johannespassion Johann Sebastian Bach

johannespassion Johann Sebastian Bach Camilla Tilling, Isabelle Druet, Sebastian Kohlhepp, Luc Bertin-Hugault, Topi Lehtipuu, Matthew Brook Vokalense...
Author: David Acker
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johannespassion

Johann Sebastian Bach Camilla Tilling, Isabelle Druet, Sebastian Kohlhepp, Luc Bertin-Hugault, Topi Lehtipuu, Matthew Brook Vokalensemble Kölner Dom Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

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johannespassion 14. April 2017, 18 Uhr Kölner Philharmonie

Johann Sebastian Bach »Johannespassion« (1724) BWV 245 Oratorium für Soli, Chor und Orchester 

Camilla Tilling Sopran Isabelle Druet Mezzosopran Sebastian Kohlhepp Tenor Luc Bertin-Hugault Bass Topi Lehtipuu Tenor (Evangelist) Matthew Brook Bass (Jesus) Vokalensemble Kölner Dom Eberhard Metternich Einstudierung Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

Stückdauer: ca. 2 Stunden 17 Uhr: Konzerteinführung mit Susanne Herzog

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Im Bild: Statue von Johann Sebastian Bach im Ulmer Münster. Foto: www.bachueberbach.de

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Das Konzert in Kürze

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Rheinland zu einem wesent­ lichen Motor der Wiederentdeckung Johann Sebastian Bachs. ­Beson­ders Robert Schumann setzte sich dafür ein. Er führte unter anderem die lange Zeit in Vergessenheit geratene »Johannespassion« 1851 in Düsseldorf erstmals wieder auf. Beteiligt waren damals auch C ­ hor­sänger aus Köln. Die »Johannespassion« ist Bachs erstes PassionsOratorium, das ihn gleichwohl noch bis ins letzte Jahr als Leipziger Thomaskantor weiter beschäftigte: Er hat das für seine Unmittelbarkeit des Ausdrucks und seine Dramatik geschätzte Werk mehrfach um­ gearbeitet. In diesem Karfreitagskonzert widmet sich François-Xavier Roth erstmals mit dem Gürzenich-Orchester der Musik von Johann Sebastian Bach. Eine internationale Sängerbesetzung steht ihm ­dabei zur Seite. Gemeinsam machen sie sich daran, eines der heute berühmtesten Werke Bachs neu zu entdecken.

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Alles ist erleuchtet Zu Johann Sebastian Bachs Johannespassion BWV 245 »Herr, unser Herrscher!« Dreimal ruft der Chor den Namen des Herrn, »dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist«. Und auf drei Ebenen läuft das instrumentale Geschehen in diesem über die Maßen herrlichen Eingangschor »Herr, unser Herrscher«. Unten ein stabiles OstinatoBass-Fundament, dreißig Takte der Ton G in treibenden Achteln. Oben Flöten und Oboen in reibender Zweistimmigkeit, leicht dissonierend. Dazwischen eine markante Sechzehntel-Kreiselfigur in den Violinen. Wenig spricht dagegen, das musikalische Geschehen an so bedeutender Stelle theologisch auszuleuchten. Für den Bachforscher Martin Geck zielt das Exordium der Johannespassion klar auf das Dreifaltigkeitswunder der Trinität. Der Herr und Herrscher, das heißt nicht vor allem der leidende Christus wird angerufen, und je nach Deutung ist es der Chor, sind wir es, die, leidend, den Gottessohn anrufen, durch dessen Leiden wir Erlösung erhoffen dürfen. Für Geck deutet nun der G-Orgelpunkt auf Gottvater, die Bläser mit ihren Schmerzintervallen auf den Sohn; das unablässige Wehen der mittleren Dreh-Figur aber auf den Heiligen Geist. Soll man es glauben? Bachs große Passionen sind, man muss sich gelegentlich daran erinnern, wenn sie in Konzerthäusern und als Konzert aufgeführt werden, zunächst liturgische Musik; Gottesdienst mit und durch Musik. Sie sind fraglos auch Ausdruck einer tiefen Glaubenserfahrung. Sie sind Deutung biblischer Texte und biblischen Geschehens durch Musik, und sie sind Aufruf zum Glauben, für ­manche Christen wohl überzeugender als der kirchlich-institutionelle Rahmen. Bachs Passionen sind demnach von ihrem Glaubensgehalt kaum zu trennen; man wird sich ihnen kaum »unbewegt« aussetzen. Wenig spricht dagegen, in der dreifachen Anrufung dieses ungeheuren Beginns ein Hinweiszeichen auf die Trinität zu hören. Und doch ist es vor allem Kunst, geniale Musik, zu hören als Musik, und der Bachforscher Geck selbst trägt dem Rechnung, wenn er den Eingangschor der Johannespassion als »Anfang einer deutschen Auffassung von ernsthafter Sinfonik« versteht. Der Ernst, von dem hier die Rede ist und der sich in dieser Musik durchgehend vermittelt, ist, deutsch hin oder her, die angemessene Haltung angesichts einer entscheidend wichtigen Botschaft. Das Gewicht des Themas und der Botschaft ruft das Äußerste an Kunst herauf, hier des besonders außerordentlichen Künstlers Johann Sebastian Bach, und ist demnach auch als Kunst zu betrachten. Freilich eine, die ohne ihren Glaubens-Grund nicht denkbar wäre.

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Die Seite 5 der »Johannespassion« in Bachs eigenhändiger Handschrift mit dem Beginn der Nr. 2, dem Rezitativ »Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron«.

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Johann Sebastian Bach als Hofkapellmeister in Köthen. Gemälde von Johann Jakob Ihle, um 1720.

»Herr, unser Herrscher«: So zielt es vom ersten Ton an und in ­grandios geschwungener Initiale auf die Herrlichkeit, weniger auf die P ­ assion Christi. Der zweite Satz des (uns unbekannten) Textdichters windet nun eine syntaktisch längere Girlande, und diese führt zur Antithese all des aufgerufenen Glanzes: »Zeig uns durch deine Passion, dass du, der wahre Gottessohn, zu aller Zeit, auch in der größten Niedrigkeit, verherrlicht worden bist.« Dieser B-Teil nimmt die Niedrigkeit wörtlich und geht weit hinunter ins Dunkle, für einen Moment scheint gar nicht klar, wie es weitergehen soll, die gerade noch im Kanon aufgefächerten Chorstimmen kommen zusammen in einem Semikolon nach »Niedrigkeit«; bevor sie sich, mit neuem forte und in der Sechzehntelfigur auf »verherrlicht« mit frischer Kraft weiterbewegen. Dann da C ­ apo des ersten Teils, zur – nun auch auf Ebene der Großform – vollendeten Dreiheit.

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Bachs Passionen Die Frage, wie viele Passionen Johann Sebastian Bach tatsächlich komponiert hat, ist kaum zu beantworten. Der Nachruf, den Lorenz Christoph Mizler vier Jahre nach dem Tod des Meisters mit einem Verzeichnis seiner kompositorischen Hinterlassenschaft verband, nennt nicht weniger als – fünf. Davon kennen wir sicher die Johannesund Matthäuspassion; eine Passion nach Markus ist nur ungefähr zu rekonstruieren. Die Qualität und den Rang der Johannes- und Matthäus­ passion vor Augen: Wie wäre zu ermessen, was es einmal gab und was uns fehlt? Ebenso wenig vorstellbar, dass diese zentralen Werke für beinah ein Jahrhundert praktisch verschwunden waren. Epochal die von dem jungen Felix Mendelssohn betriebene Aufführung der Matthäuspassion 1829 in Berlin. Das Datum markiert die nachhaltige Wiederentdeckung des alten Bach. Bald begann das deutsche BachDenkmalwesen in Stein und Schrift, in Ausgaben und Aufführungen. Johann Sebastian Bach war eine nationale Angelegenheit geworden. Die Johannespassion BWV 245 stand dabei lange im Schatten der größer dimensionierten Matthäuspassion. Ein Klavierauszug der ­kleineren Schwester erschien bald nach Mendelssohns Coup 1830, danach auch eine Partitur. Doch dauerte es noch drei Jahrzehnte, bis »JoPa« nach und nach ihre Öffentlichkeit fand; trotz Robert ­Schumanns leidenschaftlicher Begeisterung, der sie »kühner, gewal­ tiger, poetischer« fand als die Matthäuspassion. Seine Bearbeitung aus dem Jahr 1851, ganz im romantischen Geist monumentalisierend, emotionalisierend, mit Triumphtrompeten im Vivace-Mittelteil der Alt-Arie »Es ist vollbracht«, blieb immerhin eine interessante ­Fußnote der Rezeptionsgeschichte. Offen aber blieb die Frage, wie Bachs so sehr aufs Große und Ganze zielende Chormusik denn wohl einmal geklungen haben mochte. Sicher nicht so, wie Mendelssohn und Schumann sie sich vorstellten. Was kann man wissen?

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Auf der Suche nach dem verlorenen Klang

In der Leipziger Nikolaikirche erklang 1724 Bachs »Johannespassion« während eines Festgottesdienstes zum ersten Mal. An Stelle des Worts vom »Originalklang«, mit dem sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts die Suche nach dem verlorenen Sound der Musik vor 1750 stolz etikettierte, ist längst der philologisch nüchternere ­Begriff von der »historischen Informiertheit« getreten. Die gibt, jedenfalls für die Johannespassion, nicht wenig her. Danach hatte sich Bach, bald nach Berufung zum neuen Thomaskantor 1723 mit Ambition auf die Komposition eines Groß- und Hauptwerks geworfen – und man wird die Pracht und Herrlichkeit des Eingangschors wohl auch als ­V isitenkarte des neuen Amtsinhabers verstehen dürfen, als Ausweis einer ihrer enormen Mittel gewissen Kunst und Souveränität.

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Die erste Aufführung fand am 7. April 1724 in der Nikolaikirche statt, im Jahr darauf in der Thomaskirche. Die Matthäuspassion folgte 1727. Komponiert wurde bestimmt auch für die Nachwelt, zuerst aber für die spezifischen Bedingungen der jeweiligen Aufführungssituation, und das heißt: für ihre Grenzen. Dass wir nicht weniger als vier Fassungen zu unterscheiden haben, liegt daran – und vermutlich an kunstpolizeilichen Einflüssen der Leipziger geistlichen Obrigkeit. Wie anders soll man sich erklären, dass Bach an Stelle des »Herr, unser Herrscher« in der Fassung II den Choral »O Mensch, bewein dein Sünde groß« setzte? Dass dieser bald in die Matthäuspassion übernommen wurde, und dass Bach in der Fassung III (von 1728 oder 1732) wieder zur ­ursprünglichen Initiale zurückkehrte, spricht dafür, dass Bach reagierte: Den Herren war solche Über-Kunst womöglich suspekt, es musste ja der liturgische Zusammenhang eines Gottesdienstes gewahrt bleiben. Fassung IV schließlich bringt im Wesentlichen Textänderungen. »Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken / in allen Stücken / dem Himmel ­gleiche geht« (Tenorarie Nr. 32): das war vielleicht dem älteren Bach selbst inzwischen zu pietistisch-körperlich. Viel spricht also dafür, sich, wie in der Aufführung heute, an die Fassung letzter Hand von aus der Zeit um 1749 zu halten, die viele der Veränderungen der zweiten Fassung rückgängig macht und in der Instrumentation ausdifferenzierter erscheint, zu halten. Was aber wissen wir über die irdischen Bedingungen dieser göttlichen Musik? Der Chor und zum Teil die Solisten kamen aus den Reihen der Thomaner-Alumni. Vor allem aber: der Chor war für unsere Vorstellungen klein. Wie sehr die reguläre Stärke von zwölf Sängern für die besondere Gelegenheit aufgestockt wurde, ist nicht zu sagen, und diskutiert wurde bereits die Extrem-These, selbst die Chorstimmen seien nur einzeln besetzt gewesen. Dazu drei- oder vierfache Streicher, zwei Oboen (wechselnd mit der tieferen Oboe da caccia), zwei Flöten. Für Farbenreichtum sorgten zwei Violen d’amore, eine Viola da Gamba und eine Laute. Recht ausdifferenziert erscheint das begleitende Continuum mit ­Cembalo, Orgel, Fagott und Kontrafagott, Violoncello und Violone ­(eine Art früher Kontrabass). Auch wenn fein zu unterscheiden ist ­zwischen den realen Gegebenheiten und dem, was Johann Sebastian Bach idealiter vorgeschwebt haben könnte: sowohl der historische Befund als auch der Höreindruck klanglicher Balance sprechen für eher überschaubare Besetzungen, und die Aufnahmegeschichte der Johannespassion erscheint in diesem Verständnis durchaus als eine des Fortschritts.

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Leidensmusik-Vermittlung Kühner, gewaltiger noch als das Schwesterwerk fand Robert S ­ chumann die frühere Johannespassion, und dies, obwohl der u ­ nbekannte ­Kompilator des Textes nicht die literarische Qualität des MatthäusDichters Picander erreicht und die Reime gelegentlich klappern. Das mag an der Konzentrationsspannung des deutlich kürzeren Werks ­liegen, an der größeren Menge und dem dramatischeren Aufriss der Turba-Chöre, in denen sich Volkes Stimme in aller Schärfe ausspricht: »Nicht diesen, sondern Barrabam!« (Nr. 18b), »Kreuzige, kreuzige!« (21d), oder das hämische »Sei gegrüßet, lieber Jüdenkönig!« (21b). Das Evangelium des Johannes sieht im leidenden Jesus den verherrlichten mit; aus dieser Spannung lebt schon der Eröffnungschor, sie setzt sich fort im scharfen Gegensatz von Passion und Glorie und im Fokus auf die Hauptfigur. Die Rezitative geben das biblische Geschehen wieder, das in zehn Arien reflektiert, bedacht, meditiert wird, gerahmt von den Chorälen, die das Passionsthema noch einmal im kollektiven Nachvollzug spiegeln. Darin liegt neben dem musikalisch-dramaturgisch plausiblen und genau geplanten Wechsel der Perspektiven und Tonlagen auch eine überaus wirkungsvolle Vermittlungsstrategie. Die biblische Geschichte als Denkbild (»Zeig uns durch deine Passion«), deren Reflexion durch die solistischen Stimmen, das mitleidende Nacherleben als Gemeinde. Gezeigt werden die Leidensstationen, es beginnt mit der Szene im Garten und dem Verrat durch Judas, dann geht es in das Haus des Hohenpriesters Kaiphas, Verleugnung und Reue des Petrus. Der asymmetrisch längere zweite Teil bringt die große Pilatus-Szene, das Verhör im Richthaus, die Dornenkrone und Backenstreiche; das Zögern des Pilatus und die schreienden Juden; dann recht knapp die Kreuzigung, das kurz aber eindrucksvoll komponierte Erdbeben, Kreuzabnahme und Grablegung. »Ruht wohl, Ihr heiligen Gebeine« (Chorus Nr. 39): als gemessene Sarabande endet die Passion; der Schlusschoral »Ach Herr, lass dein lieb Engelein« (Nr. 40) erscheint, trotz des strahlenden Endes, eher als Rücknahme ins liturgisch ­Anschlussfähige. Zu den Wundern dieser Musik gehören die Momente, in denen es den Evangelisten bei aller rezitativischen Gefasstheit schier überwältigt und sich in langen Melismen aussingt, wenn etwa Petrus ­s eine Schuld ­b egreift, »und ging hinaus und weinete bitterlich« (Nr. 12c) oder er sich empört: »Barrabas aber war ein Mörder« und wenn dann die G ­ eißelung des Unschuldigen in wütenden Triolen körperlich wird (Nr. 18c). Es gehören dazu die Sopran-Unschuld in

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»Kreuzigung Christi«, gemalt 1557 von Lucas Cranach d. J. (1515–1586). Das Bild, heute im Besitz des Museums der Bildenden Künste Leipzig, gehörte einst zum Inventar der Nikolaikirche.

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der Arie »Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten« (Nr. 9), die Alt-Untröstlichkeit des »Es ist vollbracht« mit dem weltverlorenen Gambensolo (Nr. 30), deren Lösung ins Tänzerische in der Bass-Arie »Mein teurer Heiland« (Nr. 32) mit der Frage nach der eigenen Erlösung und dem »Ja«, das er aus dem Neigen des Hauptes des Gekreuzigten liest, und sich über dieser individuellen Bewegung das Kirchenlied »Jesu, der du warest tot« wölbt: All das und manches mehr Erleuchtete, ohne das wir uns nicht nur die Musik, sondern diese traurige Welt eigentlich nicht mehr vorstellen wollen. Holger Noltze

Johann Sebastian Bach * 21. März 1685 in Eisenach † 28. Juli 1750 in Leipzig Johannespassion Entstehungsjahr: 1724. Uraufführung: Karfreitag, 7. April 1724 in der Leipziger Nikolaikirche. Es dirigierte der Komponist selbst. Zum letzten Mal vom Gürzenich-Orchester aufgeführt am 18. April 2014 unter der Leitung von Markus Stenz.

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Der Text zu Bachs Johannespassion

Johannes-Evangelium, Kapitel 18 und 19, Matthäus-Evangelium, K ­ apitel 26, 75 und 27, 51- 52 sowie Markus-Evangelium, Kapitel 15, 38. Madrigalische Texte nach Christian Weises »Der weinende Petrus« (1675), Christian Heinrich Postels »Johannespassion« (um 1695) und »Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus« (1713) von Barthold Heinrich Brockes, Choralstrophen. Von einem unbekannten Verfasser zusammengestellt und überarbeitet.

Erster Teil Nr. 1 Chor Herr! Herr! Herr, unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist! Zeig uns durch deine Passion, dass du, der wahre Gottessohn, zu aller Zeit, auch in der größten Niedrigkeit, verherrlicht worden bist!

Nr. 2 Rezitativ Evangelist: Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron, da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wusste den Ort auch, denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt

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er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun Jesus wusste alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Jesus: Wen suchet ihr? Evangelist: Sie antworteten ihm: Chor: Jesum von Nazareth Evangelist: Jesus spricht zu ihnen: Jesus: Ich bin’s. Evangelist: Judas aber, der ihn ­verriet, stund auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: »Ich bin’s«, wichen sie zurücke und fielen zu Boden. Da fragete er sie abermal: Jesus: Wen suchet ihr? Evangelist: Sie aber sprachen: Chor: Jesum von Nazareth! Evangelist: Jesus antwortete: Jesus: Ich hab’s euch gesagt, dass ich’s sei, suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen! Nr. 3 Choral O große Lieb’, o Lieb’ ohn’ alle Maße, die dich gebracht auf diese Marterstraße. Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden, und du musst leiden. Nr. 4 Rezitativ Evangelist: Auf dass das Wort erfüllet würde, welches er sagte: »Ich habe der keine verloren, die du mir gegeben hast.« Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohen­priesters Knecht und hieb ihm sein recht Ohr ab; und der Knecht hieß Malchus. Da sprach

Jesus zu Petro: Jesus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat? Nr. 5 Choral Dein Will’ gescheh’, Herr Gott, ­zugleich auf Erden wie im Himmelreich; gib uns Geduld in Leidenszeit, gehorsam sein in Lieb und Leid, wehr’ und steur’ allem Fleisch und Blut, das wider deinen Willen tut! Nr. 6 Rezitativ Evangelist: Die Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Jüden nahmen Jesum und bunden ihn und führeten ihn aufs erste zu Hannas, der war Kaiphas Schwäher, welcher des Jahres ­Hoherpriester war. Es war aber ­Kaiphas, der den Juden riet, es ­wäre gut, dass ein Mensch würde umbracht für das Volk. Nr. 7 Arie (Alt) Von den Stricken meiner Sünden mich zu entbinden, wird mein Heil gebunden. Mich von allen Lasterbeulen völlig zu heilen, lässt er sich verwunden. Nr. 8 Rezitativ Evangelist: Simon Petrus aber folgete Jesu nach und ein ander Jünger. Nr. 9 Arie (Sopran) Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten

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und lasse dich nicht, mein Leben, mein Licht. Befördre den Lauf und höre nicht auf, selbst an mir zu ziehen, zu schieben, zu bitten. Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten und lasse dich nicht, mein Leben, mein Licht. Nr. 10 Rezitativ Evangelist: Derselbige Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters Palast. Petrus aber stund draußen für der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führete Petrum hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petro: Magd (Sopran): Bist du nicht ­dieses Menschen Jünger einer? Evangelist: Er sprach: Petrus: Ich bin’s nicht. Evangelist: Es stunden aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlfeu’r gemacht, (denn es war kalt,) und wärmeten sich. Petrus aber stund bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohe­ priester fragte Jesum um seine Jünger und um seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Jesus: Ich habe frei, öffentlich geredet für der Welt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborg’nen geredt. Was fragest du mich darum? Frage die darum, die gehöret haben,

was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesaget habe. Evangelist: Als er aber solches ­redete, gab der Diener einer, die dabei stunden, Jesu einen Backenstreich und sprach: Diener (Tenor): Solltest du dem ­Hohenpriester also antworten? Evangelist: Jesus aber antwortete: Jesus: Hab’ ich übel geredt, so ­beweise es, dass es böse sei. Hab’ ich aber recht geredt, was schlägest du mich? Nr. 11 Choral Wer hat dich so geschlagen, mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht’? Du bist ja nicht ein Sünder wie wir und unsre Kinder, von Missetaten weißt du nicht. Ich, ich und meine Sünden, die sich wie Körnlein finden des Sandes an dem Meer, die haben dir erreget das Elend, das dich schläget, und das betrübte Marterheer. Nr. 12 Rezitativ Evangelist: Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus stund und wärmete sich, da sprachen sie zu ihm: Chor: Bist du nicht seiner Jünger einer? Evangelist: Er leugnete aber und sprach: Petrus: Ich bin’s nicht. Evangelist: Spricht des Hohen­ priesters Knecht’ einer, ein ­Gefreundter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte:

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Diener (Tenor): Sahe ich dich nicht im Garten bei ihm? Evangelist: Da verleugnete Petrus abermal, und alsobald krähete der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu und ging hinaus und weinete bitterlich. Nr. 13 Arie (Tenor) Ach, mein Sinn, wo willst du endlich hin, wo soll ich mich erquicken? Bleib’ ich hier, oder wünsch ich mir Berg und Hügel auf den Rücken? Bei der Welt ist gar kein Rat, und im Herzen stehn die Schmerzen meiner Missetat, weil der Knecht den Herrn verleugnet hat. Nr. 14 Choral Petrus, der nicht denkt zurück, seinen Gott verneinet, der doch auf ein’ ernsten Blick bitterlichen weinet. Jesu, blicke mich auch an, wenn ich nicht will büßen; wenn ich Böses hab’ getan, rühre mein Gewissen!

Zweiter Teil Nr. 15 Choral Christus, der uns selig macht, kein Bös’ hat begangen, der ward für uns in der Nacht als ein Dieb gefangen, geführt für gottlose Leut’ und fälschlich verklaget, verlacht, verhöhnt und verspeit, wie denn die Schrift saget.

Nr. 16 Rezitativ Evangelist: Da führeten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus, und es war frühe. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf dass sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Pilatus: Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen? Evangelist: Sie antworteten und sprachen zu ihm: Chor: Wäre dieser nicht ein ­Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet. Evangelist: Da sprach Pilatus zu ihnen: Pilatus: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetze! Evangelist: Da sprachen die Jüden zu ihm: Chor: Wir dürfen niemand töten! Evangelist: Auf dass erfüllet w ­ ürde das Wort Jesu, welches er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben würde. Da ging Pilatus ­wieder hinein in das Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm: Pilatus: Bist du der Jüden König? Evangelist: Jesus antwortete: Jesus: Redest du das von dir selbst, oder habens dir andere von mir gesagt? Evangelist: Pilatus antwortete: Pilatus: Bin ich ein Jüde? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan? Evangelist: Jesus antwortete: Jesus: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darob kämpfen, dass ich den

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Jüden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen. Nr. 17 Choral Ach großer König, groß zu allen Zeiten, wie kann ich g’nugsam diese Treu’ ausbreiten? Keins Menschen Herze mag indes ausdenken, was dir zu schenken. Ich kann’s mit meinen Sinnen nicht erreichen, womit doch dein Erbarmen zu vergleichen. Wie kann ich dir denn deine Liebestaten im Werk erstatten? Nr. 18 Rezitativ Evangelist: Da sprach Pilatus zu ihm: Pilatus: So bist du dennoch ein König? Evangelist: Jesus antwortete: Jesus: Du sagst’s, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme. Evangelist: Spricht Pilatus zu ihm: Pilatus: Was ist Wahrheit? Evangelist: Und da er das gesaget, ging er wieder hinaus zu den Jüden und spricht zu ihnen: Pilatus: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch einen losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch der ­Jüden König losgebe? Evangelist: Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen:

Chor: Nicht diesen, diesen nicht, nicht diesen, sondern Barrabam! Evangelist: Barrabas aber war ein Mörder! Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn. Nr. 19 Arioso (Bass) Betrachte, meine Seel’, mit ängstlichem Vergnügen, mit bittrer Lust und halb beklemmtem Herzen, dein höchstes Gut in Jesu ­Schmerzen, wie Dir auf Dornen, so ihn stechen, die Himmelsschlüsselblumen blüht! Du kannst viel süße Frucht von seiner Wermut brechen, drum sieh’ ohn’ Unterlass auf ihn! Nr. 20 Arie (Tenor) Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken in allen Stücken dem Himmel gleiche geht, daran, nachdem die Wasserwogen von unsrer Sündflut sich verzogen, der allerschönste Regenbogen als Gottes Gnadenzeichen steht! Nr. 21 Rezitativ Evangelist: Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen: Chor: Sei gegrüßet, lieber ­Jüdenkönig, Evangelist: Und gaben ihm ­Backenstreiche. Da ging Pilatus

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wieder heraus und sprach zu ­ihnen: Pilatus: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, dass ihr erkennet, dass ich keine Schuld an ihm finde. Evangelist: Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er sprach zu ihnen: Pilatus: Sehet, welch ein Mensch! Evangelist: Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sprachen: Chor: Kreuzige, kreuzige! Evangelist: Pilatus sprach zu ihnen: Pilatus: Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm! Evangelist: Die Jüden antworteten ihm: Chor: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. Evangelist: Da Pilatus das Wort hörete, fürchtet’ er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu: Pilatus: Von wannen bist du? Evangelist: Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm: Pilatus: Redest du nicht mit mir? Weißest du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugehen? Evangelist: Jesus antwortete: Jesus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben! ­Darum, der mich dir überantwortet hat, der hat’s größ’re Sünde!

Evangelist: Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe. Nr. 22 Choral Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn ist uns die Freiheit kommen. Dein Kerker ist der Gnadenthron, die Freistaat aller Frommen. Denn gingst Du nicht die Knechtschaft ein, müsst’ unsre Knechtschaft ewig sein. Nr. 23 Rezitativ Evangelist: Die Jüden aber ­schrieen und sprachen: Chor: Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht! Denn wer sich zum Könige machet, der ist wider den Kaiser. Evangelist: Da Pilatus das Wort hörete, führete er Jesum heraus und satzte sich auf den Richtstuhl, an der Stätte, die da heißet: ­Hochpflaster, auf Ebräisch aber: Gabbatha. Es war aber der Rüsttag in Ostern um die sechste Stunde, und er spricht zu den Jüden: Pilatus: Sehet, das ist euer König! Evangelist: Sie schrieen aber: Chor: Weg, weg mit dem, mit dem weg! Weg! Kreuzige ihn! Evangelist: Spricht Pilatus zu ihnen: Pilatus: Soll ich euren König kreuzigen? Evangelist: Die Hohenpriester antworteten: Chor: Wir haben keinen König denn den Kaiser! Evangelist: Da überantwortete er ihn, dass er gekreuziget würde. Sie nahmen aber Jesum und ­führeten ihn hin. Und er trug sein

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Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißet Schädelstätt, welche heißet auf Ebräisch: Golgatha. Nr. 24 Arie (Bass mit Chor) Eilt, ihr angefocht’nen Seelen, geht aus euren Marterhöhlen, eilt – Wohin? – Nach Golgatha! Nehmet an des Glaubens Flügel, flieht – Wohin? – Zum Kreuzeshügel, eure Wohlfahrt blüht allda! Nr. 25 Rezitativ Evangelist: Allda kreuzigten sie ihn, und mit ihm zween andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eine Überschrift und satzte sie auf das Kreuz, und war geschrieben: »Jesus von Nazareth, der Jüden König«. Diese Überschrift lasen viel Jüden, denn die Stätte war ­nahe bei der Stadt, da Jesus ­gekreuziget ist. Und es war ­geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Jüden zu Pilato: Chor: Schreibe nicht: »Der Jüden König«, sondern dass er gesaget habe: »Ich bin der Jüden König«. Evangelist: Pilatus antwortet: Pilatus: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. Nr. 26 Choral In meines Herzens Grunde, dein Nam’ und Kreuz allein funkelt all Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein. Erschein mir in dem Bilde zu Trost in meiner Not, wie du, Herr Christ, so milde dich hast geblut’ zu Tod!

Nr. 27 Rezitativ Evangelist: Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuziget hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegesknechte sein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenähet, von oben an gewürket durch und durch. Da sprachen sie untereinander: Chor: Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll. Evangelist: Auf dass erfüllet würde die Schrift, die da saget: »Sie ­haben meine Kleider unter sich ­geteilet und haben über meinen Rock das Los geworfen.« Solches taten die Kriegesknechte. Es stund aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, M ­ aria, Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner ­Mutter: Jesus: Weib, siehe, das ist dein Sohn! Evangelist: Darnach spricht er zu dem Jünger: Jesus: Siehe, das ist deine Mutter! Nr. 28 Choral Er nahm alles wohl in Acht in der letzten Stunde, seine Mutter noch bedacht, setzt ihr ein’n Vormunde. O Mensch, mache Richtigkeit, Gott und Menschen liebe, stirb darauf ohn’ alles Leid, und dich nicht betrübe!

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Nr. 29 Rezitativ Evangelist: Und von Stund’ an nahm sie der Jünger zu sich. D ­ arnach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, dass die Schrift erfüllet würde, spricht er: Jesus: Mich dürstet! Evangelist: Da stund ein Gefäße voll Essigs. Sie fülleten aber einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Isopen und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Jesus: Es ist vollbracht! Nr. 30 Arie (Alt) Es ist vollbracht, o Trost für die gekränkten Seelen! Die Trauernacht lässt nun die Stunden zählen. Der Held aus Juda siegt mit Macht und schließt den Kampf. Es ist vollbracht! Nr. 31 Rezitativ Evangelist: Und neiget das Haupt und verschied. Nr. 32 Arie (Bass mit Chor) Mein teurer Heiland, lass dich fragen, Jesu, der du warest tot, da du nunmehr ans Kreuz geschlagen und selbst gesagt: »Es ist vollbracht«, lebest nun ohn’ Ende, bin ich vom Sterben frei gemacht? in der letzten Todesnot nirgend mich hinwende

Kann ich durch deine Pein und Sterben das Himmelreich ererben? Ist aller Welt Erlösung da? als zu dir, der mich versühnt, O du lieber Herre Du kannst vor Schmerzen zwar nichts sagen, Gib mir nur, was du verdient, doch neigest du das Haupt und sprichst stillschweigend: Ja! mehr ich nicht begehre! Nr. 33 Rezitativ Evangelist: Und siehe da, der ­Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stück von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebete, und die ­Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen. Nr. 34 Arioso (Tenor) Mein Herz, indem die ganze Welt bei Jesu Leiden gleichfalls leidet, die Sonne sich in Trauer kleidet, der Vorhang reißt, der Fels zerfällt, die Erde bebt, die Gräber spalten, weil sie den Schöpfer sehn ­erkalten, was willst du deines Ortes tun? Nr. 35 Arie (Sopran) Zerfließe, mein Herze, in Fluten der Zähren dem Höchsten zu Ehren! Erzähle der Welt und dem Himmel die Not: Dein Jesus ist tot! Nr. 36 Rezitativ Evangelist: Die Jüden aber, dieweil es der Rüsttag war, dass nicht die

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Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über (denn desselbigen Sabbats Tag war sehr groß), baten sie Pilatum, dass ihre Beine ge­ brochen und sie abgenommen ­würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuziget war. Als sie aber zu Jesu kamen, da sie sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer eröffnete seine Seite mit einem Speer, und alsobald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis ist wahr. Und derselbige weiß, dass er die Wahrheit saget, auf dass ihr gläubet. Denn solches ist geschehen, auf dass die Schrift erfüllet würde: »Ihr sollet ihm kein Bein zerbrechen«. Und abermals spricht eine andere Schrift: »Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben«. Nr. 37 Choral O hilf, Christe, Gottes Sohn, durch dein bitter Leiden, dass wir dir stets untertan all’ Untugend meiden; deinen Tod und sein Ursach’ fruchtbarlich bedenken, dafür, wiewohl arm und schwach, dir Dankopfer schenken! Nr. 38 Rezitativ Evangelist: Darnach bat Pilatum Joseph von Arimathia, der ein ­Jünger Jesu war (doch heimlich aus Furcht vor den Jüden), dass er möchte abnehmen den Leichnam

Jesu. Und Pilatus erlaubete es. Derowegen kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu Jesu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen ­untereinander, bei ­hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und bunden ihn in Leinen ­Tücher mit Spezereien, wie die J­ üden pflegen zu ­begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuziget ward, ein Garten, und im Garten ein neu Grab, in welches niemand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesum, um des ­Rüsttags willen der Jüden, dieweil das Grab nahe war. Nr. 39 Chor Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine, die ich nun weiter nicht beweine, ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh! Das Grab, so euch bestimmet ist und ferner keine Not umschließt, macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle zu. Nr. 40 Choral Ach Herr, lass dein lieb’ Engelein am letzten End’ die Seele mein in Abrahams Schoß tragen, den Leib in seim Schlafkämmerlein gar sanft ohn’ einge Qual und Pein, ruhn bis am Jüngsten Tage! Alsdenn vom Tod erwecke mich, dass meine Augen sehen dich in aller Freud’, o Gottes Sohn, mein Heiland und Genadenthron! Herr Jesu Christ, erhöre mich, ich will dich preisen ewiglich!

Foto: © Frank Landschoof

»in situ«

Manoury »In situ« für Ensemble, Streichorchester und acht Orchestergruppen im Raum Aperghis »Pubs« und »Feuilletons« für Stimme Donatienne Michel-Dansac Sopran François-Xavier Roth Dirigent Sonntag, 30. Apr 17, 11 Uhr Sartory-Säle Köln

Kartenbestellung (0221) 280 282 guerzenich-orchester.de

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Die überzeugende Mischung aus wunderbarer Stimme und musikalischer Vielseitigkeit begründet seit nunmehr zwei Jahrzehnten die erfolgreiche Karriere von Camilla Tilling. Als gefragte Künstlerin im Konzertbereich ist Camilla Tilling regelmäßig bei den führenden Orchestern der Welt zu Gast. Aktuelle Konzert-Highlights beinhalten Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle, Robert Schumanns Faustszenen mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Thomas Hengelbrock, Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms mit dem New York Philharmonic unter der Leitung von Christoph von Dohnányi und mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Bernard Haitink, Correspondances von Henri Dutilleux mit dem Los Angeles Philharmonic, geleitet von Esa-Pekka Salonen, Bachs h-Moll-Messe mit den Wiener Symphonikern unter Philippe Jordan und Sieben frühe Lieder mit dem Sydney Symphony Orchestra, dirigiert von Christoph von Dohnányi, mit dem Orchestre National de France unter der Leitung von Daniele Gatti und dem London Symphony Orchestra ­unter François-Xavier Roth. Aktueller Höhepunkt von Camilla Tillings Opern-Saison ist ihr Debüt an der Royal Swedish Opera als Gräfin ­Almaviva in Wolfgang Amadeus Mozarts Le Nozze di Figaro. Im Konzertbereich sind ihre Aufführungen von Gustav Mahlers 4. Sinfonie zusammen mit den Berliner Philharmonikern unter der L­ eitung von Sir Simon Rattle, Ludwig van Beethovens Missa Solemnis am Teatro alla Scala mit Bernard Haitink und dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter Michael Tilson Thomas, Ein deutsches Requiem mit dem Boston Symphony Orchestra, dirigiert von Andris N ­ elsons und Beethovens 9. Sinfonie zusammen mit dem New York Philharmonic, geleitet von Alan Gilbert, zu nennen. Camilla Tilling feiert im Rahmen der Johannespassion ihr Debüt beim Gürzenich-Orchester Köln.

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Isabelle Druet ist eine der bekanntesten Mezzo-Sopranistinnen ihrer Generation. In der laufenden Saison ist sie vielseitig tätig. So interpretiert sie die Partie der Türkenbab in Strawinskys The Rake’s Progress am Théâtre de Caen, in Reims, Rouen, Limoges und am Grand Théâtre du Luxembourg. Ebenfalls singt sie Melanto und Fortuna in Monteverdis Il Ritorno d’Ulisse in Patria am Théâtre des Champs-Élysées und an der Opéra de Dijon. Mit der Partie von Tisbe kehrt sie für Rossinis La Cenerentola an die Opéra de Paris zurück. Höhepunkte im Konzertbereich sind Aufführungen des Oratorio de Noël von Camille Saint-Saëns zusammen mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo in Monaco, Auftritte mit dem Orchestre Victor Hugo Franche Comté anlässlich der Herausgabe einer CD mit Werken von Alma Mahler und Zemlinsky. Hinzu kommen ­Konzerte mit dem Giardini Quartett in Bonn, Heidelberg und Annecy, ein Auftritt in der Londoner Wigmore Hall im Rahmen eines Konzerts u. a. mit Werken von Luis de Briceño mit dem Ensemble Le Poème ­Harmonique oder der Liederabend »Shakespeare Songs« zusammen mit der Pianistin Anne le Bozec am Théâtre de Poitiers. Aktuelle Engagements beinhalten Konzerte mit dem Detroit Symphony Orchestra ­unter der Leitung von Leonard Slatkin, Shéhérazade von Ravel mit dem Orchestre National de Lorraine, Rossinis Petite Messe Solennelle mit dem Chœur Accentus, Pergolesis Stabat Mater am Festspielhaus Baden-Baden mit den Berliner Barocksolisten und einen Auftritt mit Werken von Offenbach an der Opéra de Limoges. Aktuelle und herausragende Einspielungen sind Ravels L’heure espagnole mit dem Orchestre de Lyon (2016), Werke von Alma Mahler und Zemlinsky mit dem Orchestre Victor Hugo Franché Comté und das Album »Shakespeare Songs« mit der Pianistin Anne le Bozec. Auch Isabelle Druet debütiert im Rahmen des heutigen Konzerts beim Gürzenich-Orchester Köln.

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Der lyrische Tenor Sebastian Kohlhepp ist als Opern- und Konzertsänger international gefragt. Derzeit im Ensemble der Staatsoper Stuttgart, steht er in der laufenden Saison 2016/2017 als Oronte in Händels Alcina, als Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni, als Lurcanio in Händels Ariodante und als Ferrando in Mozarts Così fan tutte auf der ­Bühne. Geboren in Limburg an der Lahn, erhielt Sebastian Kohlhepp seine erste musikalische Ausbildung im dortigen Knabenchor. Dem Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main bei Hedwig Fassbender folgte ein erstes Festengagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Zur Saison 2013/2014 wechselte Kohlhepp ins Ensemble der Wiener Staatsoper. Im Haus am Ring sang er unter Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Adam Fischer, Peter Schneider und Jeffrey Tate. In der Spielzeit 2017/2018 wird er als ­Tamino in Mozarts Zauberflöte im Theater an der Wien zu hören sein und sein Debüt als Belmonte in Mozarts Entführung aus dem Serail unter der Leitung von René Jacobs bei den Mozartwochen Salzburg geben. Als Konzertsänger arbeitet ­Sebastian Kohlhepp regelmäßig mit den Ensembles der Bachakademie Stuttgart, dem Collegium Vocale Gent, dem RIAS-Kammerchor, der Akademie für Alte Musik und dem Freiburger Barockorchester zusammen. Diverse CD-/DVD- und Rundfunkaufnahmen belegen sein vielseitiges Schaffen. Darunter auch die Mitwirkung bei der Einspielung der Johannespassion mit der Akademie für Alte Musik unter René Jacobs. Zuletzt erschien in Zusammenarbeit mit der deutschen harmonia mundi und Sony Music die Gesamteinspielung aller Lutherkantaten von Bach. Ende 2017 wird Bachs Weihnachtsoratorium mit der Gächinger Kantorei unter Hans-Christoph Rademann bei Carus ­veröffentlicht. Im Rahmen der Johannespassion konzertiert Sebastian Kohlhepp erstmalig mit dem Gürzenich-Orchester Köln.

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Luc Bertin-Hugault unterrichtete drei Jahre lang Literatur, bevor er 2010 seinen Gesangsabschluss am Pariser Konservatorium absolvierte. Innerhalb kürzester Zeit wurde er an bedeutende Häuser innerhalb Frankreichs und im Aus­land eingeladen, darunter die Opernhäuser von Avignon, Besançon, Limoges, Reims, Rouen, St. Etienne, die Pariser Opéra ­Comique, das Theater Bouffes du Nord und die Opera Royal Liège ­Wallonie. Er folgte Einladungen zu Festivals wie den Dresdner Musikfestspielen oder den BBC Proms. Dort trat er u. a. als Onkel Bonze in ­Madama Butterfly, als ein Mandarin in Turandot, als Brander in La Damnation de Faust, als Don Pedro in Béatrice et Bénédict, als ein Eremit in Der Freischütz, als ­Sarastro in der Zauberflöte, als Ahmad in Mârouf, als Betto in Gianni Schicci, als Rocco in Fidelio, als Commendatore in Don Giovanni auf, sang die Titelpartie in Massenets Don Quichotte, den Flämischen Gesandten in Verdis Don Carlos, den Bartolo in Mozarts Le Nozze di Figaro, den Collatinus in Brittens The Rape of ­Lucretia, die Partie des Seneca in Monteverdis L’incoronazione di Poppea, Salieri in Rimskij-Korsakovs Mozart e Salieri, den Philosophen Colline in Puccinis La Bohème und Theseus in Brittens A Mid­summer­night’s Dream. In dieser Spielzeit ist Luc Bertin-Hugault als Bailli in einer konzertanten Aufführung von Massenets Werther am Théâtre des Champs-Élysées und als Dottore Grenvil in La Traviata an der Opéra national de Paris zu erleben. Er hat mit Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Michel Plasson, François-­Xavier Roth, Alain ­Altinoglu, Louis Langrée, Emmanuel Krivine, Luciano Acocella und Regisseuren wie ­Peter Brook, Stéphane Braunschweig, Jérôme Deschamps, Georges Lavaudant und Vincent Vittoz zusammengearbeitet. Darüber ­hinaus konzertiert er regelmäßig in Liederabenden zusammen mit seiner Schwester und Pianistin Anne Bertin-Hugault. Luc Bertin-Hugault gibt im Rahmen des heutigen Konzerts sein Debüt beim Gürzenich-Orchester Köln.

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Topi Lehtipuu ist einer der gefragtesten und individuellsten Künstler Finnlands. Neben seiner Karriere als international erfolgreicher Tenor nahm er 2015 die Position als Direktor des Helsinki Festivals, dem größten Multi-Kunst Festival Finnlands, an. Von 2010–2015 war Topi Lehtipuu bereits Künstlerischer Leiter des Turku Music Festivals und des Kammermusik-Festivals Joroinen Music Days. Als extrem vielseitiger und erfahrener Darsteller wurde er an den bedeutendsten Häusern dieser Welt engagiert und ist berühmt für sein Repertoire, das gleichermaßen den Bereich der alten Musik und Klassik als auch den der zeitgenössischen Kompositionen abdeckt. Er hat bereits unter Dirigenten wie Ivor Bolton, Emmanuelle Haïm, René Jacobs, Sir John Eliot Gardiner, Riccardo Muti, Christophe Rousset, Sir Simon Rattle und Esa-Pekka S ­ alonen gesungen und mit Regisseuren wie David Alden, Claus Guth, Nicholas Hytner, ­Yannis Kokkos, Barrie Kosky, Christof Loy, Laurent Pelly und Peter Sellars zusammengerarbeitet. Aktuelle Höhepunkte sind seine Aufführungen von Christoph Willibald Glucks Iphigénie en Tauride als Pylades bei den Salzburger Pfingstfestspielen, Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion (Regie Peter Sellars) unter der Leitung von Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern und das Oratorium Balbulum von Peter Eötvös unter der Leitung von Daniel Harding mit den Wiener Philhar­monikern bei den Salzburger Festspielen (weitere Aufführungen in Köln, Z ­ ürich und Sydney). Auch Topi Lehtipuus zahlreiche Einspielungen sind hervorzu­ heben, wie u. a. die 2012 mit dem Grammy nominierte DVD von Igor Strawinskys Der Wüstling und die 2015 vom BBC Music Magazine aus­ gezeichnete DVD von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sowie eine DVD-Aufnahme der Matthäuspassion unter der Leitung von Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern. Auch Topi Lehtipuu debütiert im heutigen Konzert beim Gürzenich-Orchester Köln.

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Der Bass-Bariton Matthew Brook ist als Solist bereits in Europa, Australien, Nord- und Südamerika und Fernost aufgetreten und hat mit berühmten Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Richard Hickox, Sir Charles Mackerras, Harry Christophers, Christophe Rousset, Paul ­McCreesh und Sir Mark Elder zusammengearbeitet. Er hat mit Orchestern und Ensembles wie dem Philharmonia Orchestra, London Symphony Orchestra, St. Petersburg Philharmonic, Royal Philharmonic Orchestra, Freiburger Barockorchester, Orchestra of the Age of Enlightenment, den English Baroque Soloists, Gabrieli Consort & Players, der Royal Northern Sinfonia, dem ­Orchestre National de Lille, Orchestre de Chambre de Paris, Orchestre des Champs-Élysées, Hallé Orchestra, Melbourne Symphony Orchestra, Tonhalle-Orchester Zürich, dem ­C ollegium Vocale Gent und der City of London Sinfonia konzertiert. Highlights der diesjährigen Saison sind unter anderem sein Engagement als Argenio in Händels Imeneo im Rahmen der Internationalen HändelFestspiele in Göttingen, die Aufführung von Faurés Requiem mit dem ­Orchestre de Chambre de Paris, Monteverdis Marienvesper mit dem ­Dunedin Consort, Mozarts Requiem mit dem Fryderyk Chopin Institute in Warschau, Tippetts A Child of Our Time mit dem Hallé Orchestra, die Rolle des Zoroastro in Händels Orlando mit dem English Concert, die Aufführung des Messias mit dem Danish National Symphony Orchestra und dem Los Angeles Symphony Orchestra, die Partie des Re di Scozia in Händels Ariodante mit der Oper Stuttgart und, auf Tournee mit dem English Concert, Bachs Lutherische Messen mit der Academy of Ancient Music sowie die h-Moll-Messe und Elgars The Dream of G ­ erontius mit dem Cincinnati Symphony Orchestra. Matthew Brook tritt im Rahmen der J­ ohannespassion zum ersten Mal zusammen mit dem Gürzenich-­Orchester Köln auf.

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Seit 1996 vertritt das Vokalensemble Kölner Dom den Bereich Kammerchor in der Chorlandschaft an der Kölner Kathedrale. Rund 20 Mal pro Jahr ist es in Gottesdiensten und Konzerten allein im Kölner Dom zu erleben. Im Wechsel mit dem Kölner Domchor, dem Mädchenchor am Kölner Dom und der Domkantorei Köln gestaltet es die sonntäglichen Kapitels- und Pontifikalämter sowie die Chorvespern/Choral Evensongs. Das Repertoire reicht von A-Cappella-Chormusik von der Renaissance bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Zudem erarbeitet der Chor auch Oratorien und Orchestermessen wie das Deutsche Requiem von Brahms oder die Matthäuspassion von Bach. Mehrere CD-Aufnahmen sind bisher erschienen, darunter eine Aufnahme aus dem Kölner Dom mit Orgelmessen von Vierne, Widor und Langlais. Auch außerhalb Kölns hat sich der Chor inzwischen einen ausgezeichneten Ruf erworben: auf Konzertreisen innerhalb Deutschlands sowie nach England, Irland, Italien, Griechenland, Niederlande, Österreich und Spanien pflegt man den Kontakt zu anderen Kathedralen und bedeutenden Kirchen. Die Teilnahme an Chorfestivals rundet das Betätigungsfeld ab. 2004 erhielt das Vokalensemble Kölner Dom eine Einladung zum Festival Internazionale di Musica e Arte Sacra nach Rom und Loreto. Im April 2015 sang es auf Einladung der Philharmonic Society Moskau ein Konzert in der dortigen Tschaikovsky Concert Hall. Seit September 2008 hat sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem GürzenichOrchester Köln entwickelt. Bisher wurden Mozarts Messe in c-Moll, Haydns Schöpfung, Rihms Passions­oratorium ­Deus Passus sowie die Passionen von Bach gemeinsam in der Kölner Philharmonie und auch im Kölner Dom aufgeführt. 2011 sang der Chor sowohl unter Marc Minkowski wie auch unter Daniel Barenboim Beethovens 9. Sinfonie. Im September 2016 hat das Vokalensemble Kölner Dom und das Gürzenich-Orchester Köln Beethovens Missa ­Solemnis im Kölner Dom aufgeführt.

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Eberhard Metternich, geboren 1959, erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Limburger Domsingknaben. Nach dem Abitur studierte er Schulmusik, Germanistik und Gesang in Köln, später Chorleitung bei Uwe Gro­nostay an der Musikhochschule Frankfurt. Weitere Studien führten ihn nach Wien und Stockholm, zu Eric Eric­son. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Domkantor am Mainzer Dom wurde er 1987 Domkapellmeister in Köln. Im Rahmen einer grundlegenden Neukonzeption erweiterte er die Kölner Dommusik beständig. In seine Amtszeit fiel die Gründung des Mädchenchores am Kölner Dom 1989, der Domkantorei Köln mit der Kölner Domkapelle 1995 sowie des Vokalensemble Kölner Dom. Neben dem Vokalensemble Kölner Dom leitet Eberhard Metternich auch den Kölner Domchor. Daneben formierte er 1989 die Musikschule des Kölner Domchores als musikalische Ausbildungsstätte der Mäd­chen und Knaben neu und gründete 1991 die Geistliche Musik am Dreikönigenschrein als Konzert­reihe für Vokal­musik am Kölner Dom. Mit seinen Chören unternimmt er regelmäßig Konzertreisen, die ihn bis nach Kanada, USA, Mexiko und Israel führten. Er arbeitet häufig mit anderen Kultur­ institutionen Kölns zusammen, wie Oper, Gürze­nich-Orchester Köln, WDR und Philharmonie, und war mit den Chören des Domes des Öfteren kultureller Botschaf­ter Kölns vor allem in Partnerstädten Bethlehem, Tel Aviv, Cork und Liverpool. In diesem Zusammenhang leitete er auch namhafte Orchester wie das Israel Chamber Orchestra, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Gürze­nich-Orchester Köln und Concerto Köln. Seit 1993 hat Eberhard Metternich einen Lehrauftrag im Fach Chorleitung an der Musikhochschule Köln, die ihm 2001 den Titel ­»Professor« verlieh. Eberhard Metternich leitete das Gürzenich-Orchester zuletzt bei der Aufführung von Beethovens Missa solemnis im Kölner Dom im vergangenen September.

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François-Xavier Roth

François-Xavier Roth, geboren 1971 in Paris, gehört zu den charismatischsten und mutigsten Dirigenten seiner Generation. Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Gattungen: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert, je nach Werk und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzertes. Von 2011 bis 2016 war François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg; seit September 2015 ist er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Ab der Spielzeit 2017/2018 ist er Erster Gastdirigent des ­London Symphony Orchestra. Roth ist für seine ungewöhnliche Programmgestaltung bekannt, sein geradliniger Ansatz und seine Überzeugungskraft werden in aller Welt geschätzt. Er arbeitet mit führenden Orchestern zusammen, darunter die Berliner Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und das Boston Symphony Orchestra. In seiner zweiten Spielzeit an der Kölner Oper dirigiert François-Xavier Roth Ravels L’enfant et les sortilèges / L’heure espagnole, Benvenuto Cellini von Berlioz sowie ­Mozarts Le nozze di Figaro. Seine zahlreichen CD-Einspielungen, u. a. mit dem London Symphony Orchestra und dem SWR Sinfonieorchester genießen hohe Wertschätzung, für die Aufnahme von Strawinskys ­Ballettmusiken mit Les Siècles wurde er 2016 mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Mit dem GürzenichOrchester setzt er die Zusammenarbeit mit Philippe Manoury als »Komponist für Köln« fort und leitete die Asientournee 2017 des ­Orchesters. Kinder- und Mitmachkonzerte, wie in der letzten Spielzeit Planeten mit jungen Tänzern und dem Orchester der Rheinischen ­Musikschule und grenzüberschreitende Projekte wie CityLife mit den Künstlern des Kölner Elektro-Labels Kompakt, gehören zu den festen Bestandteilen seiner Arbeit. Der Junge Ohren Preis zeichnete 2017 das Musikvermittlungsprogramm ohrenauf! des Gürzenich-Orchesters Köln aus und würdigte damit auch dessen aktive Unterstützung und Förderung durch François-Xavier Roth. François-Xavier Roth leitet das wegweisende Panufnik Young Composer Scheme des LSO und gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und Les Siècles das Jeune Orchestre Européen Hector Berlioz, eine Orchesterakademie, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente verfügt. Für das französische Fernsehen konzipierte er mit Les Siècles die Serie Presto, die während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte.

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vokalensemble kölner dom Das Vokalensemble Kölner Dom singt in folgender Besetzung: SOPRAN Susanne Bellinghausen, Christine Beyer, Miriam Bürger, Sarah Bürger, Katharina Dombrowsky, Stefanie Grabarz, Paola Gronau, Angela Grüner, Constanze Hose, Barbara Kecker, Theresa Klose, Nicola Löffler, Christine Peter, Heike Spielmans, Susanne van Zelm ALT Ulla Baum, Lisa Burgwinkel, Anna Goeke, Leonie Kantner, Regina Küppers, Karin Lang, Katja Leschinsky, Ruth Metzner, Annette Plate, Lena Schmidt, Barbara Stamm, Sonja Stanek, Charlotte Szyplewski, Edith Timpe

TENOR Carsten Dittmer, Johannes Grewelding, Christoph Grüner, Thomas Kaspari, Johannes Kunert, Alexander Leschinsky, Martin Pfeiffer, Bastian Pollmann, ­Markus Roskopf, Thomas Schoop BASS Eckart Engel, Johannes Evers, Jochen Hennlich, Anton Kirchhoff, Stefan Klösges, Thomas Lang, Martin Meyer, Mathias Peter, Christian Schare, Manuel Stamm, Sebastian Timpe, Daniel Weth

Stand: 28. März 2017

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orchesterbesetzung I. VIOLINEN Ursula Maria Berg, Dylan Naylor, Chieko Yoshioka-Sallmon, David Johnson, Demetrius Polyzoides, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Juta Õunapuu-Mocanita

FLÖTEN Marion Ralincourt*, Irmtraud Rattay-Kasper

II. VIOLINEN Sergey Khvorostukhin, Marie Daniel, Friederike Zumach, Martin Richter, Anna Isabel Fritz, Frederike von Gagern

FAGOTTE Constantin Gerstein-­ Ichimescu, Felix Samuel Parlasca** (Kontrafagott)

BRATSCHEN Bernhard Oll, Annegret Klingel, Maria Scheid, Felix Weischedel

OBOEN Tom Owen, Sebastian Poyault (Oboe da caccia)

VIOLA D’AMORE Bernhard Oll, David Johnson VIOLA DA GAMBA Margaux Blanchard*

VIOLONCELLI Bonian Tian, Joachim Griesheimer, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner

LAUTE | THEORBE Manuel De Grange*

KONTRABÄSSE Johannes Seidl, Jason Witjas-Evans

ORGEL | CEMBALO Petra ­Marianowski*

* Gast ** Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters Stand: 05. April 2017

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orchesteraktuell

An Ostern noch nichts vor …?

… dann besuchen Sie doch einfach die Oper Köln und erleben Sie Ihr Lieblingsorchester in Puccinis Oper ­Turandot. »Du, von Eis umgürtet, wirst von Glut erfasst ihn lieben!« (Liù, III. Akt) Eine Geschichte, die sich wesentlich um Liebe und Macht dreht. Zunächst gefährlich und unerwidert, später dann gipfelnd in einem Happy End. Die junge, viel beachtete Regisseurin Lydia Steier stellt sich mit Puccinis letzter Oper Turandot erstmals in Köln vor und entwickelt dabei ein packendes szenisches Panorama. Am Pult steht Claude Schnitzler, der in Köln bereits Puccinis ­Madama ­Butterfly, La Bohème und Tosca dirigierte. Mit den Worten »Nessun dorma« (»Keiner schlafe«), der wohl berühmtesten Tenorarie Puccinis, übermittelt Prinz Kalaf den kaiserlichen Erlass von Prinzessin Turandot. Sie fordert von den Bewohnern ­Pekings, unter Verzicht auf Schlaf seinen Namen herauszufinden. Dem Prinzen ist nämlich gelungen, was zuvor keiner geschafft hat: Er löste die Rätsel der Prinzessin Turandot und darf sie daher heiraten. Turandot allerdings widersetzt sich der Abmachung.

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Turandot Dramma lirico in drei Akten Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach dem gleich­namigen Theaterstück von Carlo Gozzi Musik von Giacomo Puccini (1858 – 1924) in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere: 02. April 2017 MUSIKALISCHE LEITUNG Claude Schnitzler Inszenierung Lydia ­Steier Bühne & Video fettFilm Kostüme Ursula Kudrna Licht Andreas Grüter Chor Andrew Ollivant Dramaturgie Georg Kehren MIT Catherine Foster / Mlada Khudoley, Guanqun Yu / Ivana Rusko, Alexander Fedin, Mika Kares / Lucas Singer, Martin Muehle / Riccardo Massi, Wolfgang Stefan Schwaiger, John Heuzenroeder / Ralf Rachbauer, Martin Koch / Young Woo Kim, Michael Mrosek, Chor und Extrachor der Oper Köln, Mädchen und Knaben des Kölner Domchores, Gürzenich-Orchester Köln Termine im StaatenHaus: 15.04. 19:30 Uhr / 17.04. 18 Uhr / 21.04. 19:30 Uhr / 23.04. 16 Uhr / 27.04. 19:30 Uhr / 29.04. 19:30 Uhr / 04.05. 19:30 Uhr / 07.05. 18 Uhr / 12.05. 19:30 Uhr / 14.05. 18 Uhr

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vorschau

sinfoniekonzert 09 im Rahmen von »ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln« Sonntag, 07. Mai 2017, 11 Uhr Montag, 08. Mai 2017, 20 Uhr Dienstag, 09. Mai 2017, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr

Benjamin Britten »Four Sea Interludes« aus »Peter Grimes« (1945) Unsuk Chin »Le silence des Sirènes« für Sopran und Orchester (2014) Maurice Ravel »Une barque sur l’océan« (1906) Claude Debussy »La mer« – Drei sinfonische Skizzen (1903–1905) Donatienne Michel-Dansac Sopran Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

Dieses Konzert wird für GO PLUS aufgezeichnet.

Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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sinfoniekonzert 10 Sonntag, 28. Mai 2017, 11 Uhr Montag, 29. Mai 2017, 20 Uhr Dienstag, 30. Mai 2017, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr

Leoš Janácˇek »Taras Bulba« – Rhapsodie für Orchester (1915–1918) Guy Barker »The Lanterne of Light« für Trompete und Orchester (2015) Deutsche Erstaufführung Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur (1811–1812) Alison Balsom Trompete Gürzenich-Orchester Köln Ilan Volkov Dirigent

Holger Noltze, 1960 in Essen geboren, ist Professor für Musik und Medien an der TU Dortmund und als Musikjournalist und Literaturkritiker u. a. für Zeitungen und Rundfunkanstalten tätig. Ab 1990 Redakteur und Moderator verschiedener Kulturprogramme im WDR Radio und beim WDR-Fernsehen (»West.art Talk«). 2000–2005 Ressortleiter für Aktuelle Kultur beim Deutschlandfunk. Publikationen: »Die Leichtigkeitslüge. Über Medien und Komplexität« 2010, »Liebestod. Wagner, Verdi, Wir.« 2013 (»Buch des Jahres« der Zeitschrift »Opernwelt«). 2016 erschien sein letztes Buch mit Menahem Pressler: »Dieses Verlangen nach Schönheit. Gespräche über Musik«. Holger Noltze ist zudem Gründer der online-Plattform »takt1« für klassische Musik. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Tilla Clüsserath (verantwortlich), Patrick Hahn, Patricia Knebel Textnachweis Der Text von Holger Noltze ist ein Originalbeitrag. Bildnachweis Titel: Holger Talinski, S. 4: www.bachueberbach.de, S. 7, S. 8, S. 10, S. 13: akg-images, S. 26: Mats Widén, S. 27: Nemo Perier Stefanovitch, S. 28: Julia Wesley, S. 29: Marc Larcher, S. 30: Monica Rittershaus, S. 31: Richard Shymansky, S. 32: Kölner Dommusik, S. 33: Beatrice Tomasetti, S. 34: Matthias Baus, S. 38 S. 39: Bernd Uhlig ­ Gestaltung, Satz parole g­ esellschaft für kommu­nika­tion mbh Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht ­gestattet sind. Euro 2,-

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Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung.

Ehrenmitglieder des Kuratoriums Henriette Reker I Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.

Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e.V. Olaf Wegner

Kuratoren Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH I Gerald Böse Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker † ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun

Firmen l Verbände l Vereine August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel Henze & Partner I Jürgen Henze Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will

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Mitglieder Konrad und Petra Adenauer I Claudia und Joachim von Arnim I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens I Matthias Berg und Dieter Eimermacher I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Wolfgang und Ellen Böttcher I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Sabine Bourry I Andreas Braun I Ursula Breunig I Prof. Dr. Gerhard Brunn I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Anna Dünnebiervon Paczensky I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista ScheepersFleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher I Hans-Georg und Ursula Gülke I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D. Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker I Prof. Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr. Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr. Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine Staemmler-Kienzle I Hildegard Kilsbach I Dirk Klameth I Hans-Josef Klein I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Bernd Küppers I Dr. Arnd Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Johanna von Mirbach-Reich I Hermann-Reiner Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni Nettekoven I Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia Priemer-Bleisteiner I Dr. Reiner I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Jacqueline Ritter I Ulrich Rochels I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Andreas Röhling I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Prof. Dr. Ulrich Schröder I Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard Sondermeier I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel I Peter und Monika Tonger I Anita und Dr. Reiner Tredopp I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef Trüb I Markus Ulrich I Heinz-Peter und Andrea Verspay I Peter Egon Wagner I Helmut Wexler I Michael Wienand I Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer I Lotte Wiethoff I Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer

Nehmen Sie Ihr Handy zur Hand. Scannen Sie diesen QR-Code. Genießen Sie noch mehr Musik. Mit dem Gürzenich-Orchester Köln.