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Jahresbericht 2015
Jubiläumsfest; Podiumsdiskussion / Foto: Laura Ferrara
Inhalt
Bericht des Vorstandes
4
Bericht aus der Anlaufstelle
6
Mitarbeitende, Vorstand und Beirat
12
Solidaritätsanlässe 14 Jahresrechnung und Bilanz 2015 Jubiläumsfest, September 2015; Lesung von Melinda Nadj Abonji / Foto: Laura Ferrara
16
Dankeschön 18 3
Bericht des Vorstands Ein erfolgreiches Jahr voller Herausforderungen
um Bilanz zu ziehen, aber auch um in die Zunkunft zu schauen. Wir wissen, dass die SPAZ zu einer wichtigen, anerkannten und unverzichtbaren Institution im Bereich der sozialen und juristischen Unterstützung von Sans-Papiers geworden ist. Dank ihrer guten Vernetzung und professionellen Arbeit leistet sie sehr wertvolle Arbeit in einem extrem schwierigen Umfeld unter
Die SPAZ hatte auch 2015 sehr viele
Mitgliederbeiträge ermöglichen überhaupt die
erschwerten Bedingungen von vie-
schwierige und belastende Beratungen zu
Arbeit der SPAZ. Der Vorstand ist sich bewusst,
len unbezahlten Überstunden. Für
bewältigen. Umso wichtiger ist und bleibt das
dass nur eine finanziell stabile Situation der
die Zukunft erhoffen wir uns eine
Angebot der SPAZ, welches dank einer profes- Beratungsstelle erlaubt, sich auf die Beratun-
noch verstärktere Unterstützung,
sionellen und unermüdlichen Leitung, einem
gen und die Öffentlichkeitsarbeit zu konzent-
damit wir die Stellenprozente den
engagierten, motivierten Team, zahlreichen
rieren. Diese Fundraisinganstrengungen müs-
realen Bedingungen anpassen, und
Freiwilligen und einem aktiven, gut vernetzten
sen weiter ausgedehnt werden, damit auch
unsere Beratungstätigkeit auf die-
Vorstand erneut unzähligen Sans-Papiers zu- SPAZ intern angemessene Arbeitsbedingun-
sem hohen Niveau aufrechterhal-
gute gekommen ist. Wir möchten uns im Na- gen garantiert werden können. An dieser Stel-
ten können.
men des Vorstands herzlich bei unseren Mit- le herzlichen Dank an alle, die die Arbeit der arbeitenden sowie unseren Freiwilligen und
SPAZ mit ihrer Spende oder einem finanziellen
Zivildienstleistenden (siehe Seite 12) für ihre
Beitrag ermöglichten, und die auch in Zukunft
wertvolle Arbeit bedanken.
bereit sind, diese weiterhin zu unterstützen!
2015 war das erste integrale Jahr für das SPAZ-Nest in der Genossenschaft Kalkbreite — wir fühlen uns sehr willkommen und die zentrale Lage erleichtert die Arbeit der SPAZ.
Leider verlässt uns das langjährige Vorstandsmitglied Enid Kopper auf die GV 2016. Enid war im Vorstand nicht nur für den Kontakt zum Beirat verantwortlich; sie hat auch einige erfolgreiche Benefiz-Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Herzlichen Dank für ihr Engagement!
Der Verein SPAZ feierte 2015 sein zehn-
Politisch war 2015 ein schwieriges Jahr. Sans-Papiers ein. Auch in diesem Jahr sind
Finanziell steht der Verein SPAZ dank grossen Anstrengungen auf weniger wackligen Beinen als auch schon. Unser finanzielles Polster ist allerdings immer noch schwach. Zudem kann sich unsere Anlaufstelle immer noch bedeutend weniger Stellenprozente leisten, als dies die anderen Anlaufstellen für Sans-
Jubiläumsfest, Lesung Jonathan Pärli / Foto: Laura Ferrara
wird zum Teil erfolgreich für fremdenfeindliche Hetze genutzt. Eines der wenigen erfreulichen Ereignissen war die gewonnene Abstimmung zur Beibehaltung der Härtefallkommission im Juni 2015. Seit letztem Sommer engagieren sich zum Glück unzählige Freiwillige für eine menschenwürdige,
solidarische
Migrations-
politik in der Schweiz. In diesem Sinne setzt sich die SPAZ auch für Öffentlichkeitsarbeit,
Papiers in der Schweiz garantieren können.
Sensibilisierung und Lobbying zungunsten der
Das bedeutet eine grosse Überbelastung der
Angestellten, die auch viele freiwillige unbe- jähriges Jubiläum mit einem grossen und
MigrantInnen und Sans-Papiers weht ein ei- dazu zahlreiche Aktivitäten durchgeführt wor-
zahlte Überstunden leisten. Die Organisation
rauschenden Fest zusammen mit der Asylbe-
siger Wind von rechts entgegen — und der den. Mehr dazu im Bericht aus der Anlaufstelle.
von Benefiz-Veranstaltungen, Gesuche bei
ratungsstelle Freiplatzaktion im September.
Rechtsrutsch im Nationalrat verheisst nichts
Stiftungen, kleine und grosse Spenden sowie Jubiläen sind dazu da, um Rückschau zu halten,
Gutes für die Zukunft. Die Flüchtlingssituation
4
Im Namen des Vorstands: Salvatore Di Concilio
5
Bericht aus der Anlaufstelle
Im Berichtsjahr fanden insgesamt 1007
Stark gestiegen sind im Berichtsjahr
Beratungen statt, dies entspricht einer Zu- die Beratungen zu den Themen Unterkunft, nahme von 12,26 % gegenüber dem Vorjahr. Ausbildung, Finanzielle Anliegen und zu den Bereits im Jahr 2014 hatten die Beratungen
diversen, in der Statistik nicht konkretisierten
um 10,7 % gegenüber denjenigen im Jahr 2013
Fragestellungen. Bei dem Thema Ausbildung
zugenommen. Auch die Zahl der beratenen
ging es vorallem um Ein- oder Umschulungen.
Personen ist weiter gestiegen, nämlich von
Währenddem diese in grösseren Städten mitt-
1208 im Vorjahr auf 1428 im Jahr 2015. Davon
lerweile problemlos realisierbar sind, kam es in
waren 546 Frauen, 501 Männer und 381 Kinder einigen Gemeinden der Agglomeration und in anderen Kantonen zu Problemen wegen Wei-
und Jugendliche.
gerungen oder Androhungen von Verzeigun-
Beratungsarbeit
gen. Zudem hatten wir im Berichtsjahr auch
Beratungen nach Geschlecht und Anteil der Kinder
Beratungsmässig blicken wir auf ein eini- Nachbearbeitung unterstützen, konnte die germassen hektisches Jahr mit einer grossen
grosse Nachfrage trotzdem bewältigt werden.
Beratungsdichte und –intensität zurück. Nicht
Sehr häufig suchten uns Leute auch ausserhalb
selten war der Andrang an Beratungsnachmit- der Beratungszeiten auf; dies hat jedesmal ein tagen so gross, dass neben der Beraterin auch
wieder einige Sans-Papiers Jugendliche in der Beratung, die nach Vollendung der obli gatorischen Schuljahre vor dem grossen Nichts
27 %
stehen, weil sie die gesetzlichen Kriterien nicht
38 %
ganz erfüllen, die vorausgesetzt werden, da-
kurzes Gespräch zur Folge, mit der Abklärung,
die Stellenleiterin und manchmal auch wei- ob die Ratsuchenden bei uns auch richtig gelan-
mit sie eine Lehrstelle antreten können — dies
tere Personen Parallelberatungen durchführen
obwohl sie meist bestens integriert sind. Beim
det sind, und mit dem Verweis auf die regulä-
mussten. Dafür ist unsere Infrastruktur eigent- ren Beratungszeiten. Diese Gespräche spiegeln lich schon wieder zu klein und die Beratungsbe- sich selbstverständlich in unserer Beratungsdingungen dadurch nicht immer optimal. Dank
statistik nicht wieder, stellen aber in der Summe
35 %
Thema Unterkunft waren wir mehrmals mit
Frauen
Männer
der schwierigen Situation konfrontiert, dass
Kinder
ganze Familien oder alleinerziehende Frauen mit Kleinkindern ohne Wohnmöglichkeiten
unseren Zivildienstleistenden und Freiwilligen, der Aktivitäten einen nicht vernachlässigbaren
Themen der Beratung
die unsere Beratungstätigkeit vor allem in der Anteil dar.
waren und buchstäblich auf der Strasse standen. Konstant hoch ge-
Andere 1100 1000
kassenabschlüsse, die Be-
Unterkunft
900 800 700 600 500 400
Ausbildung
ratungen rund um Vater-
Medizinische Gründe
schaftsanerkennungen und
Polizei / Repression
für Paare, deren Heirat
Psychologische Anliegen
wegen der « Lex Brunner »
Arbeit
zunächst blockiert ist. Er-
Sozialversicherung
300 200
Krankenkasse /
100
Zivilstandrechtliche
0
blieben sind die Kranken-
Finanzielle Anliegen
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Persönliche Beratung
2012
2013
2014
Telefon / E-Mail
6
2015
forderlich sind juristische Eingaben, um für die SansPapiers eine « Duldung »
Regularisierung
durch das Migrationsamt 0
50
100
150
200
7
250
300
zu erhalten, damit das
Schwerpunktthema: Urban citizenship
besuchten Veranstaltung mit einem breiten
aufwändigen Verfahren. Am häufigsten dreh- entweder nicht danach gefragt, oder aber sie ten sich aber die Beratungen nach wie vor um
Seit letztem Sommer beteiligt sich die
tischen Diskussionen und einem rauschenden
Paar heiraten kann. Nicht selten führt dies zu
werbe und Gastronomie; beim Rest wurde arbeiten in anderen Sektoren oder gar nicht.
das meist blockierte Thema Regularisierung.
SPAZ an einem durch die Shedhalle organi-
Nichtsdestotrotz konnten wir aber auch im
sierten « think tank » zum Thema « urban citi-
Programm von kulturellen Darbietungen, poliFest.
zenship » in Zürich. Nachgedacht und politisch
Berichtsjahr einigen Personen via Härtefall28 %
gesuch oder anderen Eingaben zu einem ge-
agitiert wird dabei über mögliche Ausweitun-
regelten Aufenthaltsstatus verhelfen. Das sind
gen politischer und sozialer Rechte auf kom-
jeweils spezielle Highlights unserer Beratungs-
57 %
munaler Ebene und somit eine Umsetzung im
3 % 3 %
tätigkeit!
städtischen Rahmen dessen, was auf der na-
9 %
tionalstaatlichen Ebene aufgrund der politschen Lage vernunmöglicht wird. Gemeint ist damit eine « StadtbürgerInnenschaft », die sich
Wohnort der beratenen Sans-Papiers
7 %
Hausangestellte
Gastgewerbe
fundamental unterscheidet vom Begriff der
Reinigung
Anderes
« Staatsangehörigkeit » und den sozialen Rea-
Baugewerbe
litäten der städtischen Bevölkerung gerecht wird. Drei verschiedene Arbeitsgruppen haben
38 %
auf den Ebenen « Kulturelle Teilhabe », « Dis kriminierungsfreiheit » und « Zürich als sicherer
Erstkontakte nach Geschlecht, Anteil der Kinder und Herkunftskontinent
55 %
Hafen » ihre Projekte vorangetrieben. » Die SPAZ beteiligte sich —
Stadt Zürich
Andere Kantone
50
in Zusammenarbeit mit
40
Bah Saidou von der
30
Kanton Zürich
Autonomen Schule —
20 0
Leben im Schatten: Audio-Walk durch die KalkbreiteGenossenschaft
am Projekt des siche-
10
Der grösste Teil (55 %) der beratenen
Jubiläumsfest, Vernissage Audio-Walk in der Kalkbreite Foto: Bea Schwager
Afrika
Asien
Lateinamerika
Europa
Andere
ren Hafens.
Mit grosser Freude und sehr viel Engage-
Sans-Papiers lebt in der Stadt und 38 % im Kantonen, meist St. Gallen, Thurgau, Schaff-
Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung
Als wir realisierten, dass neben dem
mit der IT-Firma Andreas Garzotto GmbH
hausen und zunehmend aus dem Kanton
Auch im Bereich der politischen Arbeit
10-jährigen Jubiläum der SPAZ, auch die Frei-
und professionellen Radiomoderierenden und
Aargau, seit die Beratungsstelle in Aarau ge-
und der Vermittlung war die SPAZ im Berichts-
platzaktion im September 2015 ein rundes
Schauspielenden — in Gratis-Arbeit den Audio-
schlossen worden ist.
jahr sehr aktiv. Höhepunkte bildeten dabei vor
Jubiläum (30 Jahre) feiern konnte, haben wir
Rundgang durch und um das Gebäude der
Kanton Zürich. 7 % kommen aus anderen
Jubiläumsfest
ment haben wir im letzten Jahr — zusammen
Erstmals erfasst haben wir im Berichts-
allem die Anlässe zu unserem Jubiläum im
uns zusammengetan und ein gemeinsames
Kalkbreite-Genossenschaft entwickelt und re-
jahr die Arbeitstätigkeit nach Sektoren. 43 %
September und das Projekt « Die ganze Welt
Fest auf die Beine gestellt. Dieses mündete
alisiert. Dieser ist mit dem eigenen iPhone (und
der beratenen Sans-Papiers arbeiten in den
in Zürich » der Shedhalle zur Lancierung einer
dank der aktiven Mitarbeit von Teilen unseres
demnächst auch Android-Handy) begehbar und
Sektoren Privathaushalt, Reinigung, Bauge-
Zürcher « urban cititzenship ».
Vorstandes schlussendlich in einer sehr gut
dauert ca. eine Stunde. Dabei werden anhand
8
9
Medienecho
einzelner Einrichtungen, Betrieben und NGO’s
Genossenschaften gegenüber marginalisier-
tersuchungen Kontakte für Interviews mit
in der Genossenschaft wichtige Hintergrundin-
ten Personen oder Sans-Papiers nachgedacht.
diversen Sans-Papiers vermitteln und selber
Neben vielen kleineren Hinweisen und
formationen zu Arbeits- und Lebensrealitäten
Zahlreiche Freiwillige Caritas Mitarbeitende er-
Interviews geben. Neben den wissenschaftli-
Erwähnungen fand die Arbeit der SPAZ auch in
von und u.a. durch Sans-Papiers vermittelt.
hielten einen Einblick ins Thema Sans-Papiers
chen Arbeiten entstanden so auch Kunstpro-
der Medienberichterstattung Eingang. So u.a.
Dieser Rundgang — auch in einer interaktiven
anlässlich einer Veranstaltung in der Kalkbrei-
jekte, wie z.B. das Theater- und Songprojekt
in zwei grösseren Artikeln der NZZ (« Die eu-
Version vorhanden — ist eine fixe Einrichtung
te am 18. Juni. Am 24. Juni war die SPAZ zu
« Cleaning women », welches Sans-Papiers
ropäischen Sans-Papiers Kinder sind zurück »
und kann während den Bürozeiten begangen
Gast in der sehr gut besuchten Kulturwerkstatt
Hausarbeiterinnen porträtiert und am wild-
und « Vom Strassenkind zu den VBZ »). Zudem
werden. Gross war der Andrang anlässlich der
Hirzel und am Folgetag in der Frauenlesegrup-
wuchs-Festival Basel und später am Theaters-
gab es einen grösseren Artikel in 20 Minuten
Eröffnung am Jubiläumsfest und auch danach
pe der evangelischen Kirchgemeinde Bülach.
pektakel Zürich aufgeführt wurde.
zu den Sans-Papiers Kindern, einen Artikel im
liessen sich regelmässig Einzelpersonen oder
Im September hatte der AusländerInnenbei-
Aktiv beteiligt war die SPAZ an einem
reformiert anlässlich der Abstimmung über die
Gruppen durch die Kalkbreite und ins Leben
rat der Stadt Zürich die SPAZ für ein Referat
gesamtschweizerischen Aufruf der Anlaufstel-
Härtefallkommission, im Surprise anlässlich
der Sans-Papiers einführen. Die Rückmeldun-
geladen und engagierte sich in der Folge für
len für Sans-Papiers und der feministischen
der Nationalratswahlen und einen grösseren
gen sind sehr positiv. Mittlerweile haben eini-
die Idee einer StadtbürgerInnenschaft (auch
Organisation Wide für die « Menschenwürdige
Artikel im Tages-Anzeiger zum Audio-Walk.
ge Kantons- und Fachhochschulen und andere
für Sans-Papiers) in Zürich. Im Oktober war
Arbeit der Hausangestelllten und Care-Migran-
Bildungseinrichtungen den Audiowalk besucht
die SPAZ an einem moderierten Anlass von
tinnen! » Dieser fordert u.a. Arbeitsbewilli-
und vom Angebot einer anschliessenden « Ver-
foraus (Forum Aussenpolitik der Studierenden
gungen für Sans-Papiers Hausarbeiterinnen,
tiefungs- und Diskussionsrunde » mit einer
von Zürich) präsent und im Oktober im Zent-
damit die ILO-Konvention 189, welche in der
rum Karl der Grosse an einem « Speed-Dating »
Schweiz seit 12. November 2015 in Kraft getre-
Anlass für Organisationen, an dem zahlreiche
ten ist, auch wirklich umgesetzt werden kann.
SPAZ-Vertreterin Gebrauch gemacht.
Veranstaltungen, politisches Lobbying und Lehraufträge
Interessierte in speed-time in die Problema-
Auf Einladung des UN-Hochkommissari-
tik von Sans-Papiers und die Arbeit der SPAZ
ates für Menschenrechte (OHCHR) konnte eine
Die SPAZ hat im Berichtsjahr wieder an
eingeführt wurden. Im November fand dann
Vertreterin des Colectivo sin papeles und der
zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen
schliesslich noch im Rahmen einer gut be-
SPAZ den anwesenden UNO-VertreterInnen
und über das Thema der Sans-Papiers refe-
suchten stadtinternen Veranstaltung, orga-
in Genf die prekäre Lage der Sans-Papiers
riert. So z.B. in der Autonomen Schule über
nisiert von der Stadtentwicklung Zürich und
HausarbeiterInnen in der Schweiz darlegen;
Arbeitsrechte für Sans-Papiers, an der GV des
von Infodona ein Referat zu der Realität von
später weilte die Stellenleiterin der SPAZ auf
Vereins Miteinander Valzeina im Kanton Grau-
Sans-Papiers statt.
Einladung des UN-Hochkommissariates für
bünden über die Situation von MigrantInnen
Neben dieser Präsenz an Veranstal-
Menschenrechte in Bangkok an einer mehrtä-
ohne geregelten Aufenthaltsstatus generell,
tungen nahm die SPAZ diverse Lehraufträge
gigen Veranstaltungen zu Sans-Papiers Haus-
oder aber im Karl der Grosse in Zürich über
wahr, so u.a. für die Kantonsschule Hohe Pro-
arbeiterinnen weltweit und konnte an dieser
die Kontrolle im öffentlichen Raum und die
menade, die Kanti Züri Nord, die Pädagogische
hochspannenden Tagung die Situation in der
Auswirkungen auf die Sans-Papiers. Im Café-
Hochschule Unterstrass und das Careum. Der
Schweiz aufzeigen.
dona Zürich ging es um das Thema der ver-
alljährliche Lehrauftrag an der Fachhochschu-
Wie jedes Jahr nahm die SPAZ auch am
schiedenen Aufenthaltsberechtigungen und
le für Soziale Arbeit Zürich musste dieses Jahr
Anlass rund um den ersten Mai in Zürich teil. Im
die Gefahren des Verlustes derselben; an ei-
wegen Krankheit leider ausfallen.
Berichtsjahr leider — regenbedingt — in einer
ner Veranstaltung im Kirchgemeindehaus St.
Wie schon in den Vorjahren, konnte die
Jakob in Zürich wurde über die Offenheit der
SPAZ für diverse Studien, Projekte und Un-
10
abgespeckten Variante.
11
Mitarbeitende, Vorstand und Beirat Obwohl wir auch im Berichtsjahr auf die Arbeit von Freiwilligen, Zivildienstleistenden und AbsolventInnen eines Erwerbsloseneinsatz programmes zählen konnten, waren wir mit unseren 150 Stellenprozenten unterdotiert und mussten zahlreiche Überstunden leisten. Den Angestellten, aber auch den restlichen Mitarbeitenden und den Aktiven in den Gremien Vorstand und Beirat danken wir ganz herzlich für ihre Mitarbeit!
Angestellte Mitarbeitende
Beiratsmitglieder
Herzlich danken möchten wir auch Bryan Kempf, Gian Ege, Tenzing Memmishofer,
Jürg Amman, Gemeinderat Zürich; Gabriela
Patrick S., Simone Schürch und Mattia
Bregenzer, Leiterin Fachstelle Migration und
Agnetti die uns im Rahmen ihres Zivildien-
Integration Ev. Kirche Kanton Zürich; Prof.
steinsatzes mit ihrem professionellen Wissen
Dr. theol. Pierre Bühler, Universität Zürich,
und Können als Juristen engagiert unter-
Theologische Fakultät; Prof. Dr. med. Franco
stützt haben. Unser Dank gebührt auch Leah
Cavalli, Alt-Nationalrat, Chefarzt Onkologie
Fadahunsi und Barbara Löpfe, die im Rahmen
Oncology Institute of Southern Switzerland;
eines Praktikums bei uns gearbeitet haben.
Koni Frei, Gastrounternehmer; Dr. Esther Girsberger, Publizistin und Dozentin; Christine
Vorstandsmitglieder
Goll, ehemalige Nationalrätin, selbständige
Anselm Burr, bis GV 2015, Pfarrer im
Ausbildnerin und Beraterin; Prof. Dr. Chris-
Ruhestand
tiane Hohenstein, Zentrum Interkulturelle
Salvatore Di Concilio, Empfangmitarbeiter
Kompetenz, Zürcher Hochschule für Ange-
Stadt Zürich
wandte Wissenschaften; Elisabeth Joris,
Enid Kopper, Ausbildnerin
Historikerin; Bruno Lafranchi, OK-Präsident
Okan Manav, ab GV 2015, Jurist
Züri Marathon / Silvester Lauf; Pedro Lenz,
Mattea Meyer, Kantonsrätin, anschliessend
Schriftsteller; Urs Loppacher, Sekundar-
Nationalrätin SP und wissenschaftliche
lehrer; Melinda Nadj Abonji, Schrifstellerin;
Mitarbeiterin
Prof. Dr. Alois Rust, Titular-Professor für
Peter Nideröst, bis GV 2015,Rechtsanwalt
Philosophie, Universität Zürich, Theologische
Miriam O., Hausarbeiterin (Vertreterin Colec-
Fakultät; Samir, Filmemacher; Prof. Dr. Peter
tivo sin papeles)
Schaber, Universität Zürich, Ethik-Zentrum;
Remo Schädler, Gewerkschaftssekretär
Rita Schiavi, Mitglied der Geschäftsleitung,
Patrick Schwarzenbach, ab GV 2015, Pfarrer
Gewerkschaft Unia; Dr. theol. Christoph
Marta Knieza für Begleitungen, Recherchen
Marta S., Hausarbeiterin, (Vertreterin
Sigrist, Pfarrer Grossmünster, Zürich; Prof.
Bea Schwager, Leiterin 80 %
und juristische Arbeit
Colectivo sin papeles)
Dr. phil. Silvia Staub-Bernasconi, ehem.
Alexandra von Weber, Beraterin 50 %
Alexandra Papadopoulos als Webmasterin
Eugène Suter, Treuhänder
Professorin an der TU Berlin, Institut für
Caspar Zollikofer, Administration 20 %
Eugène Suter für die Buchhaltung
David Winizki, bis GV 2015, Hausarzt
Sozialpädagogik; Monika Stocker, Alt-Stadträtin Zürich, Sozialarbeiterin; Canan Taktak,
Marion Strunk für Co-Redaktion des Bulletins
Freiwillig Tätige, Zivildienstleistende und PraktikantInnen
Lena Weissinger im Auftrag von ATD Vierte
Balthasar Glättli, (Ehrenpräsident) National-
Gewerkschafterin; Markus Truniger, pädago-
Welt für juristische Arbeit und Begleitung
rat /Fraktionspräsident Grüne
gischer Mitarbeiter, Bildungsdirektion Zürich;
Silvia Carsana für Co-Redaktion und
Eckbert Wundram für die Unterstützung im
Vorstand der Gesellschaft für Minderheiten in
Co-Lektorat des Bulletins
Bereich Fundraising
der Schweiz
Martin Braun für den IT-Support Paula Dauner für juristische Beratung und Eingaben
12
13
Solidaritätsanlässe
Ein von Vorstands- und Beiratsmitglie-
aus Solidarität mit MigrantInnen und Flüchtlin-
der organisierter Lotto-Bingo-Spielabend mit
gen und mit den 408 Läuferinnen und Läufern
Markus Bischoff und Jacqueline Fehr im ver-
des Sponsoringlaufes. Diese rekordhohe Teil-
gangenen Februar wurde so rege besucht,
nahme bescherte auch einen Rekordgewinn
dass einige aus Platzmangel nur stehend dem
von insgesamt CHF 167 900; davon fielen CHF
Geschehen beiwohnen konnten. Beinahe jedes
97 485 an die SPAZ. Ein Riesenerfolg!
Alterssegment war vertreten und alle fieberten
Im November bot das « Colectivo sin
genüsslich den attraktiven (gespendeten) Ge-
Papeles » zusammen mit Mitgliedern des Vor-
winnen entgegen. Für die SPAZ selber kam so
standes einen Solidaritätszmittag für die SPAZ
der schöne Betrag von CHF 3500 zusammen.
mit Paella, Spaghetti und vielem mehr an. Auch
Im März lud der Chor « Die Vogelfreien »
dieser Anlass in der Misión Catolica de Lengua
zu zwei Konzerten ihres Programms « Stand up
Española vermochte sehr Viele anzulocken
and sing » in die Kirche des Offenen St. Jakob.
und die begehrte Paella war im Nu ausverkauft.
Unter der Leitung von Magda Vogel und mit Begleitung von John Wolf Brennan (Piano) und Tony Majdalani (Perkussion) sangen die Frauen des Chors eine Auswahl überwältigender, von Frauen komponierter Lieder gegen Krieg, Gewalt, Diskriminierung, Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit für Hoffnung und Freiheit. Der Erlös von CHF 14 000 kam der SPAZ zugute. Im September fand der 14. Lauf gegen Rassismus in der Bäckeranlage Zürich statt. Seit vielen Jahren wird dieser Lauf vom Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich, der Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich und des SAH Zürichs organisiert. Im Verlauf des Vormittages versammelten sich an die 1500 Personen
Jubiläumsfest; Vernissage Audio-Walk. Opulentes Apérobuffet vom Colectivo sin Papeles / Foto: Bea Schwager
14
Jubiläumsfest, Moderatorin Mattea Meyer / Foto: Laura Ferrara
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Jahresrechnung 2015 Aufwand
Budget 2015
Bilanz per 31.12.2015 Erfolg 2015
AKTIVEN
Aufwand Gremien
4'500.00
3’634.19
Kasse
Materialaufwand
2'000.00
1’820.16
PostFinance SPAZ
Aufwand Aktionen Personalaufwand Raumaufwand Unterhalt, Reparatur, Leasing Sachversicherungen Verwaltungskosten Werbung a.o. Kosten Kalkbreite Rückstellungen
17’500.00
14’730.30
185’000.00
189’014.85
15’500.00
15’179.55
2’400.00
2’175.15
700.00
721.50
10’100.00
11’695.64
9’000.00
12’642.05
0.00
4'187.25
0.00
10’000.00
Abschreibungen
6’000.00
7’860.00
Total Aufwand
252’700.00
273’660.64
Ertrag Mitgliederbeiträge und Einzelspenden
31.12.2014
31.12.2015
219.80
153.70
51’812.56
38’310.90
PostFinance Sparkonto
21'829.80
51'879.60
Umlaufvermögen
73’862.16
90’344.20
0.00
4’791.00
Debitoren Materialvorräte
3’300.00
4'145.00
Anteilschein Genossenschaft Kalkbreite
22'000.00
22'000.00
Anlagevermögen
36'000.00
28'300.00
Aktive Rechnungsabgrenzung
9’508.15
1’440.00
144'670.31
151'020.20
Kreditor Sozialversicherungen
7’764.60
17'588.10
Kreditor Löhne
2’619.00
4’142.10
Übrige Kreditoren
1’549.30
997.00
52'000.00
30’000.00
Summe Aktiven
PASSIVEN
Darlehen
100’000.00
105’131.90
Anlässe
25’000.00
32'238.20
Passive Rechnungsabgrenzung
Kirchen
30’000.00
31’704.80
Total Fremdkapital
Stiftungen
30’000.00
31’000.00
Notfonds
3’099.72
1’079.12
Lauf gegen Rassismus
48'000.00
48'727.58
Fonds gemeinsame Projekte
9'412.65
9'294.05
Organisationen Total ungebundene Beiträge und Spenden Total gebundene Beiträge
5’000.00
5'110.00
238’000.00
253’912.48
0.00
0.00
Total Fonds
12’512.37
10’373.17
50'000.00
60’000.00
Eigenkapital per 1.1.
10'225.90
13'725.04
Verkaufsertrag (T-Shirt, Broschüren, Buch etc.)
3’800.00
2’451.05
Gewinn (+), Verlust (–)
3’000.00
2'836.00
Eigenkapital per 31.12.
0.00
26'000.00
245’000.00
285’255.43
Total Ertrag
2’600.00 55’327.20
Rückstellungen
Dienstleistungen a.o. Ertrag für Kosten Kalkbreite
4’500.00 68’432.90
Summe Passiven
3'499.14
11'594.79
13’725.04
25'319.83
144'670.31
151'020.20
Kommentar zur Bilanz: Unser Vermögen ist wieder gewachsen und beträgt CHF 25'320 per 1.1.2016. Das Gewinn (+), Verlust (–)
– 7’700.00
11’594.79
Fremdkapital konnte vermindert (Darlehen zurückbezahlt) und die Rückstellungen um CHF 10'000 erhöht werden. Wir sind unserem Ziel, das Eigenkapital wieder herzustellen, einen Schritt näher gekommen.
Kommentar zur Erfolgsrechnung: Ein erfolgreiches Jahr mit einem sehr guten Ergebnis! Die Beiträge und Spenden liegen alle über dem Budget, deshalb ein herzliches Dankeschön an alle SpenderInnen! Beim Aufwand haben wir uns eine neue « Corporate Identity » nach 10 Jahren zugelegt (unter Werbung) und entsprechend die Drucksachen angepasst (unter Verwaltungskosten).
16
17
Herzlichstes Dankeschön für Ihre Solidarität!
Jubiläumsfest, Vernissage Audio-Walk in der Kalkbreite Foto: Bea Schwager
Die Arbeit der Sans-Papiers Anlaufstelle finanziert sich ausschliesslich aus privaten Zuwendungen und Stiftungsbeiträgen. Umso wichtiger ist Ihre Unterstützung für das Gelingen unserer Arbeit!
Dank an folgende Stiftungen: Netcetera Cultura Commission, U.W. Linsi-Stiftung Stäfa, Stiftung A. und B. Zangger Weber, Uster; Bonzenclub Aarau; Max Kohler Stiftung Zürich; Und an: Integrationskredit der Stadt Zürich; VUA Vereinigung unabhängiger Ärztinnen und Ärzte; SP des Kantons Zürich; Migros Genossenschaft Zürich
Namentlich danken möchten wir an dieser
Von folgenden Kirchgemeinden haben wir Bei-
Stelle folgenden UnterstützerInnen:
Kirchen: Landeskirche des
Bedanken möchten wir uns auch bei unzähli-
träge — vorallem aus Kollekten — erhalten, für
Kantons Zürich; Verband Stadtzürcher Kir-
gen Organisationen, Institutionen und Firmen
die wir uns nochmals ganz herzlich bedanken:
chen; Kirche Wila; Kirche Regensdorf; Kirche
auf dem Platz Zürich und in der ganzen Schweiz
Wallisellen; Kirche Schlieren; Kirche Rafz; Kir-
für die gute und solidarische Zusammenarbeit.
Den zahlreichen Teilnehmenden am 14.
Evangelische
Sponsoringlauf gegen Rassismus und deren
Katholische Kirchen: Körperschaft des Kan-
che Uitikon Waldegg; Kirche Kloten; Kirche
vielen SponsorInnen sowie den OrganisatorIn-
tons Zürich; Pfarrei St. Pirminius Pfungen;
Hausen am Albis; Kirche Neumünster Zürich;
Ein ganz, ganz grosser Dank geht an die vielen
nen aus den Kreisen des Gewerkschaftsbundes
Kirche Dreikönig Zürich, Kirche St. Peter und
Kirche Balgrist Zürich; Kirchgemeinde Rüschli-
unzähligen SpenderInnen und Mitglieder, die
des Kantons Zürich.
Paul Zürich; Kirche St. Martin Zürich; Pfarr-
kon; Kirche Beringen; Kirche St. Jakob Zürich;
uns auch im Jahr 2015 mit sehr grosszügigen
Den OrganisatorInnen und den den zahl-
kirche Wald; Pfarramt Dielsdorf; Pfarramt St.
Kirchgemeinde Fluntern Zürich; Kirchgemein-
Spenden unterstützt haben! Ohne Ihre Beiträ-
reichen Teilnehmenden des Bingo-Abend und
Josef Horgen; Pfarramt St. Martin Zürich; Pfar-
de Tann; Kirchgemeinde Hettlingen; Kirche Ill-
ge wäre unsere Arbeit nicht möglich.
des SPAZ-Soliessens des Colectivo sin Papeles.
ramt St. Martin Effretikon; Kirche Winterthur;
nau-Effretikon; Kirche Hausen am Albis; Kirche
Dem Chor « Die Vogelfreien » und der
Pfarrei St. Antonius Wallisellen; Pfarramt Ste-
Andelfingen; Kirche Kilchberg; Kirche Bülach;
Chorleiterin Magda Vogel für die Benefizkon-
inhausen; Pfarramt St. Felix und Regula Zürich;
Kirche Oberwinterthur; Kirche Zürich-Wiedi-
zerte
Kirche Pfäffikon; Kirchgemeinde Zürich-Heilig-
kon; Kirche Zürich-Wipkingen; Kirche Uster;
geist; Mision Catolica de Lengua Española Zü-
Kirche Embrach
Dem « Cantarte Chor » und dem Dirigenten Beat Spörri für das Benefizkonzert
rich; Kirche Wädenswil; Kirchgemeinde Glattfelden-Eglisau-Rafz
Impressum Redaktion: Bea Schwager Konzept und Layout: komunikat GmbH Druck: Druckerei Nicolussi Zürich Auflage: 2000 Ex.
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