Jahresbericht 2013 Verein LEA

Jahresbericht 2013 Verein LEA Inhalt 1 2 3 4  Vorwort des Präsidenten Der Verein 1.1 Gründungsanlass 1.2 Die Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe «Anfor...
Author: Gottlob Böhler
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Jahresbericht 2013 Verein LEA

Inhalt 1 2 3 4



Vorwort des Präsidenten Der Verein 1.1 Gründungsanlass 1.2 Die Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe «Anforderungskatalog» Arbeitsgruppe «Normative Grundlagen» 1.3 Ziele und Planung für die Zukunft 1.4 Der Vorstand 1.5 Die Geschäftsstelle Die Finanzen 2.1 Bilanz 2.2 Erfolgsrechnung mit Budget 2014 2.3 Bericht der Kontrollstelle Die Mitglieder 4.1 Gründungsmitglieder Impressum

LEA  Jahresbericht 2013

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Vorwort des Präsidenten Wussten Sie, dass sich in der Schweiz pro Jahr über 120 000 Personen bei einem Sturz im privaten Wohnbereich verletzen? Oder anders gesagt: dass sich in Schweizer Wohnungen alle 4½ Minuten ein Sturz mit einer Verletzung ereignet? Dabei handelt es sich nicht etwa vorwiegend um ältere Personen (65+). Nein, auch in der Altersgruppe der 17bis 64-Jährigen ereignen sich pro Jahr über 46 000 Sturzunfälle, und auch Kinder (bis 16) sind vor Stürzen nicht gefeit. Zu den umweltbezogenen Sturzrisikofaktoren im privaten Wohnbereich gehören Absätze und Stufen, aber auch ungenügende Lichtverhältnisse, fehlende Handläufe an Treppen oder rutschige Bodenbeläge. Für Betroffene und Angehörige können solche Ereignisse einschneidend sein. Frakturen durch Stürze verursachen neben physischem und psychischem Leid nicht selten den Verlust der Autonomie der betroffenen Person. Je nach Verletzungsschwere sind gerade ältere Personen zudem vielfach gezwungen, für die Zeit der Genesung ihre Wohnung zugunsten einer Pflegeinstitution aufzugeben – insbesondere wenn die Wohnung viele Hindernisse aufweist, die nicht selten erst zum Sturz führten. Der im Mai 2013 gegründete Verein LEA setzt sich dafür ein, dass in Zukunft Wohnungen möglichst hindernisfrei und altersgerecht gebaut werden. In alters- und generationengerechten Wohnungen, die diesen Namen auch wirklich verdienen, werden die Menschen in ihrer Selbständigkeit unterstützt. Selbst bei körperlichen Einschränkungen können sie länger in der angestammten Wohnung bleiben – so wie das die meisten Menschen wünschen, wie zahlreiche Studien belegen. Indirekt wird der neue Standard mittel- und langfristig auch dazu beitragen, dass sich die neugebauten Wohnbereiche verbessern werden. Vorrangiges Ziel des Vereins ist die Entwicklung des weltweit ersten Qualitätslabels für alters- und generationengerechte Wohnungen. Das neue Zertifikat kommt sämtlichen Nachfragegruppen auf dem Wohnungsmarkt zugute. Denn das Einhalten der Anforderungen des hindernisfreien und altersgerechten Wohnungsbaus bietet nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern allen Altersgruppen einen erhöhten Wohnkomfort. Dieses ehrgeizige Projekt ist nur dank der Unterstützung einer Reihe von Institutionen und Unternehmen möglich, die an die Vision des Vereins glauben und mit viel Energie und Elan die Vereinsziele vorantreiben. Im Namen des gesamten Vorstandes möchte ich allen Mitgliedern danken, die sich seit der Gründung des Vereins tatkräftig für dessen Anliegen einsetzen. Dietmar Eberle, Präsident des Vorstandes



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1 Der Verein 1.1 Gründungsanlass Am 23. Mai wurde im Altersheim Pfrundhaus in Zürich der Verein LEA gegründet. Die urheberrechtlich geschützte Marke LEA® steht für «Living Every Age». Der Verein bezweckt die Förderung des alters- und generationengerechten Bauens bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität. Diesen Zweck erfüllt der Verein mit der Entwicklung des weltweit ersten Qualitätslabels für alters- und generationengerechte Wohnungen. Später sollen auch für öffentlich zu­- gängliche Bauten und Bauten mit Arbeitsplätzen entsprechende Anforderungskataloge entwickelt werden. Eine Reihe von gesetzlichen Regelungen macht zum hindernisfreien Bauen konkrete Vorgaben. Dennoch werden diese Vorgaben bei der Planung und Umsetzung am Bau vielfach nur unzureichend umgesetzt. Zehn Jahre nach Inkraftsetzen des Behindertengleich­ stellungsgesetz (BehiG) ist es an der Zeit, dem darin verankerten Verfassungsauftrag nach behindertengerechten Bauten endlich Nachdruck zu verleihen. Das neue Zertifikat leistet dazu einen Beitrag, weil damit die Einhaltung vorhandener Normen und Planungsgrundlagen nachgewiesen wird. Wer hindernisfrei und generationengerecht baut und gleichzeitig auch eine Reihe von Sicherheitsanforderungen berücksichtigt, erhöht letztlich den Komfort und die Unfallsicherheit aller Generationen. Eine solchermassen optimierte Umgebung unterstützt die Autonomie aller Generationen im Alltag und reduziert die Unfallund insbesondere Sturzgefahr. Neben der erhöhten Lebensqualität steigt auch das subjektive Sicherheitsgefühl.

1.2 Die Arbeitsgruppen An der Gründungsversammlung wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die kurz darauf ihre Aktivitäten aufnahmen. Arbeitsgruppe «Anforderungskatalog» In der vom Geschäftsführer Andreas Huber geleiteten Arbeitsgruppe «Anforderungskatalog» sind die wichtigsten Experten und Interessengruppen des Vereins vertreten: Beatrix Jeannottat von der Beratungsstelle für Unfallverhütung, Joe Manser von der Schweizerischen Fachstelle für behindertengerechtes Bauen, Bojan Simic von der ejd GmbH, Bernard Stofer von Procap Schweiz, Felix Walder vom Bundesamt für



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Wohnungswesen und Nicole Woog von Pro Infirmis. In dieser Arbeitsgruppe werden die inhaltlichen Anforderungen des Qualitätslabels definiert, die später für die Zertifizierung von Wohnungen massgeblich sein werden. Im Berichtsjahr gab es zwei Arbeitsgruppentreffen. Ein dritter Workshop fand im Februar 2014 statt. Die Zertifizierung einer Wohnung nach dem LEA Standard bedarf der Überprüfung eines umfangreichen Anforderungskatalogs. Dieser Katalog umfasst eine grosse Zahl an Kriterien, die je nach Ausstattung und Grösse der zu prüfenden Objekte variieren. Sowohl die jeweilige Zusammenstellung der Kriterien als auch deren effiziente Erfassung vor Ort und schnelle Auswertung soll mit einer speziellen Applikation vorgenommen werden, die für diese konkreten Anforderungen und Bedürfnisse entwickelt werden muss. Die Applikation als Instrument für die Zertifizierung von Wohnungen umfasst die strukturierte Datenerhebung, die Datenauswertung und die Anbindung an eine Datenbank, in der alle von LEA geprüften Objekte gespeichert werden sollen. Die neue Applikation soll ab 2015 in einer umfangreichen Testphase an rund 100 Wohnungstypen getestet werden. Dabei werden wertvolle Erfahrungen für die definitive Markteinführung gesammelt. Sofern der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden kann, soll bereits im dritten Quartal 2015 der Markteintritt erfolgen (wobei die für die Überprüfung der Wohnungen zuständige Zertifizierungsstelle vorerst noch nicht akkreditiert sein wird, vgl. nachfolgender Abschnitt). Arbeitsgruppe «Normative Grundlagen» In dieser ebenfalls von Andreas Huber geleiteten Arbeitsgruppe werden die normativen Grundlagen für die Zertifizierung von generationengerechten Wohnungen gemäss den heute verfügbaren hohen Anforderungen der Schweizerischen Akkreditierungsstelle SAS erarbeitet. Das Dokument, das einerseits das System definiert und andererseits die Anforderungen an das Produkt enthält, wird als Produktkennzeichnungsprogramm (PKP) bezeichnet. Da die SAS jedoch bis zur Publikation von neuen Anforderungskriterien der EA (European co-operation for Accreditation) keine neuen privat-rechtlichen normativen Grundlagen (NG) auf deren Akkreditierungs-

tauglichkeit prüft, muss die Akkreditierung vorerst zurückgestellt werden. Doch nach Ansicht des Vorstands sollen die Vertrauenswürdigkeit des Systems und der Zertifizierungsstelle auch ohne Akkreditierung gewährleistet sein. Die kosten- und zeitintensive Akkreditierung von System und Zertifizierungsstelle dürfte frühestens Mitte 2015 in Angriff genommen werden können. Die eigent­liche Akkreditierung inklusive Vorprüfung dauert im Normalfall ca. 12 bis 16 Monate. Somit kann mit der Akkreditierung frühestens Mitte 2016 gerechnet werden.

1.3 Ziele und Planung für die Zukunft An der zweiten Vorstandssitzung (Anfang November) wurde das oben skizzierte Vorgehen bezüglich Akkreditierung beschlossen. Da der Vorstand das Projekt möglichst schnell und effizient vorwärtsbringen möchte, regte er an der Mitgliederversammlung vom 28. November 2013 die Durchführung eines Workshops zum Thema «Busi­nessplan und Verkaufsstrategie für den Verein LEA» an, zu dem neben den Vorstandsmitgliedern auch alle anderen interessierten Vereinsmitglieder eingeladen waren. Dieser Workshop fand am 13. Februar 2014 statt. Grundsätzlich war man sich in diesem Workshop einig, die Ziele des Vereins nicht von den aktuell vorhandenen Ressourcen abhängig zu machen, sondern umgekehrt zu definieren, wo man in drei, fünf bzw. zehn Jahren mit dem Verein stehen will.

1.4 Der Vorstand Mitglieder des Vorstandes (2013): – Dietmar Eberle, Professor für Architektur und Entwurf, ETH Zürich (Präsident) – Markus Maurer, Geschäftsführer, Permed AG (Vizepräsident) – Daniel Hediger, Head Property Marketing, Credit Suisse Real Estate Asset Management (Vorstandsmitglied) – Walter Schärer, Bereichsleiter Bewirtschaftung/ Mitglied der Geschäftsleitung, Wincasa AG (Vorstandsmitglied)



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– Andreas Siegenthaler, Projektleiter, Modernisation & Development, Implenia Schweiz AG (Vorstandsmitglied) – Bernard Stofer, Ressortleiter Bauen Wohnen Verkehr, Procap Schweiz (Vorstandsmitglied) – Felix Walder, Stellvertretender Direktor/Leiter Bereich Bauwesen, Bundesamt für Wohnungs­ wesen BWO (Vorstandsmitglied) Im Februar 2014 wurde Fernanda Balducci, Leiterin Asset Management, UBS Fund Management (Switzerland) AG von den Vereinsmitgliedern als Ersatz für den im Herbst 2013 ausgetretenen Daniel Hediger in den Vorstand gewählt. Die Tätigkeiten der Vorstandsmitglieder sind ehrenamtlich und werden finanziell nicht entschädigt.

1.5 Die Geschäftsstelle Mitarbeitende (Stand 31. Dezember 2013): – Andreas Huber (50%): Geschäftsführer, strategische und konzeptionelle Aufgaben und Projekte (Anforderungskatalog, normative Grundlagen), Mitgliederwerbung und Fundraising, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Redaktion der Kommunikationsmedien, Mitgliederbetreuung, Sekretariat – Lilian Bütler (Honorarbasis): Buchhaltung Der Geschäftsführer ist verantwortlich für die Geschäftsleitung des Vereins und unterstützt das Präsidium und den Vorstand in seiner Führungsfunktion. Er leitet die gesamte Geschäftstätigkeit des Vereins, vertritt ihn nach innen und aussen und trägt Finanz- und Ergebnisverantwortung. Er bereitet die Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen vor und protokolliert sie. Die Beschlüsse des Vorstandes führt er eigenverantwortlich aus. Weitere Aufgaben und Kompetenzen sind in einem Pflichtenheft festgesetzt. Der Verein hat sein Domizil am Geschäftssitz der ImmoQ GmbH an der Schaffhauserstrasse 560 in Zürich Seebach. Für das Berichtsjahr hat die ImmoQ GmbH dem Verein sämtliche Kosten für den allgemeinen Betriebsaufwand (Miete Büroräumlichkeit, Verwaltungsund Informatikaufwand usw.) erlassen.

2 Die Finanzen Die Jahresrechnung 2013 entspricht im Wesentlichen dem Budget und schliesst mit einem Gewinn von CHF 28 700 ab. Der um rund CHF 8500 höher als erwartete Gewinn ist auf einen Gönnerbeitrag der Permed AG auf der Einnahmeseite und aufgrund geringerer Ausgaben für Marketing und Werbung zurückzuführen. Das Budget 2014 weist ohne Vortrag auf die neue Rechnung sowie ohne ursprünglich budgetierte Revisionskosten in der Höhe von CHF 3500, die von zwei

Mitgliedern übernommen werden (genehmigt an der MV vom 28.11.2013), ein Defizit von CHF 22  750 auf. Aufgrund des Vortrags auf die neue Rechnung ist dieses Defizit gedeckt. Weil zum Zeitpunkt der Budget­ erstellung konkrete Zahlen zu den Kosten für die Testphase und die Entwicklung der Applikation noch nicht zur Verfügung standen, sind die zusätzlich erforderlichen Mittel für diese Ausgabeposten im Budget 2014 nicht enthalten. Sie sollen durch Mitgliederbeiträge neuer Mitglieder, weitere Einnahmequellen und/oder Eigenleistungen der Mitglieder getragen werden.

2.1 Bilanz Aktiven

31.12.2013

Umlaufvermögen Flüssige Mittel und Wertschriften

24 186.13

Forderungen (Debitoren, Vorsteuer, Guthaben Verrechnungssteuer)

5 000.00

Aktive Rechnungsabgrenzung (Transitorische Aktiven) Total Umlaufvermögen

928.60 34 265.34

Anlagevermögen Finanzanlagen

0.00

Mobile Sachanlagen

0.00

Total Anlagevermögen

0.00

Total Aktiven

34 265.34

Passiven

31.12.2013

Fremdkapital Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leistungen (Kreditoren) Passive Rechnungsabgrenzung (Transitorische Passiven) Total Fremdkapital

4 844.65 750.00 5 594.65

Eigenkapital



Gewinn (+) / Verlust (-)

28 670.69

Total Eigenkapital

28 670.69

Total Passiven

34 265.34

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2.2 Erfolgsrechnung mit Budget 2014 Ertrag Mitgliederbeiträge Gönnerbeiträge Honorare (Vorträge, Präsentationen, Artikel etc.)

2013

2014*

85 000.00

74 000.00

5 000.00





1 000.00

Zinserträge

83.05

100.00

Total Ertrag

90 083.05

75 100.00

2013

2014*

44 850.00

67 275.00

7 837.00

13 901.00

52 687.00

81 176.00



7 500.00

23.75



Akkreditierung (System, Zertifizierungsstelle)





Programmierung App



5 000.00

23.75

12 500.00





Verwaltungsaufwand (Gründung, Handelsregister, Markenregistrierung)

4 360.66



Büromaterial, Drucksachen

1 234.50

100.00

Telefon, DSL-Service, Porto



400.00

Internetauftritt (Homepage), Domains

2 212.95

1 000.00

Buchführung

750.00

1 000.00



3 000.00

Aufwand Personalaufwand Löhne Sozialversicherungsaufwand Total Personalaufwand Arbeitsleistungen Dritter Beratungskosten (Experten) Übersetzungen (F, I)

Total Arbeitsleistungen Dritter Allgemeiner Betriebsaufwand Miete Büroräumlichkeiten (inkl. Nebenkosten)

Werbung und Marketing Repräsentationsspesen (GF, Vorstand)

143.50

1 300.00

Total sonstiger Betriebsaufwand

8 725.36

6 800.00

Total Aufwand

61 412.36

100 250.00

Gewinn (+) / Verlust (-)

28 670.69

-25 150.00

* Budget Stand 8.11.2013



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2.3 Bericht der Kontrollstelle



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3 Die Mitglieder 3.1 Gründungsmitglieder Gold-Mitglieder: – Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), Grenchen – Credit Suisse Real Estate Asset Management, Zürich – Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB, Bern – Implenia Schweiz AG, Winterthur – Tertianum AG, Zürich – UBS Fund Management (Switzerland) AG, Basel – Wincasa AG, Winterthur

4 Impressum Redaktion: Andreas Huber Gestaltung: www.sqn.ch, Simone Kuhn Datum: Juli 2014

Silber-Mitglieder: – homegate AG, Adliswil Bronze-Mitglieder: – Age Stiftung, Zürich – bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Bern – ejd GmbH, Zürich – ImmoQ GmbH, Zürich – Losinger Marazzi AG, Köniz – Procap Schweiz, Olten – Pro Infirmis, Zürich – Rhombus Partner Immobilien AG, Zürich – Schweizerische Fachstelle für behinderten­ gerechtes Bauen, Zürich

Nach der Gründungsversammlung konnten wir 2013 folgendes neues Silber-Mitglied in unserem Verein willkommen heissen: – Artisa Immobiliare SA, Lamone

Verein LEA c/o ImmoQ GmbH Schaffhauserstrasse 560 8052 Zürich



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