Internationale Wasserbauexkursion. Indonesien 2017

Internationale Wasserbauexkursion für Masterstudenten im Wasser-, Umwelt- und Küsteningenieurwesen Indonesien 2017 Leitung: Prof. Dr.-Ing. habil. To...
Author: Bella Hofer
2 downloads 4 Views 3MB Size
Internationale Wasserbauexkursion für Masterstudenten im Wasser-, Umwelt- und Küsteningenieurwesen

Indonesien 2017

Leitung: Prof. Dr.-Ing. habil. Torsten Schlurmann Organisation: Dr.-Ing. Sven Liebisch M.Sc. Miriam Vogt

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 1

Inhaltsverzeichnis 1 

ÜBERSICHT DER REISEROUTE .............................................................. 2 



PROGRAMM DER EXKURSION ............................................................... 3 

3  3.1 

TAGESBERICHTE ..................................................................................... 6  Tag 1 – Offizielle Termine in Padang ......................................................... 6 

3.2  3.3 

Tag 2 – Inseltour ......................................................................................... 7  Tag 3 – Besteigung des Tangkuban perahu Vulkans und Downtown Bandung ..................................................................................................... 8  Tag 4 – Ocean Engineering ITB und LIPI ................................................... 9  Tag 5 – Tempel Borobudur und Glagah Beach .......................................... 9  Tag 6 – BPPT und Sultan Palace ............................................................. 11  Tag 7 – TWINSEA Workshop auf Bali ...................................................... 12  Tag 8 – BPOL Negara West Bali und Balai Pantai ................................... 13  Tag 9 – Wasserfall, Tempel, Mangrove TAHURA Benoa, Kuta Beach .... 13  Tag 10 – Tanah Lot, Hardrock Hotel, Kuta Beach .................................... 14  Tag 11 – Marine Research Center of KKP, Research Center of Oceanology LIPI, Onrust Island ................................................................ 16  Tag 12 – Smesco Indonesien Art und Gallery, Bogor botanical garden, Monument ................................................................................................. 17 

3.4  3.5  3.6  3.7  3.8  3.9  3.10  3.11  3.12 



EXKURSIONSBERICHT .......................................................................... 19 



DANKSAGUNG ........................................................................................ 22 



TEILNEHMER .......................................................................................... 23 

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 2

1

Übersicht der Reiseroute

Padang

Jakarta

Bandung

Bali Yogyakarta

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 3

2

Programm der Exkursion Details of visit to Padang  Date  23.03.2017  Thursday    24.03.2017  Friday                       25.03.2017  Saturday          

Time (WIB)  15:45  19:50  21:40  08:00  09:00  10:20  11:15  12:00  13:45  15:00  16:00  19:00  06:00  07:00  11:30  13:00  16:40 

Activities  Landing in Jarkata  Flight to Padang  Landing in Padang  Visiting Senior High School SMAN I   Visiting Padang Disaster Mitigation Agency  Visit of the Grand Mosque of West‐Sumatra  Visiting Evacuation Tracks  Lunch  Meeting at LPSDKP office  Visiting Padang Harbour  Visiting Lighthouse Hill  Dinner  Departure to Bungus Port  Visiting Small Islands  Lunch  Departure to Airport  Flight to Jakarta   

Details of visit to Bandung  Date  25.03.2017  Saturday  26.03.2017  Sunday           27.03.2017  Monday          

Time (WIB)  18:35  20:00  08:00  10:30  13:30  18:30  19:00  09:00  11:45  13:00  16:00  19:30 

Activities  Landing at CGK Terminal 3  Start traveling by bus to Bandung  Departure to the Volcano (Tangkuban perahu)  Visiting Volcano  Lunch  Visiting Downtown Bandung  Dinner at Sundanese restaurants Sindang Reret  Visiting the Ocean Engineering ITB  Lunch at ITB  Visit the geoscience research centre of LIPI  Bus drive to the Train Station  Leaving bandung to Yogyakarta by the train 

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 4

Details of visit to Yogyakarta  Date  28.03.2017  Tuesday              29.03.2017  Wednesday           

Time (WITA)  03:30  10:00  11:45  14:00  16:30  20:15  08:30  10:50  13:35  16:15 

Activities  Arrive at Sta. Tugu Jog.  Departure to Borobudur  Visiting Borobudur  Leave for Glagah Beach  Visiting Glagah Beach  Dinner   Visiting BPPT  Leave for Sultan Palace and Malioboro‐Street  Leave for Airport  Flight to Bali 

Details of visit to Bali  Date  29.03.2017  Wednesday  30.03.2017  Thursday     31.03.2017  Friday              01.04.2017  Saturday                 02.04.2017  Sunday                   

Time (WITA)  18:40  19:30  08:00  09:00  19:00  07:30  11:00  12:15  13:00  15:00  18:00  05:30  09:00  10:30  13:30  15:00  16:30  17:30  08:00  09:00  10:00  11:00  12:00  13:00  14:00  19:55 

Activities  Landing in Bali, Domestic terminal  Dinner  Registration at TWINSEA Workshop  Attending TWINSEA Workshop  Workshop dinner  Leaving the hotel to BPOL, Negara  Visiting BPOL Negara ‐ West Bali  Lunch break at BPOL  Departure to Balai Pantai  Visiting Balai pantai  Dinner at Krisna Lovina  Dolphin attraction  Leaving the hotel  Waterfall Gitgit and Temple Ulun Danu Beratan  Lunch   Visiting the mangrove TAHURA Benoa  Leaving the mangrove to Kuta beach  Arrive at Kuta beach  Leaving the hotel for Tanah Lot  Visiting Tanah Lot  Leaving Tanah lot  Emergency Operation Centre for Tsunami Warning  Lunch  Visiting Tsunami‐ready hotel project  Kuta Beach  Departure for Jakarta 

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 5

Details of visit to Jakarta  Date  02.04.2017  Sunday  03.04.2017  Monday                    04.04.2017  Tuesday                   

Time (WIB)  20:45     08:00  10:30  12:00  13:00  14:00  16:00  17:30  19:00  08:00  09:00  11:00  12:30  14:00  16:00  18:00  21:00 

Activities  Landing at CGK Terminal 3     Visiting the Marine Research Centre of KKP  Visiting the Research Centre of Oceanology ‐ LIPI  Lunch at LIPI  Trip to Ancol and around  On board the boat, Pier 17 of Ancol Marina  Visiting the Onrust Islands  Leaving Onrust Islands  Dinner  Leaving the hotel  Visiting the Smesco Indonesian Art and Gallery  Leaving Smesco for Bogor  Visiting Bogor botanical garden  Lunch at the garden  Leaving Bogor  Visiting Monumen Nasional  Leaving for Terminal 2 CGK Airport to fly back to Germany 

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 6

3

Tagesberichte

3.1

Tag 1 – Offizielle Termine in Padang

Kaum in Jakarta gelandet, ging es für uns direkt in den nächsten Flieger an die Westküste der Insel Sumatra nach Padang, eine Hafenstadt mit rund 820.000 Einwohnern in der Provinz „Sumatera Barat“. Am ersten Tag der Exkursion ging es früh los mit dem Programm. Wir machten uns mit dem Bus auf den Weg zur „Senior High School SMAN I“ in Padang. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter wurden wir durch das 4-stöckige Schulgebäude geführt. Das Besondere dieses Schulgebäudes ist, dass es als Schutzgebäude bei einem Tsunami dient und zur sogenannten „vertical evacuation“ gehört. Das mehrstöckige Gebäude ist nach dem schweren Tsunami im Jahr 2004 so errichtet worden, dass Hunderte von Menschen auf dem Dach des Gebäudes Schutz suchen können, wenn die Gefahr einer Tsunami-Welle vorhergesagt wird. Diverse Schilder mit entsprechenden Pfeilen in der Stadt und besonders im gefährdeten Küstenbereich weisen die Bewohner Padangs darauf hin, in welche Richtung sie laufen müssen, um den nächst gelegenen „tsunami shelter“ oder einen anderen sicheren Ort zu errei- Grand Mosque of West Sumatra chen. Vom Dach des Schulgebäudes hatten wir dann einen guten Überblick sowohl über das bergige Hinterland als auch über die Küste sowie die gesamte Stadt. Anschließend fuhren wir mit dem Bus weiter zur „Padang Disaster Mitigation Agency“. Dort waren wir mit dem verantwortlichen Leiter des Instituts verabredet. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sowohl von Seiten des Instituts als auch von unserer Seite, erzählte uns der Leiter von den aktuellen Projekten, insbesondere in Bezug auf das große Tsunami-Risiko, mit dem die Stadt dauerhaft zu leben hat. Im Anschluss daran besichtigten wir die „Grand Mosque of West Sumatra“ – die zweitgrößte Moschee der Insel Sumatra, die sich mitten in der Stadt Padang befindet. Die Bauarbeiten dieses Bauwerks begannen im Jahre 2007. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte der Bau erst im Jahr 2016 abgeschlossen werden. Auch dieses Gebäude, auf einem Hügel errichtet, ist ein sogenanntes „vertical evacuation building“. Ein sich noch im Bau Studierende der Leibniz Universität Hannover befindendes “vertical evacuation building“ haim Research Institute for Coastal Resources and Vulnerability

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 7 ben wir uns auf dem Weg zum Mittagessen angesehen. Am Nachmittag ging es zum „Research Institute for Coastal Resources and Vulnerability“ (LPSDKP-KKP). Dort zu Gast war auch der Leiter des „Ministry of Marine Affairs and Fisheries“, der uns die Aufgaben und Projekte des Ministeriums präsentiert hat. Auch das LPSDKP-KKP begrüßte uns mit einer Präsentation zur Arbeit am „Research Institute“. Es folgte ein reger Austausch über diverse Projekte und auch wissenschaftliche Arbeiten von uns Studierenden waren Teil dieser Diskussion. Gegen Abend haben wir den Tag mit dem Besuch eines Leuchtturms und eines typischen Abendessens für die Region ausklingen lassen.

3.2

Tag 2 – Inseltour

Am sehr frühen Morgen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum „Bungus Port“, wo es dann per Boot weiter ging zu außerhalb gelegenen Inseln, die lediglich von Einheimischen als Urlaubsort genutzt werden und ansonsten nahezu unbesiedelt sind. Wir besuchten die Insel „Pamutusan Island“ für ein kurzes Sonnenbad, Schnorcheln und eine kleine Wanderung. An der nächsten Insel „Pasumpahan Island“ wartete dann schon ein „Banana Boat“ auf uns, welches das „Research Institute“ für uns organisiert hatte. Es war ein großer Spaß für uns alle! Das Mittagessen folgte dann auf der letzten Insel „Suwarna Dwipa“, bevor es zurück zum Flughafen ging. Typisch asiatisch haben wir dort auf dem Boden sitzend gegessen.

Banana Boat

Ausblick von der Insel Pamutusan

Lunch auf der Insel Suwarna Dwipa

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 8

3.3

Tag 3 – Besteigung des Tangkuban perahu Vulkans und Downtown Bandung

Schon während unserer Anreise per Bus von Jakarta wurde uns mitgeteilt, dass auf Grund der Beliebtheit der Stadt mit vielen Wochenendbesuchern aus Jakarta zu rechnen ist und somit auch mit einem hohen Verkehrsaufkommen. Aus diesem Grund ging es am frühen Morgen zu unserem ersten Ziel dem noch aktive Vulkan „Tangkuban perahu“. Wir hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer Führung, die heißen Quellen im Krater des Vulkans zu besichtigen. Obwohl Bandung zu den klimatisch etwas milderen Regionen Indonesiens gehört, kommt man in der Nähe der bis zu 120°C heißen Becken der heißen Quellen nochmal ins Schwitzen.

Tangkuban perahu Vulkan

Aufgrund des vulkanbedingten fruchtbaren Bodens wird sehr viel Kaffee-, Tee- und Gemüseanbau betrieben. Schon während der Kolonialzeit unter der niederländischen Besetzung wurde die Fruchtbarkeit der Region erkannt. Nicht umsonst wird Bandung als „Stadt der Blumen“ bezeichnet. Dadurch wird in Bandung eine Vielzahl frischer Gemüsesorten angeboten. Im „Tahu Lembang“ war es uns möglich diese vielfältige Küche Bandungs zu kosten. Dieser Food-Basar ist vor allem für seine Tofu-Spezialitäten bekannt, jedoch gibt es auch zahlreiche andere Gerichte. Die komplette Metropolregion Bandungs umfasst knapp 7 Millionen Einwohner. Aufgrund dieser Menschenmassen mit zusätzlichem Tourismusaufkommen leidet Bandung unter einem massiven Verkehrsproblem. Dadurch wurde uns das Erkunden des sehenswerten Stadtzentrums erschwert. Schließlich gelang es uns gegen Abend eine besonders bei der jungen Bevölkerung beliebte Sportstätte zu besichtigen. Vom Platz und vom danebenstehenden Gouverneursgebäude „Gedung Sate“ erhält man einen schönen Ausblick auf den zuvor besichtigten Vulkan „Tangkuban perahu“. Abschließend haben wir in einem typisch sundanesischen Restaurant, in dem wir viele Gerichte aus der Region kosten konnten, zu Abend gegessen.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 9

3.4

Tag 4 – Ocean Engineering ITB und LIPI

Am folgenden Tag haben wir das „Institut Teknologi Bandung“ (ITB), welches zu den besten technischen Universitäten Südostasiens zählt, besucht. Die Universität zieht nicht nur viele junge Menschen nach Bandung, sondern auch zahlreiche Unternehmen, welche die gut ausgebildeten Absolventen des ITBs bei sich aufnehmen. Im Zuge von Präsentationen, sowohl von den Gastgebern als auch von unserer Seite aus, bekamen wir die Gelegenheit die Studierenden und Dozierenden der Fachrichtung des „Ocean Engineerings“ näher kennenzulernen. Während der Besichtigung der Forschungseinrichtungen und des gemeinsamen Mittagsessen konnte das Networking fortgeführt werden.

ITB Campus und Laboreinrichtungen

Anschließend wurden wir am „Lembaga Ilmu Pengetahuan Indonesia – Indonesian Institute of Sciences“ (LIPI) empfangen. Dabei erhielten wir einen Einblick in die geotechnischen Forschungen der Einrichtung. Dieses Forschungsgebiet ist insbesondere für Bandung, aber auch für gesamt Indonesien, von enormer Wichtigkeit, da die seismologische Lage des Staates eine permanente Gefahr darstellt. Bevor es zum Zug in Richtung unseres nächsten Ziels Yogyakarta ging, starteten wir einen weiteren Versuch die Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum zu besichtigen. Leider verlief der erneute Versuch bedingt durch schwere Regenfälle und Verkehrstaus weniger erfolgreich. So konnten Sehenswürdigkeiten wie das „Alun-Alun“ und die niederländische Architektur nur vom Bus aus betrachtet werden. Außerdem erhielten wir einen kurzen Blick auf das historische Konferenzgebäude „Gedung Merdeka“, in welchem Regierungsmitglieder zahlreicher afrikanischer und asiatischer Staaten in den Jahren 1954 und 1955 zusammenkamen, um eine Entkolonialisierung zu bewirken. Mit dieser Vielzahl von Eindrücken der vielfältigen Stadt Bandung ging es anschließend per Nachtzug in Richtung Yogyakarta. Der Bahnhof in Bandung war ein großes Abenteuer, da man in Indonesien die Bahngleise nicht unterirdisch quert. Alle Bahngleise sind auf einer Ebene angeordnet und um von einem zum anderen Gleis zu kommen läuft man einfach über die Bahnschienen hinüber oder auch mal durch einen wartenden Zug.

3.5

Tag 5 – Tempel Borobudur und Glagah Beach

Vom Bahnhof in Yogyakarta ging es mit mehreren Taxen ins Hotel. Yogyakarta ist bekannt für seine Puppenspiele und im Eingangsbereich des Hotels konnte man schon die typischen Figuren und Masken bewundern.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 10 Erster Halt an diesem Tag war der Tempel „Borobudur“, welcher zum Mahayana-Buddhismus gehört und 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Da in der Tempelanlage die Knie bedeckt sein sollen, bekam jeder von uns ein blaues Tuch zum Umbinden. Auf dem Weg zum Tempel wurden uns die geschichtliche Daten, die Wiederherstellung des Tempels und die Bedeutung der unterschiedlichen Haltungen Buddhas erläutert. Der Tempel wurde zwischen 750 und 850 erbaut. Er umfasst eine Grundfläche von 123 m x 123 m und verjüngt sich über neun Stockwerke gen Himmel. In den Wänden des Tempels erzählen Reliefs über das Leben und Wirken Buddhas. Anschließend gab es ein kleines Mittagessen auf dem Platz vor dem Tempel.

Besuch des Borobudur Tempels

Besuch des Glagah Beachs

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 11 Als nächstes fuhren wir mit dem Bus zum „Glagah Beach“. Der Weg vom Parkplatz zum Strand führt über einen großen Markt und der Sand ist durch Vulkanasche dunkel gefärbt. Vollzählig ging es wieder weiter zum Abendessen und zurück zum Hotel.

3.6

Tag 6 – BPPT und Sultan Palace

Beton-Wellenbrecherelement „BPPT-lock“

Der zweite Tag in Yogyakarta begann mit einem Besuch beim BPPT, von welchem wir ebenfalls sehr herzlich empfangen wurden. Das BPPT stellte uns laufende Forschungsprojekte zum Küstenschutz und das selbstentwickelte Wellenbrecherelement vor. Im Anschluss wurden wir durch die Versuchseinrichtungen geführt und konnten uns die Wellenbecken, mit den noch aufgebauten Versuchen zu unterschiedlichen Anordnungen von Tetrapoden, ansehen.

Im Anschluss ging es zum Sultan Palast. Der Palast besteht aus einer riesigen Anlage, auf welcher immer noch der Sultan mit seiner Frau wohnt. Auf der Anlage sind Musizierpavillons für Konzerte und zur täglichen Übung untergebracht. Dann gibt es einen Pavillon, in welchem Puppentheater gespielt wird und etliche Pavillons mit Ausstellungen der über die Jahre angesammelten Geschenke aus anderen Ländern.   In der Nähe des Palastes liegt die „Malioboro-Street“ mit ihren kleinen Läden, Restaurants, Gebäckläden und etliche Straßenverkäufer bei denen es Obst, TShirts, Armbänder, Schlüsselanhänger und Mitbringsel zu kaufen gibt. In der Mitte der Straße befindet sich der Fahrstreifen für Autos wohingegen an den Seitenstreifen Kutschen und „Becaks“ fahren. Nach kurzem Sprint der Straße hoch und wieder runter ging es dann leider schon zurück zum Bus und damit zum FlughaMalioboro Street fen für unseren Flug nach Bali.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 12

3.7

Tag 7 – TWINSEA Workshop auf Bali

Der erste Tag des TWINSEA Workshops fand in einem Konferenzsaal der „University of National Education“ (Undiknas) statt. Nachdem wir uns alle registriert und für das Abendessen mit allen anderen Workshopteilnehmern am Strand angemeldet hatten, konnte der vierte TWINSEA Workshop beginnen. Das Projekt TWINSEA begann am 01. Juli 2013 und wird im Juni 2017 enden. Der vierte Workshop, der erstmals in Denpasar auf Bali stattfand, war somit der letzte Workshop in diesem Projekt, welches vom Ludwig-Franzius-Institut zusammen mit dem „Institute for Environment and Human Security der United Nations University“ (UNU-EHS) durchgeführt wurde. Nach den eröffnenden Vorträgen von Vertretern der Undiknas Universität und des ICIAR LIPI, hielt Prof. Dr. Schlurmann einen kurzen Vortrag, in dem er auf die bisher erzielten Ergebnisse des Projektes einging. Nach einem weiteren Vortrag von Jakob Rhymer, dem Vize-Rektor der United Nations University, griff der TWINSEA Koordinator Dr. Matthias Garschagen das von Prof. Dr. Schlurmann angerissene Thema wieder auf und ging auf das bisher Erreichte ein. Aufgrund des stetigen Wachstums des TWINSEA-Netzwerks werden weitere Folgeprojekte sowie tiefergehende Zusammenarbeiten trotz des Auslaufens des aktuellen Projekts angestrebt. Nach diesen einleitenden Vorträgen wurde der Workshop vom Vorsitzenden des LIPI, Prof. Dr. Iskandar Zulkarnain, mit einem symbolischen Gongschlag offiziell eröffnet. Wir konnten vielen verschiedenen Vorträgen zuhören. Raúl Villanueva, vom Ludwig-Franzius-Institut, stellte sein Projekt SeaArt vor, in dem es um die Wiederansiedlung von Seegras geht. Gelungene Abwechslung zu den sonst sehr wissenschaftlichen Themen waren die Präsentationen von Anand Krishna, der eine religiöse Perspektive auf das Leben im Einklang mit der Natur thematisierte, und von Robi Navicula, einem balinesischen Musiker, der sich mit seiner Band stark im Umwelt- und Naturschutz engagiert. Zum Ausklang des Tages fand ein gemeinsames Abendessen am Strand statt, bei dem wir den balinesischen Sonnenuntergang bei Fisch und Meeresfrüchten genießen konnten.

TWINSEA Workshop auf Bali

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 13

3.8

Tag 8 – BPOL Negara West Bali und Balai Pantai

Der zweite Tag des Workshops, an dem auch Gabriel David vom Ludwig-Franzius-Institut seinen Vortrag hielt, fand leider ohne uns Exkursionsteilnehmer statt, da wir mit dem Bus nach Nord-Bali unterwegs waren. Auf dem Weg dahin machten wir einen Abstecher in den Westen nach Jembrana und besuchten dort das „Institute for Marine Research and Observation“ (IMRO). Die Fahrt von Denpasar dauerte 3 Stunden und bot einige außergewöhnliche Aussichten. Beim IMRO wurden uns die verschiedenen Forschungsgebiete des Instituts vorgestellt, die sich von Mangroven und Korallenriffen bis zum Erstellen von Fischereikarten erstrecken. Nachdem auch Sven Liebisch das LuFI vorgestellt hatte, wurden wir durch das Institut geführt und diskutierten dabei über die verschiedenen Forschungsgebiete. Nach dem Mittagessen ging es weiter an die Nordküste zum Wasserbaulabor „Balai Pantai“. Auch dort fanden zunächst einige Vorträge statt. Danach wurden uns die verschiedenen Laboreinrichtungen gezeigt, zu denen unter anderem ein 3D-Wellenbecken und mehrere Wellenkanäle gehörten. Nachdem wir das Labor verlassen hatten, sahen wir uns vor dem AbendesWellenkanal des BALAI PANTAI sen noch einen buddhistischen Tempel an, der ein Geheimtipp unseres lokalen Guides Frits war. Nach dem Essen war noch ein wenig Zeit, um in einem größeren Kaufhaus namens Krishna die ersten Souvenirs oder sonstige Mitbringsel zu kaufen. Zum Übernachten ging es in das Hotel Sunari Beach, das dem Namen entsprechend direkt am Strand lag.

3.9

Tag 9 – Wasserfall, Tempel, Mangrove TAHURA Benoa, Kuta Beach

Der vierte Tag in Bali fing früh morgens an. An dem Strand vor unserem Hotel warteten vier Boote um mit uns raus zu fahren und Delfine zu beobachten. Wir konnten mehrere Delfingruppen aus der Nähe betrachten. Nach dem Frühstück sind wir mit dem Bus wieder Richtung Denpasar gefahren. Auf dem Weg dahin sind wir durch Singaraja gefahren. Singaraja ist die zweitgrößte Stadt auf Bali und zeichnet sich durch die westlich/niederländisch geprägte Architektur aus. Daran ist noch immer erkennbar, dass Singaraja früher die Hauptstadt der niederländischen Kolonie war. Die Hauptstadt wurde später wegen Platzmangel und politischen Gründen nach Denpasar verlegt. Der nächste Halt war der Wasserfall „Gitgit“. Der Bus konnte auf einem Parkplatz halten und wir sind auf einem kleinen

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 14 Pfad runter zum Wasserfall gelaufen. Es gab mehrere Stände an denen kleine Andenken zu kaufen waren. Da wir nicht so viel Zeit hatten wurden nur ein paar Bilder von dem Wasserfall und der schönen Umgebung gemacht, danach ging es zurück zum Bus. Nach einer kurzen Fahrt ging es weiter zum „Temple by the lake“. Wir wurden von unserem Reiseführer auf die vielen Besonderheiten des Tempels aufmerksam gemacht. Er wurde um 1663 erbaut und ist heute größtenteils eine Tourismusattraktion, wird aber auch noch für Opferrituale verwendet. Nach einem Gruppenfoto vor der Tempelanlage ging es in ein Restaurant mit typischem Padang-Essen.

Wasserfall Gitgit

Temple by the lake

Gegen Nachmittag sind wir zum Mangrovenwald in Denpasar gefahren. Dieser war leider sehr vermüllt und soll in Zukunft für Landgewinnung abgeholzt werden. Direkt vor dem Mangrovenwald wurde der neue Highway „Bali Mandara Toll Road“ gebaut. Dieser sollte den Stau auf einer der Hauptverkehrsstraßen Denpasars vermindern, allerdings ist das Befahren der Brücke sehr teuer und wird so von den Einheimischen wenig benutzt. Am Strand Kuta gab es dann Abendessen und wir haben den Sonnenuntergang genossen. Danach ging es zurück zum Hotel.

3.10

Tag 10 – Tanah Lot, Hardrock Hotel, Kuta Beach

Am nächsten Tag ging es morgens nach „Pura Tanah Lot“. Dies ist ein hinduistischer Tempel direkt an der Küste. Der Tempel ist den Wellen und Strömungen frei ausgesetzt und wurde daher

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 15 1987 durch ein Schutzprojekt restauriert. Es wurden tausende Beton-Tetrapoden als Wellenbrecher und künstlicher Stein für den Tempel verwendet. Gegen Mittag haben wir das BNPB, welche für das indonesische TsunamiWarnsystem zuständig ist, besucht. In einer Präsentation wurden die monatlichen Routinetests (jeden 26. im Monat um 10 Uhr), die verschiedenen Standorte der Sirenen und weitere Aufgabenbereiche dargestellt. Danach wurden uns die Geräte und Maschinen gezeigt, welche im Fall eines Tempel Pura Tanah Lot Tsunami gebraucht werden. Das BNPD arbeitet auch mit anderen Instituten zusammen und hat eine eigene Ambulanz. Diese wird unter anderem auch bei Verkehrsunfällen und Großbränden zur Verfügung gestellt. Die letzte Station war das Hardrock Hotel. Dort gab es zuerst Lunch und danach eine Präsentation. Das Hardrock Hotel ist eines der wenigen Hotels auf Bali das auch im Falle eines Tsunamis sicher ist und auch als Zufluchtsort dienen kann. Dafür werden Lebensmittel und Decken im obersten Geschoss gelagert. Das Personal ist für den Ernstfall geschult und Schilder zeigen die Evakuierungsrouten an. Das Gebäude ist BNPD Hauptstation für ein Erdbeben mit der maximalen Größenordnung von 6,5 ausgelegt. Nach dem Hardrock Hotel ging es noch einmal zum Kuta Strand und abends wurde der Flug nach Jakarta genommen.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 16

3.11

Tag 11 – Marine Research Center of KKP, Research Center of Oceanology LIPI, Onrust Island

Nachdem Jakarta nun zweimal als Durchreisestadt gedient hatte, erreichte unsere Gruppe am späten Abend des 2. April die Hauptstadt Indonesiens als letzten Zielort der Exkursion. Der erste Tag in Jakarta begann mit zwei offiziellen Terminen, zuerst beim „Marine Research Center“ KKP und anschließend beim „Research Center Oceanology“ LIPI. Der nächste Programmpunkt war der Besuch der „Onrust Island“, einer Insel der Inselgruppe „Seribu“ (Thousand Islands). Dafür fuhren wir zum Hafen „Marina Ancol“ im Norden Jakartas und von dort aus mit dem Boot nach Onrust. Auf dem Weg dorthin sahen wir die künstlichen Inseln des großen Landgewinnungs-Projekts der Stadt. Damit versucht Jakarta dem akuten Problem der Landsenkung entgegenzuwirken bzw. auf neu gewonnenes Land auszuweichen. 17 Inseln sollen insgesamt nördlich Jakartas erbaut werden, auf denen zum Großteil noble Wohn- und Geschäftshäuser entstehen sollen. Davon sind acht Inseln bereits erbaut oder im Bau. Der Sand dafür wird größtenteils von der 60 km entfernten Jakarta Bay entnommen. Die „Pulau Onrust“ hingegen ist eine von ca. 130 natürlichen Inseln nördlich von Jakarta. Sieben Inseln dieser Inselgruppe sind allerdings bereits überschwemmt worden und existieren nicht mehr. Zu Zeiten des VOC (Niederländische Ostindien Kompanie) war Onrust eine kleine Stadt mit Wohnhäusern, auf der hauptsächlich Schiffe gebaut und restauriert wurden. Ab dem 19. Jahr-

Blick auf die Onrust Island

hundert wurden die Häuser zerstört und Onrust wurde zuerst zu einem Marinestützpunkt und dann zu einer Quarantänestation umfunktioniert. Es wurden mehrere Baracken erbaut um vor allem Moslems, die aus Mekka wiederkamen, dort zu internieren. Auch politische Straftäter und

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 17 Kriminelle wurden auf Onrust gefangen gehalten. Heute ist die Insel ein Museum und lässt ihre Besucher in die Vergangenheit blicken.

Ruinen auf Onrust Island

Der Abend wurde mit einem Abendessen und der Erkundung des Marktplatzes von Jakarta abgeschlossen.

3.12

Tag 12 – Smesco Indonesien Art und Gallery, Bogor botanical garden, Monument

Der 4. April war auch schon der letzte Tag in Jakarta und zugleich der Abreisetag unserer Exkursionsgruppe nach Deutschland. Am Morgen fuhren wir zum Jakarta Souvenir Center „Smesco“. Dabei handelt es sich um ein Hochhaus, in dem auf einigen Etagen Souvenirs aus ganz Indonesien verkauft werden. Nachdem jeder die Möglichkeit hatte sich dort mit Souvenirs einzudecken, ging es weiter nach Bogor, 60 km südlich von Jakarta. Dort befindet sich der „Bogor Botanical Garden“, welchem wir einen kurzen Besuch abstatteten. Der botanische Garten hat eine Fläche von ca. 90 ha und rund 14.000 verschiedene Pflanzenarten sind dort vorzufinden. Aufgrund der Lage Bogors, ist nahezu täglicher Regen garantiert, was sich positiv auf die Pflanzenwelt auswirkt. Der Garten dient zusätzlich als Forschungszentrum für verschiedene Themen der Botanik und Floristik sowie dem Schutz der biologischen Vielfalt.

Orchideen im Botanical Garden Bogor

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 18 Das Abschiedsessen fand in dem Restaurant in der Gartenanlage statt, da Jakartas Straßenverkehrslage einen frühen Aufbruch zum Flughafen erforderlich machte. Nach einer einstündigen Zugfahrt nach Jakarta, besichtigten wir noch das „Monumen Naisonal“, welches für die Unabhängigkeit Indonesiens und das Zusammenkommen mehrerer Religionen steht. Die letzte Busfahrt in Indonesien brachte uns dann zum Flughafen in Jakarta und von dort aus traten wir unsere Rückreise nach Deutschland an.

Traffic in Jakarta

Monumen Nasional

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 19

4

Exkursionsbericht

In diesem Jahr fand wieder einmal die internationale Wasserbauexkursion des Ludwig-FranziusInstituts statt. Vom 22.03.17 - 05.04.17 ging es für 14 Studierende mit den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr. Sven Liebisch und Miriam Vogt nach Indonesien. Ziel der Reise war nicht nur der kulturelle Einblick in dieses Land, sondern auch der fachliche und freundschaftliche Austausch. Die Anreise führte die Reisegruppe zunächst vom Hamburger Airport über Dubai und Jakarta nach Padang. Am ersten Tag wurden die Studierenden von dem Schulleiter der „Senior High School SMAN I“ begrüßt und über das tsunamisichere Gebäude aufgeklärt. Nach einer kurzen Besichtigung dieser ging es dann weiter zur „Padang Disaster Mitigation Agency“. Auch hier bot sich eine gute Gelegenheit über die Themen des Tsunamirisikos und die damit zusammenhängenden Evakuierungsstrategien zu sprechen. Nach dem Mittagessen und einer kurzen Fahrt ging es dann zum „Research Institute for Coastal Resources and Vulnerability“ (LPSDKP-KKP). Hier fand ebenfalls ein reger Austausch statt, der durch Vorträge einiger Studierender abgerundet wurde. Zum Abschluss des Tages wurde noch ein Leuchtturm mit Ausblick auf die Umgebung besichtigt. Am zweiten Tag stand vor dem Weiterflug etwas Entspannung auf dem Programm und so wurden vom „Bungus Port“ per Boot einige kleine Inseln angesteuert. Hier konnte ausgiebig gebadet werden und auch ein „Banana Boat“ stand zur Freude aller zur Verfügung. Am Nachmittag ging es dann mit dem Flugzeug zurück nach Jakarta, um dann mit dem Bus weiter nach Bandung zu fahren. In Bandung wurde am nächsten Tag der noch aktive Vulkan „Tankgkuban perahu“ am Rande der Stadt besichtigt. Hier gab es nach einem kurzen Abstieg in den Krater bis zu 120°C heiße Quellen zu bestaunen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens blieb für die Besichtigung von Downtown Bandung nur wenig Zeit, jedoch wurde das Abendessen in einem lokalen Restaurant genossen. Das Tagesprogramm des vierten Tages führte zum „Institut Teknologi Bandung“ (ITB), das als die beste Universität Indonesiens gilt. Hier war wieder einmal Zeit für einen fachlichen Austausch. Auch die Präsentationen der Studierenden beider Seiten rundeten das Programm ab. Bei einem anschließenden Mittagessen war zusätzlich Zeit, um sich persönlich besser kennen zu lernen. Am Nachmittag wurde das „Lembaga Ilmu Pengetahuan Indonesia – Indonesian Institute of Sciences“ (LIPI) besucht. Dabei konnte ein Einblick in die geotechnischen Forschungen der Einrichtung gewonnen werden. Dieses Forschungsgebiet ist insbesondere für Bandung, aber auch für gesamt Indonesien, von enormer Wichtigkeit, da die seismologische Lage des Staates eine permanente Gefahr darstellt. Am darauffolgenden Tag und wenig Schlaf im Nachtzug nach Yogyakarta, wurde der Tempel „Borobudur“ besichtigt. Dieser gehört zum Mahayana-Buddhismus und wurde 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Gegen Abend ging es dann zum „Glagah Beach“. Dieser hatte einen durch Vulkanasche schwarz gefärbten Strand und es gab eine beeindruckende Brandung. Der zweite Tag in Yogyakarta begann mit einem Besuch beim BPPT. Das BPPT stellte uns laufende Forschungsprojekte zum Küstenschutz und das selbstentwickelte Wellenbrecherelement vor. Außerdem wurde eine kleine Führung durch die Versuchseinrichtungen gegeben, bei der es

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 20 die Wellenbecken mit den noch aufgebauten Versuchen zu unterschiedlichen Anordnungen von Tetrapoden zu bestaunen gab. Im Anschluss ging es zum Sultan Palast. Auf der Anlage sind Musizierpavillons für Konzerte und zur täglichen Übung untergebracht. Außerdem gibt es einen Pavillon, in welchem Puppentheater gespielt werden und etliche Pavillons mit Ausstellungen der über die Jahre angesammelten Geschenke aus anderen Ländern. Bevor es mit dem Flugzeug weiter nach Bali ging, gab es noch die Möglichkeit in der „MalioboroStreet“ Obst, T-Shirts, Armbänder, Schlüsselanhänger und Mitbringsel zu kaufen. Auf Bali fand am siebten Tag der Reise der erste Tag des TWINSEA Workshops im Konferenzsaal der „University of National Education“ (Undiknas) statt. Nach den eröffnenden Vorträgen von Vertretern der Undiknas Universität und des ICIAR LIPI, hielt Prof. Schlurmann einen kurzen Vortrag, in dem er auf die bisher erzielten Ergebnisse des Projekts einging. Aufgrund des stetigen Wachstums des TWIN-SEA-Netzwerks werden weitere Folgeprojekte sowie tiefgehende Zusammenarbeiten trotz des Auslaufens des aktuellen Projekts angestrebt. Insgesamt gab es sehr viele verschiedene Vorträge. Auch Raúl Villanueva vom Ludwig-Franzius-Institut konnte sein Projekt SeaArt vorstellen, das hier am Institut durchgeführt wird. Gelungene Abwechslung zu den sonst sehr wissenschaftlichen Themen waren die Präsentationen von Anand Krishna, der eine religiöse Perspektive auf der Leben im Einklang mit der Natur thematisierte, und von Robi Navicula, einem balinesischen Musiker, der sich mit seiner Band stark im Umwelt- und Naturschutz engagiert. Zum Ausklang des Tages fand ein gemeinsames Abendessen am Strand statt, bei dem der balinesische Sonnenuntergang bei Fisch und Meeresfrüchten genossen werden konnte. Der zweite Tag auf Bali führte die Exkursionsteilnehmer mit dem Bus nach Nord-Bali. Auf dem Weg wurde ein Abstecher in den Westen nach Jembrana unternommen und es wurde das „Institute for Marine Research and Observation“ (IMRO) besucht. Hier wurden die verschiedenen Forschungsgebiete des Instituts vorgestellt, die sich von Mangroven und Korallenriffen bis zu Fischereikarten erstrecken. Nach dem Mittagessen ging es weiter an die Nordküste zum Wasserbaulabor „Balai Pantai“. Auch dort fanden zunächst einige Vorträge statt. Danach wurden die verschiedenen Laboreinrichtungen gezeigt, zu denen unter anderem ein 3D-Wellenbecken und mehrere Wellenkanäle gehörten. Der dritte Tag auf Bali fing früh morgens an. An dem Strand vor unserem Hotel warteten vier Boote, die uns beim Sonnenaufgang aufs Meer brachten um Delfine zu beobachten. Mehrere Delfinschulen konnten aus nächster Nähe betrachten werden. Auf dem Rückweg nach Denpasar war der nächste Halt war der Wasserfall „Gitgit“. Auf einem kleinen Pfad ging es hinunter, wo die kühle Luft eine gelungene Abwechslung zur sonstigen Hitze darstellte. Anschließend ging es weiter zum „Temple by the lake“. Er wurde um 1663 erbaut und ist heute größtenteils eine Tourismusattraktion, wird aber auch noch für Opferrituale verwendet. Gegen Nachmittag stand der Mangrovenwald in Denpasar auf dem Programm. Dieser soll in Zukunft, trotz des großen Nutzens als Küstenschutz, für Landgewinnung abgeholzt werden. Am Strand in Kuta gab es anschließend Abendessen. Am letzten Tag auf Bali Tag ging es morgens nach „Pura Tanah Lot“. Dies ist ein hinduistischer Tempel direkt an der Küste. Der Tempel ist den Wellen und Strömungen frei ausgesetzt und wurde daher 1987 durch ein Schutzprojekt restauriert. Gegen Mittag wurde das BNPB, welches für das indonesische Tsunami-Warnsystem zuständig ist, besucht. Dabei wurden die monatlichen Routinetests, Geräte und Maschinen erklärt.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 21 Die letzte Station vor dem Flug nach Jakarta war der Besuch im Hardrock Hotel. Das Hardrock Hotel ist eines der wenigen Hotels auf Bali das auch im Falle eines Tsunamis sicher ist und auch als Zufluchtsort dienen kann. Dafür werden Lebensmittel und Decken im obersten Geschoss gelagert. Das Personal ist für den Ernstfall geschult und Schilder zeigen die Evakuierungsrouten an. Am vorletzten Tag der Exkursion stand nun endlich die Hauptstadt Indonesiens auf dem Programm: Jakarta. Der Tag begann mit zwei offiziellen Terminen – zuerst beim „Marine Research Center“ KKP und anschließend beim „Research Center Oceanology“ LIPI. Anschließend wurde vom Hafen „Marina Ancol“ die „Onrust Island“, eine natürliche Insel der Inselgruppe „Seribu“, angesteuert. Auf dem Weg dorthin konnten die künstlichen Inseln des großen LandgewinnungsProjekts der Stadt bestaunt werden. Der Abend wurde mit einem Abendessen und der Erkundung des Marktplatzes von Jakarta abgeschlossen. Der 4. April war auch schon der letzte Tag in Jakarta und zugleich der Abreisetag unserer Exkursionsgruppe nach Deutschland. Am Morgen gab es die Möglichkeit im Souvenir Center „Smesco“ Souvenirs aus ganz Indonesien zu erstehen. Anschließend ging es weiter nach Bogor, 60 km südlich von Jakarta. Dort befindet sich der „Bogor Botanical Garden“ mit rund 14.000 verschiedene Pflanzenarten. Der Garten dient als Forschungszentrum für verschiedene Themen der Botanik und Floristik sowie dem Schutz der biologischen Vielfalt. Das Abschiedsessen fand in dem Restaurant in der Gartenanlage statt, da Jakartas Straßenverkehrslage einen frühen Aufbruch zum Flughafen erforderlich machte. Nach einer einstündigen Zugfahrt nach Jakarta, wurde noch das „Monumen Naisonal“ besichtigt, welches für die Unabhängigkeit Indonesiens und das Zusammenkommen mehrerer Religionen steht. Die letzte Busfahrt in Indonesien brachte uns dann zum Flughafen in Jakarta und von dort aus traten wir unsere Rückreise nach Deutschland an.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 22

5

Danksagung

Diese Exkursion war für alle Beteiligten in vielerlei Hinsicht ein einmaliges Erlebnis. Die Möglichkeit das Land, die Kultur und vor allem die Menschen auf so eine Art und Weise kennen zu lernen war etwas sehr besonderes. Um alle Eindrücke und Erlebnisse verarbeiten zu können wird es noch einige Zeit brauchen, aber sie werden allen positiv in Erinnerung bleiben. Für einige Studierende war es die erste Reise in ein fernes Land, für andere war es eine weiter wunderbare Reise. Jeder einzelne konnte somit für sich Erkenntnisse mitnehmen, die im weiteren Berufs- und Studienleben genutzt werden können. Der fachliche Aspekt dieser Reise darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden. Zu sehen was andere Institute und Organisationen im Bereich des Wasserbaus und Küsteningenieurwesen an Forschung betreiben zeigt, dass dies Themen sind, die jeden betreffen. Auf diesem Weg konnten wichtige Kontakte für zukünftige gemeinsame Projekte geknüpft werden. Diese Exkursion wäre ohne die gute Organisation von vielen Leuten nicht möglich gewesen. Aus diesem Grund geht ein herzliches Dankeschön an Dr.-Ing. Semeidi Husrin (KKP) der vor Ort alles organisiert und uns in Bandung, Bali und Jakarta geleitet hat. Weiterhin danken wir unseren Guides vor Ort Nia Hasanah (LIPI) in Padang, Dr.-Ing. Widjo Kongko (BPPT) in Yogyakarta und Irina Rafliana (LIPI) in Bali und Jakarta. Weiterhin danken wir den Unterstützern und Organisatoren in Deutschland und vor allem bei unseren Exkursionsleitern Sven Liebisch und Miriam Vogt, die ebenfalls sehr viel Arbeit in die Organisation und Betreuung gesteckt haben. All dies wäre ebenfalls ohne eine großzügige Förderung und großzügiges Sponsoring absolut nicht umsetzbar gewesen. Durch die bereitgestellten finanziellen Mittel konnte den Studenten eine einmalige Erfahrung ermöglicht werden, die in allen Bereichen wichtige Erkenntnisse hinterlassen hat. Aus diesem Grund danken wir allen Spendern und Förderern für die Ermöglichung dieser Exkursion.

Internationale Wasserbauexkursion nach Indonesien 2017 Seite 23

6

Teilnehmer

Andrea Gellmers Jan Tiede Jannik Meyer Joshua Ciba Julia Kallage Leon Scheiber Maurice Jurke Meike Loock Miriam Vogt Nina Kohl Raoul Jankowski Sophie Ekau Sven Liebisch Tom Hoffmann Torsten Schlurmann Wiebke Knott Yasmin Hashemi