Impulsvortrag: Haben Liner bei allen Kanaldurchmessern Zukunft?

Impulsvortrag: Haben Liner bei allen Kanaldurchmessern Zukunft? Prof. Dr.-Ing. Volker Wagner Europaingenieur Sachverständiger beim Deutschen Institut...
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Impulsvortrag: Haben Liner bei allen Kanaldurchmessern Zukunft?

Prof. Dr.-Ing. Volker Wagner Europaingenieur Sachverständiger beim Deutschen Institut für Bautechnik Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Klassifizierung und Eigenschaften von Techniken für die Renovierung und Reparatur von Abwasserkanälen und –leitungen (März 2011)

Gruppen der Renovierungstechniken nach EN 15885 Sanierung Maßnahmen zur Wiederherstellung oder Verbesserung der Funktionstüchtigkeit von vorhandenen Entwässerungssystemen Renovierung Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Funktionstüchtigkeit eines vorhandenen Rohrleitungssystems, unter vollständiger oder teilweiser Einbeziehung seiner ursprünglichen Substanz

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Rohrstrang-Lining

Rohrstrang-Lining Lining mit einem vor dem Einzug üblicherweise durch Verschweißung hergestellten Rohrstrang; wobei der Querschnitt des Lining-Rohres unverändert bleibt. Es gibt zwei mögliche Rohrstrang-Lining-Verfahren: Verfahren A = Rohrstrang-Lining ohne Aufweitung Verfahren B = Rohrstrang-Lining mit Aufweitung unmittelbar vor dem Einzug des Lining-Rohres aufgeweitet, um den Querschnitt zu maximieren und den durchschnittlichen Ringspalt zu verringern.

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Rohrstrang-Lining: PE-Rohre (Länge: 20m) werden zum Rohrstrang geschweißt

Heizelementstumpfschweißen und Heizwendelschweißen

Prüfen der Schweißnaht Schweißen unter Vorgabe von Temperatur, Anpressdruck und Abkühlzeit Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau Bilder: KMG, Egeplast

Eigenschaften vom Rohrstrang-Lining

Zutreffende Normen

DIN EN ISO 11296-1 und DIN EN 13566-2

Werkstoffe

Kunststoffe (PE, PP)

Anwendungen

Freispiegel- und Druckrohre

Kanalquerschnitt

Verfahren A: Kreis, EI Verfahren B. Kreis

Linergröße

übliche Größen: DN100 bis DN1200 bei Verfahren A, übliche Größen: DN150 bis DN600 bei Verfahren B, Übliche maximale Länge: 300 m bei Verfahren A, 100 m bei Verfahren B

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Flexoren-PR-Rohrstrang DN 200

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Extrudermaschine für ein PE-Rohr DN 1600

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Close-Fit-Lining (Verformungsverfahren) Close-Fit-Lining (Verformungsverfahren) Lining mit einem Rohrstrang, dessen Querschnitt zunächst verringert wird, um das Einziehen zu erleichtern, und der nach dem Einziehen rückgeformt wird, um ein enges Anliegen (Close-Fit) an das vorhandene Rohr sicherzustellen. Verfahren A: Verformung mit dem Ziel der Verringerung des Rohrquerschnitts im Herstellwerk; das Rohr wird üblicherweise auf Trommeln gewickelt geliefert, von denen es direkt eingezogen wird.

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Close-Fit-Lining (Herstellung beim Verfahren A)

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau Bilder: Vogelbacher, Stehmeyer & Bischoff

EN 15885 Close-Fit-Lining (Verformungsverfahren) Verfahren B: Verformung mit dem Ziel der Verringerung des Rohrquerschnitts auf der Baustelle (üblicherweise nur bei Druckrohrleitungen angewendet); das Lining-Rohr wird durch eine Vorrichtung zur Verringerung des Durchmessers oder eine Faltvorrichtung geleitet und gleichzeitig in die vorhandene Rohrleitung eingezogen.

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Close-Fit-Lining (Verfahren B): Einbau und Aufstellen

Close-Fit-Lining, welches vor Ort mechanisch verformt oder gestaucht wird.

Bilder: Vogelbacher, Stehmeyer & Bischoff

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Eigenschaften vom Close-Fit-Lining (Verformungsverfahren)

Zutreffende Normen

DIN EN ISO 11296-1 und DIN EN ISO 11296-3

Werkstoffe

nur Kunststoffe (PE, PVC-U, modifiziertes PVC)

Anwendungen

Freispiegel- und Druckrohre

Kanalquerschnitt

Kreis

Linergröße

übliche Größen: DN100 bis DN500 bei Verfahren A, übliche Größen: DN200 bis DN1500 bei Verfahren B,

Übliche maximale Länge: 500 m

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Einzelrohr-Lining (Verfahren A)

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Einzelrohr-Lining: Einbau durch Einschieben (Verfahren A)

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Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Einzelrohr-Lining (Verfahren B)

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Güteschutz Kanalbau

Einzelrohr-Lining: Einbau durch Einziehen (Verfahren B)

Bilder: Vortrag „Berliner-Sanierungstag.de“

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Einzelrohr-Lining (Verfahren C)

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Güteschutz Kanalbau

Einzelrohr-Lining: Einbringen durch einzelnes Einbringen z.B. mit Fahrhilfen (Verfahren C)

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau Bilder: Insituform

Einzelrohr-Lining: Herstellung von gewickelten GFK-Rohren

Bilder: HOBAS

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Einzelrohr-Lining: Einbauarten

Zutreffende Normen

DIN EN ISO 11296-1, Rohrnormen, wie

Werkstoffe

Kunststoffe (PE, PP, PVC-U, GFK), Metall (Stahl, duktiles Gusseisen), Beton-Werkstoffe (einschließlich Polymerbeton), Steinzeug

Anwendungen

Freispiegelrohre

Kanalquerschnitt

Kreis, EI, Maul, Drachen, Kasten u.s.w.

Linergrößen

übliche Größen: DN100 bis DN600 bei Verfahren A und B; übliche Größen: DN800 bis DN4000 bei Verfahren C

übliche maximale Länge: 150 m

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

EN 15885 Wickelrohr-Lining (Verfahren A1 und A2)

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin Bild: SWP EVOLOC, Geiger Kanaltechnik

Bilder: KMG

Güteschutz Kanalbau Bild: Expanda-Pipe, Rib Lock

EN 15885 Wickelrohr-Lining (Verfahren B)

c) Schematische Darstellung eines Wickelrohres mit einer innerhalb der Rohrleitung befindlichen Wickelmaschine (Verfahren B)

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin Bild: Sekizui

Güteschutz Kanalbau Bild: KMG

Eigenschaften vom Wickelrohr-Lining

Zutreffende Normen

DIN EN ISO 11296-1, DIN EN ISO 11296-7

Werkstoffe

Kunststoffe (PVC-U, modifiziertes PVC, PE), wahlfreie Stahlverstärkung

Anwendungen

Freispiegelkanäle

Kanalquerschnitt

Verfahren A1 und A2: Kreis Verfahren B: Kreis, EI

Linergrößen

übliche Größen: Verfahren A1: DN200 bis DN1200 ohne Stahlverstärkung und bis DN2500 mit Stahlverstärkung Verfahren A2: DN200 bis DN600; Verfahren B: DN800 bis 1800 (bei PE mit Stahlverstärkung) gängige maximale Länge: 100 m;

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Wickelrohr-Lining, Verfahren B

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau Bild: KMG

Wickelrohr-Lining, Verfahren A1 mit Stahlverstärkung

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

DN 2750mm mit Ribline (PE HD mit Stahleinlagen, gewickelt vom Schacht aus)

Bild: KMG

EN 15885 Schlauchverfahren (Vor Ort härtendes Schlauch-Lining) Ein Schlauch aus Trägermaterial und, oder Verstärkungsmaterial, der mit Folien beschichtet sein kann, wird mit Reaktionsharz imprägniert wird…

Imprägnation von SF-Liner mit UP-Harz Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin Bilder: Aarsleff GmbH, Reline Europe

Imprägnation Güteschutz von GF-Liner Kanalbau mit UP-Harz

EN 15885 Schlauchverfahren (Vor Ort härtendes Schlauch-Lining) ….und dann über einen Schacht mit Wasser- oder Luftdruck in den Kanal gestülpt oder mit Hilfe einer Winde in den Kanal eingezogen.

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau Bilder: Aarsleff GmbH, Brandenburger

Schlauchverfahren: Einbaumethoden, Inversion bei Verfahren A

Inversion mit Wasser für SF-Schlauchliner bei Großprofile

Prof. Inversion Dr.-Ing. V.mit Wagner, Berlin DN 800 Pneumatische Drucktrommel, Bilder: RS-Technik, Aarsleff GmbH

Güteschutz Kanalbau Pneumatische Inversion mit Drucktrommel, Anschlussleitungen DN 150

Schlauchverfahren: Einbaumethoden, Inversieren und Wärmehärtung bei Verfahren A

Anbringen der Heizschläuche bei einem SF-Liners DN800, Fahrbarer Heizölofen, Aushärtung mit Dampf Berlin Güteschutz Kanalbau

Prof.Aarsleff Dr.-Ing. V. Wagner, Bilder: Insituform, GmbH

Schlauchverfahren: „Warmwasserhärtung“ bei großen Durchmessern, Beispiel DN 2500 Beispiel Flughafen San Diego, Kalifornien: Einbau eines 518m langen Schlauchliners (Altrohr DN 2500) aus dem Trägermaterial Polyesternadelfilz mit verstärkenden Carbonund Glasfasern. Statt einer statisch geforderten Wanddicke von 52,5mm für einen Filz-Schlauchliner waren nur 32mm nötig.

Schlauch- und Harzanlieferung

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Vor Ort-Tränkung und Einbau des Schlauches

Bilder: Insituform Tehnologies, Inc.

Schlauchverfahren: Einbaumethoden, Einziehen und Lichthärtung bei Verfahren B

Einziehen eines GF-Liners DN1500, UV-Anlage mit Lampen für verschiedene Kanalgrößen Bilder: Relineeurope

Einziehen eines GF-Liners DN 200 Bild: Brandenburger

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Schlauchverfahren: „Lichthärtung“ bei großen Durchmessern, Beispiel DN 1600 Am 15. Mai 2014 wurde in einer Raffinerie in Bayern der erste GFSchlauchliner mit UV-Härtung in der Dimension DN1600 durch die Firma Swietelsky-Faber installiert. Gewicht =4,4 to., Länge = 42 m, Wanddicke = 9,5 mm

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Schlauchverfahren: „Kombihärtung (Wärme-Licht)“ bei großen Durchmessern und Wanddicken größer 12mm , Beispiel Stadt Rheinberg EI-Profil 900/1350 Beispiel Stadt Rheinberg: In der zentralen Geschäftstraße der Stadt Rheinberg wurde u.a ein Eiprofile 900/1350, Länge: 74,0m mit einem GF-Schlauchliner, Wanddicke 13,0mm mit einer kombinierten Härtungsmethode (UP-Harze), photoreaktiv mit Peroxyden unterstützt, eingebaut.

Prof. Dr.-Ing. Bilder:Insituform Aarsleff GmbH Bilder: / Impreg

V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Schlauchverfahren: „Kalthärtung“ bei Hausanschlussleitungen mit kleinen Durchmessern, Beispiel DN 150

Vorbereitung der Inversion des Schlauchliners mit Drucktrommel, Bild: Aarsleff GmbH

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Einbau vom Kanal aus: Einbringen des MtH-Systems in den Schacht, Bild: Trelleborg Pipe Seals Duisburg GmbH

Güteschutz Kanalbau

Schlauchverfahren: „Lichthärtung“ bei Hausanschlussleitungen mit kleinen Durchmessern, Beispiel DN 150

Fahrbare Drucktrommel zur Inversion mit Zugang für LED-Strahler

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

LED-SFL-Verfahren

LED-Strahler mit Abstandhaltern zum Einsetzen in den Abzweig

Güteschutz Bilder: Kanalbau Per Aarsleff A/S

Eigenschaften von Schlauchverfahren (Vor Ort härtendes Schlauch-Lining)

Zutreffende Normen

DIN EN ISO 11296-1, DIN EN ISO 11296-4

Werkstoffe

Ein Verbund, bestehend aus einem verstärkten oder unverstärkten Trägermaterial und einem Reaktionsharz (UP, EP oder VF), mit dem das Trägermaterial imprägniert ist, gegebenenfalls zusätzlich mit inneren und/oder äußeren Membranen.

Anwendungen

Freispiegelkanäle; Druckrohre;

Kanalquerschnitt

Kreis, EI, Maul, Drachen, Kasten u.s.w.

Linergröße

übliche Größen: Verfahren A (Inversion): DN50 bis DN2800; Verfahren B (Einziehen): DN150 bis DN1600

übliche maximale Länge: Verfahren A: 800 m; Verfahren B: 250 m

Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

Güteschutz Kanalbau

Zusammenfassung der üblichen Querschnittsgrößen und Einbaulängen Liner-Verfahren

Rohrstrang

Verformungsverfahren

Einzelrohr

Wickelrohr

Anwendung

QuerschnittsGröße [mm] min

max

Einbaulänge

A

Freispiegel Druck

PE, PP

100

1200

300m

B

Freispiegel Druck

PE, PP

150

600

100m

A

Freispiegel Druck

PE, PVC

100

500

500m

B

Freispiegel Druck

PE, PVC

200

1500

500m

A,B

Freispiegel

PE,PVC,GFK,Ba salt, Beton, Stzg

100

600

150m

C

Freispiegel

PE,PVC,GFK,Ba salt, Beton, Stzg

800

4000

150m

A1

Freispiegel

PVC-U, PVC, PE

200

2500

200m

PVC-U, PVC

200

600

100m

A2

Schlauchverfahren

Werkstoff

B

Freispiegel

PVC-U, PVC, PE

800

1800

100m

A

Freispiegel Druck

UP,EP,VE

50

2800

600m

Freispiegel Druck

UP,VE

B Prof. Dr.-Ing. V. Wagner, Berlin

150 1600 Güteschutz Kanalbau

250m