Inhalt. Pick up. Pick-up im. Menschen und ihre Technik. Die bequeme Pizza

Pick-up im Aufsatzschreiben ist und bleibt Hand- und Kopfarbeit. Ein Pick up schreiben auch. Vielleicht träumt der eine oder die andere manchmal von ...
Author: Franz Eberhardt
1 downloads 2 Views 2MB Size
Pick-up im

Aufsatzschreiben ist und bleibt Hand- und Kopfarbeit. Ein Pick up schreiben auch. Vielleicht träumt der eine oder die andere manchmal von einer bequemeren Lösung. Wie wäre es, wenn wir Thema, Länge, Stil und einige Stichworte für einen Aufsatz in einen Automaten eingeben könnten, dazu auch unser Geburtsdatum, unser Geschlecht, den Namen der Person, die ihn korrigieren wird – und der Sechser-würdige Aufsatz wäre in fünf Minuten fertig?

Techno auf dem Bauernhof?!

Neugierde & Co Der Wunsch nach Vereinfachung der täglichen Arbeit und nach Arbeitserfolg hat Menschen zum Forschen und Tüfteln angetrieben. Das Streben nach Sicherheit und Macht oder die pure Neugierde ebenso. So haben die Menschen im Lauf der Geschichte immer mehr Techniken und technische Einrichtungen für alle Lebensbereiche entwickelt: für die Landwirtschaft, den Haushalt, den Krieg, den Sport, die Erforschung des Weltalls... Und es ist noch lange nicht alles erfunden, was es zu erfinden gibt. Nein, TechnIK!

Faszination und Bedenken

Spass und Arbeit

Viele ziehen täglich grossen Nutzen aus der Technik. Sie erleichtert ihnen das Leben und Arbeiten. Manche sind mit Faszination dabei, wo es ums Entwickeln, Bedienen und Warten technischer Errungenschaften geht. Sie haben die Technik im Blut. Alle haben wir Verantwortung für den Umgang mit der Technik. Sie brachte und bringt uns viel Gutes. Ihr Fortschritt erregt aber bis heute auch Widerstand und die Sorge, dass sie das Leben zu sehr beherrscht und zu viel zerstört.

Mit diesem Heft begegnet Pick up auch dem Pick-up. Das Pick-up ist der Teil des Ladewagens, der das Heu oder Gras vom Boden aufnimmt und zur Ladefläche befördert. Beim Fototermin haben wir beide zusammengebracht (Bild). Obwohl wir Pick up Nummer 7 scherzeshalber durch das Pick-up des Ladewagens laufen liessen, ist daraus nicht automatisch Pick up Nummer 8 geworden. Pick up schreiben bleibt eben Hand-, Kopf- und Knochenarbeit, wie Aufsatzschreiben auch. Und macht trotzdem Spass!

Technopark Bauernhof

Wir können über Technik nachdenken, mit ihr spielen, sie verstehen und bedienen lernen, sie bewusster nutzen und ihr neue Chancen geben. Dazu regt die- Jürg Rindlisbacher ses Pick up an. Wie immer konzentrieren sich die Themen rund um den Bauernhof, der auch als «Technopark» viele … g e lö st spannende Beispiele und Denkanstösse liefert.

XY

. hnrad S t a r ta h n r a d z u Zta f i n d e s t Hef on Z ie V

Diese Symbole geben Auskunft über die vorgeschlagene Arbeitsweise

2

Einzelarbeit

Recherchieren

Gruppenarbeit

Schreiben, protokollieren Gestalten

Details zu den Aufgaben in der Lehrerbeilage.

urchs ng, w quer d ne Anleitu ein i s e ei e n oder du hrittw te du sc kt erarbei en Proje roblem lös ein P t. kanns

Impressum Pick up ist ein Lernheft für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in der Schweiz. Erscheinung Pick up erscheint zweimal im Jahr in deutscher und französischer Sprache. Heft 9: Frühjahr 2002 Herausgeber AMS Agro-Marketing Suisse, Bern, Verein zur Förderung des Absatzes von schweizerischen Landwirtschaftsprodukten. Redaktion Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID

Texte: Grafik:

Matthias Diener, Luzern Jürg Rindlisbacher, LID

Atelier Bruckert/Wüthrich, Olten Titelfoto: Thomas Ledergerber, Olten Comics: Lukas Zbinden, Dampfwil Litho: Läderach Repro, Hindelbank Druck: Benteli AG, Wabern Papier: Chlorfrei gebleicht Bezug Für Lehrer und Schüler kostenlos bei: Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID, Weststrasse 10, 3000 Bern 6 Tel. 031 359 59 77, Fax 031 395 59 79 E-Mail: [email protected]

Zum Philosophieren. Drei Porträts aus Amerika, Bhutan und der Schweiz zeigen: die Menschen haben unterschiedlich Zugang zur Technik. – Welchen Zugang hast du?

8

6 Wie Physik fasziniert Zum Entdecken. Physik bekommt ein neues Gesicht, wenn du sie in Geräten und Einrichtungen rund um dich entdeckst und zu verstehen suchst.

8 Weißt du dir zu helfen? 12

Zum Zusammensetzen. Geräte auseinander nehmen, verstehen, reparieren, zusammenbauen. Und aufschreiben, wie sie funktionieren.

9 Der Aufgab(enaut)omat

15

Zum Erfinden. Ob du den Aufgabomaten oder einen praktischen Zaundurchgang für Biker erfinden willst: Hier steht, wie du vorgehen kannst.

10 Technik? – Natürlich! Zum Abheben. Der Solar- und Biobauer Jean Oppliger bringt Natur und Technik auf neue Art zusammen. Wie sieht dein Zukunftsbauernhof aus? Bringe deinen Traum an die Expo.02.

Inha lt

Pick up

4 Menschen und ihre Technik

12 Die bequeme Pizza Zum Testkochen. Pizza selbst gekauft oder selbst gemacht? Versuche beides und vergleiche die Vor- und Nachteile.

14 Wie gehen wir mit Druck um? Zum Überlegen. Manches, was uns das Leben erleichtert, wiegt schwer. Die Ackermaschinen zum Beispiel. Druck kann rasch in Stress umschlagen.

15 Muh-Reigen Zum Werken. In der Skulptur «Muh-Reigen» der Gebrüder Luginbühl treffen sich Technik, Kunst und Landwirtschaft. Willst auch du dich als Künstler oder Künstlerin versuchen?

16 Agrotechnorama Zum Vertiefen. Technik von heute und morgen an Messen, Technik von früher in Museen. Expoagricole, Wettbewerb, Pick up 1 bis 7, Moritz.

3

Foto: Thomas Ledergerber

6

Das bringt Technik

Menschen und ihre Technik Was ist Technik? Suche in verschiedenen Lexika oder im Internet (z.B. www.wissen.de) Definitionen zum Ausdruck «Technik». Erkläre dann mit eigenen Worten jemandem, was Technik ist und was alles dazu gehört.

Was bedeutet die Technik für die Menschen? Du kannst die folgenden Fragen mit Freunden oder in der Klasse diskutieren, oder du kannst deine Überlegungen in einem Schülerzeitungsartikel oder Aufsatz festhalten. • Du und die Technik: Welche Einstellung hast du zur Technik? Welches sind deine angenehmen oder schlechten Erfahrungen mit Technik? Welche Möglichkeiten erträumst du dir von der Technik? Wo würdest du der Technik Grenzen setzen?

Marc-André und Andréa Bory, Agriculteurs im Kanton Waadt

4

arbeiten auf ihrem Hof in Carrouge VD mit modernster Technik. Gemeinsam mit fünf andern jungen Bauern betreiben sie einen Stall für 100 Kühe. Auf dem leistungsstarken Melkkarussel mit 16 Plätzen melkt eine Person 85 Kühe pro Stunde. Ein Computer speichert die Milchwerte und bemisst die Futterrationen für die Tiere. 25 Jahre braucht es, um die 1,25 Millionen Franken für den Gemeinschaftsstall und die Einrichtungen abzuzahlen. Auch zur Produktion von Kartoffeln benutzen Borys die Saat- und Erntemaschinen gemeinsam mit andern Bauern. Dank der modernen technischen Ausrüstung ihres Betriebes können sie allein, ohne Saisoniers arbeiten und gleichzeitig die Zeit lockerer einteilen als früher.

• Jacob, Taschi, Marc-André und Andréa: Überlege, was Technik für sie bedeutet. Was unterscheidet sie voneinander? Wer ist in welcher Hinsicht am erfolgreichsten, wer ist am zufriedensten? Was hat das mit Technik zu tun?

Jacob Hostetler, Farmer in Indiana, U.S.A. hat weder Auto noch Traktor noch Elektrizität: Pferde ziehen den Buggy (Kutsche), den Pflug, die Heumaschinen, den Miststreuer. Einzig zum Streuen des Mists vom Pferdewagen aus benutzt Jacob einen kleinen Benzinmotor. Neben Mist düngt er Holzasche, chemische Dünger verwendet er nicht. Das Unkraut wird gejätet, die Kinder helfen dabei. Jacob gehört zu den Amischen, einer

strengen christlichen Glaubensgemeinschaft, die sich nicht von «der Welt» und ihrer Mode vereinnahmen lassen will. Amische Familien brauchen im Vergleich zu den Amerikanern nur etwa einen Zehntel der Energie. Trotzdem erwirtschaften sie vergleichbare Erträge und sie verstehen es auch, karge und abgewirtschaftete Böden wieder fruchtbar zu machen.

Taschi Dölma, Bäuerin in Bhutan, Asien bearbeitet ihr Land ohne jede Maschine. Ihr Mann erledigt die schweren Feldarbeiten. Er pflügt mit Ochsen und einem Holzpflug, der den Boden nur knapp aufbricht. Gesät wird von Hand, das Unkraut mit einer Hacke entfernt. Zur Ernte von Weizen und Gerste klemmt Taschi einige Ähren zwischen zwei waagrecht gehaltene Bambusstäbe und reisst die

Körner mit einem Ruck von den Halmen los. Buchweizen schneidet sie mit der Sichel und drischt ihn mit einer langen Holzgabel auf einer Bambusmatte. In Bhutan (zwischen Indien und Tibet, etwas grösser als die Schweiz, aber zehn Mal weniger Bewohnerinnen und Bewohner) arbeiten 80 Prozent der Menschen in der Landwirtschaft. Die meisten versorgen sich selbst und leben sehr genügsam.

• «Das bringt Technik»: Was sagen die Informationen dieser Seite aus über Vor- und Nachteile der Technik? Was erscheint dir positiv, was negativ?

1

… g e lö st reibe . B e s c hP r o b l e mm e i n e n das em Proble die

Gib d der schon t. So Ti t e l , g a n d e u t e o j e k t . Lösun es zum Pr rheit iche wird iel: S ll Beisp ühnersta im H

Zeitersparnis. Für das Pflügen eines Ackers von der Grösse eines Fussballfeldes brauchten im Jahr 1850 drei Mann mit Ochsen-gespann 100 bis 120 Stunden. Heute erledigt das ein Traktor-fahrer mit einem Dreischarpflug in 2 bis 3 Stunden. Entlastung und Belastung. Körperlich ist die Arbeit in der Landwirtschaft heute weniger hart als früher, weil sich viel Hand-arbeit mit Maschinen erledigen lässt. Neu aber bringen die höhere geistige Beanspruchung und die Hektik die Landwirte in Stress. Immer mehr Bauernfamilien brauchen Ferien, manche gönnen sie sich heute auch. Kosten. Für einen Traktor blättert der Bauer 60‘000 bis 80‘000 Franken hin. Ein ZuckerrübenVollernter kostet 500‘000, eine Rohrmelkanlage für 30 Kühe 30‘000 Franken. Lebensgefühl. Landwirte messen sich an Motorsport Veranstaltungen wie Wettpflügen oder Traktorpulling. Dabei gewinnt, wer mit dem Traktor einen bis zu 25 Tonnen schweren, speziellen Bremsschlitten auf einer 100 Meter langen Wettkampfbahn am weitesten ziehen («pullen») kann. Ertragssteigerung. Mit Züchtung und neuer Produk-tionstechnik sind die Erträge auf den Feldern und in den Ställen stark gestiegen. Im Jahr 1955 gab eine Schweizer Kuh durchschnitt-lich 3130 Kilogramm Milch pro Jahr, im Jahr 1996 5120 kg. Weizen erntete man 1955 3,18 Tonnen pro Hektare, 1996 waren es 6,73 Tonnen. Strukturwandel. Als Folge der Mechanisierung hat die Zahl der Schweizer Bauernhöfe zwischen 1955 und 1996 von 206‘000 auf 79‘500 abgenommen, die Zahl der dauernd Beschäftigten von 421‘000 auf 121‘000. Obwohl die verbleibenden Betriebe immer grösser und leistungsfähiger werden, müssen viele Bauernfamilien einem Nebenerwerb nachgehen oder den Hof aufgeben, weil sie zuwenig verdienen.

5

Fotos: Marc-André und Andréa Bory • Tina Joos-Bläuler • Markus Rediger

Seit es Menschen gibt, gibt es Technik. Technik hat den Menschen überhaupt zu dem gemacht, was er heute ist. Sie hilft überleben, macht das Leben bequem, verleiht Macht, fasziniert. Technik hat aber auch ihre Schattenseiten. Und nicht alle Menschen haben den gleichen Zugang zu ihr.

… g e lö st le Samm , s Info t v i e l e r d e i n P r o j edk o r d n e ü

die f ig sind un ). w i c h t s t - Z u s t a n d ü h n e r, s i e ( I c h s ra u b t H e n d s

u b Bsp: F Bäuerin a ht c wenn ürchen ni iesst… l t l h l c a s t S zeitig recht Collage aus landwirtschaftlichen Zeitschriften

Physik greif e n zum Be-

2

• Nebenan sind technische Systeme des Bauernhofes beschrieben. Zu welchen findest du ein Bild in der Collage? • In jedem technischen System steckt Physik. Welche der physikalischen Prinzipien (unten, A-T) gehört zu welchem System? Beispiel: Der fahrende Traktor bricht mit der schief gestellten Pflugschar den fest gepressten Boden auf. Physikalische Prinzipien: Kraft und Gegenkraft, schiefe Ebene (4K + 4E)

• Wähle eines der technischen Systeme aus und versuche es so zu verstehen, dass du es jemand anderem erklären kannst. Wie funktioniert es? Erkläre die physikalischen Prinzipien auch mit Zeichnungen oder Versuchen. • Hilfe findest du im Physikbuch, im Lexikon, bei jemandem in der Klasse, bei der Lehrerin oder dem Lehrer oder bei einer Fachperson (Bauer, Mechaniker).

Für Technik-Begeisterte • Wähle aus der Collage weitere technische Systeme und erkläre sie. • Entdecke im Schulhaus oder bei dir zuhause technische Systeme und ihre physikalischen Prinzipien. • Vertiefe dich auf einem Bauernhof , an einer Landmaschinen-Ausstellung oder auf Homepages (z.B. www.agriott.ch, www.matra.ch, www.rapid.ch) in den Bau und die Funktionsweise von Maschinen und Geräten.

Physikalische Prinzipien

6 In jedem Gerät stecken Techniken. Hinter jeder Technik verbergen sich physikalische Gesetze. Kannst du die physikalischen Gesetze ausfindig machen, die in Maschinen und Einrichtungen stecken?

Kraft = Gegenkraft Physiker erforschen, was in der Natur mit der unbelebten Materie geschieht, und erkennen Gesetzmässigkeiten: Warum ist der Himmel blau? Warum verdunstet Wasser? Warum fällt ein Fallschirmspringer langsamer als ein Stein? Techniker entwickeln Geräte

und Maschinen, die uns das Leben leichter machen. Dabei wenden sie die Gesetze der Physik an. Landwirte arbeiten mit den Geräten und Maschinen der Techniker und wenden selbst auch bei der täglichen Arbeit physikalische Gesetze an.

Wir alle nutzen das Wissen der Physiker und die Erfindungen der Techniker im Alltag.

A B C D E F G H I J K L M N O

Standfestigkeit Verhalten von Gasen unter Druck Aggregatzustände Spannung, Stromstärke, Leistung Schiefe Ebene Schwerkraft Überdruck Drehmoment, Drehzahl, Leistung Wärmetauscher Destillation Kraft und Gegenkraft Kraftübertragung in Flüssigkeiten Arbeit = Kraft x Weg Schwerpunkt Umwandeln von thermischer in mechanische Energie P Kraft und Hebelarm Q Elektrischer Stromkreis R Dichte bzw. spezifisches Gewicht S Unterdruck T Leitfähigkeit der Stoffe (Nichtleiter, Leiter)

Technische Systeme 1. Im Mähdrescher wird mit den Schüttlern das gedroschene Stroh geschüttelt. Die schweren Getreidekörner fallen nach unten, laufen dann über die Siebe und ein Luftstrom bläst von unten die Spreu (= kleine Halmteilchen) weg. 2. Der Bergtraktor hat einen besonders tief liegenden Schwerpunkt und einen breiten Radstand. 3. Die Schnecke des Mähdreschers ist ein Rohr mit einer spiralförmigen Stange im Innern. Sie befördert das Getreide aus dem Korntank heraus in einen Wagen. 4. Der fahrende Traktor bricht mit der schief gestellten Pflugschar die Erde auf. 5. Je weiter aussen man ein Brecheisen, einen Schraubenschlüssel oder eine Beisszange beim Arbeiten hält, desto weniger Kraft braucht es. 6. Die Zahnräder des Traktorgetriebes greifen ineinander und übertragen die Umdrehungen der Kurbelwelle des Motors auf die Antriebselemente: die Radachsen, die Zapfwelle, den Mähantrieb. 7. Der Flaschenzug: Mit einem Seil, das über zwei Rollen läuft, statt nur über eine, kann man eine Last mit halber Kraft heben. Mit vier Rollen braucht es nur einen Viertel der Kraft. 8. Frontlader, Hubwerk und Bremsen am Traktor funktionieren mit hydraulischer Kraft: Ein Druck auf einen Kolben von 3 cm2 Querschnitt, der über einen ölgefüllten Zylinder auf einen Kolben von 30 cm2 Querschnitt übertragen wird, verzehnfacht die Kraft. 9. Die Zitzenbecher der Melkmaschine und das Güllenfass sind geschlossene Systeme. Wenn man darin den Luftdruck unter den normalen Luftdruck senkt und ein Ventil öffnet, entsteht ein Sog. 10. Beim Pumpen entsteht im Traktorreifen ein Druck, der den Luftdruck seiner Umgebung (Barometerwert) übersteigt. 11. Im Heugebläse erzeugt ein Flügelrad einen Luftstrom, der das Heu auf den Heustock bläst. 12. Die Luft erwärmt sich beim Zusammenpressen im Kompressor oder in einer Pumpe. 13. Im Dieselmotor wird Luft stark zusammengepresst; dabei erhitzt sie sich auf 500 bis 600°C. Beim Einspritzen entzündet sich das fein zerstäubte Dieselöl spontan. Die frei werdende Energie bewegt den Kolben im Zylinder, der dann über die Pleuelstange die Kurbelwelle antreibt. 14. Milch ist beim Melken etwa 35°C warm und muss auf 4°C abgekühlt werden, um haltbar zu bleiben. Beim Abkühlen wird Wärme frei, die man zum Beispiel zur Erwärmung von Wasser nutzen kann. 15. Beim Schnapsbrennen wird vergorener Fruchtsaft langsam erwärmt, bis der Alkohol verdampft. Im Kühler kondensiert der Dampf und verflüssigt sich zu Schnaps. 16. Wer einen geladenen elektrischen Weidezaun berührt, erhält Stromstösse. 17. Der elektrische Weidezaun lässt sich mit einem isolierten Griff ohne Stromstoss öffnen. 18. Sicherungen verhindern eine Überhitzung elektrischer Anlagen und schützen so vor Bränden.

7

Aufg A utomat abe n

Aufgabomat

Täglich verlässt du dich auf technische

el fen?

Geräte und verschwendest keinen Gedanken daran, wie sie funktionieren. Wie reagierst du, wenn sie einmal

eisst du dir zu W

8

aussteigen?

Für Technikfreaks • Suche im Haushalt, im Altmetall oder auf dem Flohmarkt ein ausgedientes Gerät, Fahrzeug oder Spielzeug. • Schraube es auseinander und versuche zu verstehen, wie es funktioniert. • Setze es wieder so zusammen, dass es funktioniert.

9

Du bist allein mit dem Bike unterwegs, es läuft wie geölt. Plötzlich gibts beim Schalten bergauf einen Knall und ein Rattern, die Pedale drehen leer, das Rad bockt. Wie reagierst du?  Du wirfst dein Bike in den Strassengraben und kaufst dir ein neues.  Du zückst dein Handy und forderst Hilfe an.

 Du untersuchst dein Bike und versuchst den Schaden zu beheben. Wer versteht, wie Geräte und Systeme funktionieren, ist gut dran. Er oder sie weiss eher, sich im Pannenfall zu helfen. Bauern und Bäuerinnen gehören zu diesen Leuten: Sie kennen nicht nur ihre Tiere und Pflanzen, sondern auch ihre Maschinen und Geräte in- und auswendig.

Werde Erfinderin oder Erfinder

Erfinderinnen und Erfinder haben ein Auge für Arbeiten und Abläufe, die man bequemer, besser, schneller erledigen könnte. Der Weg zur Erfindung geht dann über bestimmte Stationen:

Wetten, du hast dich schon über mühsame Hand-, Fuss- oder Kopfarbeit geärgert und von einer Maschine geträumt, die das für dich bequemer erledigen könnte.

h

Der Traum vom bequemeren Arbeiten hat zur Erfindung des Mähdreschers geführt. Vor 80 Jahren wurde das Getreide noch von Hand geerntet (Schwarzweiss-Fotos). Erkennst du, wo der Mähdrescher die Arbeitsschritte 1 bis 8 erledigt?

A Schneidewerk B Dreschwerk C Schüttler

E

D Reinigung C B

F Motor Willi Loosli kennt sich mit seinen Maschinen aus und weiss sich zu helfen, wenn Reparaturen fällig sind.

4. Skizze. Zeichne eine mögliche Form deiner Erfindung und verbessere sie in mehreren Schritten.

D

A

5. Prototyp. Baue ein Modell oder einen Prototypen mit dem Metallbaukasten, aus Karton, Styropor, Holz, Metall usw.

Hier erklärt er Kaja, Jan, Micha und Nina, wie der Motor seines Traktors funktioniert.

6. Tests. Setze den Prototypen ein, verändere ihn, baue um, baue neu.

Vielleicht findet auch ihr mit eurer Klasse einen Bauern, eine Bäuerin oder einen Land-maschinenmechaniker, die euch eine Maschine oder ein Gerät erklären oder sogar ein ausgedientes Gerät zum Auseinandernehmen überlassen.

Fehlt es dir an Ideen? Hier sind einige Anregungen: • Zaundurchgang für Biker; naturschonende Vogelabwehr, Blumengiessanlage für die Ferienzeit; Beerenpflückgerät usw.

Achtung: Elektrische Geräte immer vom Strom nehmen! Vorsicht mit rotierenden und scharfen Teilen, Spannfedern und Flüssigkeiten!





• Du kannst auch Dinge neu erfinden, die es schon gibt, und sie mit den bestehenden Lösungen vergleichen: Ein Gerät zum Kirschen entsteinen, Kartoffeln schälen, Holz spalten, säen usw.



Für Sprachgenies • Notiere stichwortartig jeden Arbeitsschritt beim Auseinandernehmen des Gegenstandes.

• Zum Spass kannst du auch Unmögliches erfinden: Den Erfindomaten, die Velobahre, das Hochsicherheitstaschentuch, den Aufgabomaten usw.

• Gib allen Teilen einen Namen, der zu ihrem Aussehen oder ihrer Funktion passt. Schaue dann in der Gebrauchsanleitung, einem Lexikon oder einem Physikbuch nach, wie die Teile wirklich heissen.





 Zusammennehmen Fotos: Thomas Ledergerber • LID

Technisch Begabte und Sprachbegabte können sich für die Experimente auf dieser Seite zu perfekten Teams zusammentun.

  Mähen

• Schreibe eine Gebrauchsanleitung zum Zusammensetzen, zum Reparieren oder zur Bedienung des Gerätes.

Heisser Tipp:

2. Anforderungsprofil. Schreibe auf, welche Anforderungen deine Erfindung erfüllen muss. 3. Techniken. Überlege, welche Techniken du anwenden könntest. Benutze dazu das Physikbuch und vergleiche mit den Techniken auf den Seiten 6+7.

F

E Korntank

1. Projekt. Halte bei dir zu Hause, in der Schule oder anderswo Ausschau nach Arbeiten und Abläufen, die du mit einem geeigneten Gerät oder einer speziellen Einrichtung vereinfachen könntest.

 Trocknen  Auslegen  Dreschen  Wischen zum Reinigen  Spreu vom Weizen trennen 



 Einfüllen in Säcke

… g e lö s t

3

e imm Best mit . Z i e l w i l l s t d uc h e n s a u i d erre gena

Wa s P r o j e k t d ) ? d e m l - Z u s t a n hs soll (Sol : Fuc t ins gen piel Beis hts nich eindrin nac nerhaus Hüh nen. kön

Das Projekt Deltapark der Lehre entwickelte er sich bei einer Firma für Solartechnik zum Spezialisten.

Fotos: LID (J. Rindlisbacher, E. Moos-Nüssli)

10

Wer in den jurassischen Freibergen von Les Breuleux nach La Chaux-de-Fonds fährt, entdeckt bei Le Cerneux-Veusil einen Bauernhof mit besonderen Dächern. Hier wird nicht nur Gras, Getreide und Fleisch produziert, sondern auch Solarstrom und Solarwärme.

Als Junge hat Jean Oppliger Spielzeug geflickt oder Radios auseinander genommen und wieder zusammengesetzt. Heute ist er Biobauer und Solar-energie-Spezialist. «Dass man Licht in Strom umwandeln kann, fasziniert mich,» sagt er. Schon als Radioelektriker-Lehrling pröbelte er: Für 800 Franken – das waren vier LehrlingsMonatslöhne – kaufte er ein Sonnenpanel, erzeugte Strom und betrieb damit in seinem Zimmer einen Fernseher. Nach

Solartechniker blieb er auch, als er mit seiner Frau Esther 1986 den Bauernhof seiner Eltern in Le Cerneux-Veusil im Berner Jura übernahm. Bereits vorher hatte er auf dem dortigen Wohnhausdach eine Wärmeanlage installiert. Dank den 30 Quadratmetern Sonnenkollektor, dem dazugehörigen Wärmespeicher und einem Holzheizungsherd liess sich das ganze Wohnhaus mit nur soviel Holz heizen, wie es vorher für die Stube allein brauchte. Der «Solarbauer» erzeugt

heute auf seinem Hof Strom für zehn Einfamilienhäuser – nebst dem Strom für den eigenen Betrieb und Haushalt! Mit 450 photovoltaischen Elementen auf der südlichen Dachhälfte der Remise (Wagen, Geräteschuppen) und auf der Westseite der alten Scheune nutzt er die Sonne vom Morgen bis zum Abend aus. Den überschüssigen Strom speist er ins Netz ein. Das Elektrizitätswerk zahlt dafür nur einen sehr bescheidenen Preis. Trotzdem ist er von der Zukunft dieser Technik überzeugt. Auch Biogas fasziniert Jean Oppliger und er hat damit schon experimentiert. Aus der

Gülle einer Kuh lassen sich pro Tag 2 bis 3 Kubikmeter umweltfreundliches Biogas gewinnen. Doch der Prozess ist kompliziert, die Konstruktion der Anlagen anspruchsvoll, der Energiepreis im Vergleich zu Erdöl hoch. So brach er den Versuch nach drei Jahren ab, um sich ganz auf die Sonnenenergie zu konzentrieren. Als Biobauer nutzt Jean Oppliger die Solarenergie auch auf traditionelle Weise: Er produziert Biodinkel und Natura Beef. Denn ohne Sonnenlicht wachsen weder Gras noch Getreide und gibt es weder Holz noch Heu!

b ewer hof»: elle, Wettb fts-Bauern gen und Mod up k n n u ic n «Zuku ngen, Zeich 02 bei der P sind, 20 et reibu April gemeld ai Besch m 10. der an u (M o z n n s e e i t f r f die b etro in Mu n eing ricole io t g k a a o d p Re er Ex llt. n an d rgeste werde ) r e vo b o t , i k e bis O Bern 6 ibts b , 3000 Infos g 0 e 1 r e e h s Nä h tstras w.lid.c p, Wes 77, ww Pick u 9 5 9 1 35 Tel. 03

Technik? – Natürlich! Prüfe Für was alles brauchst du Energie? Welcher Art? Woher kommt sie? Gehst du bewusst sparsam um mit Energie? Wo? Wo nicht? Warum? Warum nicht? – www.checkyourlife.ch bietet dir einen persönlichen Energie-Check an!

Experimentiere Versuche einmal, wie Jean Oppliger einen kleinen Bereich deines Energiebedarfs aus einer eigenen, erneuerbaren Quelle abzudecken: mit Solarstrom oder Solarwärme, mit Wind, Wasser, Holz oder Muskelkraft. Solarbaukästen verschiedener Grössen gibt es unter anderem bei www.conrad.ch, Conrad Elektronik-Versandhaus, Postfach 226, 4501 Solothurn.

Diskutiere Nicht alle Holländer sind vom Projekt Deltapark gleich begeistert. Was findest du daran gut, was bedenklich?

Träume

Technik belastet und verdrängt oft die Natur. Technik kann aber auch helfen, wieder naturschonender zu arbeiten. Sehr weit wollen es die Holländer Henk van Oosten und Jan de Wilt treiben. Sie haben den Deltapark entworfen. In einer sechsstöckigen, 400m x 1000m grossen Agrarfabrik im Rotterdamer Hafen sollen 300 000 Schweine, über eine Million Hühner, dazu Fische, Pilze und Chicorée, Blumen und Hors-Sol-Tomaten gezüchtet und verarbeitet werden. Dabei soll der hochtechnisierte Park umweltund tierfreundlicher sein als die gegenwärtige Landwirtschaft: Alle Abfallprodukte würden innerhalb des Hauses recycliert, Hühner und Schweine könnten auf Balkonen Meeresluft schnuppern, es gäbe keine Tiertransporte. Ein Windmühlenpark auf dem Dach würde die Energie liefern.

Bauernhöfe sind Energiehöfe

11

Auf Bauernhöfen wurde schon immer Energie produziert: Brennholz für die Wärme, Gras und Getreide als «Treibstoff» für Ochsen und Pferde, pflanzliche und tierische Öle und Fette für die Beleuchtung. Im 20. Jahrhundert wurden Erdöl, Erdgas und Strom die hauptsächlichen Energiequellen. Sie sind billiger und bequemer. Holz als erneuerbare Energiequelle wird heute immer noch in grösserem Rahmen genutzt. Erst wenige Bauern mit technischem Können, Pioniergeist und Umwelt-bewusstsein produzieren neue Formen erneuerbarer Energie wie Solarstrom und Biogas. Wirtschaftlich ist dies allerdings noch wenig interessant.

Immer, wenn er mich sieht, kriegt er einen Energie-Schub

Wie sollte deiner Meinung nach der ideale Bauernbetrieb der Zukunft aussehen? Zeichne ihn und beschreibe, wie er funktioniert. Oder noch besser: Baue ein Modell und beteilige dich am Wettbewerb! Auch nachwachsende Rohstoffe sind Energiequellen. Zum Beispiel wird aus Raps Biodiesel hergestellt.

em

1. Abwägen der Zutaten, computergesteuert, gemäss Rezeptur. 2. Kneten des Teiges, maschinell 3. Gären des Hefeteiges im Teigkessel, bei Raumtemperatur 4. Austragen des Teiges auf ein Förderband. 5. Formen des Teig-Bandes auf die gewünschte Dicke mit verschie-denen Rollvorrichtungen; zuletzt stupft eine Walze Löcher in den Teig, wie mit einer Gabel.

7 5 8

A Z Z I P r e n i e d u z

8. Auftragen der Tomatensauce mit einer Dosiermaschine. 9. Backen während einiger Minuten auf Schamottsteinen bei Temperaturen über 300 °C. 10. Abkühlen der Böden auf spiralig laufenden Bändern, sechs Minuten.

2

15. Bereitstellen der Liefermengen auf Paletten und Transport in die Verkaufsstellen bei minus 20°C.

12. Tiefkühlen im Schockkühler auf minus 30°C. 13. Verpacken der tiefgekühlten Pizzas in eine Folienpackung, dann in Einzelschachteln; mit Packmaschinen. 3 bis 4 Personen, die gleichzeitig von Auge kontrollieren. 14. Etikettieren (Preis, Data) und verpacken in 10er Kartons.

11

11. Belegen des Bodens mit Käse, dann mit den vorbereiteten Zutaten und Gewürzen, je über ein Förderband, bei gewissen Pizzaarten von Hand.

12 Selbst gekauft Grüne Gläser im Keller oder selbst gemacht? Die Bäuerin Marlyse Gerber vom Hof

6. Gären des Teigbandes in einem Gärschrank

Wähle im Laden eine Fertigpizza aus. Mache zu Hause oder im Hauswirtschaftsunterricht die gleiche Art Pizza selbst, vom Teig bis zum Belegen.

7. Ausstechen der Pizzaböden aus dem laufenden Teigband mit einer Ausstechwalze.

Teste und vergleiche die selber gemachte und eine entsprechende FertigPizza, indem du sie gleichzeitig zwei oder drei Testpersonen servierst.

13b 13a

14

10

Diskutiere: Wie sind die Pizzas geschmacklich im Vergleich? Was bringt es, selber zu kochen? Welche Vorteile haben Fertig-menus? Wo sind die Nachteile von beidem? Wie ist das Koch- und Essver-halten in eurer Familie?

La Pâturatte bei Le Bémont JU kauft kaum Fertigprodukte. Dafür verkauft sie selber eingemachtes Obst, hausgemachten Sirup und Konfitüre auf dem Biomarché in Saignelégier. Sie kennt verschiedene Techniken zum Konservieren von Früchten, Beeren und Gemüse: Heisseinfüllen, Dörren, Tiefkühlen und Vakuumieren. Diskutiere: Welche Tech-niken zum Konservieren kennst du von zu Hause? Welche hast du schon ausprobiert? Macht es heute noch Sinn, Früchte und Gemüse selber haltbar zu machen?

13

Ein Beruf mit Zukunft Lebensmitteltechnologen und -technologinnen verarbeiten landwirtschaftliche Rohstoffe industriell zu Lebensmitteln. Sie steuern und überwachen automatische Verarbeitungs- und Verpackungsanlagen. Auch Rohwarenannahme, Qualitätskontrolle und Produkteentwicklung gehören zu ihren Aufgaben. Die Lehre dauert drei Jahre und kann in verschiedenen Bereichen abgeschlossen werden: Schokolade / Backwaren / Frühstücksgetränke, Kinder- und Kraftnährmittel / Suppen, Saucen, Bouillons. Mehr Info: www.berufsberatung.ch

4 L

… g e lö st dir D e ngke a u s , swe stand Zu ösung

lm Sol , auch die zu n, mehrere glichst ö e r m füh sche – utopi lliert. utoliessa arndetai ensch W hr/ ü rc h Bsp: T it Schaltu hbarin/ mat m e ruft Nac aun a n l a g s i c h e re r Z fuchs

Fotos: Matthias Diener • Christoph Studer

Zu Besuch in der JOWABäckerei Gränichen AG. Es duftet nach Hefe, ein endloses Teigband rollt heran und vorbei, verschwindet in einem Kasten. Ein Mann überprüft die Maschinen, er grüsst, er lacht, flieht vor dem Fotoapparat. Bis zu 6000 Tiefkühl-Pizzas pro Stunde werden hier fabriziert. Hochstehende Technik braucht es dazu... und zehn bis zwanzig Leute. Einige wenige steuern und überwachen die Maschinen, die andern kontrollieren bestimmte Produktionsabläufe, greifen bei Bedarf ein, belegen gewisse Pizzatypen von Hand. Eben wird Pizza Americana hergestellt, ein dicker Teigboden, belegt mit tomato, cheese, ham, mushroom. Bis zum Tiefkühlen und Verpacken sind die meisten Arbeitsschritte die gleichen wie daheim in der Küche. Nur eben: es läuft hoch technisch!

e u q

12

b

Convenience Food boomt. Fixfertig zubereitete Menus kaufen, daheim kurz erwärmen, anrichten, geniessen! Convenience ist das englische Wort für «Bequemlichkeit, Komfort». Hinter diesem Komfort steckt eine Menge hochstehender Technik.

st du m

So kom

• Wo erlebst du im Alltag Druck? Welcher Druck ist für dich positiv, welcher negativ? Wo beobachtest du Druck bei Freunden oder in der Familie? Was sind die Ursachen? • Was tust du, wenn der Druck zu gross wird? Kennst du Gegenmassnahmen? Wo suchst du Hilfe? Blumentopfversuch: Fülle zwei Blumentöpfe mit Gartenerde. Im einen lässt du sie locker, im andern stampfst du die möglichst nasse Erde fest. Stecke Feuerbohnen, giesse regelmässig, beobachte die Entwicklung und vergleiche.

Im verdichteten Boden versickert das Regenwasser langsamer.

Die Bauern setzen ihre Maschinen bodenschonend ein, indem sie • leichte Fahrzeuge verwenden • den Reifendruck auf 0,8 bar absenken, oder noch tiefer • breite Reifen mit grossem Durchmesser wählen oder das Traktorgewicht durch Doppelbereifung verteilen • nur genügend trockenen Boden befahren

14

Fotos: Thomas Ledergerber • Wolfgang Sturmy

So lösen die Bauern das Bodendruck-Problem:

Lust auf dein eigenes Werk

15

Regen dich der Muh-Reigen und der Blick in die Luginbühl’sche Werkstatt an, dich selber fantasievoll ans Werken zu machen? – Bei der Lehrerin oder beim Lehrer erhältst du einen Katalog von Stichworten, die dir den Start ermöglichen.

Zuerst haben wir ein Modell im Massstab 1:10 gemacht. Doch eine Skulptur entsteht erst richtig während des Bauens. Diese Skulptur wurde an eine Wand gehängt, daher durfte sie nicht zu schwer sein. Zuerst

Zum Überlegen, Aufschreiben, Diskutieren:

Reigen war unser erster gemeinsamer Auftrag. Der Ort, wo er hinkam, bestimmte die Grösse der Skulptur, sonst konnten wir machen, was wir wollten. Die Migros war Auftraggeberin. Daher war es klar, dass wir etwas zum Thema “Lebensmittel” machten. So kamen die Pflüge,

Die Bauern sind gefordert. Sie müssen immer mehr, schneller und preisgünstiger produzieren. Das geht am besten mit modernen, grossen Maschinen.

Jetzt steht der Bauer vor einer kniffligen Aufgabe: Er muss den Boden intensiv nutzen und ihn gleichzeitig schonen. Wie würdest du das Problem lösen? Schreibe auf und vergleiche dann mit «So lösen die Bauern…» (Kasten unten rechts).

Im Leben ist es wie mit dem Boden: Technik erleichtert das Leben, verstärkt aber den Druck, wo es ihn vorher nicht gab. Der Bauer zum Beispiel kann beim Kauf teurer Maschinen finanziell unter Druck kommen. Dagegen helfen Maschinenringe, wo mehrere Bauern die Maschinen gemeinsam nutzen. Oder Gespräche mit einem Berater. Oder der Mut zur Betriebsumstellung.

haben wir den Eisenrahmen gemacht, dann die Pflüge und die schweren Teile hinein montiert. Andere Teile habe ich speziell aus leichtem Blech gefertigt: das grüne M, die Wolken, das Gewitter und den Blitz. Brutus hat die Kühe gegossen. Iwan hat das Förderband gefunden, er machte die kniffligen, beweglichen Teile.

Der Boden muss etwas hergeben, damit die Bauernfamilie und wir davon leben können. Deshalb wird er gepflügt, geeggt, bepflanzt, gedüngt, gejätet, abgeerntet.

Schwere Maschinen setzen den Boden unter Druck. Vor allem wenn er nass ist, werden die Hohlräume vermindert, die Luft geht ihm aus. Der Boden verdichtet und gibt weniger her. Wie und warum kann dir ein Bauer näher erklären. Oder teste selber (Blumentopfversuch nebenan).

die Kühe, die Lebkuchenbleche dazu. Das Alphorn steht für die Schweiz, das grüne, bewegliche M für die Migros.

Ackerboden besteht zu 50 Prozent aus Hohlraum. Die andern 50 Prozent sind Steine, Sand, Schluff, Ton, Humus. Wie ein Schwamm hält gesunder Boden einen Teil des Regenwassers zurück. Im Boden wimmelt es von Bodenlebewesen.

um?

«Der Muh-

Manche Dinge, die unser Leben erleichtern sollen, bringen auch neuen Druck. Wer nicht unter die Räder kommen will, braucht Taktik und Gefühl – wie der Bauer beim Bearbeiten des Bodens.

Muh-Reigen

DRUCK

Ich empfehle Schülern, die so etwas machen wollen, ein Jahr lang nur Material zu sammeln und sich davon inspirieren zu lassen. Brauchen werden sie nur einen Bruchteil. Wichtig ist, das Material zu beherrschen, damit arbeiten zu können. Dann kostet es weniger Nerven und gibt keine Unfälle. (Und lachend zum Schluss:) Aber die Lehrer können ja meistens alles.»

Wie gehen wir mit

Auch das Material inspirierte uns. Mötschwil, wo wir arbeiten, ist ein Bauerndorf im Emmental. Daher gibt es in unserem Material-Sammelsurium viel Alteisen aus der Landwirtschaft, so die Pflüge mit all ihren schön geformten Teilen, aber auch Industrieabfälle, die wir umformen. in Der Muh-Reigen ist einem halben Jahr entstanden, natürlich mit Pausen dazwischen.

= B sp : Z a u n rb e it s- u n d a e in fa ch , fw ä n d ig , si ch e r, k o st e n a u … d a u e rh a ft

Die Künstler-Gebrüder Luginbühl haben diese Skulptur geschaffen: Iwan der Elektriker, Brutus der Zimmermann, Basil der Hammerschmid. Basil erzählt über die Entstehung.

s t lassen Wie leich irklichen? w r e den sich ve rf ü ll e n si W ie g u t e n d ? a Soll-Zust te ch n is ch

Muh-Reigen, 1996, Mechanisches Relief, 450 x 165 cm, Migros Marktgasse Bern. Im Muh Reigen geben sich Kunst, Technik und Landwirtschaft die Hand. Die Skulptur ist vor allem aus Eisen gemacht, einzelne Teile sind beweglich. Die Elemente haben Namen: Sternensäge, Wolkenbruch, Lebkuchenpilger, Alpenhorn, Traktorenthron.

P r ü f e dtie : a r ia n e n s Lösung v ie

Foto: Luginbühl

5

…gel öst

Ich habe ALLES im Griff!

Wir freuen uns auf Post von euch.

Ausflugziele «Technopark Bauernhof» Messen Frühling: BEA in Bern, LUGA in Luzern Herbst:

COMPTOIR Suisse in Lausanne, OLMA in St.Gallen

Winter:

28.11. bis 2.12. 2002: AGRAMA, Schweizerische Landmaschinenschau in Bern, www.agrama.ch

Wettbewerb Wie sieht euer ZukunftsBauernhof aus? Beschreibt ihn, zeichnet ihn, und erstellt am besten ein Modell. Pick up will die Ideen der Pick up-Leserinnen und -Leser an der Expoagricole ausstellen. Die Expoagricole ist die Ausstellung der Schweizer Landwirtschaft an der Expo.02 in

Siehe auch Seite 10/11

Murten. Für die besten Arbeiten gibt es je einen Betrag in die Klassenkasse. Genaue Informationen zum Wettbewerb findet ihr auf www.lid.ch und auf einem Faltblatt, das ihr bei der Pick up-Redaktion bestellen könnt.

Pick up Nr. 9 erscheint im Frühjahr 2002 als

Sonderheft

Museen Agrotechnorama Tänikon bei Aadorf TG Ausstellung über die Entwicklung der Landtechnik mit 750 Ausstellungsstücken: Traktoren, Maschinen, Geräte, Modelle, Grossfotos. www.fat.ch (Rubrik «Agrotechnorama»), Telefon 052/368 31 31 Schweizerisches Museum für Landwirtschaft und Agrartechnik, Burgrain, Alberswil LU www.museumburgrain.ch, Telefon 041/980 28 10 Musée Romand de la Machine Agricole, 1276 Gingins VD Telefon 022/369 33 11 Milchwirtschaftliches Museum, Kiesen, BE Telefon 031/781 18 44 Lokale Museen Es gibt vielerorts lokale Museen mit Ausstellungsstücken und Bildern zur technischen Entwicklung der Landwirtschaft.

Der technische Fortschritt lässt sich auch bei uns nicht aufhalten.

16

704 005

Unsere Adresse: Redaktion Pick up Weststrasse 10 3000 Bern 6 E-mail: [email protected]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft verlagert sich jetzt vom Feld…

zur Expoagricole, der Landwirtschaftsausstellung im Rahmen der Expo.02 Ich bestelle folgende Pick up-Ausgaben: __ Nr. 1 (130508): Markt für Lebensmittel __ Nr. 2 (130516): Natur und Landwirtschaft __ Nr. 3 (130524): Tourismus und Landwirtschaft __ Nr. 4 (130532): Berufe rund um die Landwirtschaft __ Nr. 5 (130540): Pflanzen in der Landwirtschaft __ Nr. 6 (130559): Landwirtschaft und Europa __ Nr. 7 (130567): Tiere in der Landwirtschaft __ Nr. 8 (130575): Technopark Bauernhof

Vorname und Name Strasse, PLZ, Ort

Einsenden an: Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID), Weststrasse 10, 3000 Bern 6, Fax 031 359 59 79

…in den Stall.

6

…g elö st ie S e t z e du m , g n u ös beste L Schritt.

ür nd S c h r i t t f , o b A u fw a n d u . e il e e m rt stim n Beu ü r d i c h estimmen; Erfolg f eb , nen ngröss Bsp: Zau l auflisten, berech ritte Materia ffen; Arbeitssch bescha , Zaun bauen. planen