Joseph Haydn Scena di Berenice: Berenice, che fai? Hob XXIVa: 10

Joseph Haydn · Scena di Berenice: Berenice, che fai? Hob XXIVa: 10 HECTOR BERLIOZ · Le spectre de la rose · Villanelle · Liederabend Vesselina Kasarov...
Author: Bella Schmid
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Joseph Haydn · Scena di Berenice: Berenice, che fai? Hob XXIVa: 10 HECTOR BERLIOZ · Le spectre de la rose · Villanelle · Liederabend Vesselina Kasarova · Nachtgang RICHARD STRAUSS · Am 17.01.2007 ˇ Das Rosenband · ANTONÍN DVORÁK Nichts · So klingt nur Dortmund.

2,50 E

KONZERTHAUS DORTMUND · Mittwoch, 17.01.2007· 20.00

Dauer: ca. 1 Stunde 20 Minuten inklusive Pause

Vesselina Kasarova Mezzo-Sopran Charles Spencer Klavier Abo: Große Stimmen

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

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JOSEPH HAYDN (1732 –1809)

ˇ ANTONÍN DVORÁK (1841–1904)

Scena di Berenice: »Berenice, che fai?« Hob XXIVa: 10 (Fassung für Gesang und Klavier) Allegro Adagio Aria Largo – Allegro

»Písneˇ Milostné« (»Liebeslieder«) op. 83 ›Ó, naší làsce nekvete‹ (›Das ersehnte Glück‹) ›V tak mnohém srdci mrtvo jest‹ (›Manches Herz ist wie ausgestorben‹) ›Kol domu se ted’ potácím‹ (›Ich taumele jetzt an dem Haus vorbei‹) ›Já vím, že v sladké nadeji‹ ˇ (›In süßer Hoffnung weiß ich‹) ›Nad krajem vévodí lehký spánek‹ (›Leichter Schlaf beherrscht das Land‹) ›Zde v lese u potoka‹ (›Hier im Walde›) ˇ tvých‹ (›In der süßen Macht deiner Augen gefangen‹) ›V té sladké moci ocí ›Ó, duše drahá, jedinká‹ (›O du teure, einzige Seele‹)

HECTOR BERLIOZ (1803 –1869) Aus: »Les Nuits d‘été« op. 7 ›Villanelle‹ (›Hirtenlied‹) ›Le spectre de la rose‹ (›Der Geist der Rose‹) ›Sur les lagunes‹ (›Auf den Lagunen‹) ›L‘lle inconnue‹ (›Die unbekannte Insel‹) -Pause-

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RICHARD STRAUSS (1864 –1949) Ausgewählte Lieder ›All mein Gedanken‹ op. 21 Nr. 1 ›Das Rosenband‹ op. 36 Nr. 1 ›Nichts‹ op. 10 Nr. 2 ›Nachtgang‹ op. 29 Nr. 3 ›Cäcilie‹ op. 27 Nr. 2

Programm

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Ein europäischer Abend Das Zusammenwachsen Europas ist allenthalben spürbar – das Reisen ist leichter denn je, die Währungsunion trägt ihren Teil zur Zusammengehörigkeit bei und dabei wird der Verbund der europäischen Länder stetig erweitert. Trotzdem bleiben Unterschiede erhalten, gerade im kulturellen Bereich; Unterschiede, die durch die Eigenheiten einzelner Länder, einzelner Komponisten und Epochen entstehen und die gerade die Individualität und Einzigartigkeit von Kunstwerken ausmachen.

Antike Tragik JOSEPH HAYDN: Scena di Berenice Ein Paradebeispiel für das Zusammenwirken musikhistorischer Netzwerke ist Haydns Kantate »Berenice, che fai?«. Nachdem Haydn 30 Jahre in der Abgeschiedenheit des Eszterházyschen Hofes verbracht hatte, reiste er 1791/92 und 1794/95 auf Einladung des Konzertveranstalters Johann Peter Salomon nach London, wo er einige seiner größten Triumphe feiern sollte. Besonders beeindruckt zeigte sich Haydn von den Oratorien Händels, die eine Art konzertanter Variante der Oper darstellten. Gezwungen durch das päpstliche Verbot der »sündigen« Oper hatte sich Händel als Ausweichlösung auf die Gattung Oratorium konzentriert und ihr zu einer Blütezeit verholfen, aus deren Ergebnissen sich auch Haydn Anregungen holte. Seine Kantate »Berenice, che fai?« orientiert sich inhaltlich und formal an Händels Kompositionen; die Geschichte der ägyptischen Königin Berenice hat schon Händel zu einer (allerdings erfolglosen) Oper verarbeitet. Berenice, eine emanzipierte Heldin von antiker Tragik, versucht, ihr Land allein zu regieren, wird jedoch bald mit ihrem Stiefsohn verheiratet und kurz darauf von diesem umgebracht. In der von Haydn komponierten Szene wird ihre Trauer über den vermeintlichen Selbstmord ihres Geliebten dargestellt. Haydns Libretto des berühmten Textdichters Pietro Metastasio (1698 – 1782) deutet auf einen weiteren Impulsgeber hin: Auch der Opernreformator Christoph Willibald von Gluck (1714 –1787) hatte die Vorlage 1756 in seinem »dramma per musica« »Antigono« verwendet. Obwohl Haydn nicht in erster Linie als Opernkomponist in Erscheinung getreten ist, weisen die Zusammenhänge doch darauf hin, dass er sich in der Londoner Zeit verstärkt mit der Materie befasste. Ein weiterer Grund mag ausschlaggebend für seine Komposition gewesen sein: Auch im London des späten 18. Jahrhunderts gab es Superstars des Gesangs – eine von ihnen war die italienische Sängerin Brigida Giorgi Banti (1756 –1806). Am 4. Mai 1795 sang sie mit triumphalem Erfolg die »Berenice«, die seither zum festen Repertoire des Konzertgesangs gehört. Joseph Haydn (Portrait von Thomas Hardy, 1791)

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Werke

Kolossal schwärmerischer Geist HECTOR BERLIOZ »LES NUITS D’ÉTÉ« op. 7

ˇ »PÍSNEˇ MILOSTNÉ« op. 83 Böhmische Nationalromantik ANTONÍN DVORÁK

Nur 45 Jahre später als Haydn schlug Hector Berlioz vollkommen andere Töne an: Für die Franzosen der Romantiker schlechthin war Berlioz von kolossal schwärmerischem Geist, der ihn zum großen Drama zog und ihn Programmsinfonien im Geiste Liszts komponieren ließ. Robert Schumann bezeichnete ihn als »dieser wütende Bacchant, der Schrecken der Philister (eines der größten Komplimente, die er zu vergeben hatte!), ihnen ein zottiges Ungeheuer geltend mit gefräßigen Augen.« Hiermit charakterisiert er treffend Berlioz‘ Temperament wie auch sein Äußeres mit gewaltiger Haarpracht und stechendem Blick. Bei aller Leidenschaft nimmt sich der sechsteilige Zyklus »Les Nuits d‘été«, den Berlioz 1840 auf Texte von Théophile Gautier (1811–1872) für eine Mezzo-Sopran- oder Baritonstimme und Klavier schrieb, vergleichsweise zurückhaltend aus. Berlioz‘ Tonsprache weist ihn deutlich als Komponisten der französisch-romanischen Romantik aus, die sich durch farbige Klänge und sinnliche Emotionalität auszeichnet. Darüber hinaus war er in vieler Hinsicht seiner Zeit weit voraus, sodass ein unbefangener Hörer seine Musik eher als spätromantisch einordnen würde. Den zyklischen Zusammenhang zwischen den Stücken sah der Komponist recht locker. Er selbst hat sie nie als Ganzes aufgeführt, sondern immer nur eine Auswahl daraus. 1842/43 unternahm Berlioz eine große Reise im deutschsprachigen Raum und schloss dabei Bekanntschaft mit den Größen des dortigen Musikbetriebs, darunter Schumann, Mendelssohn und Liszt. In seiner Begleitung war die französisch-spanische Sängerin Marie Recio, mit der ihn eine 20-jährige Beziehung und Ehe verbinden sollte. Für sie fertigte er die Orchesterfassung des Liedes ›Absence‹ aus den »Nuits d‘été« an; erst 1855/56 ergänzte er die restlichen Lieder auch für das Orchester.

Etwa weitere 45 Jahre später stand Antonín Dvorák auf dem Höhepunkt der Nationalromantik, die folkloristische Elemente in den Zusammenhang einer romantischen Kunstmusik stellte und damit eine Musik von spezifisch landesgebundenem Charakter hervorbrachte. In Dvoráks Fall kam also eine in Melodik, Harmonik und Rhythmik charakteristisch böhmische Kompositionsweise zu Stande, die aber fest auf der Basis einer künstlerisch und handwerklich ausgefeilten Technik fußte. Aus einfachen Verhältnissen stammend, musste Dvorák sich seine musikalische Ausbildung erkämpfen, eine entscheidende Wendung ergab sich jedoch 1874, als er sich mit einer Auswahl von Kompositionen um ein Stipendium des österreichischen Staates bewarb. Er erhielt nicht nur die Auszeichnung, sondern erregte auch die Aufmerksamkeit von Johannes Brahms und dem Kritiker Eduard Hanslick. Von diesem Zeitpunkt an nahm Dvoráks Karriere eine Wendung zum Glücklichen und die internationale Anerkennung war ihm sicher. Den Zyklus »Liebeslieder« komponierte Dvorák in seiner heutigen Form 1888, die Wurzeln liegen jedoch wesentlich früher: Bereits 1865 vertonte Dvorák 18 Lieder seines Landsmannes Gustav Pfleger-Moravský (1833–1875), die er unter dem Titel »Zypressen« zusammenfasste. Die Ursache der melancholischen Komposition war die unglückliche Liebe zu seiner Schülerin Josefina Cermáková, der Schwester seiner späteren Frau Anna. Aus den »Zypressen« überarbeitete Dvorák später mehrere Lieder und fasste unterschiedliche Gruppen davon zusammen, darunter die »Liebeslieder«. Der Zyklus hat keine innere Dramaturgie, wie etwa Schuberts »Schöne Müllerin« oder Schumanns »Dichterliebe«, aber alle Lieder sind getragen vom Gestus eines unglücklich liebenden Romantikers, der zwischen Hoffnung und Verzweiflung die Sehnsucht nach einer vergeblichen Liebe durchleidet. Schon im ersten Lied ›Ó, naší lásce nekvete‹ (›Das ersehnte Glück‹) zeigt sich seine Einsicht in die Hoffnungslosigkeit seiner Sehnsucht. In ›V tak mnohém srdci mrtvo jest‹ (›Manches Herz ist wie ausgestorben‹) spiegelt die Musik die innere Kälte und Ungerührtheit. Trotzdem lässt ihm die Geliebte keine Ruhe: ›Kol domu se ted‘ potácím‹ (›Ich taumele jetzt an dem Haus vorbei‹). Ein leiser Hoffnungsschimmer scheint auf in ›Já vím, že v sladké nadeji‹ (›In süßer Hoffnung weiß ich‹), um sich in ›Nad krajem vévodí lehký spánek‹ (Leichter Schlaf beherrscht das Land‹) in die Nacht zu begeben, die mit ihren unwirklichen Erscheinungen eines der Lieblingsszenarien der Romantik darstellte. Einen besonderen, naturverbundenen Grundton, wie er der böhmischen Nationalromantik zu Eigen ist, besitzt das sechste Lied: ›Zde v lese u potoka‹ (›Hier im tiefen Walde‹). Das folgende ›V té sladké moci o cí tvých‹ (›In der süßen Macht deiner Augen gefangen‹) beschwört das Bild der Geliebten herauf, bevor der Zyklus mit ›Ó, duše drahá, jedinká‹ (›O du teure, einzige Seele‹) ausklingt.

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Werke

Spätromantische Gefilde RICHARD STRAUSS Ausgewählte Lieder Mit Richard Strauss begibt sich das Programm endgültig in spätromantische Gefilde, die von der Tradition Richard Wagners eine Brücke ins 20. Jahrhundert schlagen. Beginnend mit Tondichtungen im Geiste Franz Liszts wandte sich Strauss bald der Oper zu und wurde zu einem ihrer wichtigsten Vertreter im frühen 20. Jahrhundert. Das Kunstlied war für Strauss eine Art Verbindung zwischen der Instrumentalmusik und der Oper; zahlreiche seiner etwa 200 Lieder sind für Gesang und Orchester komponiert oder nachträglich aus dem Klaviersatz orchestriert. In diesem Sinne unterscheiden sich Strauss‘ Lieder in Charakter und Ausdruck grundlegend von den intimen Klavierliedern Schuberts oder Schumanns, die eher in das Umfeld der bürgerlichen Hausmusik gehören. Richard Strauss‘ Lieder sind für den Konzertsaal geschrieben, für berühmte Sängerpersönlichkeiten, wie seine Frau Pauline de Ahna, Elisabeth Schumann oder Paul Knüpfer. Hinsichtlich der Textauswahl war Strauss dabei ähnlich emotional wie Franz Schubert; die Hauptvoraussetzung für seine Vertonung eines Gedichtes war schlicht der musikalische Impuls, den der Text in ihm auslösen musste. Die Auswahl seiner Textdichter ist somit vielfältig, anders als auf dem Gebiet der Oper, wo er sich ganz auf die Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal konzentrierte. Insgesamt sind auch bei Strauss zahlreiche Klassiker der Romantik vertreten, wie Ludwig Uhland, Adelbert von Chamisso oder Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 –1803). Andere Lieder haben jedoch Texte von weniger bekannten Dichtern; so stammt der Text zu Strauss vielleicht berühmtestem Lied, ›Cäcilie‹, von dem relativ unbekannten Naturalisten Heinrich Hart (1855 –1906). Auch dieses Lied steht in einem biographischen Zusammenhang: 1894 widmete es Strauss seiner Frau Pauline zum Hochzeitstage – und stellte sich damit in eine schöne Tradition: 1840 schenkte Robert Schumann seiner Frau Clara zur Hochzeit den Zyklus »Myrten«, beginnend mit der Widmung: »Du meine Seele, Du mein Herz.« In mancher Hinsicht sind KomponistenEhefrauen zu beneiden.

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Joseph Haydn: SCENA DI BERENICE: »Berenice che fai?« (Text: Pietro Metastasio 1698–1782)

Per quell‘onda all‘altra sponda Voglio anch‘io passar con te.

Durch diese Wasser zum anderen Ufer Will ich mit dir hinübergehen.

Berenice, che fai? Muore il tuo bene, Stupida, e tu non corri! Oh Dio! Vacilla l‘incerto passo; un gelido mi scuote Insolito tremor tutte le vene, E a gran pena il suo peso il piè sostiene.

Berenike, was tust du? Dein Geliebter stirbt, Und du, ungerührt, eilst nicht herbei? 0 Gott! Ich wanke unsicheren Schritts; ein sonderbarer Schauder durchläuft kalt meine Adern Und meine Beine wollen mich kaum mehr tragen.

Me infelice! Che fingo? Che ragiono? Dove rapita sono Dal torrente crudel de miei martiri? Misera Berenice, ah, tu deliri!

Unglückliche! Was fürchtete ich? Was dachte ich? Wohin reißt er mich mit sich fort, Der grausame Strom meines Unglücks? Arme Berenike, ach, du redest im Fieberwahn!

Dove son? Qual confuse Folla d‘idee tutte funeste adombra La mia ragion? Veggo Demetrio: Il veggo che in atto di ferir ... Fermati; vivi! D’Antigono io sarò. Del core ad onta Volo a giurargli fè; Dirò, che l’amo, dirò…

Wo bin ich? Welches Durcheinander Wirrer und unheilvoller Gedanken verdunkelt Meinen Verstand? Ich sehe Deinctrius: Ich sehe, er holt aus zum tödlichen Streich ... Haltet ein! Ich ergebe mich Antigonus. Schande im Herzen Eile ich, ihm Treue zu schwören; Ich sage ihm, dass ich ihn liebe, ich sage ihm…

Perchè, se tanti siete, Che delirar mi fate, Perchè non m‘uccidete, Affanni del mio cor?

Warum, ihr, die ihr so mächtig seid, Dass ihr mich irrereden lasst, Warum tötet ihr mich nicht, Ihr Qualen meines Herzens?

Misera me, S‘oscura il giorno, Balena il ciel! L‘hanno irritato i miei Meditati spergiuri. Ahimè! Lasciate ch‘io soccorra il mio ben, barbari Dei! Voi m‘impedite e intanto Forse un colpo improvviso... Ah, sarete contenti; eccolo ucciso.

Ich Elende, Der Tag verfinstert sich, Blitze zucken am Himmel! Sie hat ihn erzürnt, meine Absicht falscher Schwüre. Weh mir! Lasst mich meinem Geliebten zu Hilfe eilen, Ihr grausamen Götter. Ihr haltet mich fern, und unterdessen trifft vielleicht ein unerwarteter Hieb… Ah, ihr könnt zufrieden sein; er ist tot.

Crescete, oh Dio, crescete, Finchè mi porga aita Con togliermi di vita L‘eccesso del dolor.

Nehmt zu, o Gott, nehmt noch zu, Auf dass es mich erlöse, Indem es mir das Leben raubt, Das Übermaß meines Schmerzes.

Aspetta anima bella. Ombre campagne A Lete andrem. Se non potei salvarti potrò fedel... Ma tu mi guardi e parti? Non partir bel idol mio;

Warte, schöne Seele. Als liebende Schatten Wollen wir zum Leibe gehen. Wenn ich dich Nicht retten konnte, kann ich doch, getreu… Aber du siehst mich an, und du gehst? Verlass mich nicht, du, mein Geliebter;

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Texte

Hector Berlioz: aus: »LES NUITS D‘ÉTÉ« op. 7 (Texte: Théophile Gautier 1811–1872)

›Villanelle‹ Quand viendra la saison nouvelle, Quand auront disparu les froids, Tous les deux nous irons, Ma belle, Pour cueillir le muguet aux bois. Sous nos pieds égrenant les perles, Que l‘on voit au matin trembler, Nous irons écouter les merles Siffler.

›Hirtenlied‹ Wenn der Frühling kommt, Wenn die kalten Tage vorbei sind, Dann gehen wir zwei, meine Schöne, Maiglöckchen pflücken im Wald. Zählen zu unseren Füßen die Perlen, Die der Morgen erzittern sieht, Und wir wollen der Amsel lauschen Wenn sie singt.

Le printemps est venu, Ma belle, C‘est le mois des amants béni; Et l‘oiseau, satinant son aile, Dit des vers au rebord du nid. Oh! viens donc, sur ce banc de mousse Pour parler de nos beaux amours, Et dis-moi de ta voix si douce: »Toujours!«

Der Frühling ist gekommen, meine Schöne, Der herrliche Monat der Liebenden ist da. Und der Vogel glättet seine Flügel, Spricht sein Gedicht am Rande des Nests. O! komm auf diese Bank aus Moos, Lass uns von unserer Liebe reden, Sage mir mit deiner sanften Stimme: »Für immer!«

Loin, bien loin, égarant nos courses, Faisant fuir le lapin caché, Et le daim au miroir des sources Admirant son grand bois penché, Puis chez nous, tout heureux, tout aises, En panier enlaçant nos doigts, Revenons, rapportant des fraises Des bois.

Weit, weit fort führen uns unsere Wege, Vertreiben den Hasen aus seinem Versteck Und den Hirsch vom Spiegel der Quellen, Wo voller Stolz er sein Geweih betrachtet. Dann kehren wir zufrieden und glücklich zurück, Tragen gemeinsam unseren Korb, Bringen Erdbeeren heim Aus dem Wald.

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›Le spectre de la rose‹ Soulève ta paupière close Qu‘effleure un songe virginal. Je suis le spectre d‘une rose Que tu portais hier au bal. Tu me pris encor emperlée Des pleurs d‘argent de l‘arrosoir, Et parmi la fête étoilée Tu me promenas tout le soir.

›Der Geist der Rose‹ Hebe ein wenig deine Augenlider, Die ein zarter Traum erzittern lässt. Ich bin der Geist einer Rose, Die gestern du zum Ball getragen hast. Als du mich nahmst, war ich benetzt Von den silbernen Tränen der Tränke, Und auf dem Fest im Sternenglanz Trugst du mich einen Abend lang.

Ô toi, qui de ma mort fut cause, Sans que tu puisses le chasser, Toutes les nuits mon spectre rose A ton chevet viendra danser. Mais ne crains rien, je ne réclame Ni messe ni »De Profundis«, Ce léger parfum est mon âme Et j‘arrive du Paradis.

Zu dir, die mich hat sterben lassen, Wird jede Nacht mein Rosengeist, Den du nicht wirst vertreiben können, Zum Tanz vor deiner Bettstadt kommen. Doch sorge dich nicht, ich fordere Kein »De Profundis«, keine Messe, von dir. Dieser zarte Duft ist meine Seele, Ich komme aus dem Paradies.

Mon destin fut digne d‘envie, Et pour avoir un sort si beau Plus d‘un aurait donné sa vie. Car sur ton sein j‘ai mon tombeau. Et sur l‘albâtre où je repose Un poète avec un baiser Écrivit : Ci-gît une rose Que tous les rois Vont jalouser.

Man hätte mich beneiden können Für solch ein verheißungsvolles Schicksal. Hätte manch einer sein Leben gegeben, Denn auf deiner Brust ist mein Grab. Und auf dem Alabaster, wo ich ruhe, Hat ein Dichter mit einem Kuss Geschrieben: Hier ruht eine Rose, Die alle Könige mit Neid erfüllt.

Texte

›Sur les lagunes‹ Ma belle amie est morte, Je pleurerai toujours; Sous la tombe elle emporte Mon âme et mes amours. Dans le ciel, sans m‘attendre Elle s‘en retourna; L‘ange Qui l‘emmena Ne voulut pas me prendre. Que mon sort est amer! Ah, sans amour s‘en aller sur la mer!

›Auf den Lagunen‹ Meine Liebste ist tot, Ich werde immer weinen. Mit ins Grab hinab nimmt sie Meine Seele und meine Liebe. Ohne auf mich zu warten, Kehrte sie in den Himmel zurück. Der Engel, Der sie mitnahm, Wollte mich nicht. Wie traurig ist mein Los! Ach, ohne Liebe hinausfahren aufs Meer!

La blanche créature Est couchée au cercueil. Comme dans la nature Tout me paraît en deuil. La colombe oubliée Pleure et songe à l‘absent; Mon âme pleure et sent Qu‘elle est dépareillée. Que mon sort est amer! Ah, sans amour s‘en aller sur la mer!

Die bleiche Gestalt Ruht im Sarg. Wie in der Natur Scheint alles in Trauer. Vergessen weint die Taube Und träumt vom fernen Gefährten. Meine Seele weint und fühlt, Dass sie zerrissen ist. Wie traurig ist mein Los! Ach, ohne Liebe hinauszufahren aufs Meer!

Sur moi la nuit immense S‘étend comme un linceul. Je chante ma romance Que le ciel entend seul. Ah ! comme elle était belle, Et comme je l‘aimais! Je n‘aimerai jamais Une femme autant qu‘elle. Que mon sort est amer! Ah, sans amour s‘en aller sur la mer!

Über mich breitet sich die Nacht Wie ein riesiges Leinentuch. Ich singe mein Lied, Das nur der Himmel hört. Ach, wie schön war sie, Wie sehr habe ich sie geliebt! Ich werde nie wieder Eine Frau so lieben wie sie. Wie traurig ist meine Last, Ach, ohne Liebe hinauszufahren aufs Meer!

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›L‘Île inconnue‹ Dites, la jeune belle, Où voulez-vous aller? La voile enfle son aile, La brise va souffler.

›Die unbekannte Insel‹ Sag, junge Schöne, Wohin willst du? Das Segel bläht seinen Flügel, Der Wind wird wehen.

L‘aviron est d‘ivoire, Le pavillon de moire, Le gouvernail d‘or fin. J‘ai pour lest une orange, Pour voile une aile d‘ange, Pour mousse un séraphin.

Das Ruder ist aus Elfenbein, Die Flagge aus Moiré, Das Steuer aus feinem Gold. Als Ladung habe ich eine Orange, Als Segel einen Engelsflügel, Als Schiffsjungen einen Seraphim.

Est-ce dans la Baltique? Dans la mer Pacifique? Dans l‘île de Java? Ou bien est-ce en Norvège, Cueillir la fleur de neige, Ou la fleur d‘Angsoka?

In die Ostsee? In den Stillen Ozean? Auf die Insel Java? Oder soll ich in Norwegen Die Schneeblume pflücken, Oder die Blume von Angsoka?

Menez-moi, dit la belle, A la rive fidèle Où l‘on aime toujours! Cette rive, Ma chère, On ne la connaît guère Au pays des amours.

Führe mich, sagt die Schöne, An das Gestade der Treue, Wo man sich immer liebt. Dieses Ufer, Meine Teure, Ist kaum bekannt Im Land der Liebe.

Où voulez-vous aller? La brise va souffler.

Wohin willst du? Der Wind wird wehen.

Texte

ˇ ANTONÍN DVORÁK »PÍSNeˇ MILOSTNÉ« (»Liebeslieder«) op. 83 (Texte: Gustav Pfleger-Moravský, 1833–1875)

›Ó, naší làsce nekvete‹ Ó, naší lásce nekvete To vytoužené štestí: A kdyby kvetlo, a kdyby kvetlo, nebude Dlouho, dlouho kvésti.

›Das ersehnte Glück‹ O, das ersehnte Glück blüht unserer Liebe nicht: Und blühte es doch, Wird es nicht lange sein.

Proc by se slza v ohnivé Polibky vekrádala? Proc by mne v plné lásce své Ouzkostne objímala?

Warum sollte sich eine Träne unter die feurigen Küsse mischen? Warum sollte sie mich voller Liebe Angstvoll umarmen?

O, trpké je to loucení, Kde nadej nezakyne: Tu srdce cítí ve chvení, Že brzo, ach, brzo bídne zhyne.

O, bitter ist der Abschied, Wo die Hoffnung nicht stirbt: Das Herz spürt mit Zittern, Dass es bald, ach bald, elendig enden wird.

›V tak mnohém srdci mrtvo jest‹ V tak mnohém srdci mrtvo jest, Jak v tem né pustine, V nem na žalost a na bolest, Ba, místa jedine.

›Manches Herz ist wie ausgestorben‹ Manches Herz ist wie ausgestorben, Gleich einer düsteren Wüste, Einzig nur Trauer und Schmerz Wohnen in ihm.

Tu klamy lásky horoucí V to srdce vstupuje, A srdce žalem prahnoucí, To mní, že miluje.

Der Trug der glühenden Liebe Tritt in mein Herz, Und gramgebeugt Meint es zu lieben.

A v tom-to sladkém domnení Se ješte jednou v ráj To srdce mrtvé promení A zpívá, zpívá, starou báj!

In dieser süßen Hoffnung Verwandelt sich das tote Herz Noch einmal ins Paradies Und singt eine alte Mär!

22 I 23

›Kol domu se ted’ potácím‹ Kol domu se ted‘ potácím, Kdes bydlívala dríve, A z lásky rány krvácím, Lásky sladké, lživé!

›Ich taumele jetzt an dem Haus vorbei‹ Ich taumele jetzt an dem Haus vorbei, Wo du einst gewohnt hast, Und blute aus der Wunde der Liebe, Der süßen, verlogenen Liebe!

A smutným okem nazírám, Zdaž ke mne vedeš kroku: A vstríc ti náruc otvírám, Však slzu cítím v oku!

Und ich schaue mit traurigem Auge, Ob dein Schritt dich zu mir führt: Und ich öffne dir meine Arme, Doch ich spüre die Träne im Auge.

Ó, kde jsi, drahá, Kde jsi dnes, Což neprijdeš mi vstcíce? Což nemám v srdci slast a ples, Te uzrít nikdy více?

Wo bist du denn, Teuerste, Wo bist du denn heute, Heißt du mich nicht willkommen? Ist das Herz nicht voll von Jubel und Wonne, Dass es dich nie wieder sieht?

ˇ ›Já vím, že v sladké nadeji‹ Já vím, že v sladké nadeji Te smím prec milovat; A že chceš tím horoucneji Mou lásku pestovat.

›In süsser Hoffnung weiss ich‹ In süßer Hoffnung weiß ich Dass ich dich doch lieben darf; Und dass du voller Leidenschaft Meine Liebe pflegen willst.

A prec, když nazrím ocí tvých V tu prerozkošnou noc A zvím jak nebe lásky z nich Na mne snáší moc:

Doch wenn ich in deine Augen schaue In dieser wonnevollen Nacht, Und sehe, wie der Liebeshimmel Mich mit seiner Macht umhüllt:

Tu moje oko slzamí, Tu náhle se obstírá, Neb v štestí naše za námi Zlý osud pozírá!

Dann plötzlich füllt sich Mein Auge mit Tränen, Weil das böse Schicksal Nach unserem Glück trachtet!

Texte

›Nad krajem vévodí lehký spánek‹ Nad krajem vévodí lehký spánek Jasná se rozpjala májová noc; Nesmelý krade se do listí vánek, S nebes se schýlila míru moc.

›Leichter Schlaf beherrscht das Land‹ Leichter Schlaf beherrscht das Land Die klare Mainacht hat sich ausgebreitet; Eine schüchterne Brise schleicht Zwischen die Blätter, Vom Himmel neigt sich des Friedens Macht.

Zadrímlo kvítí, poto-kem šumá Tišeji nápevu tajemných sbor. Príroda v rozkoši blažene dumá, Neklidných živlu všad utichl vzpor.

Die Blumen sind eingeschlummert, Leise rauscht der Bach Mit geheimnisvollen Gesängen. Die Natur sinnt in seliger Wonne, Der Aufruhr der Elemente ist verstummt.

Hvezdy se sešly co nadeje svetla, Zeme se mení na nebeský kruh. Mým srdcem, v nemž-to kdys blaženost kvetla, Mým srdcem táhne jen bolesti ruch!

Die Sterne leuchten als Hoffnung des Lichts, Die Erde verwandelt sich in einen Himmelskreis. Durch mein Herz, in dem einst die Seligkeit blühte, Durch mein Herz zieht bloß der lärmende Schmerz!

›Zde v lese u potoka‹ Zde v lese u potoka já Stojím sám a sám; A ve potoka vlny V myšlenkách pozírám.

›Hier im Walde‹ Hier im Walde stehe ich Ganz allein am Bach, Und gedankenversunken Sehe ich in die Wellen.

Tu vidím starý kámen, Nad nímž se vlny dmou; Ten kámen stoupá a padá Bez klidu pod vlnou.

Ich erblicke einen alten Stein, Über den die Wellen wogen; Der Stein, der steigt und sinkt Ruhelos unter den Wellen.

A proud se on opírá, Až kámen zvrhne se. Kdy vlna života mne ze sveta Odnese, kdy, ach, vlna života mne odnese?

Und der Strom stemmt sich gegen ihn, Bis der Stein umfällt. Wann trägt mich die Welle des Lebens Fort von dieser Welt?

24 I 25

ˇ tvých‹ ›V té sladké moci oCí V té sladké moci ocí tvých Jak rád, jak rád bych zahynul, Kdyby me k životu jen smích Rtr krásných nekynul.

›In der süssen Macht deiner Augen gefangen‹ In der süßen Macht deiner Augen gefangen Ginge ich so gerne davon, Würde ich nicht doch zum Leben erwachen Durch deine Lippen und durch ihr Lachen.

Však tu smrt sladkou zvolím hned S tou láskou, s tou láskou ve hrdí: Když me jen ten tvuj smavý ret K životu probudí.

Ich jedoch wähle gleich den süßen Tod Mit dieser Liebe in meinem Busen: Wenn mich nur deine lachenden Lippen Wieder zum Leben erwecken.

›Ó, duše drahá, jedinká‹ Ó, duše drahá, jedinká, Jež v srdci žiješ dosud: Má oblétá te myšlenka, Ac nás delí zlý osud.

›O du teure, einzige Seele‹ O du teure, einzige Seele, Die du noch im Herzen lebst: Meine Gedanken kreisen um dich, Obwohl das böse Schicksal uns trennt.

Ó, kéž jsem zpevnou labutí, Já zaletel bych k tobe; A v posledním bych vzdechnutí Ti vypel srdce v mdlobe.

O wäre ich doch ein singender Schwan, Ich würde zu dir fliegen; Und ohnmächtig mit einem letzten Seufzer Aus dem letzten Herzenswinkel singen.

Texte

RICHARD STRAUSS: AUSGEWÄHLTE LIEDER

›Cäcilie‹ op. 27 Nr. 2

Umschauert vom Sturm, da niemand tröstet Milden Mundes die kampfmüde Seele, Wenn du es wüsstest, Wenn du wüsstest, Was träumen heißt von brennenden Küssen, Du kämest zu mir! Von Wandern und Ruhen mit der Geliebten, Wenn du es wüsstest, Aug‘ in Auge, Was leben heißt, umhaucht von der Gottheit Weltschaffendem Atem, Und kosend und plaudernd, Zu schweben empor, lichtgetragen, Wenn du es wüsstest, Zu seligen Höh‘n, Du neigtest dein Herz! Wenn du es wüsstest, Wenn du es wüsstest, 5743 01.09.2005 Du12:34 Uhrmir! Seite 1 WasAnz_12_Tenoere_sw bangen heißt in einsamen Nächten, lebtest mit (Text: Heinrich Hart 1855–1906)

›All mein Gedanken‹ op. 21 Nr. 1

›Nichts‹ op. 10 Nr. 2

(Text: Felix Dahn 1834–1912)

(Text: Hermann von Gilm 1812–1864)

All‘ mein‘ Gedanken, Mein Herz und mein Sinn, Da, wo meine Liebste ist, wandern sie hin. Geh‘n ihres Weges trotz Mauer und Tor, Da hält kein Riegel, Kein Graben nicht vor. Geh‘n wie die Vögelein hoch durch die Luft, Brauchen kein‘ Brücken über Wasser und Kluft. Finden das Städtlein und finden das Haus, Finden ihr Fenster aus allen heraus Und klopfen und rufen: Mach auf, lass uns ein, Wir kommen vom Liebsten Und grüßen dich fein, Mach auf, mach auf, lass uns ein!

Nennen soll ich, sagt ihr, Meine Königin im Liederreich? Toren, die ihr seid, Ich kenne sie am wenigsten von euch. Fragt mich nach der Augen Farbe, Fragt mich nach der Stimme Ton, Fragt nach Gang und Tanz und Haltung, Ach, und was weiß ich davon! Ist die Sonne nicht die Quelle Allen Lebens, allen Lichts? Und was wissen von derselben Ich und ihr und alle? Nichts.

›Das Rosenband‹ op. 36 Nr. 1 (Text: Friedrich Gottlieb Klopstock 1724–1803)

Im Frühlingsschatten fand ich sie, Da band ich sie mit Rosenbändern; Sie fühlt‘ es nicht und schlummerte. Ich sah sie an: Mein Leben hing Mit diesem Blick an ihrem Leben; Ich fühlt‘ es wohl und wusst‘ es nicht. Doch lispelt‘ ich ihr sprachlos zu Und rauschte mit den Rosenbändern, Da wachte sie vom Schlummer auf. Sie sah mich an: ihr Leben hing Mit diesem Blick an meinem Leben. Und um uns rum ward‘s Elysium.

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›Nachtgang‹ op. 29 Nr. 3 (Text: Otto Julius Bierbaum 1865–1910)

Wir gingen durch die stille, milde Nacht Dein Arm in meinem, Dein Auge in meinem. Der Mond goss silbernes Licht Über dein Angesicht, Wie auf Goldgrund ruhte dein schönes Haupt. Und du erschienst mir wie eine Heilige, Mild, mild und groß und seelenübervoll, Heilig und rein wie die liebe Sonne. Und in die Augen schwoll Mir ein warmer Drang, Wie Tränenahnung. Fester fasst‘ ich dich und küsste, Küsste dich ganz leise. Meine Seele weinte.

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Freude am Fahren

Texte

Vesselina Kasarova Vesselina Kasarova aus Stara Zagora, Bulgarien, erhielt schon ab dem vierten Lebensjahr Klavierunterricht und gab die angestrebte Laufbahn als Pianistin nach dem Konzertdiplom auf, um Sängerin zu werden. Nach Abschluss des Gesangstudiums in Sofia übernahm sie größere Partien in der bulgarischen Hauptstadt. Nach ihrem ersten Preis beim Wettbewerb »Neue Stimmen« in Gütersloh 1989 wurde sie an das Opernhaus Zürich engagiert und gastierte 1991 erstmals bei den »Salzburger Festspielen«. Kurz darauf folgte ihr Debüt als Rosina an der Wiener Staatsoper, deren Ensemble sie zwei Jahre angehörte. Schnell avancierte sie zum Publikumsliebling und sang seither an den größten internationalen Opernhäusern wie Mailänder Scala, Royal Opera House Covent Garden, Grand Théâtre de Genève, Liceo Barcelona, Teatro Comunale Florenz, Münchner Staatsoper, Deutsche Oper Berlin, Nederlandse Opera Amsterdam, Metropolitan Opera New York, Lyric Opera of Chicago, Opéra Bastille und Opéra Garnier in Paris, um nur einige zu nennen. Für ihre Interpretationen der Mozart-Opern, des Belcanto-Faches und der französischen Oper wurde Vesselina Kasarova weltberühmt. Sie arbeitete mit bedeutenden Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Sir Colin Davis, Seiji Ozawa, Daniel Barenboim, Riccardo Muti, etc. Liederabende und Konzerte führten sie in die großen Musikzentren der Welt, wie Mailand, Paris, München, Berlin, Rom, Wien, Dresden, Hamburg, Madrid, Barcelona, Chicago, New York und Tokio. Vesselina Kasarova ist ständiger Gast der »Salzburger Sommerfestspiele«, der »Münchner Opernfestspiele« und des »Rossini-Festivals« in Pesaro. Sie hat zahlreiche Aufnahmen für BMG Classics eingespielt: »Tancredi«, »Werther«, »I Capuleti e i Montecchi« und »La Favorite«, ArienCDs aus dem italienischen und französischen Repertoire. Für Sony nahm sie »Italiana in Algieri« und »La Clemenza di Tito« auf. Ebenfalls erschienen sind Aufnahmen von Berlioz, Ravel, eine Lied-CD und eine Aufnahme mit bulgarischen Liedern. Zahlreiche Opernproduktionen mit ihr wurden im Fernsehen übertragen und sind auf DVD erhältlich. Für ihre Einspielungen wurde sie mehrfach mit dem »Echo«-Preis ausgezeichnet und erhielt von der internationalen Kritik Auszeichnungen für ihre herausragenden Leistungen auf der Opernbühne. Vesselina Kasarova gehört heute zu den gefragtesten Mezzo-Sopranistinnen und wird auf der Opernbühne und im Konzertsaal von Publikum und Presse begeistert gefeiert. Zukünftige Engagements führen sie an alle bedeutenden Opernhäuser und Konzertsäle der Welt.

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Biografien

Charles Spencer Charles Spencer wurde in Yorkshire, England, geboren. Er studierte bei Max Pirani an der Royal Academy of Music. Während seines Studiums wurde er durch zahlreiche Preise ausgezeichnet und erhielt im Zuge dessen ein Stipendium der österreichischen Regierung, seine Studien in Wien fortzusetzen. Hier studierte er bei Walter Fleischmann, Noel Flores und Robert Schollum und nahm an Meisterklassen von Vlado Perlemutter und Geoffrey Parsons teil. Mit einstimmiger Auszeichnung absolvierte er die Hochschule für Musik in Wien und gewann den Preis der österreichischen Regierung für künstlerische Verdienste. Heute zählt Charles Spencer zu den meistgefragten Liedbegleitern. 12 Jahre lang war er ständiger Liedbegleiter von Christa Ludwig. Er begleitet bedeutende Sängerinnen und Sänger wie Jessye Norman, Marjana Lipvovsek, Deborah Polaski, Vesselina Kasarova, Ruth Ziesak, Petra Lang, Petra-Maria Schnitzer und Peter Seiffert, Peter Schreier, Christian Elsner, Thomas Quasthoff und Thomas Hampson. Bei CD-Aufnahmen hat er mit Gundula Janowitz (Werke von Schubert, NUOVA ERA), Cecilia Bartoli (Rossini-Recital, DECCA), Christa Ludwig (»Farewell to Salzburg«, BMG, »Diapason d’Or« 1993), Deon van der Walt (Lieder von Brahms, Liszt und Schumann, Nightingale), Thomas Quasthoff (Lieder von Schumann, BMG; Schuberts »Goethe-Lieder« und »Winterreise«, BMG) und Petra-Maria Schnitzler und Peter Seiffert (Lieder und Duette von Clara und Robert Schumann, Orfeo) aufgenommen. Für ARS MUSICI hat Charles Spencer eine Gesamtaufnahme der Lieder von Brahms eingespielt, an der Sänger wie Adrienne Pieczonka, Deborah Polaski, Christian Elsner, Detlef Roth, Michael Volle und Deon van der Walt mitgewirkt haben. Charles Spencer ist Professor für Liedinterpretation im Fach Gesang an der Hochschule für Musik in Wien. Er gibt außerdem Meisterklassen in ganz Europa, Japan und Island sowie an der Rubin Academy in Tel Aviv.

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Biografien

Bezaubernde Stimmen Musikalischer Brautstrauss Der Liederzyklus »Myrten« – ein in Töne gekleideter Liebesbeweis. Robert Schumann schenkte diesen seiner Frau Clara zur Hochzeit. Umrahmt werden die Lieder von Liebesbriefen der beiden, gelesen von den bekannten Schauspielern Martina Gedeck und Sebastian Koch. Di 23.01.07 · 20.00

Triumphale Debüts Nach ihrem triumphalen Debüt bei den »Salzburger Festspielen« 2006 stellt die Sopranistin Annette Dasch sich nun auch dem Dortmunder Publikum vor. Auf dem Programm ihres Liederabends stehen Werke von Beethoven, Britten, Eisler und Wolf. Mi 28.02.07 · 19.00

Sebastian Koch

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Texte Kaja Engel Fotonachweise Titel © Marco Borggreve S. 4 © Temelko Temelkov S. 8I9 © Marco Borggreve S. 28 © Marco Borggreve S. 32 © Mathias Bothor Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Claudia Beißwanger · Franziska Graalmann Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Milena Ivkovic · T 0231-22696-161 Druck Gustav Kleff GmbH & Co. KG · Dortmund

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