Informationen der DPVKOM zu Themen aus der Telekom

Informationen der DPVKOM zu Themen aus der Telekom Ausgabe Februar 2012 Diese Informationen sollen einen schnellen Überblick über wichtige Themen aus...
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Informationen der DPVKOM zu Themen aus der Telekom

Ausgabe Februar 2012 Diese Informationen sollen einen schnellen Überblick über wichtige Themen aus dem Bereich der Deutschen Telekom und deren Bewertung durch die Kommunikationsgewerkschaft darstellen. Sie sollen auch für Werbezwecke eingesetzt werden.

DPVKOM im europäischen Parlament Zu einem Meinungsaustausch über europäische Fragen aus dem Telekommunikationsbereich trafen sich Vertreter der Eurofedop aus Belgien, Deutschland und Österreich beim europäischen Parlament in Straßburg. Bei der Diskussion mit Herrn Dr. Paul Rubig wurden die Forderungen des Berufsrates Post und Telekom der Eurofedop, in dem die DPVKOM eine aktive Rolle spielt bezüglich der Mindestlöhne für Callcenter in Europa, die Arbeitsbedingungen in dieser Branche, wie auch die Beteiligung der freien Gewerkschaften am sozialen Dialog in Europa behandelt. Zu erkennen war, dass auch die Parlamentarier die Entwicklung in der Callcenter Branche und bei den Telekommunikationsunternehmen sehr kritisch sehen. Bert Van Caelenberg (Eurofedop), Gottfried Zehetleitner (Österreich),

In weiteren Gesprächen sollen nun konkrete MaßnahDr. Paul Rubig MEP, Horst Sayffaerth (Deutschland), Manfred Wiedner (Österreich) – Bild: Eurofedop men besprochen werden, damit sich das europäische Parlament stärker mit den Problemen der beiden Branchen auseinandersetzt und Maßnahmen ergreift, damit die negativen Entwicklungen korrigiert werden.

Neue Organisation NSO gestartet Zum 1. Januar 2012 startete im Bereich Technik die neue Organisation „Network and Service Operations“ – kurz NSO. Darin wurden das Netzmanagement Festnetz (Z TNM) und der Bereich Mobile Operations (T-OP), die bereits seit April 2011 im Zentrum Netzmanagement zusammengeführt sind, sowie das Application Management von Products & Innovation (P&I-AM) vereint. Mit der neuen Organisation „Network and Service Operations“ (NSO) soll es ab sofort unter Leitung von Gerd Reuter einen gemeinsamen Betrieb und ein Management für Mobilfunk- und Festnetz sowie für die darauf basierenden Systeme, Plattformen, nationalen und internationalen Services geben. Die Neustrukturierung soll es ermöglichen, dass sich in NSO die Stärken der ehemals einzelnen Einheiten konzentrieren und auf diese Weise für starke Netze und die bestmögliche Nutzbarkeit der Services und Produkte gesorgt wird.

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In verschiedenen Projektteams, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller bisherigen P&I-AM und Operations Bereiche, Vertretern des Betriebsrats und der Schwerbehindertenvertretung sowie Führungskräften zusammensetzten, wurden alle Aufgaben, Prozesse, Funktionen und Verantwortungen der fixed und mobile Aktivitäten und des Application Managements genau betrachtet. Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die Zuordnung der Aufgaben zukunftsorientiert und unter Berücksichtigung der neuen Anforderungen an den gemeinsamen Netzbetrieb zu gestalten. Gemeinsam will man die Voraussetzungen und organisatorischen Bedingungen dafür geschaffen haben, den Betrieb von Festnetz, Mobilfunk und Application Management zweckmäßig und effizient zusammenzuführen. Seit dem 1. Juli 2011 stellt sich Network and Service Operations bereits in funktionaler Form dem Auftrag, Mobilfunk- und Festnetz sowie Services aus einer Hand zu betreiben und hat laut Geschäftsführung gute Erfahrungen gemacht. Zum Jahresbeginn 2012 erfolgte nun auch die organisatorische Umsetzung. Ein umfangreiches Umsetzungskonzept für die mehr als 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter musste erstellt und dabei durfte kein Detail vergessen werden. So waren neue Aufgabenbeschreibungen für nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforderlich, weil es organisatorisch und historisch bedingte Abweichungen bei den vorhandenen Aufgabenbeschreibungen der Festnetz- und der Mobilfunkwelt gab. Hinzu kamen Betriebsverfassungs- und beamtenrechtliche Vorgaben, die berücksichtigt werden mussten. Mit der Zusammenführung der drei Bereiche mit unterschiedlichen Kulturen und Historien in eine Organisationseinheit NSO und der guten Zusammenarbeit in den Projektteams, soll die Basis für eine gemeinsame Operations-Kultur geschaffen werden. An dieser neuen Kultur werden die Beteiligten in den nächsten Monaten noch arbeiten müssen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass hier auch der neue Name der DTNP genannt wird. Die Deutsche Telekom Technik GmbH. Die DPVKOM hofft nun, dass diese neu geschaffene Organisationsform, etwas länger bestehen bleibt, als so manche andere und, dass die Mitarbeiter dort zufrieden sind. Bezüglich der Umsetzung oder der übertragenen Aufgaben wird es sicherlich zu Fragen kommen, die wir für unsere Mitglieder gerne klären wollen.

Veränderungen in der Geschäftsführung Der Aufsichtsrat der Telekom Deutschland GmbH hat Veränderungen in der Geschäftsführung beschlossen: Thomas Freude übernimmt ab sofort die Verantwortung für den Technischen Service. Das bisher eigenständige Ressort Telekom Shops wird zum 1. März 2012 mit dem Vertrieb zusammengeführt.

Neue Postlaufbahnverordnung verabschiedet Nachdem im Februar 2009 die Bundeslaufbahnverordnung mit zahlreichen Änderungen verabschiedet wurde, sah das Bundesministerium der Finanzen auch hinsichtlich der für die Postnachfolgeunternehmen gültigen Sonderregelungen der Postlaufbahnverordnung Handlungs- und Anpassungsbedarf. Auch bei den Unternehmen, hier besonders die Deutsche Telekom wurde die Meinung offen vertreten, dass die alte Postlaufbahnverordnung teilweise ein Hemmnis wäre, wenn Beamte der Deutsche Telekom in andere Behörden wechseln wollten, weil u.a. die Laufbahnbezeichnungen und Laufbahngruppen nicht vergleichbar wären. Die DPVKOM war bei der Diskussion über den Verordnungsentwurf mit dem Deutschen Beamtenbund beteiligt und hat sehr detailliert mit dem Ministerium über die geplanten Änderungen und deren Auswirkungen beraten. Mit der nun im Januar in Kraft getretenen Neufassung der Postlaufbahnverordnung verfolgte der Gesetzgeber das Ziel, die bislang vorhandenen Abweichungen von der Bundeslaufbahnverordnung auf ein Mindestmaß zu beschränken. Obwohl in der Diskussion mit dem Bundesministerium für Finanzen auch besprochen wurde, dass Abweichungen möglich gewesen wären, so hat man dies nicht zugelassen. DPVKOM-Telekom-Themen 201202.doc

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Bedauerlicherweise ist aber keiner dieser vorgebrachten Änderungsvorschläge in den Verordnungstext eingeflossen. So ist beispielsweise der bisher angewandte Praxisaufstieg in den gehobenen bzw. höheren Dienst nur noch bis Ende 2015 möglich. Das Ministerium hat aber zumindest seine Bereitschaft erklärt, vor Auslaufen dieser Frist über eine Neuregelung zu sprechen. Die DPVKOM sieht dies aber nicht als ein positives Signal. Wir werden unter anderem diese Problematik in den anstehenden Gesprächen mit Verantwortlichen der Deutschen Telekom AG aufgreifen.

Aktuelle Informationen zur Tarifrunde Auf den Internet-Seiten der DPVKOM www.dpvkom.de gibt es einen neuen Button. Über diesen Button können Sie ab sofort aktuelle Informationen zur Tarifrunde bei der Deutschen Telekom abrufen. Hier wird auch aktuell über die schwierigen Verhandlungen berichtet werden.

DPVKOM rechnet mit sehr schwierigen Verhandlungen Nachdem die Entgeltrunde bei der Deutschen Post mit einem aus Sicht der DPVKOM guten Ergebnis abgeschlossen werden konnte, haben nun auch Tarifverhandlungen bei der Deutschen Telekom begonnen. Die Tarifrunde für die rund 60.000 Beschäftigten der Deutschen Telekom AG, Telekom Deutschland GmbH, Deutschen Telekom Technischer Service GmbH, Deutschen Telekom Kundenservice GmbH und Deutschen Telekom Netzproduktion GmbH sind in zwei Teilblöcken gestartet. Es werden getrennt für den Bereich der Deutschen Telekom AG und den Bereich der Telekom Deutschland Verhandlungen geführt. Am 31. Januar 2012 endet auch die Laufzeit der bisherigen Entgelttarifverträge. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt zeichnet sich ab, dass diese Entgeltrunde sehr schwierig werden wird. Die DPVKOM wird in den Verhandlungen allerdings versuchen, das Auseinanderdriften der Bereiche zu verhindern. Die DPVKOM wird mit den folgenden, vom Bundesvorstand am 14. Dezember 2011 beschlossenen Tarifforderungen in die Verhandlungen gehen: • 6,2 Prozent mehr Entgelt, • eine Mindesterhöhung der Monatsentgelte um 200 Euro, • eine Anhebung der Vergütung für die rund 8.000 Auszubildenden und Absolventen der dualen Studiengänge um 100 Euro monatlich, • eine Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen und des Ausgründungsschutzes bis Ende 2016, • eine Laufzeit der neuen Entgelttarifverträge von 12 Monaten sowie • Verbesserungen bei der variablen Vergütung.

Forderungen sind gerechtfertigt Nach Auffassung der DPVKOM ist die Höhe der Entgeltforderung angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens gerechtfertigt. So hat die Deutsche Telekom in den ersten neun Monaten des zurückliegenden Jahres einen Konzernüberschuss von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und ihre positive Ge-

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schäftsprognose für das Gesamtjahr 2011 bestätigt. Dies muss sich positiv in den Portemonnaies der Beschäftigten niederschlagen. Die DPVKOM fordert in der anstehenden Tarifrunde auch ganz bewusst eine deutliche Entgelterhöhung für die unteren Einkommen, um das weitere Auseinanderdriften der Bezahlung von unteren und oberen Gehältern zu begrenzen. Brötchen kosten nun mal für alle das Gleiche und auch die Steigerung der Mieten und Lebenshaltungskosten wie auch die Erhöhung der Treibstoffkosten bemisst sich nicht danach, ob man mehr oder weniger verdient. Eine soziale Komponente muss somit berücksichtigt werden. Dies gilt natürlich in ähnlicher Weise für die Studenten in den Dualen Studiengängen, aber auch für die Auszubildenden. Ein weiteres Problem, das die DPVKOM in dieser Entgeltrunde behandeln will, ist das System der variablen Vergütung beziehungsweise die Komplexität dieses Systems. Auch wenn wir uns auch weiterhin einer leistungsgerechten Bezahlung nicht verschließen, so hat die Erfahrung mittlerweile gezeigt, dass das Verfahren insgesamt für die Mitarbeiter nicht mehr zu durchschauen ist. Ziele können von den Mitarbeitern nur noch teilweise durch eigene Leistung erreicht werden, wie zum Beispiel im Hinblick auf die Team- und Unternehmensziele.

Arbeitsplätze müssen nicht nur „verbal“ gesichert werden Auch bei der Forderung nach einer Verlängerung des Ausschlusses der betriebsbedingten Beendigungskündigung und eines Ausgründungsschutzes hat die DPVKOM ganz bewusst einen langen Zeitraum gewählt. Die Telekom muss ihren Mitarbeitern endlich deutlich zeigen, dass sie Arbeitsplätze nicht nur „verbal“ sichern will. Hier müssen Verträge her, auf die sich die Mitarbeiter berufen können. Die bisherige Hinhaltetaktik fördert nur Unsicherheit. Auch muss in diesem Zusammenhang eine tarifvertragliche Regelung bezüglich der Sicherung der Telekom-Standorte her. Die Erfahrungen mit dem sogenannten Standortvertrag zeigen der DPVKOM deutlich, dass die Wünsche der Beschäftigten meist auf der Strecke bleiben. Und der Arbeitgeber? Dieser setzt bereits im Vorfeld der Tarifverhandlungen erste „Duftmarken“ und versucht, die Mitarbeiter einzuschüchtern. Für Lohnerhöhungen gebe es „keinen Spielraum“ (O-Ton René Obermann) beziehungsweise „keine Verteilungsspielräume (O-Ton Thomas Sattelberger)“ – mit diesen Worten ließen sich der Telekom-Chef und sein Personalvorstand Anfang November zitieren. Letzterer wollte für die Tarifrunde sogar eine Nullrunde nicht ausschließen. Eine Nullrunde, lieber Herr Sattelberger, wird es mit Sicherheit nicht geben. Dies steht jedenfalls jetzt schon fest. Und für eine Nullrunde gibt es auch überhaupt keinen Grund. Die Mitarbeiter der Deutschen Telekom haben in den vergangenen Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet und dazu beigetragen, dass das Unternehmen nach wie vor die Nummer 1 auf dem bundesweiten Telekommunikationsmarkt ist. Die Drohung mit einer Nullrunde zeugt hingegen von einer Geringschätzung dieser Arbeit. Diese „Ignoranz“ gegenüber den Leistungen der Mitarbeiter wird auch durch einen Vorgang auf einer Betriebsversammlung des Zentrums Technik Planung (ZTPL) Anfang Dezember in Kassel dokumentiert. Dort fragte ein in der DPVKOM organisierter Betriebsrat die anwesende Geschäftsleitung, ob die Mitarbeiter des Unternehmens für das im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Netz (dreimal Gold in Tests der Stiftung Warentest, von Chip online und des Fachmagazins connect) eine Anerkennung in Form einer Nettoprämie von 50 Euro bekommen? Schließlich war diese Top-Platzierung nur durch die hervorragende Arbeit der Telekom-Mitarbeiter möglich. Reaktion der Geschäftsleitung: Schweigen!

Erschwerte Rahmenbedingungen für Tarifrunde Die bevorstehende Tarifrunde wird jedoch nicht nur durch das Verhalten des Arbeitgebers erschwert. Auch der gescheiterte Verkauf der T-Mobile USA an den amerikanischen Telekommunikationsgiganten AT&T (siehe weiterer Artikel auf dieser Seite) erweitert nicht unbedingt den finanziellen Spielraum für deutliche Lohnerhöhungen. Angesichts der steigenden Verbraucherpreise – im Jahr 2011 legten diese gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent zu – bedarf es schon einer signifikanten Entgeltsteigerung, um Reallohneinbußen zu verhindern. Dass dies nicht unmöglich ist, zeigt der Tarifabschluss bei der Deutschen Post. Die DPVKOM und ihre Mitglieder werden die Tarifforderungen jedenfalls mit Nachdruck vertreten. Dabei scheuen sie auch vor Arbeitskämpfen nicht zurück. Der Arbeitgeber ist also gut beraten, wenn er bereits in der ersten Verhandlungsrunde ein ernst gemeintes Angebot unterbreitet. Ein sich über mehrere Monate erstreckender Tarifkonflikt nützt schließlich niemandem etwas – weder dem Unternehmen noch seinen Beschäftigten, geschweige denn den Telekom-Kunden.

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Spitzengespräch mit der Telekom!

Die bevorstehende Tarifrunde bei der Deutschen Telekom stand im Mittelpunkt eines Gespräches zwischen dem DPVKOM-Bundesvorsitzenden Volker Geyer, seinem Stellvertreter Horst Sayffaerth und dem Personalvorstand der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, sowie weiteren Arbeitgebervertretern am 25. Januar 2012 in Bonn. Obwohl die Tarifrunde erst im Februar beginnt, wurden erste Positionen ausgetauscht. Zum Auftakt der Tarifverhandlungen wird die DPVKOM dann das konkrete Forderungspaket präsentieren, das unter anderem eine Entgeltsteigerung von 6,2 Prozent beinhaltet. In einem sehr offenen Dialog wurde auch die Überleitung der IT-Deutschland in die T-Systems International und deren tarifvertragliche Begleitung erörtert. Hier fordert die DPVKOM tarifvertragliche Regelungen zum Schutz der Beschäftigten beim Übergang in die neue Gesellschaft. Darüber hinaus thematisierten die beiden DPVKOM-Vertreter die von der Telekom praktizierte Verfahrensweise bei der Durchführung von Beförderungen und Jubiläen von zugewiesenen Beamten. So werden Beförderungs- und Jubiläumsurkunden häufig nur auf postalischem Weg an die Beamten versandt. Hier forderten Volker Geyer und Horst Sayffaerth mehr Wertschätzung und Respekt gegenüber den Beschäftigten.

Deutsche Telekom geht bei Pflege voran •

Ab Januar 2012 können Mitarbeiter Pflegezeiten für Angehörige nutzen

Die Deutsche Telekom geht bei der betrieblichen Umsetzung des vom Bundestag verabschiedeten Familienpflegezeitgesetzes voran. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern seit Januar die Regelungen des Gesetzes zur häuslichen Pflege eines nahen Angehörigen an. Die Familienpflegezeit sieht vor, dass Mitarbeiter zur häuslichen Pflege ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren können - ohne dass dabei das Gehalt komplett auf die neue Arbeitszeit gesenkt wird. Arbeitet der Mitarbeiter wieder voll, erhält er wider das volle Gehalt. Für Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Deutschen Telekom, ist die Familienpflegezeit ein weiteres Instrument, um Arbeitszeiten individueller und flexibler zu gestalten: "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist bei uns kein Lippenbekenntnis, sie ist Ausdruck einer guten Unternehmenskultur - nicht nur bei ElternDPVKOM-Telekom-Themen 201202.doc

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zeit, sondern jetzt auch bei Pflege." Das Unternehmen bietet außerdem spezielle Teilzeitangebote für Auszubildende und Führungskräfte.

Innovative Zeitmodelle für Mitarbeiter der Telekom Mit der nachfolgenden Mitteilung ist die Telekom im Januar in die Öffentlichkeit gegangen. Unter der Überschrift „Innovative Zeitmodelle für Mitarbeiter der Telekom“ erklärt sie, was sie bezüglich einer besseren Gestaltung von Arbeitszeit verstehen will. • • •

Telekom ermöglicht individuell maßgeschneiderte Job-Auszeiten für Sabbaticals, soziales Engagement, Familie, Pflege sowie Weiterbildung und Studium Intelligente Finanzierungsmodelle stellen sicher, dass Auszeiten keine Frage des Geldbeutels sind Sattelberger: "Wir werden Gespräche mit dem Sozialpartner zur Ausweitung der Modelle auf alle Mitarbeiter führen“

Mitarbeiter der Telekom können künftig ihren Beruf noch besser mit ihrem Privatleben vereinbaren. Das Unternehmen schafft dafür maßgeschneiderte Angebote für zeitlich befristete Auszeiten vom Job. Details zu den neuen Modellen stellte das Unternehmen am Rande eines Pressetermins zum Thema Familienpflegezeit mit Bundesministerin Kristina Schröder in Berlin vor. Unter anderem erweitert die Telekom sowohl die Philosophie als auch die Finanzierungsform der Familienpflegezeit auf weitere Lebensbereiche, wie zum Beispiel Auszeitwünsche für Bildung oder soziales Engagement. "Die Präsenzkultur hat ausgedient. Ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit ist kein Zeichen von Leistungsfähigkeit. Wir befinden uns inmitten eines Wandels der Arbeitskultur. Auszeiten bringen frische Energie und neue Perspektiven ins Berufsleben. Mitarbeiter wollen heute selbstbestimmt und selbstbewusst mit Auszeit, Freizeit und Arbeitszeit umgehen", sagt Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Telekom. Folgende Job-Auszeiten - natürlich mit Rückkehrgarantie - sollen neben dem bisherigen Angebot von Elternzeit, Urlaub ohne Entgelt oder der neu eingeführten Familienpflegezeit angeboten werden: 1. Erweiterte Anwendungsbereiche des Modells der Familienpflegezeit Analog zum Familienpflegezeitgesetz kann für weitere Anwendungsbereiche wie Bildung, Fa milie oder soziales Engagement die Arbeitszeit über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren flexibel reduziert werden - ohne dass dabei das Gehalt komplett auf die neue Arbeitszeit ab gesenkt wird. Arbeitet der Mitarbeiter wieder voll, wird das monatliche Gehalt um den zuvor gewährten Aufstockungsbeitrag angepasst. 2. Vom Unternehmen vorfinanzierte Auszeiten Die Telekom ermöglicht ihren Mitarbeitern bis zu sechsmonatige Auszeiten, die das Unter nehmen vorfinanziert und mit zukünftigen Bonuszahlungen über drei Jahre wieder verrechnet. Ein regelmäßiges Einkommen in der Auszeit ist damit gesichert. 3. Bildungsauszeiten Neben flexibel gestaltbaren Bildungsauszeiten beziehungsweise -teilzeiten kann für ein Studium bis maximal vier Jahre unbezahlter Sonderurlaub gewährt werden, mit nahtloser Wieder aufnahme des Arbeitsvertrags. 4. Ansparung von Zeitguthaben Ab Juli dieses Jahres können zunächst leitende Angestellte einen Teil der monatlichen DPVKOM-Telekom-Themen 201202.doc

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Grundvergütung oder der jährlichen Variablen für das Ansparen eines Guthabens nutzen. Dieses Guthaben wird in Freistellungszeit umgerechnet und kann für die verschiedenen Arten von temporären Auszeiten genutzt werden. Ebenfalls möglich ist die Nutzung des angesparten Guthabens, um vorzeitig oder gleitend in den Ruhestand zu gehen. Die Telekom entspricht mit den neuen Auszeit- und Lebensarbeitszeitmodellen dem Wunsch vieler Beschäftigter nach individueller Gestaltung ihrer Arbeitszeit in unterschiedlichen Lebensphasen. Im ersten Schritt kommen nun Führungskräfte in den Genuss der neuen Regelung. Im Rahmen der Mitbestimmung ist die Zustimmung des Sozialpartners für eine Ausweitung der Angebote auf tarifliche sowie außertarifliche Angestellte notwendig. Soweit gesetzlich möglich, möchte das Unternehmen die Modelle auch bei seinen Beamten einsetzen. Gespräche hierzu sind vorgesehen. "Höhere Arbeitszeitflexibilität und -souveränität ist ein Kern unserer ganzheitlichen Personalpolitik. Bei unseren Führungskräften zeigen wir, dass attraktive Angebote möglich sind. Intelligente Finanzierungsmodelle stellen zudem sicher, dass Auszeiten keine Frage des Geldbeutels sind. Nun werden wir mit dem Sozialpartner Gespräche führen, um allen Mitarbeitern diese Chancen zu ermöglichen“, sagt Sattelberger. Grundsätzlich sollte man die Überlegungen begrüßen, wenn es hierzu schon Verhandlungen mit den Gewerkschaften gegeben hätte, dies ist allerdings noch nicht geschehen. Mit dem Konzernbetriebsrat müssen nun Verhandlungen aufgenommen werden, um die Regelungen für die Leitenden Angestellten festzulegen. Sicherlich wird nicht jeder in den Genuss kommen, ein solches „innovatives Zeitmodell“ zu nutzen. Viele Fragen sind noch ungeklärt. Besonders sind hier die Gruppe gemeint, die nicht zu den besser verdienenden gehören, und die schon jetzt über unflexible Arbeitszeitmodelle klagen. Die DPVKOM hat die Telekom aufgefordert Verhandlungen zur Ausgestaltung dieser Modelle mit ihr zu führen. Die DPVKOM hat aber schon in einem ersten Gespräch mit dem Arbeitgeber erklärt, dass sie bereit ist, über eine tarifvertragliche Ausgestaltung tabulos zu verhandeln. Ob die dann angebotenen Regelungen zu akzeptieren sind, werden wir im Laufe der Verhandlungen klären. Vielleicht gibt es tatsächlich nun die Chance zu einer höheren Flexibilität der Arbeitszeit zu kommen, in der die Beschäftigten mehr Gestaltungsräume erhalten, ohne dass sie negative Begleiterscheinungen hinnehmen müssen. Derzeit sehen wir, gerade im Punkt der betrieblichen Möglichkeiten erheblichen Veränderungsbedarf, sonst kann man von Innovation nicht sprechen. Es darf auch nicht sein, dass man bestimmte Beschäftigtengruppen, ausschließt. Für die Beamten bedeuten die Ideen, dass man auch mit dem Gesetzgeber zu verhandeln hat, sonst sind sie ausgeschlossen. Es gibt somit noch sehr viele Fragen, die zu klären sind. Wir werden zeitnah informieren.

Schon gelesen? Unsere Mitgliederzeitung befasst sich unter anderem auch mit den Tarifverhandlungen bei der Deutschen Telekom. Die Veränderungen bei IT werden hier auch angesprochen. Aktuelles auf: www.dpvkom.de

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Wie erreicht man die Kommunikationsgewerkschaft DPV Ganz einfach und schnell über die Internetseite www.dpvkom.de oder über unsere Betriebsratsmitglieder, die Vertrauensleute in den Betrieben oder über unsere Regional- und Landesgeschäftsstellen.

Regional- und Landesverbände der DPVKOM DPVKOM Kommunikationsgewerkschaft DPV Bundesgeschäftsstelle Schaumburg-Lippe-Str. 5 - 53113 Bonn

Tel. 0228 911400 Fax 0228 91140-98 E-Mail: [email protected] www.dpvkom.de

Vorsitzender: Volker Geyer

DPVKOM Bayern Fenitzerstraße 43 - 90489 Nürnberg

Tel. (09 11) 58 64 40 Fax (09 11) 5 86 44 20 [email protected]

Vorsitzender: Edwin Then

DPVKOM Regionalverband Mitte An den Drei Steinen 3 a - 60435 Frankfurt

Tel. (0 69) 95 43 20-0 Fax (0 69) 95 43 20-7 [email protected]

Vorsitzender: Harald Graf

DPVKOM Regionalverband Nord Lenhartzstr. 18 - 20249 Hamburg

Tel. (0 40) 46 07 33 80 Fax (0 40) 46 07 33 82 [email protected]

Vorsitzender: Werner Gutknecht

DPVKOM Landesverband NRW Paul-Windgassen-Str. 58 - 42897 Remscheid

Tel. (021 91) 58 91 793 Fax (021 91) 58 91 794 [email protected]

Vorsitzender: Bernd Skaliks

DPVKOM Regionalverband Ost Großbeerenstraße 82 a - 10963 Berlin

Tel. (0 30) 2 51 36 90 Fax (0 30) 2 51 71 16 [email protected]

Vorsitzender: Hans-Joachim Schmalstich

DPVKOM Regionalverband Südwest Südring 4 - 76829 Landau

Tel. (0 63 41) 46 46 Fax (0 63 41) 41 14 [email protected]

Vorsitzender: Rüdiger Günther

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