Investitionen in Bildung und Wissenschaft sichern Fachkräfte und Innovationen. Sie sind damit die beste Versicherung gegen eine Wirtschaftskrise sagt HRK-Präsident Horst Hippler im Interview  Seite 2

24 neue Professorinnen und Professoren traten im Jahr 2013 ihren Dienst in Forschung und Lehre der TU Berlin an. „TU intern“ stellt sie vor  Seiten 12 und 13

„TU intern“ und weitere News im Internet: www.tu-berlin.de/ newsportal

Kooperation verlängert tui  Ende

©© Atelier Dreiseit

Das Regenwasserrückhaltebecken am Potsdamer Platz gehört zu den Maßnahmen, die Berliner Kanäle entlasten sollen

©© David Ausserhofer

©© TU Berlin/PR/Jacek Ruta

www.tu-berlin.de/?id=141611

Campus El Gouna

Großes Forschungsprojekt zu Regenwasser- und Abwassermanagement in Berlin gestartet

stt  Vier Kandidaten hat der Akademische Senat für die Wahlen zum Präsidenten und zum 1. Vizepräsidentenamt nominiert. Um das Präsidentschaftsamt gehen Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jörg Steinbach und Prof. Dr. Christian Thomsen ins Rennen. Mit Jörg Steinbach tritt Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß für das Amt des 1. Vizepräsidenten an. Sein Ressort würde Studium und Lehre umfassen. Als Kandidatin für das 1. Vizepräsidentenamt im Team von Christian Thomsen wurde Prof. Dr.Ing. Christine Ahrend nominiert. Sie würde das Ressort Forschung vertreten. Der 1. Vizepräsident ist Vertreter des Präsidenten und zuständig für Berufungsangelegenheiten. Alle vier Personen kommen aus der TU Berlin. Jörg Steinbach ist seit A ­ pril 2010 TU-Präsident. ­Hans-Ulrich Heiß wurde 2012 zum 2. Vizepräsident mit dem Ressort Studium und Lehre gewählt. Christian Thomsen fungiert seit zehn Jahren als Dekan der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften und Christine Ahrend bekleidet das Amt der Prodekanin für Studium und Lehre in der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme.

Am 13. 12. 2013 wird das Kuratorium seine Stellungnahme zu den Nominierungen abgeben. Die Wahlen sind für den 8. 1. 2014 angesetzt. Sollten weitere Wahlgänge erforderlich sein, finden diese am 15. 1.  und am 22. 1. statt. Wahlgremium ist der Erweiterte Akademische Senat. Die Nominierung für die Ämter des 2. und 3. Vizepräsidenten soll nach der Präsidentschaftswahl erfolgen und die Wahl im Februar. Die Amtszeit des aktuellen Präsidiums endet am 31. 3. 2014. Beide Präsidentschaftskandidaten werden am 11. 12. (TU-Hauptgebäude, H 104, 17 Uhr) in einem moderierten Gespräch ihre Schwerpunkte und Ziele für die kommende Amtsperiode erläutern und Fragen aus dem Publikum beantworten. Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Im Einstein-Projekt „Game ­options and markets with ­frictions“ will Mathematiker Peter Bank die Dynamik von Finanzmärkten erforschen  Seite 9

Intelligente Kopplung

Steinbach und Thomsen nominiert

Christian Thomsen

Sicherheit in instabilen Märkten

4,5 Millionen Euro fließen in das neue Verbundprojekt „Kuras“, das im Oktober 2013 startete, um Konzepte für eine urbane Regenwasserbewirtschaftung und die Abwassersysteme zu entwickeln. Starke Regenschauer können das Berliner Kanalsystem zum Überlaufen bringen, und die Gewässer werden verschmutzt. Auf der anderen Seite sorgen der sinkende Trinkwasserverbrauch und seltene Regenfälle immer wieder für Verstopfungen und Korrosion in den Abwasserkanälen sowie Geruchsbelästigungen aus Gullys. Mit „Kuras“ sollen in den nächsten drei Jahren dafür Lösungen gefunden werden. Geleitet wird „Kuras“ von der TU Berlin und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert es mit 3,5 Millionen Euro. Eine zusätzliche Million bringen die Berliner Wasserbetriebe und die anderen Projektpartner selbst ein. Das 9600 Kilometer lange Kanalnetz Berlins leistet seit über 140 Jahren gute Dienste. Doch inzwischen haben

sich das Verhalten der Verbraucher und das Klima verändert: 40 Prozent weniger Spülwasserverbrauch und Extremwetter aufgrund des Klimawandels bringen die Berliner Kanalisation an ihre Grenzen. Viele dezentrale kleine Maßnahmen, um Regenwasser zurückzuhalten, gibt es bereits. Gründächer wie das auf der Zentrale der Berliner Wasserbetriebe in der Neuen Jüdenstraße oder das große Regenwassersammelbecken auf dem Potsdamer Platz, das bei hohen Temperaturen auch eine kühlende Funktion hat, sind Beispiele dafür. Im Rahmen von „Kuras“ sollen dezentrale Lösungen mit der bestehenden Abwasserentsorgung und Regenbewirtschaftung bewertet und vernetzt werden. Ziel ist es, durch eine intelligente Kopplung des Regenwasser- und Abwassermanagements Überläufe zu mindern und das Stadtklima zu verbessern. Marco Schmidt vom TU-Institut für Architektur trägt unter anderem sein Know-how für Maßnahmen an Gebäuden bei und Dr. Ina Säumel vom Institut für Ökologie untersucht

die Effekte des dezentralen Regenwassermanagements auf Biodiversität und Freiraumqualität. Vor allem um die Technik geht es am Fachgebiet Fluidsystemdynamik: „Durch entsprechende Sensorik und Automatisierung möchten wir das Abwassersystem intelligenter machen“, erklärt Fachgebietsleiter Prof. Dr.-Ing. Paul Uwe Thamsen. „Mit neuer Technik kann das Wassersystem viel effektiver und wirtschaftlicher werden“, sagt er. In dem „Kuras“-Projekt arbeiten insgesamt acht Forschungsinstitutionen zusammen, die TU Berlin ist eine von ihnen. Zentrale Partner sind weiterhin die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie die Berliner Wasserbetriebe. Außerdem sind fünf Ingenieur- und Planungsbüros wie auch das Umweltbundesamt beteiligt. Sie werden gemeinsam Vorschläge und Handlungsempfehlungen entwickeln, die Architekten, Stadtplaner und Grundstückseigentümer erhalten sollen. Jana Bialluch www.tu-berlin.de/?id=140786

Schnelle Videos im Netz Thomas Wiegand erhält Technologiepreis der Alcatel-Lucent Stiftung hochauflösende Filme, de Thomas Wiegand TV-Programme im HDein weiteres Mal für Format, 3D-Videos soseine bahnbrechenden wie der starke Zuwachs Forschungen zur Vivideofähiger Geräte deokomprimierung gewie Smartphones und Tablets. In den letzten ehrt. Er erhielt den mit zehn Jahren hat sich 20 000 Euro dotierten Forschungspreis Techder Videokompressionsnische Kommunikation Thomas Wiegand standard H.264/MPEG2013 der Alcatel-Lucent AVC durchgesetzt, an Stiftung. Komprimierte Videos machen dessen Entwicklung Thomas Wiegand heute mehr als die Hälfte des interna- und sein Team maßgeblichen Anteil tionalen Datenverkehrs im Internet haben und der heute weltweit in über aus, Tendenz steigend. Dafür sorgen einer Milliarde Geräten verwendet tui  Im Oktober wur-

wird. Anfang 2013 wurde der Nachfolgestandard H.265/MPEG-HEVC verabschiedet, an dessen Entwicklung das Team ebenfalls beteiligt ist und der doppelt so starke Kompression erzielt. Erweiterungen an diesem neuen Standard wie höhere Bit-Tiefe, Skalierbarkeit und 3D werden 2014 folgen. Professor Thomas Wiegand leitet an der TU Berlin das Fachgebiet Bildkommunikation am Institut für Telekommunikationssysteme und ist gleichzeitig Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik Heinrich-Hertz-Institut (HHI).

Oktober unterzeichneten TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jörg Steinbach und der Mitinitiator und Stifter des ägyptischen TU-Campus „El Gouna“, TU-Alumnus Samih Sawiris, die Weiterführung des Kooperationsvertrages zwischen der TU Berlin und der Sawiris Foundation for Social Development. Der Vertrag sichert die Finanzierung des außergewöhnlichen Projektes für weitere fünf Jahre nach dem Jahr 2014. Die Unterzeichnung fand am Rande der feierlichen Begrüßung der 27 neuen Studierenden des zweiten Jahrgangs auf dem Campus am Roten Meer statt. Die Studierenden, fünf Frauen und 22 Männer, kommen aus neun Ländern und belegen einen der drei angebotenen Master-Studiengänge Energy Engineering, Urban Development und Water Engineering. An der Zeremonie nahmen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter beider Länder teil, unter anderem Michael Bock, Deutscher Botschafter in Ägypten, Prof. Dr. Hossam Issa, Deputy, Prime Minister and Minister of Higher Education, sowie die Berliner Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres. www.campus-elgouna.tu.berlin.de

Abschied von Günter Spur

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Neu berufen 2013

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Harter Verteilungskampf

Präsidentschaftswahlen

Jörg Steinbach

DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN

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Nr. 11/NOVEMBER 2013 

Viele Wegbegleiter erinnerten an den „Vater der Fabrik der Zukunft“

pp  Aus dem In- und Ausland wa-

ren die rund 300 Trauergäste angereist, um Günter Spur die letzte Ehre zu erweisen. Insbesondere seine Freunde und Forschungspartner aus Israel konnten bei der von TU Berlin und der FraunhoferGesellschaft organisierten Trauerzeremonie würdig Abschied nehmen von dem großen und einflussreichen „Vater der Fabrik der Zukunft“, der am 20. August im Alter von 84 Jahren überraschend verstorben war. Hochrenommierte Professoren, Wegbegleiter aus der Wissenschaftsszene, würdigten ihren Freund und Mentor in ihren Vorträgen: neben dem TUPräsidenten Jörg Steinbach waren es Reinhard Neugebauer, Joachim Milberg, Günther Stock und Eckart Uhlmann. www.tu-berlin.de/?id=140871

Aktuell

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Blick auf den Campus

TU intern · Nr. 11/November 2013

„Der Verteilungskampf wird härter werden“

Queen’s Lecture: „Brutto­inlandswohl“

Hochschulfinanzierung in Zeiten von Euro-Krise und Schuldenbremse

Drittmittel wiederum brauchen wir kostendeckende Ansätze. Drittmittelprojekte dürfen nicht aus Grundmitteln querfinanziert werden und damit zu Lasten etwa der Lehre gehen. Auf keinen Fall darf der Staat die Finanzierung von der Nützlichkeit oder ökonomischen Relevanz der Forschung abhängig machen. Das führt zu einer Verarmung – von Wissenschaft und Gesellschaft.

Glücksforscher Paul Dolan

Sprache, wie er augenzwinkernd vortrug, indem sie als Maßeinheit für das Glück im Deutschen das Wort „Bruttoinlandswohl“ erfanden, da es im Deutschen bisher keine Entsprechung gäbe. Er hatte eine Grußadresse von „Elizabeth R.“ überbracht, der englischen Queen. Eine Fotogalerie der Veranstaltung sowie eine Filmdokumentation im Internet zeigt die interessantesten Momente.

Wie sich die EuroKrise entwickelt und welche Auswirkungen noch auf die Bundesrepublik zukommen, weiß natürlich auch ich nicht zu sagen. Bisher hat Deutschland von der Krise des Euro ökonomisch eher profitiert. Dennoch wird der finanzpolitische Spielraum enger und damit der Verteilungskampf härter werden. Dafür wird schon die Schuldenbremse sorgen.Wir sind uns sicher einig, dass das nicht zu Lasten der Bildung gehen darf. Alles andere wäre volkswirtschaftlicher Selbstmord. In den Euro-Krisenländern wurden die Hochschulbudgets um bis zu 35 Prozent gekürzt wie in Griechenland, aber auch in Portugal um 20 Prozent und sogar in den Niederlanden um zehn Prozent. Welche Strategie müssen die Hochschulen bzw. die Hochschulrektorenkonferenz in ihren Forderungen an die neue Bundesregierung fahren, um die Hochschulen gegen Folgen der Euro-Krise abzusichern?

www.tu-berlin.de/?id=141479 www.tu-berlin.de/?id=115296

Campus Charlottenburg: Netzwerken in Kunst, Technik und Politik

©© TU Berlin/PR/Jacek Ruta

pp  Gäste und Beteiligte aus Musik, Kunst, Wissenschaft und Politik gaben sich am 31. Oktober im Jazz-Institut der UdK Berlin ein Stelldichein. Zum dritten Jahresempfang des „Campus Charlottenburg“ hatten die Präsidenten von TU Berlin und UdK Berlin, Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jörg Steinbach und Professor Martin Rennert, sowie der Bezirksbürgermeister

Investitionen in Bildung und Wissenschaft sichern uns Fachkräfte und Innovationen und sind damit die beste Versicherung gegen eine Wirtschaftskrise. Die Hochschulen können auch mit Leistung überzeugen: Die Entwicklung der eingeworbenen Drittmittel und eine Studierendenzahl in Rekordhöhe sprechen für sich. Es wird inzwischen ja auch gesehen, dass die Hochschulfinanzierung gegenüber der Förderung der außer­ universitären Einrichtungen zu kurz gekommen ist, was zu einer Unwucht im Wissenschaftssystem geführt hat, die allen schadet. Das sind starke Argumente. Gleichzeitig steht 2019, im Zeichen der „Schuldenbremse“, ein Ende des Länderfinanzausgleichs ins Haus, was für einige

Ein Großteil des Budgets der Hochschulen stammt inzwischen aus Wettbewerben und Drittmitteln. Das führt zu mangelnder Planbarkeit, zu befristeten Verträgen, unklaren Karriereperspektiven und damit auch zur Instabilität. Gibt es hier mittelfristig einen gangbaren Ausweg?

©© pixelio/Gerd Altmann/All Silhouettes

©© TU Berlin/PR/Jacek Ruta

Die Euro-Krise empfinden viele als Damoklesschwert, auch über der deutschen Hochschulfinanzierung. Wie realistisch ist diese Einschätzung aus Ihrer Sicht?

NACH gefragt bei … … Horst Hippler Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

Auch hier spielt das Gleichgewicht zwischen Grund- und Dritt-, also projektgebundenen Mitteln die zentrale Rolle. Die Hochschulen müssen in der Lage sein, vermehrt Dauerstellen für die Vielzahl neuer Aufgaben einzurichten, und damit Karrierewege neben der Professur schaffen. Dies geht nur über eine nachhaltige Erhöhung der Grundmittel. Vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Patricia Pätzold

Bundesländer Probleme aufwirft, so auch für Berlin. Ist eine Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern das Allheilmittel?

Kein Allheilmittel, aber eine Notwendigkeit. Der Bund muss angesichts der schwierigen, sich womöglich noch verschärfenden Finanzlage der Länder bei der Grundfinanzierung der Hochschulen helfen. Immer wieder wird eine Neuauflage von Studiengebühren in Deutschland diskutiert. England hat es vorgemacht. Im letzten Wintersemester haben sich dort die Gebühren teils verdreifacht. Wie ist die Stimmungslage bei den Mitgliedern der HRK?

Wir haben immer noch eine Bandbreite von Meinungen, aber es überwiegt eine zustimmende Haltung. Das liegt auch daran, dass die Hochschulen, die

zeitweise Beiträge erheben konnten, die Studienbedingungen wirklich verbessern konnten. Sicher sind nur Beitragsmodelle mit fairen, sozial verträglichen Modalitäten akzeptabel. Dazu gehört, die Höhe von Beiträgen nicht zu überziehen. Insofern ist England kein Modell für uns. Öffentliche Forschungsgelder bekommt in England nur, wer einen unmittelbaren gesellschaftlichen Vorteil seiner Forschungen nachweisen kann. Auch bei uns sieht sich die DFG mehr und mehr in die Rolle der Grundfinanzierer gedrängt. Kann man schon von einer unmittelbaren Gefährdung für die Freiheit der Forschung sprechen?

Das sehe ich nicht. Eine ausreichende, verlässliche Grundfinanzierung ist aber nötig, damit das so bleibt und damit weiter erfolgreich Drittmittel eingeworben werden können. Für die

©© HRK/Lichtenscheidt

pp  Rund 2000 Besucherinnen und Besucher füllten das Audimax und den großen Hörsaal H 104 der Universität, als zur 16. Queen’s Lecture an der TU Berlin Professor Paul Dolan, Glücksforscher und Wirtschaftsexperte von der London School of Economics and Political Science, über „Happiness by design“ sprach. Sie alle wollten hören, wie man individuelles Glück und das einer Gesellschaft messen und dann gestalten kann. Der britische Botschafter S. E. Simon McDonald und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisteten einen Beitrag zur deutschen

Prof. Dr. Horst Hippler ist ­Physikochemiker und war von 2002 bis 2009 Rektor der Universität Karlsruhe (TH) sowie von 2009 bis 2012 Rektor der Nachfolgeeinrichtung Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Im Mai 2012 wechselte er nach Bonn als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz.

Studierende Musiker beim Campusfest

von Charlottenburg-Wilmersdorf Reinhard Naumann geladen. rbb-Moderator Arndt Breitfeld führte durch ein Programm, das grenzüberschreitende Ideen darstellte wie die Zusammenarbeit von Technik und Design in der Medizintechnik, in der Gebrauchstauglichkeit von Software-Anwendungen, in Handwerk und Technik an der Deutschen Oper oder in der Erfassung von Architektur „mit allen Sinnen“. Der anschließende Empfang diente dem Hauptziel der Initiative: dem Netzwerken für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Charlottenburg. www.campus-charlottenburg.org

CHIC-Gründerzentrum: Richtfest gefeiert tui  Am 23. Oktober feierte das Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC) Richtfest für seinen Erweiterungsbau an der Bismarckstraße. Das CHIC befindet sich im ehemaligen Gerling-Haus, das heute zum Campus von TU Berlin und Universität der Künste Berlin (UdK) gehört. Dort haben sich derzeit 27 Unternehmen niedergelassen. In dem um 1960 errichteten markanten CHICHauptgebäude, das seit Oktober 2012 grundlegend saniert und den Bedürfnissen von Start-ups angepasst wurde, werden Mitte 2014 mehr als 5000 Quadratmeter für Gründer aus dem Technologiebereich zur Verfügung stehen.

Verknüpfung von Forschung und Lehre im Bewerberprofil Mit der Einführung eines „Lehrportfolios“ will die TU Berlin bei ihren zukünftigen Berufungen auch die Lehrkompetenz berücksichtigen pp  Ab sofort erwartet die TU Berlin

ne Lehre anzuregen, wird im Rahmen von den Bewerberinnen und Bewer- der Bewerbung für eine Berufung mit bern auf eine Professur ein ausführ- dem „Lehrportfolio“ eine Dokumenliches sogenanntes „Lehrportfolio“. tation der Auseinandersetzung mit der Dieses wird einen wichtigen Bestand- eigenen Lehrtätigkeit erwartet – oder, teil des Berufungsverfahrens bilden. falls diese noch ganz am Anfang steht, „Ein neues Verständnis von Lehren konkrete Vorstellungen und Ideen und Lernen kann nur von allen Ak- zum universitären Lernen und Lehren. teuren gemeinsam getragen werden. „Es ist uns bewusst“, so Hans-Ulrich Mit dem ,Lehrportfolio‘ haben wir Heiß, „dass Bewerberinnen und Benun einen weiwerber von teren Schritt in außerhalb diese Richtung Ein neues Verständnis von Lehren und der Hochgetan“, so Prof. schule, zum Lernen kann nur von allen Akteuren Dr. Hans-Ulrich Beispiel gemeinsam getragen werden. Heiß, der als 2. aus der InProf. Dr. Hans-Ulrich Heiß, dustrie, in Vize­präsident der 2. Vizepräsident der TU Berlin der Regel TU Berlin für den nur geringe Bereich Studium Lehrerfahund Lehre zuständig ist. „Wir wollen damit sowohl die rung nachweisen können. Dies beLehrkompetenzen als auch die Lehr- rücksichtigen wir aber in den Verfahpersönlichkeit der Bewerberinnen und ren entsprechend.“ Bewerber kennenlernen.“ Doch auch von diesem Bewerberkreis Um die Selbstreflexion über die eige- wünscht sich die Universität, dass er

sich mit universitärer Lehre auseinandersetzt und das Lehrverständnis sowie den individuellen Lehransatz in einem Lehrportfolio dokumentiert. Die Idee dahinter ist, dass Forschung und Lehre nicht als Gegensätze betrachtet werden, sondern als eine Verknüpfung, die sich im „Lehrportfolio“ darstellen lässt. Im Idealfall zeige das Portfolio, wie die Forschungstätigkeit und das forschende Lernen didaktisch aufeinander bezogen werden. Deshalb hat das neue „Lehrportfolio“ auch kein festes Format. Vielmehr soll es ein Spiegel der bisherigen und zukünftigen Lehrtätigkeit sein, der individuell und persönlich gestaltet ist und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung ermöglicht. Derzeit beginnen bereits die ersten Berufungsverfahren an der TU Berlin, in denen das Lehrportfolio Bestandteil sein wird. www.tu-berlin.de/?id=1629 (siehe „weitere Informationen“)

25 Jahre Qualitäts­ wissenschaft

Festkolloquium tui  Seit

einem Vierteljahrhundert steht das Fachgebiet Qualitätswissenschaft der TU Berlin für zukunftsweisende Forschung. Ein Festkolloquium mit spannenden Vorträgen zur erlebnisreichen Vergangenheit und zu Visionen und Herausforderungen für die Zukunft würdigt diese Entwicklung. In diesem Rahmen stellen die TU Berlin und der Verband der Automobilindustrie (VDA) die neue Stiftungsprofessur „Qualitätsstrategie und -kompetenz“ vor, die an der TU Berlin angesiedelt wird. Sie soll künftig die Gesamtkompetenz der Universität im Themenfeld der Qualität stärken und gleichsam die Inhalte für die Wirtschaft noch besser nutzbar machen. Es laden ein: Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem (TU Berlin) und Dr.Ing. Ulrich Eichhorn ( VDA). Zeit: 22.November 2013, 13–14.30 Uhr Ort: Produktionstechnisches Zentrum Berlin, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin.Die Veranstaltung ist öffentlich. Eintritt frei. www.tu-berlin.de/?id=140993

Aktuell

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©© Fraunhofer IZM

TU intern · Nr. 11/November 2013

eine frage bitte …

Europäisch unterwegs – welche Pläne haben Sie? 170 Studierende aus der ganzen Welt trafen sich vom 14. bis zum 16. Oktober 2013 an der TU Berlin, um den Beginn ihres Studienprogramms an der paneuropäischen EIT ICT Labs Master School zu begehen. Das Programm vereint technische Exzellenz mit Unternehmergeist und Innovationsfähigkeiten in der Informationsund Kommunikationstechnologie. Bei dem zweijährigen Studiengang können die Studierenden die Kontakte zu Partnerunternehmen der EIT ICT Labs Master School nutzen und von der Zusammenarbeit mit Dozentinnen und Dozenten aus unterschiedlichen Kulturen profitieren. Zum Netzwerk der herausragenden Universitäten, die den Studierenden zur Auswahl standen, gehört auch die TU Berlin.

Hinter den Kulissen: Der Reinraum im Fraunhofer IZM im Wedding ist einer der Dreh- und Angelpunkte der Mikrochipforschung

20 Jahre Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM)

Miklos, 23, Ungarn, Security & Privacy Ich habe mich für die TU Berlin entschieden, weil ich an der deutschen Sprache und Kultur sehr interessiert bin. Im nächsten Jahr werde ich in Budapest studieren. Ich werde hier mehr Qualifikationen bekommen und kann leichter einen passenden Job finden oder sogar ein Unternehmen gründen. An der TU Berlin gibt es viele exzellente Dozentinnen und Dozenten.

Kleiner, intelligenter, zuverlässiger Starke Kooperation mit der TU Berlin – neues Zentrum „AdaptSys“ geplant

Das Institut kümmert sich seit 20 Jahren mit namhaften Industriepartnern darum, Mikroelektronik mit Eigenschaften zu versehen, die diese eigentlich nicht besitzt: Dank ausgeklügelter Integrationstechnologien werden etwa Leiterplatten dehn- und waschbar, werden Sensormodule noch kleiner und sind mit über 250° C extrem hitzebeständig. Zur effektiven Umsetzung seiner Forschungsziele hat das Fraunhofer IZM eine strategische Kooperation mit der TU Berlin angebahnt. Während die TU Berlin ihre Innovationsfähigkeit in der Grundlagenforschung in die Kooperation einbringt, steuert das Fraunhofer IZM neben der anwendungsorientierten Forschungsarbeit eine ausgezeichnete technische Ausstattung, hohe Personalkonstanz und große Erfahrung in der Bearbeitung internationaler Projekte bei. Seit seiner Gründung 1993 profitiert das Fraunhofer IZM von dieser erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt „Technologien der Mikroperipherik“, dessen Leiter, TU-Professor Herbert Reichl, so in den 1990er-Jahren einer

der weltweit ersten wissenschaftlichen Einrichtungen auf dem Gebiet der Aufbau- und Verbindungstechnik vorstand. TU-Professor Klaus-Dieter Lang führt seit 2011 diese Tradition einer gemeinsamen Leitung des Forschungsschwerpunkts und des Fraunhofer IZM fort. Seit seiner Gründung aus Arbeitsgruppen der TU Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und des früheren Instituts für Mechanik an der Akademie der Wissenschaften in Chemnitz blickt das Fraunhofer IZM auf eine überaus erfolgreiche Entwicklung zurück: Mit 21 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,4 Millionen D-Mark im Gründungsjahr wuchs das Institut in der Folge immens, sodass drei ehemalige Institutsstandorte (München, Teltow, Chemnitz) inzwischen autarke Einrichtungen sind, der Chemnitzer Institutsteil ist sogar ein eigenständiges Institut. An den derzeit drei Standorten in Berlin, Dresden und Oberpfaffenhofen erbringen mehr als 200 Mitarbeiter 85 Prozent des Umsatzes von über 28 Millionen Euro durch Vertragsforschung. 1965 formulierte Gordon Moore das Gesetz, dass sich die Anzahl der Schaltkreiskomponenten auf einem Computerchip alle zwölf bis 24 Monate verdoppelt. Die meisten europäischen Firmen haben sich heute allerdings von der alleinigen Strategie der Strukturverkleinerung, „More Moore“, verabschiedet. Der europäische

Weg liegt heute aufgrund der besonderen Nähe zum Anwender in der Konzeption von ganzen Systemen („More than Moore“). Allerdings verlangen solche Systeme die Integration von zusätzlichen Funktionen wie Sensoren und Aktuatoren, Antennen und passiven Bauelementen auf der Basis einer höchst flexiblen Chiptechnologie. Produktanwendung und Mikroelektronik sollen also miteinander verschmelzen. Für dieses Ziel baut das Fraunhofer IZM momentan das neue Zentrum „AdaptSys“ auf, das von der EU, dem Land Berlin, dem BMBF sowie der Fraunhofer-Gesellschaft finanziert wird und 2014 eröffnet werden soll. Dort sollen Technologien entwickelt werden, die es ermöglichen, dass Elektronikkomponenten nicht wie bislang gefertigt und nachträglich montiert, sondern bereits in beliebige Systeme integriert werden können. Hierdurch lassen sich Wertschöpfungsketten enger verzahnen und übergreifende Synergien zwischen teilweise artfremden Branchen erreichen. Das Zentrum wird sich auf Entwicklungen für die Medizin-, Energie- und Sicherheitstechnik konzentrieren, die gerade in Berlin von großer Bedeutung sind. So sollen beispielsweise dehnbare Sensorbandagen zur Verkürzung der Wundheilung oder 3D-Solarzellen für beliebige Formen möglich sein. 

Georg Weigelt Fraunhofer IZM

Umbruch in der Arbeitswelt „Als Betriebsärztin verstehe ich mich in erster Linie als Präventivmedizinerin“, sagt Kerstin Ehrhardt. Seit dem 1. Juli 2013 ist die neue Ärztin im Betriebsärztlichen Dienst der TU Berlin im Amt. Zum Ende des Jahres wird der langjährige Betriebsarzt Dr. Ulrich Loth seine Tätigkeit an der TU beenden. Arbeitsmedizin konzentriert sich auf die Harmonisierung des Verhältnisses von Mensch und Arbeit. „Wir erleben derzeit einen Umbruch in der Arbeitsmedizin. Die ,alten Gefahren‘ wie physische Belastung, Lärm und Gefahrstoffe treten aufgrund moderner Technologien insgesamt eher zurück. Wir haben weniger mit Unfällen zu tun, denn die getroffenen Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz befinden sich inzwischen meist auf einem hohen Niveau“, erklärt Kerstin Ehrhardt. „Heute leiden die Menschen eher unter psychomentalen Belastungen, hervorgerufen unter anderem durch immer anspruchsvollere Tätigkeiten,

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Kerstin Ehrhardt ist seit Sommer 2013 die neue TU-Betriebsärztin

Kerstin Ehrhardt – auch Expertin für Arbeitsmedizin

Arbeitsverdichtung, Zeitarbeit sowie die Auflösung der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.“ Die Gesundheit der Beschäftigten sei jedoch eine Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens. Um die Arbeitskraft langfristig zu erhalten und zu stärken, seien nachhaltige Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, die sich an den

Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren, notwendig. Zu diesen Themen wird die Betriebsärztin auch in verschiedenen Arbeitskreisen tätig sein. Es ist ihr wichtig, darauf hinzuweisen, dass sie, wie jede Ärztin, der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt, und: „Natürlich bin ich auch gern da, wenn es jemandem akut schlecht geht, zumal ich etliche Jahre meines Berufslebens allgemeinmedizinisch tätig war.“ Studiert hat Kerstin Ehrhardt in Rostock, wo sie auch zur Fachärztin für Allgemeinmedizin ausgebildet wurde. Danach arbeitete sie in hausärztlichen Praxen und nochmals im Krankenhaus in der Inneren Medizin. In Bonn absolvierte sie ihre Weiterbildung zur Fachärztin für Arbeitsmedizin und kam anschließend nach Berlin, wo sie unter anderem in einem fachübergreifenden Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) tätig war. Patricia Pätzold www.ba.tu-berlin.de

Jaeny, 24, Schweden, Human ­Computer Interaction & Design

Lilla, 23, Ungarn, Security & Privacy

Das erste Jahr werde ich in Stockholm verbringen, das zweite in London oder Berlin. Die TU Berlin hat einen sehr guten Ruf und viele Kooperationen mit anderen Unis. Die EIT ICT Labs haben ein Büro in Stockholm, wo ich lebe. Ich könnte mir vorstellen, nach meinem Studium ein eigenes Unternehmen zu gründen; aber ich würde auch für eine Firma arbeiten, die in meinem Fachbereich tätig ist.

Ich werde im zunächst an der TU Berlin studieren. Die Uni hat einen sehr guten Ruf. Erst wollte ich nach Italien, aber ich glaube, mit einem Studium an der TU Berlin werde ich beruflich bessere Chancen haben. Im zweiten Jahr möchte ich in meine Heimat Ungarn gehen.Wir können im Ausland studieren und Kontakte zu Unternehmen knüpfen – das ist der Vorteil dieses Studiums.

Alessio, 23, Italien, Security & Privacy

Foteini, 25, Griechenland, ­Distributed Systems & Services

Im ersten Jahr werde ich in Trento, Italien, sein und im zweiten Jahr in Holland oder Ungarn. Das Programm bietet die perfekte Mischung aus technischen und unternehmerischen Aspekten. Die Welt ist global vernetzt  – Auslandserfahrung ist wichtig. Mein Ziel ist es, später für ein großes, erfolgreiches Unternehmen zu arbeiten. Ich habe erfahren, dass es an der TU Berlin die Spezialisierung „High Assurance Systems“ gibt – das finde ich sehr wichtig.

Die beiden ersten Semester werde ich an der TU Berlin sein. Ich liebe die Einrichtung und all die Möglichkeiten, die wir hier haben. Der Ort inspiriert, zu lernen und mehr zu lesen – die Uni-Bibliothek gefällt mir sehr gut. Ich mag die Tatsache, dass man Studien in zwei Ländern absolviert und so unterschiedliche Menschen trifft. Das zweite Jahr werde ich in Stockholm verbringen.

©© TU Berlin/PR/Jacek Ruta (7)

Die weltweit kleinste Kamera, die kleinste Mikropumpe, die winzigste Brennstoffzelle, das kleinste Hörgerät oder der kleinste Funksensor – 20 Jahre Fraunhofer IZM (Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration) sind voller Superlative.

Pavan, 24, Indien, Embedded Systems Xin, 24, China, Human Computer Interaction & Design Zuerst möchte ich in Paris studieren, danach in Stockholm. Ich habe bereits als Ingenieurin für Ericsson in China gearbeitet. Wenn man das Programm absolviert, hat man die technologischen Grundlagen und weiß, wie man ein Unternehmen führt. Ich würde gerne für ein großes Unternehmen arbeiten. Ich glaube, dass Deutschland eins der wirtschaftlich stärksten Länder ist. Die TU Berlin ist ein sehr guter Standort.

Zunächst werde ich in Holland studieren, danach in Schweden. Dort würde ich gerne bei Volvo oder Skania ein Praktikum absolvieren. Die Mobilität gefällt mir am meisten am Programm der EIT ICT Labs. Darüber hinaus gibt es Entrepreneurship-Kurse. Ich würde gerne im Anschluss in der „Vehicle-to-Vehicle Communication“ arbeiten. Deutschland ist in der Automobilbranche führend. Es gibt hier viele erfolgreiche Unternehmen. 

Agnieszka Asemota

www.masterschool.eitictlabs.eu

Innenansichten

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TU intern · Nr. 11/November 2013

Universitätsbibliothek: Neues für Lehrende und Studierende

Analoges und Digitales ©© TU Berlin/PR/Jacek Ruta (3)

In der Studierbox tui  Eigentlich wollte Prof. Dr.-

Ing. Oliver Paschereit nur sehen, wie auf die E-Book-Version seines neuen Lehrbuchs in den Regalen der Zentralbibliothek hingewiesen wird. Doch dann nutzte er die Gelegenheit, an einem der neuen, abgeschirmten Arbeitsplätze Probe zu sitzen. Platz nehmen können auch die Studierenden, auf allen normalen Plätzen ohne Anmeldung und in den Studierboxen nach Reservierung. Eine weitere wichtige Neuerung: QR-Codes weisen in der

Unerlässlich für Forschung und Lehre Umfrage zeigt hohe Zufriedenheit mit der ­Uni-Bibliothek

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

tui  Die Zufriedenheit mit den

Lehrbuch auch als E-Book: Oliver Paschereit schlug nach

www.ub.tu-berlin.de/index.php?id=6465 (Reservierung Studierboxen)

Unter dem Motto „Analog | Digital“ präsentierten sich die Universitätsbibliotheken von TU Berlin und UdK Berlin mit einem vielfältigen und interessanten Programm zur 2. Langen Nacht der Bibliotheken am 24. 10. 2013. Bei freiem Eintritt bot das gesamte Gebäude mehr als 1500 Besucherinnen und Besuchern überraschende Momente, Ausstellungen, Leseproben und musikalische Experimente. Auch eine Kinderrallye für die sieben- bis zehnjährigen Gäste war mit im Programm. Beim Eintritt ins Foyer konnte in der erstmalig stattfindenden Game Lounge digital gespielt, gelernt und kommuniziert werden. „The Fabulous Fridays“, ein Pop-Jazz-Chor aus Studierenden der Universität der Künste (UdK) Berlin, lud zum Mitsingen ein. Und auf dem Podium im hinteren Lichthof dis-

Engagiert für die TU Berlin – Ehrung 2013 Vorschläge willkommen – Einsendeschluss 29. November tui  Der Präsident der TU Berlin,

Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jörg Steinbach, lobt auch in diesem Jahr den Preis „Engagiert für die TU Berlin“, der für hervorragende Leistung in Verwaltung, Dienstleistung und Technik vergeben wird. Es sollen diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Berlin geehrt werden, die in herausragender Weise in den Büros, Laboren und Werkstätten zum Fortkommen der Universität beitragen. Die Personen sollten sich auszeichnen durch engagiertes Arbeiten, hohes Dienstleistungsbewusstsein, starke Identifikation mit dem Arbeitsinhalt sowie

Kollegialität, Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft, die als „gute Seele“ des Fachgebietes, der Fakultät oder der Einrichtung fungieren. Alle Mitglieder der Universität sind aufgerufen, geeignete Personen vorzuschlagen, die in den verschiedenen Bereichen der TU Berlin tätig sind und keine wissenschaftliche Tätigkeit ausüben. Ein formloser Antrag mit Begründung per Fax (030/314-2 67 60), per Mail ([email protected]) oder per Post (Sekr. P) genügt. Einsendeschluss ist der 29. November 2013. www.tu-berlin.de/?id=124538

„Sicher mit System“ Hochschulübergreifender Arbeits- und Umweltschutz tui  Speziell für die drei größten Ber-

liner Hochschulen Freie Universität, Humboldt-Universität und Technische Universität wurden seit März dieses Jahres von der Unfallkasse Berlin sechs Workshops zum Thema Arbeitsschutz durchgeführt, um Prozesse und Verantwortlichkeiten zu klären und umsetzungsreife Vorschläge zu erarbeiten. Im Rahmen des Projektes „Sicher mit System“ bietet die Unfallkasse Unterstützung und Arbeitshilfen zum Prozess-Spektrum Arbeitsschutz. Neben Betriebsärzten und -ärztinnen sowie „Arbeitsschützern und -schützerinnen“ nahmen auch Beschäftigte und Führungskräfte aus den Technikabteilungen, aus den Fakultäten sowie Personalratsmitglieder teil. Die Kanzlerin der TU Berlin, Prof. Dr. Ulrike Gutheil, hatte die Teilnahme der TU

Berlin ausdrücklich befürwortet. An sechs Tagen  – zweimal war die TU Berlin Gastgeber  – wurden Themen des Arbeits- und Umweltschutzmanagements wie Gefährdungsbeurteilung oder Vorgehen im Notfall intensiv beleuchtet, um die Arbeitgeberverantwortung der Leitenden, die Unterstützungsfunktion der Stabsstellen sowie die Durchführungszuständigkeit der Betreibenden universitätsübergreifend zu klären. Senkung des Unfallrisikos, Erhöhung der Sicherheit und Verbesserung der Rechtssicherheit waren erklärte Ziele dieser Präventionstage. Neben der fachlichen Bereicherung wurde von den 24 Teilnehmenden vor allem auch die neu belebte Vernetzung der drei Universitäten hervorgehoben sowie eine weitere Zusammenarbeit spontan beschlossen.

kutierten Expertinnen und Experten über die Rolle von Open Access für das wissenschaftliche Publizieren im 21. Jahrhundert (Foto oben). Ein neonfarbenes Wegeleitsystem auf dem Fußboden erleichterte den Gästen den Weg zu vielen kleinen Kunstwerken, die sonst vielleicht übersehen worden wären. Bei „Lanhouse Concert/Laptop chorale“ flimmerten den überraschten Besucherinnen und Besuchern bunt leuchtende, musizierende Bildschirme entgegen. Den zufälligen Moment künstlerischer Interaktion fing das Projekt „The Ways Things May Go“ ein, hier konnte man digitale Bilder mit elektrischem Licht aus Spraydosen verändern (Foto links). Manche Gäste waren auch einfach nur gekommen, um zu lesen oder sich auszuruhen (Foto rechts).ehr

Neue Gesichter in der TU-Verwaltung Erfindungen, Patente, Verwertung pp  Seit Juli 2013 ist die neue Stabsstelle Patent- und Verwertungsmanagement (PVM) an der TU Berlin aktiv und mittlerweile mit vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern voll einsatzfähig. Diese kommen aus der ipal Gesellschaft für Patentverwertung Berlin mbH, welche ihren Geschäftsbetrieb einstellen musste. Die Stabsstelle PVM hat die Aufgabe, die von der TU Berlin angestrebte aktive Patent- und Verwertungsstrategie umzusetzen. Für künftige Erfinderinnen und Erfinder bleibt das bestehende Verfahren der Erfindungsmeldung gültig. Die Bewertung, Anmeldung und Betreuung des Verfahrens wird nun von PVM mit Hilfe externer Kanzleien und Dienstleister durchgeführt. Geleitet wird der Bereich PVM von Dr. Franziska Sauer, die auch für das IP-Management sowie die Beauftragung externer Patentanwälte verantwortlich ist. Dr. Oliver Huth prüft die Erfindungen inhaltlich, betreibt die Neuheitsund Marktrecherche und trifft Absprachen

www.ub.tu-berlin.de/index.php?id=6787

Campusblick Wechsel in der Kommission

Gleichstellungscontrolling als Querschnittsaufgabe ©© TU Berlin/PR/Ulrich Dah (2)

Lehrbuchsammlung am Regalboden auf die parallele elektronische Version, also auf ein E-Book eines Titels hin, wenn sie im Campusnetz der TU Berlin zugänglich ist. Zu besichtigen ist dies zum Beispiel bei dem Standardwerk der Strömungslehre, an dem Oliver Paschereit mitgewirkt hat (Heinz Schade/Ewald Kunz: Strömungslehre, 4. erweiterte Auflage, bearbeitet von Frank Kameier und Oliver Paschereit, De Gruyter Verlag, 2013, ISBN: 978-3110-29221-3).

Services der Universitätsbibliothek von TU Berlin und UdK Berlin ist insgesamt sehr hoch.Verbesserungsbedarf wird zum Teil beim Bestand, insbesondere bei der Erweiterung des Online-Angebots, gesehen, sowie bei der Situation der Schließfächer in der Zentralbibliothek im VOLKSWAGENHaus und dem Geräuschpegel im Gebäude. Das ergab eine Anfang 2013 vom Fachgebiet „Methoden der empirischen Sozialforschung“, Institut für Soziologie, in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek der TU Berlin durchgeführte Umfrage unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin. Mehr als 1600 Lehrende nahmen daran teil, eine sehr hohe Ausschöpfungsquote, wie die Bibliotheksleitung bestätigt. Etwa 15 Prozent sind „sehr zufrieden“, fast 54 Prozent „eher zufrieden“, nur knapp neun Prozent sind „eher oder gar nicht zufrieden“. Lediglich ein Prozent aller Befragten fanden, dass Forschung und Lehre ohne Universitätsbibliotheken genauso gut funktionierten. Hingegen halten 39 Prozent die Universitätsbibliotheken für wichtig, 59 Prozent sogar für unerlässliche Akteure in Forschung und Lehre. Die Auswertung kann online eingesehen werden.

Marieke Gonschior

pp  Seit August 2013 hat auch das Gleichstellungscontrolling an der TU Berlin ein Gesicht: Mit Marieke Gonschior soll das Thema Gleichstellung als permanente Querschnittsaufgabe in der Institution TU Berlin verankert werden. Marieke Gonschior hat Erziehungswissenschaft, Soziologie und General Management in Rostock und Berlin studiert. „Als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Rostock konnte ich mich im Projekt ,Wissenschaftskarrieren‘ intensiv mit den Unwägbarkeiten solcher Karrieren auseinandersetzen“, sagt Marieke Gonschior. Doch sie wollte nicht nur forschen, sondern auch verändern. So war sie in der Deutschen Telekom AG unter andeSabine Liesenfeld, Oliver Huth, Franziska Sauer und Jeanne Tromrem an der Umsetzung mer (v. l.) kümmern sich nun um die Verwertung von Erfindungen der Frauenquote beteiligt. An der TU Berlin wird mit den Erfinderinnen und Erfindern. Jeanne sie daran mitarbeiten, Gleichstellungsziele Trommer obliegen die nach der Patentan- weiter strukturell in der Uni zu verankern, insbesondere durch die Weiterentwicklung meldung folgenden Verwertungsaktivitäten, und Sabine Liesenfeld vervollständigt das des Daten- und Kennzahlensystems in Bezug Team in der IP-Administration. auf Gleichstellung.

tui  Die Hochschulen haben sich verpflichtet, jedem konkreten Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten nachzugehen. An der TU Berlin gibt es dafür die Kommission zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Neu als Kommissionsmitglied ist Prof. Dr. Regine von Klitzing, Institut für Chemie. Sie ersetzt Prof. Dr.-Ing. Günther Wozny, Fachgebiet Dynamik & Betrieb technischer Anlagen, der ausgeschieden ist. Die weiteren Mitglieder sind: Prof. Dr. Klaus Petermann, Fachgebiet Hochfrequenztechnik/Photonics, sowie Prof. Dr. Günter Abel, Fachgebiet Theoretische Philosophie. Ansprechpartner ist in erster Linie der Ombudsmann Prof. Dr.-Ing. Matthias Rötting. Ratsuchende können sich auch unmittelbar an die Mitglieder der Untersuchungskommission wenden. In begründeten Fällen wird ein Untersuchungsverfahren eingeleitet. Je nach Ergebnis entscheidet der TU-Präsident über die Folgen. www.tu-berlin.de/?id=23507

Neuer Online-Look tui  Seit Mitte Oktober zeigt die Website der TU-Studienberatung ein neues Gesicht. Ziel der Überarbeitung und Verschlankung der Seiten war es, Besucherinnen und Besucher, vor allem Studierende und Studieninteressierte, auf möglichst kurzen Wegen zu den gewünschten Inhalten zu führen. Der neue „Online-Look“ entstand in Zusammenarbeit mit dem IT-Servicecenter der TU Berlin „tubIT“. Der neue Webauftritt ist unter der bisherigen Adresse zu erreichen, von den alten Seiten wird jedoch möglichst treffsicher in den neuen Bereich weitergeleitet. Der Webbeauftragte Niko Gebauer freut sich über Feedback ebenso wie über Hinweise auf mögliche Fehler oder Probleme. www.studienberatung.tu-berlin.de

Alumni

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Biete Ideen – suche Partner

Personalia Präsident der wissen­ schaftlichen Glasbläser

Wie sieht unsere Zukunft aus? Welche Erfindungen werden unser Leben beeinflussen? An der TU Berlin kursieren etliche Ideen für die Lösung der Probleme von morgen. Auf der Netzwerkveranstaltung „Alumni.Angel.Abend“, die das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) der TU Berlin einmal jährlich ausrichtet, präsentieren sich mutige Gründerinnen und Gründer, die dabei sind, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Eine Welt ohne Wasserknappheit – daran arbeitet „Akvolution“. Das Team möchte die Meerwasserentsalzung kostengünstiger und zuverlässiger gestalten und so helfen, die Wasserproblematik in diversen Teilen der Erde zu lösen. Gefördert wird „Akvolution“ durch den EXIST-Forschungstransfer. Der Mentor des Teams ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. h.c. Dr. h.c. Günter Wozny am Institut für Prozess- und Verfahrenstechnik. Eine kleine technische Revolution ist die Idee von „DISDAR“. „Wir arbeiten am ,schlauen Rechner‘“, erklärt Gründer Lukas Egger. „Wir entwickeln Algorithmen und Software, die automatisch Informationen aus Dokumenten extrahieren. Das stellt eine enorme Erleichterung für zukünftige Generationen dar.“ Das Team wird durch ein EXIST-Gründerstipendium gefördert, Mentor ist Prof. Dr. Marc Alexa vom Institut für Technische Informatik und Mikroelektronik.

©© TU Berlin/PR/Jacek Ruta

Auf dem 6. Alumni.Angel.Abend am 21. 11. 2013 präsentieren sich fünf vielversprechende Start-ups aus der TU Berlin im Lichthof. Ziel des Abends ist es, die jungen Teams mit erfolgreichen Alumni-Gründerinnen und -Gründern zu vernetzen und die Öffentlichkeit für ihre Innovationen zu begeistern.

 Gute Gespräche beim Alumni.Angel.Abend im vergangenen Jahr

Gut für beide Seiten Abschluss der 3. Staffel des Programms „Externes Mentoring“ bk  „Ziel erfüllt. Mein Mentor hat mir

in kurzer Zeit einen optimalen Einblick verschafft“, sagt Marvin Böttger. Er studiert im Master-Studiengang „Technischer Umweltschutz“. Sein Mentor ist Alumnus Tobias Laiblin, der an der TU Berlin Energie- und Verfahrenstechnik studiert und auch in dem Fach promoviert hat. „Ich war froh, dass ich einen Aufhänger hatte, mal wieder in die TU Berlin zu kommen“, sagt er. Die beiden waren in den vergangenen neun Monaten eines von insgesamt 20 Tandems im Rahmen des Programms „Externes Mentoring“, das der Career Service der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Alumniprogramm durchführt. Ziel ist, dass berufserfahrene Alumni ihrem jeweiligen Mentee beim Übergang von der Uni in den ersten

Job zur Seite zu stehen. Mitte Oktober endete die dritte Staffel: Mentoren und Mentees waren an die TU Berlin eigeladen, um über ihr Tandem zu berichten. Schön zu hören dabei: Nicht nur die Mentees profitieren vom Tandem, auch die Mentoren. „Ich habe gemerkt, wie festgefahren ich schon auf vielen Wegen bin. Durch meinen Mentee habe ich viele Dinge, die ich jeden Tag tue, wieder mehr hinterfragt“, bemerkte einer der Mentoren. Demnächst beginnt die vierte Staffel. TU-Alumni, die sich als Mentorin oder Mentor engagieren möchten, können sich gern mit Katja Glaeske oder Bettina Klotz in Verbindung setzen. T 030/314-2 28 93 oder -2 76 50 www.tu-berlin.de/?id=88421

Erfolg für Nachwuchs­ wissenschaftler Auszeichnungen für zwei hervorragende Dissertationen bk  Zum zweiten Mal vergab der

Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. (VBKI) am 28. Oktober einen mit jeweils 3000 Euro dotierten Wissenschaftspreis. Unter den diesjährigen sechs Preisträgerinnen und Preisträgern sind auch zwei Nachwuchswissenschaftler aus der TU Berlin. Dr. rer. nat. Max Klimm vom TU-Institut für Mathematik wurde für seine Dissertation zum Thema „Competition for Resources – The Equilibrium Existence Problem in Congestion Games“ geehrt. Ein weiterer Preis ging an Dr.-Ing. Matan Beery vom Fachgebiet Prozesswissenschaften. Er hat sich in seiner Dissertation mit dem Thema „Novel Sustainable Concepts in Process

Keine Fehlplanungen mehr bei Großbauvorhaben, das ist das Ziel des Startups „Sablono“. Mentor des Teams ist Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Huhnt am Institut für Bauingenieurwesen. Die „Sablono“-Software plant Bauvorhaben detaillierter und damit sicherer. Gerade gestartet ist „yourKon“. Seit September 2013 erhält das Team des Mentors Prof. Dr.-Ing. Henning Meyer vom Institut für Konstruktion, Mikround Medizintechnik ein EXIST-Gründerstipendium. Gründer Sebastian Lehnert: „Unsere 25-Kilo-Maschine kann Türöffnungen in große Windkrafttürme brennen. Bisher wurde das manuell gemacht und dauerte bis zu acht Stunden. Jetzt dauert es nur eine Stunde und geht wesentlich einfacher.“ Bereits erfolgreich am Markt ist das TU-Start-up „TestObject“. Die App-Testing-Software ist online, 400 User sind registriert und erste Kunden akquiriert. Nach gelungener Finanzierungsrunde wuchs das Team auf inzwischen zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Mentoren sind Prof. Dr. Klaus-Robert Müller und Prof. Dr.-Ing. Sebastian Möller vom Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik. So unterschiedlich die Ideen und Gründungsstadien auch sind, so ähnlich sind die hohen Erwartungen der Start-ups an den Alumni.Angel. Abend. Alle fünf werden am 21. November auf der Suche sein: nach potenziellen Investoren, möglichen Kooperationen und spannenden Diskussionen. Ein Blick in die Zukunft lohnt. Interessierte sind in den Lichthof der TU Berlin eingeladen: Ab 17 Uhr startet der Pitch der jungen Start-ups im Lichthof.

Design and Assessment of Seawater Reverse Osmosis Pre-treatment“ beschäftigt.Wenige Tage später konnte er für diese Arbeit einen weiteren Preis entgegen nehmen: Am 31. Oktober wurde mit einem VAA-Stiftungspreis (Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie e.V.) ausgezeichnet. Die Stiftung würdigt damit hervorragende Dissertationen im Bereich der chemisch-pharmazeutischen Wissenschaften. In seiner Doktorarbeit hat sich Matan Beery mit „Meerwasserentsalzung“ beschäftigt. Ein Thema, das er mit der Gründung des Start-ups „Akvolution“ weiterverfolgen wird (siehe Artikel oben auf dieser Seite).

©© VDG

Während des 6. Alumni.Angel.Abends im Lichthof der TU Berlin präsentieren sich fünf Start-ups

pp  Norbert Zielinski, ehemaliger technischer Glasbläser der FAK II Mathematik und Naturwissenschaften, wurde im September zum Präsidenten des Verbandes Deutscher Glasbläser (VDG) gewählt. Im Sommer 2012 verabschiedete er sich mit der Veranstaltung „Glas in Wissenschaft und Kunst“ an der TU Berlin aus dem aktiven Berufsleben. Der VDG ist im Bereich „Scientific Glassblower“ der größte weltweit. www.vdg-ev.org

Führungsposition am Oak Ridge National Laboratory bk  Prof. Dr. Alan Tennant wurde zum leitenden Wissenschaftler am Neutron Sciences Directorate des Oak Ridge National Laboratory (ORNL) berufen. Anfang November trat er sein neues Amt an. Alan Tennant wurde 2004 auf die Professur für Experimentelle Physik der TU Berlin berufen und war gleichzeitig Leiter der Abteilung Magnetismus am damaligen HahnMeitner-Institut (HMI). In seiner neuen Position verantwortet er den Entwurf einer strategischen Vision für das ORNL, die neue Horizonte für die Neutronenforschung eröffnet und die internationale Attraktivität des ORNL weiter steigert.

Julia Helms

www.tu-berlin.de/?135769

TU-Alumni-Portal Ihre Verbindung zur TU Berlin www.alumni.tu-berlin.de

Die TU Berlin sagt Danke

28 000 Euro Rückmeldegebühren für Deutschlandstipendien gespendet 28 000 Euro – das ist eine ansehnliche Summe. Gespendet wurde sie von Alumni der TU Berlin zur Finanzierung des Deutschlandstipendiums. Statt sich die von 1996 bis 2004 zu Unrecht erhobenen Rückmeldegebühren erstatten zu lassen, spendeten viele Absolventen ihre zu viel gezahlten Beträge in Höhe von 50 bis 800 Euro. Bereits 15 Stipendien konnten so finanziert werden. Sehr herzlich möchten wir uns deshalb bei allen „AbsolvEnten“ bedanken, die bisher über den Badewannenrand hinausgeschaut haben und bereit waren, einen Teil ihres eigenen Erfolges an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Und wir freuen uns, wenn noch viele diesem Beispiel folgen. Lassen auch Sie andere auf der Welle des Erfolges schwimmen und unterstützen Sie das Deutschlandstipendium! Wie Sie Förderer werden können Das Deutschlandstipendium ist eine Initiative des BMBF für eine neue Förderkultur. Leistungsstarke und gesellschaftlich sowie sozial engagierte Studierende aller Nationalitäten werden für mindestens zwei Semester finanziell unterstützt. Wenn auch Sie begabten Studierenden helfen möchten, sich auf ihr Studium an der TU Berlin zu konzentrieren, können Sie noch bis zum 31. Dezember 2013 Ihre Rückmeldegebühren und darüber hinaus grundsätzlich jeden Betrag für das Deutschlandstipendium spenden. Die Spende ist steuerlich absetzbar. Online-Antragsformular Rückmeldegebühren http://erea.zuv.tu-berlin.de Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium www.career.tu-berlin.de/deutschlandstipendium Spendenkonto Deutschlandstipendium Technische Universität Berlin Konto: 8841 0150 03, BLZ: 100 900 00 IBAN: DE69 1009 0000 8841 0150 03 BIC: BEVODEBB Berliner Volksbank Verwendungszweck: 71-28292-10034667

©© TU Berlin/Career Service/J.Ruta

TU intern · Nr. 11/November 2013

Lehre & studium

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TU intern · Nr. 11/November 2013

Gut organisiert durchs Studium Studierendenportal myDESK zählt 10 000 Nutzer nach diesem Prinzip will myDESK vor allem Studienanfängerinnen und -anfängern ein effizientes Werkzeug zur Organisation, Kommunikation und zum Wissensaustausch zur Verfügung stellen. Der 10 000ste Nutzer registrierte sich zum Semesterstart Mitte Oktober 2013 bei dem Web-2.0-Portal für Studierende der TU Berlin. Entwickelt und betreut wird das Portal von „innoCampus“, dem TU-Kompetenzzentrum für Hochschulsysteme. Das Studierendenportal myDESK bietet Dienste für die schnelle Planung des Semesters, den Austausch von informellem Wissen und die Vernetzung mit Kommilitoninnen und Kommilitonen. Dafür werden verteilte Informationen aus zentralen datenhaltenden Systemen gesammelt und in der Repräsentation mit zeitgemäßen Organizer- und Community-Elementen zusammengeführt. Mit wenigen Klicks wird der exportierbare Stundenplan im Terminkalender zusammengestellt, stehen Informationen über universitäre Fachbegriffe in der „Unipedia“ zur Verfügung oder gibt der integrierte Campusplan Orientierung auf dem Gelände. Durch Online-Videos von Lehrveranstaltungen und die gemeinsame Diskussion von Hausaufgaben profitieren die Studierenden auch beim Lernen. „Mit myDESK bieten wir den Studierenden ein zusätzliches OnlinePortal an. Im Gegensatz zu vielen anderen Plattformen an Universitäten ist dies ein freiwilliges Angebot. In Deutschland ist myDESK mit seiner großen Angebotspalette und den hohen Nutzerzahlen eines der größten seiner Art“, so Michael Jeschke, Projektleiter von myDESK. 2010 als Forschungsprojekt ins Leben gerufen befindet sich myDESK seit dem Sommersemester 2011 in Produktivbetrieb. Zu Semesterbeginn werden inzwischen bis zu 6000 Besuche pro Tag verzeichnet. Das Portal wird ständig weiterentwickelt und im Sinne der Zielgruppe angepasst. Die nächsten Meilensteine zeichnen sich mit der Optimierung für die Nutzung auf mobilen Endgeräten und der Erprobung in anderen Szenarien bereits ab. www.innocampus.tu-berlin.de/mydesk

Blick auf die Oberbaumbrücke, die die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain verbindet. Dieser Spreeraum ist ein wichtiger Entwicklungsraum der Berliner Innenstadt

Städtebaulich bietet Berlin aufgrund seiner bewegten Geschichte viel Raum für Planung, Ideen, Innovationen. Besonders die Gebiete entlang der Oberen Stadtspree stellen nicht nur für Planer, sondern auch für die Bewohnerinnen und Bewohner, für weitere lokale Akteure sowie für die Verwaltung ein wichtiges Arbeitsfeld für den innerstädtischen Stadtumbau dar. Das Planungslabor „Urban Research and Design Laboratory“ der TU Berlin (U-Lab) konnte hier einen bedeutenden Beitrag leisten: Mit seinem Projekt „StadtspreeKiezspree“ ging es als Gewinner eines Ideenaufrufs der Initiative „Mediaspree Versenken“ zur zukünftigen Entwicklung des Areals hervor. Das U-Lab ist ein Studienreformprojekt, das mit professionellen Partnern aus der Stadtplanung und Verwaltung zusammenarbeitet, Studierende damit an die Praxis heranführt und so einen Brückenschlag zwischen Lehre und Forschung vollzieht. „Das Gebiet an der Oberen Stadtspree unterliegt in besonderer Weise dem Berliner Strukturwandel. Es gibt vielfältige Konflikte zwischen den verschiedenen Akteuren“, erklärt Dr. Paola Alfaro d’Alençon. „Hier treffen die Ansprüche einer wachsenden europäischen Innenstadt auf die Wünsche nach einem innerstädtischen Raum für die Kreativwirtschaft und experimen-

Planung am Wasser – „StadtspreeKiezspree“ Wie Studierende im „Urban Research and Design Laboratory“ zusammen mit Experten den Herausforderungen der Berliner Stadtentwicklung begegnen telle Pioniernutzungen. Die exponierte Wasserlage bietet innerhalb dieser Pole natürlich viel Raum für Ideen, während die Frage nach städtebaulichen Planungsansätzen, nach Instrumenten, nach Leitbildern, die auch den umliegenden Kiezen gerecht werden, ungeklärt ist“, zählen die beiden Projektleiterinnen auf. Dr. Paola Alfaro d’Alençon und Dr. Daniela Konrad initiierten das sogenannte „U-Lab“, das am Institut für Architektur der TU Berlin angesiedelt ist, vor drei Jahren. Ihre Philosophie ist es, die universitäre Lehre mit der Städtebaupraxis zu verbinden. Eben die Wasserlage im Planungsgebiet machten die Studierenden zum Mittelpunkt ihrer Idee „StadtspreeKiezspree“. Sie realisierten diese Idee mit dem Ansatz, den öffentlichen Spreeraum konsequent vom

Wasser aus zu denken sowie diesen zusammen mit Akteuren auf Stadt- und Kiezebene zu entwickeln. Exkursionen, Interviews, Veranstaltungen vor Ort für die Bewohner und Akteure, die Zusammenarbeit mit internen und externen Fachleuten standen von Anfang an im Mittelpunkt des Konzepts. „Kurze Wege“ und „Alltagskiez“ waren die Stichworte. Zum Beispiel erkannten sie den Ostbahnhof als wichtiges Infrastrukturelement, das aber in isolierter Position liegt. Durch einen großzügigen Bahnhofsvorplatz, gerahmt von einer markanten Bebauung und „Freiraumfugen“, soll er zum Fluss hin geöffnet werden und so, mit Terminal für einen „Spreebus“, zu einem kompakten, für Bewohner und Besucher attraktiven, gut vernetzten Dienstleistungsstandort entwickelt werden.

„Wir freuen uns sehr über den Erfolg unserer Arbeiten zur Oberen Stadtspree, weil wir damit Bestätigung für das Funktionieren unseres Lehrkonzepts finden: die schwerpunktmäßige Begleitung von Planungsvorhaben an sensiblen Standorten und komplexen Planungsprozessen, die den immer dringlicheren Wissenstransfer zwischen universitären und außeruniversitären Partnern fördert“, so die „ULab“-Gründerinnen. Noch in diesem Jahr wird eine Publikation mit dem Titel „StadtspreeKiezspree – Strategien für öffentliche Räume an der Oberen Stadtspree in Berlin“ erscheinen, die die akademischen Entwurfs- und Forschungsbeiträge in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Experten aus der Planungspraxis und lokalen Akteuren in Berlin dokumentiert. In Zusammenarbeit mit Dipl.-Ing. Bettina Bauerfeind führt das Planungslabor momentan ein durch die Wüstenrot Stiftung gefördertes Lehrforschungsprojekt zur aktuellen Planungskultur in Deutschland durch. Im Januar 2014 findet in diesem Rahmen ein Symposium statt. Durch das Format der Lehrforschung können auch hier Studierende wieder in enger Zusammenarbeit mit Experten aktiv werden. Patricia Pätzold http://ulab.architektur.tu-berlin.de/ulab

Kein öffentliches Ärgernis

11. Digitaler Mathe-Adventskalender online

Studierende analysierten die Lichtverhältnisse am Alexanderplatz

zum 11. Mal der „Digitale Adventskalender“ des DFG-Forschungszentrums Matheon und der Deutschen Mathematiker-Vereinigung die ersten Türchen. Mit vielen Angeboten sowohl für die Lehrerbildung als auch für Schülerinnen und Schüler leistet das DFG-Forschungszentrum Matheon schon seit Jahren Unterstützung, um Kindern und Jugendlichen zu helfen, Mathehürden

zu überspringen. Ein Beispiel ist der „Digitale Adventskalender“, der vom 1. bis zum 24. Dezember, in diesem Jahr bereits zum 11. Mal, für Jugendliche ab der 9. Klasse seine Türchen im Internet öffnet. Auch die Jüngeren können mitmachen, knobeln, rechnen und dabei Spaß haben. Für die Klassenstufen 3 bis 6 und 7 bis 9 bietet die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV) in Kooperation mit dem Matheon jeweils einen eigenen Kalender an. Hinter den Türchen verstecken sich spannende Matheaufgaben. Auf die besten Teilnehmer warten dann bei einer öffentlichen Preisverleihung am 24. Januar 2014 in der Berliner Urania hochwertige Preise. An diesen drei Adventskalendern haben im vergangenen Jahr über 170 000 Menschen aus mehr als 50 Ländern teilgenommen. Unter folgender Internet­ adresse kann man sich für die Teilnahme registrieren: www.mathekalender.de

Es gibt eine Lärmdebatte, aber keine Debatte um Licht. Dabei macht Licht der Nacht immer mehr Konkurrenz. In Europa zum Beispiel nimmt die nächtliche Helligkeit jährlich um fünf Prozent zu. Was das für Mensch und Natur bedeutet, damit beschäftigt sich die Wissenschaft erst seit Jüngstem. Am Fachgebiet Stadt- und Regionalökonomie von Prof. Dr. Dietrich Henckel haben sich Studierende in einem Master-Projekt ebenfalls des Themas Licht angenommen. Sie interessierten sich für die Analyse-, Gestaltungsund Konfliktpotenziale von Licht und nahmen verschiedenste Städte von A wie Antwerpen bis V wie Vancouver ins Visier. In Berlin analysierten sie die Lichtverhältnisse am Alexanderplatz und kamen zu einer überraschenden Erkenntnis. Obwohl der Alexanderplatz zu den hellsten Orten der Stadt gehört, gaben die wenigsten der befragten Anwohner an, sich vom Nachtlicht gestört zu fühlen. „Wir sind schon davon ausgegangen, dass die Bewohner sich vom Licht belästigt fühlen würden“, sagt Dietrich Henckel, „warum dem nicht so ist, muss weiter untersucht werden.“ Darüber

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Neue Zahlenrätsel im Advent tui  Am 1. Dezember 2013 öffnet

©© Fotolia/grandeduc

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

tui  „Simple is simply better“  –

Der Berliner Alexanderplatz gehört zu den hellsten Orten der Stadt

hinaus haben die Studierenden eine Bestandsaufnahme der Leuchtmittel vorgenommen und das Lichtkonzept des Platzes analysiert, dem sie ein positives Zeugnis ausstellen. Eine funktionale Grundbeleuchtung akzentuiere Orte von besonderer Bedeutung.

Ökologische Aspekte wie der Einsatz von insektenverträglichem Licht seien bei der Lichtplanung ebenfalls berücksichtigt worden. Positiv vermerken die Studierenden auch, dass eine Abschaltung nicht notwendiger Beleuchtung vorgesehen sei. Sybille Nitsche

TU intern · Nr. 11/November 2013

Lehre & Studium

Heute Schule – morgen Studium

Ballonwolke für Rio

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TU-MasterStudiengang in Vietnam

Info-Abend im Kiez für Eltern am 10. Dezember tui  Welches Studium ist das rich-

©© Femtec.GmbH/Frank Eppler

tige für unsere Tochter? Wie können wir es finanzieren? Welche Berufsperspektiven hat sie zum Beispiel mit einem MINT-Studium, also den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik? Diese Fragen beschäftigen viele Eltern, insbesondere diejeni-

Zeit: 18–21 Uhr Ort: SOS-Kinderdorf Berlin-Moabit, Waldstraße 23–24 [email protected] www.technik-braucht-vielfalt.de

Projektwerkstatt „Materielle Commons“ tui  Im Oktober startete die Pro-

jektwerkstatt „Materielle Commons – Theorie, Praxis und technische Hilfsmittel“. Die Projektgruppe will einen reproduzierbaren organisatorischen Rahmen schaffen, in dem Gegenstände kollektiviert und basisdemokratisch, konsensorientiert und hierarchiefrei verwaltet werden. Die gemeinsame Nutzung der Gegenstände, der sogenannten „Commons“, und ihre Einbettung in die Gemeinschaft sollen den Einzelnen befähigen, Projekte über seine privaten materiellen Beschränkungen hinaus zu verwirklichen. Von verwandten Ansätzen, die Kooperation und Solidarität in Warenform zwängen und dadurch auflösten, wie das „Carsharing“, oder sich zentralistischer, staatlicher Verwaltungen bedienten, wie Bibliotheken, grenze sich die Projektwerkstatt ab. Auch emanzipatorische Potenziale und deren Hemmnisse sollen sichtbar gemacht werden. Studierende aller Fachrichtungen sowie weitere Interessierte sind eingeladen. materielleCommons@projektwerkstaetten. tu-berlin.de

meinsamen Hülle besteht. Je nach Bedarf schwebt sie als Landmarke hoch im Himmel oder wird zum Platz heruntergezogen, um als Leinwand für die Übertragung der Spiele und als Schattenspender zu dienen. Betreut wurde ihre Arbeit von den TU-Professoren Matthias Ballestrem und Jörg Stollman. Die Jury lobte die konzeptionelle Klarheit und die abstrakte Schönheit der Wolke als eine effektive und ökonomische Lösung. Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Organisation [AC-CA] (Architectural Competition – Concours d’Architecture) zur Förderung von Talenten und innovativen Ideen.tui

©© GPEM/Carsten Reise

Drei Architektur-Studierende der TU Berlin konnten sich als einzige studentische Teilnehmer bei dem internationalen Architekturwettbewerb „Symbolic World Cup Structure“ im Juli 2013 durchsetzen. Gonzalo Li­ zama, Onur Oezdemir und Lukas Specks erhielten den 3. Preis, der mit 800 US-Dollar dotiert war. Wettbewerbsaufgabe war der Entwurf einer temporären Struktur auf einem Platz in Rio de Janeiro, der zur FußballWeltmeisterschaft als Landmarke, Treffpunkt und zum „Public Viewing“ dienen soll. Die TU-Studierenden schlugen unter dem Titel „#Nuvem“ eine Wolke vor, die aus vielen mit Helium gefüllten Ballons in einer ge-

„Meet the Mensa“ – mit Frische und Gütesiegel

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit nahm an der Eröffnung teil

Ingenieurausbildung zu erproben. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Mallon, Präsident der VGU, wies darauf hin, dass die produktionstechnische Industrie der am schnellsten wachsende Wirtschaftsfaktor Vietnams sei, weshalb die Firmen qualifizierte Ingenieure benötigten. Der Studiengang decke genau diesen Bedarf. Gefördert wird er vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und vom Bundesforschungsministerium. DieVGU war 2008 in Ho-Chi-MinhStadt gegründet worden.

Der Verein „Kulina e.V.“ hat das Essen in der Mensa unter die Lupe genommen 4000-mal Mittagessen, und das jeden Tag: völlig normal! Zumindest für die Mensa des Studentenwerks an der TU Berlin. Hier werden Hungrige schnell versorgt und das vor allem günstig. Aber kann das auch gut sein? Der Verein „Kulina e. V.“ hat in der größten Mensa Berlins hinter die Kulissen geschaut. Die Kühlung rauscht leise, in den Putzmittelgeruch mischen sich langsam Düfte unterschiedlicher Speisen. Eine junge Frau in weißem Kochkittel kommt herein und deckt die einzelnen Schalen an der Salattheke auf: Feldsalat, Zwiebeln, Tomaten, Gurken, Paprika, Karotten und Eisbergsalat kommen zum Vorschein. Florence Klement steht daneben und blickt prüfend in die gefüllten Vitrinen. Die 22-Jährige studiert an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen im 8. Semester. Heute sieht sie zum ersten Mal, wie das, was zwischen zwei Vorlesungen auf ihrem Teller landet, zubereitet wird. „Ist das hier denn wirklich alles so frisch, wie es aussieht?“, möchte sie wissen. Florence ist für den Verein Kulina e. V. unterwegs, den sie vor drei Jahren selbst mit Freunden gegründet hat. Ihr Ziel: jungen Leuten zu helfen, die von Vitaminen, guten Zutaten und Kochen keine Ahnung haben. Dazu bietet der Verein unter anderem Kochkurse an, bei denen alle nur das zahlen, was sie sich leisten können. Bei ihren Mitschülerinnen und Mitschülern damals im Wedding gab es vor allem Fertiggerichte und Süßigkeiten. Das will Florence mit ihrem Verein ändern. Deswegen besuchen die Vereinsmitglieder Orte, an denen Lebensmittel verarbeitet werden. Heute heißt es „Meet the Mensa“. „Das Gemüse ist erst vor ein paar Minuten geschnitten worden, es ist also alles total frisch“, erklärt Hans Joachim Gabriel, Leiter des Studentenwerks Berlin. Er steht mit Florence,

Manuela und Jana, ebenfalls ehrenamtliche Kulina-Mitglieder, vor der Salattheke. Mensa-Mitarbeiter stellen Schälchen mit Quark und Früchten in andere Vitrinen. Auf die Zutaten ist Gabriel stolz: Nur Bio-Eier und nachhaltig gefangene Fische – mit dem Gütesiegel MSC zertifiziert  – kommen auf die Teller. Und auf Manuelas Frage nach Geschmacksverstärkern und genmanipulierten Lebensmitteln schüttelt er den Kopf: Fehlanzeige! Über jeder Theke hängt ein Speiseplan. Darauf leuchten grüne, gelbe und

Wenn Studierende schummeln, zum Beispiel ein Ei unter dem Salat verstecken oder zusätzliches Obst in den Quark mogeln, was leider hin und wieder vorkommt, findet Gabriel, der die Tricks kennt, das eher nicht lustig, weil sich das langfristig auch auf die Preise auswirken könne. Momentan kostet ein Menü mit Hauptspeise und Dessert etwa 2,40 Euro. Das funktioniere nur, weil ein großer Teil des Budgets vom Berliner Studentenwerk in die Mensen fließe. „Kulina e. V.“ freut sich immer über



Sybille Nitsche

www.vgu.edu.vn

Wer will ­ itwandern? m tui  Studierende von FU und TU

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

gen mit Zuwanderungsgeschichte, deren Kinder Abitur machen wollen. Für diese Eltern haben die Femtec.GmbH, die Allgemeine Studienberatung der TU Berlin und verschiedene Migrantenselbstorganisationen aus dem Bezirk BerlinMitte am 10. Dezember 2013 einen „Info-Abend im Kiez“ organisiert. Bei vielen der Eltern besteht ein starker Informationsbedarf, entweder weil sie selbst nicht studiert oder weil sie ihre akademische Ausbildung nicht in Deutschland abgeschlossen haben. Sie wünschen sich eine höhere Bildung für ihren Nachwuchs, erleben aber häufig, dass ihren Kindern weniger zugetraut wird als Kindern aus Akademikerfamilien. Den Rahmen bildet das Projekt „Technik braucht Vielfalt“ der Femtec.GmbH. Auskunft geben an diesem Abend die eingeladenen Expertinnen und Experten der Studienberatung der TU Berlin, des Studentenwerks, des BafögAmts und der Bundesagentur für Arbeit. Als Ansprechpartnerinnen sind auch angehende Ingenieurinnen vor Ort, die bereits erfolgreich an der TU Berlin studieren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

©© Lizama/Oezdemir/Specks

Kiezelternabende fanden auch in anderen Städten statt – wie hier in Stuttgart

Im Rahmen seiner Vietnam-Reise eröffnete der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), Ende Oktober 2013 an der Vietnamese-German University (VGU) den internationalen MasterStudiengang Global Production Engineering and Management der TU Berlin. Der Vizepräsident der TU Berlin, Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, der zur Delegation des Regierenden Bürgermeisters gehörte, betonte in seiner Rede während der Eröffnungsfeier, dass die Nachfrage nach Aus- und Weiterbildung der Marke TU Berlin weltweit steige. „Mit dem auf nachhaltige Produktionstechnik ausgerichteten Studiengang, dessen Vorbild am TU-Fachgebiet von Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger angesiedelt ist, wollen wir zu einem verantwortungsvollen Wachstum in Vietnam beitragen“, so Heiß weiter. Gleichzeitig greife die TU Berlin den Trend zur Internationalisierung durch Auslandscampus auf. Hier böten sich gemeinsam mit der VGU interessante Potenziale, neue Modelle zur globalen

Berlin haben den „Uni Wanderclub Berlin“ aus der Taufe gehoben. Die Initiative bietet regelmäßig Tageswanderungen in Berlin und Brandenburg an, fasst aber auch weiter entfernte Ziele ins Auge wie den Harz oder das Elbsandsteingebirge. Teilnehmen können Studierende und andere Mitglieder von Hochschulen aus ganz Berlin. Über aktuelle Wanderfahrten, Zeiten, Preise, Treffpunkte und Anmeldung zu den einzelnen Wanderungen informieren Website und Newsletter der Initiative. Ein kleiner Kostenbeitrag wird erhoben. [email protected] www.uniwanderclub.jimdo.com

Modern aufgemacht, appetitliches Essen: die Studentenwerks-Mensa Hardenbergstraße Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

rote Punkte. Das ist die neue „Gastronomische Ampel“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Grün empfiehlt „beste Wahl“, Gelb „immer mal wieder“ und Rot „eher selten“. Aber natürlich solle jeder schon selbst wissen, was er essen will.

Ehrenamtliche, die sich für die Ernährungsaufklärung und Esskultur junger Menschen engagieren möchten.  Anja Meyer, Kulina e. V. [email protected] www.kulina-ev.de

Newsletter Immer besser informiert www.tu-berlin.de/newsportal

Internationales

TU intern · Nr. 11/November 2013

Kommunikation im Mittelpunkt

Campus inter­national

Welcome Centre

Neue, bedarfsorientierte ­Angebote an der ZEMS

Wie ausländische Studierende an der TU ­Berlin unterstützt ­werden

Seite 8

Neues Portal für Gäste tui  Mit einem neuen „Welcome

pp  Nicht nur Studierende aller

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Fakultäten fragen nach Sprachangeboten auf allen Niveaustufen. Auch eine wachsende Zahl an internationalen Doktorandinnen, Doktoranden und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern benötigen sprachliche Unterstützung. Sie müssen vor allem auf Englisch kommunizieren und publizieren, brauchen aber auch Deutsch. Zunehmend bietet die Universität daher maßgeschneiderte Angebote und Formate, zum Beispiel auch Intensiv- und Abendkurse. Das Angebot der Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZEMS) der TU Berlin umfasst derzeit mehr als 100 Sprachlehrveranstaltungen pro Semester für mehr als 2000 Studierende in neun modernen Fremdsprachen  – und das Angebot wächst aufgrund der großen Nachfrage und langer Wartelisten ständig. Im Sommer veranstaltete die ZEMS zum Beispiel die erste „SummerLanguageSchool“ mit einem Intensiv-Deutschkurs mit ergänzenden Modulen zu den Themen Wissenschaft, Forschung, Universität, Landeskunde und

©© ZEMS

Austausch und Voneinanderlernen. DIe TU Berlin hält viele Angebote für ihre internationalen Studierenden bereit. Hier eine Summer School

Besuch im Teilchenbeschleuniger des Helmholtz-Zentrums

Geschichte. 47 Teilnehmende aus 17 Ländern und den unterschiedlichsten Fächern, Studierende, Bewerber, Gastwissenschaftlerinnen und Doktoranden, waren begeistert. ZEMS-Geschäftsführerin Dr. Almut Schön zitiert aus den Evaluationen: “The course was great  – thanks to TU, the organizers and our amazing energetic and qualified teacher”, „Danke Ihnen, dass Sie diesen Kurs organisiert haben“, “Interesting activities, many fields – science, engineering, German history and culture – a great ZEMS-team.“ Auch für 2014 sind wieder einige Neuerungen für alle Bereiche im Programm. www.zems.tu-berlin.de

Tipps & Infos Infos für das Praktikum im Ausland pp  Informationen rund um das Auslandspraktikum enthält die Broschüre „Wege ins Auslandspraktikum. Planen – realisieren  – finanzieren“, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und weiteren internationalen Organisationen in einer überarbeiteten Fassung neu herausgegeben wurde. Von der Suche nach einem Praktikumsplatz bis hin zur Bewerbung, der Finanzierung, der Vor- und Nachbereitung sowie der Auswertung eines Auslandspraktikums finden Interessierte viele praktische Tipps und Adressen, nützliche Links zu Anbietern und beratenden Organisationen. Ergänzt wurden in der vierten Auflage neue länderbezogene Informations- und Vermittlungsstellen sowie Praktikums- und Jobbörsen. Integriert ist auch ein Qualitäts-Check Auslandspraktikum. Die Broschüre ist beim DAAD erhältlich sowie auf dessen Website downloadbar. www.daad.de ISBN: 978-3-87192-901-4

Berlin ist attraktiv. Besonders auch für ausländische Studierende. Zwischen 2008 und 2010 hat die Anzahl der internationalen Studierenden an den staatlichen Hochschulen in Berlin stark zugenommen und erreichte mit rund 20 000 Bildungsausländerinnen und -ausländern einen prozentualen Anteil von 13 Prozent, nach Angaben des Statistischen Bundesamts der höchste in Deutschland.

lein von der HIS-Hochschulentwicklung GmbH führen das auf eine klare Gliederung und einen übersichtlichen modularen Studienaufbau zurück, ebenso wie auf eine stärkere Führung der Studierenden im Studienverlauf, die die Orientierung erleichtert. Andererseits sei zum Beispiel eine spätere Fortsetzung des Studiums im Ausland nicht zu erfassen und es sei auch keine länderspezifische Abbruchquote errechenbar. „Oft immatrikulieren sich „Das zeigt uns, dass die Strategien die Studienanfänger im 1. Hochschulder Berliner Hochschulen zu ihrer In- semester, schließen dann aber ihr Stuternationalisierung erfolgreich sind“, dium im Ausland ab“, so Hans-Ulrich erklärt Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, 2. Heiß. „Diese Ungenauigkeiten führen Vizepräsident der TU Berlin und zu- leider zu einer ungerechtfertigten Erständig für Studium und Lehre. „Na- höhung der Studienabbruchquote.“ türlich bedingt das, dass wir dafür Sor- Tatsächlich aber haben die ausländige tragen, dass diese jungen Menschen schen Studierenden häufig besondere gut aufgehoben sind und ihr ange- Herausforderungen zu meistern. Dazu strebtes Studium erfolgreich zu Ende gehört die Gewöhnung an unterschiedführen können, denn etwa die Hälfte, liche Hochschulsysteme, die oft viel in Diplomstudiengängen sogar etwas Eigeninitiative erfordert, aber auch Probleme bei mehr, brechen Visa, Aufentihr Studium Die Herausforderungen, die aushaltserlaubnis, vorzeitig ab.“ ländische Studierende meistern Finanzen oder Die TU Bermüssen, sind uns gegenwärtig. Wir andere rechtlilin hat in den haben ­entsprechende Maßnahmen che Probleme, vergangenen ­ergriffen, die wir ständig erweitern. Jahren diverse denn StudierenProf. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Maßnahmen de aus Nicht2. Vizepräsident der TU Berlin getroffen, um EU-Ländern diesem Phäsind denjenigen nomen entgegenzuwirken. Etwa 5900 aus EU-Staaten rechtlich nicht gleichgeStudierende aus dem Ausland sind stellt. Und abgesehen von vielfältigen derzeit an der TU Berlin immatriku- Schwierigkeiten bei der Integration in liert, davon 1500 sogenannte auslän- Hochschule und Gesellschaft, tauchen dische „Bildungsinländer“, die also in oft auch Schwierigkeiten sprachlicher Deutschland geboren oder zumindest Art auf. Trotz ausreichender Sprachseit Längerem hier wohnhaft sind. kenntnisse bildet die spezifische Fach„Wir haben gesehen, dass ihr Studien­ sprache oft eine Stolperfalle. erfolg in den Bachelor-Studiengängen „All diese Probleme sind uns gegenhöher ist als in den Diplomstudien- wärtig“, so der Vizepräsident. „Wir hagängen“, erklärt Hans-Ulrich Heiß. ben bereits entsprechende Maßnahmen Hochschulforscher wie Ulrich Heub- ergriffen, die aber stetig weiter ausge-

baut werden müssen.“ So bietet der Arbeitsbereich Betreuung internationaler Studierender Beratungs-, Betreuungs- und Serviceleistungen verschiedenster Art, um den Studienbeginn zu erleichtern. Es gibt Exkursionen, Betriebsbesichtigungen, es kann auch konkrete Hilfe bei bürokratischen Problemen geleistet werden. Zu Beginn jeden Semesters finden Einführungstage für neu immatrikulierte internationale Studierende statt, bei denen sowohl die universitären Einrichtungen vorgestellt werden als auch zusammen mit den studentischen Fachberatungen ein Studienverlaufsplan für das erste Semester entsteht. Zusätzlich zu regulären Lehrveranstaltungen gibt es Fachmentorenprogramme, die Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZEMS) bietet neben einem umfangreichen Sprachangebot fachsprachliche Deutsch- und Englischkurse an und die Sprach- und Kulturbörse ergänzt dieses Angebot um weitere Sprachen sowie um interkulturelle Begegnungen und Lernformen. Das Zentrum für internationale und interkulturelle Kommunikation (ZiiK) konzentriert sich insbesondere auf die Perspektive von Studierenden aus Entwicklungsländern, und Rat können die internationalen Studierenden bei mittlerweile 21 Vertrauensdozenten suchen. Derzeit bemüht sich die TU Berlin um ein systematisches Monitoring, um den Studienverlauf der internationalen Studierenden zu erfassen und auch problematischen Entwicklungen frühzeitig entgegenwirken zu können. „Insgesamt sind wir auf einem guten Weg“, sagt Hans-Ulrich Heiß, „denn wir müssen im Hinterkopf behalten: Die Erfahrungen, die die Studierenden bei uns machen, wirken sich auf die Internationalisierung der gesamten Hochschule aus.“ Patricia Pätzold

Studentischer Austausch – brisante Themen Deutsche und ägyptische Studierende diskutierten den gesellschaftlichen Wandel tui  Sehr aktuelle Einblicke in die ge-

sellschaftlichen Strukturen des Landes am Nil erhielten rund 20 Studierende aus verschiedenen Fakultäten der TU Berlin, die mit 18 Studierenden der Kairoer Ain-Shams-Universität im Juli an einem Workshop zum Thema „Cultures and Practices of Pluralism in Egypt and Germany“ in Kairo teilnahmen: Er fiel genau in die Zeit des Sturzes des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mursi. Dieser gemeinsame studentische deutsch-ägyptische Workshop, bereits der vierte innerhalb der letzten zwei Jahre, hatte den gesellschaftlichen Pluralismus in beiden Ländern zum Thema. Hierzu gehörten auch brisante Themen wie Diskriminierung,

sexuelle Orientierung, Religion oder auch Partizipation. Intensive Diskussionen, Vorträge und Besichtigungen von relevanten Einrichtungen zu den verschiedenen Themen wechselten sich ab. Die ägyptischen Studierenden erläuterten den Teilnehmenden aus Berlin ihre Meinungen zu dem aktuellen politischen Umsturz und waren sehr daran interessiert, wie dieses Ereignis in Berlin wahrgenommen und bewertet wird. Die Diskussionen passten sich nahtlos in das Programm des Workshops ein. „Die Veranstaltungen haben den Teilnehmenden ermöglicht, Sichtweisen und Blickwinkel aus der jeweils anderen Kultur kennenzulernen und zu verstehen“, zeigte sich Teilnehmerin

und Organisatorin Lina Taube erfreut über den Verlauf. Der Workshop unter der Leitung von Prof. Dr. Enrico Gualini (Institut für Stadt- und Regionalplanung, Fachgebiet Planungstheorie und Analyse städtischer und regionaler Politiken) und Dipl.-Ing. Daniel Karsch (Zentralinstitut El Gouna) wurde innerhalb der Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaft des Deutschen Akademischen Austauschdienstes aus Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert. „Die Veranstaltung trug dazu bei, Präsenz und Partnerschaften der TU Berlin in Ägypten über die drei Master-Studiengänge am Campus El Gouna hinaus weiter auszubauen“, so Daniel Karsch.

Centre“ baut die TU Berlin ihren Service für internationale Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus. Es bietet Hilfe und Beratung rund um den Aufenthalt in Berlin. So werden Unterkünfte im TU-Gästehaus vermittelt, eine informative Willkommensbroschüre bereitgestellt und zu Veranstaltungen eingeladen. Einmal jährlich gibt der TU-Präsident einen Willkommensempfang, um sie persönlich zu begrüßen. Zum Kennenlernen von Universität, Stadt, Kultur sowie anderen „Internationalen“ bietet das „Welcome Centre“ mit dem Alumniprogramm die neue Veranstaltungsreihe „KulTouren“ an. Gäste wie Gastgeber können sich online im „Welcome Centre“ anmelden, um ständig aktuell informiert zu sein. Gastgeber werden zu Versicherungsfragen, zum Verfassen einer Einladung für die Visumserteilung, zur Vertragsgestaltung mit dem Gast und zu vielem anderen mehr beraten. Die TU Berlin ist ebenfalls eingebunden in das Netzwerk „EURAXESS Deutschland“, eine europaweite Informations- und Beratungsstelle für international mobile Forscherinnen und Forscher, die in Deutschland bei der Alexander von Humboldt-Stiftung angesiedelt ist und von Tausenden Forschern aus aller Welt genutzt wird. Es bietet Informationen zu Aufenthaltsrecht, Sozialversicherung, Karriere und Fördermöglichkeiten. Auch eine weltweite WissenschaftsJobbörse ist angeschlossen, in der auch TU-Professorinnen und -Professoren ihre freien Stellen kostenlos anbieten können. www.tu-berlin.de/?id=7113 www.euraxess.de

Stadtentwicklung

Dialog mit der islamischen Welt tui  „Beim Thema Bürgerbeteili-

gung in der Stadtentwicklung gehören Kairo, Istanbul und Teheran derzeit sicher zu den aufregendsten Städten der Welt“, sagt Dr.-Ing. Somaiyeh Falahat vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Zusammen mit Dr.-Ing. M. Reza Shirazi organisiert sie das Projekt „Participatory Urban Regeneration“. Es hat diese Städte sowie Berlin im Fokus. TU-Präsident Jörg Steinbach unterstrich bei der Eröffnung die politische und kulturelle Bedeutung des internationalen Wissenschaftsaustauschs mit der islamischen Welt. Gefördert wird das dreijährige Projekt im Rahmen des DAAD-Programms „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ durch das Auswärtige Amt. Zusammen mit Hochschullehrenden von der Universität Kairo, der Technischen Universität Istanbul, der Iran University of Science and Technology in Teheran und weiteren Hochschulen der beteiligten Länder beschäftigen sich die TU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler mit Demokratisierungsprozessen, partizipativer Stadtplanung und Stadtentwicklung. Die jüngsten Entwicklungen in Kairo, Istanbul und Teheran unterstrichen deren Bedeutung für das gesellschaftliche und politische Leben. Konferenzen, Summer Schools, öffentliche Vorträge und Workshops an allen beteiligten Universitäten sind geplant. Ein erstes dreitägiges Expertentreffen fand bereits statt. [email protected] [email protected]

Forschung

„Jedes Finanzrisiko kann man nicht absichern, aber unser Ziel ist es, mathematische Modelle zu entwickeln, die bisher unberücksichtigte Faktoren mit einbeziehen, die den Finanzmarkt in Bewegung setzen, und so ihren Einfluss besser zu verstehen“, sagt der TU-Finanzmathematiker Prof. Dr. Peter Bank. Zusammen mit Prof. Dr. Peter Imkeller von der Humboldt-Universität zu Berlin war er im Sommer erfolgreich mit der Einwerbung von Fördermitteln der Berliner Einstein Stiftung für sein Projekt „Game options and markets with frictions“.

Gesundheitssysteme im Wandel

Der TU-Forscher Dr. med. Wilm Quentin hat ausgerechnet, wie viel das Impfen gegen HP-Viren in einer Region Tansanias kosten würde  Seite 10

Das TU-Fachgebiet wurde erneut von der Weltgesundheitsorganisation zum Partner gewählt  Seite 10

Mehr Sicherheit in instabilen Märkten In seinem Einstein-Projekt erforscht Mathematiker Peter Bank die Dynamik von ­Finanzmärkten

©© TU Berlin/PR/Sabine Böck

Es geht dabei darum, verfeinerte Modelle für die Preisentwicklung an Finanzmärkten zu analysieren und Absicherungsstrategien gegen Finanzrisiken zu entwickeln, die beispielsweise auch die beim Wertpapierhandel entstehenden Kosten berücksichtigen. In dem Projekt kooperieren die beiden Berliner Wissenschaftler mit Kollegen von der Hebrew University of Jerusalem: Prof. Yuri Kifer, Ph.D., auf den die mathematischen Grundlagen für die Bewertung von „game options“ zurückgehen  – eine variablere Form von Optionen, die auch als „Israelische Option“ bekannt ist –, sowie Yan Dolinksy, Ph.D. „Mathematisch sehr anspruchsvolle Finanzmarktmodelle werden seit den Siebzigerjahren eingesetzt. Berühmt ist das ,Black-Scholes-Modell‘ zur Bewertung von Finanzoptionen, auf dessen Basis später ein Nobelpreis an Myron S. Scholes und Robert C. Merton vergeben wurde. Wir versuchen nun, neue Modelle zu entwickeln, die weitere Faktoren berücksichtigen“, erklärt Peter Bank. „Das können zum Beispiel Rückkopplungseffekte sein, die Absi-

cherungsstrategien auf die Preisentwicklung der genutzten Wertpapiere haben, ganz besonders bei größeren Transaktionen. Solche sogenannten nichtlinearen Bewegungseffekte kennt man auch aus der Physik. Ihre mathematische Analyse ist eine große Herausforderung.“ Ziel ist es, mit dem Modell ein Instrument für bessere Absicherungsstrategien in unsicheren Märkten bereitzustellen. „Finanzmathematik ist ein wichtiger Teil der Wahrscheinlichkeitstheorie geworden. Die daraus entwickelten Anwendungen nehmen einen großen Einfluss auf unser Verständnis von der Dynamik der Finanzmärkte“, sagt Peter Bank. Und eines stellt er auch klar: „Wir können und wollen als Mathematiker keine Ratschläge zur geschickten Geldanlage geben oder gar Kursentwicklungen vorhersagen – unser Ziel ist es, Optimierungsprobleme unter Unsicherheiten zu lösen. Diese werden durch Finanzfragestellungen motiviert, die mathematischen Resultate sind jedoch häufig auch unabhängig davon interessant und in anderen Bereichen nützlich.“ Das Projekt wird von der Einstein Stiftung Berlin über drei Jahre finanziert. Es ist eins von sechs Projekten, die im Juli 2013 an den großen Berliner Universitäten sowie an der Charité mit einer Fördersumme von insgesamt 3,8 Millionen Euro bewilligt wurden, davon zwei an der TU Berlin. Über das zweite Projekt, an der TU Berlin angesiedelt bei Prof. Dr. Stefan Weinzierl, Fachgebiet Audiokommunikation, das sich dem Bau elektronischer Musikinstrumente widmet, berichtete „TU intern“ in der Juli-Ausgabe 2013. 

Patricia Pätzold

Vom Klimakiller zur Plastiktüte Neue elektrochemische Technologie wandelt Kohlendioxid und Wasser direkt in hochwertiges Ethylen Strasser. Im Mittelpunkt der neuartigen elektrochemischen Technologie stehen nanoskalige Metallkatalysatoren, die das klimaschädliche CO2 in einem Schritt in den wertvollen Polymerbaustein Ethylen, in Methan oder chemisches Synthesegas umwandeln können. „Führt man eine Elektrolyse durch, das heißt, legt man eine elektrische Spannung zwischen ein Stück Kupfer und einen Grafitstab, die beide mit CO2-gesättigtem Wasser in Kontakt stehen, reagiert das Kohlendioxid mit

ker, bildeten sich bei diesem elektrolytischen Prozess auch Gemische von Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff. Die elektrische Energie des Stroms werde in chemisch gespeicherte Energie umgewandelt, und zwar in Form von gasförmigen Methan-, Ethylen-, Kohlenmonoxid- und Wasserstoffmolekülen. „Methan und Ethylen werden nur im stromgetriebenen elektrolytischen Prozess gebildet“, betont Peter Strasser. „Versucht man dagegen CO2 und Wasser bei hohen Temperaturen als Gasgemisch auf Kupfer reagieren zu lassen, erhält Diese Kupfer-Grafit-Elektrolyse man typischermit metallischen Katalysatoren weise keine Kohlenwasserstoffe, ahmt quasi die biokatalytische sondern lediglich Fotosynthese der Grünpflanzen Methanol. Das nach. Das macht diese Elektromacht die Elektlyse so elegant. rolyse so besonProf. Dr. Peter Strasser ders.“ Reine Kupferkatalysatoren zeigen eine ganz charakteristische Mengenverteilung der vier gasförmigen Peter Strasser bei Untersuchungen mithilfe der Elektrolyseanlage H a u p t p ro d u k t e Technologie, die am TU-Fachgebiet Wasser aufgrund der Präsenz des Kup- Methan, Ethylen, CO und Wasserstoff. Technische Elektrochemie in der Ar- ferkatalysators auf besondere Weise: Unter typischen Bedingungen erhält beitsgruppe von Prof. Dr. Peter Stras- Es wandelt sich zu dem energiereichen man aus der eingesetzten elektrischen ser entwickelt wird, eine interessante Brennstoff Methan  – ein Hauptbe- Strommenge etwa zur Hälfte Methan, Alternative. standteil des Erdgases – sowie zu dem ein Fünftel Ethylen, der Rest ist CO „Nur die Elektrokatalyse macht es chemisch wertvollen Grundstoff Ethy- und Wasserstoff. möglich: Sprudelwasser und Strom len, aus dem jährlich Millionen Tonnen Die Forschungen der Arbeitsgruppe wandeln sich bei Raumtemperatur in des Kunststoffs Polyethylen produziert konzentrieren sich nun darauf, durch wertvolle chemische Zwischenpro- werden“, erklärt Peter Strasser die chemische Veränderung des Kupferkadukte und Brennstoffe“, erklärt Peter Methode. Gleichzeitig, so der Chemi- talysators die Mengenverteilung der ©© The Electrochemical Energy, Catalysis and Materials Science Laboratory/AK Strasser

Die großen Mengen an Kohlendioxid (CO2), die bei der Verbrennung fossiler Energieträger in Fahrzeugen oder Kraftwerken in die Atmosphäre entweichen, haben es als klimaverändernden Stoff stark in Verruf gebracht. Fieberhaft wird nach effizienten und preiswerten Möglichkeiten gesucht, das Gas unschädlich zu machen, zum Beispiel in unterirdischen Druckspeichern oder auch durch die Umsetzung mit separatem, teuer erzeugtem Wasserstoffgas. Nun bietet eine neuartige elektrokatalytische

entstehenden vier Produktgase gezielt zu beeinflussen, sodass man nur reines Ethylen oder reines Methan in industriell interessanten Mengen produzieren kann. „Katalytische Selektivitätsoptimierung“ nennt die Chemie dieses Vorgehen. Dabei spielt anscheinend auch die Materialdicke eine wichtige Rolle. Die Arbeitsgruppe um Professor Peter Strasser berichtet in einer kürzlich erschienenen wissenschaftlichen Publikation, dass Experimente mit hauchdünnen Kupferschichten von nur einem Millionstel Millimeter Durchmesser ganz andere Produktverteilungen ergeben als solche mit gewöhnlichem millimeterdicken Kupferblech. Weitere erstaunliche Veränderungen der chemischen Produktverteilung habe außerdem das Hinzufügen von Chlorid oder IodidIonen ergeben. „Neben den Vorgängen am Kupferkatalysator entsteht am Grafitkatalysator räumlich getrennt gleichzeitig reinster Sauerstoff“, erklärt Peter Strasser. „Kommt der Strom aus einer Fotovoltaikzelle ahmt diese Kupfer-Grafit-Elektrolyse mit metallischen Katalysatoren quasi die biokatalytische Fotosynthese der Grünpflanzen nach: Wasser und Kohlendioxid werden zu Sauerstoff und hochwertigen Kohlenstoffverbindungen. Das macht diese Elektrolyse so elegant.“tui Die Publikation „Controlling Catalytic Selectivities during CO2 Electroreduction on Thin Cu Metal Overlayers“ erschien im Juli 2013 in „The Journal of Physical Chemistry“ der American Chemical Society

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Als Dekan hat Adrian von Buttlar die geisteswissenschaftliche Fakultät durch schwierige Zeiten geführt, als Wissenschaftler und Denkmalschützer die ­Debatte um das historische Erbe befeuert. Jetzt geht er in den Ruhestand. Eine Danksagung  Seite 11

Drei Impfdosen und ­fünfzigtausend Mädchen

Junge Wissenschaft

Mieterproteste und Koalitionen „Die Mieterproteste im Zuge der Finanzkrise haben die Wohnungsfrage wieder auf die Agenda deutscher Politik gesetzt, auch in Berlin“, sagt Lisa Vollmer. Seit den 1990er-Jahren bis 2010 habe die Politik das Thema Wohnungsbau den Kräften des Marktes überlassen mit all den negativen Folgen für die Mieter  – Gentrifizierung ganzer Stadtquartiere, Verknappung bezahlbaren Wohnraums, steigende Mieten, Zwangsräumungen. „Gegen diese Entwicklung setzen sich Mieter zur Wehr. Ihre Proteste haben zur Repolitisierung der Wohnungsfrage geführt, und sie wurden zum Gegenstand meiner D i s s e r t at i on“, erzählt die 26-jährige Doktorandin, die am Intern at i o n a l e n Graduierten- Lisa Vollmer kolleg Berlin  – New York  – Toronto der TU Berlin promoviert, das von Prof. Dr. Dorothee Brantz geleitet wird. In ihrer Arbeit analysiert Lisa Vollmer, die an der Universität Bremen und der TU Berlin studierte, wie das Thema Mieten zu Koalitionen zwischen gesellschaftlichen Gruppen führt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da demonstriert die bürgerliche Mitte gemeinsam mit der radikalen linken Szene und türkischstämmigen Migranten. Ihre empirischen Arbeiten finden in Berlin und New York statt. „Interessant finde ich, ob aus den vielen Partikularinteressen jedes einzelnen Mieters eine Kollektivität entsteht, das Gefühl, eine Gruppe zu sein.“ Da für Vollmer die Wohnungsfrage das größte Potenzial hat, auf gesellschaftliche Widersprüchlichkeiten hinzudeuten, will sie auch untersuchen, wie aus dem Protest heraus eine Gesellschaftskritik formuliert wird und protestierende Mieter zu politischen Subjekten werden. Sybille Nitsche

Neu bewilligt Displays in 3D pp  Das Fernsehen der Zukunft wird nicht nur stereoskopisch dreidimensional, sondern als sogenanntes „Free View­point Video“ zu betrachten sein. Dafür sind holografische Displays notwendig, die eine uneingeschränkte Wahl von Bewegungen und Blickwinkel auf die Bildinhalte erlauben, ohne 3D-Brillen. Sie enthalten natürlich mehr Bildinformationen und benötigen entsprechend mehr Eingangsdaten. So viele Ansichten sind auf Displays der nächsten Generation nahezu ausschließlich als computergenerierte Bildinhalte darstellbar, in denen mittels dreidimensionaler Modelle eine beliebige Anzahl virtueller Kameraansichten synthetisiert werden kann. Das neu von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligte Vorhaben „Hybride 3D-Rekonstruktion für geometriebasierte, qualitativ hochwertige Free Viewpoint Video Synthese“ am Fachgebiet Nachrichtenübertragung von Prof. Dr. Thomas Sikora befasst sich daher vor allem damit, wie eine reale Szene in Echtzeit dreidimensional und vollständig erfasst werden kann. www.nue.tu-berlin.de

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

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Urteils- und Entschlusskraft

Seite 9

©© WHO

TU intern · Nr. 11/November 2013

Forschung

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TU intern · Nr. 11/November 2013

Gesundheitssysteme im Wandel

Ausgezeichnet

Das TU-Fachgebiet wurde erneut von der Weltgesundheitsorganisation zum Partner gewählt Im August 2013 designierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der TU Berlin von Prof. Dr. Reinhard Busse erneut als „WHO Collaborating Centre for Health Systems Research an Management“. Diese Zentren – Forschungseinrichtungen, die die WHO in 80 Ländern weltweit ernannt hat  – unterstützen deren Arbeit und Programme zur Untersuchung von Themen wie Krankenpflege, Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Seuchen und ansteckende Krankheiten, Ernährung, psychische Gesundheit, chronische Krankheiten und Medizintechnologie. „In Deutschland gibt es für Gesundheitssysteme insgesamt nur zwei solche Zentren“, erklärt Dr. Ewout van Ginneken. Er ist Koordinator des WHO Centre an der TU Berlin. „Durch unsere Zusammenarbeit mit der WHO können wir den internationalen Einfluss für die deutsche Forschung erhöhen und sie bekannter und sichtbarer machen“, ergänzt Reinhard Busse. Doch durch den Kontakt mit der europäischen Gesundheitsorganisation „Health Observatory“ und die Beteiligung an weiteren EU-finanzierten Projekten und Netzwerken des Instituts kooperieren die TU-Wissenschaftlerinnen und TU-Wissenschaftler mit zahlreichen weiteren Collaborating Centres weltweit. „Zwei Schwerpunkte bestimmen unsere Arbeit“, sagt Ewout van Ginneken. „Der erste beschäftigt sich mit den Profilen der europäischen Gesundheitssysteme im Wandel, den ,Health Systems in Transition‘ oder ,HiTs‘. In Zusammenarbeit mit Experten im jeweiligen Land werden hier gründliche Analysen der nationalen Ge-

Neues Amt für Dieter Bimberg tui  Prof Dr. Dieter Bimberg, Leiter des Zentrums für Nanophotonik der TU Berlin, wurde auf der International Photonics Conference der IEEE im September in Seattle für zwei Jahre zum Vorsitzenden des „Semiconductor Laser Committee“ der Photonics Society der IEEE, der größten Ingenieurgesellschaft der Welt, gewählt und trat dort sein neues Amt an. Mit Professor Bimberg hat zum ersten Mal ein Deutscher dieses Amt inne.

An der Spitze der Innovationspreis-Jury

Das Team des WHO Collaborating Centre an der TU Berlin erstellt vergleichende Analysen internationaler Gesundheitssysteme: Reinhard Busse, Dimitra Panteli, Ewout van Ginneken (v. l.)

sundheitssysteme erstellt.“ In Berlin sind entsprechende Länderberichte zu Bulgarien, Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und den USA erstellt worden. An den Berichten für Luxemburg, Mazedonien und Serbien wird derzeit gearbeitet. Alle Berichte werden auf den Webseiten des European Observatory zugänglich gemacht. Der zweite Schwerpunkt liege auf der vergleichenden Untersuchung, wie mit chronischen Erkrankungen in Europa umgegangen wird, so Ewout van Ginneken. 2010 publizierte das European Observatory die große Studie „Tackling Chronic Disease in Europe: Strategies, interventions and challenges“.

Außerdem erarbeitete das WHO Centre an der TU Berlin drei weitere politisch relevante Studien: Dazu gehört ein Buch zu einem Projekt über DRGSysteme (Diagnosis-related Groups), an dem elf Partner unter der Leitung des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen mitgewirkt haben. Ein DRG-System ist eine Patientengruppe mit ähnlichen klinischen Merkmalen, deren Behandlung zugleich einen vergleichbar hohen Ressourcenverbrauch aufweist. Ein weiteres Buch vergleicht auf der Basis der „HiT-Profile“ die internationalen Gesundheitssysteme und stellt Trends und Wandel dar. Die dritte europaweit angelegte Studie beschäftigt sich mit der Messung, Überwachung und Verbesserung der

Qualität in europäischen Gesundheitssystemen. „Unsere Zusammenarbeit mit der WHO und auch mit dem Observatory gibt uns nicht nur die Gelegenheit, eine übergeordnete Plattform zur Verbreitung unserer Arbeit zu nutzen“, erklärt Reinhard Busse, „sondern eröffnet uns und damit der TU Berlin ein wichtiges Netzwerk zu hohen akademischen Institutionen, nationalen und internationalen Entscheidungsträgern und Organisationen wie der WHO, der Weltbank und der OECD. Überall dort sind wir gern gesehene Gesprächspartner.“ 

Patricia Pätzold

www.mig.tu-berlin.de www.healthobservatory.eu

pp  Zum neuen Präsidenten der 18-köpfigen Expertenjury des Innovationspreises Berlin-Brandenburg ist Prof. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann gewählt worden. Er ist Leiter des Fraunhofer Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK sowie des TUFachgebiets Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) im Produktionstechnischen Zentrum. Die bis zu fünf Preise 2013 sind mit je 10 000 Euro dotiert und werden Anfang Dezember vergeben.

Nachwuchspreis für ­Energiesicherheit pp  Die Sicherheit der Elektrizitätsversorgung im Kontext der Energiewende wirft Fragen auf, die derzeit vielen Wissenschaftlern auf den Nägeln brennen. Dipl.-Ing. Aaron Praktiknjo, wissenschaftlicher Mitarbeiter im TU-Fachgebiet Energiesysteme bei Prof. Dr. Georg Erdmann, wurde für seine Arbeit zu diesem Thema auf der 36. Internationalen Konferenz der International Association for Energy Economics (IAEE) in Daegu, Südkorea, mit dem Preis für den besten Forschungsbeitrag eines Nachwuchswissenschaftlers ausgezeichnet. www.iaee2013daegu.org

Interaktive Anwendung SIMKAS-3D erhielt GIS Best Practice Award tui  Wenn die Katastrophe herein-

bricht, heißt es zunächst: „Kühlen Kopf“ bewahren. Das allein genügt jedoch nicht, besonders wichtig ist, dass die Krisenmanager Hand in Hand arbeiten, untereinander gut vernetzt sind, sich abstimmen können und so Versorgungssysteme wie Strom, Fernwärme, Gas und Wasser aufrechterhalten werden. Das Projekt „SIMKAS-3D“ vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin, eine interaktive Anwendung, die im Krisenfall genau dies gewährleistet, wurde am 8. Oktober 2013 auf der Fachmesse Intergeo in Essen mit dem GIS Best Practice Award ausgezeichnet. Der erste Preis ist mit 5000 Euro dotiert. In einem Krisenfall besteht selbst bei kleineren Defekten durch die fehlende Abstimmung der Akteure die Gefahr von systemübergreifenden Versorgungsausfällen. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts SIMKAS-3D war es deshalb, eine Anwendung zu entwickeln, die unterschiedliche Akteure an einen Tisch holt und dazu befähigt, Kaskadeneffekte frühzeitig zu erkennen und Krisen durch möglichst zeitnahe Maßnahmen zu bewältigen. Die entwickelte Software zeigt ein gemeinsames Lagebild sowie eine schnelle und zeitnahe Übersicht aller Abläufe. Beteiligt an dem Projekt waren viele Partner wie die Berliner Wasserbetriebe oder Vattenfall Europe Berlin Wärme, die Berliner Feuerwehr, die Senatsverwaltungen für Inneres sowie für Stadtentwicklung. www.tu-berlin.de/?id=78963

Die Impfung der Fünfzigtausend Der TU-Forscher Wilm Quentin hat ausgerechnet, wie viel das Impfen gegen HP-Viren in einer Region Tansanias kosten würde Gesundheit kostet Geld. Nur wie viel? AIDS-Erkrankungen oder Demenz Um das herauszufinden, hat Dr. med. publiziert. Wilm Quentin, wissenschaftlicher Mit- „Es ist relativ einfach. Man muss einarbeiter am Fachgebiet „Management fach an alles denken“, sagt der junge im Gesundheitswesen“ der TU Berlin, Arzt. An Autos, Kühlschränke und Inzweimal drei Wochen in Tansania ver- formationskampagnen zum Beispiel. bracht. Gemeinsam mit Kollegen von Denn zu wissen, dass eine HPV-Impfder London School für Hygiene und dose fünf US-Dollar kostet und jedes Tropenmedizin, der Weltgesundheits- der Mädchen dreimal geimpft werden organisation (WHO) und dem Nati- muss, reicht bei Weitem nicht aus. Man onalen Institut für Gesundheitsfor- muss Gerüchten in der Bevölkerung schung in Tansania hat er durchgerechnet, wie viel es kosten würde, in drei Distrikten der Region Mwanza junge Mädchen gegen humane Papillomviren (HPV) zu impfen. Diese Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und sind in 70 Prozent der Fälle dafür verantwortlich, wenn eine Frau an Gebärmutterhalskrebs erkrankt. 2008 waren dies weltweit etwa eine halbe Million, 275 000 starben  – die meisten von ihnen in armen Ländern wie Tansania. Die WHO empfiehlt den Regierungen daher, Routineimpfungen Gesundheitsaufklärung für Frauen in Tansania einzuführen. Diese stehen damit meist vor einem riesigen wie „So eine Impfung macht unfruchtlogistischen Problem und benötigen bar“ Gehör schenken und daran denMenschen wie Wilm Quentin, der sie ken, dass es Geld kostet, Eltern und bei der Logistik unterstützt und ih- Lehrer zu informieren, Radiokampanen hilft, die Kosten zu kalkulieren. gnen zu fahren und religiöse Führer Damit kennt der 33-Jährige sich aus. zu treffen. Man muss daran denken, Er hat sich bereits mit verschiedenen dass eine Krankenschwester geschult Bereichen der Gesundheitsökonomie werden muss. Und dass sie in der Zeit, beschäftigt und Studien zum Kranken- in der sie impft, nicht ihren üblichen hausmanagement, zu Kosten von HIV/ Verpflichtungen nachkommen kann.

All dies hat Wilm Quentin gemacht. Für seine Schätzungen konnte der Forscher ein Pilotprojekt begleiten, in dessen Rahmen zwischen August 2010 und Juli 2011 in 130 Schulen geimpft wurde. Er ist dafür quer durch das Land am Victoriasee gefahren – raus aus der Stadt, erst über Teerstraßen, dann über Schotterpisten. Er hat Schulen besucht, in denen 60 Mädchen in einer Klasse sitzen, und sich dabei Gedanken darüber gemacht, ob es günstiger ist, klassenweise zu impfen oder nach Alter. Dazu musste er wissen, mit wie viel Jahren die Mädchen den ersten Geschlechtsverkehr haben (mit 15/16 Jahren) und wie lange es dauert, ein Mädchen zu impfen (etwa zwei Minuten). Auch die Ärzte vor Ort haben mitgeholfen und zum Beispiel ihre Kühlschränke unter die Lupe genommen, um herauszufinden, ob noch Platz für die HPV-Impfdosen ist oder ob Kühlboxen benötigt werden. All dies und vieles mehr steckt hinter der Zahl, die Quentin und sein Team im Online-Journal „BMC Medicine“ letztlich veröffentlicht haben: 1,3 Millionen US-Dollar würde es kosten, um die 50  290 Mädchen in der Region Mwanza gegen humane Papillomviren zu impfen. Eine politisch sensible Zahl, weiß Quentin: „Als ich meine Ergebnisse bei der WHO vorgestellt habe, gab es doch einige, die vor der Präsentation sehr angespannt waren.“ Sie hatten Angst, dass die Gesundheit zu teuer sein könnte. ©© WHO

Gut vernetzt im Krisenfall



Susanne Hörr

www.biomedcentral.com/1741-7015/10/137

Stahl ist besser als sein Ruf pp  „Je häufiger Stahl recycelt

wird, desto kleiner wird sein CO2Footprint, sozusagen die Umweltfreundlichkeit dieses universell einsetzbaren Werkstoffs“, sagt Matthias Finkbeiner vom TU-Fachgebiet Sustainable Engineering. „Stahl ist theoretisch unbegrenzt recycelbar und behält seine Eigenschaften in jeder Recyclingstufe ohne Qualitätsverluste.“ Seine neue Studie zeigt, dass der Beitrag von Stahl zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit damit höher ist als bisher angenommen. Die CO2-Emissionen bei der Herstellung von einer Tonne Stahl seien beim Multirecycling über mehrere Lebenszyklen um rund 50 Prozent niedriger als bei der Primärproduktion von Stahl. 80 Prozent allen jemals hergestellten Stahls würden heute noch verwendet, sei es der Eiffelturm oder die Golden Gate Bridge. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsingenieurin Sabrina Neugebauer im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl entstand, ist eine „Ökobilanz für das Multirecycling von Stahl“ und bildet erstmals die Hochofenund die Elektroofen-Route bei der Stahlproduktion gemeinsam ab. Sie zeigt, dass der Multirecyclingansatz die Realität treffender abbildet als die ausschließliche Betrachtung der Primärproduktion von Stahl, da der traditionsreiche Werkstoff immer wieder recycelt wird. Die neue Methode berücksichtigt die mehrfache Schrottverwertung innerhalb der Wertschöpfungsketten. Zur Darstellung eines ganzheitlichen Umweltprofils sei eine Fokussierung auf die Primärproduktion unzureichend, so Matthias Finkbeiner. www.stahl-online.de

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MENSCHEN

TU-Präsident erhält ­Ehrendoktorwürde

Große Urteils- und Entschlusskraft

stt  Der Council of City Univer-

Adrian von Buttlar, Dekan, Wissenschaftler und Denkmalschützer geht in den Ruhestand. Eine Danksagung. Von Kerstin Wittmann-Englert

„President-Elect“ für Europas Hochschulen tui  Ende Oktober wurde TU-Prä-

sident Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jörg Steinbach zum „President-Elect“ in das „Management Committee“ des europäischen Hochschulverbands CESAER (Conference of European Schools for Advanced Engineering and Research) gewählt. In dem Verband sind über 50 europäische Universitäten und Hochschulen mit technischem Schwerpunkt aus 24 Nationen vertreten.

Fakultät einsetzte. Die Streichung von 25 Professuren war beschlossen, neue Studiengänge mussten entwickelt werden. In dieser Situation wurde Adrian von Buttlar zum Dekan gewählt. Die Kunstgeschichte, das sei nicht verschwiegen, blieb bestehen. Doch nicht nur sie. Von Buttlar setzte sich nach besten Kräften für die Interessen aller Fachgebiete der Fakultät ein. Die früher heftig miteinander ringenden Fachbereiche der Geistes- und Erziehungswissenschaften befriedete er und brachte die Vertreter der unterschiedlichen Fächer an einen Tisch. In den Fakultätsratssitzungen, die unter seiner Leitung stattfanden, verbanden sich Diskussionskultur und Entschlusskraft. Urteils- und Entschlusskraft bestimmten auch seine Zeit als Vorsitzender des Landesdenkmalrates Berlin: „Unzählige Briefe, offene Brandbriefe ebenso wie pointierte Leserbriefe, kritische Kommentare und konstruktive Stellungnahmen oder leidenschaftliche Aufrufe von Adrian von Buttlar legen Zeugnis ab von einem unverwüstlichen Denkmalengagement, das weit über das im Ehrenamt Übliche hinausgeht“,

resümierte Landeskonservator Jörg Haspel kürzlich zu von Buttlars Verabschiedung in der Akademie der Künste. Die denkmalgerechte Modernisierung des Olympia-Stadions, die Rettung des Studentendorfes Schlachtensee und der ergänzende Wiederaufbau des Neuen Museums gehören zu den nachhaltigen Erfolgen seiner Amtszeit. Mit dem Wirken von Magdalena Bushart, Bénédicte Savoy und Alexandra Lipinska hat die TU-Kunstgeschichte in den letzten Jahren viele innovative, fruchtbare Impulse entfaltet. Als Apl. Professorin mit Schwerpunkt Architekturgeschichte der Moderne und als Nachfolgerin im Landesdenkmalrat führe ich die bisherigen Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Denkmalverantwortung auch im Sinne von Buttlars weiter, der dem Institut freundschaftlich und wissenschaftlich verbunden bleibt. Das jüngst von uns beiden zusammen mit Gabi Dolff-Bonekämper herausgegebene Buch „Baukunst der Nachkriegsmoderne“ wird nicht das letzte gemeinsame Projekt gewesen sein. Die Autorin ist Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin

www.cesaer.org

Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

Ein Mann von sprühendem Intellekt Zum 80. Geburtstag von Christian Pommerenke

Newsletter Immer besser informiert www.tu-berlin.de/newsportal

Jurymitglied „Blauer Engel“ pp  Prof. Dr. Matthias Finkbeiner,

Fachgebiet Sustainable Engineering, wurde von Bundesumweltminister Peter Altmaier erneut in die Jury „Umweltzeichen“ berufen. Die Jury ist das unabhängige Beschlussgremium des Umweltzeichens „Blauer Engel“ und beurteilt 125 Produktgruppen nach Vergabekriterien in den Schutzbereichen Klima, Umwelt und Gesundheit, Ressourcen und Wasser. Matthias Finkbeiners Buch „Towards Life Cycle Sustainability Management“, erschienen im Springer-Verlag, gehört zu den überdurchschnittlich häufig downgeloadeten E-Books im umfangreichen Verlagsprogramm des Jahres 2012. www.springer.com

Im Dezember begeht Prof. Dr. Christian Pommerenke, einer der prominentesten Mathematiker und Professoren an der TU Berlin, seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 17. 12. 1933 in Kopenhagen geboren, studierte in Göttingen, promovierte 1959 bei C. L. Siegel und erlangte dort auch die Habilitation. Nach Dozententätigkeit in Göttingen, Ann Arbor (University of Michigan) und London (Imperial College) wurde er 1967 an die TU Berlin berufen. Er baute die Arbeitsgruppe Funktionentheorie/Komplexe Dynamik auf, die sehr bald einen ausgezeichneten internationalen Ruf hatte. Er hat auch das Funktionentheorie-Kolloquium ins Leben gerufen und lange Zeit geleitet. Viele renommierte Mathematiker aus aller Welt sind dadurch nach Berlin geführt worden. Umgekehrt pflegte er seine wissenschaftlichen Kontakte durch regelmäßige Aufenthalte als Gastprofessor unter anderem in England, USA, Spanien und heute noch vor allem in Kolumbien. Auf seinem Hauptarbeitsgebiet nimmt er eine herausragende Stellung ein.

Die Anzahl seiner Publikationen wächst nach wie vor und ist allein in den letzten zehn Jahren von 170 auf 200 gestiegen. Viele Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit befreundeten Kollegen aus aller Welt verfasst, in letzter Zeit zunehmend auch auf Spanisch. Er hat zwei bedeutende Monografien geschrieben, die zu den

tung geschrieben worden sind. Hinzu kommt noch eine stattliche Zahl von ihm betreuter Promotionen. Christian Pommerenke ist ein Mann von sprühendem Intellekt und außerordentlichem Ideenreichtum. Seine Arbeitskraft war und ist einfach erstaunlich. Er ist wissenschaftlich sehr anspruchsvoll, besonders gegen sich selbst, dabei persönlich sehr bescheiden. Als er nach Berlin kam, Er zeigte sich gegenüber Reform­ideen sehr begannen gerade die aufgeschlossen, zuweilen zum Missfallen unruhigen 68er-Zeiten. ­konservativer Kreise. Hier zeigte er sich geProf. Dr. Jochen Becker, einer der ersten Doktoranden genüber Reformideen von Christian Pommerenke sehr aufgeschlossen, zuweilen zum MissfalStandardwerken der „Konformen Ab- len konservativer Kreise. Als er einmal bildung“ gehören. mit einem älteren Kollegen bei Rot an Trotz verschiedener Rufe an andere einer Kreuzung stand, hieß es: „Gehen Universitäten blieb er der TU Berlin Sie, es ist doch Ihre Farbe!“ bis zu seiner Emeritierung 1999 treu. Zum bevorstehenden Jubiläum ihres Seine Vorlesungen und Seminare wa- ehemaligen großartigen Chefs wünren stets höchst interessant und anre- schen in dankbarer Verbundenheit gend und bei den Studierenden sehr alles Gute seine ersten drei Doktoranbeliebt. Davon zeugt auch eine riesige den von 1969/1970. Anzahl von Diplom- und StaatsexaGerd Jensen, Klaus Menke, Jochen Becker mensarbeiten, die unter seiner Anlei-

in Ost- und West-Berlin zwischen 1949 und 1979 entstanden sind, beschrieben und durch viele neue Aufnahmen eindrücklich in Szene gesetzt. Anliegen des Architekturführers ist es, die künstlerischen Qualitäten der Bauten aufzuzeigen und sie als Werke der historischpolitischen Epoche der Teilung der Stadt zu begreifen, die ein entscheidender Teil der Identität Berlins ist. Baukunst der Nachkriegsmoderne. Architekturführer Berlin 1949–1979, hrsg. von Adrian von Buttlar, Kerstin Wittmann-Englert, Gabi Dolff-Bonekämper, Reimer Verlag, Berlin 2013, 473 Seiten m. 640 Farbabb. u. Grundrissen, 29,95 Euro, ISBN: 978-3496-01486-7

Der Mensch, die Umwelt, die Technik Hans-Hermann Franzke verstorben tui  Prof. Dr.-

Ing. Hans-Hermann Franzke leitete von 1977 bis zu seiner Emeritierung 1995 das Fachgebiet „Maschinenund Energieanlagentechnik“ am Institut für Energietechnik der TU Berlin. Er war ein überzeugter Techniker, der vielleicht gerade deshalb die Kritik an der Technik sehr ernst nahm. Überzeugt von der Kraft des Arguments und der Diskussion rief er ein Seminar „Mensch – Umwelt – Technik“ ins Leben, aus dem auch eine siebenbändige Schriftenreihe entstand. Persönlichkeiten mit philosophischem, politischem und natürlich auch technischem Hintergrund diskutierten über Sinn oder Unsinn, Gefahr oder Hoffnung, Problemverursachung oder Problemlösung moderner Technik. Die von Professor Franzke ebenfalls gegründete „Franzke’sche Stiftung“ lobt alle zwei Jahre einen Preis aus für eine herausragende Dissertation, die das technik- und naturwissenschaftliche Denken mit dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Denken verknüpft. Hans-Hermann Franzke verstarb am 6. Oktober 2013. Einen ausführlichen Nachruf des Instituts für Energietechnik finden Sie im Internet. ©© prviat

www.tu-berlin.de/?id=140918 www.city.ac.uk/events

sn  Schon der Titel des neuen Architekturführers „Baukunst der Nachkriegsmoderne“ ist ein subtiler Hinweis der Autorinnen und Autoren, wie sie zu den Bauten Berlins stehen, die nach 1945 errichtet wurden. Es sind für sie Bauwerke von künstlerischem Wert und von daher ein „wertvolles Architekturerbe“, mit dem anders umgegangen werden sollte, als es abzureißen. Unter der Herausgeberschaft der TU-Professoren Adrian von Buttlar, Kerstin Wittmann-Englert und Gabi Dolff-Bonekämper werden 262 Einzelbauwerke, Siedlungen und Plätze, die

Kritisch, konstruktiv und leidenschaftlich, agierte Adrian von Buttlar auf unterschiedlichen Feldern gleichermaßen erfolgreich: als Hochschullehrer an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (1985–2001) und der TU Berlin (2001– 2013), als Dekan der hiesigen Fakultät  I (2005–2012) und als Vorsitzender des Landesdenkmalrates Berlin (1996–2009). Nach einem Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Soziologie in München und London promovierte er über den „Englischen Landsitz im 18. Jahrhundert“ und habilitierte sich 1982 mit einer Arbeit über den Münchner Klassizisten Leo von Klenze. Klassizismus und Historismus gehören ebenso zu seinen thematischen Schwerpunkten wie die Gartenkunst und Gartendenkmalpflege, die Theorie, Geschichte und Politik der Denkmalpflege und die Architektur der Moderne. Von Buttlar wählt stets Themen, mit denen er in aktuelle Debatten eingreift: so mit seiner Forschung zum Historismus und zur Bedeutung der historischen Gärten seit den späten 70er-Jahren, seinem Engagement gegen die Rekonstruktion von verlorenen Bauwerken („Attrappenkult“) und seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem baulichen Erbe der Nachkriegsmoderne. Er ist wissenschaftlich präsent mit klar positionierten Beiträgen in zahlreichen Schriften, auf nationalen und internationalen Konferenzen und in Gremien und Fachbeiräten. Akademische Präsenz zeigte er aber auch an ungewöhnlichen Orten – etwa als die Universität streikhalber nicht betreten werden konnte: so im November 2003, als er seine Vorlesung auf dem Breitscheidplatz hielt. Oder aber bei der legendären Putzaktion am Institut für Bergbau- und Hüttenwesen, das schon dem Abriss geweiht war. Kollegen unterschiedlicher Fakultäten und Studierende schrubbten (symbolisch) das Bauwerk mit dem Ziel, dessen bauliche Qualität hervortreten zu lassen. Die Berliner Zeitung titelte am folgenden Tag (12.  6.  2003): „Protestputzen gegen Uni-Abriss“.Wie das Ergebnis – die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes – zeigt: eine Aktion mit Erfolg! Als „Retter“ erwies sich Adrian von Buttlar in gänzlich anderem Zusammenhang, als er sich nach 2005 in der Phase der Um- und Neustrukturierung der TU Berlin für das Überleben der geisteswissenschaftlichen

Buchtipp Baukunst der Nachkriegs­ moderne

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sity London hat beschlossen, Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Jörg Steinbach, Präsident der TU Berlin, die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Die Zeremonie findet am 29. 1. 2014 in der Londoner Guildhall statt. Auch Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D. und Vorsitzende des Kuratoriums der TU Berlin, wird an der Verleihung teilnehmen. Gewürdigt werden die herausragenden Leistungen von Jörg Steinbach in der chemischen Industrie und in der Wissenschaft auf dem Gebiet der Anlagen- und Sicherheitstechnik. Gleichermaßen wird in der Begründung auf seine Leistungen und sein Wirken als Präsident der Technischen Universität Berlin verwiesen. Während seiner Amtszeit habe er für eine große Steigerung des internationalen Renommees der TU Berlin als hervorragende Wissenschaftseinrichtung und Innovationsschmiede weltweit beigetragen. Der Council betont die große Verbundenheit des TU-Präsidenten mit der City University London und seine maßgebliche Rolle beim Aufbau des internationalen „World Cities World Class (WC2) University Network“. Die City University London ist weltweit eine anerkannte Forschungsuniversität mit rund 17 000 Studierenden, von denen etwa 35 Prozent als Postgraduates forschen und lernen. Ende November wird Jörg Steinbach an der City University London eine Gastvorlesung halten. Thema ist die zukünftige Ingenieurausbildung mit Blick auf den technologischen Wandel der Gesellschaft.

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Menschen

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TU intern · Nr. 11/November 2013

Menschen

TU intern · Nr. 11/November 2013

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Herzlich willkommen an der TU Berlin!

Prof. Dr. Frank Flechtner  Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, Physikalische Geodäsie, verbunden mit der Leitung der Sektion „Globales Geomonitoring und Schwerefeld“ des Departments „Geodäsie und Fernerkundung“ am Deutschen GeoForschungsZentrum

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Prof. Dr. Jonas Moeck Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Verbrennungsdynamik

Prof. Dr. Wolf-Christian Müller Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften, Plasma-Astrophysik

Prof. Dr. Michael Joswig (Einstein-Professur) Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften, Diskrete Mathematik/Geometrie

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Prof. Dr. Maria Krikunova  Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften, Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Ultrakurzzeitphysik

Prof. Dr. Stefanie Marker Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Fahrerverhaltensbeobachtung für energetische Optimierung und Unfallvermeidung

Prof. Dr.-Ing. Ronald Plath Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik, Hochspannungstechnik

Prof. Dr.-Ing. Wolf-Reiner Krüger  Fakultät V Verkehrs- und Maschinen­ systeme, Mehrkörperdynamik in der Luft- und Raumfahrt

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Prof. Jörg Stollmann Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, Städtebau und Urbanisierung

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Prof. Dr. Karsten Neuhoff  Fakultät VII Wirtschaft und Management, Energie- und Klimapolitik, verbunden mit der Position eines Abteilungsleiters für die Abteilung „Klimapolitik“ am DIW Berlin

Prof. Dr. Cornelia Rauh Fakultät III Prozesswissenschaften, Lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik

Prof. Dr. Nele RuSSwinkel  Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Kognitive Modellierung in dynamischen Mensch-Maschine-Systemen

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Prof. Dr. Philipp Misselwitz  Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, Entwerfen und internationale Urbanistik – Habitat Uni

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Prof. Dr.-Ing. Steffen Müller (Einstein-Professur) Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Kraftfahrzeuge

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Prof. Dr. Martina Löw Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, Planungs- und Architektursoziologie

Prof. Dr. Tetyana Morozyuk  Fakultät III Prozesswissenschaften, Exergiebasierte Methoden für kältetechnische Systeme

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Prof. Dr. Werner Hofmann  Fakultät II Mathematik und Naturwissen­ schaften, Technologie nanophotonischer Bauelemente

Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel Fakultät I Geisteswissenschaften, Fachwissenschaft Arbeitslehre/Technik

Prof. Dr. Peter Bürgisser Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften, Mathematik, insbesondere ­Algebra/Zahlentheorie

Prof. Dr. Boris Springborn  Fakultät II Mathematik und Naturwissen­ schaften, Mathematik, Arbeitsrichtung Differentialgeometrie

Prof. Dr. Karlheinz Bock Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik, Polytronische Mikrosysteme

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Prof. Dr. Dorothee Brantz Fakultät I Geisteswissenschaften, Neuere und Neueste Geschichte, Stadtgeschichte

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24 Professorinnen und Professoren folgten 2013 dem Ruf an die Universität

Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl  Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Nachhaltige Unternehmensentwicklung, in Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.

Prof. Dr. Christina Völlmecke Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Stabilität und Versagen funktionsoptimierter Strukturen

TIPPS & TERMINE

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Wahlen

TU intern · Nr. 11/November 2013

„Broken Brushes“ – von Feininger bis Klee

Vorlesung Bohlmann-Vorlesung 2013 und Verleihung des Schering Preises

Beirat für Frauenbeauftragte Der Zentrale Wahlvorstand (ZWV) macht die Wahl des Beirates für die hauptberufliche Frauenbeauftragte für die Amtszeit 1. April 2014 bis 31. März 2016 bekannt.

Bereits zum 25. Mal findet eine BohlmannVorlesung statt, die nach der Emeritierung von Prof. Dr. Ferdinand Bohlmann am Institut für Chemie eingeführt wurde. Über den Rahmen einer gewöhnlichen wissenschaftlichen Veranstaltung hinaus werden hierfür von der TU Berlin gemeinsam mit der Schering Stiftung Berlin herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen. In diesem Jahr wird Prof. David Milstein, Weizmann Institute of Science, Rehovot/Israel, zum Thema „Discovery of Metal-Catalyzed Reactions for Sustainable Chemistry“ sprechen. Die Lecture und der Preis werden von der Schering Stiftung Berlin finanziert. Zeit: 22. November 2013, 16 Uhr s. t. (Bohlmann-Vorlesung 2013), 17.30 Uhr (Verleihung des Schering Preises 2012) Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin, Chemiegebäude, Raum C 130 T 030/314-2 22 55/-2 23 55 [email protected]

Termine: Auslage der Wählerinnenverzeichnisse in der Geschäftsstelle des Zentralen Wahlvorstandes: 27. 11. bis 11. 12. 2013 Ende der Einspruchsfrist gegen die Wählerverzeichnisse im Wahlamt: 11. 12. 2013, 15 Uhr Wahltag/Stimmabgabe im Wahllokal Raum H 2036 (Hauptgebäude-Altbau, 2. OG): 29. 1. 2014 Wahlamt und Geschäftsstelle des Zentralen Wahlvorstands: www.tu-berlin.de/?id=19042

Preise & Stipendien Jugend forscht 2014 Jungforscherinnen und -forscher bis 21 Jahre sind aufgerufen, ihre Projekte bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb einzureichen. Bei der Anmeldung muss zunächst nur das Thema festgelegt werden. Anmeldeschluss ist am 30. 11. 2013. www.jugend-forscht.de

©© Redbud Gallery

Uni für alle

Gläserner JOHAHN Für den Medienwettbewerb „Gläserner JOHAHN“ der Technischen Universität Ilmenau können Studierende eigene Medienprodukte einreichen. In den drei Kategorien Kurzfilm, Multimedia und Medienkonzepte sind jeweils Geldpreise im Gesamtwert von 2000 Euro zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 30. 11. 2013. www2.tu-ilmenau.de/medienpreis

Bildungsmedien-Preis digita Der Deutsche Bildungsmedien-Preis digita für herausragende Medienangebote ist zum 19. Mal ausgeschrieben worden. Entwickler und Anbieter von Bildungsmedien im deutschsprachigen Raum können bis zum 11. 12. 2013 Beiträge für den Wettbewerb um den digita 2014 einreichen. www.digita.de

Promotionsstipendien für Mathematik Die Berlin Mathematical School (BMS) ist eine gemeinsame Graduiertenschule der drei Mathematik-Institute der Berliner Universitäten. Das Programm bietet innerhalb von vier bis fünf Jahren einen Fast-Track zur Promotion und wird in englischer Sprache unterrichtet. Talentierte Studierende, die mindestens einen Bachelor erworben haben, sind eingeladen, sich zum Wintersemester 2014/2015 zu bewerben. Be-

79 Druckgrafiken, geschaffen von sehr bekannten Künstlerinnen und Künstlern, die eine wichtige Schaffensperiode in Deutschland verbrachten, im Nationalsozialismus dann als „entartet“ galten, zeigt die Ausstellung „Broken Brushes“, die am 8. November 2013 an der TU Berlin eröffnet wurde. Die Exponate stammen aus der Sammlung deutscher Druckgrafik der Moderne von Gustav Kopriva, Houston, Texas. Zu den Sammlerstücken, die im Architekturgebäude der Universität gezeigt werden, zählen Werke von Max Beckmann, Lovis Corinth, Otto Dix, Lyonel Feininger, George Grosz, Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Ernst Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Franz Marc (im Bild: Tierlegende, Holzschnitt, 1912), Edvard Munch, Gabriele Munter und Emil Nolde. Neben der Veranstaltung „Vertriebene Wissenschaften –

werbungsschluss für einen Platz mit Stipendium ist der 15. Dezember 2013. www.math-berlin.de

Communicator-Preis 2014 Zum 15. Mal schreibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den „CommunicatorPreis  – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft“ aus. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert und wird an

Die Technische Hochschule Berlin während des Nationalsozialismus“ ist sie ein weiterer Beitrag der TU Berlin und ihrer Partner zum Themenjahr „Zerstörte Vielfalt“. Unterstützt wird die Ausstellung von der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika und gefördert von der Redbud Gallery, Houston, der Stiftung Kunsthaus Salzwedel, von Dietrich von Gruben, Gornig GmbH & Co. sowie von Arts Convergence, Austin. Sie wird kuratiert von Dr. Angelika Jansen, San Antonio, Texas, und Berlin. Die Ausstellung läuft noch bis zum 23. November 2013.tui Ort: TU Berlin, Foyer und Fakultätsforum Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin Öffnungszeiten: Di–Fr 14–20 Uhr, Sa 12–18 Uhr. Der Eintritt ist frei. www.tu-berlin.de/?id=140333

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die ihre wissenschaftlichen Ergebnisse in herausragender Weise an die breite Öffentlichkeit vermitteln. Bewerbungsschluss ist der 31. 12. 2013. www.dfg.de/gefoerderte_projekte/wissenschaftliche_preise/communicator-preis

CampusSource White Paper Award Der Förderverein CampusSource e. V. unterstützt innovative Konzepte, denen ein konkreter Vorschlag zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Lehre und/oder Forschung oder ganz allgemein des Arbeitsumfeldes von Hochschulen zugrunde liegt. Ein Gesamt-Preisgeld von 10 000 Euro ist ausgelobt. Beiträge können bis zum 31. 12. 2013 eingereicht werden. www.ev.campussource.de/veroeffentlichungen/wpa2013

Deutscher Studienpreis 2014 Die Körber-Stiftung zeichnet alljährlich herausragende Dissertationen von gesellschaftlicher Relevanz aus. Die drei Spitzenpreise sind mit je 25 000 Euro dotiert. Einsendeschluss für im Jahr 2013 entstandene Dissertationen ist der 1. 3. 2014. www.studienpreis.de

Concrete Design Competition Der internationale Studierendenwettbewerb zum Bauen und Gestalten mit Beton wird 2013/2014 zum Thema „Elegance – exploring intelligent solutions“ ausgelobt. Zugelassen sind Studierende der Fachbereiche Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur, Bauingenieurwesen, Stadtplanung, Gestaltung und verwandter Disziplinen. Die Wettbewerbsbeiträge können bis zum 10. 4. 2014 abgegeben werden. www.concretedesigncompetition.de

Bernstein Preis 2014 Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schreibt zum neunten Mal den „Bernstein Preis für Computational Neuro­ science“ aus. Die Fördersumme zur Einrichtung einer eigenen Nachwuchsgruppe beträgt bis zu 1,25 Millionen Euro über fünf Jahre. Bewerbungsschluss ist der 15. 4. 2014. www.nncn.de/nachrichten/bpcn2014

Auf gutem Kurs! Seit Oktober liegt wieder die Publikation „Universität für alle“ vor. Sie fasst Ringvorlesungen, Kolloquien, Vortragsreihen und Seminare zusammen. Die Vorlesungen sind öffentlich und, sofern nicht anders angegeben, auch ohne Anmeldung zu besuchen. Alle Interessenten können unter rund 40 spannenden Angeboten wählen. Das Programm kann in der TU-Pressestelle angefordert oder abgeholt oder im Internet downgeloadet werden. [email protected] www.tu-berlin.de/?id=uni_fuer_alle

Personalia Außerplanmäßige Professur – verliehen Professor Dr. Michael Bruno Klein, Generalsekretär bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, für das Fachgebiet „Wissenschafts-, Technik- und Sozialgeschichte“ in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 18. September 2013.

Gastprofessuren – verliehen Professorin Dr. Olga Averina, für das Fachgebiet „Deutsch als Fremdsprache“ in der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin, zum 1. Oktober 2013. Professor Christophe Don Michel Barlieb, für das Fachgebiet „Architekturdarstellung“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. Oktober 2013. Professor Dr. Marcus Brandenburg, für das Fachgebiet „Produktionsmanagement“ in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin, zum 14. Oktober 2013. Professorin Dr. Susann Fegter, für das Fachgebiet „Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft“ der TU Berlin, zum 1. Oktober 2013. Professor Dr. Matthias Graf von Ballestrem, für das Fachgebiet „Baukonstruktion und Entwerfen“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. Oktober 2013. Professor Dr. Rainer Hehl, für das Fachgebiet „Innenraumplanung“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. Oktober 2013.

Wechsel an eine andere Hochschule Professorin Dr. Leonie Sundmacher, Fachgebiet „Versorgungsforschung und Qualitätsmanagement im ambulanten Sektor“ in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin, zum 30. September 2013 an die LudwigMaximilians-Universität München. Professor Dr. David Alan Tennant, Fachgebiet „Experimentelle Physik (Magnetismus)“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 3. November 2013 an das Oak Ridge National Laboratory, Tennessee, USA.

Visiting Professor an einer anderen Hochschule Professor Dr. Roderich Süssmuth, Fachgebiet „Biologische Chemie“ in der Fakultät II Mathe-

matik und Naturwissenschaften der TU Berlin, wurde zum „Visiting Professor“ an der Ben Gurion University, Beer Sheva, Israel, berufen.

Ernennungen in Gremien, Beiräte, Ausschüsse, Kommissionen Prof. Dr. Günter Abel, Fachgebiet Theoretische Philosophie, wurde zum ordentlichen Mitglied der „Academy of Europe/Academia Europaea" berufen. Unter den Mitgliedern der gesamt­ europäischen wissenschaftlichen Gesellschaft mit Sitz in London befinden sich derzeit 38 Nobelpreisträger. Des Weiteren wurde er zum assoziierten Fellow des Collegium Helveticum der ETH Zürich berufen und wurde zum Mitglied des Vorstands des Weltverbands der nationalen Philosophie-Gesellschaften FISP (International Federation of Philosophical Societies) gewählt. Professorin Elke Pahl-Weber, Fachgebiet „Be­ standsentwicklung und Erneuerung von Siedlungseinheiten“ der TU Berlin, wurde vom UN HABITAT – United Nations Human Settlements Programme in die Ad-Hoc Expert Group on the International Guidelines on Urban and Territorial Planning aufgenommen.

TIPPS & TERMINE

TU intern · Nr. 11/November 2013

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Normen gesetzt

Campus Charlottenburg

Gremien & Termine

Hybrid-Talks – Licht in Technik und Kunst

Veranstaltungen Absolventenfeier der Bauingenieure Veranstalter: TU Berlin, Institut für Bauinge­ nieurwesen Zeit: 15.–16. November 2013, 16 Uhr Ort: TU Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Gebäude 15, Peter-Behrens-Halle T 030/314-7 21 00 [email protected]

Einstieg Berlin Studien- und Ausbildungsmesse Zielgruppe: Schüler, Abiturienten, engagierte Realschüler, junge Berufstätige, Studienabbrecher, Lehrer und Eltern Veranstalter: Einstieg GmbH Zeit: 15.–16. November 2013, 9–16 Uhr Ort: Messe Berlin, Messedamm 22, 14055 Berlin, Hallen 1.1 und 3.1 (Eingang Süd) Eintritt: Tageskarte 5 Euro. T 0221/3 98 09-30 [email protected] www.einstieg.com

25. Careerbuilding-Programm des Femtec.Network Informationsveranstaltung Zielgruppe: Studentinnen der Ingenieur- und Naturwissenschaften von unseren PartnerUniversitäten: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Darmstadt, TU Dresden, Karlsruher Institut für Technologie, Niedersächsische Technische Hochschule, Universität Stuttgart und ETH Zürich. Veranstalter: Femtec. Hochschulkarrierezentrum für Frauen Berlin GmbH Zeit: 19. November 2013, 17 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 7131 T 030/314-2 26 12 [email protected] www.femtec.org

6. Alumni.Angel.Abend Veranstalter: TU Berlin, Gründungsservice Zeit: 21. November 2013, 17 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Lichthof T 030/314-7 87 73 [email protected] www.gruendung.tu-berlin.de

Diversity: Neue Wege in der I­nformatikausbildung Konferenz Veranstalter: Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten, RWTH Aachen; Prof. Ulrik Schröder, RWTH Aachen; Prof. Dr. Uwe Nestmann, TU Berlin Zeit: 21.–22. November 2013, 9.30–18.30 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude (Räume werden auf der Konferenz-Webseite noch bekannt gegeben) Hinweis: Die Teilnahme ist kostenlos, Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. T 0241/8 09 05 49 [email protected] www.igadtools4mint.de/Konferenz

25 Jahre Qualitätswissenschaft Festkolloquium Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Qualitätswissenschaft, und Verband der Automobilindustrie

Akademischer Senat Beginn jeweils um 13 Uhr Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035 11. Dezember 2013 15. Januar 2014 12. Februar 2014 12. März 2014 www.tu-berlin.de/asv

Kuratorium Beginn jeweils um 9.30 Uhr Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035 13. Dezember 2013 21. Januar 2014 21. März 2014

Sprechstunden des TU-Präsidenten

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Licht ist Grundvoraussetzung von Leben auf unserem Planeten, bedeutendes Phänomen in der Kulturgeschichte der Menschheit und Schlüssel zu vielen modernen Technologien. Der Exekutivrat der UNESCO empfahl nun, das Jahr 2015 als „Internationales Jahr des Lichts“ auszurufen. Die Hybrid Plattform greift dieses höchst interdisziplinäre Thema auf. In den verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft, Forschung und Technik ebenso wie in Kunst und Kultur spielt das Licht eine zentrale Rolle in unterschiedlichster Form – sei es Röntgen-, UV-, Infrarotstrahlung, visuelles oder auch metaphorisches Licht. Die 11. Hybrid Talks wollen sich einzelnen Aspekten des Lichts in Wissenschaft und Kunst mit ausgewählten Referenten und Referentinnen widmen. Es erwarten Sie Beiträge von: Prof. Anna Anders, UdK Berlin: Grundlagen der Gestaltung des bewegten Bildes Felix Hallwachs: Little Sun Dr. Helmut Piazena, TU Berlin, Lichttechnik; Charité, AG Medizinische Photobiologie Prof. Joachim Sauter, UdK Berlin, New Media Art and Design; ART+COM AG Prof. Dr. Ulrike Woggon, TU Berlin, Nichtlineare Optik und Laserphysik Zeit: Donnerstag, 28. November 2013, 18 Uhr Ort: TU Berlin, Geodätenstand, Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik Straße des 17. Juni 135, Hauptgebäude Altbau, Raum H 6101

Normung in Forschung und Lehre sind seit mittlerweile fünf Jahren Inhalt einer Kooperation zwischen der TU Berlin und dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN). Mit einem Festakt begehen beide nun das fünfjährige Jubiläum ihrer Zusammenarbeit. Die Bedeutung von Normung und Standardisierung und deren Relevanz für Wirtschaft und Gesellschaft sowohl in der Deutschen Normungsstrategie als auch im normungspolitischen Konzept der Bundesregierung verankert. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, ist eine frühzeitige Integration in den Hochschulbereich sowie in die Aus- und Weiterbildung erforderlich. Am 24. Juli 2008 wurde daher eine Vereinbarung zur strategischen Partnerschaft zwischen der TU Berlin und dem DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

Zeit: 22. November 2013, 13–14 Uhr Ort: TU Berlin, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin (Hörsaal steht noch nicht fest) T 030/314-2 35 65 [email protected] http://qualitaetswissenschaft.de

Smart Communications Platforms for Seamless Smart City Applications 4th FOKUS FUSECO Forum (FFF 2013) Veranstalter: Fraunhofer FOKUS NGNI Zeit: 28.–29. November 2013, 9–18 Uhr Ort: Fraunhofer Institute for Open Communication Systems – FOKUS, Kaiserin-AugustaAllee 31, 10589 Berlin [email protected] www.fokus.fraunhofer.de/en/fokus_events/ ngni/fuseco_forum_2013/index.html

VABENE-Feier der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme Veranstalter: TU Berlin, Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme Zeit: 29. November 2013, 15 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Audimax und Lichthof T 030/314-2 42 28 [email protected]

Absolventenfeier der Fakultät Elektrotechnik und Informatik Veranstalter: TU Berlin, Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik Zeit: 6. Dezember 2013, 15.30 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Hörsaal H 104 und Lichthof Hinweis: Anmeldungen bis 18. 11. 2013 an [email protected] T 030/314-2 49 04 [email protected] www.tu-berlin.de/?120472

Mathematik 10. Dies Mathematicus Der 10. Dies Mathematicus des Instituts für Mathematik wird u. a. als Vortragswettbewerb ausgerichtet. Die Studierenden des Instituts für Mathematik sind aufgerufen, kurze Vorträge (20 Minuten) über ihre Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten zu halten. Die besten Vorträge werden prämiert. Zur feierlichen Verabschiedung beim Festakt sind alle Absolventinnen und Absolventen (Diplom, Bachelor, Master, Staatsexamen, Promotion, Habilitation) sowie alle Studieren-

unterzeichnet, um Normung verstärkt in die Forschung und Lehre der TU Berlin zu integrieren. Hierbei stehen Zukunftsgebiete wie beispielsweise Information und Kommunikation, Verkehr und Mobilität, Wasser, Energie, Sicherheit und Dienstleistungen sowie Produktionstechnik im Fokus. Die Kooperation wird auf Seiten der TU Berlin getragen vom Fachgebiet Innovationsökonomie von Prof. Dr. Knut Blind.tui

4. Dezember 2013, 10.00–11.30 Uhr 22. Januar 2014, 10.00–11.30 Uhr Um Anmeldung wird gebeten: [email protected]

Sprechstunden des 2. Vizepräsidenten Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß zu Themen aus Studium und Lehre für TU-Mitglieder. 11. Dezember 2013, 10–11 Uhr 31. Januar 2014, 10–11 Uhr 17. Februar 2014, 13–14 Uhr 25. März 2014, 13–14 Uhr Um Anmeldung wird gebeten: [email protected]

Sprechstunde des Personalrats Zeit: 27. November 2013, 13.30 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Lichthof Anmeldung online: www.din.de/sc/Anmeldung_DIN_TU www.inno.tu-berlin.de

den und Angehörigen des Instituts herzlich eingeladen.Veranstalter: TU Berlin, Institut für Mathematik Zeit: 22. November 2013 Beginn wird noch bekannt gegeben. Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Mathematikgebäude T 030/314-2 12 64 [email protected] www3.math.tu-berlin.de/dies

Mörderische Mathematik Preisträgerin und Preisträger des MatheonKurzkrimi-Wettbewerbs werden ausgezeichnet. Veranstalter: TU Berlin, DFG-Forschungszentrum Matheon Zeit: 23. November 2013, 17 Uhr

Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Mathematikgebäude, Hörsaal MA 005 Eintritt frei T 030/314-2 92 74 [email protected]

Eine offene Sprechstunde des Personalrats findet an jedem zweiten und vierten Mittwoch des Monats von 9.30 bis 11 Uhr sowie von Mo bis Fr nach Vereinbarung statt. T 030/314-2 46 48 [email protected] www.tu-berlin.de/personalrat

Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

Compressed Sensing and its ­Applications 2013 Workshop Veranstalter: TU Berlin, Institut für Mathematik Zeit: 9.–13. Dezember 2013, (Beginn wird noch bekannt gegeben) Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Mathematikgebäude T 030/314-2 57 58 [email protected] www.math.tu-berlin.de/csa2013

Newsletter Immer besser informiert www.tu-berlin.de/newsportal

Impressum Herausgeber: Stabsstelle Presse, Öffent­ lichkeitsarbeit und Alumni der Technischen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin T 030/314-2 29 19/-2 39 22 F 030/314-2 39 09 [email protected] www.pressestelle.tu-berlin.de Chefredaktion: Stefanie Terp (stt) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Alg­ner (pp) Redaktion: Jana Bialluch (jb), Ramona Ehret (ehr), Bettina Klotz (bk) (Alumni), S­ ybille Nitsche (sn) Layout: Patricia Pätzold-Algner Fotos: Ulrich Dahl WWW-Präsentation: Ulrike Friedrich Gestaltung, Satz & Repro: omnisatz GmbH, ­Blücherstraße 22, 10961 Berlin, T 030/2 84 72 41 10 [email protected] Druck: Henke Pressedruck, Berlin Anzeigenverwaltung: unicom Werbeagentur GmbH, T 030/5 09 69 89-0, F 030/5 09 69 89-20 [email protected] www.unicommunication.de Vertrieb: Ramona Ehret, T 030/314-2 29 19 Auflage: 16 000 Erscheinungsweise: monatlich, neunmal im Jahr/28. Jahrgang Redaktionsschluss: siehe letzte Seite. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurückgeschickt werden. Die Redaktion behält sich vor, diese zu veröffentlichen und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigung u.  Ä. nur mit ausdrück­licher Genehmigung des Herausgebers. „TU intern“ wird auf überwiegend aus Altpapier bestehendem und 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. „Preis für das beste deutsche Hochschulmagazin“, 2005 verliehen von „Die Zeit“ und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für das Publika­tionskonzept der TU-Presse­stelle

Aktuell

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Die frühen 1980er-Jahre waren eine bewegte Zeit. Bezweifelt wurde, ob mehr Raketen auch mehr Sicherheit in Europa bringen würden. Unvergessen bleibt die große Friedensdemonstration am 22. 10. 1983 im Bonner Hofgarten mit etwa 500 000 Teilnehmern, auf der Willy Brandt erklärte: „Wir brauchen in Deutschland nicht mehr Mittel zur Massenvernichtung, wir brauchen weniger.“ Im September ’83 hatte auf dem Hamburger Meeting „Künstler für den Frieden“ die Theaterdirektorin Ida Ehre das Friedensmanifest von Wolfgang Borchert mit seinem berühmten „Sag nein!“ zitiert. Auch an der TU Berlin wurde in diesen Wochen viel über das Friedensthema diskutiert. Vor 30 Jahren, am 10. 11. 1983, fand die 3. außerordentliche Sitzung des 6. Konzils der Technischen Universität Berlin statt. Das Konzil ist nach dem Landeshochschulgesetz das höchste beschlussfassende Gremium der Universität. Einziger Tagesordnungspunkt war die Beschlussfassung eines Textes „Die Verantwortung der TU Berlin für den Frieden“. Dort hieß es, dass sich das Konzil besonders verpflichtet fühle, „einen konstruktiven und öffentlichkeitswirksamen Beitrag zur Friedensdiskussion und Friedenssicherung zu leisten“.Weiter wurde gefordert, dass an der TU Berlin „keine Forschungen betrieben werden, die der Entwicklung und Weiterentwicklung von Atomwaffen oder anderen Rüstungsprojekten“ dienen. In geheimer Abstimmung wurde der Konzilstext mit 33 Ja-Stimmen und 20 Gegenstimmen beschlossen und mit großen Plakaten allen TUAngehörigen bekannt gemacht. Hans Christian Förster

Abstimmen für TU-Sportlerinnen Die TU-Studentinnen Laura Vargas Koch (Judo) und Lisa Hapke (Hockey) sind vor wenigen Tagen von einer Fachjury als Berliner Sportlerinnen des Jahres vorgeschlagen worden. Laura Vargas Koch studiert den Masterstudiengang Mathematik. Bei der Weltmeisterschaft 2013 gewann sie eine Silbermedaille im Einzel. Von den Europameisterschaften brachte sie zwei Bronze-Medaillen mit. Die Hockeyspielerin Lisa Hapke ist mit den Damen des BHC Berlin in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ ebenfalls vorgeschlagen worden. Sie ist in das lehramtsbezogene Masterstudium mit der beruflichen Fachrichtung Ernährung/Lebensmittelwissenschaft eingeschrieben. 2013 gewann ihre Mannschaft zum wiederholten Mal die Deutsche Meisterschaft. Die öffentliche Abstimmung über die Champions des Jahres läuft bis zum 24. November. www.champions-berlin.de

Martin Heinrich Klaproth gehörte zu den ersten Analytikern in der Chemie Sein Leben gleicht einem Märchen der Gebrüder Grimm. Als Kind armer Leute geboren, beginnt er mit sechzehn eine Apothekerlehre, wandert als fleißiger Geselle durch die Welt, kommt nach Berlin, wo er einen guten Meister findet, der ihm eine Apotheke verschafft. Dort kann er endlich eigene wissenschaftliche Experimente machen. Er heiratet ein begütertes Mädchen und wird – obwohl Autodidakt  – der erste Ordinarius für Chemie an der Berliner Universität. Unglaublich? Doch so verlief tatsächlich das Leben des Martin Heinrich Klaproth, dessen Geburtstag sich am 1. Dezember zum 270. Mal jährt. Auf dem TU-Campus befindet sich seit 1996 eine Stele, die an ihn, seine wissenschaftliche Leistung, seine Lehrtätigkeit an der Bergakademie, einer Vorgängerin der TU Berlin, erinnern soll.

Stoffwechsel. Die Oxydation wurde wissenschaftlich geklärt und der beteiligte Stoff „Oxygenium“, Sauerstoff, genannt: die Geburtsstunde der modernen Chemie. Als Grundlagen aller chemischen Erkenntnis galten Experiment und Analyse. Klaproth gehörte zu den ersten exakt-methodisch arbeitenden Analytikern. Er führte die präzise Gewichtsanalyse in die Chemie ein. Im Labor seiner „Bären-Apotheke“ gab es große, bahnbrechende Entdeckungen. Zwischen 1789 und 1804 entdeckte er neue Elemente wie Uran, Zirkonium oder Chrom und verifizierte Die Erinnerungstafel (1993) und die Stele (gestaltet vom Bildhauer Ralf Sander) die Entdeckung von Tel1743 in Wernigerode wurden von der „Gesellschaft von Freunden der TU Berlin“ beauftragt und lur, Strontium und Titan. als Sohn eines Schnei- finanziert Die Bestimmung des zuders geboren, besuchte er die Bürgerschule, erst „Uranit“, dann „Urabegann anschließend seine fünfjäh- 1782 Mitglied des Sanitätscollegiums nium“ benannten Elements gelang rige Lehre an der Ratsapotheke in und 1788 Mitglied der Akademie der ihm bei der Analyse von „PechblenQuedlinburg, der 1766 eine fünfjäh- Wissenschaften in Berlin wurde. Er de“, einem schwarzen Mineral, das rige Wanderschaft folgte. Diese führte bekam Lehraufträge und hielt auch er aus dem Erzgebirge bekam. Späihn nach Hannover, Danzig und Berlin Vorlesungen an Bergakademie und ter würde Marie Curie ebenfalls mit und weckte seinen Sinn für die Wissen- Artillerieschule. Obwohl er ohne Uni- „Pechblende“ experimentieren und schaft, denn im 18. Jahrhundert waren versitätsstudium war, wurde er 1787 die „Radioaktivät“ entdecken. Auf die Apotheken auch Orte pharmazeu- zum Professor für Chemie an der Ber- Vorschlag Alexander von Humboldts tischen und chemischen Forschens. liner Universität ernannt. 1780 heira- wurde Klaproth 1810 der erste Ordi1771 wurde Klaproth Provisor der tete er die Kaufmannstochter Chris- narius für Chemie an der neuen BerApotheke „Zum Weißen Schwan“ tiane Sophie Lehmann und erwarb liner Universität. Klaproth starb am unweit des Hackeschen Marktes. Ihr die „Bären-Apotheke“ am Berliner 1. 1. 1817 in Berlin. Sein Grab befand Eigentümer, Valentin Rose, führte ihn Rathaus, die er bis 1800 betrieb, als sich auf dem Dorotheenstädtischen in die Metallurgie ein und beauftragte er zum besoldeten Akademiechemiker Friedhof an der Chausseestraße. Heute ihn mit der Erziehung seiner Söhne. ernannt wurde. erinnert nur eine Tafel an den verloreJetzt konnte sich der junge Klaproth Zu dieser Zeit vollzog sich eine Revo- nen Ort.  Hans Christian Förster auch ein Laboratorium für selbststän- lution in der Chemie. Die Entdeckung dige Forschungen einrichten. Diese des Sauerstoffs durch Joseph Priestley Die Serie „Orte der Erinnerung“ im Netz: Arbeiten waren so erfolgreich, dass er verbannte einige Mythen über den www.tu-berlin.de/?id=1577

Mörderische Mathematik



Preisträger des Matheon-Kurzkrimi-Wettbewerbs werden ausgezeichnet tui  Kann Mathe bei der Planung

des perfekten Mordes helfen? Sollten Kommissare Mathematiker sein? 135 Autorinnen und Autoren stellten sich diesen Fragen und nahmen teil am Wettbewerb „Unberechenbar  – Wer schreibt den besten mathematischen Kurzkrimi?“ Ausgeschrieben hatte ihn das DFG-Forschungszentrum Matheon. Die große Zahl der Einsendungen war auch für die Organisatoren überraschend, noch mehr die hohe Qualität der Kurzgeschichten. Der Jury, bestehend aus Mathematikprofessor Peter Deuflhard, der Mathematikerin und Mitglied im Matheon-Vorstand Dorothee Knees vom Weierstraß-Institut sowie dem Literaturagenten Stefan

Baumgärtel, fiel es schwer, die besten drei Krimis zu küren. Gewinner sind Stephan Hecker (1. Preis) aus Husum mit dem Krimi „Täterberechnung“, Dieter Creutzburg (2. Preis) aus Geisenheim in Hessen mit seiner Geschichte „Die Goldbachsche Vermutung“ sowie Martina Kleinau (3. Preis) aus Schwielowsee mit dem Krimi „Professor Weitkamp“. Sie werden am 23. November in einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen des 4. Berliner Krimimarathons ihre Preise überreicht bekommen und ihre Krimis dem Publikum vorlesen. Dabei sein werden auch die Klassen 5 und 7 des Ratsgymnasiums in Wolfsburg. Sie schrieben unter Anleitung ihrer Leh-

Herzlich willkommen im TU Berlin Shop

Wo  TU-Hauptgebäude, Straße des 17.Juni 135 Wann  Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10.00–15.30 Uhr Online-Shop  www.tu-berlin-shop.de

Agnieszka Asemota

Geschenktipp

Rabatte für Essen und Freizeit rerin Annette Weber-Förster im Matheunterricht Krimis und schickten diese als kleine Broschüre ans Matheon. Das war der Jury einen Sonderpreis wert. Die festliche Preisverleihung ist öffentlich. Eintritt frei. Zeit: 23. November 2013, 17 Uhr Ort: Hörsaal 005 im TU-Mathematikgebäude, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin www.matheon.de www.berliner-krimimarathon.de

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Ohne sie geht gar nichts. Viele gute Geister sorgen in der Universität dafür, dass der Betrieb von Forschung und Lehre gut läuft. „TU intern“ stellt einige von ihnen vor. Nach ihrem Physikstudium an der Humboldt-Universität und fünfjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit an der Charité war Karin Kricheldorff als Beraterin für ein Unternehmen tätig, das UniversitätsklinikenAusgründungen förderte. Danach leitete sie selbst ein Start-up. Es folgte eine Beschäftigung bei der Gründungsberatung der LeibnizGemeinschaft, die sie mit aufbaute. Seit 2007 arbeitet Karin Kricheldorff als stellvertretende Leiterin beim TU-Gründungsservice. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Leitung des Beratungsteams, das mit der Betreuung von Start-ups beschäftigt ist. „Ich nehme Termine wahr, berate auch die Gründungsteams, die während der Förderung bei uns sind, und muss das ganze Thema koordinieren“, sagt sie. Der TU-Gründungsservice arbeitet sehr viel mit den EXIST-Förderprogrammen, die sich speziell an Ausgründungen aus Universitäten richten: „Wir führen die Antragsberatung durch und helfen bei der Erstellung des Idee n p ap i e rs “ , sagt Karin Kricheldorff. Karin Kricheldorff Geförderte Teams werden vor Ort betreut und bekommen Räume zur Verfügung gestellt. Die Arbeit im siebenköpfigen Team macht der erfahrenen Beraterin viel Spaß. „Der Job hält einen ganz schön auf Trab  – wir bekommen Gründungsideen aus sämtlichen Bereichen, aber wir sind schon sehr auf das Thema Wissenstransfer aus der Universität spezialisiert“, sagt die 52-Jährige. 2013 hatte der Gründungsservice 13 bewilligte EXIST-Gründerstipendien und steht damit auf Platz 1 in Deutschland, worauf Karin Kricheldorff sehr stolz ist. „Man lernt sehr viele interessante Leute kennen. Es ist wirklich schön, wenn sie ihre Finanzierung bekommen und sich bei uns bedanken“, schwärmt sie. In ihrer Freizeit kocht und fotografiert Karin Kricheldorff gerne. Auf ihrem Balkon betreibt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen eine Chili-Zucht. ©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Verantwortung für den Frieden

Arbeitsplatz Uni

©© Förster

TU Berlin vor 30 Jahren

Wissenschaft in der Apotheke

©© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Universitätsarchiv

TU intern · Nr. 11/November 2013

pp  Der Verlag Kuffer Marketing bietet auch in diesem Jahr wieder einen Extra-Rabatt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Berlin für das Buch „Schlemmerreise mit Gutscheinbuch.de“ an. Die Berlin-Ausgabe enthält 170 Gutscheine für Gastronomie, Freizeit und Wellness. TU-Beschäftigte zahlen 13 statt 18,95 Euro. Bei telefonischer oder Online-Bestellung des Buches den Code „GSB-B“ angeben. www.gutscheinbuch.de/shop

Fallobst „Ich würde mich beschreiben als einen vom Leben widerlegten Pessimisten.“ Philosoph Peter Sloterdijk auf 3sat, ZEITmagazin, März 2013

Schluss Die nächste Ausgabe der „TU intern“ erscheint im Dezember. Redaktionsschluss: 25. November 2013