusammen mit der Anweisung im DMS-System abgelegt. Der zeitraubende Unterschriftenumlauf per Hauspost ist damit hinfällig.

Die Qualitätssicherung (QS-Prüfung) Die Funktion des QS-Prüfers wurde als letzte Instanz vor dem Unterschriftendurchlauf neu geschaffen. Seine Aufgabe ist es, einen zusätzlichen fachlichen Blick auf die Anweisung zu werfen, nach dem Motto „vier Augen sehen mehr als zwei“. Eine weitere Aufgabe dieser Funktion ist das Zusammenfassen fachlich identischer standortbezogener Anweisungen zu einer standortübergreifenden Anweisung. Der Unterschriftenumlauf mit Inkraftsetzung Der Unterschriftenumlauf mit Inkraftsetzung wird vom System in folgender Reihenfolge ausgelöst: • fachliche / formale Prüfer • Hauptverantwortlicher • Inkraftsetzer • Redaktion-Freigabe im DMS-System Im Unterschriftenumlauf haben die beteiligten Personen nur noch Lesezugriff auf das Dokument. Änderungen können nicht mehr vorgenommen werden. Ist wider Erwarten eine Korrektur des Dokuments erforderlich, wird über den systemgesteuerten Widerruf eine erneute Bearbeitungsphase durch die Redaktion eingeleitet.

Abb. 4: Die Unterschriftenliste zur Anweisung mit Datum und elektronischer Unterschrift aller Beteiligten. Veröffentlichung der in Kraft gesetzten Anweisung Automatisch mit Freigabe durch die Redaktion erfolgt abschließend die Dokumentenfreigabe im DMS. Alle Beteiligten werden dann über E-Mail von der Redaktion über die neu in Kraft gesetzte Anweisung informiert. Bei weiteren Fragen zum System? Die Programmbeschreibung / Benutzeranleitung sowie Schulungstermine werden im Intranet (Schwarzes Brett / IT / DMS / Tipps & Tricks) veröffentlicht. Gerne führen wir für Sie und Ihre Kollegen eine Schulung durch. Anmeldung bei IT (H.-J. Schreier, Tel. 1238) oder Produktion (Fr. Behle, Tel. 2454). Das Projektteam wünscht allen Benutzern erfolgreiches Gelingen bei der Arbeit mit dem neuen System „Elektronisches Umlaufverfahren für Anweisungen“. Luzia Behle, Produktion Hans-Jörg Schreier, IT 25

BSG / BAYERNOIL intern Run for Fun: Lauf- und Walkingtreff der BAYERNOIL immer montags Ein herzliches Grüß Gott an alle Bewegungsfreunde! Wir von der BSG Aerobic/ Gymnastik sind jetzt mit einem Lauf- und Walkingtreff in die Freiluftsaison gestartet: Die Idee dazu ist während des letzten Spinning-Trainings vor der Sommerpause entstanden. Jeden Montag machen wir uns entlang der kleinen Donau zwischen Vohburg und Münchsmünster „auf die Socken“. Dort laufen oder walken wir im gemütlichen Tempo. Manchmal geben wir auch etwas mehr Gas, aber immer so, dass alle Teilnehmer richtig gut mithalten können. Schließlich steht der Spaß an der Freude im Mittelpunkt. Wir wollen uns entspannen, den Abend genießen, ein bisschen plaudern.

Wir freuen uns auf einige neue Gesichter – gerne auch von außerhalb der BAYERNOIL – und laden Sie herzlich zum Schnuppern ein: Kommen Sie doch einfach mal vorbei!

Treffpunkt ist jeden Montag um 17.15 Uhr in Vohburg. Interessiert? Bei Birgit Hölzl-Danisch (Tel. 2562) und Andrea Rogmann (Tel. 2486) erhalten Sie weitere Informationen.

„Rama dama“ 2011 Am 03.05.2011 fand wie jedes Jahr die Säuberungsaktion „Rama dama“ in den einzelnen Betriebsteilen statt. Mit tatkräftiger Unterstützung der Partnerfirmen konnte wieder eine beträchtliche Menge Unrat zusammengetragen werden. Alte Rohrleitungsteile,

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Holz- und Isolierreste bildeten den Großteil des gesammelt Mülls. Diese Aktion unterstreicht die hohen Anforderungen der BAYERNOIL in Sachen Umweltschutz und Sicherheit und spiegelt unser Motto „Gemeinsam erfolgreich“ wider.

Wir möchten nochmals unseren Partnerfirmen mit ihren Mitarbeitern für ihren unentgeltlichen Einsatz bedanken. Alle Beteiligten erhielten als kleines Dankeschön eine Brotzeit in der Kantine. Michael Schölch

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Impressum: BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH Postfach 12 52 93328 Neustadt Telefon: 08457 8-2201 E-Mail: [email protected] Internet: www.bayernoil.de Auflage: 2.300 Exemplare Redaktion BAYERNOIL: Birgit Hölzl-Danisch, Peter Hauchwitz, Hartmut Lederer, Johanna Loquai, Peter Schmoll, Thomas Schneider, Konrad Weber, Kirsten Pilgram (V.i.S.d.P.) und freie Redakteure Redaktion & Produktion: www.Monika-Thoma.de Titelbild: Hoch hinaus für den Turnaround-Erfolg: im Bild von links Tobias Leidel (BAYERNOIL) und Franz Schalk (Reng) Das BAYERNOIL Journal wird auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. © 2011 BAYERNOIL alle Rechte vorbehalten.