Jahresbericht Neue Wohnraumhilfe. Wohnraum und soziale Dienste für bedürftige Menschen Partner und Dienstleister der sozialen Wohnungswirtschaft

Neue Wohnraumhilfe gGmbH Jahresbericht 2013 Wohnraum und soziale Dienste für bedürftige Menschen Partner und Dienstleister der sozialen Wohnungswirt...
Author: Birgit Schmidt
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Neue Wohnraumhilfe

gGmbH

Jahresbericht 2013 Wohnraum und soziale Dienste für bedürftige Menschen Partner und Dienstleister der sozialen Wohnungswirtschaft

Kooperationspartner

Flexible Jugendhilfe Darmstadt e.V.

Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e. V.

Stadt Pfungstadt

Frauen helfen Frauen e.V. Darmstadt-Dieburg

gemeinnütziger sozialpädagogischer Verein

Seite 2

Betreutes Wohnen Darmstadt e. V.

Sozialpsychiatrischer Verein Darmstadt e. V.

Jahresbericht2013

Inhalt

■■

Neue Wohnraumhilfe gGmbH Organisation und Entwicklung.................................4 Leitbild.......................................................................5 Qualitätsmanagement.............................................5 Organigramm ...........................................................6 Verbände ..................................................................7

■■

Seite 3

Neue Wohnraumhilfe

gGmbH

Wohnraumhilfen Aufgaben und Ziele, Wohnraumbestand................8

■■

Soziale Mieterberatung bauverein AG.............................................................9 Baugenossenschaft RIED eG ................................10 Wohnungsagentur Groß-Gerau..............................11 gewobau Rüsselsheim.......................................... 12 Baugenossenschaft Viernheim.............................13 Hans-Reichardt-Stiftung ........................................14 WABe Groß-Gerau ..................................................14 Neue Wohnraumhilfe.............................................14 Baugenossenschaften Birkenau u. Bürstadt.......15 Energieberatung Neue Wohnraumhilfe................15 Entega Vertrieb GmbH & Co KG............................16 Stadt Viernheim......................................................17

■■

Soziale Projekte Böllensee-Siedlung Rüsselsheim..........................18 Lärmtelefon gewobau Rüsselsheim......................19 Lärmtelefon bauverein AG Darmstadt..................19

■■

Betreutes Wohnen Entwicklung und Perspektiven............................. 20 Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg...............................21 Übergangswohnheim Lauteschlägerstr............... 22 Betreutes Einzelwohnen....................................... 22 Stadt Pfungstadt.................................................... 23

■■

Wohnprojekte Fritz-Dächert-Weg...................................................24 Nordbahnhof...........................................................24 Wohnprojekt K 6 Wohnhof Kranichstein.............. 25 Presse.................................................................... 26 Impressum..............................................................27

Neue Wohnraumhilfe gGmbH

Geschäftsstelle Elisabeth-Selbert-Str. 26 64289 Darmstadt

Kontakt Telefon (06151) 78077-0 Fax (06151) 78077-99 E-Mail [email protected] www.neue-wohnraumhilfe.de

Geschäftsführer Wolfgang Bauer-Schneider Telefon (06151) 78077-10

Aufsichtsratsvorsitzende Daniela Wagner

Bankverbindung Sparkasse Darmstadt IBAN DE82 5085 0150 0000 6201 49 Amtsgericht Darmstadt HRB 6069 Steuer-Nr. DE 0725042457

Neue Wohnraumhilfe gGmbH Organisation und Entwicklung Es ist Grundbesitz in Form eines Wohnhauses mit zwölf Kleinwohnungen, einem zweiten Wohnhaus, das von einem Gesellschafterverein genutzt wird, und sechs weiteren Eigentumswohnungen vorhanden. Zum Jahreswechsel waren 20 Mitarbeiter bei der NWH beschäftigt. Unsere Arbeit gliedert sich in vier Bereiche: ■■ Wolfgang

Bauer-Schneider Geschäftsführer

Die Neue Wohnraumhilfe ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die im Handelsregister des Amtsgerichtes Darmstadt eingetragen ist. Sie ist als mildtätig anerkannt und als Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Teil freier Wohlfahrtspflege. Organe der Neuen Wohnraumhilfe (NWH) sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung. Aufsichtsratsmitglieder sind Frau Margit Balß (stv. Vorsitzende), Frau Dr. Heidrun Kübler, Herr Hans Meister, Herr Stefan Ringer, Frau Ute Solbach-Nessel und Frau Daniela Wagner (Vorsitzende). Geschäftsführer ist Herr Wolfgang Bauer-Schneider. Das Gründungsjahr war 1991. Auf dem Höhepunkt großer Wohnungsnot gründeten sozialpädagogische Vereine aus verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit die NWH. Diese sollte als Querschnittsaufgabe die Wohnungsversorgung für wohnungslose Klienten der Sozialarbeit und andere Menschen ohne Wohnung übernehmen und durch die Verantwortung der Wohnungsverwaltung auch Sorge für den nachhaltigen Erhalt der neu entstandenen Mietverträge übernehmen. Später kamen mit der Mieterberatung, dem Betreuten Wohnen, der Frauenbildungsberatung und Wohnprojekten andere Arbeitsbereiche hinzu. In allen Bereichen liegt der Schwerpunkt beim dominierenden Ansatz der aufsuchenden Arbeit und der Zielsetzung der Vermeidung von Wohnungslosigkeit durch verschiedene Angebote sozialer Hilfen. Die NWH ist seit ihrem Entstehen kontinuierlich gewachsen, in den letzten Jahren haben wir das Entstandene konsolidiert. Die Bilanzsumme beläuft sich 2013 auf rund 2 Mio € (2012: 1,5 Mio), die GuV-Rechnungen weisen ausgeglichene Ergebnisse auf.

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■■ Wohnraumhilfen ■■ Soziale Mieterberatung ■■ Betreutes Wohnen ■■ Soziale Projekte

Dank Wir bedanken uns bei allen Partnerorganisationen, unseren Zuwendungsgebern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Dienststellen, die mit uns die nicht ganz leichte Aufgabe der Versorgung und der Betreuung von in Not geratenen Menschen gestalteten. Wir bedanken uns für die gute Kooperation und schließen dabei unseren Aufsichtsrat und unsere Gesellschaftervereine mit ein.

Jahresbericht2013

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Leitbild Die Neue Wohnraumhilfe gGmbH (NWH) ist ein gemeinnütziges soziales Unternehmen und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wohnungswirtschaft und Sozialarbeit. Wirtschaftliche und soziale Ansprüche der Gesellschaft sind für uns kein Widerspruch. Aus der Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Wohnen haben sollte, arbeiten wir wirtschaftlich und lösungsorientiert, ohne die individuellen Voraussetzungen bedürftiger Menschen in sozialer Not aus den Augen zu verlieren. Wir bieten Unternehmen der Wohnungswirtschaft Unterstützung bei Problemen mit Mietern und engagieren uns bei der Beschaffung und Erhaltung von Wohnraum für sozial benachteiligte Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt erschwerten Bedingungen unterliegen. In unseren Arbeitsbereichen leisten wir durch unbürokratisches und flexibles Handeln professionelle und qualitativ hochwertige Hilfe: ■■ Soziale Mieterberatung ■■ Betreutes Wohnen für alkoholkranke Menschen

und Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten

■■ Sozialorientierte Hilfen im Bereich

Wohnen für Firmen und Großvermieter

■■ Beratungs- und Supervisionsangebote für Kommu-

nen

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnen sich durch eine hohe soziale und fachliche Kompetenz aus. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen stellt sicher, dass unser Team adäquat auf veränderte gesellschaftliche Anforderungen reagiert. Gerade deshalb sind wir offen für neue, innovative Arbeitsfelder. Unserer Klientel begegnen wir mit einer wertschätzenden, akzeptierenden und respektvollen Grundeinstellung. Wir betrachten Menschen als selbstverantwortlich und veränderungsfähig. Nach unserer Überzeugung ist jede Person in der Lage sich selbst zu helfen, wenn sie dabei eine an den vorhandenen Ressourcen orientierte bedarfsgerechte Unterstützung erhält. Wir fördern und fordern unsere Klientel bei der Weiterentwicklung ihrer Ressourcen und ihrer Eigenverantwortung. Mit unseren Kunden und Kooperationspartnern aus Kommunen, Gebietskörperschaften und der Wohnungswirtschaft bilden wir ein funktionierendes Netzwerk, in dem wir partnerschaftlich zusammenarbeiten. Ziel der Zusammenarbeit ist es, kompromissfähige, wirtschaftlich und humanitär akzeptable Lösungen zu entwickeln und diese kompetent umzusetzen.

So stellen wir eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung her. Wir arbeiten daran, dass sich die Angebote der NWH als fester Bestandteil auf dem Markt sozialer Dienstleistungen in der Region Südhessen etablieren und ausgebaut werden. Unser Qualitätsmanagement sorgt für die kontinuierliche Verbesserung der Leistungen für unsere Kunden, unser Klientel und unserer internen Prozesse.

Paritätisches Qualitäts-Siegel® Seit dem 1.2.2010 ist das Qualitätsmanagementsystem der Neue Wohnraumhilfe gGmbH nach dem PARITÄTISCHEN Qualitäts-System PQ-Sys® zertifiziert. Im Jahr 2012 erfolgte eine Re-Zertifizierung mit einer Dokumentenprüfung und einem Vor-Ort-Audit durch eine externe Prüfstelle. Das Ergebnis von 96,3% bestätigt Angemessenheit und Wirksamkeit unseres QMSystems. Für die Gestaltung unseres QM-Systems orientieren wir uns an den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2008. Demnach ist unser Qualitätsmanagement-System prozessorientiert gestaltet. Neben der Dokumentation der Organisation durch ein Qualitätsmanagement-Handbuch erfolgt eine systematische und an den Bedarfen von internen und externen Kunden orientierte Planung, Lenkung und Steuerung, sowie Evaluation der Organisation, ihrer Prozesse und deren Ausgestaltung. Wir sind stolz darauf, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses System tragen und damit zur Erreichung einer hohen Qualität, vor allem gegenüber unseren externen Kunden, einen großen Teil dazu beitragen. Es ist uns ein Anliegen, diese Qualität zu halten und zu steigern. Wir danken dem PARITÄTISCHEN und der PQ-GmbH für die Möglichkeit dieser Zertifizierung. Gerne würden wir im Raum Darmstadt eine Qualitätsgemeinschaft anstoßen, um den Erfahrungsaustausch und eine regionale Vernetzung der Mitgliedsorganisation zu fördern. Hierfür stehen wir Kontakt- und Gründungsanfragen positiv entgegen und würden uns über eine konstruktive Zusammenarbeit und einen regen Austausch sehr freuen.

Organigramm Stand: 31.12.13

Gesellschafterversammlung 18 gemeinnützige Organisationen/Kommunen

Aufsichtsrat Vertreter der Organisationen und Kommunen Daniela Wagner (MdB, Vorsitzende) Margit Balß (stellv. Vorsitzende)

Geschäftsführer

Petra Staude Verwaltungsleitung

alleinvertretungsberechtigt Wolfgang Bauer-Schneider

Soziale Projekte

Mieterberatung

Andreas Roß Bereichsleiter

entega

Betreutes

Wohnen

Soziale Wohnhilfen

Wolfgang Kind Bereichsleiter

Ev Rohrwacher Bereichsleiterin

Wohnprojekte

bauverein AG

für den Kreis Groß Gerau Baugen. RIED

gewobau Rüsselsheim Stadt Viernheim

BG Viernheim

BG Birkenau

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BeWo § 53 SGB XII

Wohnheim ImmobilienLauteschlägerstr. verwaltung

BeWo § 67 SGB XII

Wohnraumversorgung für Wohnungslose

Jahresbericht2013

Verbandszugehörigkeit

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Der Paritätische Hessen - Unser Spitzenverband Der PARITÄTISCHE Hessen ist der zweitgrößte Wohlfahrtsverband in Hessen. Er ist Dachverband von rund 800 Mitgliedsorganisationen, die das gesamte Spektrum der sozialen Arbeit und des sozialen Engagements abdecken. In diesen Einrichtungen sind mehr als 80.000 hauptamtliche und 23.000 ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigt. Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN Hessen sind unter anderem tätig in der Kinder- und Jugendhilfe, im Gesundheitswesen und in der Frauen- und Mädchenarbeit. Hinzu kommen die Behinderten- und Altenhilfe sowie die Suchtkrankenhilfe. Der PARITÄTISCHE Hessen arbeitet überparteilich und überkonfessionell. Er versteht sich als Lobbyist und Anwalt hilfebedürftiger und benachteiligter Menschen. Seine große Vielfältigkeit – die von Krankenhausgesellschaften über kommunalnahe Beschäftigungsorganisationen und Träger der Behinderten- und Jugendhilfe bis hin zu Selbsthilfegruppen und Krabbelstuben reicht – garantiert einen breiten Erfahrungshorizont.

Der PARITÄTISCHE Hessen ist der Idee sozialer Gerechtigkeit verpflichtet und möchte auf eine Sozial- und Gesellschaftspolitik hinwirken, die die Ursachen von Benachteiligung beseitigt, ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht und sachgerechte Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße soziale Arbeit schafft. Sein Anliegen ist eine demokratische, pluralistische und soziale Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Die Landesgeschäftsstelle des PARITÄTISCHEN Hessen hat ihren Sitz in Frankfurt, zudem gibt es sieben Regionalgeschäftsstellen, eine davon in Darmstadt. In den Regionen streitet der PARITÄTISCHE Hessen für überschaubare soziale Strukturen. Denn kleine Netzwerke sind unerlässlich für den zwischenmenschlichen Zusammenhalt und für das Beheimatet-Sein des Einzelnen in der Gesellschaft. www.paritaet-hessen.org

Für seine Mitgliedsorganisationen ist der PARITÄTISCHE Hessen ein offener, kompetenter, lebendiger und streitbarer Dachverband. Er fördert das soziale Engagement für den Anderen und den Einsatz für die eigenen sozialen Belange. Er hilft den Betroffenen, ihre Interessen zu formulieren, vorzutragen und durchzusetzen.

Verband der Südwestdeutschen Wohnungsunternehmen – Partner der Neue Wohnraumhilfe gGmbH Im Jahr 2008 wurde die seit der Gründung der Neuen Wohnraumhilfe (NWH) bestehende Mitgliedschaft in der Parität durch den Beitritt zum Verband der Südwestdeutschen Wohnungsunternehmen (VdWsüdwest) ergänzt.

genommen. Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen Sozialarbeit in der Wohnungswirtschaft profitierten letztendlich auch die Teilnehmer der Wohnungsunternehmen von den sozialen und fachlichen Kompetenzen der NWH.

Die Zugehörigkeit zu diesem Verband symbolisiert die Arbeit der NWH an der Schnittstelle zwischen Sozialarbeit und Wohnungswirtschaft. Durch die doch beträchtliche Zunahme von Wohnungen in den Jahren 2008/2009 erfährt die NWH eine Stabilisierung auf dem Markt der Wohnungswirtschaft.

Darüber hinaus erhoffen wir uns natürlich von der Mitgliedschaft im VdWsüdwest einen stärkeren Bekanntheitsgrad in der Wohnungswirtschaft.

Die Services und Angebote des VdWsüdwest wurden in mehreren Fällen im Berichtszeitraum in Anspruch

Wohnraumhilfen Aufgaben und Ziele Die Soziale Wohnraumversorgung wird durch den Landeswohlfahrtsverband Hessen finanziell unterstützt. Im Rahmen der Wohlfahrtspflege werden wohnungslose Klienten mit Wohnraum versorgt, wenn deren persönliche Möglichkeiten es zulassen. Es kommen Menschen auf uns zu, die auf der Straße, in Notunterkünften leben oder bei Familie und Freunden untergebracht sind. Soziale Einrichtungen, wie Frauenhäuser, AIDS-Hilfe e.V., Behindertenhilfe, Jugendhilfeeinrichtungen etc. suchen Wohnraum für ihre Klienten und kommen ebenfalls auf uns zu. Mit Abschluss eines Mietvertrages entsteht ein „normales“ Mietverhältnis, das seine Besonderheit nur in Fällen von Störungen zeigt. In diesen Fällen erfolgt ein sozialarbeiterisches Angebot durch die Sozialarbeiter der NWH bzw. durch die zuständige sozialpädagogische Einrichtung, zu der der Mieter vor der Vermietung Kontakt hatte. Auf diese Unterstützung und Zusammenarbeit sind wir besonders angewiesen.

Bei den Wohnungsversorgungen handelt es sich zumeist um die Einrichtung von Mietverhältnissen für alleinstehende und allein erziehende Personen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Somit haben wir vorwiegend 1- bis 2-Zimmerwohnungen in unserem Wohnungsbestand. Die Wohnung soll den Anforderungen in Hinsicht auf Kosten, Größe und Umfeld gerecht werden. So werden vor jeder Vermietung Gespräche mit den Bewerbern und deren Betreuern geführt, um Wünsche und Erwartungen zu erfahren und um diese bei der Wohnungsvergabe optimal einzuschätzen. Alle neuen Mieter waren zum Zeitpunkt der Mietvertragsunterzeichnung wohnungslos bzw. von Wohnungslosigkeit bedroht (z. B. durch fristlose Kündigung, nicht abwendbare Räumung, Entlassung aus Kliniken und Therapieeinrichtungen, Trennung vom Partner). Die Wohnraumverwaltung ist darauf angelegt, schnell und persönlich zu reagieren. Ziel ist der dauerhafte Erhalt der Vertragsverhältnisse und somit die dauerhafte Integration ins soziale Wohnumfeld. Wirtschaftliches Ziel ist es, Mieteinnahmen und Mietausgaben in gleicher Höhe zu halten.

Wohnraumbestand Im Berichtsjahr waren 224 Wohnungen, ein Haus mit 15 Zimmern und ein Haus mit 19 Zimmern in direkter Verfügungsgewalt der NWH (Eigentum und Anmietung). Im Auftrag der Bewährungshilfe in Hessen e.V. verwalten wir weiterhin 3 Wohnungen in Frankfurt für ehemals Wohnungslose. Seit 2008 führen wir für den Verein Perspektivwechsel e.V die gesamte Hausverwaltung für ein Haus mit 7 Wohneinheiten in Frankfurt-Nied durch. Im Zuge einer Umstrukturierung in Eberstadt gaben wir 17 Wohnungen an die bauverein AG zurück, erhielten aber am gleichen Standort 16 andere Wohnungen zu unserer Verfügung. Insgesamt konnten wir unseren Wohnungsbestand um 34 Wohnungen erhöhen, u. a. in Viernheim um 3 Wohnungen und wir wurden Generalmieter des Wohnhauses Lauteschlägerstraße mit 19 einzeln vermieteten Zimmern. Die NWH erhielt 163 schriftliche Wohnungsbewerbungen. Hinzu kamen täglich mehrere telefonische Anfragen und 2 - 3 persönliche Gespräche wöchentlich. Insgesamt 57 Mietverträge wurden geschlossen, davon 16 mit Frauen, 38 mit Männern und 3 mit Paaren und Familien. Wir konnten somit insgesamt 79 Menschen – alleinstehende Frauen, Männer, Paare und Familien mit insgesamt 19 Kindern – mit Wohnraum versorgen. Ein Drittel der vermittelten Personen hatte bereits eine Kündigung erhalten oder es drohte der Wohnungsverlust wegen überhöhter Mieten. Ein weiteres Drittel der Personen waren bei Familien, Freunden und Bekannten

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untergebracht und ein Drittel kam aus stationären Einrichtungen (Obdachloseneinrichtung, Frauenhaus, Therapieeinrichtung, befristetes betreutes Wohnen oder JVA). In vier Fällen mussten wir Räumungsklage beim Gericht einreichen, in zwei Fällen wurde ein Mahnbescheid beantragt. Wir registrierten eine Zunahme an Fällen, bei denen Rechtsberatung bzw. -begleitung notwendig war.

Wohnungsbestand zum 31.12.2013 (2012) ■■ ■■

insgesamt Eigentümer

224

(190)

Nassauische Heimstätte 31 (31) Bauverein (davon 1 als Büro) 146 (120) 5 (4) GWH Wohnbau Bergstraße 1 (1) BG Viernheim 4 (3) Zweite REO Real Estate 1 (1) IDA Darmstadt 1 (0) Private Vermieter 17 (12) Eigentum der NWH 18 (18) Eigentum der NWH 1 Haus mit 15 Zimmern ■■

Angemietete Wohnungen Darmstadt Kreis Darmstadt-Dieburg Stadt Offenbach Kreis Offenbach Bergstraße Groß-Gerau Viernheim

193 8 5 9 2 1 6

(162) (8) (5) (9) (2) (1) (3)

Jahresbericht2013

Soziale Mieterberatung

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bauverein AG Die Neue Wohnraumhilfe gGmbH (NWH) bietet seit 1999 für Mieter der bauverein AG eine Beratung bei Mietschulden und Mietstreitigkeiten an. Vertraglich vereinbart sind 170 Fachleistungsstunden im Monat, die 2013 nahezu erbracht worden sind. Wir wurden insgesamt in 428 (2012: 582) Fällen beauftragt, eine soziale Mieterberatung durchzuführen. Davon waren 390 (550) Haushalte von Mietschulden betroffen und in 29 (32) Fällen war eine Vermittlung bei Mietstreitigkeiten nötig. Ziel der Beratung ist immer die Erhaltung des Wohnraums, also die Vermeidung von Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit. Hierfür ist eine regelmäßige Mietzahlung als auch die Einhaltung der Hausordnung notwendig. In aller Regeln betreiben wir aufsuchende Sozialarbeit. Das heißt, wir fahren vor Ort, intervenieren, sichten die Problemlage und versuchen immer, das Mietverhältnis wieder zu stabilisieren. In Fällen, bei denen eine intensive Betreuung notwendig ist, vermitteln wir weiter an Schuldner-, Ehe- oder Suchtberatungsstellen als auch andere soziale Hilfeeinrichtungen. Nach wie vor ist ein Großteil der Mietschuldnerhaushalte massiv verschuldet. Die Bearbeitung dieser Fälle ist beratungsintensiv. In 390 Mietschuldnerfällen waren wir aktiv und konnten rund 294.630 € (265.850 €) Mietschulden für die bauverein AG einbringen. Wir geben auf Wunsch des Bauvereins Mietschuldner bereits mit einem Rückstand von einer Monatsmiete zurück. Diese werden dann in den normalen Mahnlauf eingegliedert. Trotzdem und obwohl sich die Zahl der Mietschuldner gegenüber dem Vorjahr reduzierte, konnten wir durch intensive Einzelfallberatung und entsprechende Ämterkontakte den wieder eingebrachten Rückstand erheblich erhöhen.

Besondere Fälle Im diesem neuen Arbeitsbereich wurden wir 2013 neunmal hinzugezogen.

Es gibt Personen, deren Verhalten immer wieder zu Beschwerden führen. Sie wollen ihre Lebensweise nicht verändern, sind aber noch nicht so auffällig, dass sie mietrechtlich belangt werden könnten. Auch staatliche Institutionen sehen (noch) keinen ausreichenden Handlungsbedarf, der einen Einsatz gegen den Willen dieser Menschen rechtfertigen würde. Wir werden eingeschaltet, um den Kontakt zu diesen Personen aufzubauen, die Situation klärend zu beschreiben und ggf. eine Anbindung an Hilfeeinrichtungen zu organisieren. Bei besonderen Fällen kann es sich um Messi-Haushalte, um Mieter mit Verdacht auf psychische Erkrankungen, um alkoholabhängige Personen, die derzeit an ihrem Trinkverhalten nichts ändern wollen, oder andere Problemhaushalte handeln. Durch die kontinuierliche Begleitung dieser Menschen oder einer zeitlich begrenzten Sozialberatung kann erreicht werden, dass deren Wohnraum erhalten bleibt und die Mieter längerfristig an Hilfeeinrichtungen angebunden werden, die sie weiter begleiten und versorgen. Festgelegt wurde, das bei diesen Fällen bis zu 6 Fachleistungsstunden für die Klärungsphase inklusive Kontaktaufnahme mit dem Mieter entstehen können.

Soziale Mieterberatung Baugenossenschaft Ried eG Mietstreitigkeitsberatung und Klärungsstelle bei besonderen Fällen Seit mehreren Jahren arbeitet die Neue Wohnraumhilfe (NWH) im Auftrag der Baugenossenschaft Ried eG in der Mieterberatung. Es werden vor allem länger anhaltende Mieterstreitfälle und besondere Einzelfälle an die NWH zur Bearbeitung übergeben. Das soziale Beratungs- und Betreuungsangebot soll helfen, fristlose Kündigungen und Räumungsklagen zu vermeiden, zusätzlich vertragserhaltende Lösungen zu finden und auftretende Störungen des Hausfriedens zu lindern bzw. zu beseitigen. Methoden der Arbeit sind ■■ aufsuchende Sozialarbeit ■■ Intervention in Krisen ■■ Einzelfallhilfen ■■ bei Bedarf Anbindung der Mieter an das vorhande-

ne Hilfesystem des Kreises Groß-Gerau

Die Problemlagen waren sehr vielfältig. Es handelte sich um Verwahrlosung, Vandalismus, nächtliche Ruhestörung, Verfolgungswahn, aber auch Sanierungsarbeiten. Vereinbart wurde, dass die NWH monatlich bis zu 40 Fachleistungsstunden aufbringen kann. Es wird seitens der NWH darauf geachtet, dass das vereinbarte Stundenkontingent im Jahresmittel nicht wesentlich unter- oder überschritten wird. Es wurden insgesamt 47 (2012: 33) Fälle bearbeitet und 405 (365,5) Stunden abgerechnet. Die Stunden wurden einzeln nachgewiesen.

■■

Praxisbeispiel

Eine ältere Dame lebt alleine und zeigte vermehrt Auffälligkeiten, u. a. in Form von Ruhestörungen durch lautes Schreien auf Balkon und Straße. Sie hat keinen Kontakt zu ihrer Familie. Sie lehnt eine gesetzliche Betreuung und betreutes Wohnen ab. Die Nachbarschaft sorgt sich wegen Verdacht auf Verwahrlosung und wegen der nächtlichen Ausflüge, die sie leichtbekleidet im Winter nachts in der Nachbarschaft unternimmt. Die NWH konnte gegen der Willen der Dame keine Betreuung veranlassen, stärkte aber die Nachbarschaft in ihrem Handeln bei Eigen- oder Fremdgefährdung durch die betroffene Dame.

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Fallzahlen



Fälle

be- in Bear- andere endet beitung Hilfen

Ruhestörung

17 6 7 4

Hausordnung

6 4 2 0

Streitigkeiten

23

12

7

4

Verwahrlosung

2

2

0

2

Vandalismus

1 1 0 1

Bedrohung

4 2 0 2

Psych. Erkrankung

5

Sanierungsarbeiten 1

2

2

1

1

0 1

Jahresbericht2013

Soziale Mieterberatung

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Wohnungsagentur Groß-Gerau Mietschuldnerberatung und Konfliktberatung Die Wohnungsagentur Groß-Gerau ist ein Kooperationsprojekt des Landkreises Groß-Gerau und der Baugenossenschaft Ried eG. Innerhalb der Wohnungsagentur Groß-Gerau bietet die Neue Wohnraumhilfe gGmbH (NWH) seit dem 1996 als Dienstleister Beratung für in Schwierigkeiten geratene Mieter an. Die Beratung umfasst

Bei den 22 Streitigkeiten konnten wir 9 nachhaltig zur Befriedung führen. Bei 6 weiteren kam es zu einer Verbesserung der Verhältnisse. Die übrigen 7 Fälle haben wir noch in der Beratung. Von den wohnungssuchenden Familien und Einzelpersonen konnten wir lediglich einen Haushalt in neuen Wohnraum vermitteln.

■■ finanzielle Fragen

■■

■■ Hilfen bei Streitigkeiten zwischen den Mietern

(Mediation)

■■ die Vermittlung und Unterstützung bei der

Wohnungssuche von Obdachlosigkeit bedrohter Personen

■■ Verwaltung der Wohnraumanpassungsberatung

des Kreises Groß-Gerau (WABe)

Im Berichtszeitraum war die NWH durchschnittlich 20,2 Wochenstunden für die Mieterberatung im Landkreis Groß-Gerau (ausgenommen Rüsselsheim) tätig. Die Tätigkeit wird hälftig von der Baugenossenschaft Ried eG und dem Landkreis Groß-Gerau finanziert.

Praxisbeispiel

Bei einer Familie verließ der Ehemann die Familie. Die Frau sprach kaum Deutsch. Die Kinder im Alter von 12 und 13 Jahren versuchten der Mutter bei Ämtergängen und Antragstellungen zu helfen, waren aber damit überfordert. Aufgrund dessen wurde der Schulbesuch vernachlässigt. Die NWH klärte den Kontakt zu dem Pilotprojekt, um der Mutter eine langfristige Unterstützung in ihrer Muttersprache zu gewährleisten. Bis der Kontakt hergestellt und anfängliche Vorbehalte ausgeräumt wurden, leistete die NWH Unterstützung und konnte durch Antragstellung beim Jobcenter den Mietrückstand begleichen und die laufenden Leistungen sichern.

Wir berieten 80 Mieter der Ried eG und 64 Haushalte, die in kommunalem Wohnraum leben und/oder sich in Verwaltung der Ried eG befinden. Insgesamt waren es 144 Fälle. ■■ Davon waren 122 Fälle Mietschuldner. ■■ In 22 Fällen handelte es sich um Streitigkeiten

zwischen mehreren Mietparteien

■■ Darüber hinaus waren wir bei 3 Familien und Ein-

zelpersonen rein bei der Wohnungssuche behilflich.

Zusätzlich boten wir für einzelne Haushalte mit einer besonderen Problematik Sozialberatung an. Dabei handelte es sich um eine begleitende Beratung bis die Klientel an eine andere Hilfeeinrichtung im Landkreis vermittelt werden konnte. Bei 122 bearbeiteten Mietschuldnerfällen konnten wir in 111 Fällen eine mittelfristige oder nachhaltige Sicherung des Mietverhältnisses erreichen. Es wurden insgesamt 11 Räumungsklagen beim Amtsgericht eingereicht. Bei 7 Klagen ist es tatsächlich zu Räumungen gekommen. Die Mietrückstände betrugen bei Übernahme insgesamt rd. 110.000 € (74.200 €). Wir konnten diese durch unsere Beratungstätigkeit um rd. 50.000 € (42.000 €) verringern.

Fallzahlen

2009 2010 2011 2012 2013

insgesamt

174 176 184 173 144

Hausbesuche

563 603 685 594 451

Telefonate

1064 1178 1435 1223 950

Ämterbegleitung 154 135 130 107 75 Vermittelt an Einrichtungen

25

32

35

31

55

Soziale Mieterberatung gewobau – Gesellschaft für Wohnen und Bauen Rüsselsheim mbH Mietschuldner- und Konfliktberatung Die gewobau (Baugesellschaft der Stadt Rüsselsheim) ist seit vielen Jahren in sozialen Belangen sehr aktiv. Seit 1998 arbeitet die Neue Wohnraumhilfe (NWH) im Auftrag der gewobau. Die NWH war beauftragt, in den Bereichen Mietschuldnerberatung, Mieterkonfliktberatung, Lärmtelefon sowie in Moderationstätigkeiten aktiv zu werden. Wir haben 175 (2012: 162) Mietschuldner beraten. Von 17 (20) Mietstreitigkeiten konnten 14 Fälle befriedet werden. Die übrigen drei Fälle sind noch in Bearbeitung. Ein besonders schwieriger Fall konnte gelöst werden, ein weiterer wurde zurückgegeben. Eine hohe Anzahl der von uns beratenen Haushalte ist ver- oder überschuldet. Oftmals werden Kredite in nicht

unerheblicher Höhe aufgenommen. Dabei werden feststehende Kosten wie Unterkunft und Lebensunterhalt nicht hinreichend berücksichtigt, es entstehen Mietrückstände. Auch die Änderung von Familienverhältnissen durch Trennung oder Scheidung führen oftmals zu finanziellen Engpässen. Der Gesamtrückstand bei Übergabe der Mietschuldenfälle betrug rd. 241.000 € (201.000 €). Die Mietrückstünde konnten um rund 50 % (57 %) reduziert werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden relativ wenige Mietstreitigkeiten an uns herangetragen. Zumeist handelte es sich um Lärmbeschwerden und/oder nicht eingehaltene Hausordnung. Wir führten vermittelnde Einzelgespräche und moderierten Gespräche mit den beteiligten Parteien (Mieterversammlung).

Baugenossenschaft Viernheim eG Seit 2009 bietet die Neue Wohnraumhilfe (NWH) Sozialberatung und Betreuung für Mieter der Baugenossenschaft Viernheim eG an. Hierdurch sollen fristlose Kündigungen vermieden und vertragserhaltende Lösungen gefunden werden, z. B. bei Mietrückständen, bei Störungen des Hausfriedens oder bei besonders schwierigen Einzelfällen. Methoden der Hilfe sind sozialfachliche Beratung durch aufsuchende und begleitende Arbeit, Intervention in Krisen und Einzelfallhilfen. Weitergehende Betreuungsbedarfe werden beim Hilfesystem in der Stadt Viernheim und im Landkreis Heppenheim nachgefragt. Vertraglich vereinbart wurden 40 Fachleistungsstunden im Monat. Wir rechneten 474,5 (2012: 539,5) Fachleistungsstunden ab und liegen damit etwas unterhalb der maximal vereinbarten 480 Jahresstunden, da uns weniger Fälle übertragen wurden. Insgesamt wurden 76 (103) Haushalte aufgesucht und beraten. Dabei handelte es sich in 52 (85) Fällen um Mietschuldner und in 24 (18) Fällen um Mietstreitigkeiten oder besondere Einzelfälle. Die kumulierte Schuld aller 52 Mietschuldenfälle betrug rd. 65.000 € (86.600 €). Diese Summe konnten wir auf 17.500 € senken, d. h. 73 % (77 %) der Rückstände einbringen. Den Gesamtkosten für die Baugenossenschaft Viernheim in Höhe von 22.500 € stehen 46.900 € eingebrachte Mietschulden gegenüber.

Seite 12

In 35 Fällen erreichten wir, dass der Rückstand beglichen wurde, in einem weiteren Fall wurde eine stabile Ratenzahlungsvereinbarung geschlossen. 3 Fälle sind noch in Bearbeitung. Trotz unserer Intervention mussten 13 Fälle zurückgegeben werden, 4 davon wurden zur Räumungsklage abgegeben, 9 Mieter konnten nicht angetroffen werden, haben die Beratung abgebrochen oder sind verzogen.

Mietstreitigkeiten und besondere Fälle Bei den uns übergebenen Mietstreitigkeiten und besonderen Einzelfällen handelte es sich um eine Mischung verschiedener Problemlagen. In 10 Fällen lagen Mieterstreitigkeiten vor, in weiteren 14 Fällen handelte es sich um Fälle mit besonderem Handlungsbedarf, wie z. B. vermüllter Wohnraum, massive Suchtproblematik oder psychische Erkrankungen. Insgesamt konnten 17 Mietstreitigkeiten abgeschlossen werden. 3 Fälle mussten wir an die Baugenossenschaft zurückgeben, da die betroffenen Mieter die Beratung abgebrochen haben. 4 Fälle sind noch in Bearbeitung. In vielen Fällen haben wir nach unserer Intervention mit dem Hilfesystem in Viernheim und dem Landkreis Heppenheim Kontakt aufgenommen und vermittelt.

Jahresbericht2013

Soziale Mieterberatung

Seite 13

Hans-Reichardt-Stiftung Mieterberatung Die Hans-Reichardt-Stiftung verfügt über ca. 200 Wohneinheiten vor allem in Mörfelden-Walldorf, aber auch vereinzelt in Groß-Gerau und in Frankfurt. Im Jahr 2013 wurden die Wohnungen durch die Rüsselsheimer Baugesellschaft gewobau mit verwaltet. In Absprache mit dem Stiftungsvorstand betreuten wir einzelne Mieter. Wir boten Mietschuldnerberatung und Mietstreitigkeitsberatung an. Das Stundenkontingent

wurde mit durchschnittlich 5,5 Monatsstunden festgeschrieben, d.h. 66 Jahresstunden. Im Berichtszeitraum rechneten wir allerdings lediglich 4 Fachleistungsstunden ab, da wir lediglich in einem Fall beauftragt wurden. Hierbei handelte es sich um eine Mietstreitigkeit, die durch eine Mieterversammlung sehr schnell gelöst werden konnte.

WABe Landkreis Groß-Gerau Wohnraumanpassungsberatung Die WABe ist ein Angebot des Landkreises Groß-Gerau. Ziel der Beratung ist, alten und behinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, in ihrer Wohnung bleiben zu können. Eine Architektin und eine Ergotherapeutin stehen zur Verfügung. Bei einer Anfrage besuchen sie die alten und behinderten Menschen und klären in deren Wohnumfeld, was verändert werden sollte, damit der Wohnraum auch weiterhin gut genutzt werden kann.

Die Beratung ist für die Ratsuchenden kostenfrei. Die Kosten werden vom Landkreis Groß-Gerau und auch durch Spenden gedeckt. Im Auftrag des Landkreises verwaltet die Neue Wohnraumhilfe gGmbH die Gelder und vermittelt Ratsuchende an die Architektin bzw. an die Ergotherapeutin. Die Beratung wird rege angenommen und erfreut sich auch in der Öffentlichkeit großer Beliebtheit.

Neue Wohnraumhilfe gGmbH Mieterberatung für Mieter der NWH Wir kümmern uns um Wohnungslose, die auf dem freien Wohnungsmarkt chancenlos wären. Häufig sind die Menschen durch eine Notsituation in diese schwierige Ausgangslage gelangt, z. B. Aufenthalt im Frauenhaus, in der Obdachlosenunterkunft, im Gefängnis oder ein Leben auf der Straße. Auch liegen zum Teil wiederkehrenden Problematiken wie Drogenmissbrauch zugrunde. Kommt es zu Mietschulden oder anderen mietvertragsrechtlichen Schwierigkeiten, so werden die Mieter durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter beraten und betreut. Durch die aufsuchende Sozialarbeit soll ein engerer Kontakt zwischen Mieter und Vermieter aufgebaut werden, der im Krisenfall ein schnelles Intervenieren ermöglicht. Es zeigt sich auffallend oft ein intensiverer Beratungs- bzw. Betreuungsaufwand, als er in der herkömmlichen Mieterberatung zu leisten ist. Es wurden von unseren Mitarbeitern 43 Haushalte kontaktiert. 26 Fälle wurden aufgrund von Mietschulden beraten, bei 16 Fällen galt es, Nachbarschaftsstreitigkeiten zu schlichten und ein Haushalt mussten wegen

Vermüllung beraten werden. Insgesamt leisteten die Mitarbeiter 79 Hausbesuche und führten 209 Telefonate oder E-Mails, um die Situation für die Mieter zu verbessern.

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Praxisbeispiel

Eine alleinstehende junge Frau hat zwei Monatsmieten Rückstand. Zuerst kann kein Kontakt hergestellt werden, sie erhält die fristlose Kündigung ihrer Wohnung. Daraufhin gelingt der Kontakt. Die junge Frau leidet unter einer depressiven Verstimmung, sie hat ihre Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen und erhält gar kein Geld. Wir begleiten sie zu den Ämtern und unterstützen sie bei der Beschaffung aller Unterlagen. Aufgrund der vielfältigen Probleme vermitteln wir eine Betreuung nach § 67 ff SGB XII. Der Mietrückstand wurde zum Teil durch die korrigierte Berechnung vom Jobcenter ausgeglichen, über den verbleibenden Rückstand erhält die Mieterin ein Darlehn von der Wohnungssicherungsstelle.

Soziale Mieterberatung Baugenossenschaft Birkenau eG Baugenossenschaft Bürstadt eG Mietschuldner- und Konfliktberatung „auf Zuruf“ Die Baugenossenschaft Birkenau eG kam auf Anregung der Baugenossenschaft Viernheim im Sommer 2011 auf die NWH zu und bat um eine Soziale Mieterberatung im Bereich von Mietschulden und Mietstreitigkeiten. Die Baugenossenschaft Bürstadt eG fragte die NWH in 2013 um Hilfe in besonderen Mietfällen und vertraglich wurde keine bestimmte monatliche Fachleistungsstundenzahl festgesetzt. Wir arbeiten auf „Zuruf“.

In 2013 wurden uns insgesamt 2 Fälle übergeben. Es handelte sich dabei um massive Verletzungen der Hausordnung. Beide Fälle konnten gelöst werden. Die Baugenossenschaft Bürstadt übergab uns einen besonders schweren Fall von Mietstreitigkeiten, den wir ebenfalls nachhaltig lösen konnten.

Das soziale Beratungs- und Betreuungsangebot für Mieter der BG in Birkenau als auch der BG Bürstadt soll helfen, fristlose Kündigungen zu vermeiden und zusätzliche vertragserhaltende Lösungen zu finden und auftretende Störungen des Hausfriedens zu lindern bzw. zu beseitigen.

Neue Wohnraumhilfe gGmbH Energieberatung für eigene Mieter Die Neue Wohnraumhilfe (NWH) verwaltet ca. 200 Wohneinheiten. Auffallend ist, dass es auch in vergleichbaren Wohneinheiten zu großen Unterschieden im Heizungs-, Wasser- und Stromverbrauch kommt.

Wir stellten beim Heizungsverbrauch in der Wohnanlage Elisabeth-Selbert-Straße eine Spanne von 8,5 bis 146 Einheiten pro qm und Jahr fest. Beim Warmwasserverbrauch lag die Spanne zwischen 3,5 cbm und 75 cbm pro Person und Jahr und beim Kaltwasserverbrauch zwischen 7,8 cbm und 66 cbm pro Person und Jahr. Anhand dieser Zahlen ist gut zu erkennen, wie stark die Höhe der Nebenkostenabrechnung vom Verbrauchsverhalten der Mieter abhängig ist. Die NWH will auf ihre Mieter einwirken, sparsam mit Energie und Rohstoffen umzugehen. Deshalb bieten wir seit 2010 kostenlose Energieberatung an. Die Beratungsnachfrage ist relativ gering. Es scheint kein Anreiz vorhanden zu sein, Energiekosten zu senken, wenn diese von den Sozialleistungsträgern in voller Höhe übernommen werden. Lediglich die Stromkosten müssen aus dem Regelsatz gedeckt werden.

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2013 wurden insgesamt 6 Energieberatungen in den Wohnräumen der Mieter durchgeführt. Zum Teil waren bei den Gesprächen auch die Betreuer der Mieter anwesend. Es wurde die Nebenkostenabrechnung erklärt, Fragen hierzu beantwortet, um dann konkret in der Wohnung das Heizverhalten und den Umgang mit Wasser und Strom zu thematisieren. Meist sind Fehler bei der Lüftung und dem Heizen der Wohnung aufgefallen. So wird gelüftet, indem Fenster für längere Zeit in der Kippstellung verbleiben oder Heizkörper werden mit schweren Möbelstücken verstellt. Auch kommt es durch lang andauerndes und tägliches Duschen zu einem hohen Wasser- und Energieverbrauch. In einem Fall wurde erst vor Ort festgestellt, dass die Toilettenspülung defekt war und andauernd Wasser gelaufen ist. Die Beratung endete jeweils damit, dass Vorschläge gemacht wurden, wie Heiz-, Wasser- und Stromkosten eingespart werden könnten. Diese Verträge wurden aufgeschrieben und dem Mieter per Post zugeschickt. In einigen Fällen fand auf Wunsch des Mieters nach ein paar Wochen erneut ein Hausbesuch statt, wobei dann das veränderte Nutzerverhalten überprüft und bestärkt wurde. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich, je nachdem, wie gut die erarbeiteten Ratschläge umgesetzt wurden.

Jahresbericht2013

Soziale Mieterberatung

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Entega Vertrieb GmbH und Co. KG Energieschuldnerberatung Die Neue Wohnraumhilfe (NWH) bietet seit 2009 neben Mietschuldnerberatung auch Energieschuldnerberatung für Privatkunden der Entega Vertrieb GmbH und Co. KG an. Das Angebot umfasst eine Beratung für Kunden, die Heiz- und Stromschulden bei der Entega haben. Die Kunden werden von der Entega ausgesucht und an uns zur Bearbeitung übergeben.

Wir suchen die Mieter persönlich auf und versuchen, im Gespräch mit ihnen zu klären, welche Möglichkeiten bestehen, ihre Schuld zu begleichen, ohne dass weitere Kosten für das Einschalten von Anwalts- bzw. Inkassobüros entstehen. Individuelle Lösungen zur adäquaten Befriedung von Konsument und Anbieter werden erarbeitet und deren Einhaltung überwacht. Durch die wöchentliche Besprechung mit unserem Ansprechpartner bei der Entega entsteht ein Prozess, der schnelles Eingreifen ermöglicht. Auch Zahlungsrückstände aus neuen Abrechnungen, die im Bearbeitungszeitraum erstellt werden, nehmen wir auf und verhandeln gegebenenfalls mit dem Kunden nach. Viele Kunden beginnen innerhalb dieser Zeit erstmals regelmäßig Energiekosten zu bezahlen. Bei der Energieschuldnerberatung ist es eine Besonderheit, dass ein Verbraucher mehrere Verträge (z. B. für Strom, Gas und Heizung) mit der Entega abschließen kann. So ergab sich bei insgesamt 35 Fällen eine Anzahl von 51 Verträgen mit Energieschulden. Insgesamt bearbeiteten wir Fälle mit einem Saldo von rd. 59.500 €. Diese Rückstände konnten im Jahr 2013 um ein Drittel gemindert werden. Zudem wurden Abschlagszahlungen in Höhe von 25.000 € von den uns anvertrauten Verbrauchern geleistet. Die Energieschuldnerberatung hat für die Entega 44.600 € eingebracht – ein Anstieg um 10% zum Vorjahr.

Wir haben 117 Hausbesuche bei Energieschuldnern durchgeführt und bei 319 Telefonaten und E-Mails mit Klienten und Ämtern versucht, die individuellen Problemlagen zu lösen. Die Anzahl der Hausbesuche hat sich zum Vorjahr fast verdoppelt, da die immer schwieriger werdenden Lebensumstände der Verbraucher eine intensivere Bearbeitung vor Ort erfordern. ■■

Praxisbeispiel

Eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern hat Heizkostenrückstände in Höhe von rd. 1.400 €. Die Mutter bezieht Gehalt aus einer vollen Stelle, jedoch in so geringer Höhe, dass sie beim Jobcenter SGB II-Leistungen aufstocken muss. Wir konnten klären, wie sich der Rückstand, der sich über einen Zeitraum von vier Jahren hinzog, zusammensetzte. Ein Teil konnte beim Jobcenter rückwirkend beantragt werden und wurde auch bewilligt. Einen verbleibenden Teil von 380 € bezahlt die Verbraucherin in 30 €-Raten monatlich ab. Abschlagszahlungen für Strom und Heizkosten sowie die Rate werden ab Zeitpunkt der Beratung regelmäßig bezahlt

Soziale Mieterberatung Stadt Viernheim Beratung bei Mietrückständen und Mietstreitigkeiten Seit 2012 bieten wir unsere Leistungen auch für die Mieter der stadteigenen Wohnungen in Viernheim an. Monatlich können wir hierfür zwischen 10 und 15 Stunden abrechnen.

Da es in Viernheim eine Vielzahl gut vernetzter Hilfeangebote gibt, zielt unser Einsatz vor Ort neben der Sicherung des Wohnraums darauf ab, die durch vielfältige Probleme belasteten Mieterinnen und Mieter in das lokale Hilfesystem einzubinden. Findet eine Anbindung an das Hilfesystem statt, arbeiten wir mit den entsprechenden Einrichtungen eng zusammen. Darüber hinaus sind immer wieder besondere Fälle zu bearbeiten, bei denen schnelle und zum Teil auch unkonventionelle Hilfe notwendig ist. In neun Fällen waren wir im Rahmen der Mietschuldnerberatung beauftragt. Sieben davon konnten nachhaltig gelöst werden. In einem Fall konnten wir den Mieter nicht erreichen, jedoch meldete sich eine Familienangehörige bei der Stadt und zahlte die Mietrückstände. Der Mieter verstarb dann Anfang 2014. In einem weiteren Fall regten wir die Durchführung einer Räumungsklage an, da der Mieter nicht Willens war, sich um die Mietzahlung zu kümmern. Die Räumung konnte dann Anfang 2014 auch tatsächlich durchgeführt werden. Des weiteren bearbeiteten wir vier besondere Fälle, bei denen wir versuchten, Betreuungsmaßnahmen zu initialisieren oder drohende Obdachlosigkeit abzuwenden.

Notwohnung In vielen Fällen fehlt adäquater Wohnraum, um die Mieter überhaupt weiter betreuen und begleiten zu können. Deshalb wurde 2011 in Zusammenarbeit zwischen der NWH, der Caritas und der Stadt Viernheim eine Notwohnung in der Richard-Wagner-Str. 6 eingerichtet, die von der Baugenossenschaft Viernheim eG zur Verfügung gestellt wird. Es handelt sich um eine Vier-Zimmer-Wohnung mit ca. 60 qm.

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Die Neuen Wege Viernheim haben zugestimmt, dass Mieten für diese Wohnung je nach Zahl der Nutzer anhand der gültigen und angemessenen Miethöchstgrenzen gezahlt werden können. Das Projekt wurde wegen fortbestehender Nachfrage und der guten Ergebnisse weiter verlängert. In 2013 nutzte die Notwohnung eine ausländische Großfamilie sowie ein Ehepaar. Beide Haushalte wurden in ein festes Wohnverhältnis bei der Baugenossenschaft Viernheim überführt.

Not-WG für junge Menschen Die NWH mietete über die Baugenossenschaft Viernheim eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit großer Wohnküche an. Sie steht zur Verfügung als Wohngemeinschaft für alleinstehende Heranwachsende im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die keinen Wohnraum im Rahmen der Angemessenheitsgrenzen des Kreises finden. Die Bewohner der Not-WG werden vom Verein Förderband e. V. betreut.

Die Neue Wohnraumhilfe als Vermieter Die Baugenossenschaft Viernheim kann einen vorhandenen Wohnraum nicht an überschuldete Haushalte vergeben, da die Genossenschaftsanteile gepfändet werden könnten. Aus diesem Grund hat die NWH in besonderen Fällen die Wohnung angemietet und die Genossenschaftsanteile gezeichnet. Der Wohnraum wurde sodann an den überschuldeten Mietinteressenten untervermietet, der eine Kaution an die NWH zahlt. Diese ist nicht pfändbar. Darüber hinaus haben wir uns gemeinsam mit der Stadt Viernheim in einer öffentlichkeitswirksamen Medienkampagne potentiellen Vermietern als möglicher Untervermieter vorgestellt, um weiteren privaten Wohnraum anmieten zu können. Wir bieten den Wohnungseigentümern eine Mietgarantie und vermieten sodann den Wohnraum an bedürftige Haushalte weiter. Insgesamt wurden 9 Wohnungen offeriert, von denen 2 angemietet werden konnten. Die Miethöhen der übrigen 7 Wohnungen lagen über den vom Sozialleistungsgeber vorgegebenen Grenzen. Die Medienberichte bewirkten aber auch, dass sich 46 Haushalte meldeten, die ebenfalls dringend Wohnraum suchten. Hierbei handelte es sich zumeist um Ein- bis Zweipersonenhaushalte. Es gelang uns leider nur in 7 Fällen, geeigneten Wohnraum zu finden. Wir sind weiterhin in engem Kontakt mit dem Wohnungsamt der Stadt Viernheim und versuchen gemeinsam, neuen Wohnraum zu akquirieren.

Soziale Projekte

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Böllensee-Siedlung Rüsselsheim Neue Wohnraumhilfe übernimmt Quartiersmanagement Im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit bauverein AG, Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Rüsselsheim – gewobau, Nassauische Heimstätte, Evangelische Martinsgemeinde und Stadt Rüsselsheim. wurde die Neue Wohnraumhilfe gGmbH Darmstadt (NWH) beauftragt, die Moderation für den Aufbau eines Quartiersmanagements in der Böllensee-Siedlung durchzuführen.

Aufgaben ■■ Kontaktaufnahme mit Institutionen

und Akteuren in der Siedlung ■■ Sammeln aller Aktivitäten und Angebote,

Zusammenstellung und Dokumentation ■■ Abstimmung mit den Akteuren, wie die

Dokumentation am sinnvollsten veröffentlicht werden soll ■■ Einrichtung einer regelmäßig offenen

Sprechstunde im Gemeindehaus der Martinsgemeinde für den Koordinationsprozess in der Nachbarschaft Böllensee ■■ Start der regelmäßigen Sprechstunde dienstags von

14:00 bis 16:00 Uhr im Gemeindehaus am Böllenseeplatz. Hier haben alle Anwohner und die Akteure aller Institutionen der Böllensee-Siedlung die Möglichkeit, die Koordinatorin zu kontaktieren ■■ Die Koordinatorin ist dafür zuständig, die virtuelle

Vernetzung aller Angebote und Institutionen der Böllensee-Siedlung zu koordinieren und mit den Akteuren der einzelnen Institutionen sowie den Anwohnern ins Gespräch zu kommen Nach Vorgesprächen mit Kooperationspartnern und Akteuren vor Ort wurde eine öffentlichkeitswirksame Starterkonferenz durch die NWH durchgeführt. In einer kleinen Ausstellung wurden die derzeitigen Aktivitäten im Quartier beschrieben. Die Presse berichtete ausführlich darüber. Um das Quartiersmanagement in ein funktionierendes Nachbarschafts- und Familienzentrum zu überführen und den Aufbau einer Anlaufstelle für ältere Menschen zu gewährleisten, wurde zum 1.10.2013 eine Koordinatorin (Sozialarbeiterin) zunächst mit 10 Wochenstunden eingestellt. Anstellungsträger ist die NWH gGmbH. Finanziert wird diese Stelle ausschließlich über die Fördergelder zum Aufbau des Nachbarschafts- und Familienzentrums.

Presseauszüge

Soziale Projekte Lärmtelefon gewobau Rüsselsheim Seit April 2006 können Mieter der gewobau auch außerhalb der Geschäftszeiten Lärmbelästigungen melden. Die MitarbeiterInnen sind täglich von 20:00 – 24:00 Uhr in Bereitschaft. Sie werden aktiv, wenn über das Lärmtelefon Verstöße gegen die Hausordnung gemeldet werden (vor allem bei Lärm). Dann fährt jeweils ein Team von zwei Mitarbeiter/innen vor Ort, um zum einen im Gespräch mit dem Lärmmelder den Verstoß aufzunehmen und bei dem Verursacher zu erreichen, dass dieser sein störendes Verhalten ändert. Die MitarbeiterInnen sind in der Gesprächsführung geschult und werden in monatlichen Supervisionssitzungen unterstützt. Jeder Beschwerdefall wird dokumentiert und analysiert. Eine eventuell notwendige Nachbearbeitung wird durch die NWH gewährleistet. Insgesamt wurden 68 nächtliche Einsätze vor Ort durchgeführt. In monatlichen Supervisionssitzungen, die durch einen Mitarbeiter der NWH geleitet werden, zeigt sich immer wieder die Sinnhaftigkeit und die Effektivität dieser

Lärmtelefon bauverein AG Das Einsatzgebiet des Lärmtelefons, das wir seit 2011 auch für die bauverein AG bereitstellen, wurde mittlerweile auf den gesamten Stadtbereich Darmstadt (ausgenommen Wixhausen) sowie Pfungstadt, Griesheim und Rüsselsheim ausgeweitet. Das Angebot wurde sehr intensiv genutzt. Die hohen Einsatzzahlen des Vorjahres wurden nochmals deutlich überboten. Es kam zu insgesamt 498 (356) Einsätzen und 255 (242) Telefonaten. Die Gründe der Anrufe und Einsätze werden in regelmäßig monatlichen Supervisionssitzungen besprochen und aufgearbeitet. Bei diesen Sitzungen nehmen auch Vertreter der bauverein AG teil.

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Dienstleistung. Die Lärmmelder haben die Möglichkeit, bei der akuten Störung Hilfe zu holen. Die Lärmverursacher sind meist sehr überrascht, wenn sie direkt angesprochen werden. Oft kommt es alleine dadurch schon zu einer Verhaltensänderung. Wenn der Lärmverursacher allerdings uneinsichtig ist und weiterhin stört, dann verfügt die gewobau über unabhängige Zeugenaussagen, die mietrechtlich verwendet werden können. Auffallend war, dass sich die Anzahl der nächtlichen Einsätze von 128 im Vorjahr auf 68 in 2013 als auch die telefonische Beratung deutlich verringert hat. Auch die Beschwerden, insbesondere Lärmbeschwerden, die tagsüber bei den Kundenbetreuern gemeldet wurden, sind stark zurückgegangen. Diese positive Entwicklung passt auch zu den Ergebnissen der Mietstreitigkeitsberatung, durch die selbst heftige Streitfälle befriedet oder mietrechtlich gelöst wurden. Die Aushänge in den Wohneinheiten mit Informationen zum Lärmtelefon wurden Ende des Jahres erneuert.

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Betreutes Wohnen

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Entwicklungen und Perspektiven im Betreuten Wohnen Für unsere Betreuten gilt nach wie vor, dass neben der Unterstützung zur Regelung sozialer und finanzieller Probleme sowie der Wohn- und Arbeitssituation, der Schwerpunkt der Arbeit in der Bearbeitung und dem Auffangen von aufgetretenen Rückfällen besteht. Hierbei hat sich die Zusammenarbeit mit den Suchtberatungsstellen (Fachberatung), den entsprechenden Kliniken, den Aufnahmen zu notwendigen Entgiftungen/Entwöhnungsbehandlungen und den soziotherapeutischen Einrichtungen (zeitlich befristete oder auch dauerhafte Übernahme von Klienten, für die sich unser ambulantes Angebot als unzureichend herausgestellt hat) bewährt. Durch diese Zusammenarbeit wurde in vielen Fällen eine Verschlechterung der Situation verhindert und damit eine kontinuierliche Weiterarbeit mit den Betreuten (evtl. auch durch andere Träger und Institutionen) ermöglicht. Fehlende Arbeitsplätze oder Angebote niedrigschwelliger, tagesstrukturierender Beschäftigung wirken sich nach wie vor nachteilig für viele unserer Betreuten aus. In den Fällen, bei denen derartige Angebote bzw. Arbeit vermittelt wurden (teilweise auch für begrenzte Zeiten), zeigte sich eine erhebliche Stabilisierung der Betroffenen. In diesem Bereich arbeiten wir in verschiedenen Arbeitsbereichen und Gremien an einer Verbesserung dieser Situation mit. Seit 2007 führen wir tagesstrukturierende Angebote für unsere Klienten/innen im Betreuten Wohnen in den Räumlichkeiten in der Lauteschlägerstraße durch. Seither besteht eine feste Kochgruppe. In Zusammenarbeit mit der Soziotherapeutischen Einrichtung Haus im Niederfeld in Darmstadt und dem LWV-Hessen wurden sechs Plätze zur Tagestrukturierung im Haus im Niederfeld neu eingerichtet, die zeitweise von Betreuten der NWH genutzt werden.

Manchmal gestaltet sich die Wohnraumversorgung auch deshalb schwierig, weil viele Bewerberinnen und Bewerber keinen Wohnsitz haben. Obwohl Plätze im Betreuten Wohnen frei und auch die persönlichen Voraussetzungen für eine Betreuung gegeben wären, dürfen sie nicht aufgenommen werden.

Wir bemühen uns intensiv, unser Betreuungsangebot weiter zu differenzieren und vor allem der stärker werden Nachfrage nach WG-Plätzen nachkommen zu können. Deshalb sind wir stets auf der Suche nach nutzbaren Wohnungen und Immobilien. In Verbindung mit der Entwicklung und Erweiterung unseres Konzeptes auf die Betreuung von substituierten Drogenabhängigen mit drogenspezifischen somatischen Begleiterkrankungen, besteht seit Anfang 2013 eine enge Kooperation mit Menetekel, einem Förderverein für akzeptierende Drogenhilfe und betreute Wohnformen e.V. in Darmstadt. Unsere Kooperationsvereinbarung für die Betreuungsarbeit im Landkreis Darmstadt-Dieburg mit dem sozialpädagogischen Verein Horizont e.V. in Dieburg bleibt weiter bestehen. Der Horizont e.V. ist zuständig für den Ostteil des Landkreises Darmstadt-Dieburg und die NWH für die an Darmstadt angrenzenden Gemeinden. Seit 2005 ist der LWV Hessen der alleinige Kostenträger des Betreuten Wohnens.

Betreutes Wohnen Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg nach § 53 SGB XII

Die Neue Wohnraumhilfe gGmbH (NWH) ist seit 1999 von der Stadt Darmstadt und dem Landkreis DarmstadtDieburg anerkannt als Träger für Maßnahmen des Betreuten Einzelwohnens und Betreuter Wohngemeinschaften für alkoholkranke Menschen. Finanziert werden diese Maßnahmen vom Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV). Für diese Betreuungsmaßnahmen stehen uns im Stadtgebiet Darmstadt 26 Plätze und im Landkreis Darmstadt-Dieburg acht Plätze zur Verfügung. In der Stadt Darmstadt betreiben wir außerdem zwei Wohngemeinschaften für die Betreuung von insgesamt sechs Männern. Weitere Plätze werden über das ambulante Betreute Wohnen vergeben. Auf Wunsch oder aufgrund bestehender Notwendigkeit werden Angehörige in die Betreuung miteinbezogen. Unsere Unterstützung und Beratung bezieht sich hauptsächlich auf ■■ den Umgang mit der Suchterkrankung ■■ die Bewältigung von Krisensituationen ■■ die Unterstützung bei Wohnproblemen ■■ die Tagesstrukturierung ■■ den Erhalt bzw. die Beschaffung von Arbeit ■■ den Aufbau und Erhalt sozialer Kontakte ■■ die Herstellung von Kontakten und ggf. die

Begleitung zu Ämtern und Behörden,

■■ den Umgang mit Krankheiten, ■■ und die Begleitung während Klinikaufenthalten.

Unser Betreuungsangebot für alkoholkranke Menschen hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bekanntheit gewonnen, was dazu geführt hat, dass wir entsprechend im regionalen Suchthilfesystem etabliert sind. 2013 konnte eine gleichbleibende Nachfrage der genannten Betreuungsform verzeichnet werden. Im Jahresverlauf konnten 8 Betreute neu aufgenommen

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werden, während für 9 Betreute die Betreuung beendet wurde. Insgesamt wurden von uns 8 Frauen und 17 Männer betreut. Zwei der Maßnahmen konnten regulär beendet werden, da die Betreuungsziele erreicht werden konnten. Fünf Betreuungen wurden seitens der NWH oder dem Klienten beendet. Ein Betreuter wurde in eine Soziotherapeutische Einrichtungen vermittelt. Eine Betreuung endete aufgrund des Todes des Betreuten. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist das Suchthilfesystem weniger vernetzt und hat insgesamt im Vergleich zur Stadt Darmstadt eine weniger ausgeprägte Angebotsstruktur. In diesem Bereich ist unser Angebot weniger bekannt, und dem entsprechend war bisher die Nachfrage nach unserem Betreuungsangebot vergleichsweise geringer als im Stadtgebiet Darmstadt. Dies liegt sicher auch daran, dass im Landkreis Darmstadt-Dieburg weniger Kooperationspartner vorhanden sind bzw. deren Vernetzung weniger deutlich ausgeprägt erscheint. Es besteht eine gute Kooperation mit der Vitosklinik in Riedstadt. Im Rahmen der Betreuungen im Landkreis DarmstadtDieburg unterstützten wir eine Frau und fünf Männer. Wir verzeichneten vier Neuaufnahmen und drei Entlassungen. Eine Betreuung wurde von einem Klienten beendet. Eine Betreuung endete wegen Umzugs in eine andere Wohnung, eine andere aufgrund des Todes des Betreuten. Die NWH nimmt am Arbeitskreis Sucht im Landkreis Darmstadt-Dieburg teil. Dieser Arbeitskreis trifft sich regelmäßig, um suchtspezifische Fragen und Problemlagen zu thematisieren. Beispielhaft hierfür steht das Thema Beschäftigungsmöglichkeiten für suchtkranke Klienten.

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Betreutes Wohnen

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Übergangswohnhaus Lauteschlägerstraße, Darmstadt für ehemalig obdachlose Männer Das Wohnhaus wurde im Mai 2013 von der Stadt Darmstadt an die bauverein AG verkauft. Diese verpflichtete sich, das Anwesen für eine weitere soziale Nutzung bereitzustellen. Die Neue Wohnraumhilfe (NWH) übernahm das Wohnhaus als Generalmieter, um wie bisher die Betreuung der Bewohner sicherzustellen. Insgesamt stehen 19 Einzelzimmer mit Gemeinschaftsduschen und Toiletten zur Verfügung. Das Wohnungsangebot richtet sich an ehemals obdachlose alleinstehende Männer aus dem Bereich Darmstadt, bei denen besondere Lebenslagen, soziale Schwierigkeiten, Sucht­ erkrankungen und andere Problematiken vorliegen. Die Bewohner erhalten Nutzungsverträge und können dauerhaft dort wohnen, bis sie eine andere geeignete Wohnung finden.

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Darmstadt ist nach wie vor angespannt, da Menschen aus Obdachloseneinrichtungen bei der Wohnungsvergabe selbst von öffentlichen Baugesellschaften kaum berücksichtigt werden.

Belegungen werden mit der NWH, dem Amt für Soziales und Prävention, der Obdachlosenbehörde und den Odachloseneinrichtungen der Stadt Darmstadt abgestimmt. In der Einrichtung wohnten 4 Rentner, 6 Sozialgel­d­­­ empfänger (SGB XII) und 8 ALG II-Empfänger. Ein Bewohner ging einer regelmäßigen Beschäftigung nach. Die Bewohner erhalten in der Einrichtung sozialarbeiterische Hilfsangebote zur Regelung ihrer persönlichen Angelegenheiten. Diese umfassen Information, Beratung, Klärung, Unterstützung und gelegentliche Begleitung bei allen sozialrechtlichen, wirtschaftlichen und gesundheitsrelevanten Angelegenheiten. Ein/e Sozialarbeiter/in steht hierzu regelmäßig zweimal wöchentlich für je 3 Stunden in festgelegten Sprechstunden direkt im Wohnheim den Bewohnern zur Verfügung. Außerdem werden die Bewohner in ihren Zimmern aufgesucht und direkt angesprochen. Der Hausmeister der NWH ist mit 7 Stunden in der Woche in der Einrichtung tätig. Er ist für anfallende Reparaturen zuständig und kümmert sich auch teilweise um die Einhaltung der Hausordnung. Als weiteres ergänzendes Angebot hat sich die Anwesenheit (2 x wöchentlich 45 Min.) von Krankenpflegepersonal durch die Diakoniestation bewährt. Hier haben die Bewohner einen direkt erreichbaren Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen und die Möglichkeit einer evtl. Erstversorgung von kleineren Verletzungen. Im vergangenen Jahr zeigte sich eine steigende Tendenz bei der Inanspruchnahme und der Notwendigkeit dieses Angebots.

Ambulantes Betreutes Einzelwohnen gem. § 67 – 69 SGB XII 2013 konnten wir unser Angebot des Betreuten Einzelwohnens gem. § 67 ff. SGB XII zur Überwindung von besonderen sozialen Schwierigkeiten weiterführen, obwohl wir einen deutlichen Rückgang an Anfragen zu verzeichnen hatten. Erst Ende des Jahres stiegen die Nachfragen wieder. Eine Erklärung haben dafür nicht, denn der Bedarf an begleitenden Alltagshilfen ist da. Die Kosten für das Betreute Wohnen werden von der Stadt Darmstadt bzw. dem Kreissozialamt des Landkreises Darmstadt-Dieburg nach Antragstellung und Genehmigung übernommen. Voraus geht eine individuelle Zielformulierung und Hilfeplanung, die in regelmäßigen Gesprächen im Laufe der Maßnahme verifiziert wird. Die Stadt Darmstadt stellt uns weiterhin 15 Plätze für die Betreuung zur Verfügung. Im Landkreis gibt es eine nicht quantifizierte Anzahl von Betreuungsplätzen.

Insgesamt haben wir im Berichtsjahr 16 Personen betreut, davon 9 Frauen und 7 Männer. Die Altersspanne reichte bei den Frauen von 24 - 57 Jahren und bei den Männern von 27 – 60 Jahren. Fünf der Betreuten kamen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, alle anderen Personen aus der Stadt Darmstadt. Neun Personen konnten eine neue Wohnung finden bzw. aus unserem Wohnungsbestand beziehen. Bei fünf weiteren Personen verhinderten wir den Wohnungsverlust. Bei den restlichen Betreuten unterstützen wir im Bereich Gesundheitssorge, Aufnahme von Arbeit oder Ausbildung sowie existentielle Hilfen und Schuldenklärung.

Betreutes Wohnen Stadt Pfungstadt Seit Januar 2010 besteht eine Kooperation zwischen der Stadt Pfungstadt (Fachbereich Familie, Soziales und Chancengleichheit) und der Neuen Wohnraumhilfe Darmstadt (NWH). Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Pfungstädter BürgerInnen mittels aufsuchender Sozialarbeit bei Wohn- und Mietproblemen sowie allgemeinen sozialen Schwierigkeiten zu unterstützen und dadurch drohendem Wohnungsverlust präventiv zu begegnen. Darüber hinaus besuchen wir auch die Menschen in den Pfungstädter Obdachlosenunterkünften, um diesen zu helfen, so schnell wie möglich wieder eigenen Wohnraum zu finden oder sonstige adäquate Hilfen anzunehmen. Im Jahr 2013 hat die NWH 25 Pfungstädter Familien bzw. Einzelpersonen, die obdachlos waren oder die von Wohnungsverlust bedroht waren, regelmäßig aufgesucht, beraten und aktiv unterstützt. Dies entspricht quantitativ den Fällen aus den Vorjahren. Die Kooperation mit den Kolleginnen aus dem Fachbereich der Stadt Pfungstadt war weiterhin sehr positiv, intensiv und lösungsorientiert, obwohl Anfang des Jahres ein Planstelle ersatzlos weggefallen war und dieser Aufgabenbereich von den Kolleginnen der Abteilung zusätzlich mit erledigt wurde. Der Hilfebedarf war unterschiedlich stark ausgeprägt. Einige der Fälle bedurften einer sehr intensiven Hilfe und Begleitung. Andere Personen oder Familien benötigten nur einige wenige Informationen oder Beratungen, um eine Lösung herbeizuführen. Vier der unterstützten Personen bzw. Familien waren uns aus dem Vorjahr bekannt bzw. kamen erneut mit einem Hilfebedarf auf uns zu. Bei zwei Personen war der Bedarf so umfangreich, dass wir diese Menschen in das Betreute Wohnen der NWH aufgenommen haben.

2013 konnten wir in sieben Fällen betroffenen Familien helfen, eine eigene Wohnung zu finden und zu beziehen. In weiteren fünf Fällen ist es gelungen durch den präventiven Ansatz die Wohnung zu erhalten, z. B. durch Ratenzahlungsvereinbarungen.

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Grenzen und Schwierigkeiten An der der angespannten Wohnungsmarktsituation hat sich auch im Berichtsjahr nichts verbessert. Es fehlen weiterhin günstige Wohnungen, die im Rahmen der Kostenübernahme der Ämter liegen. Auch Schufa-Einträge der potenziellen Mieter verhindern ein Zustandekommen von Mietverträgen. Im Privatvermieterbereich zeigen sich die Maklerprovisionen als unüberwindbare Hürde, da diese im Gegensatz zur Mietkaution nicht von den Sozialämtern und Jobcentern übernommen werden. Viele der begleiteten Menschen wollen und müssen in Pfungstadt bleiben, die Wohnungsuche in einem anderen Ort mit einem ggf. günstigeren Mietspiegel kommt für sie aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage. Und natürlich stoßen wir auch immer dann an Grenzen, wenn betroffene Personen das Hilfsangebot nicht wahrnehmen möchten und unsere Hilfe als Kontrolle verstehen.

Fallzahlen 2013 Konstante Begleitung ........................................................25 davon aus Vorjahr................................................................. 4 abgeschlossene Fälle......................................................... 10 Vermittelt in eigenen Wohnraum oder Wohnungserhalt........................................................... 7 Hilfe bei Wohnungsuche....................................................... 7 Noch laufende Kontakte....................................................... 7 Wohnungserhalt durch Energie-/Mietschuldenregulierung, Vermeidung neuer Schulden................................................ 5 Kurzzeitige Begleitung Beratung................................................................................ 8 Einmalige Inanspruchnahme des Hilfsangebotes oder Versuche der Kontaktaufnahme.......................................................... 9 Andere Hilfen......................................................................... 3

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Wohnprojekte

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Fritz-Dächert-Weg in Darmstadt-Eberstadt Die Neue Wohnraumhilfe gGmbH (NWH) übernimmt als Generalmieter nicht nur die meisten Verwaltungsarbeiten, sondern auch die Mieterauswahl für insgesamt 54 Wohnungen der bauverein AG. Meist handelt es sich um Personengruppen, die kaum Chancen auf dem Wohnungsmarkt haben und beim Amt für Wohnungswesen bereits seit längerem auf der Warteliste stehen. Die NWH schließt Untermietverträge mit ihren Klienten ab. Nach Auslaufen der befristeten Verträge werden Mieter, die eine selbstverantwortliche Wohnfähigkeit unter Beweis gestellt haben, in Mietverhältnisse der bauverein AG übernommen. Nach der Entscheidung, auf den ursprünglich geplanten Abriss zu verzichten, wurden Maßnahmen für eine Blockbildung eingeleitet. Die NWH übernahm komplett die Häuser Fritz-Dächert-Weg 49 bis 59 sowie die Woh-

nungen Brunnenweg 41 und 43. Damit hat die bauverein AG sich auch wohnungspolitisch dafür entschieden, preisgünstigen Wohnraum zu erhalten. Die Gebäude wurden renoviert und die Treppenhäuser neu angelegt. Langfristig sind ca. 50 Wohnungen in diesem Wohngebiet an die NWH gebunden. Nun ist es auch wieder leichter möglich, Hausordnungen zu erstellen und deren Einhaltung zu kontrollieren. Wir können mit den Mietern auch unterschiedliche Zielsetzungen angehen: ■■ Stabilisierung der Persönlichkeit ■■ Aufbau von finanzieller Unabhängigkeit ■■ Gesellschaftliche Resozialisierung und Integration ■■ Eigener Wohnraum als Grundlage

für eigenständiges Leben ■■ Erlangung der selbstverantwortlichen Wohnfähigkeit ■■ Abbau hoher Transferkosten für die Stadt Darmstadt, z. B. durch Hotelunterbringung Das Vor-Ort-Büro befindet sich am Standort Fritz-Dächert-Weg 33. Sprechzeiten sind jeden Mittwoch von 10:00 - 12:00 Uhr und nach Terminvereinbarung (Telefon 06151 78051-89, Fax 06151 78051-90).

Nordbahnhof Darmstadt 1996 entstand ein zweigeschossiges Wohnhaus, das bautechnisch als hervorragendes Beispiel für kostengünstigen Wohnungsbau gelten kann und einer besonderen sozialen Zielsetzung dient. Die Nassauische Heimstätte hatte sich bei der Bauausführung dieser Zielsetzung verpflichtet gesehen und mit der Beteiligung der Beschäftigungsinitiativen „Wurzelwerk“ für die Außenanlagen und „Horizont“ beim Innenausbau einen Beitrag zur Wiedereingliederung von Arbeitslosen geleistet. Das Haus besteht aus 12 Wohnungen (neun 1-ZimmerWohnungen und drei 2-Zimmer-Wohnungen) sowie einer gemeinschaftlich nutzbaren Loggia als Ort der Begegnung für die BewohnerInnen des Hauses. Die Wohnungen werden an Personen vermietet, die auf dem freien Markt kaum Chancen hat, an bezahlbaren Wohnraum zu gelangen. Einige Wohnungen werden vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und der Ökumenischen Wohnhilfe Darmstadt belegt. Diese Organisationen begleiten und unterstützen die BewohnerInnen.

Dennoch ist das Haus keine sozialpädagogische Einrichtung, sondern ein normales Haus für normale Mieter, die unbefristete Mieterverträge der NWH erhielten. Bauherr: Neue Wohnraumhilfe Baubetreuung: „gip“ Nassauische Heimstätte G esellschaft für innovative Projek te im Wohnungsbau mbH Planung und Ausführung: Nassauische Heimstätte, Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main Kosten: Gesamtkosten 1,67 Mio DM Baukosten: 2.100 DM/qm Wohnfläche Baujahr: 1996

Wohnprojekte Wohnhof Kranichstein Soziales Wohnprojekt in Darmstadt-Kranichstein (K6) Es sind nun schon sieben Jahre vergangen, seit die ersten Mieter in den Wohnhof einziehen konnten. In Kooperation zwischen der bauverein AG als Investor, der Nassauischen Heimstätte GmbH als Planer, der Neuen Wohnraumhilfe gGmbH (NWH) als Generalmieter, der Stadt Darmstadt und dem Land Hessen als Co-Finanzierungspartner ist eine Wohnanlage mit 46 Wohnungen, mit Büroräumen für unsere Gesellschaft, sowie mit Gemeinschaftsräumen entstanden. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Darmstadt erfolgte die Vermietung an Kinderreiche, Alleinerziehende, Senioren, Behinderte und Alleinstehende. Der Wohnraum ist preisgünstig und damit finanzierbar. Häufige Nachfragen nach freiem Wohnraum in K6 zeigen, dass diese Art von Wohnen sehr begehrt ist und nicht ausreichend im Stadtgebiet zur Verfügung steht.

Mehr als 2.000 Wohnungssuchende sind beim Amt für Wohnungswesen gemeldet. Die Wartezeit beträgt häufig zwei Jahre und mehr, denn der Anteil des öffentlich geförderten Wohnungsbaus liegt in Darmstadt nur noch bei rund 5 Prozent. Die NWH dient als Bindeglied zwischen der Wohnungswirtschaft und der Sozialen Arbeit. Gesellschaftliche Aspekte werden realisiert durch eine ausgewogene Bewohnerstruktur. Die Mieterschaft ist generationsübergreifend zusammengesetzt. Durch eine harmonische Umgebung mit funktionierender Infrastruktur findet eine Verstärkung sozialer Kompetenzen statt. Gegenseitige Unterstützung führt zu einer Gemeinschaftsidentifikation und bereitet Verantwortungsübernahme für den Lebensbereich Wohnen vor. Die NWH beteiligt sich aktiv an der weiteren Gestaltung des Stadtteils.

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Seit Erstbezug konnten wir 25 neue Mietparteien begrüßen. Durch eine bewohnernahe Verwaltung und die Unterstützung bei vielen kleineren haustechnischen, alltäglichen Problemen durch einen Hausmeister kann schnell reagiert werden. Die Gemeinschaftsräume mit ca. 60 m² (teilbar in zwei Räume á 30 m²) werden von den Mietern rege genutzt und stehen sozialen Einrichtungen zur Verfügung.

Jahresbericht2013

Gesellschafter

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Anschriften

■■ Aids-Hilfe Darmstadt e.V.

■■ Frauen helfen Frauen Kreis Offenbach e.V.

■■ Behindertenhilfe in Stadt und Kreis OF

■■ Horizont e.V.

■■ Betreutes Wohnen Darmstadt e.V.

■■ Menetekel e.V.

■■ Deutscher Frauenring OV Darmstadt e.V.

■■ Perspektivwechsel e.V.

■■ Der Paritätische, LV Hessen e.V.

■■ Sozialpsychiatrischer Verein Darmstadt

■■ Die Hilfe für Kinder und Jugendliche e.V.

■■ Verein für Kinderhauserziehung e.V.

Elisabethenstr. 45 64283 Darmstadt

Ludwigstr. 136 63067 Offenbach

Elisabethenstr. 29 64283 Darmstadt

Holzhofallee 15a 64295 Darmstadt

Auf der Körnerwiese 5 60322 Frankfurt/Main

LV Hessen Kaiserstr. 30 63065 Offenbach

■■ Flexible Jugendhilfe Darmstadt e.V.

Heidelberger Landstr. 272 64297 Darmstadt

■■ Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e.V.

Neebstr. 3 60385 Frankfurt/Main

■■ Frauen helfen Frauen e.V.

Postfach 1206 64834 Münster

Postfach 1211 63084 Rodgau

Groß-Umstädter Str. 16 64807 Dieburg

Gagernstr. 1a 64293 Darmstadt

Bäckerweg 11 60316 Frankfurt/Main

Erbacherstr. 57 64287 Darmstadt

Darmstädter Str. 269 64625 Bensheim

■■ Verein Frauenhaus Bergstraße e.V.

Am Bildstock 8 64625 Bensheim

■■ Verein zur Förderung von Menschen

mit Behinderungen Darmstadt e. V. Dieburger Str. 77 54380 Roßdorf

■■ Wissenschaftsstadt Darmstadt

vetreten durch Barbara Akdeniz, Sozialdezernentin Luisenplatz 5a 64283 Darmstadt

Presseauszüge

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Jahresbericht2013

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Impressum Jahresbericht 2013

Herausgeber: Neue Wohnraumhilfe gGmbH, Darmstadt Text: Wolfgang Bauer-Schneider, Geschäftsführer Layout: Monika Maier-Luchmann Fotos: Archiv Neue Wohnraumhilfe Druck: DSA Druck & Service Augustin UG, Erzhausen

Neue Wohnraumhilfe gGmbH

Neue Wohnraumhilfe gGmbH Geschäftsstelle Elisabeth-Selbert-Str. 26 64289 Darmstadt Telefon (06151) 78077-0 E-Mail [email protected] www.neue-wohnraumhilfe.de

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