Inklusion und Integration im Sport - zwei Seiten einer Medaille. Siggi Blum Mitgliederversammlung KSB Hochsauerlandkreis,

„Inklusion und Integration im Sport - zwei Seiten einer Medaille“ Siggi Blum Mitgliederversammlung KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2016 Vereinsentwick...
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„Inklusion und Integration im Sport - zwei Seiten einer Medaille“ Siggi Blum Mitgliederversammlung KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2016

Vereinsentwicklung

LSB/SJ

P1 Kinder Schule/Kita SV

Qualifizierung Lizenzen VIBSS VM

P2 Gesundheit …

Sporträume Förderung Umwelt …

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Bünde/Verbände

P3 Ältere …

Gender Frauen/Mädchen Männer/Jungen

P4 Leistungssport …

Integration/Inklusion

Sport und Inklusion im Verein

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LSB NRW Positionen: „Vielfalt im Sport gestalten – zu neuer Einheit wachsen in NRW“ „Vielfalt im Sport gestalten – gleichberechtigte teilhabe fördern“ Perspektivwechsel •von der Defizit- zur Potenzialperspektive •von der Ausländer- zur Integrationspolitik • Von Wohlfahrt und Fürsorge zur Selbstbestimmung • Von Patienten/-innen zu Bürgern/-innen • Von Problemfällen zu Trägern/-innen von Rechten MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

„Inklusion“ Daten und Fakten • Ca. zwei Mio. Menschen mit Behinderungen in NRW • Überwiegende Betreuung in besonderen Kita`s, Schulen, Behinderteneinrichtungen, Behindertensportvereinen • Geringe Teilnahme und Teilhabe in „Regelorganisationen“ • In den letzten Jahrzehnten immer wieder IntegrationsInitiativen MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Die UN-BRK als Motor einer dynamischen Entwicklung „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (UN-BRK) im Dezember 2006 von der UN-Generalversammlung verabschiedet. Ziel: Förderung der Chancengleichheit von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft sowie ihre selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilnahme und Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen Für den Sport Artikel 30 (5) maßgebend: „Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilnahme an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen“ MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Deutschland gehörte zu den Erstunterzeichnern der Konvention (30.07.2007) Nach Ratifizierung durch Bundestag und Bundesrat am 26.03.2009 für Deutschland in Kraft getreten Auswirkungen und bundes- und landesrechtliche Regelungen (z.B. 9. Schulrechtsänderungsgesetz in NRW) Bundesregierung im August 2011 zur Umsetzung der UN-BRK Nationalen Aktionsplan vorgelegt Landesregierung NRW in 2012 Aktionsplan „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“ verabschiedet Sport Bestandteil der Aktionspläne d.h. Inklusion im und durch Sport politischer Auftrag aber auch eigener Anspruch und vielfach bereits gelebter Alltag im Sport in NRW

MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

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Zentrale Herausforderungen: • Gelingende Inklusion erfordert Einstellungsänderungen. • Schaffung von vielfältigen Begegnungen zum Abbau auch von Ängsten, gemeinsame Erlebnisse Schaffen • Notwendigkeit eines (ausbalancierten) Managements von Traditionen und Neuerungsprozessen • „PR“-Arbeit nach innen, Mitglieder und Mitarbeiter „mitnehmen“ • Teilhabe nicht nur auf Sportpraxis beschränken • Künftige Rolle des Behindertensportverbandes/der Behindertensportvereine als bisherige Interessenvertreter für Menschen mit Behinderungen im Sport • Sicherstellung von notwendigen Ressourcen (ÜL, Qualifizierung, Sportstätten, Fahrdienste, Assistenz) • Wettkampf- und Leistungssport (Interessenkonflikte, Fairness, Prinzip der Chancengleichheit) • Gewährung von Wahlfreiheit • Barrierefreiheit (baulich, kommunikativ)

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Die Landesförderung Sport und Inklusion in 2016 Land NRW (MFKJKS) stellt in 2016 250.000,00 € zur Verfügung, „die der Schaffung inklusiver Angebote für Menschen mit und ohne Behinderungen der Sportvereine zu Gute kommen.“ Zielsetzung: Sportvereine sollen vielfältig unterstützt werden, inklusive Sportangebote zu entwickeln und umzusetzen. Maßnahmen: • Schaffung neuer sportlicher und/oder geselliger Angebote in Sportvereinen (einmalig oder dauerhaft) • Maßnahmen zur barrierefreien/-armen Gestaltung von Vereinsinformationen (z.B. Homepage, Broschüren etc. in leichter Sprache, Einsatz von Piktogrammen, Brailleschrift etc. bei Beschilderungen, Einsatz von Gebärdensprachedolmetschern u.v.a.m.)

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Abwicklung im Rahmen des Landesprogramms 1000x1000: • Vereine beantragen Förderung beim zuständigen Bund • Bund entscheidet im Rahmen seines individuellen Kontingents, anhand der örtlichen Bedarfe und der Qualität der Anträge, welche Vereinsmaß-nahmen gefördert werden. • Pro Verein ist eine Förderung in Höhe von 1.000,00 € möglich. • Förderung im Inklusionsbereich nicht an eine Kooperation Ganztag/KiTa gebunden. MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Qualifizierungsmöglichkeiten • Verankerung in ÜL-C Ausbildung: Kernkompetenz „Umgang mit Heterogenität“ • Konzipierung eine ÜL-Fortbildung: Vertiefung und Erweiterung des o.g. Ansatzes • Behinderungsspezifische Fortbildungen: Know how des BRSNW • Info-Veranstaltungen/Fortbildungen mehrerer SSB/KSB, u.a. auch im Zusammenhang mit „Sport im Ganztag“

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„Integration“ Daten und Fakten über 25 % Menschen mit Migrationshintergrund in NRW sie sind im organisierten Sport unterrepräsentiert • sowohl als Mitglieder • als auch als ehrenamtlich Engagierte insbesondere Mädchen und Frauen sowie Ältere mit Migrationshintergrund als besondere „Problemgruppen“ Integration in und durch Sport kein Automatismus MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Integrationsverständnis: Fünf Stand des Landessportbundes NRW Integrationsverständnis: Fünf Standpunkte des NRWzum pluralistischen (1)Landessportbundes vom Anpassungspostulat Verständnis (2) Integration heißt Einbindung (3) der Heterogenität von Migrantengruppen Rechnung tragen (4) Integration ist Normalität, Notwendigkeit und Bereicherung (5) Integration heißt Anerkennung von Eigenorganisation MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Fast 60 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht • Die Zahl der Flüchtlinge ist auf den höchsten Wert seit 1994 gestiegen. • 86% der Flüchtlinge weltweit (60 Mio.) suchen Zuflucht in ihrem eigenen Land oder in Nachbarländern (meist Entwicklungsländer) Anteil an der • Gesamtbevölkerung Europas: 0,05 % (Libanon: 28 %)

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Ausgangspunkte • Weltweite Migration Hohe Flüchtlingszahlen Geopolitische Lage: mittelfristig wenig Änderung • Nationaler Bedarf Aus-/Aufbau Willkommenskultur Mittel- und langfristige Integrationsarbeit • Möglichkeiten des organisierten Sports Hohe Engagementbereitschaft der Sportvereine Großes Integrationspotential der Sportvereine MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Ungeachtet der aktuellen „Belastungsproblematik“: Demographischer Wandel macht Zuwanderung notwendig! • Sicherung der Wirtschaftsleistung • Sicherung der Sozialsysteme • …auch Zukunftssicherung des Sports Prognose BAMF: Nettozuwanderung mind. 400.000 Menschen pro Jahr Langfristig und systematisch angelegte Einwanderungs- und Integrationspolitik erforderlich!

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Erfahrungswerte Sport/Flüchtlinge/Willkommenskultur Sondermaßnahme „Sport für Flüchtlinge in NRW“ (2015) • Knapp 1000 Sportvereine wurden mit jeweils 500 € für Aktivitäten in der Flüchtlingshilfe gefördert (Eigenmittel LSB und Sportfördermittel Sportministerium) • Über 1200 Anträge wurden gestellt (großes Engagement) • Perspektive 2016: 250.000,00 € Landesmittel (wie 2015) • Sporthilfe NRW e.V. unterstützt mit einem Zusatzvertrag in 2015 und 2016 MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Erfahrungsaustausch mit allen geförderten Vereinen „Integration von Anfang“ Neue Herausforderungen für die Vereine in der Ankommenssituation: •

Zugang zur Zielgruppe



Sprache



Transport



Traumatisierungen



Abschiebungen



Konfrontation mit Rechtspopulismus



Qualifizierung



Fluktuation, nachhaltige Angebote



Kommunikation zu den Vereinsmitgliedern (Vereinskultur) Wegweiser!

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Langfristiges Handlungskonzept (2016 – 2025) „Von der Willkommenskultur zur Integration“ Vier Handlungsfelder: • Nachhaltige Strukturen in der Fläche schaffen! • Vereinsmaßnahmen in der Willkommenskultur fördern! • Information und Kommunikation zum Thema „Flüchtlinge und Integration“ fördern! • Schulung und Beratung für Mitarbeiter/-innen in der Flüchtlingsarbeit fördern! MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Umsetzung Handlungskonzept 2016 Handlungsfeld - „Vereinsförderung“ 80 Stützpunktvereine („Integration durch Sport“) 430 neue Vereine („Integration durch Sport“ – Aufstockung 2016, bis 1.500,00 € /Verein über KSB ) 15 Vereine DOSB-Modellprojekt „Willkommen im Sport“ 500 Vereine „Sonderförderung Sport und Flüchtlinge“ (500,00 € pro Verein über LSB NRW) 32 BFD-Stellen mit Fluchtbezug bei Vereinen (davon 13 Flüchtlinge) MV, KSB Hochsauerlandkreis, 09.05.2015

Umsetzung Handlungskonzept 2016 Handlungsfeld - „Schulung und Beratung“ Ausweitung ÜL-C-Fortbildung „Fit für die Vielfalt“ Entwicklung und Umsetzung neuer Fortbildungen ViBSS-Beratung „Interkulturelle Öffnung“ 10 Infoveranstaltungen - „Rechtliche und steuerrechtliche Aspekte“ 10 GH- und 3 ÜL-C-Ausbildungen mit Flüchtlingen

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