Info-Brief Rund um das Rind

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarrkirchen mit Landwirtschaftsschule Fachzentrum Rinderhaltung Pfarrkirchen Info-Brief „Rund um das ...
19 downloads 3 Views 1MB Size
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarrkirchen mit Landwirtschaftsschule

Fachzentrum Rinderhaltung Pfarrkirchen

Info-Brief „Rund um das Rind“ Ausgabe März 2016 www.aelf-pk.bayern.de

Seite 1 von 12

Inhaltsverzeichnis 1. Grundfutterergebnisse 2015 – Niederbayern ...................................................................... 3 2. Gute Grassilage braucht guten Bestand! „Rat zur Saat im Grünland“ ................................. 7 3. Terminhinweise – LKV-LKP Grundfutterseminar ............................................................... 11 4. Terminhinweis – Bauen mit Holz in der Landwirtschaft ..................................................... 11 5. Terminhinweis: Liquidität im Milchviehbetrieb – Zahlungsfähig bleiben, aber wie? ........... 11

Seite 2 von 12

1. Grundfutterergebnisse 2015 – Niederbayern Auch wenn an einigen Tagen im Februar man schon wieder fast an den nächsten Silageschnitt hätte denken können – schönstes Wetter, sonnig und warm – oder aus Gründen der Futterknappheit sich den 1. Schnitt 2016 herbeisehnt, man wird noch einige Zeit mit den 2015er Silagen arbeiten müssen. Welche Qualitäten konnten 2015 geerntet werden? Tabelle 1: Grassilageergebnisse aus Niederbayern

Grundfutter-Untersuchungsergebnisse 2015 Niederbayern, Stand: 02.03.2016 Proben

TS %

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

545

31,5 17,9 61,8 33,8

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

291

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

158

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

114

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

53

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

136

602

362

275

445

44

122

38,7 21,2 64,0 36,6 39,5 22,8 60,7 37,9

Roh- Roh- ADF Roh- nutzb RNB NEL asche faser org prot Prot g MJ g g g g Grassilage 1. Schnitt 101 251 306 156 133 3,7 5,90 67 173 187 86 102 -7,1 4,56 159 333 424 225 154 11,6 7,08 98 233 263 154 137 2,7 6,23 Grassilage 2. Schnitt 109 251 299 147 134 2,1 6,08 58 193 237 91 98 -4,2 4,37 181 322 392 197 149 9,5 6,99 113 239 284 150 135 2,5 6,12 Grassilage 3. Schnitt 108 245 290 155 136 3,1 6,14 84 184 215 115 105 -3,1 4,42 160 301 407 206 152 9,6 7,13 114 239 288 156 133 3,5 5,99 Grassilage 4. Schnitt und folgende

35,8 117 216 252 171 142 22,4 76 176 190 126 111 60,3 195 263 319 233 162 32,2 129 225 276 167 135 Grassilage 1. Schnitt zum Silieren 31,8 87 261 327 157 132 20,0 55 216 290 108 103 45,7 120 315 404 203 141 33,8 89 232 258 171 147 Grassilage 2. Schnitt zum Silieren 34,4 94 234 298 186 139 15,8 69 118 174 101 110 64,4 136 327 402 292 175 31,9 94 242 268 194 149

ME MJ

Gasbil- Roh- Zucker dung fett g g

9,94 8,00 11,48 10,38

45,0 32,2 58,4 47,0

41,0 23,8 57,3 37,6

46 0 172 71

10,16 7,67 11,41 10,21

48,3 33,8 57,2 47,6

40,9 25,7 55,1 39,4

76 0 177 75

10,26 7,79 11,62 10,03

47,1 34,0 54,7 45,2

44,0 22,6 55,1 40,1

76 10 167 70

4,7 6,38 10,58 0,5 4,89 8,43 12,0 7,26 11,87 5,1 5,99 10,02 - Grünproben 4,0 5,84 9,84 -1,9 4,50 7,91 10,3 6,41 10,59 3,7 6,74 11,09 - Grünproben 7,6 6,01 10,08 -1,6 4,77 8,35 21,0 7,42 11,93 7,3 6,56 10,88

45,7 30,0 56,2 43,1

47,5 36,8 56,7 42,3

76 13 169 48

50,2 37,9 57,1 53,9

21,1 13,9 25,4 38,5

104 22 173 135

47,1 31,5 54,3 50,0

26,3 15,2 35,7 41,1

89 0 162 99

Der 1. Schnitt wurde im Ø von Niederbayern zu spät geerntet. Der Energiegehalt von 5,90 MJ NEL / kg TM liegt um gut 0,3 MJ NEL / kg TM unter dem 2014er Wert! Der Rohfasergehalt liegt mit 251 g und der ADF Gehalt (Summe der schwer löslichen Faser) mit 306 g / kg TM über dem jeweiligen Zielwert. Beides weißt auf altes, verholztes Futter hin. Der TM – Gehalt ist mit 31,5 % um 2 % niedriger als 2014. Dies dürfte der Witterung im Frühjahr, aber auch den z.T. hohen Erntemengen (schwierigeres Anwelken) geschuldet sein. „Erfreulich“ ist, dass trotz der z.T. feuchteren Erntebedingungen der Rohaschegehalt mit 101 g / kg TM noch OK ist. Seite 3 von 12

Aber auch da könnte die hohe Erntemenge „Mitschuld“ sein, die Dreckmenge hat sich auf mehr Erntegut verteilt („Verdünnungseffekt“)! Der Ø Zuckergehalt ist mit 46 g deutlich unter dem Vorjahreswert und stellt i.d.R. kein Problem in der Fütterung dar. Aber Vorsicht: Der höchste Wert von 172 g Zucker kann sehr wohl kritisch werden! Je nach Ration kann dies zu einer Pansenübersäuerung führen. Ziel sollten max. 75 g Zucker / kg TM in der Gesamtration sein. Der Eiweißgehalt bewegte sich mit 156 g / kg TM auf dem Niveau von 2014. Die Folgeschnitte wurden energetisch besser. Besonders die Herbstsilagen konnten z.T. mit besten Energiegehalten (über 7 MJ NEL / kg TM) aufwarten (Abbildung 1). Die Futtermengen waren aber meist sehr bescheiden. Abbildung 1: Energiegehalt der Folgeaufwüchse in Niederbayern, n=542

Aber die Schwankungsbereiche sind extrem – von unter 4,5 bis über 7 MJ NEL / kg TM. Die Eiweißgehalte in den Folgeschnitten bewegen sich mit 15 % im 2. 15,5 % im 3. und 17 % im 4. und den Folgeschnitten auf dem Niveau von 2014. Beachtet werden sollte der Zuckergehalt. Der kann in den Folgeschnitten z.T. extrem hoch sein! Auch hier sind Werte von 170 g / kg TM „möglich“. Meist wird in den Folgeaufwüchsen – besonders bei den Herbstsilagen – nicht mehr mit solch hohen Werten gerechnet (Abbildung 2). Aber bei entsprechender Witterung – viele sonnige Tage, kühle Nächte – kann durchaus auch der letzte Schnitt noch hohe Werte aufweisen. Dies gilt es unbedingt in der Rationszusammensetzung zu beachten. Die Fasergehalte sind in den 4. und folgenden Schnitten z.T. „sehr knapp“. Die Faserversorgung der Tiere muss hier durch ein mehr an Stroh bzw. ein weniger an Kraftfutter sichergestellt werden. Die z.T. höheren TM Gehalte – witterungsbedingt – können hier für etwas Entspannung sorgen. Aber wichtig: Berechnen Sie Ihre eigene Ration!

Seite 4 von 12

Abbildung 2: Zuckergehalt der Folgeaufwüchse in Niederbayern, n=542

Erfreulich ist die Entwicklung der Rohaschegehalte in den Folgeschnitten. Sie sind unter den 2014er Werten! Die trockene Witterung, welche sich auch in den höheren TM – Gehalten der Silagen widerspiegelt hat hier geholfen. Wie sieht’s nun mit dem niederbayrischen Mais 2015 aus? Die Erträge waren ja teilweise dürftig. Die Inhaltsstoffe sind in Tabelle 2 zu sehen. Tabelle 2: Maissilageergebnisse aus Niederbayern Proben

TS %

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

744

36,3 23,2 55,7 35,2

Ø Ndby. 15 von bis Ø Ndby. 14

45

793

164

39,8 31,7 46,2 36,8

Roh- Roh- NDF Roh- nutzb RNB asche faser org prot Prot g g g g g Maissilage 37 213 428 76 132 -8,9 21 163 338 54 120 -11,3 56 275 555 106 141 -5,4 38 183 371 79 137 -9,2 Maissilage zum Silieren 40 211 423 74 130 -8,9 34 181 363 60 122 -10,9 65 261 503 92 139 -5,5 32 191 433 73 132 -9,5

NEL MJ

ME MJ

6,67 5,97 7,76 6,95

11,02 10,04 12,59 11,39

ELOS Roh- Stärke fett g g 691,4 599,9 751,2 714,4

30,4 23,2 82,6 32,5

293 161 406 334

6,54 10,82 678,6 26,5 5,95 9,96 624,7 9,8 7,03 11,49 741,4 38,7 6,72 11,08 699,0 31,3

284 202 365 300

Es fehlen im Ø 0,2 MJ NEL / kg TM Silomais. Wobei im „Waldbereich“ von Niederbayern die Energiegehalte sogar besser sind als im Bereich der LKV Verwaltungsstelle Landshut! Die Fasergehalte sind mit 213 g Rohfaser bzw. 428 g NDF deutlich höher als in den Vorjahren! Das Kolben-Restpflanzenverhältnis ist zuungunsten des Kolbens verschoben gewesen! Daraus ergibt sich auch der um ca. 40 g reduzierte Stärkegehalt. Es können aber z.T. erhebliche Mengen an Restzucker im Silomais enthalten sein (Ø 32,5 g Zucker / kg TM). Seite 5 von 12

Abbildung 3: Restzuckergehalte im Silomais, n=740

Die Nitratgehalte der in Niederbayern untersuchten Proben sind in Abbildung 4 zu sehen. Abbildung 4: Nitratgehalte in Niederbayrischen Silagen 2015

Die Befürchtungen, dass es witterungsbedingt zu extrem hohen Werten kommt, wurden eigentlich nicht bestätigt – Gott sei Dank! Nitrat ist in größeren Mengen ein Problem für die Seite 6 von 12

Rinder. Allgemein gilt als Grenzwert max. 5.000 mg Nitrat / kg TM in der Gesamtration. Mit gesundheitlichen Problemen ist aber meist schon vorher zu rechnen. Dies könnten zum einen eitriger Ausfluss, erhöhte Zellzahlen, erhöhter Milchharnstoffgehalt aber auch Aborte sein. Damit die Kuh mit Nitrat zurechtkommt, ist zudem auf eine wiederkäuergerechte Ration zu achten. Lassen Sie Ihre Silage unbedingt untersuchen! Welche Folgen hat dies nun für die Fütterung?  Folgeschnitte wären eher für die Fütterung der laktierenden Herde geeignet als der 1. Schnitt 2015  Die Milcherzeugungswerte der Grundfutterrationen sind meist 1 – 4 kg niedriger als in den Vorjahren (Ø Silagen). Muss durch ein mehr an Kraftfutter zumindest teilweise ausgeglichen werden, ein vollständiger Ausgleich wird nicht funktionieren  Der geringere Stärkegehalt im Silomais (besonders beim Füttern von zuckerärmeren Grassilagen) führt zu einem geringeren Anteil an pansenverfügbaren Kohlenhydraten  Dies sollte durch ein teilweises Ersetzen von Körnermais durch Weizen ausgeglichen werden Dies können nur grobe Hinweise sein. Wie es bei Ihnen am Betrieb aussieht, kann nur durch eine betriebseigene Grundfutteruntersuchung und einer anschließenden Rationsberechnung geklärt werden! Setzen Sie beides um!

2. Gute Grassilage braucht guten Bestand! „Rat zur Saat im Grünland“ Der trockene heiße Sommer 2015 hat „Spuren“ auf den Wiesen hinterlassen - Lücken. Die Futtererträge waren witterungsbedingt vielerorts gering. Es gibt was zu tun am Grünland! Aber auch unabh. davon gab und gibt es z.T. erhebliches Potential im Grünland! Was kann bzw. sollte im Frühjahr 2016 getan werden? Das Fachzentrum für Rinderhaltung Pfarrkirchen, unterstützt durch die Bayerische Eiweißinitiative veranstaltete hierzu im Januar zwei Versammlungen mit dem Thema „Rat zur Saat im Grünland“. Je nach Region und Schnitttermine konnten 2015 2 – 3 „reguläre“ Schnitte eingefahren werden, bevor es dann im Sommer mal Schluss war (Bild 1). Im Herbst konnte dann vielleicht noch ein Schnitt (wenn es den Namen verdient hat) gemacht werden. Bild 1: Wiesen im Sommer 2015: „Dürre“ Bestände und Mäuse – Lücken waren vorprogrammiert

Was kann bzw. sollte man nun mit seinem Grünland machen? Der Hauptreferent Grünlandberater Michael Beimler von der Erzeugerringberatung Niederbayern erläuterte zunächst, dass am Anfang immer die Grünlandanalyse stehen muss. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden:  Sind ausreichend leistungsfähige Gräser gleichmäßig im Bestand verteilt? 

Ist der Bestand verungrast oder verunkrautet? Seite 7 von 12

 Sind Lücken vorhanden? Der Grünlandberater wies darauf hin, dass nicht jeder Grünlandbestand durch eine einfache Nachsaat verbessert werden kann. Sind z.B. zu wenig leistungsfähige, wertvolle Gräser im Bestand vorhanden, sollte man sich über eine Neuansaat Gedanken machen. In jedem Fall ist jedoch eine Ursachenanalyse notwendig. Wie kam es zu dieser schlechten Bestandeszusammensetzung? Wie kann einer erneuten Verschlechterung vorgebeugt bzw. wenigstens verlangsamt werden? Meist ist die aktuell betriebene Nutzung eine Ursache. Hier steht leider der immer stärkere Einsatz von schweren Maschinen, was dann wiederum zu Verdichtungen führt. Insbesondere die gemeine Rispe, so scheint es, wird dadurch gefördert. Diese zu bekämpfen ist nicht ganz einfach, muss aber im Mittelpunkt stehen! In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, dass vor einer geplanten Nachsaat eine Behandlung mit einem Selektivherbizid oder mit einer positionsselektiven Behandlung eines Totalherbizides erfolgen sollte. Die Nachsaat kann als Über- oder Durchsaat ausgebracht werden. Was jedoch versteht man unter einer Über- oder einer Durchsaat? Übersaat: In den bestehenden Bestand wird Saatgut mit z.B. einem Düngerstreuer oder Schneckenkornstreuer ausgebracht. Das Saatgut wird nicht eingearbeitet, sondern bleibt oberflächlich liegen. Durchsaat: Mittels Technik wird Saatgut in den bestehenden Altbestand „leicht“ eingearbeitet, z.B. eingeschlitzt. Diese Möglichkeiten der Grünlandverbesserung werden zwar sehr gerne praktiziert, aber ohne Lücken im Bestand ist dies sinnlos, so Herr Beimler! Aber was versteht man unter einer Lücke in der Wiese? Eine klassische Lücke sind Maulwurfshaufen im Frühjahr.

Bild 1 und 2:

Lückenbonitur – Wenn die Hand reinpasst ist es eine Lücke! Meterstab 40 x 40 cm aufklappen, je „Lücke“ = 15 % Lücken!

Sobald man sich für eine Nachsaat entscheidet, wird die Auswahl der verschiedenen Arten, die verwendet werden können, extrem eingeschränkt. Denn nur wenige Arten haben im Altbestand die Chance sich zu etablieren. Die Auswahl beschränkt sich im intensiven Grünland (ab vier Nutzungen) auf das Deutsche Weidelgras und den Weißklee! In zu trockenen Lagen z.B. hingegen versagt es und andere Arten wie Knaulgras oder Wiesenschwingel ersetzen es weitgehend in den Nachsaatmischungen. Auch sind bei Lücken um 50% Neuansaatmischungen geeigneter als Nachsaatmischungen, da diese dann zu artenarm sind für die Begründung eines neuen stabilen Bestandes. Seite 8 von 12

Beim Thema Weidelgras betonte Herr Beimler noch einmal, dass im Dauergrünland einzig und alleine das Deutsche Weidelgras verwendet werden sollte! Von mehreren Firmen werden spezielle Nachsaatmischungen angeboten. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich selber Mischungen über das Lagerhaus zusammenzustellen – sprich man kauft reine Gräsersorten! Egal welchen Weg man geht, der Berater unterstrich einmal mehr die Wichtigkeit des Sortenbewusstseins! Dies gilt auch für das Grünland. Im Ackerbau – Silomais oder Getreide – ist dies Standard, aber im Grünland? Wer kennt eine Weidelgrassorte? Anhand des Faltblattes „Bayerische Qualitätssaatgutmischungen für Grünland und Feldfutterbau“ ging der Erzeugerringberater auf die verschiedenen Sorten und deren Beurteilung ein. Beim Deutschen Weidelgras gibt es 3 Erntegruppen: früh – mittel – spät. Die Einteilung erfolgt, wie früh oder spät im Frühjahr der Bestand bzw. die Pflanze mit dem Ährenschieben beginnt. Für nährstoffreiche Silagen sollte der Bestand rel. jung sprich im Ähren/Rispenschieben gemäht werden. Also ist man geneigt eher die späten Sorten zu nehmen. Aber Vorsicht, spätreife Sorten haben oft nicht ganz die erwarteten Erträge. In sommertrockenen Lagen leiden sie daran am stärksten (aufgrund ihres Ertragsaufbaues). Bei der Auswahl der richtigen Sorte muss man sich zuerst im Klaren sein, in welcher Region besser im welchen Anbaugebiet (AG) man sich befindet. In Niederbayern befindet man sich entweder in AG „Hügelländer“ oder in den „Mittelgebirgslagen Ost“. Der nächste Schritt ist zu prüfen, ob die jeweilige Sorte für die eigenen Zwecke geeignet ist. Im Grünland sollte darauf geachtet werden, dass Sorten verwendet werden, welche auch für Grünland (oder für Grünland und Feldfutterbaumischungen) geeignet sind! Sorten, die nur für den Feldfutterbau geeignet sind, zeichnen sich zwar durch einen rel. hohen Ertrag aus, aber sie haben keine Ausdauer, sprich sie werden sich im Dauergrünland nicht lange halten können. Bei den Sorten wird zwischen tetraploiden (T) und diploiden Sorten (keine zusätzliche Kennzeichnung) unterschieden. Mit D werden jeweils die drei Sorten einer Erntegruppe mit der höchsten Ausdauer (besonders im Grünland wichtig), mit E gekennzeichnete Sorten zeichnen sich hingegen mit einer überdurchschnittlichen Ertragsleistung (wichtig z.B. im Feldfutterbau) aus. Nach diesen Kriterien können dann die am Markt befindlichen Mischungen, bezüglich der verwendeten Sorten beurteilt werden. Es Quelle: Faltblatt Bay. sollten nur empfohlene Sorten verwendet Qualitätssaatgutmischungen für Grünland werden. Eine andere Möglichkeit wäre sich selber Mischungen zu machen. Separate Mischungen werden aber sicher erst ab einer bestimmten Mindestabnahmemenge gemischt. Sollte man sich für eine „eigene“ Mischung entscheiden, gab Michael Beimler folgende Tipps: Seite 9 von 12



Man sollte von allen drei Erntegruppen des Deutschen Weidelgrases Sorten verwenden.



Je nach Lage der Fläche kann  ein höherer Anteil früher Sorten (Fläche mit höheren Bastardweidelgras- oder Knaulgrasanteilen, besonderer Auswinterungsgefahr oder ausgeprägter Vorsommertrockenheit)  oder ein höherer Anteil später Sorten (z.B. Neuansaaten, da hier deren „Nutzungselastizität“ im neu begründeten Aufwuchs zumindest in den ersten Jahren auch genutzt werden kann) sinnvoll sein.



Ein Mischen der Sorten innerhalb der Erntegruppen ist empfehlenswert. Generell ist es in der Regel von Vorteil, Mischungsanteile ab etwa 1/3 mit wenigstens 2 Sorten zu besetzen. Dies dient vor allem der Risikostreuung.

Nachdem die verwendeten Arten und Sorten festgelegt sind, sollte man sich noch über die geeignete Technik Gedanken machen. Entscheidend ist für den Berater, dass der Grassamen durch die Saattechnik einen guten Bodenkontakt bekommt. Eine Schlitztechnik sei seiner Meinung nach hier bestens geeignet. Für ein Gelingen der Saat ist dann aber auch das Wetter wichtig! Wann sollte man im Frühjahr mit der Saat beginnen? Sobald die Flächen gut befahren werden können, empfahl der Berater. Ein erfrieren, vor dem man oft Angst hat, gibt es eigentlich beim Gras kaum! Wird zu lange gewartet besteht zudem die Gefahr, dass bereits was anderes in die Lücken reinwächst bzw. die Altnarbe noch schneller zu einer zu starken Beschattung führt. Außerdem werden dadurch die jungen Gräserpflanzen weiter beeinträchtigt. Daher sollte auch eine zeitige erste Nutzung nach der Saat erfolgen. Zum Abschluss wurde noch ein Punkt angesprochen: Grünlandsaatgut ist nicht billig. Den Samen in den Boden zu bringen, macht Arbeit und kostet auch was. Achten Sie auf die Auswahl des richtigen Saatgutes und stellen Sie anschließend die Bewirtschaftung so ein, dass sich ein guter Bestand etablieren und erhalten kann! Schlagworte, wie eine angepasste Stickstoffdüngung, aber auch die Düngung mit Phosphor, Kali und v.a. auch Kalk – Bodenschonung, angepasste Nutzungshäufigkeit und regelmäßige Pflege des Grünlands sind hier zu nennen! Auch die Gülledüngung nach einer Nach-/Überssat sollte hinterfragt werden. Gerade für kleine, sich gerade entwickelnde Graspflanzen könnte ein Gülletropfen - besonders bei etwas dickerer Gülle – der Letzte sein! „Bei einer Neuansaat käme auch keiner auf die Idee gleich dick Gülle drauf zu fahren!“ Ähnlich sieht es bei Nach-/Übersaaten aus. Es sollte zumindest nach dem 1. Schnitt nach der Saat darauf verzichtet werden, nur kleine Gaben und v.a. auch auf dünne Gülle geachtet werden Für weitergehende Informationen, nutzen Sie die angebotenen Seminare unserer Verbundpartner!

Seite 10 von 12

3. Terminhinweise – LKV-LKP Grundfutterseminar Besprochen wird das richtige Silieren, Grünland als Eiweißquelle aber auch die richtige Grünlandbewirtschaftung. Nachmittags wird auf einem Betrieb das Grünland beurteilt und das Silocontrolling vorgestellt. Dabei wird auch die Silagequalität praktisch beurteilt. Es werden 3 Termine angeboten:

 Termin 1: Donnerstag, 17.03.2016 Lks. PAN Gasthof Wirtsbauer, Langeneck 2 84367 Tann

 Termin 2: Dienstag, 22.03.2016 Lks. DEG Gasthaus zur Post, Passauerstr. 77, 94577 Winzer

 Termin 3: Mittwoch, 23.03.2016 Lks. PA Gasthaus Koller, Hundsdorf 23, 94136 Thyrnau Die Seminare dauern jeweils von 9.00 - 16.00 Uhr und kosten 50 € pro Person. Nutzen Sie die Möglichkeit sich noch Tipp’s zur Grünlandpflege und zum richtigen Silieren aus erster Hand zu holen! Durchgeführt wird das Seminar von LKV Fütterungsberater Hermann Heindl und Erzeugerringberater Michael Beimler! Nähere Informationen zu diesen Seminaren erhalten Sie bei Ihrem LOP bzw. an der LKV Verwaltungsstelle in Landshut unter 0871 – 6788 – 0. Eine Anmeldungen zu den Seminaren ist unbedingt erforderlich (Frau Tamme, Tel. 0871 / 2765745).

4. Terminhinweis – Bauen mit Holz in der Landwirtschaft Die ALB Bayern e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit den AELF Pfarrkirchen / Passau und der LfL – Institut für Landtechnik und Tierhaltung eine Baufachtagung am 16. März 2016 in Jacking (GH Knott, Jacking 1, 94113 Tiefenbach). Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten bauwilligen Landwirte, Berater und Planer. Mit dieser Veranstaltung sollen Impulse für die vielfältigen Möglichkeiten beim Bauen mit heimischem Holz in der Landwirtschaft gegeben werden. Außerdem wird über neue Konzepte für landwirtschaftliche Nutzgebäude vor allem im Milchviehbereich in Holzbauweise informiert. Des Weiteren wird dargestellt, wie ein Bauprojekt von der Beratung über die Planung bis hin zur baulichen Umsetzung (Zimmerei) umgesetzt werden kann. Am Nachmittag werden eine Zimmerei und ein Milchviehbetrieb besichtigt. Dauer der Veranstaltung 9:00 – 16:00 Uhr. Bitte melden Sie sich bis spätestens 14. März 2016 telefonisch über die ALB Bayern unter 08161/71-3460 an. Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos!

5. Terminhinweis: Liquidität im Milchviehbetrieb – Zahlungsfähig bleiben, aber wie? Durch das aktuell anhaltende Preistief bei den Milchpreisen wirkt finanzieller Druck auf die Betriebe. Die Talsohle am Milchmarkt scheint noch nicht erreicht zu sein. Wie kann man als Betriebsleiter seine Liquidität - Zahlungsfähigkeit auch über das Jahr planen und im Blick behalten und welche Möglichkeiten bieten die Banken bei Liquiditätsproblemen? Das Fachzentrum für Rinderhaltung am AELF Pfarrkirchen veranstaltet dazu 2 Informationsveranstaltung „Liquidität im Milchviehbetrieb – Zahlungsfähig bleiben, aber Seite 11 von 12

wie?“ an. Winfried Satzger (LfL, Institut für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur) und die VRBanken Rottal-Inn bzw. Passau werden Ihnen Rede und Antwort stehen.

Datum

Uhrzeit

Ort

Montag, 21.03.2016

1930 – 2200

GH Schwinghammer (Staudach 19, 84323 Massing)

Dienstag, 22.03.2016

1930 – 2200

GH Knott (Jacking 1, 94113 Tiefenbach)

Nutzen Sie die Möglichkeit sich zu informieren! Für diese Veranstaltungen ist keine Anmeldung erforderlich! Eintritt frei!

Ihr Fachzentrum Rinderhaltung in Pfarrkirchen Angela Dunst, Johannes Mautner und Florian Scharf Impressum: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarrkirchen Fachzentrum für Rinderhaltung Lärchenweg 12, 84347 Pfarrkirchen Tel.: 08561 3004-141Fax.: 085613004-139 E-Mail: [email protected]

Seite 12 von 12