Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Bergbahnen

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FACHHOCHSCHULE

ZENTRALSCHWEIZ

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TOURISMUSWIRTSCHAFT

LUZERN

Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Bergbahnen Schlussbericht

Projektleitung Prof. Dr. Jürg Stettler Sachbearbeitung Dipl.-Kffr. Ines Fischer Mitarbeit Lic.rer.pol. Marc Amstutz

Luzern, 31. Juli 2003 unterstützt vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco)

ITW

LUZERN

T:

041 —228 —41—4 5

Ein

Institut

F:

041 —228 —41—4 4

der

Hochschule

Pos tfach 3140

E:

[email protected]

für

Wirtschaft

C H—6 0 0 2

W:

www.itw.ch

Luzern

Zentralstrasse

Luzern

18

HSW

2 Impressum

Impressum Titel Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Bergbahnen. Institut für Tourismuswirtschaft ITW, Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern. Schlussbericht, Luzern 2003 Auftraggeber und Finanzierung Dieses Projekt wurde durch das ITW initiiert und durch folgende Institutionen finanziell unterstützt: Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Luzerner Kantonalbank, Schwyzer Kantonalbank, Kantonaler Verkehrsverband Luzern, Brunni Bahnen, Andermatt-Gotthard-Sportbahnen AG, Bergbahnen Sörenberg AG, Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG, Pizolbahnen AG, Bergbahnen EngelbergTrübsee-Titlis AG, Sportbahnen Marbachegg AG. Projektbearbeitung Projektleitung: Prof. Dr. Jürg Stettler Sachbearbeitung: Dipl.-Kffr. Ines Fischer Mitarbeit : Lic.rer.pol. Marc Amstutz Projektpartner Institut für Tourismuswirtschaft ITW, Prof. Dr. Jürg Stettler, Dipl.-Kffr. Ines Fischer Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF), Universität Bern, Prof. Dr. Hansruedi Müller Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Christine Neff Seilbahnen Schweiz, Michael Straub Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL, Rita Wyder Brunni Bahnen, Hans Bünter Andermatt-Gotthard-Sportbahnen AG, Peter Heinzer Bergbahnen Sörenberg AG, Karl Lustenberger Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG, Peter Bircher, Sandra Burch Pizolbahnen AG, Martin Renner, Sabine Lendi Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG, Albert Wyler Sportbahnen Marbachegg AG, Adolf Zihlmann Kontakt Institut für Tourismuswirtschaft ITW Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern Zentralstrasse 18 6002 Luzern, 041 228 41 45, E-mail: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

3

Inhaltsverzeichnis Impressum

2

Inhaltsverzeichnis

3

Vorwort

5

Zusammenfassung

6

1. Einleitung 1.1 Ausgangslage und Problemstellung 1.2 Zielsetzungen 1.3 Projektorganisation 1.4 Aufbau des Berichtes

8 8 8 9 10

2. Theoretischer Hintergrund der Inszenierung bei Bergbahnen 2.1 Begriffe 2.2 Aktueller Stand der Inszenierung bei Bergbahnen 2.3 Bezugsrahmen der Inszenierung bei Bergbahnen

11 11 14 15

3. Methodisches Vorgehen 3.1 Untersuchungsprozess 3.2 Untersuchungsmethoden 3.2.1 Sekundäranalyse 3.2.2 Expertengespräche 3.2.3 Anbieterbefragung 3.2.4 Fallstudien 3.2.5 Angebotsanalyse 3.2.6 Fokussierte Interviews (qualitative Gästebefragung) 3.2.7 Teilnehmende Beobachtung (qualitativ) 3.2.8 Quantitative Gästebefragung

17 17 18 18 18 19 19 20 21 21 21

4. Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen 23 4.1 Wirtschaft 23 4.2 Gesellschaft 24 4.3 Staat und Politik 25 4.4 Umwelt und standortbezogene Umweltfaktoren 26 4.4.1 Allgemeine Umwelt 26 4.4.2 Standortbezogene Umweltfaktoren 28 4.4.3 Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes für die Inszenierung von Erlebniswelten bei Bergbahnen 28 4.4.4 Analyse der Wirkungen von Inszenierungen auf die Umwelt 33 5. Rahmenbedingungen der Bergbahnen für Inszenierungen 5.1 Finanzen 5.1.1 Ausgangslage 5.1.2 Finanzkennzahlen 5.1.3 Wirtschaftliche Interessen 5.1.4 Kreditwürdigkeit 5.1.5 Fazit 5.2 Mitarbeiter 5.3 Organisation und Infrastruktur 5.4 Marketing

41 41 42 42 44 44 44 44 45 45

4 Inhaltsverzeichnis

6. Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien 6.1 Einleitung 6.2 Aufbau der Studien 6.3 Hauptergebnisse der empirischen Untersuchungen 6.3.1 Qualitative Gästebefragungen 6.3.2 Beobachtungen 6.3.3 Quantitative Gästebefragungen 6.3.4 Fallstudienspezifische Ergebnisse der empirischen Untersuchungen 6.4 Fazit zu den Fallstudien 6.5 Hauptergebnisse der Inszenierungsgrobkonzepte der sieben Fallstudien

48 48 48 48 48 49 50 52 53 54

7. Ergebnisse der Befragung der Schweizer Seilbahnen 7.1 Einleitung 7.2 Aufbau der Befragung 7.3 Haupterkenntnisse 7.4 Fazit Befragung der Seilbahnen Schweiz

58 58 58 59 61

8. Wegleitung 8.1 Einleitung 8.2 Sieben Schritte auf dem Weg zur Inszenierung 8.2.1 Schritt 1: Umfeldanalyse 8.2.2 Schritt 2: Unternehmensanalyse 8.2.3 Schritt 3: Stärken-Schwächen / Chancen-Gefahren (SWOT-Analyse) 8.2.4 Schritt 4: Inszenierungsgrobkonzept 8.2.5 Schritt 5: Inszenierungsdetailkonzepte erstellen 8.2.6 Schritt 6: Umsetzung der Inszenierungsmassnahmen 8.2.7 Schritt 7: Laufende Anpassung und Kontrolle der Umsetzung

62 62 63 63 64 65 65 66 67 67

9. Schlussbetrachtungen

69

Abbildungsverzeichnis

72

Literaturverzeichnis

73

Anhang

76

Anhangsverzeichnis

77

Vorwort

5

Vorwort Die zunehmende Erlebnisorientierung in der Gesellschaft und die Erfolge der künstlichen Erlebniswelten z.B. der Themen- und Freizeitparks waren die Ausgangspunkte für unser Interesse an diesem interessanten und innovativen Bereich. Von diesen Entwicklungen sind speziell auch die Schweizer Seilbahnen betroffen. Die Seilbahnbranche befindet sich in einer wirtschaftlich schwierigen Phase und verzeichnet seit ein paar Jahren stagnierende Umsätze. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen haben Mühe, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Gleichzeitig sind die Anforderungen an das Marketing, die Unternehmensführung und die Sicherheit gestiegen. Gezielte Inszenierungen können einen Beitrag zur Differenzierung der erlebnisorientierten Angebote und zur Profilierung der Unternehmen leisten. Mit unserem Projekt wollten wir die Übertragbarkeit der Erfolgsfaktoren künstlicher Erlebniswelten auf natürlich gewachsene Strukturen wie die Bergbahnen überprüfen. Vor zwei Jahren starteten wir deshalb unser Projekt zum Thema „Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Bergbahnen“. Die schwierige und komplexe Thematik wurde anhand von sieben Bergbahnen analysiert. An dieser Stelle möchten wir den verantwortlichen Leitern dieser Unternehmen für ihre Mitarbeit und ihre Unterstützung danken. Die umfassenden Untersuchungen waren nur dank der Unterstützung durch den Innotour-Fond, die Luzerner Kantonalbank (Rudolf Freimann, Peter Schürmann), die Schwyzer Kantonalbank (FranzPeter Steiner), den Kantonalen Verkehrsverband Luzern, das BUWAL (Rita Wyder) und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (Christine Neff) möglich. Im Weiteren danken wir Prof. Dr. Hansruedi Müller vom Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern für die wissenschaftliche Begle itung des Projektes. Wir sind überzeugt, dass die Schaffung von Erlebniswelten mittels Inszenierungen für die Bergbahnen günstige Voraussetzungen schaffen kann, um den Gästen einen erlebnisreichen und unvergesslichen Aufenthalt in den Bergen bieten zu können. Die Inszenierungen leisten damit einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigen Existenzsicherung der Bergbahnen. Wir hoffen daher, dass die Erkenntnisse dieses Projektes bei der Konzeption und Umsetzung von Inszenierungen bei Bergbahnen mithelfen.

Luzern, 30. Juli 2003

Jürg Stettler, Ines Fischer

6 Zusammenfassung

Zusammenfassung Die zunehmende Erlebnisorientierung ist ein wichtiger Angebots- und Nachfragetrend in der heutigen Gesellschaft. Davon sind speziell auch die Schweizer Seilbahnen betroffen. Ausgangspunkt des Projektes waren die Erfolge künstlicher Erlebniswelten wie der Themenparks und die Frage nach der Übertragbarkeit der Erfolgskriterien auf die gewachsenen Strukturen der Schweizer Bergbahnen. Mittels Inszenierungen von Seilbahnen und dem Schaffen von Bergerlebniswelten können sich die Seilbahnen mit ihren Angeboten differenzieren und dadurch auch stärker strategisch profilieren. Mit dem zwei Jahre dauernden Innotour-Projekt wurde diese innovative und für die Seilbahnen neue Thematik umfassend untersucht. Dazu wurde ein Methoden-Mix bestehend aus Grundlagenuntersuchungen, sieben Fallstudien und einer Anbieterbefragung der Mitglieder des Verbandes Seilbahnen Schweiz verwendet. Im Rahmen der Grundlagenuntersuchungen wurden vorhandene Unterlagen und Studien zu den Inszenierungen und Erlebniswelten analysiert und ein situationsbezogener Bezugsrahmen erstellt. Die Umsetzung von Inszenierungen ist ein Prozess, welcher neben der Festlegung der Inszenierungsinstrumente auch die Berücksichtigung besonderer Entwicklungen innerhalb des Inszenierungsumfeldes (unter anderem Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und insbesondere Umwelt) sowie die Voraussetzungen innerhalb der Unternehmung (unter anderem Finanzen, Mitarbeiter, Organisation und Infrastruktur sowie Marketing) erfordert. Kern einer Inszenierung sind ein oder mehrere Inszenierungsthemen. Eine Besonderheit bei der Inszenierung von natürlichen Erlebniswelten ist, im Gegensatz zu den künstlichen Erlebniswelten, der Standortbezug, welcher durch die Fallstudienanalysen hervorgehoben wurde. Innerhalb der Fallstudien kamen Angebotsanalysen, qualitative (fokussierte Gästeinterviews, teilnehmende Beobachtung) und quantitative Methoden (schriftliche Gästebefragungen) zur Anwendung. Zu Vergleichszwecken wurden diese Untersuchungen im Winter und Sommer durchgeführt. Zur Vorbereitung der schriftlichen Gästebefragungen wurden qualitative Beobachtungen und qualitative Interviews vorgenommen. Die qualitativen Gästeinterviews erbrachten wertvolle Hinweise zu den wahrgenommenen Erlebnissen der Gäste. Dabei wurden besonders standortbezogene Kriterien benannt. Die geschilderten Erlebnisse waren stark motivbezogen. Die Ergebnisse der schriftlichen Gästebefragungen bestätigten die Erkenntnisse aus den mündlichen Interviews. Im Sommer waren Natur und Landschaft das Hauptmotiv der Gäste und im Winter standen die sportlichen Aktivitäten im Vordergrund. Die Gäste waren im Winter und Sommer mit ihrem Aufenthalt zufrieden. Im Winter sind die mit der Aktivität zusammenhängenden Infrastrukturen für die Gäste wichtig. Der Sommer bietet eher Möglichkeiten für Inszenierungen wie zum Beispiel Themenwege. Erlebnisse werden überwiegend in der Gruppe wahrgenommen. Die befragten Gäste bevorzugen natürliche und standortbezogene Themen für Inszenierungen. Ergebnis der Fallstudienuntersuchungen war die Erarbeitung von Inszenierungsgrobkonzepten. Fast alle Fallstudienunternehmen werden die Inszenierungen weiterverfolgen. Der Inszenierungsbedarf der Schweizer Seilbahnen wurde aufgrund der schriftlichen Anbieterbefragung als eher gross eingeschätzt. Aktuell dominieren vor allem punktuelle und Einzelinszenierungen. Geplant werden hauptsächlich farbliche Gestaltung, Besucherlenkungsmassnahmen und thematische Beschilderungen. Nicht bzw. weniger interessant sind für die Schweizer Seilbahnen thematische Architektur, Verbreitung von Düften/Aromen, Wartezeitgestaltung und die Verwendung spezieller Tontechniken. Der Stellenwert der Inszenierungen wird sich nach Meinung der Seilbahnen erhöhen.

Zusammenfassung

7

Dabei sind Professionalität und eine konzeptionelle, strategische Verankerung wichtig. Ein klarer, zum Standort passender, thematischer Bezug ist eine weitere Voraussetzung für den Erfolg von Inszenierungen natürlich gewachsener Erlebniswelten. Die Ergebnisse der Befragung der Schweizer Seilbahnen bestätigten zum grössten Teil die Erkenntnisse aus den Gästebefragungen und den weiteren Untersuchungen. Für an Inszenierungen interessierte Seilbahnen wurde aufbauend auf den Ergebnissen der Untersuchungen eine Wegleitung zur Konzeption und Umsetzung der Inszenierungen bei Bergbahnen in sieben Schritten erarbeitet. Die Erfolgsmessung der Inszenierungen ist ähnlich der Werbewirkungsforschung äusserst schwierig, da sehr viele verschiedene Einflussfaktoren eine Rolle spielen und die einzelnen Indikatoren nicht genau trennbar sind. In einzelnen Fallstudiengebieten war aber während der Dauer des Projektes eine Steigerung der Gästezahlen zu verzeichnen.

8 Einleitung

1. Einleitung 1.1 Ausgangslage und Problemstellung In der Gesellschaft ist die zunehmende Erlebnisorientierung ein seit einigen Jahren festzustelle nder Nachfrage- und Angebotstrend (vgl. vor allem Erlebnisgesellschaft von SCHULZE, 2000, MÜLLER , 2002). Die Kunden1 suchen komplexe Dienstleistungsbündel, welche ihnen multioptionale Erlebnisse versprechen. Sie haben das Bedürfnis nach Neuem und ständiger Abwechslung. Dabei sind Perfektion und Illusionierung gefragt (vgl. KAGELMANN, 1998, S. 77, OPASCHOWSKI, 1999, S. 27). Es zeichnet sich ein fliessender Übergang und eine zunehmende Vermischung der Grenzen zw ischen Natürlichem und Künstlichem ab („Emotionalisierung von Erlebnissen“). Erlebnisorientiertes Marketing mittels Inszenierung kennzeichnet das Stimulieren von Assoziationen und Emotionen beim Touristen gekoppelt mit der Darstellung neuer Erlebniswelten, die touristisch in Wert gesetzt werden können (HEINZE, 1999, S. 400). Die Suche nach Erlebnissen ist Grundlage für eine neue strategische Denkweise im Tourismus: von der reinen Bedürfnisbefriedigung zur Schaffung von emotionalen Erlebnissen. Dabei rückt der Erlebniswert deutlich in den Vordergrund (MÜLLER , 2002). Ausgangspunkte für die Betrachtungen zur Inszenierung tour istischer Produkte stellen die Erfolge der künstlichen Erlebniswelten unter anderem Freizeit- und Themenparks sowie Brand Lands dar. Von diesen Entwicklungen sind auch die Schweizer Bergbahnen betroffen. Die Seilbahnbranche verzeichnet ein Jahrzehnt der stagnierenden Umsätze (SBS 2003, S. 5). Transportleistungen allein genügen nicht mehr. Für die Gäste müssen erlebbare Mehrwerte geschaffen werden. Inszenierungen und Erlebniswelten müssen in die Produktgestaltung/-verbesserung einbezogen und gezielter als innovative Marketinginstrumente genutzt werden. Zukünftig wird deshalb eine Neuorientierung in Richtung Inszenierungen und Erlebniswelten entlang der gesamten Servicekette einer Bergbahn im Sinne eines „Bergerlebnis-Anbieters“ für die Profilierung der bergbahnspezifischen Angebote immer wichtiger. Im Weiteren sind die Bergbahnen als wichtige touristische Leistungsträger der Alpenregionen und Schlüsselbereich des touristischen Angebotes von der allgemeinen Klimaerwärmung sowie der damit verbundenen Schwerpunktverlagerung von den Winter- auf die Sommermonate betroffen. Die oft starke Abhängigkeit vom Geschäftserfolg in den Wintermonaten impliziert Probleme und Schwachstellen in der Angebotsgestaltung und Vermarktung der Bergbahnen im Sommer.

1.2 Zielsetzungen Ausgehend von der beschriebenen Ausgangslage und den Problembereichen ergaben sich folgende konkrete Hauptziele des Innotour-Projektes: Ø Erarbeitung von theoretischen Grundlagen und Entwicklung eines Bezugsrahmens für Inszenierungen und Erlebniswelten bei Bergbahnen Ø Erfassung des aktuellen Standes der Nutzung von Inszenierungen und Erlebniswelten in der Schweizer Bergbahnbranche (Stellenwert) Ø Erarbeitung der Voraussetzungen von Inszenierungen bei Bergbahnen Ø Nutzungsmöglichkeiten von Inszenierungen entlang der Serviceketten insbesondere unter Berücksichtigung der Schwerpunktverlagerung vom Winter auf den Sommer 1

Auf die gleichzeitige Verwendung der weiblichen und männlichen Schreibform wurde aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung und besseren Lesbarkeit verzichtet.

Einleitung

9

Ø Grenzen für den Einsatz von Inszenierungen (unter anderem beschränkte finanzielle Mittel, Naturund Landschaftsschutz) Ø Erarbeitung einer praktischen Wegleitung

1.3 Projektorganisation Organisatorisch wurde eine einfache Aufbau- und Ablauforganisation gewählt. Die Projektleitung und Sachbearbeitung wurden durch das Institut für Tourismuswirtschaft (ITW) an der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern wahrgenommen. Das Projekt wurde von einer Begleitgruppe begleitet, die sich aus den folgenden Vertretern zusammensetzte: - Tourismusexperten:

Prof. Dr. Jürg Stettler, Institut für Tourismuswirtschaft ITW, HSW Luzern (Leitung) Ines Fischer, Institut für Tourismuswirtschaft ITW, HSW Luzern Prof. Dr. Hansruedi Müller, Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus FIF, Universität Bern

- Bergbahnexperten/Fallstudienpartner: Hans Bünter, Brunni Bahnen Peter Heinzer, Andermatt-Gotthard-Sportbahnen AG Karl Lustenberger, Bergbahnen Sörenberg AG Paul Niederberger/Peter Bircher/Sandra Burch, Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG Martin Renner/Sabine Lendi, Pizolbahnen AG Albert Wyler, Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG Adolf Zihlmann, Sportbahnen Marbachegg AG Michael Straub, Seilbahnen Schweiz - Umwelt-/Landschaftsexperten:

Rita Wyder, BUWAL Christine Neff, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

- Finanzierungsexperten:

Rudolf Freimann, Luzerner Kantonalbank LUKB

Insgesamt wurden parallel zum Projektverlauf vier Workshops durchgeführt: zum Projektbeginn, zur Planung der Gästebefragungen im Winter und Sommer, zu den Ergebnissen und zur Planung der Befragung der Mitglieder des Verbandes Seilbahnen Schweiz. Die Begleitgruppe hatte dabei die Funktion als Reflexionsgruppe, Kontrollorgan, Ideenlieferant und Umsetzungsgarant.

10 E i n l e i t u n g

Abbildung 1: Projektübersicht Teile Projekt-Arbeitsschritte

Zeitplan 06/0107/01 08/01 09/0110/01 11/0112/01 01/02 02/0203/02 04/0205/0206/02 07/0208/02 09/02 10/0211/02 12/0201/03 02/03 03/0304/03 05/03 06/03 07/03

1 2

Einreichen des Innotour-Gesuchs Theoretische Grundlagen

3

Workshops

4

Marktanalyse (schriftliche Befragung)

5

Expertengespräche

6

Fallstudie 1 (Klewenalp) Fallstudie 2 (Pizol)

1.WS

2.WS

7 8 9

Wegleitung

10

Abgabe Innotourbericht

4. WS V

VW

DW

DW

NW NW/VS DS

DS

DS

DS

NS

NS

VW

DW

DW

NW NW/VS DS

DS

DS

DS

NS

NS

DW

DW

NW NW/VS DS

DS

DS

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NS

DW

DW

NW NW/VS DS

DS

DS

DS

NS

NS

VW

DW

DW

NW NW/VS DS

DS

DS

DS

NS

NS

VW VW

DW DW

DW DW

NW NW/VS DS NW NW/VS DS

DS DS

DS DS

DS DS

NS NS

NS NS

Fallstudie 3 (Titlis) Fallstudie 4 (Andermatt) Fallstudie 5 (Brunni) Fallstudie 6 (Sörenberg) Fallstudie 7 (Marbach) Auswertung, Erfolgsfaktoren Schlussbericht

3.WS

VW VW

V

D

D

N

N

V...Vorbereitung D...Durchführung N...Nachbereitung S...Sommeruntersuchung W...Winteruntersuchung

Quelle: eigene Darstellung

Das Innotour-Projekt startete im Juli 2001 mit dem ersten Workshop der Begleitgruppe. In einer ersten Phase wurden die theoretischen Grundlagen erarbeitet und die Angebotsanalysen in den Untersuchungsgebieten durchgeführt. Parallel dazu wurden im Rahmen von Vor-Ort-Besuchen die teilnehmenden Beobachtungen und die fokussierten, mündlichen Gästeinterviews durchgeführt, welche als Vorbereitungen der schriftlichen Gästebefragungen dienten. Der zweite Workshop diente zur Diskussion der Vorgehensweise und der Erarbeitung des Fragebogens. Im Februar/März 2002 erfolgten die Gästebefragungen (Winter). Im dritten Workshop wurden die Winterbefragungen ausgewertet und die Sommeruntersuchungen vorbereitet, welche dann aufgrund des schlechten Wetters von Juni bis September 2002 vorgenommen wurden. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen innerhalb der Fallstudien dienten der Vorbereitung der schriftlichen Anbieterbefragung der Mitglieder des Verbandes Seilbahnen Schweiz. Diese wurde im Januar/Februar 2003 durchgeführt. Im März 2003 wurde der vierte Workshop mit der Begleitgruppe durchgeführt. Inhalte waren vor allem die Diskussion der Ergebnisse und die Inhalte der Inszenierungsgrobkonzeptionen. Nach Auswertung aller Ergebnisse wurden die Inszenierungsgrobkonzeptionen erstellt und mit den Fallstudienpartnern diskutiert. Abschliessend erfolgten die Erarbeitung der Wegle itung sowie das Verfassen des Schlussberichtes.

1.4 Aufbau des Berichtes Der Innotour-Schlussbericht ist als zusammenfassender Endbericht der diversen Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen innerhalb des Projektes aufgebaut. In einem ersten Teil werden die Ausgangslage, die Zielsetzungen und die Projektorganisation beschrieben. In einem zweiten und dritten Teil folgen Beschreibungen zum theoretischen Hintergrund von Inszenierungen und zum methodischen Vorgehen. Auf der Grundlage des Bezugsrahmens werden anschliessend das Inszenierungsumfeld und die Inszenierungsrahmenbedingungen dargelegt. Besondere Beachtung finden dabei die standortbezogenen Umweltfaktoren. Die Ergebnisse aus den Fallstudienuntersuchungen und der Befragung der Schweizer Seilbahnen werden in den Teilen 6 und 7 beschrieben. Zum Abschluss wird die praktische Wegleitung zur Umsetzung von Inszenierungen als Marketinginstrumente dargestellt. Der Anhang umfasst weitere relevante Ergebnisse der Untersuchung. Die wichtigsten Ergebnisse der Gästebefragungen, der Befragung der Schweizer Seilbahnen sowie die Inszenierungsgrobkonzeptionen der sieben untersuchten Bergbahnen sind in eigenständigen Dokumenten zusammengefasst.

Theoretischer Hintergrund der Inszenierung bei Bergbahnen

11

2. Theoretischer Hintergrund der Inszenierung bei Bergbahnen Die theoretische und begriffliche Auseinandersetzung mit touristischen Erlebniswelten und Inszenierungen ist weniger stark ausgeprägt. Die Entwicklung ist je nach touristischem Leistungsträger verschieden. Am weitesten ausgeprägt ist die erfolgreiche Nutzung der Inszenierung bei so genannten künstlichen Erlebniswelten wie den Themen- und Freizeitparks. Bei den Bergbahnen steht diese Entwicklung vor allem bei kleinen und mittleren Bergbahnen noch am Anfang. Entwicklungen gehen aber in diese Richtung (siehe Schweizer Seilbahnen – wohin?, SBS, 2003, S. 37ff.).

2.1 Begriffe Im Folgenden werden die für das Verständnis notwendigen, begrifflichen Grundlagen (Erlebnis, Erlebniswelt, Inszenierung) erörtert (FISCHER, 2002, S. 8ff.). Erlebnisse Erlebnisse gibt es seit jeher. Die Suche nach individuellen Erlebnissen ist ein prägendes Kennzeichen westlicher Industrienationen. Wie kaum ein anderer Begriff ist das „Erlebnis“ in den letzten Jahren im allgemeinen Sprachgebrauch (man will immer und überall etwas erleben, „Erlebniskauf“, „Erlebniskonsum“ u.ä.) und auch im Tourismus („Erlebnisgastronomie und Erlebnis-Hotellerie“, „Erlebnisurlaub“, „Erlebnisparks“ etc.) fast inflationär verwendet worden. Die Erlebnisorientierung bildet eine zentrale Herausforderung für das Marketing von Seilbahnen. Inszenierungen sind dabei ein wichtiges Instrument der Produktgestaltung, um auf diese veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren. Emotionen sind die Grundlage zur Erklärung von Erlebniskonzepten für Angebote. Erlebnisse sind vereinfacht ausgedrückt „Bündel von Emotionen“ (vgl. WEINBERG/NICKEL, 1998, S. 61ff.). Erlebnisse sind bewusst oder unbewusst wahrgenommene, subjektbestimmte, unwillkürliche innere Vorgänge, welche erst durch Reflexion und Verarbeitung zu Erfahrungen werden (vgl. dazu u.a. HARTMANN , 1996, S. 12 sowie SCHULZE, 2000, S. 44ff. sowie S. 735ff., FISCHER , 2002, S. 7ff.). Erlebnisse werden überwiegend von personellen und situativen Komponenten beeinflusst. Da die personellen Faktoren nicht direkt beeinflusst werden können, muss die Inszenierung günstige, situative Voraussetzungen für Emotionen schaffen. Ziel ist das Schaffen einer Erlebniswelt. Erlebniswelt Touristische Erlebniswelten verzeichnen, wie bereits erwähnt, seit einigen Jahren einen enormen Zuwachs. Es besteht ein regelrechter „Wettlauf der Erlebniswelten“ (OPASCHOWSKI, 2000, S. 8). Eine Erlebniswelt ist entweder ein künstlich geplanter, natürlich gewachsener oder natürlich gewachsener und mit künstlich geplanten Elementen erweiterter Freizeit- oder Urlaubsbereich, in welchem viele Angebotsfunktionen und emotionale Erlebnisse als Summe einer oder mehrerer Inszenierungen entstehen.(vgl. FISCHER, 2002, S. 10) Natürlich gewachsene Erlebniswelten sind z.B. Regionen und Orte, Nationalparks sowie natürliche Attraktionen (z.B. Aletschgletscher, Vulkane). Zu den künstlichen Erlebniswelten werden die Themenparks (z.B. Disney World), die Brand Lands (z.B. VW-Autostadt Wolfsburg, Nike Town), UEC (Urban Entertainment Center z.B. Sony Center Berlin) oder auch Erlebnishotels (z.B. Excalibor in Las Vegas, The Hotel in Luzern) gezählt.

12 T h e o r e t i s c h e r H i n t e r g r u n d d e r I n s z e n i e r u n g b e i B e r g b a h n e n

Kombinationen und Mischformen aus natürlich gewachsenen Erlebniswelten mit künstlichen Erweiterungen finden sich z.B. bei Licht- und Lasershows in Destinationen (z.B. Pyramiden von Giza), bei der Vermarktung von Jahresthemen (z.B. Jahr der Berge, Jahr des Wassers) und bei Themenstrassen (z.B. Strasse der Romantik in Deutschland). Unter dem Begriff „Erlebniswelt“ werden eine Vielfalt von verschiedenen Freizeiteinrichtungen subsummiert.

Abbildung 2: Abgrenzung der Erlebniswelten Erlebniswelten

Themenparks Shopping-Center UEC Ferienwelten Ferienparks Ferienclubs

Sport-Welten „erneuerte“ Welten Ski-Schnee-Welten Film und Kino

Musicals Brand-Lands Natur-Welten Erlebnis-Berg

Badelandschaften

Erlebnisgastronomie

Nationalparks

Erlebnis-Bergbahnen

Museen/Expositionen

...

Erlebnishotels

Weltausstellungen

„Neue“ Städte

Messen Zoologische Gärten Grossarenen

Quelle: FISCHER 2002 in Anlehnung an KAGELMANN 1998, S. 62ff.

Eine genaue Differenzierung zwischen verschiedenen Typen künstlicher Welten ist schwierig. Die hervorgerufenen Erlebnisse dienen entweder als Selbstzweck - man kauft mit der Eintrittskarte ein Erlebnis, geplante Erlebnisse und perfekte Inszenierung stehen im Vordergrund, z.B. Themenparks oder Urban Entertainment Center (UEC) oder als Medium für weiterführende Ziele – das Erlebnis als Produkt, z.B. Corporate Lands, Brand Lands, Themenhotels (vgl. KÜBLBÖCK, 2000, S. 20). Künstliche Erlebniswelten weisen folgende zentrale Charakteristika auf (vgl. KAGELMANN 1998, OPASCHOWSKI 2000): Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

abgrenzbares Gelände, raumungebunden, verschiedene Einrichtungen als eine Mischung aus Unterhaltung, Erholung, Aktivität etc., funktionale Zusammenhänge der Einrichtungen, Schaffung einer Erlebniskette mittels Emotionen und Eindrücken und Inszenierung von einem oder mehreren Themen.

Der Unterschied von künstlichen zu eher natürlich gewachsenen Erlebniswelten besteht in der Standortgebundenheit (raumgebunden), welche einen Attraktionsfaktor im Sinne von Unverwechselbarkeit darstellen kann. In Auswertung der Sekundärliteratur von Expertengesprächen und der Erkenntnissen aus der Dissertation (SCHEURER, 2003) wurden folgende Erfolgsfaktoren künstlicher Erlebniswelten als Grundlage für die empirischen Untersuchungen festgestellt.

Theoretischer Hintergrund der Inszenierung bei Bergbahnen

13

Erfolgsfaktoren künstlicher Erlebniswelten (vgl. ROMEISS-S TRACKE 1999, S CHERRIEB 2000, S TEINECKE 2000, S CHEURER 2003): Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Attraktionen (z.B. Fahrattraktionen, Events), Qualität (Qualitätssicherungssysteme), Besucherlenkung (z.B. Beschilderung, Gästeführer), Kundenorientierung (unter anderem Kundenfreundlichkeit), Thematisierung (z.B. Schweizer Dorf im Europa-Park in Rust), Erneuerung/Erweiterung (jährlich neue Attraktionen und flächenmässige Erweiterungen), Design und Architektur (stark am Thema orientiert und möglichste authentisch, zum Teil sind Kulissen besser als das Original) und Ø Preissystem (sehr familienorientiert, einheitliches Eintrittspreissystem ermöglicht die Benutzung aller Attraktionen). Die oben aufgezählten Erfolgsfaktoren künstlicher Erlebniswelten dienten als Grundlage der Untersuchungen zu den Erfolgsfaktoren natürlich gewachsener Welten. Kundenorientie rung, Thematisierung, Besucherlenkung sowie Design und Architektur sind für Seilbahnen von besonderer Bedeutung. Die Inszenierungen selbst werden als Attraktionen gestaltet. Unterschiede bestehen besonders bei den Erneuerungen/Erweiterungen. Ziel der Inszenierung von Seilbahnen ist es, aufgrund der Mehrjahresplanungen bei der Umsetzung von einzelnen Inszenierungen der Erlebniswelten jährliche Neuerungen zu bieten. Flächenmässige Erweiterungen stellen eine Grenze der Inszenierungen von Seilbahnen dar und sind nur sehr begrenzt unter Prüfung aller relevanten Umweltaspekte zu realisieren. Inszenierung Die Verwendung des Begriffes „Inszenierung“ ist nicht einheitlich. Ursprünge der Inszenierungen liegen im Theaterbereich, wo sich dieser Begriff unter anderem aus dem harmonischen Zusammenspiel von Aufführung, Schauspielern, Rollen, Szenen, Bühne und Zuschauern zusammensetzt. Allgemein bedeutet inszenieren (ein Stück beim Theater, Fernsehen, Film) vorbereiten, bearbeiten, künstlerisch gestalten, etwas geschickt ins Werk setzen (vgl. WISSENSCHAFTLICHER RAT DER DUDENREAKTION , Band 5, S. 367). Inszenierungen rücken auch im Tourismus immer mehr ins Rampenlicht und werden sogar zum „Motor der zukünftigen touristischen Entwicklung“. (STEINECKE, 1997, S. 7) Die Verwendung der Inszenierung als Instrument ist noch wenig verbreitet. Thematische Erlebniswelten, welche Inszenierungen als Instrumente erfolgreich nutzen, gewinnen stark an Bedeutung. Erfolgreiche Beispiele für Inszenierungen stellen die komplexen Freizeitwelten, wie z.B. Freizeit- und Themenparks, Kino-Multiplexe, Shopping-Center, Brand Parks etc. dar. Bestandteile touristischer Inszenierungen wurden von diversen Autoren beschrieben (vgl. dazu STEINECKE 1997, TROXLER 1995, ERBER 2000, OPASCHOWSKI 2000, KAGELMANN 1998). Vor diesem Hintergrund ist die Inszenierung zusammenfassend ein Marketinginstrument zur gezielten Schaffung und Verstärkung eines zielgruppenorientierten Erlebnis-Settings (Umgebung oder Standort, welcher Emotionen ermöglicht) mittels verschiedener Inszenierungsinstrumente unter Berücksichtigung des Umfeldes und der Rahmenbedingungen (situativer Ansatz, siehe Bezugsrahmen, S. 12, vgl. FISCHER, 2002, S. 9 sowie FISCHER/S CHEURER, 2001).

14 T h e o r e t i s c h e r H i n t e r g r u n d d e r I n s z e n i e r u n g b e i B e r g b a h n e n

Instrumente einer Inszenierung sind die Einrichtung (unter anderem Formen und Funktionen von Einrichtungsgegenständen, Benutzerfreundlichkeit, Sauberkeit, Sicherheit), die Akteure als Umsetzungsteam (z.B. durch Animation, Moderation, Freundlichkeit, Rollenspiele, die eigentliche "Software" der Inszenierung), der Einbezug der Gäste als Publikum (Interaktion), die Dramaturgie (z.B. Spannungsaufbau durch Offenheit und Verhüllung), die Gestaltung (unter anderem durch Schaffen von Ambiente mittels Architektur, Informationstafeln, Kleidung, Farbe durch ästhetische Ansprache aller Sinne) und die Technik (unter anderem Ton und Licht). Grundlage ist eine klare Regieanweisung (Inszenierungsgesamtkonzept). (vgl. FISCHER , 2002, S.9 sowie FISCHER/SCHEURER , 2001) Den Inszenierungskern bzw. das Inszenierungshauptelement bilden ein oder mehrere Themen, die innerhalb eines Inszenierungsgesamtkonzeptes in Szene gesetzt werden. Ein Thema sollte den angesprochenen Zielgruppen entsprechen. (vgl. FISCHER , 2002, S.9 sowie FISCHER/SCHEURER , 2001) Die Inszenierungsrahmenbedingungen kennzeichnen die spezifischen Voraussetzungen, die als Basis für eine Inszenierung bei Bergbahnen gegeben sein müssen. Zu den Rahmenbedingungen gehören die Finanzen, das Marketing sowie die Organisation und die Mitarbeiter. (vgl. FISCHER , 2002, S.9 sowie FISCHER/SCHEURER , 2001) Zum Inszenierungsumfeld gehören die Wirtschaft, der Staat, die Umwelt und die Gesellschaft. Das Inszenierungsumfeld beeinflusst die Realisierung von Inszenierungen, kann aber durch die Unternehmen kaum verändert werden. (vgl. FISCHER, 2002, S. 9 sowie FISCHER/SCHEURER , 2001).

2.2 Aktueller Stand der Inszenierung bei Bergbahnen Inszenierungen lassen sich in den Marketing-Mix einordnen. In der Literatur werden Inszenierungen oftmals als Bestandteil der Promotion betrachtet. Sie beeinflussen allerdings die weiteren Marketinginstrumente und können sogar ein Alleinstellungsmerkmal darstellen. Abbildung 3: Einordnung der Inszenierungen in das Marketing Umfeldanalyse

Marktanalyse

Unternehmensanalyse

Diagnose Marktwahl, Positionierung Strategie Produkt

Promotion

Preis

Plazierung

Profilierung durch INSZENIERUNG Umsetzung Kontrolle

Quelle: FISCHER, 2002, S. 12 in Anlehnung an FREYER 1999, S. 111

Bei den Seilbahnen sind Inszenierungen aufgrund ihrer Standortgebundenheit eher der Produktpolitik zuzuordnen. Ziel für die Schweizer Seilbahnen muss es sein, sich mittels Inszenierung der Angebote über die Vermittlung eines emotionalen Zusatznutzens von der Konkurrenz zu differenzieren.

Theoretischer Hintergrund der Inszenierung bei Bergbahnen

15

Aufgrund der Auswertung der Literatur und der Befragung der Seilbahnunternehmen kann festgestellt werden, dass die Schweizer Seilbahnen heute vor allem punktuelle Inszenierungen (z.B. Themenwege, inszenierte Events oder Ausstellungen) bzw. einzelne Instrumente (wie Musik, Beschilderung, Kinderbetreuung) allerdings meist ohne konzeptionelle Verankerung nutzen. Die Erlebnisorientierung wurde von den Befragten als mittel beurteilt (siehe dazu Auswertung der Befragung der Schweizer Seilbahnen, ITW, 2003).

2.3 Bezugsrahmen der Inszenierung bei Bergbahnen Zur Verdeutlichung der Zusammenhänge wurde basierend auf der Theorie und den Begriffsdefinitionen ein Bezugsrahmen als Grundlage für die Untersuchungen (vgl. Abbildung 4) entwickelt. Der verwendete Bezugsrahmen dient der Erfassung der komplexen Vorgänge (Situation der Schweizer Seilbahnen) und der Analyse sowie Klärung von Wirkungszusammenhängen innerhalb der Inszenierung. Abbildung 4: Situationsbezogener Bezugsrahmen der Inszenierung von Bergbahnen Inszenierungsumfeld Wirtschaft Inszenierungsrahmenbedingungen

Finanzen

Staat/ Politik

Gesamt konzept/ Anweisung

Möbel, Information, Requisiten

Inszenierung mit Kern und Instrumenten Konzept

Ton, Licht, Projektionen

Technik/Effekte

Gesellschaft

Atmosphäre

Akteure

Mitarbeiter Interaktion

Mitarbeiter

Thema ...

Einrichtung

Marketing

... Dramaturgie Spannungsbogen, Szenen

Architektur, Kulissen, Bilder, Farben

Organisation

Umwelt, v.a. Standortfaktoren

Quelle: FISCHER, 2002, S. 14

Die Inszenierung als Marketinginstrument setzt sich aus dem Thema (Themen, Geschichte) als Kernelement und weiteren Inszenierungs instrumenten zusammen, wobei weniger die Anzahl der Elemente als deren Verwendung entscheidend sind. Für die Inszenierung selbst sind bestimmte Voraussetzungen zu schaffen. Diese betreffen vorwiegend das Management und Marketing der jeweiligen Unternehmung. Neben diesen Rahmenbedingungen ist das Umfeld mit den wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Entwicklungen zu beachten. Dieses Modell dient den einzelnen Untersuchungsteilen als methodischer Rahmen und Orientierungspunkt. Wie bereits unter Kapitel 2.1 erwähnt, ist eine Erlebniswelt entweder ein künstlich geplanter, natürlich gewachsener oder natürlich gewachsener und mit künstlich geplanten Elementen erweiterter Freizeitoder Urlaubsbereich, in welchem viele Angebotsfunktionen und emotionale Erlebnisse als Summe einer oder mehrerer Inszenierungen entstehen. (vgl. FISCHER , 2002, S. 10)

16 T h e o r e t i s c h e r H i n t e r g r u n d d e r I n s z e n i e r u n g b e i B e r g b a h n e n

Abbildung 5: Bezugsrahmen für die Erlebniswelten von Seilbahnen Inszenierungsumfeld Wirtschaft Inszenierungsrahmenbedingungen

Inszenierung 1

Inszenierung 2

Inszenierung 3

Gesellschaft

Politik

Erlebniswelt Inszenierung ...

Inszenierung ...

Inszenierung...n

Zielgruppe 2

Umwelt, v.a. Standortfaktoren Zielgruppe 1

Quelle: FISCHER, 2002, S. 14

Der Bezugsrahmen für die Erlebniswelten bei Seilbahnen ist dem Bezugsrahmen der Inszenierungen angelehnt. Bei Seilbahnen wird die Erlebniswelt entweder aus einer einzigen Einzelinszenierung oder aus der Gesamtheit von verschiedenen, einzelnen Inszenierungen gebildet. Diese Inszenierungen können zielgruppenspezifisch gestaltet werden. Auch die Gestaltung der Erlebniswelt wird von den Inszenierungsrahmenbedingungen und dem Inszenierungsumfeld beeinflusst. Die konkrete Gestaltung der Erlebniswelten ist das Ziel der Inszenierungsgrobkonzeptionen (siehe dazu Inszenierungsgrobkonzeptionen der sieben Fallstudien, ITW, 2003).

Methodisches Vorgehen

17

3. Methodisches Vorgehen 3.1 Untersuchungsprozess Im Zentrum des Projektes stand die Erfassung der Marktsituation der Schweizer Seilbahnen in Bezug auf die Etablierung und Nutzung von Inszenie rungen und Erlebniswelten sowie die Überprüfung anhand ausgewählter Fallbeispiele. Für die Bearbeitung der komplexen und innovativen Problemstellung kam ein Methoden-Mix zum Einsatz (sachlich-analytische Methoden wie Bezugsrahmen, Literaturanalyse, explorativ-qualitative und quantitativ-empirische Methoden): 1.

Sekundäranalyse und mündliche Expertengespräche (theoretische Grundlagen, Begriffe, Bezugsrahmen)

2.

Fallstudienuntersuchungen anhand von sieben Bergbahnunternehmungen (Andermatt, Brunni, Klewenalp, Marbach, Pizol, Sörenberg und Titlis)

3.

Befragung der Mitglieder des Verbandes Seilbahnen Schweiz (schriftliche Befragung anhand eines Fragebogens)

Innerhalb der sieben Fallstudien (betrieblicher Ansatz - Mikroebene) kamen folgende Methoden zum Einsatz: Ø Angebotsanalyse (Situationsanalyse anhand einer To-Do-Liste, Inszenierungsgrobkonzepte anhand eines Kriterienrasters), Ø Qualitative, fokussierte, mündliche Gästeinterviews anhand eines Interviewleitfadens (Sommer/Winter), Ø Schriftliche Gästebefragung anhand eines Fragebogens (Sommer/Winter), Ø Teilnehmende Beobachtungen anhand eines Beobachtungsbogens im Sommer und Winter und Fotodokumentation, Ø Durchführung von insgesamt vier Workshops. Das gesamte Projekt wurde von einer Arbeitsgruppe begleitet, welche sich aus Tourismus-, Seilbahn-, Finanzierungs- und Umweltexperten zusammensetzt. Ebenfalls wurden Diplomarbeit (WULKAN, 2002) und Projektarbeiten der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern (BIRRER/DUSS/MÄCHLER, 2001 und FREI/INEICHEN , 2002) sowie der Höheren Fachschule für Tourismus HFT Luzern (KEISER, 2002) einbezogen. Die Ergebnisse der Untersuchungen beziehen sich aufgrund der gewählten Methodik auf die Bergbahnen der Schweiz. Mit entsprechenden spezifischen Anpassungen kann die Methodik auf andere Tourismusbereiche übertragen werden.

18 M e t h o d i s c h e s V o r g e h e n

Abbildung 6: Überblick über den gesamten Forschungsprozess

Sekundäranalyse

Bezugsrahmen

Forschungsfragen

Fallstudien (7 Schweizer Seilbahnen)

Angebotsanalyse in Bezug auf Inszenierungen

teilnehmende Beobachtung (qualitativ)

Gästebefragung qualitativ quantitativ (persönl. (schriftl. Interviews) Fragebogen

Anbieterbefragung (quantitativ)

Ableitung von Empfehlungen, Leitfaden

laufende Validierung und Plausibilisierung der Ergebnisse, Expertengespräche

Grundlagen

Quelle: FISCHER, 2002 in Anlehnung an ULRICH, 1981

Im Folgenden werden die einzelnen Untersuchungsmethoden näher erläutert.

3.2 Untersuchungsmethoden 3.2.1 Sekundäranalyse Die Sekundäranalyse diente der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen sowie der Analyse bereits vorhandener Untersuchungen zur Abgrenzung der Begriffe sowie zur Entwicklung des theoretischen Bezugsrahmens (vgl. FISCHER, 2002, S. S. 14) für Inszenierungen bei Bergbahnen. Ebenso wurden die Inszenierungen in das Marketing eingeordnet und die Zusammenhänge sowie die Bedeutung der Inszenierungen als Instrument der Produktpolitik der Bergbahnen analysiert. Konkretes Ziel war das Schaffen des Bezugsrahmens als Grundraster aller weiteren Untersuchungen. In der Literaturanalyse wurden die Themenbereiche Erlebnis, Erlebniswelt, Inszenierung inhaltsanalytisch aufgearbeitet und beschrieben. Sie diente der Eruierung allgemeiner Erkenntnisse und als Grundlage des Bezugsrahmens. Die Literatur stammte hauptsächlich aus den Gebieten Themenparks, Tourismus allgemein und Bergbahnen speziell sowie dem Marketing.

3.2.2 Expertengespräche Die Expertengespräche dienten wie die Sekundäranalyse der theoretischen Absicherung der definie rten Begriffe und des Bezugsrahmens sowie der Überprüfung der Erkenntnisse aus der Empirie. Sie lieferten des Weiteren Aussagen zu den Erfolgsfaktoren von Inszenierungen und Trendentwicklungen bei Bergbahnen.

Methodisches Vorgehen

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Die Gespräche erfolgten als standardisierte Interviews. Es wurden Inszenierungs- und Bergbahnexperten anhand eines strukturierten Interviewleitfadens befragt. Erste Gespräche erfolgten im Rahmen eines Experten-Hearings am Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern im Dezember 2001 (Felicitas Romeiss-Stracke – Institut BSF Creative Leisure Research München, Heinz-Rico Scherrieb – EWC Erlebniswelten Consulting Wien, Otto Steiner – Steiner Sarnen, Michael Kreft – Europapark Rust, Ulrich Reinhardt - BAT-Forschungsinstitut Hamburg, Martin Schläppi Genossenschaft Migros Aare, Karin Vey – Bellprat Associates AG Winterthur). Im Weiteren wurde der Marketingtag der HSMAI Chapter Switzerland zu Gesprächen mit den Experten genutzt (u.a. Christian Mikunda – CommEnt Wien, Hansjürg Rufener, Rufener Events Zürich). Einbezogen wurden weiterhin die Ergebnisse der Dissertation (SCHEURER, 2003).

3.2.3 Anbieterbefragung Die Anbieterbefragung der Mitglieder des Verbandes Seilbahnen Schweiz hatte zum Ziel, den aktuellen Stand in Bezug auf die Verwendung von Inszenierungsinstrumenten und allgemein zum Marketing der Schweizer Bergbahnen, aber auch Anforderungen, Erwartungen der Anbieter in Bezug auf Inszenierungen sowie den Stellenwert der Inszenierungs instrumente zu analysieren. Als Methode wurde eine schriftliche, quantitative Befragung aller Mitglieder des Verbandes Seilbahnen Schweiz anhand eines standardisierten Fragebogens (Fragebogen siehe Anhang 5) gewählt. Der Rücklauf belief sich auf 25%. Von diesen 100 zurückerhaltenen Fragebögen stammten 68% von den einhundert grössten Unternehmen der Schweizer Seilbahnbranche. Die standardisierte Befragung wurde Mitte Januar bis März 2003 durchgeführt und durch den Verband Seilbahnen Schweiz unterstützt (vor allem Versand, Druck und Nachfassen). Zur Erhebung der Daten wurde ein schriftlicher Fragenkatalog gewählt. Der Fragebogen gliederte sich im ersten Teil in Fragen zur Erlebnisorientierung der Schweizer Seilbahnen allgemein. Der zweite Teil untersuchte die Beurteilung der Erlebnisorientierung der jeweiligen Seilbahn (unternehmensspezifisch, einerseits auf Ebene der Inszenierung und andererseits auf der Ebene Inszenierungsinstrumente) und im dritten Teil wurden allgemeine Angaben zum Unternehmen erhoben (Auswertung der Befragung siehe externes Dokument). Die Datenqualität kann allgemein als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Mit Ausnahme von bestimmten Fragen konnten die Ergebnisse der meisten Fragen in Form von Grafiken aufbereitet werden.

3.2.4 Fallstudien Einen wichtigen Teil des Projektes bildeten die Untersuchungen innerhalb der sieben Fallstudien. Die Auswahl der Fallstudienunternehmen erfolgte nach: Ø Region (Zentralschweiz wurde als Untersuchungsgebiet ausgewählt, weil hier eine grosse Bergbahndichte vorliegt, Pizol diente als Vergleichsregion) Ø Unternehmensgrösse (vorwiegend kleine und mittlere Bergbahnen, ein grösseres Unterne hmen – Titlis wurde zu Vergleichszwecken einbezogen) Ø Innovationsfreudigkeit (interessante, mehr oder weniger innovative Bergbahnunternehmen)

20 M e t h o d i s c h e s V o r g e h e n

Abbildung 7: Übersicht über die sieben Fallstudienpartner

Quelle: eigene Darstellung

Die Fallstudienuntersuchungen gliederten sich in drei Teile: die Angebotsanalyse, die Gästebefragungen und die Durchführung von Workshops mit der Begleitgruppe. Zusammenfassung der Inhalte der Fallstudienuntersuchungen: Ø Angebotsanalyse - Situationsanalyse (Umfeld, Rahmenbedingungen, Standortfaktoren, Attraktionswert) - Themenevaluation - Erarbeitung eines Inszenierungsgrobkonzeptes Ø Gästebefragungen - quantitativ: schriftliche Gästebefragung (Winter und Sommer) - qualitativ: fokussierte Interviews, teilnehmende Beobachtung (Winter und Sommer) Ø Begleitgruppe Insgesamt wurden vier Workshops zur Begleitung und kritischen Reflexion des Projektes jeweils zur Vor- und Nachbereitung der Befragungen und zur Information über den Projektstand durchgeführt. Nachfolgend sollen die einzelnen Methoden innerhalb der Fallstudienuntersuchungen näher erläutert werden.

3.2.5 Angebotsanalyse Die Angebotsanalyse orientierte sich am Bezugsrahmen und lieferte Aussagen zu Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen der Inszenierung der Bergbahnen. Dazu wurden das Inszenierungsumfeld und insbesondere die natürlichen Standortfaktoren der sieben Fallstudienunternehmen untersucht. Bei der Angebotsanalyse wurden vorhandene Dokumente, Unterlagen und Konzepte der Fallstudienpartner anhand einer am Bezugsrahmen ausgerichteten To-Do-Liste mit Aussagen unter anderem zu Standortfaktoren, zu Anspruchsgruppen und zu Kooperationsmöglichkeiten ausgewertet sowie eine Situationsanalyse der jeweiligen Unternehmung vorgenommen. Kernpunkt war die Analyse der Rahmenbedingungen in den Bereichen Finanzen, Marketing, Mitarbeiter, Organisation und Infrastruktur. Darauf aufbauend wurden in Frage kommende Inszenierungsthemen anhand eines Beurteilungsrasters (Themenevaluationskriterien siehe Anhang 7) bewertet.

Methodisches Vorgehen

21

Die Erkenntnisse flossen in die Inszenierungsgrobkonzepte ein (siehe Inszenierungsgrobkonzeptionen der Fallstudien).

3.2.6 Fokussierte Interviews (qualitative Gästebefragung) Die qualitativen, fokussierten Interviews mit Gästen können innerhalb der Untersuchungen bei den Fallstudien eingeordnet werden. Sie sollten Inputs zur Klärung der Gästeerlebnisse liefern. Dabei stand keine breite Untersuchung, sondern eine Betrachtung des Typischen von Erlebnissen im Vordergrund. Ziel der fokussierten Interviews war es, genauere Information zu Erlebnissen der befragten Gäste unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Wahrnehmungen zu erlangen. Vor allem sollten die Bedeutung der Erlebnisse und die einzelnen Erlebnisaspekte ermittelt werden, um aus diesen Erkenntnissen die Inszenierungsansätze zu entwickeln und den Bezugsrahmen zu überprüfen. Die fokussierten Interviews stellten eine Teilstudie innerhalb der einzelnen Fallstudien dar und dienten insbesondere auch als qualitative Vorstudie für die Erarbeitung des schriftlichen Fragebogens. Sie sollten die subjektive Sichtweise der Gäste widerspiegeln und die Erlebnisaspekte kontrastieren. Der besondere Nutzen dieser Vorgehensweise war die Verfeinerung der Erlebnisfaktoren, welche mittels quantitativer Untersuchungen schwer zu erfragen waren. Die fokussierten Interviews wurden ebenfalls im Rahmen der sieben Fallstudien im Winter 2002 und Sommer 2002 mit ausgewählten Gästen (Hauptzielgruppen) durchgeführt. Damit war ein Vergleich von „Winter- und Sommererlebnissen“ möglich. Da qualitative Aussagen gemacht werden sollten, wurde Repräsentativität mittels einer grossen Fallzahl nicht angestrebt. Pro Fallstudiengebiet wurden jeweils zwei Interviews in den sich kontrastierenden Hauptzielgruppen (meist ältere und junge Gäste) im Winter und Sommer durchgeführt (siehe Interviewleitfaden Anhang 6). Ergebnisse waren vor allem Einblicke in die subjektive Wahrnehmung von Erlebnissen der Bergbahngäste (Erlebnisbestandteile und Wirkung von unterschiedlichen Inszenierungsinstrumenten). Die Erkenntnisse der Gästebefragungen flossen direkt in die Erarbeitung der Inszenierungsgrobkonzepte ein.

3.2.7 Teilnehmende Beobachtung (qualitativ) In Ergänzung zu den qualitativen Befragungen erfolgten teilnehmende, explorative (nicht systematischen) Beobachtungen zur Überprüfung und Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes bei den sieben Fallbeispielen. Die teilnehmende Beobachtung erfolgte anhand eines einheitlichen Leitfadens (Beobachtungsbogen siehe Anhang 2) und wurde durch eine Fotodokumentation ergänzt. Die Erkenntnisse fanden direkten Eingang in die Erarbeitung der Inszenierungsgrobkonzepte der sieben Fallstudien.

3.2.8 Quantitative Gästebefragung Emotionen, Erlebnisse und Inszenierung sind subjektiv, schwer fassbar, kaum zu operationalisieren und dadurch schwierig mess- sowie validierbar. Die Gästebefragungen gliederten sich aus diesem Grund in qualitative (fokussierte, mündliche Interviews) und quantitative Untersuchungen (schriftliche Befragung). Beide wurden aufgrund der Differenzierthe it der Thematik und zu Vergleichszwecken jeweils im Sommer und Winter durchgeführt. Beide Teile waren eng an die Fallstudien gekoppelt und bauten aufeinander auf.

22 M e t h o d i s c h e s V o r g e h e n

Die quantitative Gästebefragung lieferte Aussagen zu den wahrgenommenen Erlebnissen der Gäste und den gewünschten Inszenierungsinstrumenten. Die Fragen betrafen vor allem die Motive der Gäste, das Nutzungsverhalten, die Einschätzung der Wichtigkeit von Inszenierungsinstrumenten sowie Assoziationen zu den umzusetzenden Inszenierungsthemen (Fragebögen siehe Anhang 3 und 4 sowie zusammenfassender Bericht zu den Gästebefragungen Winter und Sommer, ITW 2003). Die Befragung der Gäste erfolgte in schriftlicher Form mittels eines standardisierten Fragebogens. Der Befragungszeitraum war Februar/März 2002 sowie August bis Oktober 2002. Der Rücklauf belief sich im Winter auf ca. 28% und im Sommer auf ca. 33%. Die Verteilung der Fragebögen erfolgte auf der Grundlage eines Briefings mit Vorgaben in einer Strichliste. Zur Unterstützung des Rücklaufes wurde eine Preisverlosung integriert. Die Datenanalyse beinhaltete bivariate und multivariate Analysen. Mit dem Statistikprogramm SPSS wurden zur Auswertung der Ergebnisse und Überprüfung der Forschungsfragen Häufigkeits- und Kreuztabellen erstellt.

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

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4. Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen Die touristischen Erscheinungsformen unterliegen einem vielseitigen Netz von Wechselwirkungen in den Subsystemen Gesellschaft, Umwelt, Wirtschaft und Politik. In ihrer Gesamtheit stellen diese Subsysteme das Inszenierungsumfeld dar. Der Bezugsrahmen (vgl. Kapitel 2.3) dient der Erfassung dieser komplexen Vorgänge und der Analyse sowie Klärung von Wirkungszusammenhängen innerhalb der Inszenierungen im Sinne eines ganzheitlichen Konzeptansatzes. Im Folgenden werden diese Subsysteme kurz erläutert.

4.1 Wirtschaft Zu berücksichtigende Faktoren im Subsystem Wirtschaft sind die allgemeinen wirtschaftlichen und touristischen Entwicklungen (Tourismus als globale Wachstumsbranche, zunehmende Wettbewerbsintensität und Konzentrationsdruck – die Schweiz verliert laufend Marktanteile, gesättigte Märkte, Rezessionserscheinungen, Preissensibilität und Wechselkursabhängigkeit, Angebotskonkurrenz, Erfolge künstlicher Erlebniswelten wie z.B. der Freizeit- und Themenparks), die Technologieentwicklungen (z.B. Neue Medien, Sicherheitstechnik, technische Lebensdauer der Anlagen ca. 30 bis 40 Jahre – allerdings werden 20 Jahre unternehmerisch kalkuliert, Beschneiungsanlagen) und die spezifischen Branchenentwicklung der Schweizer Seilbahnen. Veränderungen bei den Schweizer Seilbahnen und das schwierige wirtschaftliche Umfeld der Seilbahnen sind laut Verband Seilbahnen Schweiz (SBS-Statistik 2002) gekennzeic hnet durch: Ø gesättigter Markt mit austauschbaren Produkten, Preiskämpfen und einer zunehmenden Konkurrenz aus dem In- und Ausland, Ø Finanzprobleme und hohe Investitionskosten (unter anderem mangelnde Ertragskraft, starke Abhängigkeit vom Geschäftserfolg in den Wintermonaten, hohe Kosten für Ersatz- und Umbauten), Ø Mangel an dringend notwendigen Innovationen (Potenziale vor allem im Sommer vorhanden), Ø generell Marketingdefizite in der Seilbahnbranche und schlechtes Seilbahnimage, Ø suboptimale Betriebsgrössen (viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und dadurch starke Kleinstrukturierung, demgegenüber erwirtschaften 7% grosse Unternehmen 60% vom Branchenumsatz), Ø Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Kooperationen und Fusionen stehen im Vordergrund, Ø veränderte Gästeerwartungen und -verhalten (z.B. verändertes Sport- und Freizeitverhalten, Stagnation im Wintersport, Multioptionalität, Erlebnisorientierung, höhere Ansprüche, Individualisierung etc.), Ø Saisonalität (starker Winterbezug). Generell wird nach neuen Lösungen gesucht. Wer sich einzig auf Grundlage der Preise von seinen Konkurrenten abheben will, erzeugt Massenware, die sich kaum oder überhaupt nicht vom Angebot der Wettbewerber unterscheidet (P INE/GILMORE, 2002, S. 24ff.). Mit steigendem Wettbewerbsdruck wächst der Wunsch nach Differenzierung und Profilierung der Angebote. Eine Möglichkeit zur Profilierung der Angebote kann die Inszenierung der bergbahnspezifischen Angebote darstellen. Die Entwicklung der bergbahnspezifischen Angebote lässt sich mit folgender Abbildung darstellen.

24 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Abbildung 8: Differenzierung der Bergbahnangebote differenziert

? Inszenierung von Erlebnissen

Wettbewerbs position

Dienstleistungen/ Zusatzangebote Transport und Verpflegung

Transportleistung nicht differenziert

Zeit 1970

1980

Produkt-, Verkaufsorientierung

1990

2000

Segmentierung

Thematisierung, Erlebniswelten

2010 ?

Quelle: FISCHER, 2002, S. 13 in Anlehnung an P INE/GILMORE 2000, FREYER 1999

War es früher ausreichend den Transport von „A nach B“ anzubieten, so haben sich die Bergbahnen heute zu Berg-Erlebnis-Anbietern (vgl. BIEGER , 2000) entwickelt. Dabei steht verstärkt die Schaffung einer Erlebniswelt (Inszenierung eines Berges als Ganzes) im Vordergrund.

4.2 Gesellschaft Neben den wirtschaftlichen werden die gesellschaftlichen Einflüsse für Bergbahnen immer wic htiger. Für den Bereich Gesellschaft sind vor allem folgende Faktoren zu beachten: Ø Wertewandel (unter anderem die zunehmende Individualisierung, die Genussorientierung, das Bedürfnis nach Sicherheit und Qualität, der Zeitmangel, die steigenden Ansprüche), Ø Mobilität (unter anderem Zunahmen bei Kurzreisen und beim Tagestourismus sowie beim Indiv idualverkehr), Ø Bevölkerungsentwicklung (Wohlstandszunahme, Anstieg des frei verfügbaren Einkommens, permanenter Zeitmangel und Veränderungen bei der Arbeits- sowie Freizeit, Überalterungstendenzen und steigende Lebenserwartungen, Zunahme der Singlehaushalte usw.), Ø Trendentwicklungen im Freizeit- und Tourismusbereich (unter anderem Trend zur erhöhten Erle bnisorientierung und die Suche nach „echten“ und intensiven Erlebnissen, dabei zunehmende Vermischung der Grenzen zwischen Natürlichem und Künstlichem, hohe Erlebniserwartungen der Gäste), Ø verändertes Gästeverhalten (z.B. Sport- und Freizeitverhalten unter anderem Multioptionalität d.h. abwechslungsreiches und vielseitiges Freizeit- sowie Sportangebot, Stagnation im klassischen Wintersport, hohes Gesundheits- und Körperbewusstsein, kurzfristige Entscheidungsfindung).

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

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4.3 Staat und Politik Im Bereich der Politik beeinflussen z.B. die Konzessionierungspolitik (restriktive Politik bei Neukonzessionierungen, Bewilligungsverfahren etc.), die Gesetzesentwic klungen (z.B. das neue Seilbahngesetz) und das Ausmass der staatlichen Hilfe die Inszenierungen von Seilbahnen (Problematik des öffentlichen Charakters von Seilbahnen). Gemäss den jährlich veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Verkehr wurden im Jahr 2002 21 Konzessionen für Ersatz- bzw. Umbauten von Luftseilbahnen und Schleppliften vergeben. Neuerschliessungen bzw. Anlagen in neuen Geländekammern wurden keine konzessioniert. Das rechtliche Umfeld der Bergbahnen ist entsprechend der „quasi öffentlichen“ Funktion sehr komplex. Im Folgenden werden die wichtigsten direkten und indirekten Instrumente bzw. Rechtsgrundlagen vorgestellt (vgl. dazu BIEGER/RÜEGGER, 1991, S. 102ff.). Direkte Instrumente der Tourismuspolitik mit direktem Bezug zu Seilbahnen sind unter anderem (MÜLLER, 2002, S. 212ff.): Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Förderung von Innovation und Zusammenarbeit (Innotour) Konzessionierung von Luftseilbahnen (Bundesverordnung) inkl. Haftung Touristische Werbung (Bundesgesetz) Hotel- und Kurortskredite (Bundesgesetz) Sondersatz Mehrwertsteuer für Beherbergungsleistungen (Bundesgesetz) Gesamtarbeitsvertrag des Gastgewerbes (Bundesbeschluss) Schlechtwetterentschädigung (Arbeitslosen-Versicherungsgesetz, Kurzarbeitsregelung) Touristische Berufsbildung (Bundesverordnung) Tourismusstatistik (Bundesverordnung)

Indirekte Instrumente (MÜLLER, 2002, S. 212ff.): Ø Ausländerpolitik (Fremdarbeiterregelungen, Grundstückserwerb durch Ausländer) Ø Regionalpolitik (Investitionshilfe für Berggebiete, RegioPlus, Interreg I und II, Begleitung der Liberalisierung im Berggebiet) Ø Raumplanung und Raumplanungsgesetzgebung Ø Umweltpolitik (Natur- und Heimatschutz, Gewässerschutz, Fischereiwesen, Forstwesen, Umweltschutz) Ø Verkehrspolitik (Fuss- und Wanderwege, öffentlicher und privater Verkehr) Ø Rechtswesen (Reisevertrag) Eine besondere Bedeutung für Inszenierungen bei Bergbahnen haben die Konzessionierungs-, die Regional- , die Umwelt – und die Verkehrspolitik sowie die Raumplanungsgesetzgebung.

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4.4 Umwelt und standortbezogene Umweltfaktoren Das Subsystem Umwelt setzt sich aus den allgemeinen und den standortbezogenen Umweltfaktoren zusammen. Inszenierungen bei Bergbahnen stehen mit beiden Bereichen im Zusammenhang.

4.4.1 Allgemeine Umwelt Im Bereich der allgemeinen Umwelt müssen neben den Funktionen der Landschaft, der Fauna und Flora auch die Veränderung des Klimas beachtet werden, welche einen Anstieg der Schneefallgrenze auf 1'500 m.ü.M. und dadurch vermehrt unsichere Schneeverhältnisse bei schneearmen Wintern, eine Zunahme an extremen Wetterereignissen und Regenperioden im Sommer bewirkt. Im Weiteren gilt es, die Belange des Umweltschutzes (Natur- und Landschaftsschutz, Schutzzonen, Energie - und Wassernutzung) zu berücksichtigen. 4.4.1.1 Landschaft Die Bedeutung einer intakten Natur und Landschaft für den Tourismus als wichtiges Angebotselement ist hinlänglich bekannt (vgl. MÜLLER/FLÜGEL 1999, S. 100, SCHWEIZ TOURISMUS 1997, S. 71). Der Schönheit der Landschaft als wichtiges Kapital des Tourismus steht die vielerorts tourismusbedingte Beeinträchtigung des Landschaftsbildes gegenüber. In den letzten Jahrzehnten haben die rege Bautätigkeit und der Strassenbau zu einer Beeinträchtigung der Attraktivität der Landschaft aus der Sicht des Tourismus geführt (vgl. u.a. KRIPPENDORF 1986). Diese schleichende Zerstörung der Landschaft wird sich langfristig negativ auf die Tourismusnachfrage auswirken. Als wichtigste Einwirkungen der Freizeit- und Tourismusindustrie auf die Landschaft sind der Bodenverbrauch durch Ferien- und Zweitwohnungen, durch die übrige Freizeit- und Tourismussuprastruktur (Bergbahnen, Strassen, Sportanlagen usw.) sowie die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die touristische Infrastruktur zu nennen (MÜLLER/F LÜGEL 1999, S. 106f.). Die hauptsächlichen Eingriffe ins Landschaftsbild erfolgen durch die Architektur von Siedlungen und den Bau von Freizeit- und Tourismusanlagen ausserhalb des Siedlungsgebietes, welche neben dem landschaftsästhetischen Aspekt auch zu Bodenverdichtungen und –versiegelungen führen kann. 4.4.1.2 Fauna und Flora Flora und Fauna haben als prägende Elemente einer Landschaft eine grosse Bedeutung für Freizeit und Tourismus und damit auch für die Seilbahnen. Die Schönheit einer Landschaft und der damit in Beziehung stehende Erholungswert wird am meisten durch die Merkmale Vielfalt, Struktur, Naturnähe und Eigenart beeinflusst. Die Tierwelt und die Vegetation tragen wesentlich zu diesen Merkmalen bei. Dem Wald als Beispiel von Vegetation kommt neben der Erholungsfunktion auch eine wichtige Schutzfunktion zu. Ebenso ist die Produktionsfunktion (Holz, Pilze, Kräuter etc.) zu erwähnen. (MÜLLER/FLÜGEL 1999, S. 118) Ein wesentlicher Einfluss auf Fauna und Flora durch die Freizeit- und Tourismusindustrie entsteht durch Infrastrukturbauten sowie wegen touristischen und freizeitspezifischen Aktivitäten. (BFS 1996, S.10). Die Hauptverursacher von negativen Auswirkungen auf Fauna und Flora im Bereich der Infrastruktur bei Bergbahnen stellen der Bau und der Betrieb von touristischen Anlagen und Spezialverkehrsmitteln, das Anlegen, der Unterhalt und die Beschneiung der Skipisten sowie das Errichten von Freizeit- und Erlebnisparks dar (vgl. MÜLLER/FLÜGEL 1999, S. 119).

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

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4.4.1.3 Klimaveränderung Die sich ereignenden Klimaveränderungen haben sowohl auf die Bergbahn im Allgemeinen wie in Bezug auf die Inszenierungen im Speziellen einen Einfluss. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass sowohl in vergangenen wie im aktuellen Strategiepapier des Schweizerischen Seilbahnverbandes die Aspekte des Klimawandels und ihre Auswirkungen auf die einzelnen Betriebe wie auf die Branche als Ganzes beschrieben sind. Die Klimaveränderungen bringen, wie im Umweltteil des Berichts zur Lage der Schweizer Seilbahnen (SBS, 2003, S. 8ff.) angeführt, in den Bereichen Schneedecke und Schneefallgrenze, Permafrost und Wetterwechsel/Unwetter Auswirkungen mit sich, welche spezifisch für die Bergbahnen aber auch für die Tourismuswirtschaft generell Probleme aufwerfen. Eine wichtige Grundlage des Wintertourismus und daher auch der Seilbahnen bildet genügend Schnee. Das so genannte „weisse Gold“ reagiert sehr sensibel auf Veränderungen der Temperatur und des Niederschlags. Deshalb wird der erfolgende Klimawandel die Schneesicherheit der schweizerischen Skigebiete und somit einen wesentlichen Angebotsfaktor im Winter bei den Seilbahnen verändern. Das Schweizer Forum für Klimawandel ProClim, eine seit 1988 tätige unabhängige Organisation der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften SANW, geht bis ins Jahr 2030 von nicht zu unterschätzenden Auswirkungen eines Klimawandels im Alpenraum und damit speziell für den Tourismus in der Schweiz aus, wovon auch die Seilbahnbranche betroffen ist. Im NFP 31 zu den Klimarisiken und Herausforderungen für die Schweiz sind infolge Klimaerwärmung spürbare Veränderungen in folgenden Bereichen beschrieben (vgl. BADER/KUNZ, 1998): Ø Eine stark reduzierte winterliche Schneedecke in mittleren und tiefen Lagen mit Einnahmeausfällen im Wintertourismus und einer Zunahme der winterlichen Hochwasser als Folgen. Ø Eine erhöhte Bedrohung durch Hanginstabilitäten (Rutsche, Muren, Felsstürze usw.). Ø Negative Auswirkungen auf die Stabilität alpiner Ökosysteme. Der Anstieg der Permafrostgrenze kann dazu führen, dass Gesteinspartien in unteren Permafrostregionen durch Auftauen instabil werden und Personen, Gebäude, Verkehrswege und Schneesportabfahrten bedroht werden. Warme und wechselhafte Wetterlagen, Überschwemmungen, Lawinenabgänge und Erdrutsche nehmen zu und Stürme, starke Niederschläge und grosse Schneefälle verursachen in Wintersportgebieten und bei Verkehrsverbindungen teils massive Behinderungen. (SBS, 2003, S. 9ff.) Waren früher Skigebiete in einer Höhenlage um 1'000 m.ü.M. noch schneesicher, liegt die Schneesicherheit heute bei rund 1'500 m.ü.M. Diese Entwicklung führt zu einer Verlagerung der Gästenachfrage im Wintertourismus zu Gunsten der höher gelegenen Skigebiete. Anderseits hat die Sicherheit im touristisch besonders wichtigen Berggebiet aufgrund vermehrter Starkniederschläge, häufigeren Unwettern und den damit verbundenen Lawinen und Erdrutschen (zumindest in der subjektiven Wahrnehmung) abgenommen. Durch die Klimaveränderungen entsteht ein Anpassungsdruck, der als Folge insbesondere für die kle inen und mittleren Seilbahnbetriebe in tieferen Lagen eine Verlagerung des Hauptgeschäftes weg von den Wintermonaten in den Sommer bewirkt. Die Inszenierungen können unter diesem Aspekt als Mittel zur langfristigen Existenzsicherung gesehen werden. 4.4.1.4 Natur- und Landschaftsschutz Im Bereich des Landschafts- und Naturschutzes ergeben sich in Zukunft gemäss dem Lagebericht der Seilbahnen Schweiz 2003 (SBS, 2003, S. 9ff.) in den Bereichen Stadt- und Komplementärräume, Landschaftsnutzung, Schutzzonen, Energie - und Wassernutzung sowie bei chemischen und bakteriologischen Stoffen Problemfelder, welche für die Seilbahnbranche relevant sind. Der Druck zur Erhaltung und Konservierung der Bergregionen, welche als Komplementärraum für Ausflüge und Erholung (nicht nur der städtischen Bevölkerung) dienen, wird in Zukunft weiter zunehmen.

28 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Landschaftsnutzung durch Betriebe der Seilbahnbranche erfolgt einerseits durch die Errichtung und den Betrieb der touristischen Infrastruktur, aber auch durch die Freizeitaktivitäten ihrer Kundschaft. Durch die Ausscheidung von Schutzzonen, welche zur Sicherung und zum Erhalt des Landschaftsbildes resp. von ökologisch wertvollen Geländeabschnitten dienen, wird einerseits die (Be-) Nutzung der Landschaft eingeschränkt, andererseits können bestehende oder geplante Aktivitäten der Seilbahnen dadurch komplizierter oder verhindert werden. Vorwiegend durch die technische Beschneiung ergeben sich Auswirkungen im Bereich der Energie - und Wassernutzung sowie der chemischen und bakteriologischen Stoffe. (SBS 2003, S. 10f.)

4.4.2 Standortbezogene Umweltfaktoren Die Standortfaktoren gelten als Basis (Rahmenbedingung) und Anknüpfungspunkt für Inszenierungen bei Bergbahnen. Die Analyse der natürlichen und kulturellen Standortfaktoren gilt somit als Voraussetzung für Inszenierungen der Bergbahn-Angebote. Generell muss zwischen Einzel-Inszenierungen oder Inszenierungs-Gesamtkonzepten, welche einen entsprechenden Lebenszyklus aufweisen, unterschieden werden. Bei der Bestimmung von Inszenierungskonzepten müssen die Möglichkeiten und Grenzen der "Inszenierung von Natur", welche auch Ausschlusskriterien umfassen, berücksichtigt werden. Die Auswirkungen und Wechselwirkungen von Inszenierungen bei Bergbahnen in den Bereichen Landschaft und Boden, Flora und Fauna sowie des Wassers sind zu analysieren. Durch die Umsetzung von Inszenierungen bei Bergbahnen ist es denkbar, dass in den oben aufgezählten Bereichen Umweltkonflikte auftreten. Zudem sind Nutzungskonflikte mit Besuchern des Gebietes möglich, die unterschiedliche Interessen vertreten und divergierende Ansprüche an das vorhandene natürliche Umfeld stellen. Zu Grunde liegen allen Überlegungen ein ethischer Aspekt und die Frage, ob und in welchem Ausmass sowie auf welche Art und Weise Inszenierungen in unterschiedlichen Landschaftstypen umgesetzt werden sollen. Im folgenden Kapitel werden die Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes vorgestellt, welche bei der Konzeption und Umsetzung von Inszenierungen beachtet werden müssen.

4.4.3 Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes für die Inszenierung von Erlebniswelten bei Bergbahnen Die Ausführungen in diesem Kapitel stützen sich im Wesentlichen auf einen Fachbeitrag von Christine Neff, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (NEFF, C. 2003). 4.4.3.1 Übersicht Die folgende Aufzählung von relevanten Normen und deren Konkretisierung auf den weiteren Seiten zeigt den Bezugsrahmen, welcher bei der Inszenierung von Erlebniswelten bei Bergbahnen beachtet werden muss: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Natur- und Heimatschutzgesetz NHG Raumplanungsgesetz (RPG) Waldgesetz (WaG) Bundesgesetz über Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (JSG) Bundesgesetz über die Fischerei Gewässerschutzgesetz (GSchG) Umweltschutzgesetz (USG) Bundesgesetz über die Fuss- und Wanderwege (FWG) Verordnung über die Konzessionierung von Luftseilbahnen (LKV)

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

29

Ø Seilbahnverordnung Die wichtigste Norm für den Biotopschutz ist das Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG), das auf die besiedelte und nicht besiedelte Fläche anwendbar ist. Teilbereiche werden geregelt im JSG, WaG, GschG, wobei die Nutzung der natürlichen Ressourcen ein wesentlicher Teil der Gesetze ist. Das RPG enthält planerische Vorschriften, das USG als Immissionsschutznorm hat generelle Wirkung für den Biotopschutz. 4.4.3.2 Natur- und Heimatschutz A) Erfüllung von Bundesaufgaben Der Bund hat bei der Erfüllung seiner Aufgaben Rücksicht auf die Anliegen des Natur- und Heimatschutzes zu nehmen. „Er schont Landschaften, Ortsbilder, geschichtliche Stätten sowie Natur- und Kulturdenkmäler: er erhält sie ungeschmälert, wenn das öffentliche Interesse es gebietet.“ Diese Pflicht gilt nicht nur für den Bund, sondern auch für seine Anstalten und Betriebe. Diese Pflicht gilt unabhängig davon, ob das Schutzobjekt von lokaler, regionaler oder nationaler Bedeutung ist. Darunter fallen die Planung, Errichtung und Veränderung von Werken und Anlagen, die Erteilung von Konzessionen und Bewilligungen und die Gewährung von Beiträgen an Planungen, Werke und Anlagen. Gemäss bundesgerichtlicher Rechtssprechung gilt auch die Erteilung einer Ausnahmebewilligung nach Art. 24 RPG als Erfüllung einer Bundesaufgabe, sofern es im konkreten Fall auch um die Vereinbarkeit mit Anliegen des Natur- und Heimatschutzes geht. B) Übersicht über die Inventare der Stufen Bund, Kanton, Gemeinde Nach Artikel 5 des Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG) gibt es folgende relevante Bundesinventare: Ø BLN: Verordnung der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Ø ISOS: Verordnung über die schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung. Diese Inventare verpflichten den Bund und die eine Bundesaufgabe erfüllenden Kantone: aber auch ausserhalb der Erfüllung einer Bundesaufgabe sind diese Inventare für die Kantone und Gemeinden von Bedeutung. Ø VISOS: Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz Bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe darf ein Abweichen von der ungeschmälerten Erhaltung nur in Betracht gezogen werden, wenn ihr bestimmte gleich- oder höherwertige Interessen von ebenfalls nationaler Bedeutung entgegenstehen (NHG Art. 6, Abs. 2). Der Natur- und Heimatschutz ist generell Sache der Kantone. In jedem Kanton existieren neben jedem Bundesinventar zahlreiche Inventare auf kantonaler und kommunaler Stufe: nach Art. 11 JSG, in Verbindung mit Art. 18a NHG: Ø Verordnung über die eidg. Jagdbanngebiete (VEJ) Ø Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung (WVZZ) nach Art. 18a NHG: Ø Hochmoorverordnung (HMV) Ø Flachmoorverordnung (FMV) Ø Auenverordnung (AuV) nach Art. 23b NHG: Ø Moorlandschaftsverordnung Moore und Moorlandschaften im Sinne von Art. 78 Abs. 5 BV sind absolut geschützt. Neben dem Biotopschutz wird auch der Landschaftsschutz erfasst. Die Schutzobjekte müssen von besonderer Schönheit und gesamtschweizerischer Bedeutung sein:

30 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

„Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und gesamtschweizerischer Bedeutung sind geschützt. Es dürfen darin weder Anlagen gebaut noch Bodenveränderungen vorgenommen werden. Ausgenommen sind Einrichtungen, die dem Schutz oder der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung der Moore und Moorlandschaften dienen.“ C) Zuständigkeiten Gemäss Art. 18b NHG sind die Kantone für den Schutz und Unterhalt der Biotope zuständig. Bei konkreten Bauprojekten müssen die zuständigen Behörden eine Interessensabwägung zwischen dem Schutzzweck und den entgegen gesetzten privaten und öffentlichen Interessen vornehmen. Wird eine Beeinträchtigung auf Kosten schützenswürdiger Lebensräume in Kauf genommen, müssen beispielsweise Bergbahnen für besondere Schutzmassnahmen für Wiederherstellung, oder ansonsten für angemessenen Ersatz zu sorgen (Art. 18 Abs. 1ter NHG). 4.4.3.3 Raumplanung Für standortgerechte Bauten und Anlagen kann ausnahmsweise eine Baubewilligung ausserhalb der Bauzonen erteilt werden (Bauen ausserhalb der Bauzonen, RPG Art. 24). Für diese Ausnahmebewilligungen sind die Kantone zuständig. Der Kanton erteilt die Bewilligung entweder selbst oder er erteilt der Gemeinde die Zustimmung zur Bewilligung. Eine Ausnahmebewilligung für die Errichtung oder Zweckänderung eines Baues oder Anlage kann grundsätzlich erteilt werden, wenn der Zweck der Bauten und Anlagen einen Standort ausserhalb der Bauzonen erfordert und keine überwiegenden Interessen entgegenstehen. 4.4.3.4 Waldgesetz A) Rodung Als Rodung gilt jede Zweckentfremdung von Waldboden, und zwar unabhängig davon, ob sie dauernden oder vorübergehenden Charakters ist, oder ob sie mit oder ohne Bodenveränderungen erfolgt. Die Zuweisung von Wald zu einer raumplanerischen Nutzungszone stellt in aller Regel eine Rodung dar. Wird aber der Wald einer Schutzzone nach Art. 17 RPG zugeordnet, deren Schutzziel mit der Walderhaltung im Einklang steht, liegt keine Rodung vor. Ebenfalls keine Rodung liegt vor, wenn Waldboden für forstliche Bauten und Anlagen sowie für nichtforstliche Kleinbauten und –anlagen beansprucht wird. Rodungen sind grundsätzlich verboten (Art. 5 Abs. 1 WaG), können aber in Ausnahmefällen bewilligt werden. Grundlage der Rodungsbewilligung ist eine umfassende Interessensabwägung, bei der nicht die Rodung als solche, sondern auch die geplanten Bauten und ihre Auswirkungen zu beurteilen sind. Weitere Voraussetzungen für die Erteilung einer Rodungsbewilligung sind: Ø Erfüllung der raumplanerischen Voraussetzungen (Konsultation von Konzepten, Sachplänen, Richt- und kommunalen Nutzungsplänen) Ø Vermeidung von Umweltgefährdungen Ø Keine Gefahr der Auslösung von Naturereignissen

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

31

B) Rodungsersatz Grundsätzlich ist für jede Rodung in derselben Gegend, d.h. an einem vergleichbaren Standort, in ähnlicher Höhenlage und in der gleichen Region Realersatz zu leisten (Art. 7 Abs. 1, WaG). Als Reale rsatz dienen auch natürliche Einwuchsflächen, sowie freiwillig aufgeforstete Flächen, die noch nicht Wald sind. Sofern Realersatz weder in derselben noch einer anderen Gegend erbracht werden kann, sind in zweiter Linie Massnahmen zugunsten des Naturschutzes (Schaffung von Biotopen, ökologischer Ausgleich) oder des Landschaftsschutzes inner- oder ausserhalb des Waldes zu treffen. C) Forstliche Bauten und Anlagen im Wald Bauten und Anlagen, die forstlichen Zwecken dienen, dürfen im Wald errichtet werden: Einer forstrechtlichen Sonderbehandlung unterliegen nichtforstliche Kleinbauten und -anlagen wie bescheidene Rastplätze, Feuerstellen, Sport- und Lehrpfade und erdverlegte Leitungen, die das Bestandesgefüge des Waldes nicht beeinträchtigen. Sie stellen keine Rodung dar, gelten aber als Nutzungen, die für die Funktionen oder Bewirtschaftung des Waldes nachteilig sind und deshalb von den Kantonen nur aus wichtigen Gründen bewilligt werden können (Art. 16 Abs. 2 WaG). Zudem bedürfen sie als nichtforstliche Vorhaben einer Ausnahmebewilligung nach Art. 24 RPG. D) Waldabstand Der Bund bestimmt, dass die Kantone einen angemessenen Mindestabstand der Bauten und Anlagen vom Wald vorzuschreiben haben. Bauten und Anlagen in Waldesnähe dürfen die Erhaltung des Waldes mit Einschluss von dessen Pflege und Nutzung nicht beeinträchtigen. In der Regel muss ein Mindestabstand von 15 m eingehalten werden. 4.4.3.5 Umweltschutzgesetz A) Umweltverträglichkeitsprüfung UVP Die Bergbahnen müssen im Zusammenhang mit einem konkreten Bauprojekt nach Art. 9 USG eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchführen. Dabei muss die neue Belastung, die durch ein Projekt hervorgerufen wird, unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Situation und der zukünftigen, möglichen Folgewirkungen bewertet werden. Nach folgendem Vorgehen wird agiert: Ø Ø Ø Ø Ø

Erfassen von Projekt und Landschaft, Ermitteln der möglichen Auswirkungen Bewerten des heutigen Zustandes (Beurteilung der Schutzwürdigkeit) Beurteilen der möglichen Konflikte Vorschläge für Projektverbesserungen Gesamteinschätzung

Die UVP stützt sich auf übergeordnete Grundlagen ab. Diese umfassen die kantonalen und regionalen Richtpläne sowie die Bau- und Zonenordnung, Verordnungen über die eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Schutzgebiete müssen ebenso wie vorhandene Tourismuskonzepte, Planungen im Bereich der Erholung oder Ausbauplanung im Skigebiet beachtet werden. Der Projektbeschrieb in der UVP muss die im Folgenden aufgelisteten Elemente umfassen: Ø Ø Ø Ø

Begründung und Bedürfnisnachweis für die geplante Infrastruktur (Art, Standort, Funktion, etc.) Übersicht über bereits bestehende touristische Infrastruktur Standort, Dimension, landschaftliche Exposition der geplanten Baute Erforderliche Nebenbetriebe wie Restaurants, Ver- und Entsorgungsmassnahmen (Wasser, Energie), Sicherheitseinrichtungen Ø Unterhaltsmassnahmen (zeitliche und inhaltliche Präzisierung)

32 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Ø Infrastrukturbedingte Schutz-, Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen Ø Betroffene, spezielle Lebensräume (Wildeinstandsgebiete, Vogelzugachsen, Birkwildbiotope, Flora, etc.) Ø Besondere Gesteins- und Bodenverhältnisse, z.B. labile, erosionsgefährdete Bereiche C) Konfliktanalyse und –bewertung im Bereich Natur- und Landschaftsschutz Bei der Analyse von möglichen Konflikten und deren Bewertung im Bereich Natur- und Landschaftsschutz sind die folgenden Gefahren zu berücksichtigen: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Beeinträchtigung von Landschafts- und Ortsbild Schädigung der Bodenqualität, von Grundwasser, Fliess- und Stillgewässer Vegetation: Trittbelastung, Abschürfung, Beschattung Fauna: Verdrängung infolge dauernder oder temporärer Störung Vogelzugachsen (Beeinträchtigung durch Beleuchtung, Lärm) Landschaftszerschneidung durch Rodungen, Ersatzaufforstungen Entwertung historischer Stätten und Verkehrswege, trad. Kulturlandschaften, historischer Bausubstanz Entfernung von Kleinstrukturen wie Findlinge, Erdrutsche, kleine Senken und Erhebungen, etc. Versiegelung von wertvollen Flächen (Asphaltierung von Wanderwegen) Negative Auswirkungen auf Land- und Alpwirtschaft und Folgewirkungen (z.B. Erhöhung des Erschliessungsgrades mit anschliessender Nutzungsintensivierung, Extensivierung in anderen Bereichen). Allg. Beeinträchtigung der Erlebnis- und Erholungsqualität aufgrund einer Zerstörung vielfältiger Landschaftsstrukturen und einer Monotonisierung des Landschaftsbildes

D) Massnahmen zur Verringerung der Beeinträchtigungen im Bereich Natur und Landschaft Ø Vermeidung von Beeinträchtigungen empfindlicher Teillebensräume durch Projektänderungen, -alternativen Ø Fördern einer ingenieurbiologischen Bauweise Ø Landschaftliche Integration des Projektes Ø Verwendung natürlicher Materialien und landschaftsangepasster Strukturen

4.4.3.6 Landschaftsästhetik Der Mensch prägt durch Bauten, Anlagen und deren Nutzung die Landschaft. Diese Wechselwirkung verpflichtet ihn im öffentlichen Interesse zur Rücksichtnahme auf Landschaften und die darin lebenden und sich erholenden Menschen. Dies gilt im Besonderen für Bergbahnen, die durch den Bau von Erholungs- und Freizeiteinrichtungen wie Sesselbahnen, Rutschbahnen, aber auch Gastronomiebetriebe die Landschaft umgestalten. Oftmals besteht dabei die Gefahr, dass die Einzigartigkeit eines Gebietes verloren geht. Gerade aber eine intakte Landschaft und Natur sind für die Gäste laut repräsentativen Umfragen ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Ferienortes. Die Bergbahnen tun deshalb gut daran, landschaftsästhetische Aspekte mit in die Planung von neuen landschaftsrelevanten Attraktionen wie Erlebnispfade, Trottinerbe etc. zu berücksichtigen. Das Landschaftserleben des Menschen, seine Wahrnehmungen und Bedürfnisse wie Naturgenuss und Erholung sollen dabei im Vordergrund stehen. (NEFF, C. 2003)

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

33

In der Vorprojektierungsphase sollten die Projektanten deshalb grundsätzliche Punkte wie die Legit imation des Vorhabens (Bedarfsnachweis, Standortberechtigung gemäss den Planungsgrundsätzen und weiteren Vorschriften des RPG) sowie die Verhältnismässigkeit und Massstäblichkeit des Vorhabens klären. Zur bestmöglichen Integration des Projektes in die Landschaft sind überdies folgende Aspekte zu berücksichtigen: Funktionale Aspekte: Ø Absicht/Zweck Ø Funktion/Nutzung Formale/materielle Gestaltungsaspekte: Ø Projektdimension Ø Form- und Umrisslinien, Silhouette Ø Materialien Ø Farbe und Textur Ø Wiederholung und Abfolge Um zu beurteilen, ob und in welchem Mass das Landschaftsbild durch ein Vorhaben beeinträchtigt wird, ist das aktuelle Landschaftsbild und seine Attraktivität/Qualität mit der voraussehbaren veränderten Landschaft zu vergleichen. Dabei sind folgende vier Hauptschritte vorzunehmen: Ø Wahrnehmen der Landschaft Ø Ermitteln der Landschaftsbildqualität (Vielfalt, Einzigartigkeit, Naturnähe, Schützwürdigkeitsgrad und Erlebnischarakter der Landschaft etc.) Ø Ermitteln der Erheblichkeit des Projektes Ø Ermitteln und Bewerten der Landschaftsbildveränderung Die Einhaltung der hier vorgeschlagenen Vorgehensweise sowie der Einbezug eines Fachexperten gewährleisten, dass eine landschaftsverträgliche Lösung erreicht wird.

4.4.4 Analyse der Wirkungen von Inszenierungen auf die Umwelt 4.4.4.1 Analyse der Inszenierungen der sieben Fallstudien Als erstes wurden die Inszenierungen der sieben Fallstudien einer Analyse unterzogen und die zu erwartenden Wirkungen der Inszenierungsmassnahmen auf die Umwelt analysiert (vgl. folgende Abbildung). In einem weiteren Schritt wurde eine Verallgemeinerung bei der Beurteilung vorgenommen, indem die einzelnen Inszenierungsinstrumente und ihr Konfliktpotenzial analysiert wurden. Grundsätzlich muss hier angefügt werden, dass die effektiv bei der Umsetzung auftretenden Umweltwirkungen erst bei einem höheren Detaillierungsgrad der einzelnen Inszenierungsmassnahmen genauer beurteilt werden können. Entscheidend für das Potenzial der Umweltwirkung ist das Inszenierungsinstrument selbst und der Standort wo es angewendet wird. Die Ergebnisse der Analyse der in den sieben Inszenierungsgrobkonzepten angeführten Inszenierungsideen und der möglichen Umweltkonflikte sind in der folgenden Abbildung ersichtlich. Die Beurteilung pro Inszenierung erfolgte aufgrund der Konkretisierung in den Inszenierungsgrobkonzepten. Die Einschätzung des Konfliktpotenzials als Summe der Wirkungen der darin vorgeschlagenen Inszenierungsinstrumente ist lediglich eine grobe subjektive Beurteilung der Autoren.

34 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Abbildung 9: Übersicht über das Konfliktpotenzial der Inszenierungen der sieben Fallstudien Inszenierung

Konfliktpotenzial

Art des Konfliktes

Lösung

Andermatt Talstation Andermatt

gering

Anstrich des Gebäudes könnte unpassend zur Umgebung sein, zu grosses Wahrzeichen vor der Station könnte als störend empfunden werden.

Farbgebung an Umfeld anpassen (natürliche Farben wählen), Wahrzeichen nicht überdimensionieren, auch wenn es im Siedlungsgebiet steht.

Bergfahrt Andermatt

gering

Nur Bilder und Erlebniskarte in der Gondel, daher konfliktfrei. Bei neuer Farbgebung der Gondel kann das Landschaftsbild beeinflusst werden.

Nicht zu grelle Farben bei Neuanstrich der Gondel wählen, möglichst der Umgebung anpassen.

Erlebnisausstellung Mittelstation

kein

Alles findet im Inneren der Mittelstation statt, daher kein Konfliktpotenzial.

-

„Gotthard-Stube“ Mittelstation Gurschen

kein

Alle Inszenierungen finden im Innern der Mittelstation Gurschen statt, kein Konflikt.

-

gering

Plattform ist bereits vorhanden, daher nur bei unpassender Farbgebung der Bergstation Konflikt möglich.

Farbgebung an Umfeld anpassen (natürliche Farben wählen).

Erlebnisweg

mittel bis hoch

Nähe zu Flachmoor und stärkere Verdichtung des Bodens ist problematisch.

Gezielte Besucherlenkung und Hinweise, unbedingt die Pfade im Flachmoor nicht zu verlassen, bestehenden Weg nützen, keine neue Bodenverdichtung.

Thematische Events

mittel bis hoch

Events sind bei der Talstation in besiedeltem Gebiet geplant, Konflikte bei Open-Air-Events durch Lärm, Licht, mangelnde Besucherlenkung, Abfall und An- und Abreise denkbar. Events innerhalb der Talstation unproblematisch.

Zeitliche Begrenzung der Open-AirEvents, Besucherlenkung, Abfallkonzepte, An- und Abreise mit ÖV fördern, Parkplatzbewirtschaftung.

mittel

Nähe zu Flachmoor, stärkere Verdichtung des Bodens und unnatürliche und zu grosse Spielgeräte können problematisch sein.

Besucherlenkung und Hinweise auf das Flachmoor, Holzspielgeräte und natürliche Materialien einbeziehen.

gering

vgl. Talstation Andermatt

vgl. Talstation Andermatt

Gondelfahrt

kein

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergfahrt Andermatt

Bergstation

kein

Die themenspezifischen Inneneinrichtungen und Dekorationen haben kein Konfliktpotenzial.

-

Die Nähe des Flachmoors östlich der Holzegg ist problematisch. Je nach Ausstattung der verschiedenen Erlebnisstationen am Pfad ergeben sich weitere Konflikte für Landschaft/Boden und Flora/Fauna. Das Geocatching (Schnitzeljagd per GPS) fördert die Fortbewegung abseits der bestehenden Wege und Pfade.

Schutzzonen (Flachmoor etc.) beachten und wenn nötig absperren. frühzeitiger Einbezug der Kantonalen Fachstellen, gezielte Besucherlenkung, Bewegung (Geocatching, Kräuterwanderungen, Wildbeobachtungen) möglichst nur auf vorhandenen Wegen und Pfaden. Wildbeobachtungen mit möglichst wenigen Störungsintervallen für die Tiere,

Aussichtsplattform Bergstation

Spielplatz Mittelstation

Brunni Talstation Engelberg

„Sinnes-Pfad“

mittel bis hoch

I n s z e n i e r u n gs u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Inszenierung

„Kitzel-Pfad“ bei Station Sessellift

Action-Point für Kinder bei Bergstation

Konfliktpotenzial

mittel

gering bis gross

35

Art des Konfliktes

Lösung

Die Errichtung von Picknickplätzen/ Liegewiesen führt zu zusätzlichen fremden Einrichtungen (Tische, Sitz-, Liegegelegenheiten) in der freien Natur. Wildbeobachtungen mit Konflikten für die Tierwelt.

Biotope respektieren und Rückzugsräume für die Tiere lassen. Naturbelassene Picknick-Plätze, an Umgebung angepasst und mit natürlichen Materialien. Künstliche Sitz- und Liegegelegenheiten in der freien Natur möglichst vermeiden.

Eine Liegewiese mit Liegestühlen am Decken abgeben, um auf Wiese zu liegen Bergsee (künstlicher Speichersee) kann oder Liegestühle nahe am den vorhandelandschaftsästhetisch problematisch sein. nen Hütten beim See aufstellen. Whirlpool (als Gefäss für Molken-/ Heublumenbad) besteht schon, steht in der Nähe der Hütte bei der Alpbeiz und stellt damit kein Problem dar. Je nach Ausgestaltung, Art, Material und Grösse der zu erstellenden Spielgeräte gibt es Probleme bezüglich Landschaftsbild und Bodenverdichtung. Ein Ausbau des bestehenden Spielplatzes (insb. Sommerrodelbahn) stellt einen erheblichen Landschaftseingriff dar. Streichelzoo sowie Zelte können landschaftsästhetischen Auswirkungen haben.

Standort gut wählen. Einbezug der geländespezifischen Besonderheiten. Möglichst natürliche Materialien wählen und Art (Farbe etc.) und Grösse der Spielgeräte, Bauten und Zäune für den Streichelzoo sowie Zelte der landschaftlichen Umgebung anpassen. Keine neue Bodenverdichtung. Bestehende Gesetzte bei der Errichtung neuer Anlagen beachten.

Klewenalp Talstation

gering

vgl. Talstation Andermatt

vgl. Talstation Andermatt

Bergfahrt

gering

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergfahrt Andermatt

Bergstation

kein

vgl. Bergstation Brunni

-

„Kinderalp“ bei Bergstation

gering bis gross

vgl. Action-Point-Brunni

vgl. Action-Point-Brunni

Restaurant in Bergstation

gering

Fast alle Inszenierungen finden im Innern statt, kaum Konflikte (höchstens durch zu laute Musik).

Lautstärke der Musik im Aussenbereich wohl dosieren, um Nutzungskonflikte mit Ruhesuchenden zu vermeiden.

Ausstellung in Bergstation

gering

Nur bei den geplanten MurmeltierBeobachtungstouren ergeben sich Konflikte, die übrigen Elemente betreffen den Innenraum der Bergstation. Architektur des „Aussichtspunktes“ zur Tierbeobachtung kann Landschaftsbild beeinflussen.

Bestehende Pfade nicht verlassen, keine Querfeldein-Wanderungen. Lebensräume der Murmeltiere respektieren, diese Tiere gehen den Menschen aus dem Weg. Art und Höhe des Aussichtspunktes an Umgebung anpassen.

Erlebnis-Alp-Spis

gering bis mittel

Mangelnde Besucherlenkung im Alpgebiet kann zu Problemen für die Vegetation führen. Je nach Ausmass und Inhalt der Events können sich beträchtliche Konflikte in verschiedenen Umweltsphären ergeben.

Nur Events organisieren, welche dem natürlichen Umfeld angepasst sind oder in Gebäuden stattfinden. Sorgfältige Standortwahl. Gezielte Besucherlenkung anstreben, Schutzzonen beachten und wenn nötig absperren.

Milchbar bei Bergstation

gering bis mittel

Bei der Realisierung des KlewenmolkeBad und der Liegewiese (vgl. Kitzelpfad Brunni) können Konflikte entstehen.

Infrastruktur für Klewenmolke-Bad entsprechend wählen, dass wenig Konflikt-Potenzial besteht. Keine Liegestühle in die freie Natur stellen, möglichst in der Nähe von bestehenden Gebäuden.

36 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Inszenierung

Konfliktpotenzial

Art des Konfliktes

Lösung

Marbach Talstation

gering

vgl. Talstation Andermatt

vgl. Talstation Andermatt

Gondelfahrt

gering

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergstation Brunni

-

Konflikte mit den Hoch- und Flachmooren in der Nähe möglich. Aussichtsplattform, Spielplatz mit Konfliktpotenzial (vgl. Action-Point-Brunni).

Hoch- und Flachmoore speziell beachten und schützen. Art, Material und Grösse des Spielplatzes und der Aussichtsplattform der Umgebung anpassen (vgl. Action-Point-Brunni).

vgl. Restaurant Klewenalp

vgl. Restaurant Klewenalp

Bergstation

kein

Spielplatz, Aussichtsplattform bei Bergstation

gering bis gross

Restaurant Bergstation

gering

Sagenstübli in Bergstation

kein

Da in Innern stattfindende Inszenierung ist kein Konfliktpotenzial vorhanden.

-

Käserei Imbrig

kein

Da in Innern stattfindende Inszenierung ist kein Konfliktpotenzial vorhanden.

-

gering bis mittel

Hoch- und Flachmoore in der Nähe mit Konfliktpotenzial ebenso wie Schnitzeljagd für Gruppen (Geocatching, vgl. Sinnespfad Brunni)

Schutzzonen (Hoch- und Flachmoor) beachten und wenn nötig absperren, frühzeitiger Einbezug der Kantonalen Fachstellen, gezielte Besucherlenkung. Bewegung (auch Geocatching) möglichst nur auf vorhandenen Wegen und Pfaden. Picknick-Plätze, an Umgebung angepasst und mit natürlichen Materialien erstellt.

gering

vgl. Talstation Andermatt

vgl. Talstation Andermatt

gering

Schrattensagenweg auf der Marbachegg

Pizol Talstation Bahnfahrt

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergfahrt Andermatt

Bergstation

gering bis mittel

Nordic-Walking-Kurse und OutdoorFitness Events mit Konfliktpotenzial.

Nordic-Walking-Kurse möglichst nur auf vorhandenen Wegen und Pfaden. Zu Events vgl. Erlebnisalp Spis Klewenalp.

„Wellness-ErlebnisWeg“

gering bis mittel

Liegestühle entlang des Weges ebenso wie Kneippbecken für Landschaftsbild problematisch.

Keine Liegestühle in die freie Natur stellen, möglichst in der Nähe von bestehenden Gebäuden. Standort für Kneippbecken sorgfältig wählen.

vgl. Restaurant Klewenalp

vgl. Restaurant Klewenalp

Restaurant in Bergstation (Seite Bad Ragaz)

kein

Heidi-Pfad (Seite Bad Ragaz)

mittel

Rollstuhlgängiger Pfad bedingt eine starke Verdichtung oder Teerung des Weges, was ein Konflikt darstellt.

Abwägen der Vor- und Nachteile eines rollstuhlgängigen Pfades. Ansonsten Schutzzonen (Hoch- und Flachmoor) beachten, wenn nötig absperren, gezielte Besucherlenkung. Bewegung möglichst nur auf vorhandenen Pfaden. Elemente (Bildtafeln) aus natürlichen Materialien.

Talstation Rothorn

gering

vgl. Talstation Andermatt

vgl. Talstation Andermatt

Bahnfahrt

gering

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergfahrt Andermatt

Sörenberg

Bergstation Rothorn

kein bis gering

vgl. Bergstation Brunni. Farbgestaltung Station kann Konfliktpotenzial haben.

Farbgebung an Umfeld anpassen (natürliche Farben wählen).

Steinbockausstellung in der Βergstation

kein

Da in Innern stattfindende Inszenierung ist kein Konfliktpotenzial vorhanden.

-

Tunnel in der

kein

Da bestehender Tunnel kein Konflikt.

-

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

Inszenierung

Konfliktpotenzial

Art des Konfliktes

Lösung

vgl. Restaurant Klewenalp

vgl. Restaurant Klewenalp

vgl. Erlebnisweg Andermatt

vgl. Erlebnisweg Andermatt

37

Βergstation Restaurant in der Βergstation Erlebnisweg

kein mittel bis hoch

Titlis Talstation

gering

vgl. Talstation Andermatt

vgl. Talstation Andermatt. Zu beachten ist, dass im Winter die Kapazitätsgrenzen scheinbar erreicht sind, die Sommerfrequenzen sind noch ausbaufähig.

Bergfahrt

gering

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergfahrt Andermatt

vgl. Bergstation Brunni

-

Zwischenstationen und Bergstation

kein

Gletschergrotte

gering

Da kein Ausbau der bereits bestehenden Bereiche (Eingangsbereich Gletscher, Holztunnel, Gletscher-Grotte) geplant ist, sind keine neuen Konflikte zu erwarten.

Keine weiteren Ausbauten im Gletscherinnern anstreben. Eingangsbereich (von aussen sichtbar) möglichst dezent halten.

Gletscherpfad

gering bis mittel

Fix installierte Sicherungselemente wie Seile etc. und Sitzbänke aus Holz im Gletscherbereich haben bezüglich Landschaftsbild Konfliktpotenzial.

Gletscherwelt so natürlich wie möglich belassen.

Gletscherpark

hoch

Sämtliche bestehenden und geplanten Outdoor-Inszenierungen in Rahmen des Gletscherparks haben hohes Konfliktpotenzial im sensiblen Hochgebirgsraum.

Ein weiterer Ausbau der OutdoorAktivitäten und -Angebote ist zu vermeiden. Die Weiterführung bestehender Angebote wäre ebenso zu prüfen.

Gletscherrestaurant

kein

vgl. Restaurant Klewenalp

vgl. Restaurant Klewenalp

Weiterer Ausbau des bestehenden Turmes mit Konflikten zum Landschaftsbild.

Nutzung des bestehenden Turmes ohne weiteren Ausbau anstreben.

Gletscherturm

mittel

Quelle: eigene Darstellung aufgrund eigener subjektiver Einschätzung der Autoren

Die Zusammenstellung der Inszenierungen und ihres Konfliktpotenzials in der obigen Abbildung zeigt, dass alle Inszenierungen, welche sich innerhalb von Gebäuden oder Transportanlagen (Gondeln) abspielen, keine Umweltkonflikte ergeben. Von den 51 aufgelisteten Inszenierungen haben 33 voraussichtlich keines oder nur ein geringes Konfliktpotenzial. Als problematisch zeigen sich insbesondere die Inszenierungen, welche den Bau oder die Veränderung von Infrastruktur sowie die „Möblierung“ im Aussenbereich erfordern (Anlagen, Wege, Schilder, Sitzgelegenheiten etc.) und die in sensiblen Gebieten umgesetzt werden sollen (hochalpines Gelände, Nähe zu Schutzzonen etc.). Hierbei ist ein frühzeitiger Einbezug der Kantonalen Fachstellen (Umweltschutz) zu empfehlen. 4.4.4.3 Analyse der allgemeinen Inszenierungsinstrumente Im zweiten Untersuchungsschritt sind die allgemein zur Verfügung stehenden Inszenierungsinstrumente einer Beurteilung hinsichtlich ihres Konfliktpotenzials gegenüber der Umwelt unterzogen worden. Die Auflistung der Inszenierungsinstrumente ist an den Bezugsrahmen der Inszenierung bei Seilbahnen angelehnt (vgl. Kapitel 2.3). Die Ergebnisse sind in der folgenden Abbildung aufgeführt.

38 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Abbildung 10:

Übersicht über das Konfliktpotenzial von Inszenierungsinstrumenten Art des Konfliktes

Inszenierungs instrumente

Konfliktpotenzial

Technik/Effekte (Ton, Licht, Projektionen)

gering bis hoch Bei Aussenanwendungen von Licht, Ton und Projektionen besteht ein mittleres Konfliktpot enzial für Fauna und Flora, welches sich je nach Sensibilität des Gebietes, Standort, Tages- und Jahreszeit verstärken oder abschwächen kann. Landschaftsbild wird durch Videoleinwände evtl. beeinträchtigt, falls mit lauter Musik verbunden wirken zusätzlich Lärmimmissionen auf das natürliche Umfeld. In der Nacht zusätzlich fremde Lichtquelle, welche zudem dauernd die Intensität wechselt.

Atmosphäre (Architektur, Kulissen, Bilder, Farben)

Dramaturgie (Spannungsbogen, Szenen)

Lösung Dieses Inszenierungsinstrument ist möglichst im Innenbereich anzuwenden. Bei Aussenanwendungen ist die Nutzung je nach Gebiet entsprechend anzupassen oder der Gebrauch ganz zu unterlassen. Videoleinwände eher nicht im Aussenbereich einsetzen.

mittel

Die Architektur, Kulissen, Bilder und Farben können störend auf das Landschaftsbild wirken. Insbesondere durch den Neubau von Anlagen/Infrastrukturen sind Konflikte auf Landschaft/Boden und Fauna/Flora denkbar.

Ortstypische und den landschaftstypischen Gegebenheiten angepasste Architektur anstreben, Farbgebung an Umfeld anpassen (natürliche Farben wählen). Format nicht überdimensionieren und Farben der Bilder an Umgebung anpassen. Beim Neubau von Anlagen sind die relevanten Gesetze und Normen unbedingt zu beachten. Die Errichtung neuer Wegführungen in sensiblen Gebieten ist ganz zu unterlassen. Bestehende Biotope von Tierarten und Schutzgebieten sind durch Umgehung zu schützen. Die Böden sollten bei der Weggestaltung möglichst nicht verdichtet werden.

kein

Dieses Inszenierungsinstrument allein hat kein Konfliktpotenzial, jedoch können die baulichen Massnahmen, welche im Zusammenhang mit der Szenengestaltung stehen, zu Konflikten führen (vgl. Atmosphäre).

Bei der Umsetzung der Massnahmen, welche zur Szenengestaltung beitragen, müssen die relevanten Gesetze und Normen eingehalten werden.

Solange sich die Einrichtung mit ihren Elementen auf Innenräume von Gebäuden bezieht, besteht kein Konfliktpotenzial. Kommt es aber zum Einsatz von Möbeln und Requisiten in der Natur, sind Konflikte zum Landschaftsbild/Boden und mit Fauna und Flora denkbar. Das gilt auch für den Einsatz von Informationen (Tafeln, Schilder, Bilder usw.).

Die Möblierung der Landschaft ist fallspezifisch auf ihre Einwirkungen hinsichtlich Landschaft/Boden und Fauna/Flora zu prüfen. Eine quantitativ geringe Einrichtung ist anzustreben, wenn das Gebiet so naturbelassen wie möglich bleiben soll. Die Verwendung von natürlichen Materialien und Farben ist zu beachten.

Einrichtung kein bis hoch (Möbel, Information, Requisiten)

Inszenierungsumfeld bei Bergbahnen

Inszenierungs instrumente Akteure (Mit arbeiter, aktion)

Art des Konfliktes

Lösung

gering

In den meisten Fällen dürfte dieses Instrument keine negativen Auswirkungen haben, da es zumeist in Innern (Gebäude, Transportanlagen) zum Einsatz kommt. Konfliktpotenzial für Fauna und Flora durch freie Begehung abseits bestehender Routen ist denkbar, wenn Führungen/Besichtigungen (insb. in Gruppen) in der Natur durchgeführt werden.

Bei Führungen/Besichtigungen in freier Natur sind unbedingt die bestehenden Pfade zu benützen. Der Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt ist so gering wie möglich zu halten und genügend grosse Intervalle ohne Störfaktoren (Bewegung durch Personen, Lärm) sind einzuplanen (siehe auch bei Architektur).

kein bis gross

Je nach Art der Umsetzung von Inszenierungsmassnahmen, welche sich aus dem Gesamtkonzept ergeben, ist die Bandbreite von keines bis zu grosses Konfliktpotenzial möglich.

Bei der Konzeption des Inszenierungskonzeptes sind die relevanten Gesetze und Normen sowie die standortspezifischen Besonderheiten (Fauna, Flora, Schutzzonen usw.) zu beachten. Ein Einbezug von externen Fachpersonen oder -institutionen ist sinnvoll.

Konfliktpotenzial

Inter-

Konzept (Gesamtkonzept, Anweisung)

39

Quelle: eigene Darstellung aufgrund eigener subjektiver Einschätzung der Autoren

Die Zusammenstellung der allgemein zur Verfügung stehenden Inszenierungsinstrumente und ihres Konfliktpotenzials in der obigen Abbildung zeigt, dass insbesondere die Instrumente, welche im Aussenbereich eingesetzt werden, ein Konfliktpotenzial aufweisen. Speziell die Technik/Effekte (Ton, Licht), die Atmosphäre (Architektur, Farben) und die Einrichtung (Möbel, Information, Requisiten) können je nach Ausprägung der Umsetzung und Standort ein bis zu „grosses Konfliktpotenzial“ besitzen. Alle Inszenierungsinstrumente, welche sich innerhalb von Gebäuden oder Transportanlagen (Gondeln) abspielen, ziehen keine Umweltkonflikte nach sich. Fazit Eine Möglichkeit der strategischen Ausrichtung der Bergbahnen geht in Richtung Erlebnisorientierung der Angebote und Dienstleistungen. Obwohl schöne Landschaft und Natur immer noch eine zentrale Angebotskomponente darstellen, besteht die Gefahr, dass die Landschaft immer mehr zur Kulisse wird. Dies kann dazu führen, dass eine Identifikation des Gastes mit einer Bergbahn in der fortschreitenden Anonymität und mit dem Schnellerlebnis nicht stattfindet. Es stellt sich deshalb die zentrale Frage, ob eine derartige Entwicklung für die Bergbahnen erstrebenswert ist. Eine intakte, an Strukturen reiche Kulturlandschaft wird dem Anspruch zahlreicher Erholungssuchender nach Authentizität gerecht. Wenn diese aber über Jahrzehnte hinweg durch bauliche Eingriffe beeinträchtigt wird, kann viel von ihrem Reiz verloren gehen. Ein Berg strahlt auch ohne künstliche Beleuchtung oder einer Geräuschkulisse etwas Besonderes aus. Er ist in sich bereits eine grosse Attraktion und ein Erlebnis für die Gäste. Der landschaftsorientierte Tourismus profitiert davon, dass unberührte Räume bewahrt sowie die Natur und Landschaft behutsam in Wert gesetzt werden. Einer Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zufolge generieren die Angebote des naturnahen Tourismus in der Schweiz jährlich rund 2.5 Milliarden Franken Umsatz. Einen wichtigen Angebots- und Nachfragetrend in der heutigen Gesellschaft neben dem naturnahen Tourismus stellt die Erlebnisorie ntierung dar, welche auch die Schweizer Seilbahnen betrifft. Die Inszenierungen von Seilbahnen und das Schaffen von Bergerlebniswelten gibt den Seilbahnen neben der Schönheit der Landschaft und Natur die Möglichkeit, sich mit ihren Angeboten zu differenzie ren. Dabei geht es um die Inszenierung von natürlichen Erlebniswelten, bei welcher als Besonderheit im Gegensatz zu den künstlichen Erlebniswelten der Bezug zu den Standortfaktoren zu beachten ist.

40 I n s z e n i e r u n g s u m f e l d b e i B e r g b a h n e n

Die natürlichen und kulturellen Standortfaktoren gelten als Basis (Rahmenbedingung) und Anknüpfungspunkt für Inszenierungen bei Bergbahnen. Die Ableitung von allgemein gültigen Umweltbeurteilungskriterien aus der Analyse der Umweltwirkungen von Inszenierungen gestaltete sich aufgrund der sehr unterschiedlichen Standortfaktoren und der fallbezogenen Konzeptionen von Inszenierungen als schwierig. Die einzelnen Umweltaspekte (natürliche und kulturelle Standortfaktoren, der Natur- und Landschaftsschutzschutz, Belastungsgrenzen) sind bei der Erarbeitung der Wegleitung (vgl. Kapitel 8) für das Vorgehen bei Inszenierungsprojekten berücksichtigt worden. Die sieben Fallstudien haben gezeigt, dass die Gefahr des Auftretens von Umweltkonflikten zwar vorhanden ist, aber zumeist überschätzt wird. Sämtliche die Innenräume betreffenden Inszenierungsinstrumente sind bezüglich direkter Umweltwirkungen fast konfliktfrei, mit Ausnahmen bei zu intensivem Einsatz des Inszenierungsinstrumentes Technik/Effekte (Ton, Licht, Projektionen) und entsprechenden Lärm- und Lichtemissionen auf die Aussenwelt. Bei den Aussenanwendungen kann sich das grösste Konfliktpotenzial durch die Erweiterung vorhandener oder den Bau von neuer Infrastruktur ergeben. Wird bei einer Inszenierung lediglich eine optische Veränderung von bestehenden Anlagen vorgenommen (Farbe, Dekorationen, Beleuchtung, etc.), so dürften sich landschaftsästhetisch sowie für Fauna und Flora normalerweise kaum Probleme ergeben, wenn die Massnahmen an die natürliche Umgebung angepasst sind. Diese Annahme wird durch den Umstand gestärkt, dass bei einer erfolgreichen authentischen Umsetzung von Inszenierungen die standortbezogenen Faktoren berücksichtigt werden müssen (vgl. Kapitel 6). Auf der Seite der Nachfrage, die mittels qualitativer und quantitativer Gästebefragungen analysiert wurde, zeigte sich zudem deutlich der Wunsch nach natürlichen Themen mit passendem Standortbezug, die inszeniert werden sollen (vgl. Kapitel 6.3). Ein weiterer Faktor, welcher überdimensionierte Inszenierungsprojekte mit grossem Bedarf an neuen Anlagen limit iert, sind die bei den meisten Bergbahnen sehr beschränkten finanziellen Mittel. Nur wenige grosse Unternehmen haben die Möglic hkeit, kapitalintensive Inszenierungen mit entsprechenden Erweiterungen und/oder Neubauten von Anlagen zu realisieren. Die Realis ierung von solchen Infrastruktur-Investitionen könnte problematisch sein und wäre im Detail vorsichtig auf ihre Umweltwirkungen zu prüfen. Als Schlussfolgerung bleibt, dass sich die negativen Umweltwirkungen von Inszenierungen bei Bergbahnen, welche in gewissen Fällen auftreten können, begrenzen oder gar vermeiden lassen. Dies ist möglich, wenn sowohl bei der Konzeption wie bei der Umsetzung von Inszenierungen die Nachhaltigkeit und die gesetzlichen Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes beachtet werden. Die Einhaltung der im Kapitel 4.4 vorgeschlagenen Vorgehensweise sowie der Einbezug von Fachexperten gewährleisten, dass eine umweltverträgliche Lösung erreicht wird.

Rahmenbedingungen der Bergbahnen für Inszenierungen

41

5. Rahmenbedingungen der Bergbahnen für Inszenierungen In diesem Teil ging es um die Untersuchung der Rahmenbedingungen der Bergbahnen innerhalb der sieben Fallstudien in den Bereichen Finanzen, Marketing, Mitarbeiter, Organisation sowie Infrastruktur. Ziel war es, die wichtigsten Rahmenbedingungen und Hinweise auf Möglichkeiten und Grenzen einer Inszenierung von Bergbahnen herauszuarbeiten (vgl. dazu Angaben in den Inszenierungsgrobkonzeptionen, ITW 2003)

5.1 Finanzen Im Bereich Finanzen wurden finanzspezifische Voraussetzungen wie z.B. Betriebskennzahlen, Marketing- und Inszenierungsbudgets, Investitionen und Folgeinvestitionen innerhalb der Fallstudien überprüft. Die Analyse erfolgte gemeinsam mit den Experten der Luzerner Kantonalbank. Die wirtschaftliche Situation der vorwiegend klein strukturierten Schweizer Seilbahnbranche muss als schwierig eingeschätzt werden. Viele, vor allem kleinere und mittlere Unternehmen weisen Verluste auf. Einige wenige grosse Unternehmen (7%) mit über 5 Mio. CHF jährlichem Umsatz erarbeiten 60% des Branchenumsatzes (SBS-Statistik 2002, S. 7). Es bestehen grosse Investitionsrückstände. Für die Beurteilung der Finanzen interessierten auf der einen Seite die finanziellen Voraussetzungen der Unternehmen (Gesamtunternehmen) und auf der anderen Seite Investition und Finanzierung von konkreten Inszenierungsprojekten. Zur Auswertung wurden Geschäftsberichte der letzten drei Jahre und Aussagen zu geplanten Investitionen herangezogen (siehe Auswertungstabelle im Anhang 8). Folgende Kennzahlen wurden erhoben: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Höhenangabe Preise und Aussagen zur Preispolitik Transporterträge (Sommer, Winter und total) Andere Einnahmen neben Transport (Restauration/Kiosk, Beherbergungsbetriebe) Nettoertrag Gesamtertrag Werbung, Verkaufsförderung Personenkosten in % vom Umsatz Cash-flow Abschreibungen Cash-flow-Rate in % zum Ertrag Ausgewiesener Gewinn Dividenden Eigenkapital-Quote Total Anlagevermögen Anlagevermögen nur Bahnen Investitionen ins Anlagevermögen 200x Fremdkapital Liquiditätsmasse/Debitoren Verschuldungsfaktor Höhe des Investitionsbedarf (aktuell, mittel- und langfristig 2003-2005) Art der Investitionen

Die folgenden Ausführungen wurden durch die Finanzexperten der Luzerner Kantonalbank (LUKB) als Fazit der Untersuchungen innerhalb der Fallstudien erstellt.

42 R a h m e n b e d i n g u n g e n d e r B e r g b a h n e n f ü r I n s z e n i e r u n g e n

5.1.1 Ausgangslage Die Strukturen der einzelnen Fallstudienunternehmen erwiesen sich als sehr unterschiedlich. Dies drückte sich unter anderem dadurch aus, dass Unterschiede bestanden in Bezug auf Ø die Grösse Ø die Ausrichtung (Sommer - Winter/lokal - national - international/Gruppentourismus - Individua ltourismus) Ø die Zusammensetzung der Unternehmen (Bahnen/Bahnen inklusive diverse Restaurants / Bahnen inklusive Hotels etc.) Ø das Einzugsgebiet und die Konkurrenzsituation Durch diesen Umstand sind Aussagen, welche alle Bahnen betreffen, schwierig.

5.1.2 Finanzkennzahlen Dennoch gibt es Grundsätze, welche für alle Unternehmen von Bedeutung sind. Gemäss Seilbahnen Schweiz werden unter anderem drei Kennzahlen erwähnt, welche mindestens erreicht werden müssen, um als genügend beurteilt zu werden. Dies sind (vgl. SBS, 2003, S.9): Ø Eigenkapital mindestens 30 % des Gesamtkapitals Ø Cash-flow mindestens 20 % des Umsatzes Ø Personalkosten maximal 35 % des Umsatzes Die Erarbeitung von genügend grossem Cash-flow (Cash-flow ist in Relation zum eingesetzten Gesamtkapital die wichtigste Kennziffer und sagt aus, in wie vielen Jahren theoretisch das Eigenkapital zurückfliesst, vgl. BIEGER/RÜEGGER, 1991, S. 25) ist für das Unternehmen von existenzieller Bedeutung. Damit werden Freiräume zur Finanzierung von Ersatzinvestitionen und darüber hinaus für Neuinvestitionen geschaffen. Zudem bildet dies die Basis, um die Verschuldung zu reduzieren. Bei knapper Ertragslage und gleichzeitig ungenügender Eigenkapitalbasis ist das Unternehmen stark in seinen Freiräumen eingeschränkt, das heisst der Return on Investment (ROI) muss mit dieser Konstellation kürzer sein. Umgekehrt lässt ein Unternehmen mit einer guten Ertragslage und einer genügend grossen Eigenkapitalbasis einen grösseren bzw. längeren ROI zu. Investitionen ohne direkten ROI (zum Beispiel zur Pflege des Images) müssen über den Werbeaufwand / Verkaufsförderung budgetiert bzw. verbucht werden. Die Abschreibungen müssen sich nach dem realen Wertverzehr der Investitionen richten. Abbildung 11: Fallstudien Andermatt Brunni Klewenalp Marbach Pizol Sörenberg Titlis

Übersicht zu den Finanzkennzahlen der Fallstudiengebiete

Eigenkapital-Quote in % Cash-flow-Rate in % 32 35 80 30 61 14 42 26 Wangs 57, Bad Ragaz 38 Wangs 18, Bad Ragaz 13 65 21 45 38

Quelle: eigene Darstellung auf der Grundlage der Geschäftsberichte 1999, 2000, 2001, 2002

Personalkosten in % 35 44 30 42 Wangs 44, Bad Ragaz 43 40 38

Rahmenbedingungen der Bergbahnen für Inszenierungen

43

Alle untersuchten Gebiete weisen eine gute Eigenkapitalquote auf. Die Cash-flow-Rate ist ausser bei der Klewenalp und dem Pizol als gut zu beurteilen. Bei den Personalkosten liegen Brunni, Marbach, Pizol und Sörenberg um die 40%. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass alle Unternehmen eine gute finanzielle Ausgangsbasis für Inszenierungen haben. Abbildung 12:

Fallstudienpartner

Übersicht zu den Einschätzungen der Investitionen und Preise

Höhe des Investionsbedarfs (in CHF) mittel- und langfristig aktuell (2003-2005) 1

500'000 1 3'000'000 2

Andermatt

500'000

Brunni

85'000 1 695'000 2

475'000 1 730'000 2

Klewenalp

600’000

600’000

300'000 1

100'000 2

Art der Investition

1

jährlich Ersatzinvestition für bestehende Anlagen 2 Restaurantbau im Jahr 2004

Einschätzung zur Preispolitik

relativ teuer, da hauptsächlich Tagestourismus, jedoch gute Leistungen (Pisten, Halfpipe etc.) und preiswerte Verpflegung

1

Marbachegg

Ersatzinvestition Erweiterungsinvestition -> jeweils für Transportanlagen und Restauration u.a. Ersatzlift Herti und Twäregg Investitionen auf bestehende Anlagen und Gebäude 2

1

Speicherteich für Beschneiung 2 Ersatzinvestit ion für Restaurant

mittleres Preissegment, die oberste Preisgrenze ist noch nicht erreicht, es gibt noch Spielraum. mittleres Preissegment, es besteht noch Spielraum mittleres Preissegment, keine Preiserhöhung in den nächsten zwei Jahren (Preise wurden mit Neubau der Bahn 02/03 angepasst)

1

Ersatzinvestition Gondelbahn Ersatzinvestition Pizolhütte 3 neue Gondelbahn, Beschneiung, Parkplatz, Ticketkosten, Abbruchkosten, Ausbau Verbindungslift etc.) 2

1

Pizol

Sörenberg

Titlis

200'000 700'000 2

20'771'700 3

300'000 1 800'000 2

1

7 Mio. 3

2 Mio. 1 400'000 2

2 Mio. 1 400'000 2

Pistenmaschine Pro Jahr 2 Zutrittsystem Ski Datas 3 Ersatzanlagen Bahnen 1 2

Bahnen pro Jahr, flexibler Betrag Pistenmaschine pro Jahr

laut professioneller Studie/Businessplan sind bei Normalkunden noch Preiserhöhungen möglich: Tageskarte +11%, Mehrtageskarte +15%, Abos + 20% mittleres Preissegment, Bezug auf Anlagen und Pistenkilometer relativ günstig Preiserhöhung bei Bahnneubauten oberes Level

Quelle: eigene Darstellung auf der Grundlage der Angaben der ein zelnen Fallstudienpartner, Luzern 2003

In fast allen Untersuchungsgebieten stehen zukünftig mehr oder weniger hohe Investitionen an, welche bei der Analyse der Finanzsituation berücksichtigt wurden. Es handelt sich in den meisten Fällen um Ersatzinvestitionen. Bei den Pizolbahnen wird gegenwärtig der Gondelbahnneubau diskutiert. Marbachegg hat im letzten Jahr eine neue Bahn erbaut. Diese Ausgaben hatten direkten Einfluss auf die Festlegung des Inszenierungsbudgets. Preislich sind die meisten der untersuchten Bahnen im mittleren Segment einzuordnen. Einzig Andermatt und der Titlis sind im oberen Preissegment positioniert. Zur Finanzierung von Inszenierungen sind die Möglichkeiten der Preispolitik auszuschöpfen, z.B. durch Eintritte in besondere Ausstellungen, für Events, für Mieten von Fun-Geräten oder auch über Merchandising-Produkte im Zusammenhang mit dem Inszenierungsthema.

44 R a h m e n b e d i n g u n g e n d e r B e r g b a h n e n f ü r I n s z e n i e r u n g e n

5.1.3 Wirtschaftliche Interessen Die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens müssen im Vordergrund stehen. Die Regionalentwicklung muss dabei berücksichtigt werden. Das zeichnet sich dadurch aus, dass Unternehmenszusammenschlüsse in der Region angestrebt und wo sinnvoll auch durchgeführt werden. Zu viele kleine Einheiten behindern die Übersichtlichkeit und erhöhen den administrativen Aufwand (z.B. Verrechnungen unter den Bahnen/Personalpolitik etc.).

5.1.4 Kreditwürdigkeit In einem Businessplan sind die entwickelten Strategien des Unternehmens festzuhalten. Nebst den üblichen Inhalten (unter anderem Unternehmung/Produkte und Dienstleistungen/Markt und Kunden/Konkurrenz etc.) dürfte der Planung eine grosse Rolle zukommen. Dort werden folgende Themen behandelt: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Absatz wichtigste Kunden Investitionen und Desinvestitionen aktuell / mittel- bis langfristig Investitionsnachholbedarf Art der Investitionen (Entwicklungsinvestitionen/Absicherungsinvestitionen/Ersatz) Finanzierungsstruktur / -konzept Planrechnungen

Ein professionelles Unternehmungsdossier ist nebst den Zahlen der Vergangenheit der Beweis, dass sich die verantwortlichen Personen intensiv mit der Zukunft befassen. Von den untersuchten Fallstudienunternehmen haben die meisten ein Unternehmenskonzept.

5.1.5 Fazit Die Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Unternehmen ist durch die individuelle Struktur stark erschwert. In den meisten Fällen besteht eine gute Eigenfinanzierungskraft (d.h. die Verschuldung ist unter Kontrolle). Die Selbstfinanzierung, speziell bei grossen Investitionen, ist hingegen knapp. Die Erarbeitung von genügend grossem Cash-flow ist lebensnotwendig für eine Unternehmung, damit Investitionen bezahlt bzw. Schulden amortisiert werden können. Damit konkrete Aussagen gemacht werden können, ist eine grosse Dokumentations- bzw. Auskunftsbereitschaft seitens der Bahnen notwendig. Diese Bereitschaft ist nicht immer vorhanden. Es fällt auf, dass Unternehmen, welche eine grosse Bereitschaft für Auskünfte haben, tendenziell finanzstarke Unternehmen sind.

5.2 Mitarbeiter Die Schweizer Seilbahnen bieten rund 11'000 Menschen Arbeit. Die Arbeitsplätze einer Seilbahnunternehmung lassen sich in die Sachbereiche Verwaltung (Geschäftsführung, Marketing, Verkauf, Rechnungswesen, Personalwesen), die Gästebetreuung (Kasse, Kabinen- und Stationspersonal), die Transporttechnik (Bau, Betrieb, Unterhalt), den Pistendienst (Signalisation, Markierung, Überwachung, Bergung von Verletzten und Pistenpräparation, Beschneiung) und die Nebenbetriebe (z.B. Restauration mit Küche, Service) unterteilen. (www.seilbahnen.org/branche/ vom 23.07.2003).

Rahmenbedingungen der Bergbahnen für Inszenierungen

45

Da der Einbezug von Mitarbeitenden als mögliche Akteure ein Inszenierungsinstrument darstellt, wurden die Eignung und die personellen Voraussetzungen der einzelnen Fallstudienunternehmen für Animation und Interaktion untersucht, insbesondere die Anzahl der Mitarbeitenden und ihr Ausbildungsprofil. Die Anforderungen an einen Bergbahnmitarbeiter sind generell sehr hoch. Neben technischem Knowhow sind heute vor allem auch Sozialkompetenzen gefragt (z.B. Freundlichkeit, Verantwortungsbewusstsein). (vgl. BIEGER/RÜEGGER, 1991, S. 145) Bei allen untersuchten Bahnen überwiegen die technischen Ausbildungen der Mitarbeitenden (je kle iner die Unternehmung, desto mehr technische Ausbildungen und so genannte „Allrounder“). Es gibt sehr viele Saison- und Teilzeitarbeitsstellen. Für die Umsetzung der Inszenierungen sind Schulungen und jährliche Weiterbildungen bei allen Unternehmen notwendig. Vor allem sollten die Mitarbeitenden Kenntnisse zum jeweiligen Inszenierungsthema verfügen, um den Gästen entsprechende Auskünfte erteilen zu können. Ob ein weiterer Einbezug der Mitarbeitenden konzipiert wird, ist abhängig von den personellen Ressourcen und den einzelnen Inszenierungen. Der Einbezug der Mitarbeitenden in die Inszenierungen wurde vorwiegend in den Bereichen thematische Führungen in den Ausstellungen und auf den Erlebniswegen, Training im Sport- und Fun-Bereich sowie bei der Kinderbetreuung konzipiert.

5.3 Organisation und Infrastruktur Die Organisationsstrukturen und –abläufe sind vor allem von der jeweiligen Grösse des Unternehmens und einer Vielzahl struktureller Rahmenbedingungen abhängig. Obwohl grundsätzlich alle Rechtsformen denkbar sind, haben die meisten Bahnen in der Schweiz die Form der Aktiengesellschaft. (BIEGER/RÜEGGER, 1991, S. 43) Im Bereich der Organisation wurden Organisationsstrukturen und –prozesse (planmässige Zuordnung von Mitarbeitern und Betriebsmitteln zur Leistungserstellung, vor allem die Organigramme) überprüft. Alle Fallstudienunternehmen sind Aktiengesellschaften. Die Inszenierungen müssen strategisch zur Geschäftsleitung bzw. zum Marketingverantwortlichen und operativ den verschiedenen Bereichsle itern zugeordnet werden. In der Schweiz gab es im Jahr 2002 59 Standseilbahnen, 219 Pendelbahnen, 116 Kabinenumlaufbahnen, 329 Sesselbahnen und 1037 Schlepplifte und 576 Kleinschlepplifte (siehe SBS-Statistik 2002, S. 2). Im Bereich der Infrastruktur wurden die Anzahl der Transportanlagen (z.B. Gondelbahnen, Seilbahnen, Sesselbahnen, Skilifte, Schlepplifte etc.), die Anzahl an Hotels und Restaurants, die Skivermietung, die Anzahl der Beschneiungsanlagen erfasst. Die vorhandenen Infrastrukturen innerhalb der Untersuchungsgebiete konnten als geeignet und gut in die Inszenierungsgrobkonzepte integrierbar beurteilt werden.

5.4 Marketing Die Produkte und Dienstleistungen der Seilbahnen sind sehr vielfältig geworden. Neben der reinen Transportleistung wird immer mehr der Berg als Gesamterlebnis vermarktet. Während sich das Marketing früher vorwiegend auf den Verkauf der Bergbahnangebote konzentrierte, wurde Marketing in den letzten Jahren immer mehr zu einer ganzheitlichen Denkweise. Erfolgreiches Marketing setzt eine konsequente Planung voraus. Das Marketing einer Seilbahn spielt eine entscheidende Rolle als Rahmenbedingung einer Inszenierung.

46 R a h m e n b e d i n g u n g e n d e r B e r g b a h n e n f ü r I n s z e n i e r u n g e n

In diesem Zusammenhang interessierten vor allem: Ø Ø Ø Ø Ø

Vorhandensein eines Marketingkonzeptes und das Marketingbudget Angebote im Sommer und Winter Kenntnisse über die Zielgruppen (siehe Tabelle im Anhang 9) Attraktionswert (Unique Selling Proposition) Kooperationen

Marketingkonzeptionen und Marketingbudget: In den untersuchten Gebieten lagen Marketingkonzeptionen in unterschiedlicher Form vor, von der Diplom- oder Schülerarbeit bis zur professionellen Marketingkonzeption. Für das Marketing, insbesondere die Werbung und Verkaufsförderung werden zwischen 2 und 6% des Gesamtbudgets aufgewendet (Titlis 4%, Pizol mit 3.4% in Wangs und 2.7 % in Bad Ragaz Sörenberg 2.9%, Brunni 6.5%, Klewenalp 6.3%, Marbach: 5%, Andermatt 2.2%). Angebote im Sommer und Winter: Alle Gebiete weisen bereits abwechslungsreiche allerdings vielfach ähnliche Angebote im Sommer (z.B. Wanderwege, Themenwege, Bike-Wege, Events, Wildbeobachtung) und Winter (z.B. Skifahren, Snowboarden, Langlauf, Winterwandern, Schlitteln) auf. Zielgruppen: Bei den Zielgruppen zeichnet sich ein ähnliches Bild wie bei den Angeboten ab. Die meisten Fa llstudienunternehmen sprechen breite Gästegruppen (Senioren, Familien und Gruppen) an. Es bestehen im Moment kaum Gästesegmentierungen. Im Sommer werden überwiegend Gäste im Alter zwischen 40 bis 60 Jahren und auch über 60 Jahren gezählt. Im Winter sind die Gäste hauptsächlich zwischen 26-40 Jahre und jünger. Mit verschiedenen Inszenierungen können unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden, so dass für jedes Gästesegment etwas Besonderes geboten werden kann. Attraktionswerte: Alleinstellungsmerkmale oder Attraktionswerte finden sich bei den untersuchten Bergbahnunternehmungen weniger. Dabei ist die Selbsteinschätzung der Bergbahnverantwortlichen oftmals eine andere. Folgende Alleinstellungsmerkmale (USP’s) konnten festgehalten werden: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Titlis: Gle tscherparadies Pizol: keine (Wellness in Verbindung mit Bad Ragaz) Sörenberg: keine (Dampfzahnradbahn auf der Brienzer Seite und die grosse Steinbockkolonie) Brunni: Kitzelpfad („Sonnenseite“ von Engelberg) Klewenalp: keine Marbach: keine Andermatt: keine (grösste Rundsicht der Zentralschweiz)

Alle Unternehmen möchten sich zukünftig mittels der geplanten Inszenierungen profilieren und spezielle Attraktionen für die Gäste zur Differenzierung der Angebote schaffen. Diese Strategie wird auch von Verband Seilbahnen Schweiz empfohlen.

Rahmenbedingungen der Bergbahnen für Inszenierungen

47

Kooperationen: Alle untersuchten Gebiete nutzen Kooperationen (horizontal mit anderen Bergbahnunternehmen und vertikal mit weiteren touristischen Leistungsträgern vor allem den Tourismusorganisationen der jeweiligen Destinationen) und Sponsoring für Unterstützungen im Bereich Marketing bzw. für einzelne Events. Das Kooperationspotenzial kann als noch nicht ausgeschöpft bezeichnet werden und sollte zukünftig im Hinblick auf die Inszenierungen stärker themenbezogen erfolgen. Zusammenfassung: Insgesamt ist festzuhalten, dass für die Nutzung von Inszenierungen als Marketinginstrument bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Nicht jede Bergbahn kann und muss ihre Angebote inszenieren. Grenzen liegen v.a. bei den notwendigen finanziellen Mitteln (vor allem beim Eigenkapital, beim Marketingbudget und beim Cash-flow), bei einem konsequenten und zielorientierten Marketing (konzeptionelle Verankerung, professionelles Management) und bei der Gästesegmentierung. Vor allem im Marketing waren Lücken bezüglich der Voraussetzungen für Inszenierungen innerhalb der Fallstudien festzustellen, unter anderem zu geringes Marketingbudget, fehlende Gästesegmentierungen, fehlende Alleinstellungsmerkmale und ungenutztes Kooperationspotenzial.

48 E r g e b n i s s e d e r e m p i r i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n d e r s i e b e n F a l l s t u d i e n

6. Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien 6.1 Einleitung Aufgrund des sehr komplexen und subjektiven Untersuchungsgegenstandes wurde eine methodische Vorgehensweise anhand von Fallstudien gewählt. Innerhalb der sieben Fallstudien (siehe dazu Kapitel 3.2) wurden verschiedene Methoden angewendet.

6.2 Aufbau der Studien Wie unter Kapitel 3.1 bereits festgehalten, wurden folgende Schritte bei den Untersuchungen innerhalb der sieben Fallstudien vorgenommen: Ø Angebotsanalyse mit einer Situationsbeurteilung anhand von Kriterien (To-Do-Liste), Auswertung vorhandener Materialien und Dokumente Ø Teilnehmende Beobachtungen (Vor-Ort-Besuch, „Gastsicht“) anhand eines Beobachtungsbogens im Sommer und Winter, Fotodokumentation Ø Qualitative, fokussierte, mündliche Gästeinterviews anhand eines Interviewleitfadens (im Sommer und im Winter) Ø Schriftliche Gästebefragung anhand eines standardisierten Fragebogens (im Sommer und im Winter) Ø Durchführung von insgesamt vier Workshops zur Vor- und Nachbereitung der empirischen Untersuchungen und Diskussion der Ergebnisse Ø Evaluation des Inszenierungsthemas anhand eines Beurteilungsrasters Ø Erarbeitung der Inszenierungsgrobkonzepte Alle Schritte wurden in einem interaktiven Prozess erarbeitet und bauten auf den Erkenntnissen der jeweils vorangegangenen Schritte auf. Hauptergebnisse waren für die Bergbahnunternehmen neben den Erkenntnissen der Gästebefragungen vor allem die Inszenierungsgrobkonzepte, welche als Grundlage für die weiteren Planungen dienten.

6.3 Hauptergebnisse der empirischen Untersuchungen Die empirischen Untersuchungen innerhalb der Fallstudien gliederten sich in die mündlichen (qualitativen) und schriftlichen (quantitativen) Gästebefragungen sowie die teilnehmenden Beobachtungen. Im Folgenden werden die fallstudienübergeordneten Haupterkenntnisse sowie generalisierbare Ergebnisse der einzelnen Untersuchungsteile kurz erläutert.

6.3.1 Qualitative Gästebefragungen Die fokussierten, mündlichen Gästeinterviews wurden zur Vorbereitung des schriftlichen Fragebogens konzipiert. Der besondere Nutzen dieser Vorgehensweise liegt in der Verfeinerung der Erlebnisfaktoren, welche mittels quantitativer Untersuchungen schwer zu erfragen sind, da Erlebnisse subje ktiv, oft unbewusst wahrgenommene Vorgänge sind, welche verbal nicht einfach zu beschreiben sind.

Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien

49

Die Erkenntnisse aus der teilnehmenden Beobachtung sind direkt in die Planung der Interviews integriert worden. Folgende Fragen lagen den Interviews zu Grunde (siehe Interviewleitfaden im Anhang 6): Ø Was verstehen die Gäste unter Erlebnis „Berg“ bzw. „Seilbahn“ bzw. was nehmen die Gäste als Erlebnis wahr? Ø Was können erlebnisorientierte, zu inszenierende Themen der Seilbahnen sein? Ø Bestehen Unterschiede zwischen Sommer und Winter? Ziel war es, genauere Informationen zu den Erlebnissen der befragten Gäste unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Wahrnehmungen zu erlangen. Vor allem sollten die Bedeutung der Erlebnisse und die einzelnen Erlebnisaspekte ermittelt werden, um aufbauend auf diesen Erkenntnissen die Inszenierungsansätze zu entwickeln und den Bezugsrahmen der Inszenierung zu überprüfen. In einem ersten, offenen Gespräche erzählten die Gäste ihre Eindrücke und was ihnen besonders gefallen hat. Danach folgten ein standardisierter Teil mit einer Beurteilung des Gesamteindruckes anhand eines Profils und offene Fragen zu den angestrebten Inszenierungsthemen der Fallstudienunternehmen sowie fallgebietsspezifische Inszenierungsaspekte wie z.B. Musik, neue Gondelbahn, Gletschergrotte. Zum Abschluss wurden den Gästen verschiedene Bilder mit unterschiedlichen Motiven gezeigt, welchen sie sich zuordnen mussten. Die Interviews dauerten ca. 30 Minuten und wurden mittels Diktie rgerät aufgenommen und Wort-für-Wort transkripiert sowie fallstudienspezifisch ausgewertet. Dabei wurden die benannten Erlebniskomponenten und Verbesserungswünsche zusammengefasst und direkt in die Inszenierungsgrobkonzeptionen integriert. Die Gespräche wurden zur Reduzierung von Interviewer-Bias durch eine Kontrollperson systematisch beobachtet. Als Dankeschön erhielten die interviewten Gäste Freibillette. In der Regel wurden die Gesamteindrücke der befragten Gäste als unterhaltsam, erholsam, freundlich und natürlich beschrieben. Weitere persönliche Eindrücke betrafen das schöne Wetter, das Panorama bzw. die Aussicht, die gute Luft, die freundlichen Menschen und die Erlebnisse gemeinsam mit Familie oder Partner/in. Die Erlebnisse wurden mehrheitlich als Gruppenerlebnisse empfunden. Zum Teil wurden ganz konkrete Hinweise für die Bergbahnen erteilt wie z.B. fehlende Hinweistafeln oder störende bzw. gar nicht wahrgenommene Musik. Zu den geplanten Inszenierungsthemen gaben die Interviewten für jedes Fallstudiengebiet Ideen und erste Hinweise auf Unterthemen sowie die Akzeptanz bei den Gästen ab. Die Bedürfnisse und Hauptmotive der befragten Gäste decken sich mit den Ergebnissen der schriftlichen Gästebefragungen: im Winter stehen die Aktivitäten im Vordergrund und im Sommer ist die Natur das Hauptmotiv. Qualitative Untersuchungen sind im Tourismus bisher weniger verbreitet, werden aber zunehmend bedeutender. Aus diesem Grund dient der qualitative Forschungsansatz vor allem auch zur Erkenntnisgewinnung in Ergänzung zu den quantitativen Methoden. Rückblickend ist festzustellen, dass viele Erkenntnisse bereits aus den Gesprächen gezogen werden konnten. Für kleine und mittlere Unternehmen sind solche Interviews kostengünstig und liefern wichtige Hinweise auf Verbesserungsmöglic hkeiten.

6.3.2 Beobachtungen Die teilnehmenden Beobachtungen wurden im Rahmen der fallstudienspezifischen Situationsanalysen anhand eines Beobachtungsbogens (siehe Anhang 2) vorgenommen. Die Methode der systematischen Beobachtung wurde in einer Projektarbeit von Studierenden der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern, Studiengang Betriebsökonomie (vgl. BIRRER/DUSS/MÄCHLER, 2001) überprüft und musste aufgrund von schwer zu kategorisierenden Kriterien verworfen werden.

50 E r g e b n i s s e d e r e m p i r i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n d e r s i e b e n F a l l s t u d i e n

Die teilnehmende Beobachtung wurde auf der Grundlage der Serviceketten aufgebaut. Sie umfasste die Bereiche: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Tag, Ort und Kontaktperson Wetter Anreise Talstation Bergfahrt Bergstation Restaurants bzw. Bars Pisten/Skilifte bzw. Wanderwege Eindruck Anzahl Leute vor Ort Talfahrt und Abreise

6.3.3 Quantitative Gästebefragungen Die quantitativen Gästebefragungen dienten vor allem der Eruierung der von den Gästen gewünschten Inszenierungsinstrumente und deren Bedeutung. Ebenfalls von Interesse waren die Bestandteile des „Erlebnisses Berg bzw. Bergbahn“. Die beiden standardisierten Fragebögen (siehe Anhang 3 und 4) bauten auf den Erkenntnissen der Sekundäranalyse, den Beobachtungen und fokussierten, mündlichen Interviews auf. Im Fragebogen ging es konkret um die Bedürfnisse der Gäste (Motive), die Einschätzung des Aufenthalts (Zufriedenheit, Hauptgründe, Eindrücke der Gäste), um die Wichtigkeit von Angeboten, die Beurteilung möglicher Inszenierungsthemen, die Einschätzung neuer, inszenierter Angebote und Gestaltungselemente, die Wahrnehmung der Erlebnisse und soziodemografische Angaben (siehe dazu Zusammenfassung der Gästebefragungen Winter und Sommer, ITW 2003). Die Auswertungen wurden mittels SPSS und Excel vorgenommen. Dabei konnten folgende Haupterkenntnisse über alle Fallstudien abgeleitet werden. Soziodemografisch: Ø Ø Ø Ø

meist zu zweit unterwegs Durchschnittsalter: im Winter 43 Jahre, im Sommer bei 48 Jahren die meisten Gäste reisten mit dem Auto an die Mehrheit der befragten Gäste waren Schweizerinnen und Schweizer

Fragen zum Aufenthalt: Ø deutlicher Wandel bei den Hauptbedürfnissen: im Winter „Aktivität“ und im Sommer „Naturerle bnis“ Ø Gäste waren mit ihrem Aufenthalt mehrheitlich zufrieden Ø Hauptgründe im Winter: sportliche Aktivität, Wetter, Erholung/Entspannung und im Sommer: Landschaft/Natur erleben, Panorama/Aussicht, Erholung/Entspannung Ø Haupteindrücke im Winter: Aussicht/Panorama, schönes Wetter, sportliche Betätigungen und im Sommer: Aussicht/Panorama, Natur, schönes Wetter Ø im Winter sind vor allem unterschiedliche Restaurants, Informationen und Angebote für Kinder wichtig und im Sommer sind Informationen, Themen-/Rund- und Panoramawege, unterschiedliche Restaurants und persönliche Betreuung wichtig Ø Der Aufenthalt wurde von den befragten Gästen als unterhaltsam, erholsam, freundlich und natürlich empfunden

Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien

51

Inszenierungsspezifische Ergebnisse: Ø Gäste wünschen überwiegend natürliche Themen wie Natur und Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt, Gletscher, Edelweiss, Murmeltiere, Alpwirtschaft, Sonnen-Berg, künstliche Themen ohne Bezug zum Standort wurden abgelehnt Ø erlebniswertsteigernd sind im Winter: Kinderbetreuung, themenspezifische Restaurants und themenbezogene Dekorationen und im Sommer: themenbezogene Dekorationen, thematische Ausste llungen, Kinderbetreuung und farbliche Gestaltung der Stationen Ø erlebniswertvermindernd wurden vor allem die Verbreitung von Düften und Aromen sowie das Anstrahlen des Berges/der Bergbahn beurteilt Ø Erlebnisse werden vorwiegend in der Gruppe wahrgenommen Ø Winter bietet eher weniger Potenzial für Inszenierungen Ø Inszenierungen müssen bedürfnisorientiert erfolgen Abbildung 13:

Beurteilung der Themeneignung (Sommer) Themen als Leitideen für die Angebotsgestaltung alle FS

passend

weder noch

Heidi

Folklore-Berg

Wilder Westen

Sonnen-Berg

Kraft-Berg

Schratten-Sage

Alpwirtschaft

Mythos Gotthard

Wellness-Mountain

Murmeltiere

Edelweiss

Biosphärenreservat

Moore/Moorlandschaft

Gletscher

Drachen

Zauberer

Zwerge

Kinderfiguren

Märchen

Pflanzen-/Tierwelt

Natur/Landschaft

Kultur/Kunst

unpassend

Quelle: ITW, Zusammenfassung der Ergebnisse der Gästebefragung, 2003

Ergänzend zu diesen fallstudienübergreifenden Auswertungen wurden zusätzlich für die Inszenierungsgrobkonzepte Einzelauswertungen pro Fallstudie vorgenommen. In Auswertung dieser Methodik müssen folgende Nachteile der schriftlichen Befragung der Gäste benannt werden: Ø die geringen und zum Teil recht unterschiedlichen Rücklaufquoten (von 12% bis 67%) der verschiedenen Fallstudien Ø die Kommunikations- und Verständnisprobleme (Begriffe „Erlebnis“ und „Inszenierung“ werden subjektiv unterschiedlich definiert, zudem werden Erlebnisse auch unbewusst wahrgenommen und sind weniger einfach beschreibbar, da sie sich aus verschiedenen situativen und personellen Komponenten zusammensetzen) Ø die Zusammensetzung der befragten Gäste (trotz der vorgegebenen Strichliste wurden zu wenig jüngere Gäste befragt, da diese kaum Interesse für eine Befragung zeigten)

52 E r g e b n i s s e d e r e m p i r i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n d e r s i e b e n F a l l s t u d i e n

6.3.4 Fallstudienspezifische Ergebnisse der empirischen Untersuchungen Fallstudienspezifische Einzelauswertungen wurden pro Gebiet vorgenommen und direkt in die Inszenierungsgrobkonzeptionen integriert. Ein Ziel der empirischen Untersuchungen innerhalb der Fallstudien war die Eruierung von Inszenierungs- und Erlebniskomponenten sowie der Motive der Gäste. Zur Vorbereitung der schriftlichen Gästebefragungen unter anderem in Bezug auf die Auswahl der Befragungskriterien und das Verständnis der Fragen wurden Beobachtungen vor Ort sowie mündliche Interviews vorgenommen. Die Beobachtungen dienten der Erarbeitung der Erlebnisketten der einzelnen Unternehmungen, der Schaffung eines Überblicks zum Untersuchungsgebiet, der Eindrucksgewinnung („Bild“) und dem Festhalten von wahrnehmbaren Schwachpunkten aus der Optik der Gäste. Da die Gäste ihre Erlebnisse nicht einfach beschreiben können (Erlebnisse sind zum Teil unbewusst und sehr subjektiv, siehe dazu auch Definition „Erlebnis“ unter Kapitel 2.1) wurden mündliche Interviews mit ausgewählten Gästen vorgenommen. Diese gaben erste Hinweise auf wahrgenommene Erlebniskomponenten (was genau sind die Erlebnisse der Gäste). Die detaillierten, persönlichen Beschreibungen der Gäste konzentrierten sich auf Erzählungen, Geschichten und in Erinnerung gebliebene, besondere Begebenheiten. Dabei wurden standortbezogene Kriterien wie das Panorama, die Aussicht, die Nähe, das Wetter sowie persönliche Motive (z.B. im Winter vorwiegend sportliche Aktivitäten und im Sommer Naturerlebnisse) sowie gemeinsame Ereignisse mit Familie und Freunden benannt. Die vorgeschlagenen Inszenierungsthemen wurden ebenfalls überprüft und zum Grossteil als passend eingestuft. Die geschilderten Erlebnisse waren stark motivbezogen. Die Erkenntnisse der mündlichen Gästeinterviews und der Beobachtungen wurden, wie bereits erwähnt, für die Konzipierung des schriftlichen Fragebogens verwendet. Die schriftlichen Gästebefragungen sollten vor allem Hinweise auf die von den Gästen gewünschten Inszenierungsinstrumente und deren Bedeutung liefern. Des Weiteren interessierten die Motive und Bedürfnisse der Gäste. Die Haupterkenntnisse der schriftlichen Gästebefragungen bestätigten die Ergebnisse der mündlichen Interviews: Die Gäste waren mit dem Aufenthalt zufrieden. Im Sommer war die Natur das Hauptmotiv der Gäste und im Winter standen die sportlichen Aktivitäten im Vordergrund. Im Winter sind die mit der Aktivität zusammenhängenden Infrastrukturen (wie z.B. gute und abwechslungsreiche Pisten, gastronomische Versorgung) wichtig. Der Sommer bietet eher Möglichkeiten für Inszenierungen wie zum Beispiel Themenwege, thematische Ausstellungen. Erlebnisse werden überwiegend in der Gruppe erlebt. Die befragten Gäste bevorzugen natürliche und standortbezogene Themen. Die konkreten Themeneignungen wurden zum Teil unterschiedlich beurteilt, da diese sehr gebietsspezifisch waren (z.B. Mythos Gotthard, Schrattensage, Gletscher). Die im Vorfeld ausgewählten Inszenierungsthemen konnten durch die Gästeurteile in fast allen Fällen bestätigt werden. Einzig beim Thema „Wellness“ hatten die befragten Gäste einige Mühe sich darunter etwas vorzustellen. Bei den Inszenierungsinstrumenten wurden im Winter vorwiegend Verbesserungen in den Bereichen Kinderbetreuung, thematische Restaurants und themenbezogene Dekorationen von den Gästen gewünscht. Im Sommer erhöhen themenbezogene Dekorationen, thematische Ausstellungen, Kinderbetreuung und farbliche Gestaltung der Stationen. Technische Instrumente wie Musik in den Stationen, Verbreitung von Düften und Aromen sowie Lichtgestaltung (Anstrahlen des Berges bzw. der Bergbahn in der Nacht) waren für die befragten Gäste weniger bedeutsam. Die durchgeführten Untersuchungen bestätigten die im Vorfeld festgestellten Schwierigkeiten der schriftlichen Erfassung von Erlebnissen sowie dem eingeschränkten Vorstellungsvermögen der Gäste in Bezug auf Inszenierungen von Bergbahnen. Aus diesem Grund sind mündliche Gästeinterviews aufgrund der Möglichkeit von Erklärungen und Nachfragen eher geeignet, subjektive Meinungen zu erfassen.

Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien

53

6.4 Fazit zu den Fallstudien Spezielle, standortbezogene Inszenierungen können Gesamterlebnisse der Gäste ermöglichen bzw. intensivieren. Dabei ist die Umsetzung von Inszenierungen als Prozess zu verstehen. Als Vorteil der Untersuchungen zu dieser für Bergbahnen eher neuen Thematik hat sich die Herangehensweise mittels Untersuchungen innerhalb von Fallstudien erwiesen. Bei den untersuchten Bergbahnen wurde im Projektverlauf ein Umdenkensprozess eingeleitet, welcher vor allem auch zu einer breiteren Betrachtung der Thematik und zu einem gewachsenen Verständnis führte. Die Integration qualitativer Untersuchungen kann ebenfalls als Vorteil bezeichnet werden, da sie wichtige Hinweise auf die oftmals unbewusst empfundenen Erlebnisse lieferte. Für die bedürfnisorie ntierte Konzeption der einzelnen Inszenierungen war die Erfassung der Urteile und Meinungen der Gäste eine notwendige Voraussetzung. Beobachtungen und Gästeinterviews stellen für kleinere und mittlere Bergbahnen mit beschränkten, finanziellen Mittel eine mögliche Alternative zu umfassenden, schriftlichen Befragungen dar. Es können zusammenfassend folgende Aspekte und Haupterkenntnisse der Untersuchungen innerhalb der Fallstudien benannt werden: Ø Bei der Umsetzung der Inszenierungen muss auf die Ansprache aller Sinne geachtet werden. Ø Mit Inszenierungen müssen Gruppenerlebnisse ermöglicht werden. Ø Bei beschränkten Finanzen ist die Selektion von ausgewählten, wichtigen Inszenierungsinstrumenten unter Berücksic htigung der im Vorfeld ermittelten Gästeurteile notwendig. Ø Inszenierungen sind gezielt als Marketinginstrument entlang der gesamten Erlebniskette zu gestalten (konzeptionelle Verankerung). Ø Inszenierungen sind eher für die Differenzierung der Sommerangebote relevant. Ø Mehrere Reize ergeben in der Summe das individuelle Erlebnis eines Gastes und zwar in Abhängigkeit der Person und der Situation. Ø Inszenierungen müssen günstige Voraussetzungen für einen widerspruchsfreien und erlebnisreichen Tag am und auf dem Berg schaffen. Ø Je künstlicher die Inszenierungen, desto höher sind die Investitionen. Ø Kinder und Jugendliche akzeptieren eher künstliche Inszenierungen und Fun-Attraktionen als Erwachsene. Ø Bei der Planung von Inszenierungen sind der Zielgruppenbezug und die –analyse eine notwendige Bedingung. Zu den Untersuchungen innerhalb der Fallstudien ist kritisch anzumerken, dass sich die Koordination und der Ablauf sehr zeitaufwendig gestalteten, was permanente Zeitplanverschiebungen zur Folge hatte. Vor allem die schriftlichen Gäste- und auch Anbieterbefragungen machten Anpassungen in der Projektplanung notwendig (u.a. durch die starke Wetterabhängigkeit, die zum Teil geringe Auskunftsbereitschaft der Befragten und die Verständnisprobleme der Thematik).

54 E r g e b n i s s e d e r e m p i r i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n d e r s i e b e n F a l l s t u d i e n

6.5 Hauptergebnisse der Inszenierungsgrobkonzepte der sieben Fallstudien Die Erkenntnisse der empirischen Untersuchungen und der Bestandesaufnahmen wurden direkt in die Erarbeitung der fallstudienspezifischen Inszenierungsgrobkonzepte integriert. Die Inszenierungsgrobkonzeptionen enthalten folgende Inhalte: Ø Beschreibung der Ausgangslage (unter anderem Beschreibung des Unternehmens) Ø Analyse des Inszenierungsumfeldes (Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Umwelt mit allgemeiner Umwelt und den jeweiligen Standortfaktoren) Ø Analyse der Rahmenbedingungen (Aussagen zu den Finanzen, zum Marketing, zu den Mitarbeitern, zur Organisation und Infrastruktur) Ø Fallstudienspezifische Aussagen zu den Ergebnissen der Gästebefragungen Ø SWOT- Analyse (Stärken-Schwächen-Chancen-Gefahren) und Schlussfolgerungen für die Inszenierungen Ø Inszenierungsgrobkonzeption (unter anderem mit Themenevaluation, Inhalten und Konkretisierungen der Inszenierungen, Budgetschätzungen, Erlebniskette, Umsetzungsmassnahmen) Im Folgenden soll näher auf die Inszenierungsgrobkonzeptionen eingegangen werden. Die Beschreibungen zu den Umfeldfaktoren und den Rahmenbedingungen wurden im Kapitel 4 bereits beschrieben. Den Kern einer Inszenierung bildet das Inszenierungsthema. Dabei erfolgt die Suche nach einem geeigneten Inszenierungsthema am Besten in einem interaktiven Prozess (z.B. mit einem Workshop im Untersuchungsgebiet, an welchem Entscheidungsträger, Mitarbeitende und innovative Personen teilnehmen). Nach einem Brainstorming werden die möglichen Themen anhand von Beurteilungskriterien analysiert. Zur Beurteilung der Inszenierungsthemen wurden folgende Kriterien verwendet (Kriterienraster siehe Anhang 7): Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Oberthema Unterthemen Angebotseignung Breite und Segmentgrösse (Zielgruppen) Einzigartigkeit (USP) Kopierbarkeit Lebensdauer Saisonalität Wetterabhängigkeit Standorteignung Investitionsbedarf Ertragspotenzial Kooperationspotenzial

Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien

55

Aufgrund dieser Auswertungen und Diskussionen mit den Verantwortlichen wurden die folgenden Inszenierungsleitthemen für die sieben Untersuchungsgebiete ausgewählt: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Andermatt: Brunni: Klewenalp: Marbach: Pizol: Sörenberg: Titlis:

Mythos Gotthard Berg der Sinne Alp Schrattensage Wellness-Mountain Steinbock/Steinwild Gletscher

Alle weiteren Ausführungen bezogen sich auf das gewählte Inszenierungsthema. Vor der Beschreibung der konkreten Inszenierungen wurden der Gegenstand (Idee), die mit der Inszenierung anzusprechenden Zielgruppen, die Ziele, die Standorte, der Zeitpunkt und die Zeitdauer, die Inszenierungsinstrumente, die Budgetschätzung und die Umsetzungsmassnahmen genau umschrieben. Die Inszenierungsidee bildete das Fundament für die Inszenierung. Aus der Idee ergab sich das Thema. Hierbei war vor allem zu klären, was die Inszenierung des Untersuchungsgebietes von anderen Inszenierungen bei Bergbahnen unterscheidet. Je mehr Originalität enthalten ist, desto einzigartiger ist die Inszenierung. Das „me first“ sollte dem „me too“ vorgezogen werden. Um den Erfolg einer Inszenierung garantieren zu können, ist es notwendig, die anzusprechende Zie lgruppe (Kernzielgruppe und ergänzende Zielgruppe) zu analysieren – wen möchte die Bergbahn mit der Inszenierung ansprechen? Wichtig ist die Übereinstimmung mit den bereits vorhandenen Zie lgruppen der Bergbahn. Alle folgenden Aufgaben sind zum Zweck einer genauen Ansprache den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe anzupassen. Für die Konzeption einer Inszenierung ist die Formulierung von Zielen wichtig – was will das Unternehmen mit der Inszenierung bei der Zielgruppe erreichen? Welche Bilder entstehen bei den Gästen? Konkrete Ziele können sein: Ø quantitativ: Steigerung der Sommerfrequenzen (neue Gäste und Wiederholer) sowie Mehrumsätze (Verpflegung, spezielle Angebote) und dadurch Steigerung der Einnahmen Ø qualitativ: emotionale Bindung (Begeisterung, Spass, Neugier, Erlebnis, Überraschung), Information und weitere Erhöhung des Bekanntheitsgrades, Verbesserung des Images, PR nach innen und aussen, Motivation und Aktivierung zur Nutzung weiterer Angebote und einen wiederholten Besuch, Berg als Gesamterlebnis positionieren und Differenzierung über erlebnisreiche und stark gletscherbezogene Angebote Die Inszenierungsstandorte sind ein wesentlicher Teil einer Inszenierung. Dazu gehören unter anderem die Lage, Sicherheit und Verfügbarkeit. Ein attraktiver Ort stimmt positiv und schafft Spannung sowie Überraschung, vor allem bei sehr authentischen „Kulissen“. Die Anzahl der Inszenierungen innerhalb der sieben Fallstudien liegt zwischen 6 bis 8 Inszenierungsstandorten (siehe Inszenierungskonzepte). Die Inszenierung der Leitthemen erfolgte überwiegend im Sommer, mit Ausnahme des Titlis, wo die Inszenierungen ganzjährig erfolgen sollen. Die danach folgenden Beschreibungen der Inszenierungen wurden aufbauend auf dem Bezugsrahmen und den Ideen für die Inszenierungsinstrumente der einzelnen Themenbereiche aufgezeigt.

56 E r g e b n i s s e d e r e m p i r i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n d e r s i e b e n F a l l s t u d i e n

Neben der verbalen Beschreibung der Inszenierung inklusive Foto erfolgten Aussagen zu den Inszenierungsinstrumenten, den Zielgruppen, dem Standort, der Vermarktung, möglichen Kooperationspartner, Kostenschätzungen und dem Umsetzungstermin. Die Inszenierungsinstrumente vor allem die Dramaturgie sind nichts Statisches, sondern können und müssen laufend angepasst werden. Zur Inszenierung gehören die Regie, Dramaturgie, Einrichtung, Atmosphäre, Akteuren, Technik und Effekte sowie andere Instrumente. Diese Instrumente wurden für alle Fallstudien pro Einzelinszenierung im Inszenierungsgrobkonzept beschrieben. Die Übersichten zu den Inszenierungsbeschreibungen sahen wie folgt aus (siehe Inszenierungsgrobkonzeptionen, ITW 2003): Abbildung 14: Inszenierungen

Ziele und Aktivi täten

1 2 3 4 5

Übersicht zu den Inszenierungen Inszenierungsinstrumente

1 Technik, Effekte

2 Atmosphäre

3 Dramatu rgie

4 Einrich tung

5 Akteure

Kostenschätzung (in CHF) 6 Regie

an dere

Investitionen

Termin

Betrieb

K O N Z E P T

6 7 8 … Quelle: FISCHER, 2003

Die Verwendung der Instrumente ist sehr stark von der Art, dem Ort und der anzusprechenden Zie lgruppe abhängig. Am meisten wurden die Instrumente Atmosphäre, Einrichtung und die Akteure vorgeschlagen. Weniger von Bedeutung bei der Umsetzung waren Technik und Effekte. Die Dramaturgie ist ein sehr wichtiges Instrument der Besucherlenkung. Die Kostenschätzung der Inszenierungen (Investitionen und jährliche Betriebskosten) gestaltete sich als sehr schwierig, da diese vom Inszenierungsgrad abhängig ist. Bei den meisten Unternehmen musste eine Finanzierungslücke festgestellt werden, welche z.B. durch Kooperationen und Sponsoring zu decken ist. Die Umsetzung von Inszenierungen bei Bergbahnen ist ein Entwicklungsprozess, welcher kontinuie rlich weiterentwickelt werden muss. Inszenierungen werden somit zum Bestandteil der strategischen Marketingplanungen der Bergbahnen. Grundsätzlich ist bei der Umsetzung der Inszenierungsvorschläge unter Berücksichtigung der Standortfaktoren, der vorhandenen Angebote und verfügbaren Finanzen Folgendes zu beachten: Ø Mehrjahresplanung unter Berücksichtigung des Jahresbudgets für Inszenierungen Ø Etappenweise Umsetzung der einzelnen Inszenierungen (v.a. 2004, 2005, 2006 usw.) Ø Prioritätensetzung bei den einzelnen Inszenierungsinstrumenten (Wert auf kreative Details legen)

Ergebnisse der empirischen Untersuchungen der sieben Fallstudien

57

Anmerkungen zur zukünftigen Entwicklung innerhalb der sieben Fallstudien Die Umsetzung von Inszenierungen erfordert ein geplantes und zielgerichtetes Vorgehen (siehe dazu Wegleitung unter Kapitel 8). Erst Schritte in diese Richtung wurden bei den Fallstudienunternehmen durch das Projekt eingeleitet. Die Bedeutung und auch die vielfältigen Möglichkeiten der Inszenie rungen konnten aufgezeigt werden. Die Ergebnisse der gemeinsamen Erkenntnisse und der empir ischen Untersuchungen wurden in die Inszenierungsgrobkonzeptionen integriert. Die meisten Fallstudienpartner werden die Inszenierungen weiterverfolgen. Bei zwei Unternehmen müssen zuerst dringende Aufgaben wie Ersatzinvestitionen und Managementprobleme geklärt werden. Die Bereitschaft und das Interesse ist aber bei allen Partnern festzustellen. Deutlich aufgezeigt werden konnte, dass Inszenierungen nicht zwangsläufig grosse finanzielle Aufwendungen erfordern, sondern durch kreative und schrittweise Umsetzung realisiert werden können. Ein sehr wichtiger Punkt ist die konsequente Zielgruppensegmentierung innerhalb der einzelnen Inszenierungen zur Abgrenzung der Angebote. Zukünftiger Forschungsbedarf besteht vor allem in der weiteren Umsetzungsbegleitung der Unternehmen und bei der Untersuchung des langfristigen (finanziellen und emotionalen) Nutzens der Inszenierungsinvestitionen.

58 E r g e b n i s s e d e r B e f r a g u n g d e r S c h w e i z e r S e i l b a h n e n

7. Ergebnisse der Befragung der Schweizer Seilbahnen 7.1 Einleitung Hauptziel der schriftlichen Befragung der Schweizer Seilbahnen war die Ermittlung des aktuellen Standes in Bezug auf die Verwendung von Inszenierungsinstrumenten und allgemein zum Marketing der Schweizer Seilbahnen. Weiterhin interessierten auch Anforderungen und Erwartungen der Anbieter in Bezug auf die Inszenierungen sowie den Stellenwert der Inszenierungsinstrumente. Leider gestaltete sich der Rücklauf als äusserst schwierig. Die Rücklaufquote lag bei 25%. Von den 100 zurückerhaltenen Fragebögen stammten erfreulicherweise 2/3 von den einhundert grössten und umsatzstärksten Unternehmen der Schweizer Seilbahnbranche. Zu beachten ist, dass die genaue Grundgesamtheit der Seilbahnen sehr unterschiedlich ist (u.a. verschiedene Bahnen einer Unternehmung werden doppelt gezählt, einzelne kleine Skilifte, Stadtbahnen mit sehr geringer touristischer Bedeutung). Die Datenqualität kann trotzdem allgemein als gut bezeichnet werden. Mit Ausnahme von bestimmten Fragen konnten die Ergebnisse der meisten Fragen in Form von Grafiken aufbereitet werden. Probleme bei der Beantwortung resultierten insbesondere bei folgenden Fragestellungen (siehe Fragebogen im Anhang 5 sowie Zusammenfassung der Ergebnisse der Befragung der Schweizer Seilbahnen, ITW 2003): Ø Frage nach dem Leitthema/den Leitthemen beim eigenen Unternehmen und ob ein solches ein übergeordnetes Thema ist oder ob verschiedene Einzelthemen existieren (Frage 6) Ø Frage zur konzeptionellen Einordnung der Inszenierungen (Frage 11) Ø Die Frage, zu welchem Zeitpunkt die Inszenierungen als Marketinginstrumente genutzt werden (Frage 12) Ø Fragen zum prozentualen Anteil des Marketing- und Inszenierungsbudgets am Gesamtbudget des eigenen Seilbahnunternehmens (Fragen 14/15) Als Gründe für ungenaue oder verfälschende Angaben zeigten sich in den meisten Fällen Fehlinterpretationen der Fragestellung verantwortlich. Bei den Fragen zu den finanziellen Anteilen lässt sich eine gewisse Skepsis zur Offenbarung der eigenen Ausgaben bzw. eine „Verschönerung“ vermuten. Die Hauptprobleme stellten sicherlich das unterschiedliche Verständnis und die subjektive Interpretation der Begriffe „Inszenierung“ und „Erlebnis“ dar. Auch hier werden die Grenzen der schriftlichen Befragung deutlich.

7.2 Aufbau der Befragung Der schriftliche Fragebogen gliederte sich in ein Deckblatt (Anschreiben) sowie 4 Seiten mit Fragen zu zwei grundlegenden Bereichen mit entsprechenden Unterkapiteln sowie allgemeinen Angaben: Ø Im ersten Teil erfolgten Fragen zur Erlebnisorientierung der Schweizer Seilbahnen allgemein. Ø Der zweite Teil war der Beurteilung der Erlebnisorientierung der jeweiligen Seilbahn gewidmet (unternehmensspezifisch, einerseits auf Ebene der Inszenierung und andererseits auf der Ebene Inszenierungsinstrumente). Ø Im dritten Teil wurden allgemeine Angaben zum Unternehmen erhoben.

Ergebnisse der Befragung der Schweizer Seilbahnen

59

7.3 Haupterkenntnisse Die aktuelle Ausgangslage und die damit verbundenen veränderten Gästeerwartungen in der „Erle bnisgesellschaft“ verlangen die Entwicklung und Umsetzung von neuen, innovativen Angeboten. Diese Erkenntnis gilt in hohem Masse auch für die Seilbahnbranche. Die Inszenierung von echten Erlebnissen („emotionale Extras“ als Ergänzung zur Primärfunktion der Seilbahnen - Transport von A nach B) bietet dazu eine mögliche Vorgehensweise, denn der Stellenwert der Inszenierung wird sich erhöhen. Durch Inszenierungen können mittels Schaffung eines emotionalen Umfeldes Erlebnisse ermöglicht oder auch verstärkt werden. Knapp die Hälfte der Branchenvertreter sahen die Erlebnisorientierung mittels Inszenierungen als mittel, rund ein Fünftel als eher gross an. Als wichtigste Erfolgsfaktoren wurden die Qualität und Professionalität sowie die Kundenorientierung identifiziert. Die Untersuchung bei den Anbietern zeigte, dass rund zwei Drittel der Anbieter den Inszenierungsbedarf bei den Seilbahnen als eher gross einschätzen. Zu beachten ist dabei, dass 25% (noch) gar nicht inszenieren. Abbildung 15:

Beurteilung des Inszenierungsbedarfs der Schweizer Seilbahnen Einschätzung des Inszenierungsbedarfs der BB

100%

Anteile in Prozent

90% 80% 70% 60%

51%

50% 40%

32%

30%

13%

20% 10%

1%

3%

gering

eher gering

0% mittel

eher gross

gross

Quelle: ITW, Befragungsergebnisse SBS, 2003

Natürliche Themen wie Pflanzen- und Tierwelt respektive Natur und Landschaft wurden in Übereinstimmung mit den Gästeurteilen als sehr, aber auch Folklore und Kinderfiguren als geeignet beurteilt. Die Bedeutung sowie das Differenzierungspotenzial der Inszenierungsinstrumente „Attraktionen“ und „Thema“ für das eigene Unternehmen wurden am höchsten eingeschätzt. Vergleicht man die Beurteilung der Erlebnisorientierung der eigenen Angebote mittels Inszenierungen mit der Einschätzung der Erlebnisorientierung von Inszenierungen generell, so zeigte sich ein etwa gleicher Anteil an „eher gering“ Antworten und ein grosser Unterschie d bei der Beurteilung „mittel“ von 29% (eigene Angebote) zu 48% (Inszenierungen generell). Die eigenen Angebote wurden zudem als erlebnisorientierter angesehen (Anteil von 29% an „eher gross“-Einschätzungen, verglichen mit 17% bei der generellen Beurteilung). Zu den am meisten, bereits genutzten Instrumenten gehören Events, spezielle Angebote für Kinder und Kinderbetreuung sowie Themenwege. In Planung befinden sich Inszenierungsinstrumente wie thematisierte Beschilderung, Besucherlenkung mittels themenbezogener Information und Themenwege. Erkennbar ist, dass es sich meist um Zusatzangebote handelt, weniger um themenspezifische Inszenierungsinstrumente.

60 E r g e b n i s s e d e r B e f r a g u n g d e r S c h w e i z e r S e i l b a h n e n

Abbildung 16:

Beurteilung der Nutzung von Inszenierungsinstrumenten Nutzung von Inszenierungsinstrumenten Themenspezifische Inneneinrichtung

18%

Themenbezogene Dekorationen in den Stationen

61%

26%

Themenbezogene Architektur

50%

12%

Spezielles Design

67%

22%

Spezielle Lichtgestaltung in den Stationen

29%

Videoraum für Informations- und Unterhaltungsfilme Video-Leinwand im Wartebereich (Projektionen) Inszenierungsinstrumente

14%

14%

61%

7%

17%

84%

16%

6%

72%

Einsatz von Informations- und Unterhaltungselektronik

33%

Besucherlenkung mittels themenbezogener Informationen

21%

52%

27%

27%

24% 8% 59%

19%

13%

68%

Spezielle Angebote Kinder und Kinderbetreuung

Thematische Ausstellungen

15%

80%

Animation und Betreuung der Gäste

Attraktionen, wo sich Gäste persönlich beteiligen können

23%

46%

7%

Themenspezifische Restaurants und Bars

14%

72%

Thematisierte Beschilderung

Spezielle, themenbezogene Bekleidung der Mitarbeitenden

10% 51%

8%

Interaktion und Einbezug der Gäste

21%

74% 21%

Themenbezogene Musik im Wartebereich/in der Gondel

5% 48%

11%

Spezielle Wartezeitengestaltung

10%

68% 93%

Farbliche Gestaltung der Stationen und Gondeln

Spannungsaufbau z.B. mittels Überraschungen

8%

64%

15%

Verbreitung von Düften und Aromen im Wartebereich

Spezielle Tontechnik

19%

84%

15%

Anstrahlen der Bergbahn am Abend bzw. in der Nacht

16%

10%

54%

31%

14%

12%

75% 29%

50%

32%

19%

46%

29%

Themenwege

7%

17%

46% 46%

Events

19% 30%

22%

74%

Fahrattraktionen mit Fun-Charakter 0%

26%

15% 63%

20%

40%

60%

11% 8%

80%

100%

Anteile in Prozent genutzt

nicht genutzt

geplant

k.A

Quelle: ITW, Befragungsergebnisse SBS, 2003

Im Vergleich dazu wünschen sich die Gäste im Sommer vor allem themenbezogene Dekorationen und Inneneinrichtung, thematische Ausstellungen, Kinderbetreuung und farbliche Gestaltung der Stationen. Die aktuelle Situation macht deutlich, dass momentan vor allem punktuelle und Einzelinszenierungen realisiert werden wie z.B. die vielen Themenwege (u.a. Ravensburger Spieleweg in Grächen, Heid ipfad auf dem Pizol, Muggenstutz-Zwergenweg in Meiringen, der Globi-Wanderweg oder Zwäärg Bartli in Braunwald), Ausstellungen wie die Gletschergrotte auf dem Titlis oder dem Klein Matterhorn, der Kitzelpfad auf dem Brunni oder der animierte Kuhstall auf Lungern-Schönbühl.

Ergebnisse der Befragung der Schweizer Seilbahnen

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Die Nutzung von übergreifenden Inszenierungskonzepten mit einem übergeordneten Leitthema und verschiedenen Einzelthemen ist bisher weniger erfolgt, was weiteres ungenutztes Potenzial für dieses Marketinginstrument erkennen lässt. Beispiele für realisierte bzw. geplante Gesamt-Inszenierungen sind das Teddyland auf der Schynige Platte, Steinwild auf dem Rothorn, Uhr der Natur auf dem Eggishorn, Gotthard in Andermatt. Die Umsetzung der Inszenierung als Marketinginstrument setzt eine Analyse der vorhandenen Angebote und Potenziale voraus. Die konzeptionelle Verankerung und ein klarer, zum Standort passender thematischer Bezug sind weitere Erfolgsfaktoren für die Realisierung von Erlebniswelten bei Seilbahnen. Zu empfehlen sind deshalb: Ø Kenntnisse der Wünsche und Bedürfnisse der Gäste Ø konzeptionelle Verankerung (Businessplan, Marketingkonzept, Inszenierungskonzept) und professionelle Planung sowie Umsetzung von Inszenierungen Ø schrittweises Vorgehen unter Einbezug der örtlichen und betrieblichen Standortfaktoren Ø klarer und zum Standort passender thematischer Bezug mit sorgfältiger Evaluation des Themas Ø bedürfnisorientie rte Ansprache aller Sinne Ø Möglichkeiten von Gruppenerlebnissen bieten Ø kleine und emotionale Details Ø Umsetzung der Inszenierung als Marketinginstrument ist ein Prozess, welcher von allen Mitarbe itenden und Anspruchgruppen getragen werden muss Inszenierungen können günstige Voraussetzungen für die Gestaltung von Erlebniswelten der Seilbahnen schaffen und so einen Beitrag zur Attraktivierung und Differenzierung der Seilbahnangebote leisten.

7.4 Fazit Befragung der Seilbahnen Schweiz Der zukünftige Stellenwert der Inszenierungen von Seilbahnen wurde als gross eingeschätzt. Aktuell werden vor allem Events, Themenwege und Kinderbetreuung von den Seilbahnen genutzt. Geplant sind hauptsächlich farbliche Gestaltung, Besucherlenkungsmassnahmen und thematische Beschilderungen. Nicht bzw. weniger interessant sind thematische Architektur, Verbreitung von Düften/Aromen, Wartezeitengestaltung und spezielle Tontechnik. Insgesamt konnten die Ergebnisse der Anbieterbefragung die Erkenntnisse aus den Gästebefragungen und den weiteren Untersuchungen bestätigen, vor allem bei der Themeneignung (eher natürliche, standortbezogene Themen) und dem konkreten Wunsch nach Kinderbetreuung. Bei der Verwendung weiterer Inszenierungsinstrumente gab es einige Unterschiede: Die Gäste wünschen sich im Sommer vor allem themenbezogene Dekorationen und Inneneinrichtung sowie thematische Ausstellungen. Die farbliche Gestaltung wurde von den Gästen gewünscht und wird von den Seilbahnen auch geplant. Grenzen der Befragung der Seilbahnen la gen im unterschiedlichen Begriffsverständnis: unter anderem müssen die Angaben zu bereits verwendeten Inszenierungsinstrumente nach der zu Grunde liegenden Definition als weniger inszeniert eingeschätzt werden. Ebenso wurden die als Leitthemen angegebenen Themen eher subjektiv interpretiert.

62 W e g l e i t u n g

8. Wegleitung 8.1 Einleitung Die Wegleitung beschreibt in einfacher und übersichtlicher Weise die Vorgehensweise um eine Inszenierung bei Bergbahnen zu konzipieren, umzusetzen und zu kontrollieren. Die Struktur der Wegle itung ist aus dem Vorgehen bei der Erstellung der sieben Inszenierungsgrobkonzepte für die Fallstudienpartner abgeleitet und orientiert sich am Bezugsrahmen der Inszenierung. Wir empfehlen vorgängig den Schlussbericht des Innotour-Projekts zu studieren sowie die bei den einzelnen Schritten aufgeführten Hilfsmittel zu verwenden und falls nötig externe Fachpersonen beizuziehen. Die Wegleitung umfasst sieben Schritte, die in die Unterpunkte Ziele, Beschrieb der Inhalte sowie Dokumente/Hilfsmittel unterteilt sind. Für eine bessere Übersicht sind die sieben Schritte in der folgenden Abbildung dargestellt. Für Hinweise und Vorschläge zur Verbesserung der Wegleitung sind wir Ihnen dankbar. Gerne stehen wir Ihnen auch für Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 041 228 41 45 oder per Mail unter [email protected]. Abbildung 17:

Grafische Darstellung der Schritte zur Inszenierung Ausgangslage (Inszenierungsmodell und Schlussbericht studieren)

1. Umfeldanalyse

2. Unternehmensanalyse

Gesellschaft, Wirtschaft Politik, Umwelt

Marketing, Finanzen, Personal Organisation und Infrastruktur

3. SWOT-Analyse (Stärken/Schwächen, Chancen/Gefahren)

4. Inszenierungsgrobkonzept Themenevaluation, Inhalte, Instrumente, Budgetschätzung

5. Inszenierungsdetailkonzept 1

6. Massnahmen/ Umsetzung 1

5. Inszenierungsdetailkonzept 2

6. Massnahmen/ Umsetzung 2

7. laufende Anpassungen und Kontrolle der Umsetzung Quelle: eigene Darstellung

5. Inszenierungsdetailkonzept N

6. Massnahmen/ Umsetzung N

Wegleitung

63

8.2 Sieben Schritte auf dem Weg zur Inszenierung 8.2.1 Schritt 1: Umfeldanalyse Ziele: Ø Ø Ø Ø

Analyse und Auswertung der gesellschaftlichen Trends Analyse der Inszenierungen anderer Bergbahnen Analyse der allgemeinen Umwelt (Landschaft, Fauna, Flora, Wasser) Erfassung der gesetzlichen Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes

Beschrieb: Anhand der gängigen Literatur, aus Meinungsumfragen und Strategiepapieren des Verbandes Seilbahnen Schweiz müssen die aktuellen Trends der Gäste bei Seilbahnen in der Schweiz untersucht und abgeleitet werden. Aufgrund einer sorgfältigen Konkurrenzanalyse wird das Angebot (insbesondere Inszenierungen) der Konkurrenz in Erfahrung gebracht, auf Erfolgsfaktoren untersucht und mit den eigenen Angeboten verglichen. Idealerweise wird eine laufende Markt- und Konkurrenzbeobachtung durchgeführt. Die allgemeine Umwelt mit ihren Einflüssen auf die Seilbahnunternehmung (Klimawandel) und das spezifische natürliche Umfeld (Landschaftszonen, Schutzgebiete) sowie die entsprechenden Normen und Gesetze sind zu untersuchen. Die folgenden Normen sollten bei der Inszenierung von Erle bniswelten bei Bergbahnen im Umweltbereich beachtet werden: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) Raumplanungsgesetz (RPG) Waldgesetz (WaG) Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (JSG) Bundesgesetz über die Fischerei Gewässerschutzgesetz (GSchG) Umweltschutzgesetz (USG) Bundesgesetz über die Fuss- und Wanderwege (FWG) Verordnung über die Konzessionierung von Luftseilbahnen (LKV) Seilbahnverordnung

Die wichtigste Norm für den Biotopschutz ist das Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG), das auf die besiedelte und nicht besiedelte Fläche anwendbar ist. Teilbereiche werden geregelt im JSG, WaG, GschG, wobei die Nutzung der natürlichen Ressourcen ein wesentlicher Teil der Gesetze ist. Das RPG enthält planerische Vorschriften, das USG als Immissionsschutznorm hat generelle Wirkung für den Biotopschutz. Dokumente, Hilfsmittel: Ø Trends: Trendliteratur, Meinungsumfragen, Strategiepapiere des Verbandes Ø Konkurrenzanalyse: Geschäftsberichte und Marketingunterlagen der anderen Seilbahnunternehmen, Webseiten Ø Umwelt: Kapitel 4.4 im Schlussbericht, Karten des BUWAL mit den vorhanden Schutzgebieten, Umweltgesetze und Verordnungen

64 W e g l e i t u n g

8.2.2 Schritt 2: Unternehmensanalyse Ziele: Ø Klärung der Voraussetzungen in den Bereichen Finanzen, Marketing, Personal, Organisation und Infrastruktur Ø Sicherstellung einer ausreichenden finanziellen Basis für die Inszenierung (Eigenkapital, Cashflow) Ø Bestimmung der Gästebedürfnisse und -erwartungen Ø Beurteilung der Standortfaktoren (Lage, Saisonalität, Schutzzonen, Kapazitäten) Beschrieb: Für die Beurteilung der Finanzlage im Hinblick auf die geplanten Inszenierungen sind einerseits die finanziellen Voraussetzungen der Unternehmen (Gesamtunternehmen) und andererseits die Investition und Finanzierung von konkreten Inszenierungsprojekten von Bedeutung. Ziel muss sein, dass eine genügend grosse Eigenkapital-Basis (Eigenfinanzierungsgrad von mind. 30 %) vorhanden ist und dass Cash-flows erarbeitet werden, damit Abschreibungen im Rahmen des Wertverzehrs der Anlagen vorgenommen plus Reserven für Neuinvestitionen gebildet werden können. Folgende Kriterien sind unbedingt zu beachten (vgl. SBS, 2003, S.9): Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Eigenkapital mindestens 30 % des Gesamtkapitals Cash-flow mindestens 20 % des Umsatzes Personalkosten maximal 35 % des Umsatzes Die wichtigsten Finanzkennzahlen müssen vorhanden sein (vgl. Kapitel 5.1 des Schlussberichts) detaillierter Businessplan als Grundlage für Gespräche mit Eigentümern, Investoren, Banken eine transparente Informationspolitik (insb. gegenüber den Geldgebern)

Insbesondere die Angaben aus dem Business-Plan zur aktuellen und mittel- bis langfristigen Planung sind für Finanzierungsgesuche wichtig: Ø Planung (aktuell / mittel- bis langfristig) insbesondere: § Absatz, wichtigste Kunden § Investitionen, Investitionsnachholbedarf § Art der Investitionen (Entwicklungsinvestition / Ersatzinvestition) § Finanzierungsstruktur / -konzept § Planrechnungen Das Marketing einer Seilbahn spielt eine entscheidende Rolle als Rahmenbedingung einer Inszenierung. Erfolgreiches Marketing setzt eine konsequente Planung voraus. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass: Ø Ø Ø Ø Ø Ø

ein Marketingkonzept und ein Marketingbudget (4% vom Jahresumsatz) vorhanden sind Angebote im Sommer und Winter existieren Kenntnisse über die Zielgruppen vorhanden sind (siehe Tabelle im Anhang 9) die Bergbahnen über einen Attraktionswert (Unique Selling Proposition) verfügen Kooperationen (wenn nötig und sinnvoll) eingegangen werden falls notwendig eine Gästebefragung durchgeführt wird (Bedürfnisse, Erwartungen, Zufriedenheit)

Wegleitung

65

Die Akzeptanz und Bereitschaft der Mitarbeitenden sowie ihr Ausbildungsstand sind wichtige Einflussfaktoren für die geplante Inszenierung. Auf der Ebene der Organisation sind Strukturen, Betriebsabläufe sowie die Partner und allfällige Beteiligungen sowie Besitzverhältnisse (Land, Infrastruktur) zu beachten. Bei der Infrastruktur müssen die Art (Eignung, Alter) und Anzahl der Transportanlagen sowie vorhandene übrige Anlagen (Restaurants usw.) berücksichtigt werden. Falls im Rahmen der Marketingaktivitäten noch keine Gästebefragung oder Beobachtungen vor Ort mit Hilfe eines Beobachtungsrasters durchgeführt wurden, wären diese im Rahmen des Prozesses zur Konzeption und Umsetzung von Inszenierungen hilfreich und sollten daher durchgeführt werden. Die Kenntnis und Überprüfung der Standortfaktoren wie Lage, saisonale Schwankungen, Kapazitäten der Bahnen ist für das weitere Vorgehen wertvoll. Dokumente/Hilfsmittel: Ø Finanzteil Schlussbericht Kapitel 5.1, Geschäftsberichte, Budgets, Buchhaltungsunterlagen, Finanzkennzahlen, Businessplan-Vorlagen (erhältlich bei verschiedenen Banken) Ø Marketing-Konzept, evtl. vorhandene Inszenierungskonzepte, Gästefragebögen (vgl. Anhang 3 und 4), Beobachtungsraster (vgl. Anhang 2) Ø Personalunterlagen, Organigramme

8.2.3 Schritt 3: Stärken-Schwächen / Chancen-Gefahren (SWOT-Analyse) Ziele: Ø Gegenüberstellung der Stärken/Schwächen und der Chancen/Gefahren Ø Identifikation von Inszenierungsideen Beschrieb: Aufgrund der Ergebnisse der Analyse des Umfeldes und des Bergbahnunternehmens sowie der Beobachtungen vor Ort wird nun ein Stärken-Schwächen/Chancen-Gefahren (SWOT)-Portfolio erstellt. Die Ergebnisse der SWOT-Analyse können wertvolle Hinweise für die Identifikation von Inszenierungsideen liefern. Ansatzpunkte für Inszenierungen können sich aus den gesellschaftlichen Trends ergeben oder aufgrund von Inszenierungen anderer Bergbahnen (z.B. von ausländischen Bergbahnen mit ähnlichen Voraussetzungen). Dokumente/Hilfsmittel: Ø Ergebnisse der Umfeldanalyse Ø Ergebnisse der Unternehmensanalyse Ø SWOT-Portfolio

8.2.4 Schritt 4: Inszenierungsgrobkonzept Ziele: Ø Durchführung einer Themenevaluation und Festlegung des Oberthemas- sowie der Unterthemen Ø Konkretisierung der einzelnen Inszenierungen (Inhalte, Instrumente, Budgetschätzungen)

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Beschrieb: Durch die Verantwortlichen für die Inszenierung wird idealerweise eine Arbeitsgruppe gebildet und die Themenevaluation im Rahmen eines Workshops angegangen. Dieser Workshop kann von externen Fachpersonen moderiert werden. Dabei bilden die Ergebnisse der SWOT-Analyse die Grundlage. Ein Oberthema und die dazu passenden Unterthemen der Inszenierung werden bestimmt. Falls kein geeignetes Thema gefunden werden konnte, wird die Kreativphase mit einem weiteren Workshop wiederholt. Die besten Themen (Ober- und Unterthemen) für eine Inszenierung werden auf ihre Eignung hinsichtlich einer Umsetzung anhand der Evaluationskriterien (siehe Anhang 7) geprüft. Bei der Konzeption der Inszenierungen sind die Ergebnisse vorangehender Analyseschritte zu berücksichtigen (insbesondere der Gästebedürfnisse und der finanziellen Voraussetzungen, d.h. des Budgets für die Inszenierung). Zunächst werden generelle Aspekte der Inszenierung wie Idee, Zielgruppe(n), Ziele, Standorte, Zeitpunkte und Zeitdauer festgehalten. Die einzelnen Inszenierungen (Insz1 bis InszN ) des Inszenierungsgrobkonzeptes (Beschreibung, Zielgruppe, Inszenierungsinstrumente, Standort, Marketing und Kommunikation, mögliche Kooperationspartner, Kosten und Termine) werden konkretisiert und mit Inhalten versehen. Damit wird quasi der Rahmen für die Inszenierungsdetailkonzepte gelegt. Dokumente/Hilfsmittel: Ø Ø Ø Ø

Themenevaluationskriterien (vgl. Anhang 7) Bezugrahmen einer Erlebniswelt bei Bergbahnen (Schlussbericht unter Kapitel 2.3) Kreativworkshop, welcher evtl. durch externe Fachperson moderiert wird Vorlage für ein Inszenierungsgrobkonzept (vgl. Anhang 10)

8.2.5 Schritt 5: Inszenierungsdetailkonzepte erstellen Ziele: Ø Konkretisierung der einzelnen Inszenierungen des Grobkonzeptes durch detaillierte Ausarbeitung Ø Abklärung des Einbezugs von Partnerfirmen und externen Unternehmen für die Umsetzung Beschrieb: Die Elemente des Inszenierungsgrobkonzeptes (vgl. Anhang 10) werden mit Hilfe eines Feinrasters detaillierter ausgearbeitet und verfeinert. Für jede einzelne Inszenierung werden die benötigten Inszenierungsinstrumente und der Standort im Detail bestimmt. Weiterhin müssen Aussagen zu den möglichen Kooperationspartnern, zum Marketing bzw. der Kommunikation, zu den Kosten und dem Umsetzungstermin gemacht werden. Bei komplexen und technisch anspruchsvollen Inszenierungen ist der Einbezug von spezialisierten externen Fachpersonen empfehlenswert. Das Budget wird festgelegt. Dokumente/Hilfsmittel: Ø Feinraster für die einzelnen Inszenierungen (vgl. Anhang 11) Ø Einbezug externer Fachpersonen für die Konzipierung und Realisierung

Wegleitung

67

8.2.6 Schritt 6: Umsetzung der Inszenierungsmassnahmen Ziele: Ø Ableitung eines Massnahmenplanes aus dem Inszenierungsdetailkonzept mit Terminen, Verantwortlichkeiten, konkreten Aufgaben und Massnahmen sowie Meilensteinen zur Überwachung Ø Effiziente und reibungslose Umsetzung der einzelnen Inszenierungsmassnahmen Beschrieb: Ein Mehrjahresplan mit entsprechenden Massnahmen und Meilensteinen wird aus dem Inszenierungsgrobkonzept sowie den verschiedenen Inszenierungsdetailkonzepten abgeleitet. Dabei werden die Wirkungen für die von der Umsetzung betroffenen Betriebsbereiche bestimmt und festgehalten. Die baulichen, dekorativen, marketing- und mitarbeiterbezogenen Inszenierungsinstrumente werden umgesetzt. Dabei werden auch die Schulung der Mitarbeitenden und die spezifischen Marketingmassnahmen einbezogen. Idealerweise werden die einzelnen Inszenierungen als eigenständige Projekte geplant und entsprechend den einschlägigen Grundsätzen des Projektmanagements umgesetzt. Dokumente/Hilfsmittel: Ø Inszenierungsgrob- und Inszenierungsdetailkonzepte Ø Massnahmenplan Ø Grundsätze des Projektmanagements (Literatur)

8.2.7 Schritt 7: Laufende Anpassung und Kontrolle der Umsetzung Ziele: Ø Einhaltung der Termine des Massnahmenplanes Ø Kostenkontrolle Ø Evaluation und Erfolgskontrolle der Inszenierungen Beschrieb: Mit Hilfe der zuvor festgelegten Meilensteine wird die Einhaltung der gesetzten Termine vereinfacht. Wenn die Ziele des Massnahmenplanes einer Inszenierung erreicht wurden, wird die Umsetzung der nächsten Inszenierung in Angriff genommen. Falls die erreichten Resultate nicht den Zielvorgaben entsprechen oder eine Abweichung im Zeitplan auftritt, werden entsprechende Massnahmen eingele itet. Eine Kontrolle der Ergebnisse resp. der Umsetzung findet jeweils nach Vollendung eines Umsetzungsschrittes statt. Dabei wird die Erreichung der Umsetzungsziele (Infrastruktur, Budget usw.) überprüft. Nach jedem Jahr wie auch nach der Gesamtdauer der Umsetzung aller Inszenierungen finden weitere Ergebnisevaluationen statt. Sind weitere Inszenierungen geplant, so kann der Prozess entweder wieder bei Schritt 1 neu beginnen oder bei Schritt 5 (Inszenierung Detailkonzept) weitergehen. Zur Eruierung der Erwartungserfüllung können Gästebefragungen, z.B. persönliche Interviews und Beobachtungen vor Ort hilfreich sein.

68 W e g l e i t u n g

Dokumente/Hilfsmittel: Ø Ø Ø Ø

Inszenierungsdetailkonzepte Massnahmenplan Budgetplan Gästebefragungen und Beobachtungen vor Ort

Schlussbetrachtungen

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9. Schlussbetrachtungen Zur aktuellen Situation und Ausgangslage Veränderte Gästeerwartungen verlangen neue und innovative Angebote. Inszenierungen sind für natürlich gewachsene Erlebniswelten, wie es die Seilbahnen als Bergerlebnisanbieter sind, zu einem strategisch wichtigen Marketinginstrument geworden. Dem Proje kt lag die Idee zugrunde, Erfolgsfaktoren künstlicher Erlebniswelten wie z.B. der Themen- und Freizeitparks auf natürlich gewachsene Erlebniswelten zu übertragen. Zur Methodik Das Innotour-Projekt „Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Seilbahnen“ untersuchte diesen innovativen und für die meisten Schweizer Seilbahnen neuen Bereich des erlebnisorientierten Marketings. Dabei wurde ein Methoden-Mix gewählt, um der Komplexität und dem explorativen Charakter dieser Thematik gerecht zu werden. Die Grundlage der Untersuchungen und den konkreten Nutzen bildete der aus der Theorie künstlicher Erlebniswelten heraus neu entwickelte, situative Bezugsrahmen für Inszenierungen. Durch den Fallstudienansatz konnte der theoretische Bezugsrahmen in der Praxis überprüft werden. Dabei bestätigte sich der standort- bzw. situationsbezogene Ansatz bei Inszenierungen von gewachsenen Strukturen. Dieser Ansatz ist mit entsprechenden Anpassungen auf andere gewachsene Erlebniswelten übertragbar. Auch die angebots- und nachfrageseitige Sichtweise hat sich als hilfreich erwiesen. Die Umsetzung der Erkenntnisse erfolgte innerhalb der sieben Fallstudien durch die in den Inszenierungsgrobkonzepten beschriebene Vorgehensweise. Allgemeine Grundsätze flossen in die erarbeitete Wegleitung ein. Diese zeigt den an Inszenierungen interessierten Unternehmen konkrete Hilfestellungen auf. Der Erfolg von Inszenierungen ist nicht einfach messbar, da er von vielen Faktoren abhängig ist. Neben Umsatzsteigerungen und Erhöhungen der Gästezahlen sind vor allem qualitative Ziele wie die Erhöhung des Bekanntheitsgrades, das Schaffen einer Unique Selling Proposition (Alleinstellungsmerkmale) für die Seilbahnen bedeutsam. Dieser Erfolg wird innerhalb der Fallstudien erst nach der weiteren Umsetzung konkreter Inszenierungen in den nächsten Jahren messbar sein. Grenzen bestanden vor allem bei der quantitativen Empirie beim unterschiedlichen Begriffsverständnis innerhalb der Gäste- und Anbieterbefragungen sowie beim Rücklauf der Anbieterbefragung. Zu den qualitativen Beobachtungen Zur Vorbereitung der schriftlichen Gästebefragungen wurden qualitative Beobachtungen vorgenommen. Eine systematische Beobachtung war nicht möglich, da kein eindeutiges Beobachtungsobjekt abgegrenzt werden konnte (Grenzen der Beobachtungsmethode). Die Beobachtungen lieferten vor allem Hinweise für die Standortwahl und die Besucherlenkung sowie die Erarbeitung der Erlebnisketten der einzelnen Unternehmungen. Die Ergebnisse wurden direkt in die Inszenierungsgrobkonzeptionen integriert. Zu den qualitativen Gästebefragungen Die qualitativen Gästeinterviews erbrachten wertvolle Hinweise zu den wahrgenommenen Erlebnissen der Gäste und damit zur Vorbereitung der quantitativen Befragungen. Wertvolle Details waren z.B. die persönlichen Beschreibungen der besonderen Eindrücke der Gäste. Dabei wurden besonders standortbezogene Kriterien wie die Aussicht, persönliche Motive sowie Erlebnisse in der Gruppe benannt. Die vorgeschlagenen Inszenierungsthemen wurden überprüft und zum Grossteil als passend eingestuft. Die geschilderten Erlebnisse waren stark motivbezogen.

70 S c h l u s s b e t r a c h t u n g e n

Zu den quantitativen Gästebefragungen Die Ergebnisse der schriftlichen Gästebefragungen bestätigten die ersten Erkenntnisse aus den mündlichen Interviews. Im Sommer waren Natur und Landschaft das Hauptmotiv der Gäste und im Winter standen die sportlichen Aktivitäten im Vordergrund. Das Bedürfnis nach Erholung und Entspannung wurde im Winter und im Sommer benannt. Die Gäste waren im Winter und Sommer mit ihrem Aufenthalt zufrieden. Im Winter sind die mit der Aktivität zusammenhängenden Infrastrukturen (wie z.B. abwechslungsreiche Pisten, gastronomische Versorgung) für die Gäste wichtig. Der Sommer bietet eher Möglichkeiten für Inszenierungen wie zum Beispiel Themenwege und thematische Ausstellungen, da die Gäste diese Angebote dann eher wünschen. Erlebnisse werden überwiegend in der Gruppe wahrgenommen. Die befragten Gäste bevorzugen natürliche und standortbezogene Themen für Inszenierungen. Die im Vorfeld ausgewählten Inszenierungsthemen der Fallstudien wurden durch die Gäste in fast allen Fällen positiv beurteilt. Die durchgeführten Untersuchungen bestätigten die im Vorfeld festgestellten Schwierigkeiten der schriftlichen Erfassung von Erlebnissen sowie dem eingeschränkten Vorstellungsvermögen der Gäste in Bezug auf Inszenierungen von Bergbahnen. Aus diesem Grund sind mündliche , qualitative Gästeinterviews aufgrund der Möglichkeit von Erklärungen und Nachfragen eher geeignet, subjektive Meinungen zu erfassen. Zur Befragung der Schweizer Seilbahnen Der Inszenierungsbedarf der Schweizer Seilbahnen kann als eher gross eingeschätzt werden. Aktuell dominieren vor allem punktuelle und Einzelinszenierungen wie z.B. die fast überall vorhandenen Themenwege oder auch Events. Oftmals sind diese Themenwege weniger professionell, sehr einfach und nur ansatzweise inszeniert gestaltet (z.B. nur Informationstafeln). Geplant werden hauptsächlich farbliche Gestaltung, Besucherlenkungsmassnahmen und thematische Beschilderungen. Nicht bzw. weniger interessant sind für die Schweizer Seilbahnen thematische Architektur, Verbreitung von Düften/Aromen, Wartezeitgestaltung und die Verwendung spezielle r Tontechniken. Der Stellenwert von Gesamtinszenierungen im Sinne eines Bergerle bnisses wird sich nach Me inung der Seilbahnen erhöhen. Dabei sind Professionalität und eine konzeptionelle, strategische Verankerung wichtig. Ein klarer, zum Standort passender, thematischer Bezug ist eine weitere Voraussetzung für den Erfolg von Inszenierungen natürlich gewachsener Erlebniswelten. Die Ergebnisse der Anbieterbefragung bestätigten zum grössten Teil die Erkenntnisse aus den Gästebefragungen und den weiteren Untersuchungen, vor allem im Bereich der Themeneignung. Bei der Verwendung der Inszenierungsinstrumente gab es einige Unterschiede zum Gästeurteil. Zu den Inszenierungsinstrumenten Der wichtigste Aspekt einer Inszenierung bei Bergbahnen ist wie bei künstlichen Erlebniswelten auch das Inszenierungsthema. Weitere, von den Gästen gewünschte Inszenierungsinstrumente sind Einric htung (v.a. themenbezogene Dekorationen, thematische Ausstellungen) und Atmosphäre (v.a. farbliche Gestaltung der Stationen). Weniger wichtig sind Technik und Effekte z.B. Verbreitung von Düften und Aromen, die spezielle Lichtgestaltung und das Anstrahlen in der Nacht. Ausser der Kinderbetreuung, welche eher eine Dienstleistung darstellt, wurde auch das Instrument Akteure weniger wichtig beurteilt. Insgesamt sind die Inszenierungsinstrumente zielgruppengerecht zu gestalten. Die methodisch bedingten Grenzen der quantitativen Empirie wurden z.B. bei der Frage nach der Verwendung von Musik deutlich, welche sehr differenziert und zum Teil widersprüchlich beurteilt wurde.

Schlussbetrachtungen

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Diese Widersprüche in den Antworten (unwichtig, aber erlebniswertsteigernd) zeigten die Grenzen der Empirie auf und müssen deshalb kritisch hinterfragt und zurückhaltend interpretiert bzw. durch weitere Gästebefragungen (z.B. qualitative Interviews) nochmals untersucht werden. Zu den Inszenierungskonzepten Inszenierungen müssen nicht zwangsläufig kompliziert und künstlich sein. Es gibt bei den Bergbahnen eine grosse Vielfalt an erfolgreichen Inszenierungen von klein, fein, kostengünstig (siehe Brunni) bis aufwendig und eher teuer (z.B. Titlis). Die Inszenierung natürlich gewachsener Strukturen ist ein langfristiger Prozess, welcher ein schrittweises und systematisches Vorgehen sowie eine konzeptionelle Verankerung erfordert. Ein Hilfsmittel stellt der erarbeitete und anhand der Untersuchungen bestätigte Bezugsrahmen der Inszenierungen dar. Das Inszenierungsthema ist der Kern einer Inszenierung und sollte sorgfältig eruiert werden, z.B. in Workshops mit Vertretern der Anspruchsgruppen. Dabei muss genügend Zeit für die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema eingeplant werden, da diese Entscheidung eine zentrale Weichenstellung für zukünftige Entwicklungen in Bezug auf Investitionen und Folgekosten (insbesondere bei neuen Infrastrukturen) darstellen kann. Wichtig ist die nicht unbedingt neue, aber auch für Inszenierungen wichtige Orientierung an den Gästebedürfnissen, d.h. nicht Inszenierungen umsetzen, nur weil es die Konkurrenz tut. Vorhandene Stärken der Unternehmung und die Einbettung in die vorhandenen Standortvoraussetzungen sind weitere Erfolgsfaktoren. Aufgrund der geringen finanziellen Möglichkeiten kleinerer und mittlerer Bergbahnen müssen einfache und kreative Lösungen gesucht werden. Nicht immer sind teure Inszenierungen notwendig und von den Gästen gewünscht. Bei der konkreten Detailplanung ist der Einbezug externer Fachpersonen zu empfehlen. … und zum Schluss Für Seilbahnen stellen Inszenierungen ein innovatives Marketinginstrument dar, welches vor allem auch kleineren und mittleren Unternehmen mit beschränkten finanziellen Mitteln helfen kann, eine Differenzierung der Angebote zu erlangen und die Auslastungen im Sommer zu verbessern. Durch das Schaffen von emotionalen Mehrwerten für die Gäste kommt es zu einer stärkeren Profilierung der Angebote. Bei der Umsetzung innerhalb der Unternehmen wird zudem ein innovativer Prozess ausgelöst. Durch die stärkere Emotionalisierung der Angebote kann die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gesteigert bzw. erhalten werden. Neben diesen Chancen bestehen Gefahren bei der Umsetzung von Inszenierungen u.a. durch Fehlinvestitionen aufgrund von Fehleinschätzungen der Gästewünsche, geringere Bedeutung und Lebensdauer des gewählten Inszenierungsthemas, der unzureichenden laufenden Erneuerung, durch fehlende Rentabilisierung (zusätzliche Kosten, aber keine Mehrerträge durch Erhöhung der Frequenzen und zusätzliche Einnahmen) , Übersättigung (wenn plötzlich alle Bergbahnen das Gleiche tun) oder fehlende Differenzierung innerhalb der Zielgruppen (alle sprechen Familien und Senioren an). Zentrales Ziel sollte deshalb eine einzigartige , standortbezogene Inszenierung aufgrund eines Gesamtkonzeptes und seriöser Planungen, vielleicht auch der Mut zum Verzicht, sein. Die Erlebnisorientierung ist und dürfte ein gesellschaftlicher Trend bleiben, der sich besonders im Tourismus als Dienstleistungsbranche weiter verstärken wird. Daher sollten die Schweizer Seilbahnen diese Herausforderungen annehmen und neue, innovative Wege beschreiten.

72 A b b i l d u n g s v e r z e i c h n i s

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17:

Projektübersicht __________________________________________________________ 10 Abgrenzung der Erlebniswelten ______________________________________________ 12 Einordnung der Inszenierungen in das Marketing _________________________________ 14 Situationsbezogener Bezugsrahmen der Inszenierung von Bergbahnen _________________ 15 Bezugsrahmen für die Erlebniswelten von Seilbahnen______________________________ 16 Überblick über den gesamten Forschungsprozess _________________________________ 18 Übersicht über die sieben Fallstudienpartner_____________________________________ 20 Differenzierung der Bergbahnangebote_________________________________________ 24 Übersicht über das Konfliktpotenzial der Inszenierungen der sieben Fallstudien __________ 34 Übersicht über das Konfliktpotenzial von Inszenierungsinstrumenten __________________ 38 Übersicht zu den Finanzkennzahlen der Fallstudiengebiete __________________________ 42 Übersicht zu den Einschätzungen der Investitionen und Preise _______________________ 43 Beurteilung der Themeneignung (Sommer)______________________________________ 51 Übersicht zu den Inszenierungen______________________________________________ 56 Beurteilung des Inszenierungsbedarfs der Schweizer Seilbahnen______________________ 59 Beurteilung der Nutzung von Inszenierungsinstrumenten ___________________________ 60 Grafische Darstellung der Schritte zur Inszenierung _______________________________ 62

Literaturverzeichnis

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Literaturverzeichnis ADAC: Deutschland-Tourismus – innovativ die Zukunft gestalten, München 1999 BACHLEITNER, R.: Erlebniswelten. Faszinationskraft, gesellschaftliche Bedingungen, Effekte, in: Rieder, M./Bachleitner, R./Kagelmann, H. J. (Hrsg.): ErlebnisWelten, München/Wien 1998, S. 43-57 BADER, S./K UNZ, P.: Klimarisiken - Herausforderungen für die Schweiz, NFP 31 Klimaänderungen und Naturkatastrophen. Zürich, vdf Hochschulverlag an der ETH. 1998 BAUDEPARTEMENT DES KANTONS AARGAU (HRSG .): Checkliste zur Beurteilung von Landschaftsveränderungen. Arbeitshilfe. Aarau 1999. BAUMGARTNER, C., RÖHER, C.: Nachhaltigkeit im Tourismus – Umsetzungsperspektiven auf regionaler Ebene. Wien 1998. BEREKOVEN, L./ECKERT, W./ELLENRIEDER, P.: Marktforschung – Methodische Grundlagen und praktische Anwendung, 9. Aufl., Wiesbaden 2001 BIEGER, T.: Wirtschaftliche Nachhaltigkeit - Destinationsmanagement dank Finanzierung - Finanzierung dank Destinationsmanagement, Vortrag anlässlich VSTD-Weiterbildungstages 01.11.2000 BIEGER, T./LAESSER, C./LUDWIG E./CASPAR, P.: Perspektiven der Schweizer Bergbahnbranche – Analyse, 3 Szenarien und Möglichkeiten für neue Konfigurationen, St. Gallen 2000 BIEGER, T./RÜEGGER, E. (HRSG .): Management einer Bergbahnunternehmung – Umfeld, Strategie, Betrieb, Chur/Zürich 1991 BIRRER, M./D USS, D./M ÄCHLER, J.: Erlebnis Berg – Untersuchungen zur teilnehmenden Beobachtung, Projektarbeit an der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern, Luzern 2001 BUNDESAMT FÜR VERKEHR: Übersicht über die Konzessions- und Bewilligungsgesuche für Luftseilbahnen und Skilifte, jährliche Ausgabe, Bern 2003 BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS (HRSG .): Verkehrsverhalten in der Schweiz 1994, Bern 1996 BUWAL: Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen im Natur- und Landschaftsschutz. Bern 2002 BUWAL: Landschaftsästhetik. Wege für das Planen und Projektieren. Bern 2001 BUWAL et al: Landschaftskonzept Schweiz. Teil 1 Konzept Teil 2 Bericht. Bern 1998 BUWAL-Schrift (BUWAL: Natur- und Landschaftsschutz sowie Heimatschutz bei der Erstellung von UV-Berichten. Anleitung für die Verfasser des Sachbereichs N/L&H. Bern 1991 BUWAL: Landschaftseingriffe für den Skisport. Wegleitung zur Berücksichtigung des Natur- und Landschaftsschutzes. Bern 1991 DILLER, H. (Hrsg.): Vahlens Grosses Marketing Lexikon, München 1994 EDI/BUWAL: Inventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung. Bern/Reinach 1991 EDI: Erläuterungen zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Bern 1979 ERBER, S.: Eventmarketing - Erlebnisstrategien für Marken, Landsberg/Lech 2000 FISCHER, I.: Inszenierungen als Mittel zur Profilierung der Angebote – Praktisch-normative Empfehlungen für Seilbahnen, Paper zum Doktorandenseminar Prof. Dr. R. Kühn/Prof. Dr. R. Grünig, Bern 2002 FISCHER, I./SCHEURER, R.: Internes Arbeitspapier, Bern 2001 FREI, I./INEICHEN, Z.: Inszenierung der Bergbahnen – Vorbereitung der quantitativen Untersuchungen, Projektarbeit an der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern, Luzern 2002 FREYER, W.: Tourismus-Marketing, München/Wien 1999 GEIST, M./K ÖHLER, R. (Hrsg.): Die Führung des Betriebes, Stuttgart 1981 HAHN , H./K AGELMANN , H. J. (HRSG .): Tourismuspsychologie und Tourismussoziologie, München 1993 HARTMANN, H. A.: Erlebe dein Leben, in: Freizeit der Erlebnisgesellschaft, Opladen 1996 HEINZE , T.: Kulturtourismus, München/Wien 1999 INSTITUT FÜR T OURISMUSWIRTSCHAFT ITW/HSW LUZERN : Auswertung der Befragung der Schweizer Seilbahnen 2003, Luzern 2003 INSTITUT FÜR T OURISMUSWIRTSCHAFT ITW/HSW LUZERN : Fragebogen zur Befragung der Schweizer Seilbahnen 2003, Luzern 2003

74 L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s

INSTITUT FÜR T OURISMUSWIRTSCHAFT ITW/HSW LUZERN : Auswertung der Gästebefragungen Winter und Sommer 2002, Luzern 2003 INSTITUT FÜR T OURISMUSWIRTSCHAFT ITW/HSW LUZERN : Fragebogen zu den Gästebefragungen Winter und Sommer 2002, Luzern 2003 KAGELMANN, H. J.: Erlebniswelten. Grundlegende Bemerkungen zum organisierten Vergnügen, in: : Rieder, M./Bachleitner, R./Kagelmann, H.J. (Hrsg.): ErlebnisWelten, München/Wien 1998, S. 58-94 KEISE R, T.: Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG, Diplomarbeit an der Höheren Fachschule HFT Luzern, Luzern 2002 KLEINER, J./SCHMITT, H. M.: Landschaftsgerecht planen und bauen. Bern 2001 KRIPPENDORF, J.: Die Landschaftsfresser. Bern 1986 KÜBLBÖCK , S.: Zwischen Erlebnisgesellschaft und Umweltbildung: Entwicklung eines Leitfadens für ein Schutzgebietsinformationszentrum, Diplomarbeit an der Katholischen Universität Eichstätt, Mathematisch-Geographische Fakultät, Eichstätt 2000 LUZERNER KANTONALBANK (SCHÜRMANN, P./F REIMANN, R.): Schriftliche Fachbeiträge zu den Inszenierungsgrobkonzepten und zum Finanzteil des Abschlussberichts Innotour zum Projekt „Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Bergbahnen. Luzern, 2003 M ICHEL, J.: Erlebnis Berg . Qualitätsanforderungen an Luftseilbahnen und ihre Dienstleistungen, Berner Studien zu Freizeit und Tourismus Nr. 39, Bern 2001 M IKUNDA , C.: Marketing spüren – Willkommen am Dritten Ort, Frankfurt/Wien 2002 M ÜLLER, H.: Erlebnisse inszenieren heisst die Devise, in: Schweizer Touristik, Jubiläumsaus gabe 2002, S. 90f. M ÜLLER, H. R.: Freizeit und Tourismus – Eine Einführung in Theorie und Politik, Berner Studien zu Freizeit und Tourismus Heft 41, Bern 2002 M ÜLLER, H.R./FLÜGEL, M .: Tourismus und Ökologie : Wechselwirkungen und Handlungsfelder. Berner Studien zu Freizeit und Tourismus Heft 37, Bern 1999 NEFF, C.: Schriftlicher Fachbeitrag zum Umweltteil des Abschlussberichts Innotour zum Projekt „Inszenierungen und Erlebniswelten als Mittel zur Profilierung der Schweizer Bergbahnen, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. 2003 NICKEL, O.: Eventmarketing - Grundlagen und Erfolgsbeispiele, München 1998 OPASCHOWSKI, H. W.: Vom Versorgungs- zum Erlebniskonsum: Die Folgen des Wertewandels, in: NICKEL, O.: Eventmarketing - Grundlagen und Erfolgsbeispiele, München 1998, S. 25- 38 OPASCHOWSKI, H. W.: Kathedralen des 21. Jahrhunderts. Erlebniswelten im Zeitalter der Eventkultur, 1. Auflage, Hamburg 2000 PINE , B. J./G ILMORE , J. H.: Erlebniskauf, München 2000 RIEDER, M./BACHLEITNER, R./K AGELMANN, H. J. (HRSG .): ErlebnisWelten, München/Wien 1998 ROMEISS-STRACKE, F.: Erlebniswelten gestalten, in ADAC: Deutschland-Tourismus – innovativ die Zukunft gestalten, München 1999 SCHERRIEB, H. R.: „Wir müssen die Berge neu inszenieren“, in: Hotel + Tourismus Revue, Nr. 25, 19.06.2003, S. 7 SCHERRIEB, H. R.: Themenparks an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, in: EXPOdata 5/2000, S. 18-20 SCHERRIEB, H. R.: Der Gast im Mittelpunkt der Unternehmenspolitik, in: Amusement T & M, Heft 4, 1997, S. 25-30 SCHEURER, R.: Erlebnis-Setting – Touristische Angebotsgestaltung in der Erlebnisökonomie, Dissertation an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern, vorläufige Endfassung, Bern Juni 2003 SCHOBER, R.: (Urlaubs-)Erleben, (Urlaubs-)Erlebnis, in: HAHN , H./K AGELMANN , H. J. (HRSG .): Tourismuspsychologie und Tourismussoziologie, München 1993, S. 137-140 SCHULZE , G.: Die Erlebnis-Gesellschaft: Kultursoziologie der Gegenwart, 8. Aufl., Frankfurt/New York 2000 SCHULZE , G.: Die Zukunft der Erlebnisgesellschaft, in: NICKEL, O.: Eventmarketing - Grundlagen und Erfolgsbeispiele, München 1998, S. 303-316 SCHWEIZ T OURISMUS: Reisemarkt Schweiz 1995/1996. Inlandreisen der Bewohner der Schweiz, Zürich 1996 SEILBAHNEN SCHWEIZ (SBS): Schweizer Seilbahnen – wohin?, Bericht zur Lage der Seilbahnbranche in der Schweiz, Bern 2003 SEILBAHNEN SCHWEIZ (SBS): Statistik der Seilbahnen der Schweiz 2002, Bern 2003 STEINECKE, A.: Erlebnis- und Konsumwelten, München 2000

L i t er a t u r v e r z e i c h n i s

75

STEINECKE, A. (HRSG .): Inszenierungen im Tourismus, Trier 1997 T ROXLER, K.: Das Shakespear'sche Marketing, Zürich 1995 ULRICH , H.: Die Betriebswirtschaftslehre als anwendungsorientierte Sozialwissenschaft, in: Geist, M./Köhler, R. (Hrsg.): Die Führung des Betriebes, Stuttgart 1981, S. 1-25 VOGEL , H.: Landschaftserleben, Landschaftswahrnehmung, Naturerlebnis, Naturwahrnehmung, in: HAHN , H./K AGELMANN , H. J. (HRSG .): Tourismuspsychologie und Tourismussoziologie, München 1993, S. 286-293 WEINBERG , P.: Erlebnismarketing, München 1992 WEINBERG , P./N ICKEL, O.: Grundlagen für die Erlebniswirkungen von Marketingevents, in: NICKEL, O.: Eventmarketing Grundlagen und Erfolgsbeispiele, München 1998, S. 61-75 WILLEMS, H./J URGA , M. : Inszenierungsgesellschaft, Wiesbaden 1998 WISSENSCHAFTLICHER RAT DER DUDENREAKTION (Hrsg.): Duden – Fremdwörterbuch, Band 5, Mannheim/Leipzig/Wien/ Zürich 1997 WÖHLER, K.: Konstruierte Raumbindungen. Zwischen Authentizität und Inszenierung, in: Tourismus Journal, Heft 1, Band 4/2000, S. 103-116 WULKAN , D.: Kooperationsmöglichkeiten bei der Inszenierung von Bergbahnen, Diplomarbeit an der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern, Luzern 2002

76 A n h a n g

Anhang

Anhangsverzeichnis

77

Anhangsverzeichnis Anhang 1: Anhang 2: Anhang 3: Anhang 4: Anhang 5: Anhang 6: Anhang 7: Anhang 8: Anhang 9: Anhang 10: Anhang 11:

Übersicht über die Projektpartner_____________________________________________ 78 Beobachtungsbogen _______________________________________________________ 79 Fragebogen der Gästebefragungen Winter 2002 __________________________________ 80 Fragebogen der Gästebefragungen Sommer 2002 _________________________________ 87 Fragebogen der Befragung der Seilbahnen Schweiz 2003 ___________________________ 94 Interviewleitfaden der fokussierten Interviews ___________________________________ 99 Themenevaluationskriterien ________________________________________________ 101 Excel-Tabelle für Finanzteil ________________________________________________ 102 Zielgruppeneinschätzungstabelle ____________________________________________ 103 Vorlage für ein Inszenierungsgrobkonzept _____________________________________ 104 Feinraster für die einzelnen Inszenierungen (Inszenierungsdetailkonzept)______________ 105

78 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

Anhang 1:

Übersicht über die Projektpartner

Name

Unternehmung

Bergbahnen: Hans Bünter

Brunni Bahnen AG

Peter Heinzer

Andermatt-Gotthard-Sportbahnen AG

Karl Lustenberger

Bergbahnen Sörenberg AG

Peter Bircher

Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG

Sabine Lendi

Pizolbahnen AG, Marketing & Sales

Albert Wyler

Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG (BET)

Adolf Zihlmann

Sportbahnen Marbachegg AG

Weitere Partner: Rudolf Freimann

Luzerner Kantonalbank Mitglied GL, Leiter Firmenkunden

Hansruedi Müller

FIF, Universität Bern

Christine Neff

Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

Michael Straub Felix Maurhofer (Vertretung)

Seilbahnen Schweiz

Rita Wyder Matthias Stremlow (Vertretung)

BUWAL, Abteilung Landschaft

ITW: Jürg Stettler

ITW/HSW Luzern

Ines Fischer

ITW/HSW Luzern

Adresse Hinterdorfstrasse 16, 6390 Engelberg [email protected] T: 041 639 60 60 Gotthardstrasse 110, 6490 Andermatt [email protected] T: 041 887 14 45 Hinterschöniseistrasse 4, 6174 Sörenberg [email protected] T: 044 488 02 20 Bergstation, 6375 Beckenried [email protected] T: 041 620 62 62 Postfach, 7310 Bad Ragaz [email protected] T: 081 300 48 30 F: o81 300 4831 www.pizol.com Poststrasse 3, 6390 Engelberg [email protected] T: 041 639 50 55 Talstation, 6196 Marbach LU [email protected] T: 034 493 37 95 Pilatusstrasse 12, Postfach, 6002 Luzern [email protected] T: 041 206 24 02 Engehaldenstrasse 4, 3012 Bern [email protected] T: 031 631 37 13 Hirschengraben 11, 3011 Bern [email protected] T: 031 312 20 01 Dählhölzliweg 12, 3000 Bern 6 [email protected] [email protected] g T: 031 359 23 27 Papiermühle-Strasse 172, 3003 Bern [email protected] T: 031 322 80 55 [email protected] n.ch T: 031 324 84 01 Zentralstrasse 18, 6002 Luzern [email protected] T: 041 228 41 46 Zentralstrasse 18, 6002 Luzern [email protected] T: 041 228 42 38

Anhangsverzeichnis

Anhang 2:

Beobachtungsbogen

Inszenierungen der Bergbahnen: teilnehmende Beobachtung

Tag/Ort/Kontaktperson:

Wetter:

Anreise:

Talstation:

Bergfahrt:

Bergstation:

Restaurants/Schneebar:

Pisten/Skilifte:

Eindruck:

Anzahl Leute vor Ort:

Talfahrt:

Abreise:

79

80 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

Anhang 3: Fragebogen der schriftlichen Gästebefragungen Winter 2002 Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, lieber Gast Wir freuen uns, dass Sie sich für einen Besuch auf unserem Berg entschieden haben. Im Rahmen einer Studie untersuchen wir, das Institut für Tourismuswirtschaft ITW der Hochschule für Wirtschaft Luzern gemeinsam mit den Bergbahnunternehmen die Bedeutung von Inszenierungen und Erlebniswelten bei Bergbahnen. Ein wichtiger Teil dieser Studie ist eine Befragung der Gäste. Wir bitten Sie, sich einige Minuten Zeit für das Ausfüllen dieses Fragebogens zu nehmen. Es werden in diesem Rahmen Ihre Einschätzungen sowohl zu bestehenden wie auch zu noch nicht realisierten Angeboten und Gestaltungselementen gefragt. Ihre wertvolle Mitarbeit trägt wesentlich zum guten Gelingen des Proje ktes bei. Mit Ihrer Teilnahme an der Umfrage haben Sie die Möglichkeit, einen attraktiven Preis zu gewinnen. Nähere Angaben dazu finden Sie unten am Ende dieser Seite. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt und ausdrücklich nur für diese Umfrage verwendet. Damit wir möglichst vollständige Angaben über Ihren Aufenthalt erhalten, bitten wir Sie, den Fragebogen erst kurz vor oder nach der Abreise auszufüllen und im bereits adressierten Briefumschlag abzugeben bzw. an uns zurückzuschicken. Eine Frankatur ist nicht notwendig! Für Ihre Mitarbeit danken wir Ihnen ganz herzlich und wünschen Ihnen einen angenehmen und erle bnisreichen Aufenthalt. Freundliche Grüsse Institut für Tourismuswirtschaft, Hochschule für Wirtschaft Luzern

Ines Fischer, wissenschaftliche Mitarbeiterin Preise: Unter allen Antwortenden der Befragung werden folgende Preise verlost: Ø Hauptpreis ist ein Wochenende im Hotel Terrace in Engelberg Ø und weiterhin jeweils 10 Tickets aus jedem beteiligten Gebiet. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Rechtsweg wird ausgeschlossen. Damit wir Ihnen bei einem Gewinn den Preis zustellen können, bitten wir Sie, nachstehend Ihre Adresse anzugeben. $_______________________________________________________________________________

Vorname, Name: Anschrift: PLZ, Ort: Besten Dank und viel Glück! Für allfällige Fragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Ines Fischer, Tel. 041 228 42 38, ITW/HSW, Zentralstrasse 18, CH-6002 Luzern

Anhangsverzeichnis

81

A)

Frage zu den Bedürfnissen

1)

Lieber Gast, Sie haben heute hier einiges erlebt. Welches dieser Bilder gibt am ehe sten wieder, was Sie heute hier primär gesucht haben? (Bitte nur 1 Bild ankreuzen!) Natürlich ist das schwierig, bitte überlegen Sie, wo Sie sich am ehesten zuordnen würden.

o Natur

o Aktivität

o Unterhaltung/Fun

B)

Fragen zum heutigen Aufenthalt

2)

Kreuzen Sie bitte jetzt an wie zufrieden Sie insgesamt mit Ihrem Aufenthalt hier waren! q

q

unzufrieden

3)

q

q zufrieden

Welches waren die Hauptgründe Ihres Aufenthaltes? Bitte geben Sie nur die drei für Sie wichtigste n Gründe an!

o Erholung und Entspannung o Zeit mit Partner/in, Familie verbringen o Ruhe geniessen o Events, Spass und Unterhaltung o Gruppenerlebnisse o Landschaft und Natur erleben

4)

q

o Wetter (frische Luft, Schnee, Sonne) o Panorama, Aussicht o sportliche Aktivitäten, aktiv sein o zuschauen und visuelle Kontakte o gute Erreichbarkeit, bequeme Anreise o andere:_________________________

Was hat Sie heute hier besonders beeindruckt? Bitte geben Sie ebenfalls nur die drei für Sie wichtigsten Eindrücke an!

o Ruhe und Besinnung o Aussicht und Bergpanorama o Landschaft o Natur o Freiheit und Weite o Möglichkeiten zu sportlichen Betätigung o Etwas Neues ausprobieren können

o Unterhaltung und Fun o Gruppenerlebnisse o Kennenlernen interessanter Leute o Romantik o schönes Wetter o Fahrt in der Gondelbahn, auf dem Lift o Servicequalität der Bergbahn o andere:_________________________

82 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

C)

Fragen zu Angeboten und Gestaltungselementen

Um die Möglichkeiten und Grenzen einer Inszenierung von Bergbahnen zu überprüfen, benötigen wir von Ihnen Aussagen zu den wahrgenommenen sowie gewünschten Angeboten und Gestaltungselementen. 5)

Welche der folgenden Angebote und Gestaltungselemente haben den Erlebniswert Ihres heutiges Besuches bei uns geprägt? Bitte kre uzen Sie: ¬ zuerst an, wie wichtig Ihnen alle diese Elemente sind, - beurteilen Sie dann, ob Sie diese Elemente heute bei uns bemerkt haben und ® danach nur für diejenigen, die Sie auch bemerkt haben (-), wie zufrieden Sie mit diesen waren! ¬

-

®

Habe ich bemerkt: unzuunwichtig wichtig ja nein frieden

zufrieden

Informationen an Bahnstation, beim Parklatz

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Architektur der Gebäude

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Inneneinrichtung der Gebäude

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Farbliche Gestaltung der Gebäude

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Bildschirme mit Live-Bildern oder Videos

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Musik in Gebäuden oder in Wartebereichen

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Musik in der Gondel

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Farbliche Gestaltung der Gondeln

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Informationen in den Gondeln

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unterschiedliche Restaurants

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Schneebar, Sternbar

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Angebote für Kinder

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Persönliche Betreuung der Gäste

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Spezielle Bekleidung der Mitarbeitenden

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Themen-, Rund- und Panoramawege

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Events

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83

Anhangsverzeichnis

D)

Frage zur Themengestaltung

Zur Umsetzung neuer Gestaltungselemente und Angebote bedarf es eines tragfähigen und vor allem originellen Leitthemas. 6)

Welche der folgenden Themen können Sie sich hier in diesem Gebiet als Leitidee für die Angebotsgestaltung vorstellen? unpassend

passend

Kultur und Kunst

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Natur und Landschaft

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Pflanzen- und Tierwelt

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Märchen

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Kinderfiguren

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Zwerge

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Zauberer

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Drachen

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Gletscher

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Moore und Moorlandschaft

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Biosphärenreservat

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Edelweiss

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Murmeltiere

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Wellness-Mountain

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Mythos Gotthard

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Alpwirtschaft

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Schratten-Sage

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Kraft -Berg

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Sonnen-Berg

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Wilder Westen

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Folklore -Berg

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Heidi

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84 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

E)

Frage zu neuen Angeboten und Gestaltungselementen bei Bergbahnen

Zu einzelnen, zukünftigen Angeboten und Gestaltungselementen interessiert uns Ihre persönliche Einschätzung. 7)

Welche der folgenden, neuen Angebote und Gestaltungselemente könnten Ihren Erlebniswert in diesem Gebiet beeinflussen? Verschlechterung

Verbesserung

Musik im Wartebereich und bei den Transportanlagen

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Grosse Video-Leinwände im Wartebereich

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Spezielle Lichtgestaltung in den Stationen

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Videoraum

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Anstrahlen der Bergbahn am Abend bzw. in der Nacht

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Verbreitung von Düften und Aromen im Wartebereich

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Themenbezogene Dekorationen in den Stationen

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Themenspezifische Inneneinrichtung

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Farbliche Gestaltung der Stationen

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Themenspezifische Restaurants

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Kinderbetreuung

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Animation der Gäste

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Spezielle, themenbezogene Bekleidung der Mitarbeitenden

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Attraktionen, an denen Sie sich persönlich beteiligen können

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Thematische Ausstellungen

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Fahrattraktionen mit Fun-Charakter

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q

Anhangsverzeichnis

85

F)

Frage zu den Gesamteindrücken

8)

Bitte beurteilen Sie den Gesamteindruck Ihres heutigen Besuches hier im Gebiet anhand der folgenden Ausprägungen!

unterhaltsam

q

q

q

q

q

q

q

langweilig

anstrengend

q

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q

q

q

q

q

erholsam

freundlich

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q

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q

q

abweisend

künstlich

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q

q

q

q

q

natürlich

für Kinder

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für Erwachsene

ruhig

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q

lebhaft

zeitintensiv

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q

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q

kurz

preiswert

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q

q

q

q

q

teuer

G)

Frage zu den Erlebnissen

9)

Zum Schluss möchten wir gerne noch von Ihnen wissen, wie Sie Ihre Eindrücke hier erlebt haben. Bitte kreuzen Sie das für Sie Zutreffende an! Trifft zu

Trifft nicht zu

Ich habe die heutigen Erlebnisse überwiegend als Einzelperson, ganz persönlich erlebt.

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Für mich waren es heute mehrheitlich Erlebnisse in der Gruppe (Familie, Freunde und Bekannte).

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q

Ihre Bemerkungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................................

86 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

H)

Angaben zu Ihrer Person und zum Aufenthaltsort

10)

Dürfen wir Sie noch um einige Angaben zum Aufenthalt und Ihrer Person bitten?

Wetter:

q sonnig

Aufenthaltsort:

q Andermatt q Brunni q Klewenalp q Marbach

Aufenthaltsdauer:

q bewölkt

q Nebel, Schnee, Regen q Pizol q Sörenberg q Titlis

in Stunden

in Tagen

Geschlecht:

o weiblich

o männlich

Familienstand:

o Alleinstehend

o Paar

o Familie, Kinder

Begleitung:

o alleine

o mit Partner, Partnerin

o mit Familie, Kindern

o mit Gruppe

o mit Freunden, Bekannten o andere:__________

Ausbildung:

o Grundschule o Mittelschule

o Berufslehre o Höhere Berufsbildung

o Hochschule

Anreise:

o Bahn/Postauto o Auto

o Bus/Reisecar o Flugzeug

o andere:_________

Herkunft:

Wo haben Sie Ihren ständigen Wohnsitz? Bitte tragen Sie die Postleitzahl (4oder 5-stellig) sowie den Lände rcode ein.

Anzahl Personen: Geburtsjahr:

a) Postleitzahl: b) Ländercode : bspw. Schweiz: CH; Deutschland: D; usw.

Bitte geben Sie den ausgefüllten Fragebogen direkt am Ticketschalter der Talstation ab oder senden Sie ihn im beigelegten, frankierten Antwortcouvert an: Institut für Tourismuswirtschaft, HSW Luzern, Zentralstrasse 18, 6002 Luzern Wir versichern Ihnen die absolut vertrauliche Verwendung Ihres Fragebogens.

Vielen Dank für Ihre freundliche Unterstützung! P.S.: Wer den Fragebogen direkt an der Talstation abgibt, erhält eine kleine Überraschung!

Anhangsverzeichnis

87

Anhang 4: Fragebogen der schriftlichen Gästebefragungen Sommer 2002 Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, lieber Gast Wir freuen uns, dass Sie sich für einen Besuch auf unserem Berg entschieden haben. Im Rahmen einer Studie untersuchen wir, das Institut für Tourismuswirtschaft ITW der Hochschule für Wirtschaft Luzern gemeinsam mit den Bergbahnunternehmen die Bedeutung von Inszenierungen und Erlebniswelten bei Bergbahnen. Ein wichtiger Teil dieser Studie ist eine Befragung der Gäste. Wir bitten Sie, sich einige Minuten Zeit für das Ausfüllen dieses Fragebogens zu nehmen. Es werden in diesem Rahmen Ihre Einschätzungen sowohl zu bestehenden wie auch zu noch nicht realisierten Angeboten und Gestaltungselementen gefragt. Ihre wertvolle Mitarbeit trägt wesentlich zum guten Gelingen des Projektes bei. Mit Ihrer Teilnahme an der Umfrage haben Sie die Möglichkeit, einen attraktiven Preis zu gewinnen. Nähere Angaben dazu finden Sie unten am Ende dieser Seite. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt und ausdrücklich nur für diese Umfrage verwendet. Damit wir möglichst vollständige Angaben über Ihren Aufenthalt erhalten, bitten wir Sie, den Fragebogen erst kurz vor oder nach der Abreise auszufüllen und im bereits adressierten Briefumschlag abzugeben bzw. an uns zurückzuschicken. Eine Frankatur ist nicht notwendig! Für Ihre Mitarbeit danken wir Ihnen ganz herzlich und wünschen Ihnen einen angenehmen und erle bnisreichen Aufenthalt. Freundliche Grüsse Institut für Tourismuswirtschaft, Hochschule für Wirtschaft Luzern

Ines Fischer, wissenschaftliche Mitarbeiterin Preise: Unter allen Antwortenden der Befragung werden folgende Preise verlost: Ø Hauptpreis ist ein Wochenende im Hotel Terrace in Engelberg Ø und weiterhin jeweils 10 Tickets aus jedem beteiligten Gebiet. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Rechtsweg wird ausgeschlossen. Damit wir Ihnen bei einem Gewinn den Preis zustellen können, bitten wir Sie, nachstehend Ihre Adresse anzugeben. $_______________________________________________________________________________

Vorname, Name: Anschrift: PLZ, Ort: Besten Dank und viel Glück! Für allfällige Fragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Ines Fischer, Tel. 041 228 42 38, ITW/HSW, Zentralstrasse 18, CH-6002 Luzern

88 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

I)

Frage zum Hauptbedürfnis

11)

Lieber Gast, Sie haben heute hier einiges erlebt. Welches dieser Bilder gibt am ehesten wieder, was Sie heute hier primär gesucht haben? Bitte kreuzen Sie nur 1 Bild an! Das ist natürlich schwierig, bitte überlege n Sie, wo Sie sich am ehesten zuordnen würden.

o Natur

o Aktivität

o Unterhaltung/Fun

J)

Fragen zum heutigen Aufenthalt

12)

Kreuzen Sie bitte jetzt an wie zufrieden Sie insgesamt mit Ihrem Aufe nthalt hier waren! q

q

unzufrieden 13)

q

q zufrieden

Welches waren die Hauptgründe Ihres Aufenthaltes? Bitte geben Sie nur die drei für Sie wichtigsten Gründe an!

o Erholung und Entspannung o Zeit mit Partner/in, Familie verbringen o Ruhe geniessen o Events, Spass und Unterhaltung o Gruppenerlebnisse o Landschaft und Natur erleben

14)

q

o Wetter (frische Luft, Sonne) o Panorama, Aussicht o sportliche Aktivitäten, aktiv sein o zuschauen und visuelle Kontakte o gute Erreichbarkeit, bequeme Anreise o andere:_________________________

Was hat Sie heute hier besonders beeindruckt? Bitte geben Sie ebenfalls nur die drei für Sie wichtigsten Eindrücke an!

o Ruhe und Besinnung o Aussicht und Bergpanorama o Landschaft o Natur o Freiheit und Weite o Möglichkeiten zu sportlichen Betätigung o Etwas Neues ausprobieren können

o Unterhaltung und Fun o Gruppenerlebnisse o Kennenlernen interessanter Leute o Romantik o schönes Wetter o Fahrt in der Gondelbahn, auf dem Lift o Servicequalität der Bergbahn o andere:_________________________

Anhangsverzeichnis

K)

89

Fragen zu Angeboten und Gestaltungselementen

Um die Möglichkeiten und Grenzen einer Inszenierung von Bergbahnen zu überprüfen, benötigen wir von Ihnen Aussagen zu den wahrgenommenen sowie gewünschten Angeboten und Gestaltungselementen. 15)

Welche der folgenden Angebote und Gestaltungselemente haben den Erlebniswert Ihres heutiges Besuches bei uns geprägt? Bitte kreuzen Sie: ¬ zuerst an, wie wichtig Ihnen alle diese Elemente sind, - beurteilen Sie dann, ob Sie diese Elemente heute bei uns bemerkt haben und ® danach nur für die unter - mit „ja“ bemerkten Angebote wie zufrieden Sie mit diesen waren!

¬

unwichtig

wichtig

-

®

Habe ich bemerkt:

Nur ausfüllen, wenn unter - ja!

ja

nein

unzufrieden

zufrieden

Informationen an Bahnstation, beim Parklatz

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Architektur der Gebäude

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Inneneinrichtung der Gebäude

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Farbliche Gestaltung der Gebäude

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Bildschirme mit Live-Bildern oder Videos

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Musik in Gebäuden oder in Wartebereichen

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Musik in der Gondel

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Farbliche Gestaltung der Gondeln

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Informationen in den Gondeln

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

unterschiedliche Restaurants

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Schneebar, Sternbar

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Angebote für Kinder

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Persönliche Betreuung der Gäste

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Spezielle Bekleidung der Mitarbeitenden

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Themen-, Rund- und Panoramawege

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

Events

q q q q q

q

q

q

q

q

q

q

90 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

L)

Frage zur Themengestaltung

Zur Umsetzung neuer Gestaltungselemente und Angebote bedarf es eines tragfähigen und vor allem originellen Leitthemas. 16)

Welche der folgenden Themen können Sie sich hier in diesem Gebiet als Leitidee für die Angebotsgestaltung vorstellen? unpassend

passend

Kultur und Kunst

q

q

q

q

q

Natur und Landschaft

q

q

q

q

q

Pflanzen- und Tierwelt

q

q

q

q

q

Märchen

q

q

q

q

q

Kinderfiguren

q

q

q

q

q

Zwerge

q

q

q

q

q

Zauberer

q

q

q

q

q

Drachen

q

q

q

q

q

Gletscher

q

q

q

q

q

Moore und Moorlandschaft

q

q

q

q

q

Biosphärenreservat

q

q

q

q

q

Edelweiss

q

q

q

q

q

Murmeltiere

q

q

q

q

q

Wellness-Mountain

q

q

q

q

q

Mythos Gotthard

q

q

q

q

q

Alpwirtschaft

q

q

q

q

q

Schratten-Sage

q

q

q

q

q

Kraft -Berg

q

q

q

q

q

Sonnen-Berg

q

q

q

q

q

Wilder Westen

q

q

q

q

q

Folklore -Berg

q

q

q

q

q

Heidi

q

q

q

q

q

Anhangsverzeichnis

M)

91

Frage zu neuen Angeboten und Gestaltungselementen bei Bergbahnen

Zu einzelnen, zukünftigen Angeboten und Gestaltungselementen interessiert uns Ihre persönliche Einschätzung. 17)

Welche der folgenden, neuen Angebote und Gestaltungselemente könnten Ihren Erlebniswert in diesem Gebiet beeinflussen? Verschlechterung

Verbesserung

Musik im Wartebereich und bei den Transportanlagen

q

q

q

q

q

Grosse Video-Leinwände im Wartebereich

q

q

q

q

q

Spezielle Lichtgestaltung in den Stationen

q

q

q

q

q

Videoraum

q

q

q

q

q

Anstrahlen der Bergbahn am Abend bzw. in der Nacht

q

q

q

q

q

Verbreitung von Düften und Aromen im Wartebereich

q

q

q

q

q

Themenbezogene Dekorationen in den Stationen

q

q

q

q

q

Themenspezifische Inneneinrichtung

q

q

q

q

q

Farbliche Gestaltung der Stationen

q

q

q

q

q

Themenspezifische Restaurants

q

q

q

q

q

Kinderbetreuung

q

q

q

q

q

Animation der Gäste

q

q

q

q

q

Spezielle, themenbezogene Bekleidung der Mitarbeitenden

q

q

q

q

q

Attraktionen, an denen Sie sich persönlich beteiligen können

q

q

q

q

q

Thematische Ausstellungen

q

q

q

q

q

Fahrattraktionen mit Fun-Charakter

q

q

q

q

q

92 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

N)

Frage zu den Gesamteindrücken

18)

Bitte beurteilen Sie den Gesamteindruck Ihres heutigen Besuches hier im Gebiet anhand der folgenden Ausprägungen! Bitte nur ein Kreuz pro Zeile setzen!

unterhaltsam

q

q

q

q

q

q

q

langweilig

anstrengend

q

q

q

q

q

q

q

erholsam

freundlich

q

q

q

q

q

q

q

abweisend

künstlich

q

q

q

q

q

q

q

natürlich

für Kinder

q

q

q

q

q

q

q

für Erwachsene

ruhig

q

q

q

q

q

q

q

lebhaft

zeitintensiv

q

q

q

q

q

q

q

kurz

preiswert

q

q

q

q

q

q

q

teuer

O)

Frage zu den Erlebnissen

19)

Zum Schluss möchten wir gerne noch von Ihnen wissen, wie Sie Ihre Eindrücke hier erlebt haben. Bitte kreuzen Sie das für Sie Zutreffende an! Trifft zu

Trifft nicht zu

Ich habe die heutigen Erlebnisse überwiegend als Einzelperson, ganz persönlich erlebt.

q

q

Für mich waren es heute mehrheitlich Erlebnisse in der Gruppe (Familie, Freunde und Bekannte).

q

q

Ihre Bemerkungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................................

Anhangsverzeichnis

P)

Angaben zu Ihrer Person und zum Aufenthaltsort

20)

Dürfen wir Sie noch um Angaben zum heutigen Aufenthalt und Ihrer Person bitten?

Wetter:

q sonnig

Aufenthaltsort:

q Andermatt q Brunni q Klewenalp q Marbach

q bewölkt

o weiblich

Begleitung:

o alleine o in Begleitung:

q Nebel, Regen q Pizol q Sörenberg q Titlis

Aufenthaltsdauer: bei Tagesaufenthalt in Stunden

Geschlecht:

93

oder bei mehrtägigem Aufenthalt in Tagen

o männlich Anzahl Erwachsene Anzahl Kinder

Geburtsjahr:

Ausbildung:

o Grundschule o Mittelschule

o Berufslehre o Höhere Berufsbildung

o Hochschule

Anreise:

o Bahn/Postauto o Auto/Motorrad

o Bus/Reisecar o Flugzeug

o Velo/Bike

o andere:_________

Wo haben Sie Ihren ständigen Wohnsitz? Bitte tragen Sie die Postleitzahl (4- oder 5-stellig) sowie den Lände rcode ein.

Herkunft: a) Postleitzahl:

:

b) Ländercode bspw. Schweiz: CH; Deutschland: D usw.

Bitte geben Sie den ausgefüllten Fragebogen direkt am Ticketschalter der Talstation ab oder senden Sie ihn im beigelegten, frankierten Antwortcouvert an: Institut für Tourismuswirtschaft, HSW Luzern, Zentralstrasse 18, 6002 Luzern Wir versichern Ihnen die absolut vertrauliche Verwendung Ihres Fragebogens.

Vielen Dank für Ihre freundliche Unterstützung! P.S.: Wer den Fragebogen direkt an der Talstation abgibt, erhält eine kleine Überraschung!

94 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

Anhang 5:

Fragebo gen der Befragung der Seilbahnen Schweiz 2003

Erlebnisorientierung der Angebote Schweizer Bergbahnen Sehr geehrte(r) Herr/Frau..... (persönliche Anrede) Die zunehmende Erlebnisorientierung in der Gesellschaft ist ein aktueller Nachfrage- und Angebotstrend. Von diesen Entwicklungen ist auch Ihre Bergbahn betroffen. Grundlegende Anpassungen auf der Angebots - und Vermarktungsseite sind notwendig. Die Vermittlung von Erlebnissen muss in die Produktgestaltung einbezogen und als Marketinginstrument gezielter genutzt werden. Die Inszenierung stellt dabei ein innovatives Instrument zur gezielten Schaffung und Verstärkung von Erlebnissen am und auf dem Berg dar. Was verstehen wir unter einer Inszenierung? Inszenierung ist ein Marketinginstrument zur gezielten Schaffung und Verstärkung eines zielgruppenorientierten Erlebnis-Settings (Umgebung oder Standort, die bzw. der Erlebnisse ermöglicht) mittels verschiedener Instrumente unter Berücksichtigung des Umfeldes (u.a. Wirtschaft, Politik, Umwelt und Gesellschaft) und der unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen (u.a. Finanzen, Marketing, Organisation und Mitarbeiter). Instrumente der Inszenierung sind z.B.: Einrichtung (u.a. Benutzerfreundlichkeit, Sauberkeit, Sicherheit), Akteure als Umsetzungsteam (z.B. durch Animation, Moderation, Freundlichkeit), Einbezug der Gäste als Publikum (Interaktion), Dramaturgie (z.B. Spannungsaufbau durch Offenheit und Verhüllung), Gestaltung (u.a. Architektur, Informationstafeln, Kleidung, Farbe) und die Technik (u.a. Ton und Licht). Grundlage ist ein Inszenierungskonzept. Den Kern einer Inszenierung bilden ein oder mehrere Themen. Erfolgreiche Beispiele solcher Inszenierungen sind die Freizeit- und Themenparks im In - und Ausland. Das Institut für Tourismuswirtschaft (ITW) der Hochschule für Wirtschaft Luzern untersucht diese aktuellen Entwicklungen gemeinsam mit dem Verband Seilbahnen Schweiz (SBS). Ziele des Projektes sind die Erfassung des aktuellen Standes der Nutzung von Inszenierungen und Erlebniswelten in der Schweizer Bergbahnbranche sowie die Erarbeitung von Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für Bergbahnen. Neben verschiedenen Fallstudien und Gästebefragungen bildet die Befragung der Schweizer Seilbahnunternehmungen einen wichtigen Teil dieser Studie. Wir bitten Sie deshalb, sich bewusst einige Minuten Zeit für das Ausfüllen dieses Fragebogens zu nehmen. Ihre wertvolle Mitarbeit trägt wesentlich zum guten Gelingen des Projektes bei. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt. Bitte senden Sie uns den ausgefüllten Fragebogen bis 31. Januar 2003 zurück. Als Dank für Ihre Unterstützung erhalten Sie auf Wunsch eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Befragung. Eine Präsentation ist für die Seilbahntagung am 30. April 2003 in Martigny vorgesehen. Für Ihre Mitarbeit danken wir Ihnen ganz herzlich! Verband Seilbahnen Schweiz

Fulvio Sartori Für allfällige Fragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung: Michael Straub, SBS, Tel.: 031 359 23 27, [email protected] und Ines Fischer, ITW/HSW Luzern, Tel.: 041 228 42 38, [email protected]

Anhangsverzeichnis

95

Teil 1: Beurteilung der Erlebnisorientierung allgemein bei Schweizer Bergbahnen 1) Erlebnisvermittlung mittels Inszenierungen wird sehr erfolgreich in Freizeit- und Themenparks angewendet. Wie beurteilen Sie die Erlebnisorientierung mittels Inszenierungen in Bezug auf die Angebote der Schweizer Bergbahnen insgesamt? q gering

q eher gering

q mittel

q eher gross

q gross

2) Der Erfolg von Inszenierungen in Themenparks basiert auf verschiedenen Faktoren. Welche dieser unten genannten Faktoren sind Ihrer Meinung nach wichtig für den Erfolg der Inszenierung einer Bergbahn? (maximal drei Nennungen!) o Thematisierung

o Qualität und Professionalität

o Kundenorientierung

o permanente Erneuerungen u. Erweiterungen

o Erlebnisdichte von Attraktionen

o Besucherlenkung

o Preissystem

o Design und Architektur

o andere:______________________________ 3) Bei der Inszenierung einer Bergbahn sind bestimmte Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Voraussetzungen für die Inszenierung einer Bergbahn? (maximal drei Nennungen!) q Berücksichtigung der vorhandenen natürlichen und kulturellen Standortfaktoren q ausreichend finanzielle Mittel für Erst- und Folgeinvestitionen q ausreichendes Marketingbudget q Vorhandensein einer Marketingkonzeption q Kenntnisse der Zielgruppen q Kompetenz der Mitarbeitenden q Akzeptanz bei Mitarbeitenden q Berücksichtigung des Umweltschutzes q Andere: ____________________________________________________ 4 ) Wie schätzen Sie den Inszenierungsbedarf der Schweizer Bergbahnen ein?

q gering

q eher gering

q mittel

q eher gross

q gross

Teil 2: Beurteilung der Erlebnisorientierung Ihrer Bergbahn 5) Wie beurteilen Sie die Erlebnisorientierung mittels Inszenierungen in Bezug auf Ihre Angebote? q gering

q eher gering

q mittel

q eher gross

q gross

6) Ein zentraler Aspekt einer Inszenierung ist das Leitthema. Haben Sie bei Ihrer Bergbahn eines oder mehrere solcher inszenierten Themen? (Bitte Zutreffendes ankreuzen und benennen!) q Ja, wir haben ein übergeordnetes Leitthema:

..........................................................................................

q Ja, wir haben ein übergeordnetes Leitthema und verschiedene Einzelthemen:

.......................................................................................... ........................................................................................... ..........................................................................................

q Ja, wir haben verschiedene Einzelthemen: (max. 3 Nennungen)

.......................................................................................... .......................................................................................... ..........................................................................................

q Nein, wir haben bisher noch kein konkretes Thema, planen aber eines einzubeziehen. q Nein, wir wollen auch zukünftig kein konkretes Thema integrieren.

96 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

7) Die Inszenierung dient der gezielten Schaffung und Verstärkung einer emotionalen Umgebung, welche Erlebnisse stimuliert bzw. verstärkt. Einige Bergbahnen verwenden bereits verschiedene Themen bei der Angebotsgestaltung. Bitte beurteilen Sie die folgenden Themen im Hinblick auf ihre Eignung für die Inszenierung Ihrer Bergbahn!

Kultur und Kunst Natur und Landschaft Pflanzen- und Tierwelt Märchen Kinderfiguren Zwerge Zauberer Drachen Gletscher Moore und Moorlandschaft Wellness Edelweiss Murmeltiere Sagen, Sagenwelt Wilder Westen Folklore Heidi Anderes:

unpassend q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q

eher unpassend q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q

weder noch q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q

eher passend q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q

passend q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q q

8) Wie beurteilen Sie die Bedeutung der nachfolgend aufgeführten Instrumente einer Inszenierung für Ihre Bergbahn? gering

eher gering

mittel

eher hoch

hoch

Thema (Leitthema, Einzelthemen)

q

q

q

q

q

Einrichtung (Architektur/Design, Dekorationen/Requisiten) Gestaltung (Atmosphäre, Farben, Bilder, Düfte)

q q

q q

q q

q q

q q

Technik (Musik/Ton, Licht, Video-/TV-Projektionen) Regie (Inszenierungskonzeption, Anweisungen)

q q

q q

q q

q q

q q

Dramaturgie (Besucherlenkung, Spannungsaufbau) Akteure (Animation, Interaktion, Betreuung, Bekleidung) Attaktionen (Fahrattraktionen, Themenwege, Events)

q q q

q q q

q q q

q q q

q q q

Andere:

q

q

q

q

q

Anhangsverzeichnis

97

9) Bitte geben Sie an, ob Sie die folgenden Inszenierungsinstrumente bereits nutzen oder demnächst nutzen wollen!

Inszenierungsinstrumente Einrichtung:

ja

nein

geplant

Themenspezifische Inneneinrichtung Themenbezogene Dekorationen und Requisiten in den Stationen

q q

q q

q q

Themenbezogene Architektur Spezielles Design Gestaltung:

q q

q q

q q

Anstrahlen der Bergbahn am Abend bzw. in der Nacht

q

q

q

Spezielle Lichtgestaltung in den Stationen Verbreitung von Düften und Aromen im Wartebereich Farbliche Gestaltung der Stationen und der Gondeln

q q q

q q q

q q q

Videoraum für Informations- und Unterhaltungsfilme

q

q

q

Video-Leinwand im Wartebereich (Projektionen) Spezielle Tontechnik Themenbezogene Musik im Wartebereich, in der Gondel

q q q

q q q

q q q

Einsatz von Informations- und Unterhaltungselektronik Dramaturgie:

q

q

q

Besucherlenkung mittels themenbezogener Informationen

q

q

q

Spannungsaufbau z.B. mittels Überraschungen Thematisierte Beschilderung

q q

q q

q q

Spezielle Wartezeitengestaltung bzw. Programm während Wartezeiten Akteure:

q

q

q

Animation und Betreuung der Gäste durch Mitarbeitende Interaktion und Einbezug der Gäste

q q

q q

q q

Spezielle Angebote für Kinder und Kinderbetreuung Themenbezogene Bekleidung der Mitarbeitenden Attraktionen:

q q

q q

q q

Themenspezifische Restaurants und Bars Attraktionen, wo sich Gäste persönlich beteiligen können

q q

q q

q q

Thematische Ausstellungen Themenwege Events

q q q

q q q

q q q

Fahrattraktionen mit Fun-Charakter Andere:

q

q

q

q

q

q

q

q

q

Technik:

98 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

10) Wie beurteilen Sie die Möglichkeit, sich mit den unten aufgeführten Inszenierungsinstrumenten gegenüber der Konkurrenz abzugrenzen und zu profilieren (Differenzierungspotenzial)? null

gering

mittel

hoch

sehr hoch

Thema (Leitthema, Einzelthemen)

q

q

q

q

q

Einrichtung (Architektur/Design, Dekorationen/Requisiten) Gestaltung (Atmosphäre, Farben, Bilder, Düfte)

q q

q q

q q

q q

q q

Technik (Musik/Ton, Licht, Video-/TV-Projektionen) Regie (Inszenierungskonzeption, Anweisungen) Dramaturgie (Besucherlenkung, Spannungsaufbau)

q q q

q q q

q q q

q q q

q q q

Akteure (Animation, Interaktion, Betreuung, Bekleidung) Attaktionen (Fahrattraktionen, Themenwege, Events) Andere:

q q q

q q q

q q q

q q q

q q q

11) Sowohl Inszenierungen wie auch das Marketing stützen sich idealerweise auf ein Konzept. Bitte kreuzen Sie alle unten genannten Aussagen an, die auf Ihre Bergbahn zutreffen! q q q q q

Wir haben ein Unternehmensleitbild, in welchem unser Thema verankert ist. Wir haben ein schriftlich formuliertes Marketingkonzept. Unsere Inszenierungen sind in das schriftlich formulierte Marketingkonzept integriert. Wir haben ein schriftlich formuliertes Inszenierungskonzept. Wir inszenieren gar nicht.

12) Wann nutzen Sie Inszenierungen als Marketinginstrument? q ausschliesslich im Sommer

q ausschliesslich im Winter

q im Sommer und Winter

13) Welchen Stellenwert in Bezug zu den anderen Marketinginstrumenten haben Inszenierungen Ihrer Meinung nach heute und in fünf Jahren für das Marketing Ihrer Bergbahn? heute:

q gering

q eher gering

q mittel

q eher gross

q gross

in 5 Jahren:

q gering

q eher gering

q mittel

q eher gross

q gross

14) Wie hoch ist der jährliche Anteil Ihres Marketingbudgets am Gesamtbudget?_______ % vom Gesamtbudget 15) Wie hoch schätzen Sie die Ausgaben für Inszenierungen (Investitions- und Betriebskosten für Inszenierungsinstrumente gemäss Frage 9) am Gesamtbudget? ____________% vom Gesamtbudget 16) Gehen Sie bei Ihren Inszenierungen Kooperationen mit touristischen u. nicht-touristischen Partnern ein? q ja

q nein

q geplant

Teil 3: Angaben zu Ihrem Unternehmen Unternehmung:

________________________________________SBS-Code:_______________

Ansprechpartner:

________________________________________________________________

Telefon:

_____________________________E-Mail______________________________

Wünschen Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Befragung? q ja

q nein

Bitte senden Sie den Fragebogen bis 31. Januar 2003 an Seilbahnen Schweiz, Dählhölzliweg 12, 3000 Bern 6, Telefax 031 359 23 10. Wir versichern, dass Ihre Angaben vertraulich und nur für die Untersuchung verwendet werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Anhangsverzeichnis

Anhang 6:

99

Interviewleitfaden der fokussierten Interviews (Sommer)

Begrüssung und Information Problemstellung, Nutzen der Teilnahme

1. Teil: offenes Gespräch (Erzählen Sie doch einmal.....) §

Erzählen Sie doch einmal, was Sie heute hier unternommen haben bzw. was Sie noch unternehmen wollen?

§

Was hat Sie besonders beeindruckt? Woran denken Sie? Was war bedeutsam, prägend, markant für Sie?

§

Was werden Sie Ihren Bekannten erzählen?

§

Wie fühlen Sie sich? Was hat dazu beigetragen?

2. Teil: standardisierter Leitfaden

Bitte beurteilen Sie jetzt Ihren Gesamteindruck des heutigen Besuches hier im Gebiet! unterhaltsam

q

q

q

q

q

q

q

langweilig

anstrengend

q

q

q

q

q

q

q

erholsam

freundlich

q

q

q

q

q

q

q

abweisend

künstlich

q

q

q

q

q

q

q

natürlich

für Kinder

q

q

q

q

q

q

q

für Erwachsene

ruhig

q

q

q

q

q

q

q

lebhaft

zeitintensiv

q

q

q

q

q

q

q

kurz

preiswert

q

q

q

q

q

q

q

teuer

Wenn Sie das Wort "…." hören, was verbinden Sie damit?

....................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................... Gefällt Ihnen die Musik in der Gondel, im Restaurant? Wie gefällt die „…..“?

....................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................... .......................................................................................................................................................

100 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

Welches dieser Bilder gibt Ihre Bedürfnisse und Motive am ehesten wieder? a) Natur

b) Aktivität

c) Unterhaltung/Fun

__________________________________________________________________________ Angaben zu Ihrer Person: o weiblich

o männlich

Ausbildung:

o Grundschule o Mittelschule

o Berufslehre o Höhere Berufsbildung

o Hochschule

Anreise:

o Bahn o Auto/Motorrad

o Bus o Flugzeug

o Velo/Bike o andere:_________

Geschlecht: Geburtsjahr:

Herkunft: Wo haben Sie Ihren ständigen Wohnsitz? Bitte tragen Sie die Postleitzahl (4 oder 5-stellig) sowie den Lände rcode ein. a) Postleitzahl:

b) Ländercode: bspw. Schweiz: CH; Deutschland: D; usw.

Aufenthaltsdauer: Anzahl Stunden bzw. Anzahl Tage bzw.

Mit wem sind Sie hier? o alleine o in Begleitung

Anzahl Erwachsene................

Anzahl Kinder.........................

Ich versichere Ihnen die absolut vertrauliche Verwendung Ihrer Angaben. Vielen Dank für Ihre freundliche Unterstützung! Als Dankeschön erhalten Sie eine Tageskarte....

A n h a n g sv e r z e i c h n i s

Anhang 7:

Themenevaluationskriterien

Oberthema Unterthemen

Angebotseignung

Breite/Segmentgrösse (Zielgruppen)

Einzigartigkeit (USP)

Kopierbarkeit Lebensdauer Saisonalität

Wetterabhängigkeit

Standorteignung

Investitionsbedarf

Ertragspotenzial

Kooperationspotenzial

101

102 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

Anhang 8:

Excel-Tabelle für Finanzteil

Name Bergbahn

Preis Tageskarte MO-FR

Höhe m.ü.M.

Preis Tageskarte SA-SO Preis Tageskarte durchschn.

0

1998 / 1999

1999 / 2000

2000 / 2001

2001 / 2002

in CHF

in CHF

in CHF

in CHF

Transportertrag Sommer

#DIV/0!

Transportertrag Winter

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

0

Transportertrag Total

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

0

#DIV/0!

0

0

andere Einnahmen neben Transport: xxx

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

xxx

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

xxx

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

xxx

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

xxx

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

Nettoertrag Total

0 #DIV/0!

0 #DIV/0!

0 #DIV/0!

0 #DIV/0!

Gesamtertrag

0

0

0

0

Werbung, Verkaufsförderung

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

Personenkosten in % v. Umsatz Cash-Flow Abschreibungen Cash-Flow-Rate in % zum Ertrag ausgewiesener Gewinn Dividenden Eigenkapital-Quote Total Anlagevermögen AV nur Bahnen Investition ins AV 200x Fremdkapital Liquiditätsmasse/Debitoren Verschuldungsfaktor

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

#DIV/0!

Anhangsverzeichnis

Anhang 9:

103

Zielgruppeneinschätzungstabelle

Name des Fallstudienpartners: _____________________________________

Gästegruppen

Sommer (Schätzung in %)

Winter (Schätzung in %)

100%

100%

unter 16 Jahren

16 bis 25 Jahre

26 bis 40 Jahre

41 bis 60 Jahre

über 60 Jahre

Summe

Datum:

_______________________________________________

Unterschrift:

_______________________________________________

104 A n h a n g s v e r z e i c h n i s

Anhang 10: Vorlage für ein Inszenierungsgrobkonzept 1

Ausgangslage

1.1

Beschreibung des Projektes

1.2

Beschreibung der Unternehmung

1.3

Einordnung in das Marketingkonzept

1.4

Ziele

2

Analyse des Inszenierungsumfeldes

2.1

Wirtschaft

2.2

Politik

2.3

Gesellschaft

2.4

Umwelt

3

Analyse der Inszenierungsrahmenbedingungen

3.1

Finanzen

3.2

Marketing

3.3

Mitarbeiter

3.4

Organisation und Infrastruktur

4

SWOT-Analyse und Schlussfolgerungen für die Inszenierungen

5

Inszenierungsgrobkonzept

5.1

Einleitung

5.2

Themenevaluation

5.3

Inhalte des Inszenierungsgrobkonzeptes

5.4

Kurzbeschreibungen der Inszenierungen

5.5

Budgetschätzung

5.6

Beschreibung der Umsetzungsmassnahmen

6

Schlussfolgerungen und Fazit

Anhangsverzeichnis

Anhang 11:

Feinraster für die einzelnen Inszenierungen (Inszenierungsdetailkonzept)

Beschreibung

Bild der Inszenierung

Zielgruppen Inszenierungsinstrumente: •

Regie



Dramaturgie



Einrichtung



Atmosphäre



Akteure



Technik und Effekte



Andere Instrumente

Standort Marketing/Kommunikation Mögliche Kooperationspartner Kosten Termin

105

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