Inhalt. Die Herausforderung. Vielfalt in Europa

Die Herausforderung Brauchen wir die EU? Mit Europa ist die Europäische Union der 15 Länder gemeint, die EU. Brauchen wir die EU? Ist sie gefährlich? ...
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Die Herausforderung Brauchen wir die EU? Mit Europa ist die Europäische Union der 15 Länder gemeint, die EU. Brauchen wir die EU? Ist sie gefährlich? Bringt sie uns neue Möglichkeiten? – Die Meinungen sind geteilt. Mit diesem Heft könnt ihr auf Tuch-

und Nachteilen der EU-Politik. Mit den offenen Grenzen kommt vieles in Gang. Was im Grossen als Gewinn erscheint, erlebt man im Kleinen oft als Verlust. Da bleibt nur Wendigkeit, Beweglichkeit, wie in der Stierkampf-Arena.

Die EU im Internet erkunden Beweglichkeit kannst auch du in diesem Pick up üben. Das Thema EU bietet sich geradezu an, im World Wide Web erkundet zu werden. Daher findest du in jedem Kapitel einen Surf-Tipp, mit dem du das Thema vertiefen kannst und dich in Zukunft auch effizienter im Internet bewegen wirst. Das lohnt sich.

Dem Stier spielerisch begegnen Die EU entwickelt sich gegenwärtig kräftig. Wir Schweizer werden uns in den nächsten Jahren weiter mit ihr befassen müssen. Information ist ein Mittel gegen die schleichende Angst, die bezüglich EU weit herum wie ein Gift wirkt. Indem du dich informierst, lernst du den Stier kennen. Dann steigst du anders in die Arena und kannst ihm spielerischer begegnen als vorher. Viel Vergnügen!

Was ist wo? Das Klima, der Boden und die Bauern geben der Landwirtschaft Europas verschiedene Gesichter. Daran erkennst du die Länder.

6 Einheit in Europa Mind Map. Seit 50 Jahren wächst Europa zusammen. Eine recht komplizierte Geschichte. Doch wenn du sie aufzeichnest, wird sie dir klarer.

Gespräche mit Bauern. Wie leben Bäuerinnen und Bauern mit der EU? Wir fragten in Österreich, Frankreich und Norwegen. Wo fragt ihr?

11 Ötzi 2000 im Jogurtland

12 Die Gescharrtvasper

Foto: Matthias Diener

13 Kein Land ohne Landwirtschaft

Manche meinen, der Stier wolle uns Schweizer auf die Hörner nehmen und durch die Luft wir- Von Gewinn und Verlust beln. Doch wenn wir aufhören zu fuchteln mit unserer Flagge, Bäuerinnen und Bauern aus dann steht das Tier still, unbeEuropa erzählen in diesem teiligt, als ob es uns nicht gäbe, Pick up von den Vorteilen und frisst gleich wieder auf der eigenen Weide. – Europa braucht die Schweiz nicht.

Einzelarbeit

Gruppenarbeit

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Recherchieren Schreiben, protokollieren Gestalten

Details zu den Aufgaben in der Lehrerbeilage.

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Grenzenlos. Unsere Grenzen zu Europa werden durchlässiger, das Angebot grösser, die Preise kleiner. Kommt jetzt die grosse Freiheit?

fühlung gehen mit ihr, mit ihren Ländern, ihren Strukturen, ihren Bäuerinnen und Bauern.

Diese Symbole geben Auskunft über die vorgeschlagene Arbeitsweise

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8 Wachsen, weichen oder sich wandeln

Verstanden? EU-Vertragstexte sind für Laien schwer verständlich. Knacke die Sprache, jongliere damit, verblüffe die anderen.

Als ob es uns nicht gäbe

6

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Collage. Die Länder Europas stecken viel Geld in die Erhaltung der Landwirtschaft. Aus Ferienprospekten kannst du lesen, warum.

14 Wie verkauft ihr Schweizer Käse? Werber gesucht. In Europa wird mehr und mehr Käse gegessen. Neu ist jetzt der EU-Markt auch für uns Schweizer offen. Wie packt ihr die Chance?

Impressum Pick up ist ein Lernheft für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in der Schweiz. Erscheinung Pick-up erscheint zweimal im Jahr in deutscher und französischer Sprache. Heft 7: Frühjahr 2001 Herausgeber AMS Agro-Marketing Suisse, Bern, Verein zur Förderung des Absatzes von schweizerischen Landwirtschaftsprodukten. Redaktion Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID)

Texte:

Matthias Diener, Luzern Jürg Rindlisbacher, LID Grafik: Atelier Bruckert/Wüthrich, Olten Titelfoto: Thomas Ledergerber, Olten Blue Planet-Masterfile (Stier) Comix: Lukas Zbinden, Dampfwil Druck: Benteli AG, Wabern Papier: Chlorfrei gebleicht Bezug Für Lehrer und Schüler kostenlos bei: Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID), Weststrasse 10, 3000 Bern 6 Telefon: 031 359 59 77 Telefax: 031 395 59 79 E-Mail: [email protected]

Foto: Zefa/Stange, Meneken Piss Wahrzeichen von Brüssel

Du hast den Stier gereizt, hast ihm das rote Tuch mit dem weissen Kreuz unters Maul gehalten, hast gewinkt und gewedelt, bis er in Fahrt und Rage kam. Jetzt prescht er heran, schnaubt und stampft, dass die Sterne stieben. – Klar: Der Stier steht für Europa, du in den kurzen Hosen bist die Schweiz.

4 Vielfalt in Europa

16 Reisetipps Kontakt. Spuren, Kultur und Schule in Nachbarländern, Internetsuche, Briefkasten. Pick up 1 bis 5. Moritz

Inhalt

Vielfalt in Europa…

...dank dem Boden

1. Kombiniere die vier Bildpaare auf dieser Seite richtig. Sie zeigen vier wichtige Klimazonen Europas. Was findest du im Geographieatlas oder Geographiebuch über sie heraus (Namen, Gebiete, Besonderheiten)?

DK

IRL

2. Du wohnst mitten in Europa und kannst sicher in Windeseile allen umliegenden Ländern den richtigen Namen mit dem korrekten Kurzzeichen zuordnen

LV

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GB

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...dank den Bauern

NL

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D

B

L

In jedem Land bestimmen Klima und Boden, was die Landwirtschaft gut oder kaum produzieren kann. Die Unterschiede, die sich daraus ergeben, regten schon früh zum Tausch und Handel zwischen den Ländern an. Handelsleute führten Produkte ihres Landes auf Märkte jenseits der Grenze und kauften dort, was im eigenen Land nicht gedieh. Das brachte Pfiff und Pfeffer in die meist eintönige Küche unserer Vorfahren.

CZ SK

F

A

4 P

Polen

H

RO

I

E (du siehst sie auf dieser Doppelseite).

Charakteristische Produkte einzelner EU-Länder

Dä n

Bretagne

SLO

Finde dann auch heraus, welche Landwirtschaftsprodukte für welche der 15 Länder der Europäischen Union charakteristisch sind (fülle die richtigen Landeskürzel ein).

 Bisherige EU-Länder  Beitrittskandidaten

2. Wählt zu zweit ein Land Europas aus. Sucht im Geografiebuch Informationen und schreibt ein Porträt seiner Landwirtschaft: Klima, Boden und Gelände, Art der Betriebe, Entwicklung zur heutigen Form, Produkte und Bedeutung in der Wirtschaft des Landes. Stellt euch die Porträts in der Klasse gegenseitig vor.

BG

5

2. Lass dir von einem Bauern in der Nähe zeigen, welche Produktionsmethoden er anwendet und welche Produkte er erzeugt, die sein Vater oder Grossvater noch nicht kannten. Frage ihn nach den Zielen, Vorteilen und Nachteilen dieser Methoden.

1. Welche Produkte aus andern Ländern bereichern die In den letzten Jahren hat in vielen Ländern Europas der Anbau von Küche bei dir zu Hause? Gemüse, Setzlingen und Früchten unter Flachfolien, Hochtunnels Beobachte während einer und in Glashäusern deutlich zugenommen. Woche und liste auf.

GR CY Sizilien

Reis, Zitrusfüchte, Gemüse

Gemüse, Weizen, Obst, Wein

Milch, Schweine

Obst, Gemüse, Oliven, Wein

Schweine, Zuckerrüben

Milch, Getreide

Milch, Gemüse, Blumen

Milch, Schweine, Kartoffeln

Der Handel brachte aber auch die Bauern dazu, bisher unbekannte Pflanzen selbst anzubauen, zum Beispiel Kartoffeln, Mais und viele Früchte. Mit Züchtung, Bodenbearbeitung, Düngung und Schutz gegen Krankheiten versuchen die Bauern seit jeher, die Natur zu überlisten, um ihre Ernten zu sichern und zu steigern.

3. Diskutiert in Gruppen und in der Klasse, was die Bauern mit der Produktion unter Dach alles erreichen können, und was das für sie, für den internationalen Handel und für die Konsumenten bedeutet. INTERNET

Mit Suchmaschinen arbeiten Mit Suchmaschinen kannst du im World Wide Web nach Stichworten suchen. Du willst zum Beispiel herausfinden, was die Landwirtschaft Finnlands produziert. Tippe unter www.altavista.de die Suchbegriffe «landwirtschaft + finnland» ein. Was findest du? Was passiert, wenn du die Suchbegriffe änderst oder erweiterst?

• Landw. Lehrmittelzentrale, Zollikofen • Skandinavisches Fremdenverkehrsamt • AGROFOT

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Eine Hektare = 100 x 100 Meter entspricht etwa der Fläche eines Fussballfeldes.

Fotos: LID (Jürg Rindlisbacher) • ENIT • Agrar Press • Bernard Rio

Finnland

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Im Durchschnitt bearbeitet ein Bauer in der Europäischen Union 18,4 Hektaren (ha) Land. Die Betriebsgrösse ist aber von Land zu Land verschieden, von 69,3 ha in Grossbritannien bis 4,3 ha in Griechenland (Durchschnitt CH: 14,2 ha).

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FIN

Weizen in der Tundra? Rentiere in Sizilien? Zitronen in der Bretagne? Artischocken in Polen? – Da stimmt etwas nicht! Teste deine Europa-Kenntnisse und vertiefe sie.

Gr oss

...dank dem Klima

Flächen der EU-Landwirtschaftsbetriebe 80 70 60 50 40 30 20 10 em

Oliven und Orangen aus Italien, Milch und Gerste aus Dänemark, Trauben und Weizen aus Frankreich: Dank dem Klima, dem Boden und den Bauern hat Europas Landwirtschaft viele Gesichter.

1. Studiere die Grafik, suche darin möglichst viele Zusammenhänge und beschreibe sie in einigen Sätzen.

ha Land / Betrieb

Auch der Boden und das Gelände bestimmen die Landwirtschaft. Was angebaut wird und wie gross die Betriebe sein können, hängt davon ab, ob ein Boden karg oder fruchtbar ist und das Gelände flach oder steil, weitflächig oder kleingekammert.

Europa wächst seit 50 Jahren politisch und wirtschaftlich zusammen. Du gewinnst den Durchblick, wenn du die Informationen auf dieser Seite in einem Mind Map «Einheit in Europa» darstellst.

Grenzen machen sicher. Grenzen trennen aber auch. Wir müssen deshalb beides: Grenzen einhalten und Grenzen überschreiten. Das gilt nicht nur für uns persönlich, das gilt auch für Nationen.

Beispiel für ein Mind Map

Erfahre deine Grenzen

2. Überlegt einzeln und tauscht reihum aus: Wo und wann ist es mir wichtig, dazu zu gehören? Was mache ich, dass mir das gelingt? Was ist gut dabei, was schwierig? Ihr könnt auch über die

So entstand die EU Trage die Daten und Ereignisse auf einen Ast «Chronik» im Mind Map ein. Zeichne die Verträge auf einen Ast «Bündnisse» auf. 1951 F, D, I, B ,L, NL schliessen sich in der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, EGKS, zusammen. Die so genannte Montanunion will Handelshemmnisse zwischen den Mitgliedern abbauen. 1957 Die sechs Länder der Montanunion gründen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, EWG, und die Europäische Atomgemeinschaft, Euratom, mit dem Ziel, den Lebensstandard zu steigern.

gegenteilige Frage nachdenken: Wo und wann ist es mir wichtig, mich abzugrenzen?

Kannst du dir vorstellen, für ein Jahr in einem andern Land zu leben? YFU organisiert Austauschjahre für 15 bis 18-Jährige in dreissig Ländern. Dabei gibt es für Leute ab 15 Jahren auch Angebote als Alternative zum 10. Schuljahr. Unterlagen bekommst du bei YFU, Stadtbachstrasse 42, Postfach 8920, 3001 Bern, Tel. 031, 305 30 60. www.yfu.ch.

Jemand soll sich zu den Punkten 2 und 3 kurze Notizen machen. Berichtet dann in der Klasse darüber.

Das Mind Map – hier zum Thema «Party» – zeigt dir auf einen Blick das Ganze und die Einzelheiten.

7 1973 DK, GB und IRL werden Mitglied der EG. Zwischen EG und EFTA werden die Zölle beseitigt, ausser im Agrarbereich. 1981 Griechenland wird EG-Mitglied 1986 Mit dem Beitritt von Spanien und Portugal entsteht das Europa (EG) der Zwölf. 1989 Vorschlag für einen Europäischen Wirtschaftsraum, EWR, in dem der EG-Binnenmarkt auf die EFTALänder ausgedehnt wird. 1992 Maastrichter Verträge: Die EG beginnt auch in der Frage der Aussen- und Sicherheitspolitik und in der Justiz zusammen zu arbeiten. Unterzeichnung des EWR-Vertrages.

1960 CH, A, GB, S, DK, N, P errichten die Europäische Freihandelszone, EFTA, mit dem Ziel, die Zölle auf industrielle Erzeugnisse abzubauen.

1994 Die EG wird zur Europäischen Union, EU. Der EWR mit den EFTALändern (ohne die Schweiz) tritt in Kraft.

1967 Die Gemeinschaften EGKS und EWG werden zur Europäischen Gemeinschaft, EG.

1995 EU der 15: A, S, FIN werden Mitglied der EU. N lehnte 1994 den Beitritt ab.

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Jugendaustausch: Grenzen überschreiten

3. Zieht dann den Kreis in einer dritten Runde weiter: Wie erlebt ihr die Schweiz als kleines Land in Europa? Sorgt dafür, dass sich alle äussern können und die andern zuhören.

Organe Der Europäische Rat besteht aus den Staats- und Regierungsvorsitzenden der EU-Länder. Er stellt die Weichen für die gemeinsame Politik. Der Ministerrat besteht je nach Vorlage aus den 15 zuständigen Ministern der Mitgliedsländer, z.B. aus den Finanzministern für Finanzfragen, aus den Landwirtschaftsministern für Landwirtschaftsfragen. Er diskutiert Gesetzesvorlagen und verabschiedet sie. Die Kommission ist ein Schlüsselorgan der EU. Sie besteht aus zwanzig Vertretern der EU-Staaten. Sie ergreift Initiativen, um Gemeinschaftsrecht zu schaffen und überwacht die Einhaltung der Verträge durch die EU-Mitgliedsländer. Das Europäische Parlament ist ein Berufsparlament aus 626 Abgeordneten aller Länder der EU. Es nimmt zu den Vorschlägen der Kommission Stellung und entscheidet in vielen bedeutenden Fragen, so auch

über die Aufnahme neuer Mitglieder und die Zusammensetzung der Kommission. Der Gerichtshof wahrt das Recht in der Gemeinschaft. Er kann Mitgliedsländer zwingen, die EU-Richtlinien einzuhalten. Die Mitgliedsländer können hier gegen Entscheide der Kommission klagen. Der Rechnungshof überprüft den Finanzhaushalt der EU. Experten, Länderdelegationen und Übersetzer halten den Apparat in Gang.

Aktivitäten Wirtschafts- und Währungsunion Schaffung einer gemeinsamen Geldpolitik und einer europäischen Währung. Dazu wird die Wirtschaftspolitik koordiniert und die Mitgliedslän- der müssen daran arbeiten, wirtschaftlich stabil zu werden. Im Binnenmarkt der Europäischen Union können Güter, Geld, Dienstleistungen und Personen frei zirkulieren.

Agrarpolitik Der Agrarmarkt wird zentral geregelt, vor allem über die Preise. Ziel ist, die Überschuss-Produktion zu vermeiden und auch kostengünstiger zu produzieren. Innenpolitik Zusammenarbeit zwischen den Polizei-, Zoll-, Einwanderungs- und Justizbehörden der 15 Länder, um gegen Drogen, internationalen Betrug, Menschenhandel usw. vorzugehen und Massnahmen der Sozial-, Asyl- und Einwanderungspolitik zu regeln. Aussen- und Sicherheitspolitik Gemeinsames Vorgehen in Fragen der Aussenpolitik, der Verteidigung und beim Bewältigen von Konfliktsituationen in Europa.

Schweiz und EU Die Schweiz wickelt zwei Drittel ihres Aussenhandels mit Ländern der Europäischen Union ab. Politisch steht sie aber der EU fern. 1972 hat sie ein Freihandelsabkommen mit der EWG abgeschlossen. Damit blieb sie wirtschaftlich

nicht ganz im Abseits und wahrte doch ihre Selbständigkeit. Bis 1992 schloss sie über 100 bilaterale Abkommen mit einzelnen EU-Ländern. Im Mai 1992 stellte der Bundesrat ein Beitrittsgesuch zum EWR. Im Dezember 1992 lehnte aber das Volk mit 50,3 % der Stimmen den Beitritt zum EWR ab. Im Mai 2000 sagte das Volk an der Urne Ja zu den bilateralen Verträgen mit der EU. Diese regeln sieben Bereiche: Personenverkehr Stufenweise Einführung des freien Personenverkehrs. Luftverkehr Freier Zugang der schweizerischen Fluggesellschaften zum europäischen Luftverkehrsmarkt. Landverkehr Koordinierte Landverkehrspolitik zum Schutz des Alpenraumes. Landwirtschaft Erleichterung des Handels mit landwirtschaftlichen Produkten zwischen der EU und der Schweiz.

Technische Handelshemmnisse Gegenseitige Anerkennung von technischen Normen bei Industrieprodukten. Öffentliches Beschaffungswesen Verbesserter Zugang zu staatlichen Aufträgen. Forschung Mögliche Beteiligung von Schweizer Instituten an Forschungsprogrammen der EU.

Aktuelle Themen EU-Erweiterung Verhandelt wird seit 1998 mit den beitrittswilligen Staaten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern. Agenda 2000 Massnahmenpaket zur Modernisierung der gemeinsamen Agrarpolitik und der Politik zur Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts. Zudem wird ein

neuer Finanzrahmen bis zum Jahr 2006 aufgestellt. EURO Der EURO ist seit 1999 die offizielle Währung von 11 Mitgliedstaaten und wird schon im bargeldlosen Zahlungsverkehr verwendet. Banknoten und Münzen kommen ab 1. Januar 2002 in den Umlauf.

INTERNET

Mit Katalogen arbeiten Kataloge sind nach Themen geordnete Verzeichnisse, in denen du klar definierte Wissensgebiete findest, z.B. Fussball, Internet, Berufe. Versuche einmal mit Hilfe von www.de.yahoo.com im Internet die Informationen dieser Seite über die Europäische Union zu vertiefen. Folge aufs erste dem Pfad Staat und Politik>Europa >Europäische Union....

Foto: Youth for Understanding, Bern

1. Setzt euch in Vierergruppen zusammen. Jede(r) nimmt reihum eines der folgenden Wörter auf: Dabei, bedroht, beliebt, ausgeschlossen, in Ruhe gelassen, verpflichtet, frei, abhängig. Jede(r) sagt, was ihm dazu in den Sinn kommt. Die andern hören nur zu.

Entweder wir entwickeln uns weiter – oder wir verschwinden 8 Die Landwirtschaft Europas verändert sich total. Den Bauern stehen für die Zukunft drei Wege offen: Wachsen, weichen oder sich wandeln. Wir haben mit einem Bauern aus Frankreich und Österreich sowie einer Bäuerin aus Norwegen darüber geredet. Ihr könnt selbst Gespräche führen.

Francs, das ist mehr als der Ertrag aus dem Getreide. Positiv an der EU ist, dass sie die Überproduktion in den Griff bekommt und dass die nahe Grenze zu Deutschland offen ist. Belastend ist, dass die qualitativen und ökologischen Ansprüche stark steigen. Das erhöht den Arbeitsaufwand für uns beträchtlich.

Fritz Goldschmidt Landwirt, 50 J. Frankreich (F ist seit Anfang in der EU)

Ich hoffe gegen alle Anzeichen, dass einer meiner Söhne den Betrieb übernimmt; es würde mich freuen. 1970 gab es in Frankreich fast 1,6 Millionen Bauernhöfe, 1997 waren es noch 680‘000. 1975 hatten wir mit 85 Hektaren noch einen grossen Betrieb, jetzt liegt er im Durchschnitt. Darum haben wir auch unsere Söhne nicht genötigt, Bauer zu werden.

Familie mit drei Söhnen (26, und zweimal 23 Jahre). Zwei Betriebe à 60 und 25 ha, die 40 km auseinander liegen. 32 ha Weizen, 30 ha Mais, 14 ha Raps, 9 ha Wiesen und Hofflächen. Bis 10 Pensionspferde. Kein Neben-erwerb.

Was die Landwirtschaft beeinflusst einem Jahr habe ich endlich die Schulden der 80er Jahre abbezahlt.

Politik: Die Politik regelt das Zusammenleben der Menschen in einem Staat oder das Zusammenleben verschiedener Staaten.

1. Was hat sich auf ihrem Betrieb in den letzten Jahren verändert?

2. Was meinen Sie zur Agrarpolitik der Europäischen Union?

1975 habe ich mit meinem Bruder den Hof von meinem Vater übernommen, wir stellten dann ganz auf Bullenmast um. 1985 hatten wir Gesundheitsprobleme mit den Bullen, gleichzeitig wurde die Milchkontingentierung eingeführt. Viele Kühe wurden geschlachtet, der Fleischmarkt in Frankreich brach ein. Für uns war das finanziell das Ende. Mein Bruder hat eine Arbeit auswärts gefunden, ich habe den Betrieb allein weiter geführt und ihn auf Getreide umgestellt. Vor

Letztes Jahr ist die erste Etappe der EU-Agrarpolitik zu Ende gegangen. Sie dauerte von 1992 bis 1999. Anfänglich hielt sich noch der Getreidepreis von damals 125 Francs, dann fiel er rasch, jetzt liegt er bei 70 Francs. In der laufenden zweiten Etappe wird er auf das Weltmarktniveau von 50 Francs sinken. Die Preissenkungen werden mit Direktzahlungen teilweise ausgeglichen, sonst wären fast alle Betriebe in Frankreich eingegangen. Pro Hektare bekomme ich 2400

Agrarpolitik: Der Staat oder die EU legt Normen und Regeln im Bereich der Landwirtschaft fest, zum Beispiel Produktepreise, Direktzahlungen, Importmengen, Qualitäts- und Tierschutzvorschriften. Markt: Warenhandel zwischen Anbietern und Verbrauchern. Wichtig sind die Grössen Angebot, Nachfrage und Preise. Überschussproduktion: Die Bauern produzieren mehr, als sich auf dem Markt verkaufen lässt. Das drückt auf die Preise. Milchkontingent: Der Staat bestimmt die Menge Milch, die die Bauern höchstens produzieren dürfen. Anfänglich wurde jedem Hof sein Kontingent zugeteilt,

inzwischen können die Bauern Kontingente (auch «Quoten» genannt) verkaufen oder kaufen. Weltmarktpreise: Preise, zu denen Produkte international gehandelt werden. Die Weltmarktpreise für Landwirtschaftsprodukte sind tiefer als die EU-Preise (und die EU-Preise sind tiefer als die Schweizer Preise). Die Gründe: Exportländer wie USA, Neuseeland und gewisse Entwicklungsländer produzieren billiger, subventionieren die Transportkosten, stützen die Preise oder zahlen den Bauern mehr Direktzahlungen. Direktzahlungen: Staatliche Zahlungen an die Bauern für Leistungen, die der Allgemeinheit zugute kommen, zum Beispiel die Pflege der Natur und der Landschaft.

Turid Horpedal Bäuerin, 44 J. Norwegen (N ist im EWR, aber nicht in der EU). Familie mit einer Tochter (17) und drei Söhnen (19, 15, 9). 100 Ziegen, 70 Schafe, 10 Hektaren Wiesland, 2 ha Weide, Alprechte (300 m. ü. M., Gletschernähe). Nebenerwerb: Ehemann ist Teilhaber einer Landmaschinenwerkstatt

1. Was hat sich auf ihrem Betrieb in den letzten Jahren verändert?

2. Was meinen Sie zur Agrarpolitik der Europäischen Union?

Vor sechs Jahren haben wir den Betrieb der Schwiegereltern übernommen (100 Ziegen, 42‘300 kg Milchkontingent). Vorher hatten wir nur einen kleinen Betrieb mit 60 Schafen und ich habe noch als «Aktivitör» im Altersheim gearbeitet. Seit wir die Ziegen haben, arbeite ich voll auf dem Betrieb, nach Norm haben wir 2,5 Jahres-Arbeitsstellen. Ich besorge die Tiere und den Haushalt. In unserem Tal sind noch immer die meisten Höfe in Betrieb. So konnten wir den Hof nicht vergrössern und mussten nach anderen Erwerbsquellen Ausschau halten. Mit zwei andern Ziegenbäuerinnen biete ich Alpfüh- rungen für Touristen an, wir produzieren Ziegenkäse, nähen Kleider aus Zickleinfellen und verkaufen sie als Souvenirs. Mein Mann arbeitet 100 Prozent auswärts und macht die Feldarbeiten mit den Maschinen.

Ich bin engagierte EU-Gegnerin und glaube, dass wir uns da besser raushalten. Mich erschrecken die Politik der Bürokraten und Lobbyisten und die Vollstreckung der Gesetze. Mit Landwirtschaftspreisen auf EU-Niveau wird es schwer, in Norwegen Bauer zu sein. Und wenn bei uns Weltmarktpreise gelten würden, müssten wir zusammenpacken. Offene Grenzen sind auch eine Gefahr für uns wegen Rinderwahnsinn, Maul- und Klauenseuche und Schweinepest, die wir bisher nicht hatten. Mehr Kontakt mit der EU hat aber auch positive Seiten, vor allem für uns Ziegenbauern. Dank der neuen Qualitätsvorschriften (EWR-Anpassung) können wir heute in Norwegen viel mehr Ziegenmilch, die früher als Tierfutter verwendet wurde, zu Käse verarbeiten.

3. Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Betriebes? Unser Betrieb steht und fällt mit der Ziegenhaltung. Entweder wir entwickeln uns weiter, bieten Nischenprodukte an oder wir verschwinden. Ich glaube an eine Zukunft unseres Betriebes. International gibt es keine Überproduktion von Ziegenmilch. Für unseren Alpkäse lösen wir bereits heute einen guten Preis und wir könnten viel mehr verkaufen. Voraussetzung ist aber eine Zusammenarbeit unter den Ziegenbauern, damit wir QuaJ‘aime ces braves bêtes

litätsprodukte zu akzeptablen Preisen liefern können und gleichzeitig ein Minimum an Freizeit haben. Nur so können wir unsere Kinder ermuntern, einmal den Hof zu übernehmen. Ich glaube auch, dass die Gesellschaft uns Ziegenbauern braucht. Bereits verwaldet und verbuscht vielerorts das Land. Wenn wir die Kulturlandschaft erhalten und Touristen anlocken wollen, braucht es die Ziegen und damit auch uns Ziegenbauern.

Fotos: Fam. Goldschmidt (F) • Fam. Horpedal (N) • Christian Zurbuchen (N)

3. Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Betriebes?

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Fotos: Fam. Kopf (A)

3. Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Betriebes?

Ulrich Kopf, Landwirt, 37J. Österreich (A ist seit 1995 in der EU) Familie mit drei Söhnen (11, 8, 4 J.) 45 Milchkühe, 45 Jungvieh und 60 Hühner. 34 Hektaren Wiesen, Silomais, Getreide, Kartoffeln. Kein Nebenerwerb.

1. Was hat sich auf ihrem Betrieb in den letzten Jahren verändert? 1983 habe ich den Hof von meinem Vater übernommen, habe dann ausgesiedelt, das heisst ausserhalb des Dorfes neu gebaut. Damals hatte ich ein Milchkontingent von 120‘000 Litern pro Jahr, dazu eine Bullenmast. 1995, beim Eintritt Österreichs in die EU, ist der Milchpreis schlagartig von 6,5 auf 4,3 Schilling gesunken. Gleichzeitig ist

der Rindfleischmarkt zusammengebrochen. Ich habe dann Milchquoten zugekauft, habe auf eine reine Milchkuhrasse umgestellt und die Herde von 30 auf 45 Tiere erhöht. Heute produziere ich 285‘000 Liter Milch, in Zukunft können es über 300‘000 Liter werden. 2. Was meinen Sie zur Agrarpolitik der Europäischen Union? Die Grundidee der EU ist gut. Doch die EU ist zum Beamtenstaat verkommen, in dem die Juristen das Sagen haben. Es ist ein Unsinn, wenn man meint, man könne unsere Landwirtschaft und die von Portugal, Griechenland oder

Dänemark in einen Topf werfen. Wenn die EU verbietet, im Berggebiet die aufwändige Milchsammlung staatlich zu unterstützen, dann bricht uns das das Genick. In unseren Supermärkten stehen 30 bis 40 Meter lange Vitrinen mit Milchprodukten. Das meiste kommt aus Deutschland, weil dort die Milch billiger verarbeitet wird. Ich sehe auch schwarz im Blick auf die Osterweiterung der EU. Da fliessen EU-Gelder, die wir bräuchten, weg in diese Länder.

Das ist schwer zu sagen, zu vieles ist in Bewegung. Ich hoffe, dass der Betrieb weitergeht. Daher investiere ich in die Weiterbildung, und meine Söhne sollen eine fundierte Ausbildung bekommen. Denn nicht der Grosse frisst den Kleinen, sondern der Gute den Schlechten. Ich will mit 45 bis 50 Hochleistungskühen weiter arbeiten, die 9000 Liter Milch im Jahr geben, dabei gesund und langlebig sind. In der Pflanzenproduktion muss ich umweltverträglich arbeiten und gleichzeitig hohe Erträge erwirtschaften.

Jogurtland

Beobachte 1. Auf welchem der drei Höfe möchtest du am liebsten als Sohn oder Tochter leben? Auf welchem am wenigsten? Warum? 2. Was haben die drei Betriebe gemeinsam? Wo sind sich die Gesprächspartner einig?

3. Worin unterscheiden sich die Situation und die Ansichten der drei Gesprächspartner? 4. Was würdest du in einem kurzen Antwortbrief an Herrn Goldschmidt, Frau Horpedal, Herrn Kopf schreiben?

INTERNET

Bauernfamilien besuchen

Sucht das Gespräch mit Bäuerinnen oder Bauern in EU-Ländern. Befragt sie in Deutsch, Französisch oder Englisch

Gespräch im Inland Nehmt zuerst Kontakt auf mit Bauern und Bäuerinnen in der Nähe eures Wohnortes. Befragt sie, wie sie mit der Herausforderung «Wachsen, weichen oder sich wandeln» umgehen. Wie erleben sie die Agrarpolitik im Blick auf Europa? Welche Aussichten haben sie? Was

wissen sie von der Situation der Bauern in EU-Ländern? Gespräch im Ausland Bestimmt ein EU-Land und formuliert dann in Deutsch, Französisch oder Englisch drei Fragen, die ihr dort einem Bauern oder einer Bäuerin stellen wollt. Adressen von Bäuerinnen oder Bauern findet ihr entweder

Ötzi 2000 im

Es gibt Bauernfamilien mit eigenen Homepages. Geh doch mal auf die Suche. Türöffner sind www.bauernverband.ch und www.agrisurf.com

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Labels, Nationalitäten und Geschmacksrichtungen, mass immer wieder die Preise am Inhalt des Portemonnaies.

über persönliche Beziehungen oder ihr könnt ein E-Mail an [email protected] oder [email protected] schicken mit der Bitte, euch Adressen zu vermitteln (gewünschte Interview-Sprache angeben!). Sendet eure Fragen mit einem Begleitbrief per E-mail oder Post an die Interviewpartner.

Auswertung Lest die erhaltene Antwort und fasst sie in eurer Sprache zusammen. Vergleicht sie mit dem, was ihr aus diesem Pick up und aus den Medien wisst und diskutiert in der Klasse. Schreibt einen kurzen Antwortund Dankesbrief an eure Interviewpartner.

Eine unbändige Lust auf Jogurt trieb ihn auf die Fährte. Nicht jene immer gleichen, teuren Jogurts aus dem Dorfladen wollte er: Er hatte Lust auf Auswahl und Abenteuer, und das zu Tiefstpreisen. Jenseits der Grenze, das wusste er, waren unübertreffliche Weidegründe. Da gab es Preisfreiheit und Jogurt fast gratis, in grosser Vielfalt und Menge. Schwungvoll trieb er seinen chromglänzenden Tretroller an, bis die Beine schmerzten, fuhr dann im Bus, löste eine Fahrkarte für die Strassenbahn, gönnte sich einen letzten teuren Drink am Kiosk bei der Grenze. Schon leuchtete von der anderen Seite der Grenze das grosse gelbe Hyper Y herüber. Er kämpfte sich über den hitzeflimmernden Parkplatz, wand sich um Autos und Familien mit beutebeladenen Einkaufswagen. Erschöpft vom weiten Weg rastete er, schleckte ein Eis, schielte auf die CheepBurger, liess sich aber

nach einem Blick ins nun fast leere Portemonnaie nicht verführen. Jogurt wollte er. Und auf gings. Lautlos kurvte er um Gestelle, Stapel und Vitrinen, spähte nach dem Regal der Milchprodukte. Sein Puls stieg an, er war in Hochstimmung. Eine letzte Kurve – da war es! Blendend weiss leuchtete ihm die Kühlvitrine entgegen, fast unabsehbar lang, und voll mit Jogurt, Jogurt, Jogurt. Etwas ratlos und fast andächtig hielt er an. Dann glitt er langsam, leicht lauernd am Regal entlang, zweimal, dreimal, viermal. Nun klappte er den Roller zusammen, hängte ihn an den Rücken und pirschte sich ganz ans Gestell heran, warf einen flüchtigen Blick um sich, als fühlte er sich beobachtet. Da standen und lagen sie, Jogi und Fruifruit, Yodouce und Schlurf, Primus, Délice und HyperYog, Jogurt mit wohlklingenden Marken und namenlose, in allen Farben und Formen. Für welches sollte er

sich entscheiden? Für das stichfeste Light Magerjogurt aus dem TV-Spot oder das sahnige Bio-Ahorn aus Alpenvollmilch? Das gestylte Kirsche+Kiwi aus Holland, das natürlich gefärbte Erdbeer-Familienjogurt aus Italien? Vielleicht doch lieber die aromatisierten mit den Comic-Figuren aus Frankreich, oder jenes exklusiv Fruchtige... nein, aus seiner Dorfkäserei! Diese hier gab es für nur 1.99 im Achterpack à 125 g, jene für 2.49 das Sechserpack à 180 g mit Wettbewerb, das grosse im Glas für 0.79, aber Aktion 3 für 2... Unzählige Jogurts wanderten durch seine Hand. Er drehte und wendete sie, prüfte kritisch. Gaumen und Magen tasteten sich fiktiv durch den breiten Jogurt-Grenzstrom zum Schlaraffenland. Der Kopf verarbeitete fieberhaft Daten,

Als man ihn 5000 Jahre später zufällig fand im ewigen Eis eines weissen Altars, unter den Trümmern des Tempels des Gottes Hyper Y, ein eigenartig glänzendes Gestell am Rücken, die eine Hand um einen flachen Beutel mit einigen Münzen im weiten kurzen Beinkleid gelegt, in der anderen ein zerdrücktes gelbes Etwas, aus dem eine weissliche, zähe Flüssigkeit über seine Hand gelaufen sein musste – wohl eine Art Nahrungsbrei –, lag in seinen längst erloschenen Augen immer noch ein Ausdruck der Ratlosigkeit. Und aus seinem Gesicht sprach eine leise Spur von Angst, als wolle ihn ein Hyper- Etwas in seine Fänge nehmen. INTERNET

OnlineShopping Weißt du, wie die virtuellen Regale beim Grossverteiler aussehen und wie du da einkaufen kannst? – www.migros.ch. Stöbere einmal im CD-Angebot von www.cede.ch oder im Buchladen von www.amazon.ch. Findest du über die Suchmaschine www.sear.ch den nächsten Pizzaexpress? Oder klink dich in eine laufende Auktion ein bei www.ricardo.ch. Was gefällt dir gut beim Online-Shopping, was weniger?

Wie erlebst du das Einkaufen? Einkaufserlebnis. Welches war dein ausserordentlichstes (umwerfendstes, schrägstes, katastrophalstes) Einkaufserlebnis? Erzähle! Lust am Einkaufen. Wo kaufst du am häufigsten ein, wo am liebsten? Worauf achtest du beim Einkaufen (Preis, Herkunft, Mode, Vorlieben)? Freiheit. Ötzi 2000 suchte Freiheit. Was bedeutete sie für ihn und wie erlebte er sie? Was bedeutet Freiheit für dich?

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Einkaufstourismus. Viele Schweizerinnen und Schweizer fahren über die Grenze und importieren in ihrer Einkaufstasche grosse Mengen Lebensmittel, weil sie im Ausland billiger sind. Wie denkst du darüber? Grenzen. Wenn du schon im Ausland eingekauft hast (z.B. in den Ferien), was ist dir aufgefallen im Vergleich zum Einkaufen und dem Angebot in der Schweiz? Was spricht fürs Einkaufen im eigenen Land, was fürs Einkaufen im Ausland?

Mücken und Tücken der

Gescharrtvasper

ABKOMMEN

ISCHEN ZWISCHEN DER EUROPÄ GEMEINSCHAFT UND EIDGENOSSENDER SCHWEIZERISCHEN SCHAFT LANDWIRTÜBER DEN HANDEL MIT NISSEN SCHAFTLICHEN ERZEUG

(Seite 33)

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INTERNET

Die Verträge im Wortlaut herunterladen Unter www.europa.admin.ch kannst du die Bilateralen Verträge im Wortlaut herunterladen. Allerdings dauert es einige Zeit, weil der Bericht zur Landwirtschaft über 300 Seiten zählt! Wirf auch einen Blick in die auf Seite 6 dieses Pick up genannten Verträge der EU und EG in den Sprachen aller Mitgliedländer. Dazu wählst du die oben genannten Internet-Adresse und folgst dem Pfad ⇒ europa ⇒ willkommen ⇒ abc.

Lass dich nicht bluffen... Inhalt. Lies den Vertragstext. Lege ihn weg und erzähle jemandem aus der Klasse, um was es hier geht. Wiederhole diesen Vorgang, bis ihr alles verstanden habt. Sprache. Was macht die Vertragssprache so schwer verständlich? Vergleicht mit Texten, die ihr leicht versteht. Wirkung. Diskutiert in der Klasse, wie dieser Vertragstext auf euch wirkt. Wo findet ihr weitere solche Texte? Warum sind sie so geschrieben? Wem nützen sie, wem schaden sie?

...verblüffe lieber die andern Nonsens. Nehmt eines der langen Wörter aus den Vertragstexten. Schreibt das Wort in Grossbuchstaben, schneidet die einzelnen Buchstaben aus und setzt daraus Nonsens-

Wörter zusammen. So ist aus «Vertragssprache» das Wort «Gescharrtvasper» entstanden (Titel). Collage. Schreibt einen der Sätze aus den Vertragstexten mit dem Computer in grosser Schrift. Schneidet die Wörter aus und setzt sie zu neuen Sätzen zusammen. Klebt sie auf Papier und hängt sie auf. Klassenstory. Bildet Gruppen von sechs bis zwölf Personen. Nehmt ein Pick up, Seite 12. Jede/r wählt aus dem Vertragstext ein anderes Wort, streicht es dort durch und schreibt es gross auf ein A5-Blatt. Setzt euch in einen Kreis und legt die Zettel vor euch. Jemand macht den Anfang, legt sein/ihr Wort in die Kreismitte und beginnt damit, eine Geschichte zu erzählen. In beliebiger Reihenfolge geben alle ihr Wort in die Kreismitte und spinnen damit die Geschichte weiter.

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AHA!

Land ohne Landwirtschaft ? Viele Länder unterstützen ihre Landwirtschaft mit teurem Geld. Die Bauern produzieren eben nicht nur Nahrungsmittel, sie erfüllen noch weitere Aufgaben. Die Landwirtschaft ist «multifunktionell». Was damit gemeint ist, lässt sich mit Ferienprospekten nachweisen: Landschaft, Dörfer, Bevölkerung, Kultur, Tourismus, Konsum, Essgewohnheiten eines Landes sind von der Landwirtschaft mitgeprägt. Das gilt für

die Schweiz (was die Bilder auf dieser Seite zeigen), aber auch für andere Länder. Beweise es mit einer eigenen Collage.

Gestalte eine Collage Wähle ein europäisches Land aus. Beschaffe dir Prospekte davon. Gestalte eine Collage, in der du nur jene Bilder verwendest, die mit der Landwirtschaft irgend einen Zusammenhang haben. Lass deine Klassenkameraden oder deine Eltern herausfinden, zu welchem Land du eine Collage gemacht hast.

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INTERNET

Adressen für Hausaufgaben Schülervorträge und Hausaufgaben findest du unter www.referate.de und www.hausaufgaben.de.

Collage aus Schweizer Reiseprospekten

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Verstanden? – Nicht nur dieser Seitentitel hat seine Mücken und Tücken, sondern auch die Sprache der Bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Diese unterscheidet sich deutlich von unserer Alltagssprache, obwohl sie auch deutsch ist.

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Experten erwarten, dass der Käsemarkt in Europa in nächster Zeit um jährlich 70‘000 Tonnen wachsen wird. Die bilateralen Verträge öffnen dem Schweizer Käse den Weg zu diesem Markt. Junge Ideen sind gefragt.

Wie verkauft ihr

Ideen für Verkauf und Werbung Wie steigert ihr den Export von Schweizer Käse? www.brainstore.com (es lohnt sich, da anzuklicken) ist die Internet-Adresse einer Ideenfabrik in Biel, die Ideen produziert und verkauft. Die Ideenfabrikanten arbeiten regel- mässig mit kreativen Jugendlichen zusammen. In ihrem Prospekt beschreiben sie ihre Arbeitsweise.

Die Schweizer Bauern produzieren mehr Milch, als wir konsumieren können. Käse lässt sich lange lagern und bringt mehr Geld als Milch. Die Schweizer Bauern und Käser haben also ein Interesse, dass viel Milch verkäst und verkauft wird. 83 Prozent der Schweizer Käseexporte gehen in EU-Länder, das Exportziel für das Jahr 2000 liegt bei 44‘500 Tonnen. Bisher konnte die Schweiz nur einige Sorten ungehindert in EU-Ländern verkaufen. Mit den

bilateralen Verträgen öffnet sich nun der Exportmarkt für alle Käsesorten. Die Schweizer Käser wollen bis ins Jahr 2007 die Käseexporte in den EU-Markt um 30 Prozent auf 58‘500 Tonnen steigern.

Switzerland Cheese Marketing Die Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) in Bern betreibt im Auftrag der Käsehändler, der Käsehersteller und der Milchproduzenten das Exportmarketing für Schweizer Käse. Die SCM hat Tochterfirmen in Deutschland, Frankreich, Italien, USA und Vertreter in andern Ländern. Italien ist mit 13‘000 Tonnen Hauptabnehmer von Schweizer Käse. Es folgen Deutschland und Frankreich mit je über 6000 Tonnen.

VORSICHT: RAMSEIER GIBT ROTE OHREN. Viel Material beschaffen Ideen sammeln. Wie kann man mehr Käse verkaufen – frisch, frech, frei? – Vorschläge an die Wand schreiben, ohne irgendwelche Einwände. Erste Ideen zum Antreiben: • Matterhornkäse mit eingeschlossenen Kastanien kreieren • Styling der Käserinde entwickeln • Käse-Seminare für Köchinnen und Köche anbieten • Schweizer Käsemarkt in grossen Städten veranstalten Daten erforschen zum Produkt und zum Markt. Zum Beispiel: • Welche Schweizer Käse gibt es? • Welche Schweizer Käse eignen sich für den Export, welche nicht und warum? • Wieviel und welche Käse kaufen die Konsumenten der EU-Länder? Wo wird wenig Schweizer Käse gekauft? Warum?

Trends herausfinden. Welche Lösungsansätze finden wir in der weiten Welt? • Welche Essgewohnheiten gibt es in EU-Ländern? • Gibt es Erfolgsgeschichten von neuen Produkten auf dem Markt – weltweit? • Welche neuen Käse sind in EU-Ländern zum Hit geworden?

Mit dem Material arbeiten Die Ideen verdichten. Mit dem Material, das ihr beschafft habt, arbeitet ihr weiter und entscheidet dann: • Welchen Käse wollen wir im Export fördern? • In welchem Land wollen wir aktiv werden? • Mit welchem neuen Angebot? • Wie fördern wir den Verkauf? • Wie werben wir? Testen. Wie kommen eure Ideen bei Konsumentinnen und Konsumenten an? Und beim Zielpublikum in EU-Ländern?

Grundfragen für die Bewerbung beantworten. • Welche Käsesorte bieten wir an? • Welchen Kundenkreis sprechen wir an? • Mit welchen Argumenten wollen wir die Kunden überzeugen? • Wo und mit welchen Mitteln informieren wir? • Wann starten wir?

Werbeplakat schreiben und gestalten Schafft ein Werbeplakat. Es soll auffallen: Was nützt die beste Idee, wenn man sie nicht sieht?

informieren: Wer ein Gespräch beginnt, muss etwas zu sagen haben. überzeugen: Was Hand und Fuss hat, wirbt überzeugender als Pauken und Trompeten. Beurteilt die Plakate für Obstwerbung auf dieser Seite, ob sie die obigen drei Kriterien erfüllen und folgenden Grundsätzen genügen: • Spricht die Konsumenten an. • Bringt eine einfache Botschaft. • Beschränkt sich auf ein Produkt. • Der Inhalt ist wichtiger als die Form. • Macht dem Auge Freude. Nach: Milo Schraner: Grundlagen der kreativen Werbung

INTERNET

Mit Links weiterkommen Suche Informationen zur Aufgabe dieser Seite, indem du von einer Adresse ausgehst und mit Links zu andern interessanten Adressen kommst. Starte bei www.lid.ch, dann agro-links und agriadress anklicken. Starte auch mal von www.brainstore.ch aus.

Fotos: Coop-Press • SOV (Schweizer Früchte) • pomdor suisse • Emmentaler Switzerland

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Schweizer Käse in Europa?

rischen Werke zur «multifunktionellen Landwirtschaft» (Seite 13) und eure kreativen Resultate zur Käsewerbung (Seiten14+15)

Unsere Adresse: Redaktion Pick-up Weststrasse 10, 3000 Bern 6 E-mail: [email protected]

Fahrt über die Grenze ins Grüne Spuren in Frankreich. Auf der Velokarte «Lausanne-Vallée de Joux» findest du im Koordinatenfeld 173/505 die Quelle des Doubs. Hier gibt es ein Hochmoor und Informationstafeln, die dessen Entstehung und den früheren Torfabbau erklären. Fahre dann Richtung Pontarlier. Am Ostufer des Lac de Remoray und des Lac St. Point (zwei Campingplätze,

ein Naturmuseum) stehen Tafeln, die den Wandel der Landwirtschaft beschreiben. Vor 50 Jahren wuchs hier noch Getreide, jetzt nur noch Gras. Kultur in Deutschland. Auf der Route von Konstanz über Radolfzell nach Stein am Rhein kommst du in eine kleinbäuerlich geprägte Landschaft. Hier

findest du Kultur und Natur, kannst Bauernhöfe besuchen, reiten, im Stroh schlafen, gut essen usw. Natürlich auch im See baden. Weitere Infos in der Broschüre «Erlebnis-radeln am Untersee». Tel. 0049 7732 929 300 oder E-mail: [email protected] Schule in Österreich. Auf dem Vögeihof in Forstau, Salzburg, bietet Biobauer

P.P.

3000 Berne 6

Pick-up Nr. 7 erscheint im Frühjahr 2001 zum Thema

Tiere in der Landwirtschaft Ich bestelle folgende Pick up-Ausgaben:

__ Nr. 1 (130508): Markt für Lebensmittel __ Nr. 2 (130516): Natur und Landwirtschaft __ Nr. 3 (130524): Tourismus und Landwirtschaft __ Nr. 4 (130532): Berufe rund um die Landwirtschaft __ Nr. 5 (130540): Pflanzen in der Landwirtschaft __ Nr. 6 (130559): Landwirtschaft und Europa

Vorname und Name Adresse

Leonhard Ortner BauernhofWochen an für Schulklassen bis zum Alter von 16 Jahren. Du lernst Natur begreifen, Heilkräuter suchen, Butter, Honig und Brot herstellen usw. Zeitraum: 2 bis 7 Tage von Mitte April bis Anfang Juli und von Mitte September bis Ende Oktober. Gruppengrösse 10 bis 70 Personen. Tel. 0043 6454 830 113 (Familie Ortner) oder E-mail: voegeihof@naturb

597‘002

• Uns interessiert, was ihr mit diesem Pick up erarbeitet und erlebt habt: eure Gespräche über die Grenze mit Bäuerinnen und Bauern (Seiten 8-10), eure künstle-

• Haben sich mit der Arbeit an den Themen dieses Pick up eure Ansichten und Einsichten zu Europa verändert?

INTERNET



Wir freuen uns auf Post von euch.

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Ausflüge planen Welche Ausflüge zu landwirtschaftlichen Zielen bietet das Internet in den Ländern Frankreich, Deutschland, Österreich und Schweiz? Unter www.suchfibel.de findest du verschiedene Suchmaschinen. Gib «ausflug + landwirtschaft + (Ländername)» ein.

Adressberichtigung bitte nach A1 Nr. 552 melden

Einsenden an Landwirtschaftlicher Informationsdienst (LID), Weststrasse 10, 3000 Bern 6

Sind sie ganz sicher, dass diese Erdbeeren aus der Schweiz sind?

Klar!

Das sieht man doch!